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Vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzmittelleiteinrichtung für eine Spritzpistole sowie eine Spritzpistole mit einer Spritzmittelleiteinrichtung gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche 1 und 12.
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Eine gattungsgemäße Spritzdüse sowie eine gattungsgemäße Spritzpistole sind aus der
DE 10 2004 027 789 A1 bekannt. Um nach einem Markiervorgang auf ein aufwändiges Reinigen der Spritzpistole zu verzichten, ist in dieser Schrift vorgeschlagen, eine Spritzpistole mit einem Lackiermitteleinlass und einem Lackiermittelauslass zu versehen, wobei an der Spritzpistole eine Leiteinrichtung für ein Lackiermittel lösbar anordenbar ist und sich die Lackiermitteleinrichtung von dem Lackiermitteleinlass bis zu dem Lackiermittelauslass erstreckt. Der Behälter für die Flüssigkeit ist dabei obenseitig anbringbar, so dass die Flüssigkeit in die Leiteinrichtung selbstständig einfließen kann.
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Weiterhin sind Spritzpistolen zum Auftragen von Farben aus dem Stand der Technik bekannt. Diese weisen einen Grundköper auf, welcher mittels eines Schlauches an einer Einrichtung zum Erzeugen von Druckluft verbunden ist. Über eine Betätigungsvorrichtung kann die Druckluft einer Spritzmittelleiteinrichtung zugeführt werden, die einen Anschluss für einen Behälter aufweist, in welchem ein Farbmittel aufgenommen ist. Eine solche Spritzpistole weist weiter eine Spritzmittelleiteinrichtung auf, welche integral mit dem Grundkörper verbaut oder mit dem Grundkörper verbunden ist.
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Bei herkömmlichen Spritzpistolen ist der Behälter in der Regel so angeordnet, dass das Farbmittel schwerkraftbedingt in einen Kanal hineingeführt wird und in diesem zusammen mit der Druckluft über eine Düse zerstäubt wird. Die in diesen Kanal zugeführte Druckluft kann mittels Einstellmitteln in dem Grundkörper reguliert werden. Dadurch kann auch eine Regulierung der Menge und Art der aus der Düse austretenden zerstäubten Farbtropfen erfolgen.
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Es sind aus dem Stand der Technik auch Spritzpistolen bekannt, welche einen Farbebehälter aufweisen, der unterhalb der Spritzmittelleiteinrichtung angeordnet ist. Dabei wird die Druckluft aus dem Grundkörper über einen Kanal in den Behälter geführt. Über einen weiteren Kanal, der sich bis zu einem unteren Endbereich des Behälters erstreckt, wird das Farbmittel über den in dem Behälter herrschenden Überdruck zu der Düse geführt. Dabei erfolgt die Regulierung der Menge der aus der Düse austretenden und zerstäubten Farbtropfen über den Druck, der in dem Behälter erzeugt wird.
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Ein Problem bei Spritzpistolen besteht darin, dass die Spritzmittelleiteinrichtung und der Behälter nach einer Benutzung gereinigt werden müssen, da beispielsweise Farbrückstände bei einer nachfolgenden Benutzung die Qualität und Farbe der nachfolgend verwendeten Farbe beeinflussen. Außerdem können Rückstände zu einer Verstopfung von Bestandteilen der Spritzpistole führen und die Spritzpistole beschädigen.
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Beispielsweise werden solche als Lackierpistolen ausgebildete Spritzpistolen für die Lackierung von verschiedenen Teilen eines Kraftfahrzeugs eingesetzt. Nach jedem Lackiervorgang bleiben Farbablagerungen des jeweiligen Lacks im Lackierbehälter sowie in einer Sprühdüse der Lackierpistole zurück. Eine Reinigung dieser Teile ist enorm aufwendig und zeitintensiv, wodurch sich erhöhte Kosten je Lackiervorgang ergeben.
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Daher wurde vorgeschlagen, zumindest einen Teil einer Spritzpistole als Einwegteil auszubilden, wobei dieses Teil nach einer Benutzung von der Spritzpistole entfernt werden und weggeworfen werden kann. Oftmals ist dabei der Farbbehälter als Einwegbehälter ausgebildet.
