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Vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Systems zum
Beschichten von Bedruckstoffen mit Beschichtungsfluiden und ein System
zum Beschichten von Bedruckstoffen mit Beschichtungsfluiden, welches
zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
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Bedruckstoffe,
das sind Bogen oder Bahnen, z. B. aus Papier oder Karton, werden
mit Beschichtungsfluiden, z. B. Druckfarben oder Lacken, beschichtet.
Dafür werden Systeme verwendet, die eine Druckmaschine
oder Lackiermaschine und der Maschine beigeordnete Peripheriegeräte
umfassen. In der Maschine ist eine Beschichtungseinrichtung angeordnet,
mittels welcher das Fluid dosiert und auf den Bedruckstoff übertragen
wird. Eine solche Beschichtungseinrichtung kann eine Kammerrakel
und eine oder mehrere Walzen umfassen. Das Peripheriegerät
kann ein Fass umfassen, in welchem sich ein Fluidvorrat befindet.
Außerdem kann es eine Pumpe und Verbindungsschläuche
umfassen, um das Fluid aus dem Fass in die Kammerrakel zu pumpen.
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In
DE 29616686 U1 ist
ein solches System beschrieben. Das System des Standes der Technik hat
einen ersten Kreislauf für Dispersionslack und einen zweiten
Kreislauf für UV-Lack. Durch entsprechendes Ansteuern von
Schaltventilen ist eine Dosiereinrichtung wahlweise mit dem Dispersionslack und
dem UV-Lack versorgbar und kann in den ersten oder zweiten Kreislauf
ein Reinigungsfluidreservoir eingebunden werden.
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In
DE 10246946 A1 ist
ein weiteres Beschichtungssystem für Bedruckstoffe beschrieben. Das
System hat Umlaufleitungen für das Beschichtungsfluid,
in welche auch ein flüssiges Reinigungsmedium einbringbar
ist.
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Bei
den bekannten Systemen ist die Reinigung vergleichsweise zeitaufwendig
und umständlich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betriebsverfahren für
ein Bedruckstoffbeschichtungssystem anzugeben, wodurch eine rasche
und einfache Reinigung erreicht wird. Außerdem ist es Aufgabe
der Erfindung, ein zur Durchführung dieses Verfahrens geeignetes
System zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben
eines Systems zum Beschichten von Bedruckstoffen mit Beschichtungsfluiden
wird in einem ersten Schritt mittels einer Beschichtungseinrichtung des
Systems Bedruckstoff mit einem ersten Beschichtungsfluid beschichtet
und wird dabei eine erste Zuführeinrichtung des Systems
an die Beschichtungseinrichtung angeschlossen gehalten, um mittels der
ersten Zuführeinrichtung der Beschichtungseinrichtung das
erste Beschichtungsfluid zuzuführen, wird in einem auf
den ersten Schritt folgenden, zweiten Schritt mittels der Beschichtungseinrichtung
Bedruckstoff mit einem zweiten Beschichtungsfluid beschichtet und
wird dabei eine zweite Zuführeinrichtung des Systems an
die Beschichtungseinrichtung angeschlossen gehalten, um mittels
der zweiten Zuführeinrichtung der Beschichtungseinrichtung
das zweite Beschichtungsfluid zuzuführen, und wird in einem
dritten Schritt die erste Zuführeinrichtung mit einem Reinigungsfluid
durchspült, wobei der dritte Schritt nach dem ersten Schritt
und zumindest teilweise während des zweiten Schritts durchgeführt wird.
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Dieses
Verfahren ermöglicht eine automatisierte Reinigung der
ersten Zuführeinrichtung während eines unter Einbindung
der zweiten Zuführeinrichtung laufenden Druckbetriebes.
Dies ist sehr bedienerfreundlich und es wird Wartungszeit eingespart.
