DE102014003711A1

DE102014003711A1 - Zylinder zum Transport von Druckbogen entlang eines UV- oder Elektronenstrahltrockners

Info

Publication number: DE102014003711A1
Application number: DE102014003711.8A
Authority: DE
Inventors: Albert Maul; Jens Friedrichs
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2013-04-05
Filing date: 2014-03-14
Publication date: 2014-10-09
Also published as: JP2014201069A; US9796530B2; CN104097392B; US20140299448A1; JP6238822B2; CN104097392A

Abstract

Ein Zylinder (2) zum Transport von Druckbogen (11) entlang eines UV- oder Elektronenstrahltrockners (4) weist Inertgas-Öffnungen auf, die im Betrieb zumindest zeitweise mit Inertgas beaufschlagt sind.

Description

Vorliegende Erfindung betrifft einen Zylinder zum Transport von Druckbogen entlang eines UV- oder Elektronenstrahltrockners.
Bedruckstoffe werden mit Farben oder Lacken bedruckt, die durch ultraviolette Bestrahlung oder mit Elektronenstrahlen gehärtet werden.
In DE 29 819 345 U1 ist eine Inertisierungsanlage beschrieben, bei welcher zum Zylinder einstellbare Blenden vorhanden sind. Außerdem ist eine Abdeckeinrichtung mit bezüglich des Zylinders stirnseitigen Überstanden vorhanden.
In DE 29 707 190 U1 ist eine Inertisierungsanlage beschrieben, bei welcher Dichtleisten zum Zylinder einstellbar sind. Der Zylinder hat einen Zylinderkanal mit einer umfangsseitigen Abdeckung und der Inertisierungsraum ist durch Wände unterteilt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen weiteren Zylinder zum Transport von Druckbogen entlang eines UV- oder Elektronenstrahltrockners zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch einen Zylinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Zylinder zum Transport von Druckbogen entlang eines UV- oder Elektronenstrahltrockners weist Inertgas-Öffnungen auf, die im Betrieb zumindest zeitweise mit Inertgas beaufschlagt sind.
Durch den erfindungsgemäßen Zylinder kann der Restsauerstoffgehalt im Inertisierungsraum des Trockners sehr gering gehalten werden, so dass dadurch die Härtung der Farbe oder des Lackes kaum noch beeinträchtigt wird.
In den Unteransprüchen sind verschiedene Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Zylinders genannt.
Bei einer Weiterbildung erstrecken sich die Inertgas-Öffnungen als Umfangsnuten oder als Lochreihen in Umfangsrichtung des Zylinders.
Bei einer weiteren Weiterbildung hat der Zylinder Saugöffnungen.
Bei einer weiteren Weiterbildung erstrecken sich die Saugöffnungen als Umfangsnuten oder Düsen- bzw. Lochreihen in Umfangsrichtung des Zylinders.
Bei einer weiteren Weiterbildung ist eine Umschalteinrichtung zum Umschalten einer Teilmenge der Saugöffnungen von Saugluft-Beaufschlagung auf Inertgas-Beaufschlagung vorhanden, wobei die Inertgas-Öffnungen durch auf Inertgas-Beaufschlagung umgeschaltete Saugöffnungen gebildet werden.
Bei einer weiteren Weiterbildung bilden die Inertgas-Öffnungen eine zum Zylinder achsparallele Reihe von Inertgas-Düsen.
Bei einer weiteren Weiterbildung sind die Inertgas-Düsen in einem sich zum Zylinder achsparallel erstreckenden Zylinderkanal des Zylinders oder in einer Umfangsabdeckung des Zylinderkanals angeordnet.
Bei einer weiteren Weiterbildung befinden sich die Inertgas-Düsen zwischen Bogengreifern des Zylinders.
Bei einer weiteren Weiterbildung ist eine Steuereinrichtung zur im Bogenfördertakt erfolgenden Beaufschlagung der Inertgas-Öffnungen mit Inertgas vorhanden.
Bei einer weiteren Weiterbildung ist die Steuereinrichtung eine Ventileinrichtung und weist die Steuereinrichtung ein Taktventil und ein Wahlventil auf.
Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung, in welcher zeigt:
1: einen Bogentransportzylinder mit einem zugeordneten Trockner,
2: eine vergrößerte Detaildarstellung des Zylinders,