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Eine Spritzpistole mit austauschbaren Bestandteilen ist aus der internationalen Anmeldung
WO 2004/035224 A2 bekannt. Die Spritzpistole weist dazu einen an einem Grundkörper angeordneten Aufnahmeabschnitt auf, in welchem eine Spritzmittelleiteinrichtung eingeführt werden kann. Von dem Aufnahmeabschnitt erstrecken sich nach unten zwei Anschlüsse, wobei ein erster Anschluss in dem Grundkörper erzeugte Druckluft über einen Druckluftkanal in einen austauschbaren Behälter führt, und ein zweiter Anschluss über einen Farbkanal ein Farbmittel einer Düse zuführt. Die Spritzmittelleiteinrichtung weist einen Kanal auf, der mit den beiden Anschlüssen verbunden ist, wobei die beiden Anschlüsse über einen in dem Kanal gelagerten Kolben voneinander getrennt sind. Ein Einlassbereich des Kanals ist mit einer oszillierenden Einrichtung verbunden, welche den Druck in dem Behälter erzeugt.
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Die Spritzmittelleiteinrichtung sowie der Behälter der
WO 2004/035224 A2 sind als Einwegteile ausgebildet und können nach ihrer Verwendung weggeworfen werden. Dadurch ergibt sich eine Spritzpistole, welche frei von Verunreinigungen aufgrund von Rückständen ist.
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Nachteilig bei dieser Spritzpistole und ihren Komponenten ist jedoch, dass sowohl der Behälter als auch die Spritzmittelleiteinrichtung einzeln angeschlossen und nach der Benutzung wieder einzeln entfernt werden müssen. Darüber hinaus erfolgt eine Regulierung der Menge der aus der Düse austretenden und zerstäubten Farbtropfen lediglich über den Druck, der in dem Behälter erzeugt wird.
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Es ist daher Aufgabe eine Spritzmittelleiteinrichtung für eine Spritzpistole bereitzustellen, bei welcher die Spritzmittelleiteinrichtung und der Behälter gemeinsam an der Spritzpistole angeschlossen und wieder entfernt werden können, und bei welcher eine verbesserte Regulierung der Art und Menge der aus der Düse austretenden und zerstäubten Tropfen erfolgen kann. Zudem ist es Aufgabe, eine Spritzpistole mit einer solchen Spritzmittelleiteinrichtung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Spritzmittelleiteinrichtung für eine Spritzpistole und eine Spritzpistole mit einer Spritzmittelleiteinrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen im Detail angegeben.
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Eine Spritzmittelleiteinrichtung nach der Erfindung für eine Spritzpistole weist einen Behälter auf, der zur Aufnahme von Flüssigkeiten ausgebildet ist, wobei die Spritzmittelleiteinrichtung eine Abdeckung aufweist, die mit dem Behälter derart verbindbar ist, dass sie den Behälter abdichtend verschließt, wobei die Spritzmittelleiteinrichtung weiter einen ersten Verbindungsabschnitt für eine Spritzpistole aufweist, welche ein Mittel zum Ausführen einer Zerstäubung der sich in dem Behälter befindlichen Flüssigkeit bereitstellt, und einen zweiten Verbindungsabschnitt aufweist, in welchem die Flüssigkeit durch das Mittel zerstäubt wird, wobei sich erfindungsgemäß von dem ersten Verbindungsabschnitt ein erster Kanal in einen Innenraum des Behälters erstreckt, ein zweiter Kanal von dem ersten Verbindungsabschnitt zu dem zweiten Verbindungsabschnitt erstreckt, und ein dritter Kanal sich von dem zweiten Verbindungsabschnitt in den Innenraum des Behälters bis in dessen Bodenwände erstreckt.