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Bei
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zwischen dem ersten Schritt und dem zweiten Schritt die Beschichtungseinrichtung
von der ersten Zuführeinrichtung abgetrennt und an die
zweite Zuführrichtung angeschlossen. Bei einer weiteren
Weiterbildung wird zwischen dem ersten Schritt und dem dritten Schritt
die erste Zuführeinrichtung kurzgeschlossen. Hierbei kann
geprüft werden, ob das Kurzschließen der ersten
Zuführeinrichtung korrekt erfolgt ist, indem mittels mindestens
einer Pumpe der ersten Zuführeinrichtung in dieser ein Unterdruck
erzeugt wird und letzterer mittels eines Sensors überwacht
wird, wobei eine Inkorrektheit des Kurzschließens anhand
eines Abfallens oder mangelnden Aufbauens des Unterdrucks erkannt wird.
Hierbei kann es auch vorgesehen sein, dass die erste Zuführeinrichtung
erst dann mit dem Reinigungsfluid durchspült wird, wenn
durch das Prüfen die Korrektheit des Kurzschließens
bestätigt worden ist.
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Das
erfindungsgemäße System zum Beschichten von Bedruckstoffen
mit Beschichtungsfluiden umfasst eine Beschichtungseinrichtung zum
Beschichten der Bedruckstoffe mit einem ersten Beschichtungsfluid
und einem zweiten Beschichtungsfluid, eine erste Zuführeinrichtung
zum Zuführen des ersten Beschichtungsfluid zu der Beschichtungseinrichtung,
eine zweite Zuführeinrichtung zum Zuführen des
zweiten Beschichtungsfluids zu der Beschichtungseinrichtung und
eine Einrichtung zum Schließen eines ersten Kreislaufs
für ein Reinigungsfluid, in welchem die erste Zuführeinrichtung
eingebunden ist, während gleichzeitig die zweite Zuführeinrichtung
zusammen mit der Beschichtungseinrichtung einen zweiten Kreislauf
für das zweite Beschichtungsfluid bildet.
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Mittels
dieses Systems lässt sich das erfindungsgemäße
Verfahren durchführen, so dass eine rasche und einfache
Reinigung gewährleistet ist.
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Bei
einer Weiterbildung des Systems ist die Einrichtung zum Schließen
des ersten Kreislauf eine Anschlussbrücke zum Kurzschließen
zweier Leitungen des ersten Kreislauf. Die Anschlussbrücke
kann kompatibel mit an einer Schnittstelle angeordneten Anschlüssen
der beiden Leitungen ausgebildet sein. Es kann eine Überwachungseinrichtung
vorhanden sein, die überwacht, ob die Anschlussbrücke
korrekt an die beiden Leitungen angeschlossen ist. Hierbei kann
der erste Kreislauf mindestens eine Pumpe zum Pumpen des ersten
Beschichtungsfluids aufweisen und kann die Überwachungseinrichtung
einen Sensor zum Detektieren eines Abfallens oder mangelnden Aufbauens
eines durch die Pumpe erzeugten Unterdrucks aufweisen. Bei einer
weiteren Weiterbildung ist die Einrichtung zum Schließen
des ersten Kreislaufs eine Schaltventileinrichtung zum Kurzschließen
zweier Leitungen des ersten Kreislaufs. Diese Schaltventileinrichtung
kann unmittelbar vor einer durch Anschlüsse gebildeten
Schnittstelle der beiden Leitungen angeordnet sein.
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Funktionell
und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich auch aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und
der dazugehörigen Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel mit einem Beschichtungssystem
mit zwei Fluidkreisläufen, von denen einer in einem Reinigungsmodus
mittels einer Schaltventileinrichtung kurzgeschlossen ist und
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel mit einem Beschichtungssystem
mit zwei Fluidkreisläufen, von denen einer in einem Reinigungsmodus
mittels einer Anschlussbrücke kurzgeschlossen ist.
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In
den Figuren sind einander entsprechende Elemente und Bauteile mit
den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Die 1 und 2 zeigen
jeweils ausschnittsweise eine Druckmaschine 1 und eine
daneben angeordnete Versorgungseinrichtung 2, die zusammen
ein System 3 zum Beschichten von vorzugsweise bogenförmigen
Bedruckstoffen bilden. Der jeweilige Ausschnitt zeigt ein Lackierwerk 4 der Druckmaschine 1,
in welchem eine Beschichtungseinrichtung 5 angeordnet ist.
