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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pudern von Druckbogen in einer Druckmaschine, wobei mittels einer Pudereinrichtung in einem ersten Betriebsmodus Druckbogen mit einem größeren Bogenformat und in einem zweiten Betriebsmodus Druckbogen mit einem kleineren Bogenformat jeweils mit einem Puder-Luft-Gemisch besprüht werden.
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In der
DE 10 2011 115 616 A1 ist eine Vorrichtung beschrieben, die nach einem solchen Verfahren arbeitet. Bei dieser Vorrichtung ist jeder Düse ein Absperrventil zugeordnet, mittels welchem sich die Zufuhr des Puder-Luft-Gemisches zu der jeweiligen Düse unterbrechen lässt, wenn sich diese Düse vollständig im Inneren einer Saugkammer befindet.
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In der
DE 198 36 018 A1 ist eine Pudervorrichtung beschrieben, bei der das Puder-Luft-Gemisch in einen Ringverteiler transportiert wird, wo es auf mehrere Einzelleitungen verteilt wird, über welche das Gemisch den einzelnen Austrittsdüsen zugeleitet wird. Die Einzelleitungen sind über Ventile verschließbar, welche über Elektromagnete betätigbar sind. Durch das Verschließen der Einzelleitungen über die Ventile werden eine oder mehrere Austrittsdüsen deaktiviert, um die Pudervorrichtung an Bögen mit geringerer Breite anzupassen. Die Leistung eines Luftdruckerzeugers wird an die Anzahl der aktiven Austrittsdüsen angepasst, so dass bei breiten Bogen, die über zwölf Düsen bestäubt werden, die hierfür erforderliche Luftmenge bereitgestellt wird, und dass bei schmalen Bogen, die über sechs Düsen bestäubt werden, eine geringere Luftmenge gefördert wird, so dass je Düse das ausgeblasene Luftvolumen immer gleich bleibt. Somit wird auch sichergestellt, dass die Menge an ausgetragenem Puder je Düse immer gleich bleibt. Es wird also die Leistung des Luftdruckerzeugers bei Verringerung der Anzahl der Austrittsdüsen verringert.
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In der
DE 199 01 245 A1 ist eine Pudervorrichtung beschrieben, bei der an einen Verteiler Versorgungsleitungen angeschlossen sind, an welche Puderdüsen angeschlossen sind. Es ist eine als Shutter bezeichnete Blende vorhanden, die getaktet von einem geschlossenen in einen geöffneten Zustand und umgekehrt verstellbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Puderverfahren anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Pudern von Druckbogen in einer Druckmaschine werden mittels einer Pudereinrichtung in einem ersten Betriebsmodus Druckbogen mit einem größeren Bogenformat und in einem zweiten Betriebsmodus Druckbogen mit einem kleineren Bogenformat jeweils mit einem Puder-Luft-Gemisch besprüht und ist in dem zweiten Betriebsmodus in sämtlichen Verteilerausgängen eines Puderverteilers der Pudereinrichtung der betragsmäßig gleiche Volumenstrom des Puder-Luft-Gemisches vorhanden.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass durch seine Anwendung die bei den Pudereinrichtungen des Standes der Technik vorhandenen Absperrventile entfallen können.
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Zur Erfindung gehört auch eine Pudereinrichtung, die wie hierin beschrieben ausgebildet ist und dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend betrieben wird.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens genannt. Bei einer Weiterbildung wird ein Gesamtstrom des Puder-Luft-Gemisches in dem Verteiler in Teilströme aufgeteilt, von denen jeder zu einer anderen Puderdüse einer Düsenreihe der Pudereinrichtung geleitet wird. Hierbei können in dem zweiten Betriebsmodus sämtliche der Puderdüsen der Düsenreihe sprühen. Außerdem können hierbei in dem zweiten Betriebsmodus mehrere der sprühenden Puderdüsen der Düsenreihe durch eine gemeinsame Blende oder durch mehrere separate Blenden vollständig abgedeckt werden.
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Bei einer weiteren Weiterbildung wird das Puder-Luft-Gemisch in dem zweiten Betriebsmodus auf die gleiche Anzahl der Verteilerausgänge wie das Puder-Luft-Gemisch in dem ersten Betriebsmodus verteilt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
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1: eine Pudereinrichtung beim Besprühen eines großen Bogenformats mit Puder und
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2: die Pudereinrichtung aus 1 beim Besprühen eines kleinen Bogenformats mit Puder.
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Die in den 1 und 2 dargestellte Pudereinrichtung ist in einem Bogenausleger einer planografischen Offset-Druckmaschine angeordnet und dient zum Bestäuben der Druckbogen. Die Druckbogen werden beim Bestäuben von einem Kettenförderer des Bogenauslegers an der Pudereinrichtung vorbei transportiert und nach dem Bestäuben auf einem Auslagestapel des Bogenauslegers abgelegt.
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Die Pudereinrichtung umfasst einen Vorratsbehälter 1 mit einem Pudervorrat 2 darin. Der Vorratsbehälter 1 ist trichter- oder kegelförmig und der Pudervorrat 2 bildet eine Schüttsäule. An das untere Ende des Vorratsbehälters 1 ist ein Dosierer 3 mit einer Dosierwalze 4 angeschlossen. Der Puder aus dem Pudervorrat 2 gelangt per Schwerkraftförderung in den Dosierer 3 und wird dort durch die Dosierwalze 4 dosiert. Der dosierte Puder gelangt in einen Injektor 5, der an den Dosierer 3 angeschlossen ist. In dem Injektor 5 wird der Puder mit Druckluft aus einer Druckluftleitung 6 vermischt, um ein Puder-Luft-Gemisch zu bilden.