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Im Unterschied zum Stand der Technik ist der Behälter für die zu versprühende Flüssigkeit an der Spritzmittelleiteinrichtung untenseitig angebracht. Der erste Kanal dient der Zuführung des Druckmittels in den Behälter, um in diesem einen Überdruck aufzubauen. Dieser erste Kanal kann ein Röhrchen mit kleinem Durchmesser sein, beispielsweise ein Winkelröhrchen, das durch den verschließende Abdeckung hindurch im Behälter oberhalb der Flüssigkeit mündet oder auch bis in die Bodennähe reicht, so dass das Druckmittel, über die Pistole zugeführte Luft, durch die Flüssigkeit nach oben steigen kann und so einen erhöhten Druck auf die Flüssigkeit ausübt, um diese durch den dritten Kanal der Düse zuführen zu können. Es versteht sich dabei von selbst, dass die Abdeckung luftdicht abgeschlossen sein muss. Dieser erhöhte Druck bewirkt, dass durch den dritten Kanal die Flüssigkeit nach oben gedrückt und der Düse zugeführt wird. Die Düse kann in verschiedensten Ausführungen ausgeführt sein, z. B. auch als Doppelhorndüse, so dass die seitlich einfließende Flüssigkeit von dem Luftstrahl, der durch den zweiten Kanal hindurchströmt, mitgenommen und auf die zu bespritzende Fläche aufgetragen wird. Der zweite Kanal kann relativ groß ausgebildet sein, er kann aber auch als Luftröhre ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine Abdeckung auch doppelwandig ausgebildet sein, so dass der Durchtrittskanal den zweiten Kanal insgesamt bildet und in diesen zweiten Kanal sowohl der erste als auch der zweite Kanal verlegt sind und durch die bodenseitige Abdeckung mit den entsprechenden Abgängen in den Behälter hineingeführt sind. Eine solche Abdeckung ist zweckmäßigerweise mit einem Gewinde versehen, so dass er auf den Behälter aufschraubbar ist. Es können aber auch hier abdichtende Rastverbindungen vorgesehen sein.
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Der dritte Kanal kann dabei einen kleineren Durchmesser aufweisen als der erste und zweite Kanal. Durch einen dünneren dritten Kanal wird die Zerstäubung der Flüssigkeit verbessert. Außerdem ergibt sich dadurch ein höherer Druck der aus dem dritten Kanal austretenden Flüssigkeit bzw. Tropfen.
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Die Luftzufuhr aus der Spritzpistole ist darüber hinaus regelbar. Es können auch gesonderte Regelungen vorgesehen sein, die den Luftzug durch den zweiten Kanal und den des ersten Kanals zu regulieren vermögen. Wenn der erste Kanal in dem zweiten Kanal integriert ist und eine gemeinsame Einstromöffnung vorhanden ist, so wird durch den zweiten Kanal eine Teilmenge der Luft zum Aufbau des Überdruckes in dem Behälter abgezweigt. Erfolgt eine Zuführung über einen Verteiler innerhalb der Spritzpistole, so sind die Luftströme einzeln regelbar. Wenn jedoch nur ein einzelner Durchgang vorgesehen ist, kann über die Regulierung des Luftstromes in dem zweiten Kanal der Luftstrom im ersten Kanal durch die Auswahl der Größe des Durchmessers reguliert werden, da nur ein Teilstrom der Luft hier abgezweigt wird.
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Der erste Verbindungsabschnitt ist darüber hinaus als Kupplung ausgebildet und in herkömmlicher Art ausgestattet, um an einer Luftdruckpistole angeschraubt werden zu können. Ebenso können Düsen bekannter Bauart vorgesehen sein. Diese können auch aus Kunststoff bestehen und dann einteilig mit der Spritzmitteleinrichtung hergestellt sein. Es ist ersichtlich, dass die Abdeckung mit den beiden Verbindungsabschnitten eine Einheit bildet.
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Dadurch wird eine Spritzmittelleiteinrichtung für eine Spritzpistole geschaffen, bei welcher die Spritzmittelleiteinrichtung und die Abdeckung für den Behälter als ein Teil ausgebildet sind, wodurch der Anschluss und das Entfernen der Spritzmittelleiteinrichtung und des Behälters vereinfacht werden und eine Reinigung der Bestandteile der Spritzpistole, beispielsweise von Farbrückständen, entfällt. Dies ergibt sich durch die Ausgestaltung der Spritzmittelleiteinrichtung mit der Abdeckung und des Behälters als ein Teil, wodurch der Anschluss und das Entfernen weiter vereinfacht werden, da lediglich ein Teil an die Spritzpistole angeschlossen werden muss. Des Weiteren ist eine solche Spritzmittelleiteinrichtung einfach und kostengünstig herzustellen.