Die Beschichtungseinrichtung 5 befindet sich im Maschineninneren
zwischen seitlichen Gestellwänden 6 und umfasst
als Dosiereinrichtung eine zeichnerisch nicht dargestellte Rasterwalze
mit einer daran anliegenden Kammerrakel 7 und eine darunter
angeordnete Auffangwanne 8. Die Versorgungseinrichtung 2 ist
im Wesentlichen nicht zwischen den Gestellwänden 6 platziert
und umfasst eine erste Zuführeinrichtung 9 für ein
erstes Beschichtungsfluid, z. B. UV-Lack, und eine zweite Zuführeinrichtung 10 für
ein zweites Beschichtungsfluid, z. B. Dispersionslack.
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Die
erste Zuführeinrichtung 9 umfasst einen ersten
Behälter 11 zum Bevorraten des ersten Beschichtungsfluids
und einen zweiten Behälter 12 zum Bevorraten eines
Reinigungsfluids. Die zweite Zuführeinrichtung 10 umfasst
einen dritten Behälter 13 zum Bevorraten des zweiten
Beschichtungsfluids und einen vierten Behälter 14 zum
Bevorraten eines Reinigungsfluids, bei welchem es sich um das gleiche
wie das im zweiten Behälter 12 oder vorzugsweise
um ein anderes handeln kann. Schlauch- oder rohrförmige
Leitungen 15 zum Herausfördern der Fluide aus
den Behältern 11 bis 14 tauchen in das
jeweilige Fluid ein und ebensolche Leitungen 16 zum Zurückfördern
der Fluide in die Behälter 11 bis 14 münden
oberhalb des jeweiligen Fluidpegels, der in der Zeichnung angedeutet
ist.
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Jede
Zuführeinrichtung 9, 10 besitzt eine
erste Pumpe 17 zum im Druckbetrieb erfolgenden Fördern
des jeweiligen Beschichtungsfluids zur Beschichtungseinrichtung 5 und
eine zweite Pumpe 18 zum Zurückfördern
nicht verdruckten, überschüssigen Beschichtungsfluids
aus der Beschichtungseinrichtung 5 in den jeweiligen Behälter 11 bzw. 13.
Die vier Pumpen, 17, 18 sind jeweils reversierbare
Pumpen, d. h., in ihrer Förderrichtung umschaltbare Pumpen.
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An
der einen Gestellwand 6 ist eine Schnittstelle 19 für
Flüssigkeitsleitungen angeordnet. Die Schnittstelle 19 umfasst
Anschlüsse 20, über welche eine Zulaufleitung 21 der
Kammerrakel 7 und eine Rücklaufleitung 23 der
Auffangwanne 8 mit einer Zuführleitung 23 und
einer Rückführleitung 24 der ersten Zuführeinrichtung 9 verbindbar
sind. Des Weiteren umfasst die Schnittstelle 19 Anschlüsse 25, über welche
die Zulaufleitung 21 und die Rücklaufleitung 22 mit
einer Zuführleitung 26 und einer Rückführleitung 27 der
zweiten Zuführeinrichtung 10 verbindbar sind.
Die Zuführleitungen 23, 26 sind an die
ersten Pumpen 17 der Zuführeinrichtungen 9, 10 angeschlossen
und die Rückführleitungen 24, 27 an
die zweiten Pumpen 18. Die Anschlüsse 20, 25 können als
Kupplungshälften von Schnellverschlusskupplungen ausgebildet
sein, wobei sich komplementäre Kupplungshälften
an den schlauchförmigen Leitungen 21, 22 der
Beschichtungseinrichtung 5 befinden. Mit dem Bezugszeichen „28” sind
Wahl- oder Wegeventile bezeichnet, die in den zwischen den Behältern 11, 12 bzw. 13, 14 und
den Pumpen 17, 18 liegenden Teil des Leitungssystems
integriert sind.
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Nach
der vorangegangenen Beschreibung der gemeinsamen Merkmale der beiden
Ausführungsbeispiele werden im Folgenden die Besonderheiten
des Ausführungsbeispiels nach 1 näher beschrieben.
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Bei
dem in 1 dargestellten System 3 sind in die
Leitungen 23, 24 der ersten Zuführeinrichtung 9 Wahl-
oder Wegeventile 29 integriert und in die Leitungen 26, 27 der
zweiten Zuführeinrichtung 10 Wahl- oder Wegeventile 30.
