-
Die Erfindung betrifft einen Lagerbehälter, der zur langfristigen Einlagerung von Material geeignet ist. Die erfindungsgemäßen Lagerbehälter sollen ihrerseits in ISO-Containern, die auch als Überseecontainer oder umfangssprachlich als 20-Fuß-Container bezeichnet werden, gestapelt und gelagert werden, um einen doppelten Schutz zu erreichen. ISO-Container stellen einen Standard dar, sind sehr belastbar und können dauerhaft im Freien gelagert und übereinander gestapelt werden.
-
Die Innenabmessungen eines solchen 20-Fuß-Containers sind: Länge 5.800 mm, Breite 2.300 mm. Die nutzbare Innenhöhe beträgt 2.245 mm. In dieser Höhe befindet sich die tiefste Störkante an der Decke des Containers, ausgehend von dem Boden des Containers.
-
Unter anderem aus praktischen Gründen ist es nicht möglich, diese ISO-Container direkt mit einem Lagergut, wie zum Beispiel Metallteilen, zu befüllen. Daher werden Lagerbehälter eingesetzt, die nebeneinander und teilweise übereinander gestapelt in diese Container eingebracht werden.
-
Die am Markt verfügbaren Lagerbehälter basieren letztendlich auf den ebenfalls genormten Abmessungen einer sogenannten Europalette. Diese haben eine Länge von 1.200 mm und eine Breite von 800 mm. Ein Beispiel für Lagerbehälter, die auf den Abmessungen der Europalatten aufbauen, sind die sogenannten Palettengitterboxen.
-
Wenn solche Lagerbehälter, die auf den Maßen der Europalette basieren, in einem ISO-Container gelagert und gestapelt werden, dann müssen die Lagerbehälter einzeln mit einer Ladungssicherung versehen werden, um den einschlägigen Vorschriften bezüglich der Ladungssicherung zu genügen. Dies ist kosten- und arbeitszeitintensiv. Außerdem stellt sich bei einer längerfristigen Lagerung das Problem, dass die Mittel zur Ladungssicherung aufgrund gesetzlicher Vorschriften in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert werden müssen.
-
Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Lagerbehältern, die auf den Abmessungen der Europalette basieren, ist, dass nur ein relativ geringer Teil des Volumens des Containers mit den am Markt verfügbaren Lagerbehältern gefüllt werden kann. Ausgehend von einem Volumen von etwa 30 m3 kann nur ein Volumen von 13 m3 von den standardisierten Lagerbehältern eingenommen werden. Das entspricht einer Raumausnutzung von weniger als 50%.
-
In der 1 ist zur Veranschaulichung des Gesagten ein Grundriss eines ISO-Containers mit einer Länge von 5.800 mm im Inneren und einer Breite von 2.300 mm dargestellt. Auf diese Grundfläche von 5,8 m mal 2,3 m sind mehrere Lagerbehälter gestellt, die eine Grundfläche von 1.200 mm mal 800 mm – entsprechend einer EURO-Palette – einnehmen. Die Höhe dieser Standard-Behälter beträgt ebenfalls 800 mm. Die einzelnen Lagerbehälter sind mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
-
Insgesamt können in einer Ebene elf solcher Lagerbehälter 1 nebeneinander gestellt werden. Durch Stapeln solcher standardisierten Behälter können insgesamt zwei Lagen von Behältern, entsprechend einer Stückzahl von 22 Standardbehältern, in einem 20-Fuß-ISO-Container untergebracht werden können. Dies entspricht einem Volumen von etwa 13 m3, entsprechend einer Raumausnutzung von weniger als 50%.
-
Weil zwischen den verschiedenen Behältern 1 ein erheblicher Abstand verbleibt und die Behälter 1 in Längsrichtung einen erheblichen Abstand zu den Wänden des ISO-Containers 3 aufweisen, sind aus Sicherheitsgründen Maßnahmen zur Ladungssicherung zwingend vorgeschrieben, die verhindern, dass die Ladungsbehälter innerhalb des ISO-Containers 3 kippen und/oder verrutschen können.