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Darüber hinaus bietet eine solche Spritzmittelleiteinrichtung eine verbesserte Regulierung des Drucks in dem Behälter, durch welchen die Flüssigkeit in den dritten Kanal zu der Düse geführt wird und eine verbesserte Regulierung der Tropfen der Flüssigkeit in dem zweiten Kanal durch eine separate Regulierung des Drucks in dem zweiten Kanal. Die Druckluft in dem zweiten Kanal dient dabei der Feinzerstäubung der Flüssigkeit. Eine Düse der Spritzmittelleiteinrichtung kann entsprechend einer gewünschten Verteilung und Zerstäubung der Flüssigkeit ausgestaltet sein.
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Die Spritzmittelleiteinrichtung mit der Abdeckung und der Behälter können als Einwegspritzmittelleiteinrichtung ausgebildet sein.
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Die Spritzmittelleiteinrichtung der vorliegenden Erfindung kann so ausgestaltet sein, dass sie an herkömmliche Spritzpistolen angeschlossen und mit herkömmlichen Behältern verbunden werden kann. So können Flüssigkeiten in Einwegbehälter eingefüllt werden und anschließend mit der Spritzmittelleiteinrichtung mit Abdeckung verschlossen werden. Nach einem Sprühvorgang können die Spritzmittelleiteinrichtung mit Abdeckung und der damit verbundene Behälter einfach von der Spritzpistole entfernt werden. Eine Reinigung von Bestandteilen der Spritzpistole aufgrund von Verunreinigungen durch die Flüssigkeit entfällt.
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Der erste Verbindungsabschnitt kann zwei Anschlüsse aufweisen, die mit dem ersten und dem zweiten Kanal verbindbar sind und der zweite Verbindungsabschnitt kann ebenfalls zwei Anschlüsse aufweisen, die mit dem ersten und dem dritten Kanal verbindbar sind. Dabei sind die Kanäle/Anschlüsse des ersten Verbindungsabschnitts mit zwei Kanälen/Anschlüssen der Spritzpistole verbindbar und die Kanäle/Anschlüsse des zweiten Verbindungsabschnitts sind in einer Düse zusammengeführt und enden in einem gemeinsamen Austrittskanal oder enden in separaten Austrittsöffnungen, welche die Düse bilden.
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Der Druck des Mittels in dem ersten und dem zweiten Kanal kann unabhängig voneinander einstellbar sein wobei das Mittel Luft, insbesondere Druckluft, sein kann. Es können aber auch andere gasförmige oder flüssige Mittel verwendet werden, wie beispielsweise Wasser, welches mit der sich in dem Behälter befindlichen Flüssigkeit gemischt werden kann.
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Zur Bereitstellung der Druckluft kann die Spritzpistole mit einer Einrichtung verbindbar sein, welche die Druckluft als Mittel bereitstellt.
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Die Flüssigkeit kann ein Farbmittel, ein Lösungsmittel oder ein Klebstoff sein. Es können aber auch andere Flüssigkeiten verwendet werden und in dem Behälter vorrätig sein, wie beispielsweise ein Pflanzenschutzmittel, ein Dünger, ein Desinfektionsmittel oder weitere Flüssigkeiten.
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Der Behälter kann aus einem Kunststoff oder einem Papier hergestellt sein, wobei dadurch die Kosten für den Behälter reduziert werden. Durch einen Papierbehälter werden die Kosten für den Behälter weiter reduziert. Darüber hinaus kann die Spritzmittelleiteinrichtung aus einem Kunststoff hergestellt sein. Es ist aber auch möglich den Behälter und die Spritzmittelleiteinrichtung mit der Abdeckung jeweils aus anderen und voneinander verschiedenen Materialien herzustellen, wie beispielsweise aus Metall oder Blech.
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In weiteren Ausführungsformen kann der zweite Verbindungsabschnitt wenigstens zwei dritte Kanäle aufweisen, welche sich von dem Innenraum des Behälters zu dem zweiten Verbindungsabschnitt erstrecken, und/oder der erste Verbindungsabschnitt wenigstens zwei erste Kanäle aufweist, die sich in den Innenraum des Behälters erstrecken und/oder sich wenigstens zwei zweite Kanäle von dem ersten Verbindungsabschnitt zu dem zweiten Verbindungsabschnitt erstrecken. In Ausführungsformen mit wenigstens zwei dritten Kanälen können diese so zu dem zweiten Kanal und/oder um den zweiten Kanal herum angeordnet sein, dass die dritten Kanäle zu einer Austrittsöffnung des zweiten Kanals bzw. zu dem zweiten Kanal hin oder von dieser/diesem weg gerichtet sind. Dadurch wird die Flüssigkeit von dem Mittel, beispielsweise einer Druckluft, in dem Luftstrom mitgerissen und zerstäubt. In manchen Ausführungsformen ist daher keine separat ausgestaltete Düse vorgesehen, da die Düse durch die Austrittsöffnungen der zweiten und dritten Kanäle sowie deren Ausrichtung zueinander gebildet werden kann. So kann der dritte Kanal auch so ausgebildet sein, dass sich aus dem Behälter ein dritter Kanal zu dem zweiten Verbindungsabschnitt erstreckt, und in oder vor dem zweiten Verbindungsabschnitt der dritte Kanal in mehrere zumindest zwei dritte Teilkanäle aufgeteilt ist.