Zwischen den Wegeventilen 29 ist eine Verbindungsleitung 31 angeordnet und
zwischen den Wegeventilen 30 ist eine Verbindungsleitung 32 angeordnet.
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In
einer ersten Schaltstellung der Wegeventile 29 strömt
das erste Beschichtungsfluid aus der Zuführleitung 23 über
das eine Wegeventil 29 in die Zulaufleitung 21 und
aus der Rücklaufleitung 22 über das andere
Wegeventil 29 in die Rückführleitung 24. In
einer zweiten Schaltstellung der Wegeventile 29 strömt
das Reinigungsfluid aus der Zuführleitung 23 über
die beiden Wegeventile 29 und die dazwischenliegende Verbindungsleitung 31 in
die Rückführleitung 24. Die beiden Leitungen 21, 22 können
vom Bediener bei einer Umrüstung der Druckmaschine 1 von
den Anschlüssen 20 abgelöst werden und
an die Anschlüsse 25 der anderen Zuführeinrichtung 10 angekoppelt
werden. Stattdessen kann es aber auch vorgesehen sein, dass der
Bediener bei der Umrüstung die verschmutzten Leitungen 21, 22 auswechselt,
d. h., aus der Druckmaschine 1 entnimmt und die Beschichtungseinrichtung 5 durch
neue Leitungen 21, 22 mit den Anschlüssen 25 der
zweiten Zuführeinrichtung 10 verbindet.
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Nach
der Umrüstung kann das zweite Beschichtungsfluid in einer
ersten Schaltstellung der Wegeventile 30 aus der Zuführleitung 26 über
das eine Wegeventil 30 in die Zulaufleitung 21 und
aus der Rücklaufleitung 22 über das andere
Wegeventil 30 in die Rückführleitung 27 strömen.
In einer zweiten Schaltstellung der Wegeventile 30 der
zweiten Zuführeinrichtung 10 strömt das
Reinigungsfluid aus der Zuführleitung 26 über
das eine 20 gekoppelt, um die beiden Leitungen 23, 24 miteinander
zu verbinden. Hierbei strömt das Reinigungsfluid aus der
Zuführleitung 23 über die Anschlussbrücke 34 in
die Rückführleitung 24 der ersten Zuführeinrichtung 9.
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Die
Zuführeinrichtungen 9, 10 umfassen jeweils
eine Überwachungseinrichtung 35, welche dazu dient,
zu überwachen, ob die Anschlussbrücke 34 an
die jeweiligen Anschlüsse 20 oder 25 korrekt angeschlossen
ist. Die Überwachungseinrichtung 35 erfasst Undichtheiten
des Anschließens der Anschlussbrücke 34 und
ist innerhalb des Leitungssystems zwischen den Pumpen 17, 18 und
den Anschlüssen 20 bzw. 25 angeordnet,
genauer gesagt, in der Rückführleitung 24 bzw. 27.
Die Überwachungseinrichtung 35 umfasst einen Sensor 36 zum
Detektieren des in der Rückführleitung 24 bzw. 27 durch
die erste Pumpe 17 erzeugten Unterdrucks.
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Ein
als Belüftungseinrichtung fungierendes Pneumatikventil 37 ist
ebenfalls in die Rückführleitung 24 bzw. 27 integriert.
Es ist eine elektronische Gerätesteuerung 38 für
jede Zuführeinrichtung 9, 10 vorhanden,
welche die Signale des Sensors 36 empfängt und
verarbeitet und die die Pumpen 17, 18 bzw. deren
Motoren und das Pnematikventil 37 ansteuert. Die Gerätesteuerungen 38 sind
steuerungstechnisch mit einer zentralen Steuerungseinrichtung der
Druckmaschine 1 verknüpft.
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Nachfolgend
wird der Betrieb der in den 1 und 2 gezeigten
Systeme beschrieben.
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Wenn
bei dem in 1 dargestellten System und bei
dem in 2 dargestellten System die Druckmaschine 1 im
Druckbetrieb läuft, bildet die erste Zuführeinrichtung 9 zusammen
mit der Beschichtungseinrichtung 5 einen ersten Kreislauf 39 für
das erste Beschichtungsfluid aus dem ersten Behälter 11. Der
erste Kreislauf 39 ist in der Zeichnung symbolisch angedeutet.