3: den Zylinder mit einem darauf festgehaltenen Bedruckstoffbogen und
4: eine Steuereinrichtung zum Steuern der Vakuum- und Inertgasbeaufschlagung des Zylinders.
1 zeigt ausschnittsweise eine Druckmaschine 1 für den Offsetdruck auf Druckbogen 11 (vergleiche 3). In dem Ausschnitt sind ein Zylinder 2 für den Transport der Druckbogen 11 und ein Trockner 4 zum Trocknen der auf dem Zylinder 2 transportierten Druckbogen 11 dargestellt. Der Trockner 4 ist ein UV-Trockner oder ein Elektronenstrahl-Trockner. Mit der Druckmaschine 1 wird eine Farbe oder Lackschicht auf den Druckbogen 11 gedruckt, welche durch die UV- oder Elektronenstrahlung des Trockners 4 gehärtet wird.
Der Trockner 4 besteht aus Strahlern zum Erzeugen der UV- oder Elektronenstrahlung, aus Zuführeinrichtungen zum Zuführen des Inertgases in einen Zwischenraum zwischen dem Trockner 4 und dem Zylinder 2 und Dichtungen zum Verhindern des Entweichens des Inertgases aus dem Zwischenraum und des Eintritts von Luft aus der Umgebung in den Zwischenraum. Die Strahler sind in Transportrichtung des Druckbogens 11 gesehen zwischen den Zuführeinrichtungen angeordnet und die Zuführeinrichtungen zwischen den Dichtungen. Die Strahler, Zuführeinrichtungen und Dichtungen sind aus Gründen der Vereinfachung zeichnerisch nicht mit dargestellt. Bei dem zugeführten Inertgas handelt es sich um Stickstoff.
Der Zylinder 2 hat einen Zylinderkanal 3, in welchem Bogengreifer 7 (vergleiche 2) zum Festhalten der Druckbogen 11 sitzen. Der Zylinderkanal 3 ist mit einer Umfangsabdeckung 5 weitgehend verschlossen.
2 zeigt, dass die Bogengreifer 7 in einer Reihe angeordnet sind und durch Aussparungen in der Umfangsabdeckung 5 aus dem Zylinderkanal 3 herausragen. Innerhalb der Reihe sind im Wechsel mit den Bogengreifern 7 Inertgas-Düsen 8 angeordnet. Außer der Umfangsabdeckung 5 ist eine Seitenabdeckung 6 für den Zylinderkanal 3 an jedem von seinen beiden Enden vorhanden.
In 2 ist der vom Zylinder 2 transportierte Druckbogen 11 nicht mit dargestellt, damit eine Reihe von Umfangsnuten 9, 10 zu sehen ist. Die Umfangsnuten 9, 10 sind Saugnuten und dienen zum Festhalten des Druckbogens 11 per Vakuum. Die Umfangsnuten 9, 10 erstrecken sich jeweils in Umfangsrichtung des Zylinders 2 und die Reihe der Umfangsnuten 9, 10 erstreckt sich ebenso wie die Reihe der Bogengreifer 7 und die in diese Reihe integrierte Reihe von Inertgas-Düsen 8 entlang der Axialrichtung des Zylinders 2 über die Druckformatbreite.
3 zeigt den Zylinder 2 mit dem darauf festgehaltenen Druckbogen 11. Der Druckbogen 11 wird an seiner Vorderkante durch die Bogengreifer 7 eingeklemmt und wird mit Ausnahme des zum Festklemmen erforderlichen Vorderrandes über seine gesamte Bogenlänge von den unter dem Druckbogen 11 liegenden Umfangsnuten 9 angesogen.
Es ist zu erkennen, dass nicht alle der vorhandenen Umfangsnuten 9, 10 sich unter dem Druckbogen 11 befinden und durch diesen abgedeckt werden. In Abhängigkeit vom jeweiligen Format der Druckbogen 11 liegt eine mehr oder weniger große Anzahl von Umfangsnuten 10 außerhalb des Druckbogens 11 neben dessen Seitenrändern. Eine Hälfte dieser nicht abgedeckten Umfangsnuten 10 befindet sich nahe dem einen Zylinderende und die andere Hälfte befindet sich nahe dem anderen Zylinderende. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Druckbogen 11 zwischen zwei nicht abgedeckten Umfangsnuten 10, von denen sich die eine am einen und die andere am anderen Zylinderende befindet.
Während die abgedeckten Umfangsnuten 9 mit Saugluft bzw. Vakuum beaufschlagt sind, sind die nicht abgedeckten Umfangsnuten 10 mit Inertgas, hier Stickstoff, beaufschlagt. Das Inertgas wird diesen nicht abgedeckten Umfangsnuten 10 aus dem Inneren des Zylinders 2 zugeführt, genauso wie den Inertgas-Düsen 8 (vergleiche 2). Durch das Füllen der nicht abgedeckten Umfangsnuten 10 mit Inertgas wird verhindert, dass über diese Umfangsnuten 10 Luft bzw. darin enthaltener Sauerstoff in den erwähnten Zwischenraum zwischen dem Trockner 4 und dem Zylinder 2 durch dessen Rotation eingeschleppt wird.