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Eine erfindungsgemäße Spritzpistole besteht aus einem Grundkörper, einer Spritzmittelleiteinrichtung und einem Behälter, wobei der Grundkörper einen Griff und eine Vorrichtung zur Betätigung der Spritzpistole sowie eine Verbindung zum Zuführen eines Mittels zum Ausführen einer Zerstäubung einer Flüssigkeit aufweist, wobei der Behälter zur Aufnahme von Flüssigkeiten ausgebildet ist, und wobei die Spritzmittelleiteinrichtung eine Abdeckung aufweist, die mit dem Behälter derart verbindbar ist, dass sie den Behälter abdichtend verschließt. Die Spritzmittelleiteinrichtung weist einen ersten Verbindungsabschnitt für den Grundkörper der Spritzpistole und einen zweiten Verbindungsabschnitt auf, in welchem die Flüssigkeit durch das Mittel zerstäubt wird, wobei die Spritzpistole und der Behälter lösbar an dem Grundkörper angeordnet sind. Bei der erfindungsgemäßen Spritzpistole erstreck sich von dem ersten Verbindungsabschnitt ein erster Kanal in einen Innenraum des Behälters, ein zweiter Kanal von dem ersten Verbindungsabschnitt zu dem zweiten Verbindungsabschnitt, und ein dritter Kanal von dem zweiten Verbindungsabschnitt in den Innenraum des Behälters.
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Eine erfindungsgemäße Spritzpistole weist dabei eine Spritzmittelleiteinrichtung mit einer Abdeckung auf, welche mit einem Behälter verbindbar ist oder als eine Einheit mit dem Behälter ausgebildet ist. Dadurch wird eine Spritzpistole bereitgestellt, welche nicht von Verunreinigungen aufgrund der Flüssigkeit gereinigt werden muss, welche eine schnell und einfach mit dem Grundkörper der Spritzpistole verbindbare Spritzmittelleiteinrichtung mit dem Behälter aufweist, die als Einwegbestandteil der Spritzpistole ausgebildet sind, und bei der der Druck des Mittels in dem ersten und zweiten Kanal separat eingestellt und reguliert werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Spritzpistole kann dabei so ausgestaltet sein, dass sie die Merkmale der Ausführungsformen von vorstehend beschriebenen Spritzmittelleiteinrichtungen aufweist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und beispielhaften Ausführungsformen, die in den nachfolgenden Figuren dargestellt sind.
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Es zeigen:
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1 eine Spritzpistole mit einer Spritzmittelleiteinrichtung mit Abdeckung, einem Behälter und einem Grundkörper in einer schematischen Darstellung;
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2 eine schematische Draufsicht auf eine Spritzmittelleiteinrichtung mit Abdeckung; und
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3 eine perspektivische Darstellung eines zweiten Verbindungsabschnitts einer alternativen Ausführungsform.
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1 zeigt eine Spritzpistole 10, welche einen Grundkörper 22, eine Spritzmittelleiteinrichtung 12 und einen über eine Abdeckung 14 der Spritzmittelleiteinrichtung 12 mit der Spritzmittelleiteinrichtung 12 verbundenen Behälter 24 aufweist.
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Der Grundkörper 22 weist einen als Betätigungseinrichtung 26 ausgebildeten Luftventilhebel auf, über den die Spritzpistole 10 bedient wird und beispielsweise ein Sprühvorgang zum Auftragen von Farbe durchführbar ist. Der Grundkörper 22 besteht vorzugsweise aus einem Metall, wobei auch andere Materialien verwendet werden können.