Hierbei ist die Förderrichtung der ersten Pumpe 17 derart
eingestellt und ist der Durchflussweg des in die Leitung 15 des
ersten Behälters 11 integrierten Wegeventils 28 derart
eingestellt, dass die erste Pumpe 17 über besagte
Leitung 15 das erste Beschichtungsfluid aus dem ersten
Behälter 11 heraussaugt und über die
Zuführleitung 23 und die Zulaufleitung 21 in
die Kammerrakel 7 hineinpumpt. Ein Teil des in die Kammerrakel 7 hineingepumpten
ersten Beschichtungsfluids wird von der Wegeventil 30 in
die Verbindungsleitung 32 und aus letzterer über
das andere Wegeventil 30 in die Rückführleitung 27.
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Die
Wegeventile 29, 30 der beiden Zuführeinrichtungen 9, 10 sind
in unmittelbarer Nähe der Anschlüsse 20, 25 angeordnet
und können an der Gestellwand 6, an welcher die
Schnittstelle 19 angeordnet ist, befestigt sein. Die vier
Wegeventile 29, 30 bilden zusammen eine Schaltventileinrichtung 33 und
können einschließlich der Verbindungsleitungen 31, 32 ein
einziges Schieberventil mit einer entsprechenden Anzahl von Schaltstellungen
bilden, was hinsichtlich einer kompakten Bauform und einer Fernbedienbarkeit
vorteilhaft ist. Die Wegeventile 29, 30 können
aber auch als voneinander separate und von Hand bedienbare Kugelhähne
ausgebildet sein.
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Bei
dem in 2 dargestellten System 3 ist eine Anschlussbrücke 24 vorhanden,
welche ein Schlauch- oder Rohrstück ist. Diese Anschlussbrücke 34 hat
an jedem ihrer beiden Enden eine Kupplungshälfte, welche
mit den Anschlüssen 20, 25 kuppelbar
ist. Im einfachsten Fall, wenn die Anschlüsse 20, 25 als
Schlauchstutzen ausgebildet sind, bilden auf diese Schlauchstutzen
aufsteckbare Schlauchenden der Anschlussbrücke 34 deren
Kupplungshälften.
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In
einem ersten Betriebsmodus, der in 3 gezeigt
ist, sind die Leitungen 21, 22 der Beschichtungseinrichtung 5 von
den Anschlüssen 25 der zweiten Zuführeinrichtung 10 abgelöst
und an die Anschlüsse 20 der ersten Zuführeinrichtung 9 angeschlossen
und sind die Anschlüsse 25 der zweiten Zuführeinrichtung 10 über
die Anschlussbrücke 34 miteinander verbunden,
sodass das Reinigungsfluid aus der Zuführleitung 26 über
die Anschlussbrücke 34 in die Rückführleitung 27 strömen
kann. Hierbei strömt das Reinigungsfluid nicht durch die
Beschichtungseinrichtung 5, weil die beiden Leitungen 26, 27 miteinander
durch die Anschlussbrücke 34 kurzgeschlossen sind.
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In
einem zweiten Betriebsmodus, der zeichnerisch nicht dargestellt
ist, sind die beiden Leitungen 21, 22 der Beschichtungseinrichtung 5 nicht
mehr an die Anschlüsse 20 der ersten Zuführeinrichtung 9, sondern
stattdessen an die Anschlüsse 25 der zweiten Zuführeinrichtuntg 10 angeschlossen
und ist die Anschlussbrücke 34 mit den Anschlüssen Kammerrakel 7 an
die Rasterwalze abgegeben und infolgedessen verdruckt. Der restliche
Teil des in die Kammerrakel 7 hineingepumpten ersten Beschichtungsfluids
läuft aus der Kammerrakel 7 in die Auffangwanne 8 hinein
und wird aus letzterer über die Rücklaufleitung 22 und
die Rückführungsleitung 24 durch die zweite
Pumpe 18 abgesaugt. Bei dem in 1 gezeigten
System 3 sind hierbei die Wegeventile 29 auf Durchgang
von der Zuführleitung 23 in die Zulaufleitung 21 und
von der Rücklaufleitung 22 in die Rückführleitung 24 geschaltet,
wobei der Durchflussweg durch die Verbindungsleitung 31 hindurch
abgesperrt ist. Die zweite Pumpe 18 pumpt das überschüssige erste
Beschichtungsfluid über die Leitung 16 des ersten
Behälters 11 in letzteren zurück, wobei
das Wegeventil 28 besagter Leitung 16 in einer
den Durchfluss aus der Rückführleitung 24 in
diese Leitung 16 ermöglichende Einstellung geschaltet
worden ist. Die Pumpen 17, 18 der ersten Beschichtungseinrichtung 19 wälzen
also das erste Beschichtungsfluid in dem ersten Kreislauf 39 um.