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Das Puder-Luft-Gemisch aus dem Injektor 5 gelangt über eine Verbindungsleitung 8 in einen Puderverteiler 10, der einen Verteilereingang 9 und mehrere Verteilerausgänge 11 hat. An den Verteilereingang 9 ist die Verbindungsleitung 8 angeschlossen und an die Verteilerausgänge 11 sind Versorgungsleitungen 7 angeschlossen, die als Schläuche ausgebildet sind.
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Eine Sprühstange 12 ist über dem Transportpfad des Druckbogens 15 angeordnet und umfasst eine Reihe von Düsenköpfen 13. Jeder Düsenkopf 13 umfasst eine oder vorzugsweise mehrere Puderdüsen 18, die das Puder-Luft-Gemisch jeweils in Form eines Sprühkegels 14 auf den Druckbogen 15 sprühen. Die Sprühstange 12 ist über das Bündel von Versorgungsleitungen 7 mit dem Puderverteiler 10 verbunden. An jeder der Versorgungsleitungen 7 ist ein anderer der Düsenköpfe 13 angeschlossen. In dem Puderverteiler 10 wird ein Gesamtstrom GS des Puder-Luft-Gemisches in Teilströme TS aufgesplittet, deren Anzahl der Anzahl der Verteilerausgänge 11 entspricht. Jeder Teilstrom TS strömt durch einen anderen der Verteilerausgänge 11 aus dem Puderverteiler 10 heraus. Die Aufsplittung des Gesamtstroms GS in die Teilströme TS ist in den 1 und 2 nur schematisch dargestellt.
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An jedem Ende der Sprühstange 12 ist eine Blende 16 zum Abdecken von außerhalb der Breite des jeweils verarbeiteten Bogenformats liegenden Puderdüsen 18 angeordnet. Die beiden Blenden 16 sind jeweils mit einer Absaugeinrichtung 17 zum Absaugen überschüssigen Puders ausgestattet und werden bei einer Formatverringerung aufeinander zu und bei einer Formatvergrößerung voneinander weg verstellt.
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In 1 ist ein erster Betriebsmodus dargestellt, bei dem die Druckbogen 15 ein größeres Bogenformat haben, z.B. das Maximalformat. Die Blenden 16 sind aus dem Bereich der Sprühkegel 14 heraus verstellt, so dass die Sprühkegel 14 sämtlicher Düsenköpfe 13 auf den Druckbogen 15 treffen. Sämtliche Teilströme TS strömen durch die Versorgungsleitungen 7 in die Düsenköpfe 13 – in jeden Düsenkopf 13 ein anderer Teilstrom TS. Die Teilströme TS sind so bemessen, dass die dementsprechenden Volumenströme des Puder-Luft-Gemisches in sämtlichen Verteilerausgängen 11 betragsmäßig gleich sind.
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In 2 ist ein zweiter Betriebsmodus dargestellt, bei dem die Druckbogen 15 ein kleineres Bogenformat haben, z.B. das Minimalformat. Die Blenden 16 sind in den Bereich der Sprühkegel 14 hinein verstellt, so dass auf jede Blende 16 die Sprühkegel 14 zweier außenliegender Puderdüsen 18 bzw. Düsenköpfe 13 prallen. Der auf die Blenden 16 geprallte Puder wird durch die Absaugeinrichtungen 17 abgesaugt und wird einer Wiederverwendung zugeführt. In dem zweiten Betriebsmodus treffen nur die Sprühkegel 14 der innerhalb des kleineren Bogenformats liegenden Düsenköpfe 13 auf den Druckbogen 15 und werden die Sprühkegel 14 der außerhalb des kleineren Bogenformats liegenden Düsenköpfe 13 durch die Blenden 16 aufgefangen. Sämtliche Puderdüsen 18 bzw. Düsenköpfe 13 der Sprühstange 12 sprühen auch bei der Verarbeitung des kleineren Bogenformats, z.B. des Minimalformats. In allen Verteilerausgängen 11 hat das Puder-Luft-Gemisch im zweiten Betriebsmodus den gleichen Volumenstrom, wobei sich dieser Volumenstrom von jenem Volumenstrom betragsmäßig unterscheiden kann, den das Puder-Luft-Gemisch im ersten Betriebsmodus in allen Verteilerausgängen 11 hat.
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Das im ersten Betriebsmodus verwendete Puder-Luft-Gemisch kann sich, z. B. bezüglich der Zusammensetzung (Puderanteil, Luftanteil), von dem im zweiten Betriebsmodus verwendeten Puder-Luft-Gemisch unterscheiden; ebenso kann in beiden Betriebsmodi das gleiche Puder-Luft-Gemisch verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorratsbehälter
- 2
- Pudervorrat
- 3
- Dosierer
- 4
- Dosierwalze
- 5
- Injektor
- 6
- Druckluftleitung
- 7
- Versorgungsleitung
- 8
- Verbindungsleitung
- 9
- Verteilereingang
- 10
- Puderverteiler
- 11
- Verteilerausgang
- 12
- Sprühstange
- 13
- Düsenkopf
- 14
- Sprühkegel
- 15
- Druckbogen
- 16
- Blende
- 17
- Absaugeinrichtung
- 18
- Puderdüse
- GS
- Gesamtstrom
- TS
- Teilstrom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011115616 A1 [0002]
- DE 19836018 A1 [0003]
- DE 19901245 A1 [0004]