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Der Grundkörper 22 dient zu einer Druck-/Luftzufuhr und Luftmengenregulierung. Die Betätigungseinrichtung 26 kann die Druckluftzufuhr vollständig unterbrechen, wodurch ein Sprühvorgang unterbrochen oder beendet werden kann. Der Grundkörper 22 weist ferner einen Griff 28 auf. Weiter weist der Grundkörper 22 einen Anschluss 32 auf, von dem aus ein Schlauch 34 mit einer in den Figuren nicht dargestellten Einrichtung zum Bereitstellen von Druckluft verbunden ist. Über den Schlauch 34 wird die Spritzpistole 10 mit Druckluft versorgt. An der Spritzpistole 10 sind zudem zwei Einstelleinrichtungen 30 angeordnet, welche dazu ausgebildet sind, die Druckluft zu regulieren und die Druckluftzufuhr zu steuern. In dem Ausführungsbeispiel von 1 sind die Einstelleinrichtungen 30 als drehbare Einstelleinrichtungen 30 und als Luftmengenventile ausgebildet.
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An dem Grundkörper 22 ist darüber hinaus ein erster Verbindungsabschnitt 16 angebracht, wobei die Verbindung zwischen dem Grundkörper 22 und dem ersten Verbindungsabschnitt 16 über eine Schraubverbindung, eine Steckverbindung oder auf eine andere Art und Weise realisiert werden kann.
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In dem Grundkörper 22 wird die zugeführte Druckluft so aufgeteilt, dass sie in zwei separaten Kanälen zu zwei Anschlüssen des Grundkörpers 22, welche im zusammengebauten Zustand mit zwei separaten Anschlüssen des ersten Verbindungsabschnitts 16 verbunden sind, den zwei separaten Anschlüssen des ersten Verbindungsabschnitts 16 zugeführt wird. Die Einstelleinrichtungen 30 sind jeweils an einem der Kanäle des Grundkörpers 22 angeordnet und dienen dazu, die Druckluftzufuhr in dem jeweiligen Kanal zu steuern. Die Einstelleinrichtungen 30 können die Druckluftzufuhr vollständig unterbrechen und eine variable Druckluftzufuhr ermöglichen.
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Darüber hinaus kann der Grundkörper 22 im Wesentlichen so ausgestaltet sein, dass er dem einer bekannten Spritzpistole entspricht. Daher wird darauf verzichtet sämtliche Bestandteile des Grundkörpers 22 zu beschreiben, wobei in den Figuren ebenfalls nicht alle Bestandteile dargestellt sind. Dies bedeutet auch, dass die Einstelleinrichtungen 30 nur für die Regulierung der Druckluft in einem Kanal des Grundkörpers 22 angeordnet sind.
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Die Spritzmittelleiteinrichtung 12 weist den ersten Verbindungsabschnitt 16 und einen zweiten Verbindungsabschnitt 18 auf, welche mit der Abdeckung 14 verbunden sind. Die Abdeckung 14 schließt den Behälter 24 luftdicht ab und ist entweder über eine Schraubverbindung, eine Steckverbindung oder auf eine andere Art und Weise lösbar oder nicht lösbar mit dem Behälter 24 verbunden.
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Der Behälter 24 ist beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt und weist eine im Wesentlichen runde Grundfläche auf. Der Behälter 24 kann jedoch auch aus einem Papier hergestellt sein und eine andere Grundfläche und Form wie in 1 dargestellt aufweisen. Die Abdeckung 14 kann entsprechend an verschiedene standardisierte Farbbehälter angepasst sein, so dass die Spritzmittelleiteinrichtung 12 für herkömmliche Farbbehälter verwendet werden kann.
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In dem Behälter 24 befindet sich eine Flüssigkeit 42, wie beispielsweise eine Farbe.
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Von dem ersten Verbindungsabschnitt 16 erstreckt sich ein erster Kanal 36, welcher mit einem der Kanäle des Grundkörpers 22 verbunden ist, in den Behälter 24. Der erste Kanal 36 ragt lediglich um ein bestimmtes Maß in den Behälter 24 hinein. Dies ist jedoch ausreichend, um in dem Behälter 24 einen Überdruck zu erzeugen.
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Von dem ersten Verbindungsabschnitt 16 erstreckt sich weiter ein zweiter Kanal 38, der mit dem anderen der Kanäle des Grundkörpers 22 verbunden ist, zu dem zweiten Verbindungsabschnitt 18.