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Während
dieses laufenden Druckbetriebes bildet die zweite Zuführeinrichtung 10 einen
zweiten Kreislauf 40 für das Reinigungsfluid aus
dem vierten Behälter 14. Zeitlich parallel mit
dem Zirkulieren des ersten Beschichtungsfluids in dem ersten Kreislauf 39 wird
das Reinigungsfluid in dem zweiten Kreislauf 40 zirkuliert,
um die nicht im Druckbetrieb teilnehmende zweite Zuführeinrichtung 10 sauberzuspülen. Hierbei
sind die Zuführleitung 26 und die Rückführleitung 27 an
ihren mit der Beschichtungseinrichtung 5 unverbundenen
Enden miteinander kurzgeschlossen, wobei dieses Kurzschließen
bei dem in 1 gezeigten System 3 durch
eine entsprechende Einstellung der Schaltventileinrichtung 33,
genauer gesagt, der Wegeventile 30, und bei dem in 2 gezeigten
System 3 durch die an die Anschlüsse 25 angeschlossene
Anschlussbrücke 34 bewirkt wird. Die Wegeventile 30 sind
hierbei derart eingestellt, da sie einen Durchflussweg des Reinigungsfluids
aus der Zuführleitung 26 über die Verbindungsleitung 32 in die
Rückführleitung 27 freigeben und Durchflusswege
des Reinigungsfluids zu den Anschlüssen 25 absperren,
so dass aus letzteren kein Reinigungsfluid austreten kann.
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Bei
dem in 2 dargestellten System 3 wird die hermetische
Ankopplung der Anschlussbrücke 34 geprüft,
bevor das Reinigungsfluid in der zweiten Zuführeinrichtung 10 zirkuliert
wird. Zum Zwecke dieser Prüfung werden zuerst Reste des
zweiten Beschichtungsfluids aus der Zuführleitung 26 und
der Rückführleitung 27 in den dritten
Behälter 13 zurückgepumpt, wobei die
beiden Pumpen 17, 18 mit zueinander gegensinniger
Förderrichtung betrieben werden. Demgemäß werden
die Fluidreste aus der Zuführleitung 26 durch
die erste Pumpe 17 heraus gesaugt und über die
Leitung 15 des dritten Behälters 13 in
diesen hineingefördert. Das Wegeventil 28 der Leitung 15 des
dritten Behälters 13 ist hierbei in eine dementsprechende
Einstellung geschaltet. Gleichzeitig werden die Lack- bzw. Fluidreste
aus der Rückführleitung 27 durch die
zweite Pumpe 18 herausgesaugt und über die Leitung 16 des
dritten Behälters 13 in diesen zurückgefördert.
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Bei
korrektem Sitz der Anschlussbrücke 34 wird hierbei
in dem aus der Zuführleitung 26, der Rückführleitung 27 und
der Anschlussbrücke 34 gebildeten Leitungssystem
ein Unterdruck erzeugt, der durch den Sensor 36 detektiert
wird. Wird dieser bestimmte Unterdruck innerhalb besagten Leitungssystems
aufgebaut, ist gewährleistet, dann die Anschlussbrücke 34 ordnungsgemäß mit
den Anschlüssen 25 verbunden ist.
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Anderenfalls
würde im Bereich der Anschlüsse 25 Fehl-
bzw. Falschluft in besagtes Leitungssystem eindringen und zu einem
Abfallen des Unterdrucks führen, was durch den Sensor 36 erkannt
und der Gerätesteuerung 38 signalisiert werden
würde. Die Gerätesteuerung 38 kann dem
Bediener akustisch oder optisch anzeigen, dass die Anschlussbrücke 34 noch
nicht korrekt angekoppelt ist, so dass der Bediener eine dementsprechende
Korrektur vornehmen kann.