-
Diese Ladungssicherung kann entweder dadurch erfolgen, dass jeder Lagerbehälter 1 einzeln mit Spanngurten an einer Wand des ISO-Containers 3 verzurrt wird. Es ist auch alternativ möglich, die Zwischenräume zwischen den Behältern 1 bzw. zwischen den Lagerbehältern und den Wänden des ISO-Containers 3 mit Füllmaterial aufzufüllen. Dieses Füllmaterial ist in der 1 durch die schraffierte Fläche 5 angedeutet. Die leicht geöffneten Türen sind mit 4 bezeichnet.
-
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die am Markt befindlichen ISO-Container und Lagerbehälter 1 auf Basis von Europaletten bzw. deren Abmessungen eine nur schlechte Raumausnutzung des im ISO-Container 3 vorhandenen Lagervolumens bieten. Außerdem müssen die Lagerbehälter 1 aufwändig in dem ISO-Container 3 gesichert werden und diese Ladungssicherung (siehe das Bezugszeichen 5) muss bei einer langfristigen Lagerung regelmäßig, d.h. beispielsweise im Abstand von einem oder zwei Jahren überprüft werden. Diese Ladungssicherung ist somit sehr teuer und fordert viel Arbeitszeit, was ebenfalls mit hohen Kosten einhergeht.
-
Der beanspruchten Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System bzw. einen Lagerbehälter bereitzustellen, das bzw. der eine effizientere und auch langfristige Lagerung von verschiedensten Gütern in einem 20-Fuß-ISO-Container ermöglicht, wobei die Raumausnutzung verbessert und das Einlagern, inklusive der Ladungssicherung, effektiver gemacht werden soll.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Lagerbehälter, umfassend einen Boden, Seitenwände und Füße, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine Länge zwischen 1.050 mm und 1.150 mm, eine Breite von 750 mm bis 820 mm und eine Höhe von 800 mm, 500 mm oder 1.015 mm aufweist. Durch die Verkürzung des Lagerbehälters in der Länge auf bevorzugt 1.100 mm ist es möglich, zwei Lagerbehälter nebeneinander in einem ISO-Container zu platzieren. Dies ergibt eine zusammengesetzte Länge von 2.200 mm, so zwischen den Seitenwänden, deren Abstand im Innern des Containers 2.300 mm beträgt, nur etwa 100 mm übrigbleiben. Dieses Maß verteilt sich auf letztendlich drei Zwischenräume und ist so klein, dass keine Ladungssicherung benötigt wird. Trotzdem ist noch ausreichend Platz, um die Lagerbehälter mit vernünftigem Aufwand beim Einlagern beschädigungsfrei und rasch nebeneinander in dem ISO-container aufzustellen.
-
Dadurch, dass auch Lagerbehälter mit einer Höhe von 500 mm, 800 mm und 1.015 mm vorgesehen sind, kann das Lagervolumen des ISO-Containers auch in der Höhe optimal ausgenutzt werden. Es ist möglich, zwei Lagerbehälter mit einer Höhe von 800 mm und einen dritten Lagerbehälter mit einer Höhe von 500 mm übereinander in einem ISO-Container zu stapeln. unterzubringen. Alternativ können zwei Lagerbehälter mit einer Höhe von 1.015 mm übereinander in einem ISO-Container gestapelt werden.
-
Im Ergebnis wird dadurch eine wesentlich bessere Ausnutzung des im Container vorhandenen Volumens erreicht. Durch die erfindungsgemäßen Lagerbehälter kann ein Volumen von mehr als 21 m3 in dem 20-Fuß-ISO-Container untergebracht werden. Verglichen mit dem Einsatz von Standard-Palettengitterboxen, bei denen sich ein nutzbares Volumen von 13 m3 ergibt, wird somit die Nutzung um mehr als 60% (21:13 = 1,61) verbessert werden.
-
Außerdem bleibt an der Beladeöffnung des 20-Fuß-Containers, wenn zwei Reihen mit sieben erfindungsgemäßen Lagerbehältern eingelagert wurden, fast kein Platz mehr. Wenn die Türen geschlossen sind, bleibt lediglich ein Spalt von etwa 200 mm. Um auch dort eine Ladungssicherung zu erreichen, genügt es, einen Traverse aus Holz oder Stahl zwischen den Seitenwänden des ISO-Containers anzubringen und Antirutschmatten unter die erste lage von Behältern zu legen. Dadurch sind mit einer solchen Traverse alle 14 Lagerbehälter, die sich in einer Ebene befinden, gegen Herausfallen gesichert.