Der Zwischenraum bildet eine Inertisierungskammer, in welcher die strahlungshärtbare Beschichtung auf dem Druckbogen 11 während der Bestrahlung und Härtung durch das Schutzgas vor Sauerstoffbeeinträchtigung des Härtungsprozesses geschützt wird.
Ebenso wird durch das Füllen der Aussparungen für die Bogengreifer 7 in der Umfangsabdeckung 5 mit dem Inertgas ein Einschleppen von Umgebungsluft durch diese Aussparungen in den Zwischenraum vermieden.
4 zeigt ein die abgedeckten Umfangsnuten 9 (vergleiche 3) mit Saugluft bzw. Vakuum versorgendes und die unabgedeckten Umfangsnuten 10 (vergleiche 3) sowie die Inertgas-Düsen 8 mit dem Inertgas versorgendes Versorgungssystem. Das Versorgungssystem umfasst eine Inertgas-Quelle 12 und einen Vakuumerzeuger 13. Die Inertgas-Quelle 12 liefert das Inertgas an ein Taktventil 14, an welches zum einen die Inertgas-Düsen 8 und zum anderen ein Wahlventil 15 angeschlossen sind. An das Wahlventil 15 sind die Umfangsnuten 9, 10 angeschlossen. Mit dem Wahlventil 15 ist einstellbar, welche der Umfangsnuten 9, 10 – nämlich die vom Druckbogen abgedeckten Umfangsnuten 9 – mit dem Vakuum aus dem Vakuum-Erzeuger 13 und welche der Umfangsnuten 9, 10 – nämlich die außerhalb des jeweiligen Bogenformats liegenden Umfangsnuten 10 – mit dem Inertgas aus dem Taktventil 14 versorgt werden.
Das Taktventil 14 taktet das Inertgas im Fördertakt der Druckbogen 11, d. h. bei einem Zylinder 2 mit zwei diametralen Bogengreifersystemen mit zwei Inertgastakten pro Zylinderumdrehung. Durch das periodische Öffnen und Unterbrechen der Inertgaszufuhr mittels des Taktventils 14 wird ein Ausstoßen von Inertgas aus den Inertgas-Düsen 8 und den Umfangsnuten 10 während jener Zylinderrotationsphase vermieden, in welcher sich die Inertgas-Düsen 8 und Umfangsnuten 10 jeweils außer Gegenüberlage mit dem Trockner 4 (vergleiche 1) befinden. Dadurch kann Inertgas gespart werden. Das Taktventil 14 könnte aber auch so arbeiten, dass die Inertgas-Öffnungen, d. h. die unabgedeckten Umfangsnuten 10 und die Inertgas-Düsen 8, des Zylinders 2, bereits kurz vor ihrem Einlauf in die Trocknungskammer bzw. den Zwischenraum zwischen dem Trockner 4 und dem Zylinder 2 im Laufe der Zylinderrotation mit Inertgas beaufschlagt werden.
Die in 4 gezeigte Versorgungseinrichtung kann über ein Drehventil oder einen Drehübertrager an den Zylinder 2 angeschlossen sein. Der Drehübertrager überträgt den Inertgasstrom von der zylinderexternen, stillstehenden Versorgungseinrichtung auf den rotierenden Zylinder 2 und überträgt den Saugluftstrom vom rotierenden Zylinder 2 auf die zylinderexterne Versorgungseinrichtung, die sich mit dem Zylinder 2 nicht mit dreht.
Bei einer zeichnerisch nicht dargestellten Modifikation sind die Umfangsnuten 9, 10 jeweils durch eine Reihe von Düsen oder Öffnungen ersetzt. Diese Düsenreihen erstrecken sich jeweils wie auch die Umfangsnuten 9, 10 in Umfangsrichtung des Zylinders 2 und erfüllen auch die gleiche Funktion, nämlich das Ansaugen des Druckbogens durch vom Druckbogen abgedeckte Düsen und das Ausstoßen von Inertgas durch vom Druckbogen nicht abgedeckte Düsen. Die Düsen werden über die in 4 dargestellte Versorgungseinrichtung dementsprechend mit Saugluft und Inertgas versorgt.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Zylinder
3: Zylinderkanal
4: Trockner
5: Umfangsabdeckung
6: Seitenabdeckung
7: Bogengreifer
8: Inertgas-Düse
9: Umfangsnut
10: Umfangsnut
11: Druckbogen
12: Inertgas-Quelle
13: Vakuum-Erzeuger
14: Taktventil
15: Wahlventil