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Wenn
die Anschlussbrücke 34 korrekt sitzt und die Fluidreste
aus den Leitungen 26, 27 herausgepumpt worden
sind, werden die Wegeventile 28 umgeschaltet und wird die
Förderrichtung der ersten Pumpe 17 umgeschaltet,
so dass nunmehr das Reinigungsfluid aus dem vierten Behälter 14 in
den zweiten Kreislauf 40 zirkuliert wird, um diesen gründlich zu
reinigen. Bei der Zirkulation des Reinigungsfluids arbeiten die
Pumpen 17, 18 mit zueinander gleich gerichteter
Förderrichtung, sozusagen im Tandembetrieb. Dies geschieht
während des unter Einsatz der ersten Zuführeinrichtung 9 laufenden
Druckbetriebes. Nur zum Anschließen der Anschlussbrücke 34 an
die Anschlüsse 25 ist eine Unterbrechung des Druckbetriebes
erforderlich, dies kann beispielsweise während des Umrüstens
der Druckmaschine 1 von einem auf einen anderen Druckauftrag
erfolgen. Bezüglich der Zirkulation des Reinigungsfluids
in dem kurzgeschlossenen zweiten Kreislauf 40 unterscheiden
sich die beiden Ausführungsbeispiele gemäß der 1 und 2 voneinander
nicht.
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Ist
die zweite Zuführeinrichtung 10 weitestgehend
gereinigt, wird deren erste Pumpe 17 wieder reversiert,
so dass letztere bestrebt ist, die Zuführleitung 26 leer
zu saugen. Hierbei laufen die Pumpen 17, 18 wieder
mit zueinander gegensinniger Förderrichtung. Es entsteht
in dem Leitungssystem ein Unterdruck, der durch den Sensor 36 detektiert
wird und der Gerätesteuerung 38 signalisiert wird,
woraufhin letztere das Pneumatikventil 37 öffnet,
so dass Umgebungsluft in das Leitungssystem einströmt und letzteres
komplett entleert wird. Statt der Umgebungsluft auch Druckluft zur
Unterstützung der Leerung eingesetzt werden.
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Die
beiden baugleichen Zuführeinrichtungen 9, 10 sind
im Wechsel miteinander für den Druckbetrieb verwendbar,
wobei jeweils die Zuführeinrichtung 9 oder 10,
welche nicht aktiv am Druckbetrieb teilnimmt, während des
unter Verwendung der anderen Zuführeinrichtung laufenden
Druckbetrieb mit dem Reinigungsfluid durchspült wird.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Versorgungseinrichtung
- 3
- System
- 4
- Lackierwerk
- 5
- Beschichtungseinrichtung
- 6
- Gestellwand
- 7
- Kammerrakel
- 8
- Auffangwanne
- 9
- erste
Zuführeinrichtung
- 10
- zweite
Zuführeinrichtung
- 11
- erster
Behälter
- 12
- zweiter
Behälter
- 13
- dritter
Behälter
- 14
- vierter
Behälter
- 15
- Leitung
- 16
- Leitung
- 17
- erste
Pumpe
- 18
- zweite
Pumpe
- 19
- Schnittstelle
- 20
- Anschluss
- 21
- Zulaufleitung
- 22
- Rücklaufleitung
- 23
- Zuführleitung
- 24
- Rückführleitung
- 25
- Anschluss
- 26
- Zuführleitung
- 27
- Rückführleitung
- 28
- Wegeventil
- 29
- Wegeventil
- 30
- Wegeventil
- 31
- Verbindungsleitung
- 32
- Verbindungsleitung
- 33
- Schaltventileinrichtung
- 34
- Anschlussbrücke
- 35
- Überwachungseinrichtung
- 36
- Sensor
- 37
- Pneumatikventil
- 38
- Gerätesteuerung
- 39
- erster
Kreislauf
- 40
- zweiter
Kreislauf
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29616686
U1 [0003]
- - DE 10246946 A1 [0004]