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Von dem zweiten Verbindungsabschnitt 18 erstreckt sich ein dritter Kanal 40 in den Behälter 24, wobei dieser Kanal 40 bis zu der Grundfläche des Behälters 24 ragt, so dass im Wesentlichen die gesamte Farbe aus dem Behälter 24 abgeführt werden kann.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der erste, der zweite und der dritte Kanal 36, 38 und 40 zumindest teilweise in der Abdeckung 14 aufgenommen. Die Abdeckung 14 weist Öffnungen auf, durch welche der erste und der dritte Kanal 36 und 40 in den Behälter 24 ragen. Der erste und der zweite Verbindungsabschnitt 16 und 18 sind an der Abdeckung 14 angeordnet und bilden zusammen mit der Abdeckung 14 eine Spritzdüsenanordnung. Der Behälter 24 ist zudem in dem Ausführungsbeispiel von 1 ein Teil der Spritzmittelleiteinrichtung. Dadurch wird eine schnell und einfach auswechselbare Spritzmittelleiteinrichtung bereitgestellt, welche keiner Reinigung bedarf und zudem eine verbesserte Regulierung der Art und Menge von aus der Düse austretenden und zerstäubten Tropfen bietet.
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An dem zweiten Verbindungsabschnitt 18 ist in dem Ausführungsbeispiel von 1 eine Düse 20 angeordnet. In der Düse 20 wird die Flüssigkeit 42 aus dem dritten Kanal 40 und die durch den zweiten Kanal 38 bereitgestellte Druckluft zusammengeführt und über eine spezielle Düsenöffnung bzw. -öffnungen abgegeben. Die Düse 20 kann jedoch auch so ausgestaltet sein, dass der dritte und der zweite Kanal 40 und 38 nicht in der Düse 20 zusammengeführt werden, sondern die Düse 20 eine spezielle Ausrichtung der Austrittsöffnungen 50, 52 (in 1 nicht dargestellt) des zweiten und dritten Kanals 38 und 40 bietet. Alternativ kann auch auf eine Düse 20 verzichtet werden, so dass die Ausrichtung der Austrittsöffnungen 50 und 52 des zweiten und dritten Kanals 38 und 40 durch den zweiten Verbindungsabschnitt 18 bereitgestellt wird.
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Bei Betätigung der Betätigungsvorrichtung 26 strömt Druckluft in die zwei Kanäle in dem Grundkörper 22. Über die Einstelleinrichtungen 30 wird die Druckluft in diesen Kanälen reguliert. Die Druckluft wird über die Anschlüsse des ersten Verbindungsabschnitts 16 dem ersten und zweiten Kanal 36 und 38 zugeführt. Die Druckluft des einen Kanals des Grundkörpers 22 wird beispielsweise dem ersten Kanal 36 zugeführt, und die Druckluft des anderen Kanals des Grundkörpers 22 wird dem zweiten Kanal 38 zugeführt. Die Druckluft strömt dabei wie in den Figuren gezeigt durch den ersten und zweiten Kanal 36 und 38.
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Die Druckluft in dem ersten Kanal 36 strömt in den Behälter 24 wie durch Pfeil 44 dargestellt. Dadurch entsteht in dem Behälter 24 ein Überdruck und die Flüssigkeit 42 wird über den dritten Kanal 40 in Richtung des Pfeils 48 zu dem zweiten Verbindungsabschnitt 18 geführt. Zudem wird in dem zweiten Kanal 38 Druckluft in Richtung des Pfeils 46 zu dem zweiten Verbindungsabschnitt 18 geführt.
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Dadurch wird ein von der Flüssigkeit 42 unabhängiger Druckluftstrom bereitgestellt, der dazu dient, die Flüssigkeit 42 zumindest weiter zu zerstäuben und den Sprühvorgang zu beeinflussen. Es kann nämlich sein, dass eine geringere Farbmenge, d. h. ein geringerer Druck im Behälter 24, gewünscht wird, zugleich aber ein hoher Druckluftstrom, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Dies wird durch die Spritzmittelleiteinrichtung und die Spritzpistole 10 mit einer solchen Spritzmittelleiteinrichtung erreicht.