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 29819345 U1 [0003]
DE 29707190 U1 [0004]

Claims

Zylinder zum Transport von Druckbogen (11) entlang eines UV- oder Elektronenstrahltrockners (4), wobei der Zylinder (2) Inertgas-Öffnungen aufweist, die im Betrieb zumindest zeitweise mit Inertgas beaufschlagt sind.
Zylinder nach Anspruch 1, wobei sich die Inertgas-Öffnungen als Umfangsnuten (10) oder als Lochreihen in Umfangsrichtung des Zylinders (2) erstrecken.
Zylinder nach Anspruch 1, wobei der Zylinder (2) Saugöffnungen aufweist.
Zylinder nach Anspruch 3, wobei sich die Saugöffnungen als Umfangsnuten (10) oder Lochreihen in Umfangsrichtung des Zylinders (2) erstrecken.
Zylinder nach Anspruch 3 oder 4, wobei eine Umschalteinrichtung zum Umschalten einer Teilmenge der Saugöffnungen von Saugluft-Beaufschlagung auf Inertgas-Beaufschlagung vorhanden ist, wobei die Inertgas-Öffnungen durch auf Inertgas-Beaufschlagung umgeschaltete Saugöffnungen gebildet werden.
Zylinder nach Anspruch 1, wobei die Inertgas-Öffnungen eine zum Zylinder (2) achsparallele Reihe von Inertgas-Düsen (8) bilden.
Zylinder nach Anspruch 6, wobei die Inertgas-Düsen (8) in einem sich zum Zylinder (2) achsparallel erstreckenden Zylinderkanal (3) des Zylinders (2) oder in einer Umfangsabdeckung (5) des Zylinderkanals (3) angeordnet sind.
Zylinder nach Anspruch 6 oder 7, wobei sich die Inertgas-Düsen (8) zwischen Bogengreifern (7) des Zylinders befinden.
Zylinder nach Anspruch 1, wobei eine Steuereinrichtung zum im Bogenfördertakt erfolgenden Beaufschlagen der Inertgas-Öffnungen mit Inertgas vorhanden ist.
Zylinder nach Anspruch 9, wobei die Steuereinrichtung eine Ventileinrichtung ist und ein Taktventil (14) und ein Wahlventil (15) aufweist.