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In dem zweiten Verbindungsabschnitt 18 werden der Flüssigkeitsstrom und der Druckluftstrom über den zweiten und dritten Kanal 38 und 40 und über die Austrittsöffnungen 50 und 52 aus der Spritzpistole 10 herausgeführt.
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2 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Spritzmittelleiteinrichtung 12 mit einer Abdeckung 14. In 2 wird deutlich gemacht wie die Kanäle 36, 38 und 40 in einer beispielhaften Ausführungsform angeordnet sind. Der zweite Verbindungsabschnitt 18 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine Düse 20 auf, wobei eine Düse auch durch den zweiten Verbindungsabschnitt 18 gebildet werden kann.
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Die Druckluft strömt von dem ersten Verbindungsabschnitt 16 über den ersten Kanal 36 in Richtung des Pfeils 44 in den in 2 nicht dargestellten und unterhalb der Spritzmittelleiteinrichtung 12 angeordneten Behälter 24. Von dem Behälter 24 strömt die Flüssigkeit 42 unter einem Druck über den dritten Kanal 40 in Richtung des Pfeils 48 aus dem Behälter 24 heraus und zu dem zweiten Verbindungsabschnitt 18. Zudem strömt Druckluft über den zweiten Kanal 38 in Richtung des Pfeils 46 von dem ersten Verbindungsabschnitt 16 zu dem zweiten Verbindungsabschnitt 18.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines zweiten Verbindungsabschnitts 18 einer alternativen Ausführungsform, wobei der zweite Verbindungsabschnitt 18 in diesem Beispiel als Düse ausgebildet ist. In 3 weist die Spritzmittelleiteinrichtung drei dritte Kanäle 40 auf bzw. drei Teilkanäle des dritten Kanals 40.
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Der zweite Kanal 38 erstreckt sich in der Mitte des zweiten Verbindungsabschnitts 18. Die Druckluft strömt dabei im Wesentlichen geradlinig aus dem zweiten Kanal 38 heraus, wobei es aufgrund der Gestalt der Austrittsöffnung 50 des zweiten Kanals 38 zu Verwirbelungen kommen kann, die die Zerstäubung der Flüssigkeit 42/der Farbe bzw. der Flüssigkeitstropfen oder Farbtropfen unterstützen. Aus den Austrittsöffnungen 52 der dritten Kanäle 40 strömen Tropfen der Flüssigkeit 42 bzw. Farbtropfen, die durch den Druckluftstrom aus dem zweiten Kanal 38 und/oder den Verwirbelungen und Turbulenzen des Druckluftstroms weiter zerstäubt werden und das Sprühergebnis maßgeblich beeinflussen.
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Die dritten Kanäle 40 sind in 3 so angeordnet, dass die Austrittsöffnungen 52 der dritten Kanäle 40 um den Austrittskanal 50 des zweiten Kanals verteilt sind. Die dritten Kanäle 40 sind von dem zweiten Kanal 38 weg ausgerichtet. Dadurch wird um die Austrittsöffnung 50 des zweiten Kanals 38 herum ein „Nebel” erzeugt, in welchen der Druckluftstrom von dem zweiten Kanal 38 strömt.
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In weiteren Ausführungsformen können jedoch mehr als drei dritte Kanäle 40 angeordnet sein. Auch kann die Spritzmittelleiteinrichtung 12 mehrere erste und zweite Kanäle 36 und 38 aufweisen. Der Durchmesser der Austrittsöffnungen 50, 52 und die Durchmesser des bzw. der ersten, zweiten und dritten Kanäle 36, 38 und 40 können je nach den gewünschten Sprüh- bzw. Spritzergebnissen und/oder den verwendeten Flüssigkeiten angepasst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Spritzpistole
- 12
- Spritzmitteleinrichtung
- 14
- Abdeckung
- 16
- Verbindungsabschnitt
- 18
- Verbindungsabschnitt
- 20
- Düse
- 22
- Grundkörper
- 24
- Behälter
- 26
- Einrichtung
- 28
- Griff
- 30
- Einstelleinrichtung
- 32
- Verbindung
- 34
- Schlauch
- 36
- Kanal
- 38
- Kanal
- 40
- Kanal
- 42
- Flüssigkeit
- 44
- Pfeil
- 46
- Pfeil
- 48
- Pfeil
- 50
- Austrittsöffnung
- 52
- Austrittsöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004027789 A1 [0002]
- WO 2004/035224 A2 [0009, 0010]