-
Wenn also die Lagerbehälter in drei Ebenen übereinander gestapelt werden, müssen lediglich drei solcher Traversen auf verschiedenen Höhen angebracht werden und schon sind alle insgesamt 42 eingelagerten Lagerbehälter vorschriftsmäßig gesichert.
-
Eine solche Ladungssicherung altert auch nicht, weil die Traverse aus Stahl hergestellt ist und auch die Befestigungselemente – beispielsweise Schrauben oder Schnellverschlüsse – aus Stahl hergestellt werden.
-
Die erfindungsgemäßen Lagerbehälter sollen bevorzugt zum Lagern von Bauteilen, insbesondere von stillgelegten Kernkraftwerken dienen und können dadurch schwach bis mittelmäßig radioaktive strahlend sein.
-
Der erfindungsgemäße Lagerbehälter hat solche Abmessungen, dass der Lagerbehälter mit Inhalt in eine Einrichtung zum Messen der radioaktiven Strahlen eingebracht werden kann. Dadurch ist es möglich, den Lagerbehälter mitsamt Inhalt freizumessen, ohne den Inhalt aus dem Lagerbehälter nehmen zu müssen. Auch das bedeutet eine erhebliche Einsparung von Zeit und Kosten. Außerdem wird die Gefahr einer Kontamination für die mit dem Freimessen bzw. der Handhabung der Lagerbehälter befassten Personen deutlich reduziert.
-
Um einen Lagerbehälter, nachdem er entleert wurde, rasch und zuverlässig dekontaminieren zu können, ist am Übergang zwischen Boden und Seitenwand eine Fase ausgebildet, wobei die Fase eine Breite von mindestens 20 mm aufweist.
-
Durch diese Fase, die beispielsweise durch zweimaliges Abkanten um 45° aus einem Bodenblech oder einer Seitenwand hergestellt werden kann, werden schwer zugängliche Ecken im Inneren des Lagerbehälters vermieden. Infolgedessen kann der Lagerbehälter einfach und prozesssicher gereinigt bzw. dekontaminiert werden.
-
Um ein Ausbeulen der Seitenwände zu vermeiden, ist an der Oberkante der Seitenwände eine Verstärkung ausgebildet. Diese Verstärkung kann beispielsweise durch mehrfaches Abkanten der Seitenwand gebildet sein. Dadurch wird die Verstärkung als geschlossenes Profil abgekantet oder ausgebildet, so dass nach dem Verschweißen der Verstärkung mit der Seitenwand auch im Bereich dieser Verstärkung keine schwer zugänglichen Ecken oder Ritzen entstehen, welche das Dekontaminieren erschweren würden. Diese umlaufende und bevorzugt als geschlossenes Profil ausgebildete Verstärkung kann auch auf die Seitenwände aufgesetzt und anschließend dicht mit ihnen verschweißt werden. Dann entstehen auch im Bereich dieser Verstärkung keine schwer zugänglichen Ecken oder Fugen, welche die Dekontaminierung erschweren würden.
-
Um die Stapelbarkeit der erfindungsgemäßen Lagerbehälter zu gewährleisten, sind in den Ecken des Lagerbehälters im Bereich der Oberkante der Seitenwände Mittel zum Stapeln mehrerer Lagerbehälter vorgesehen. Diese Mittel zum Stapeln mehrerer Lagerbehälter können aus dickwandigem und/oder mit Verstärkungen versehenem Blech bestehen und durch Schrauben oder Schweißen mit dem Lagerbehälter fest verbunden sein.
-
Um den erfindungsgemäßen Lagerbehälter auch mit einem Kran oder anderem Hebezeug anheben und bewegen zu können, weist er in vorteilhafter Ausgestaltung Anschlagpunkte auf.
-
Diese Anschlagpunkte können in die Mittel zum Stapeln mehrerer Lagerbehälter integriert sein. Alternativ ist es auch möglich, dass die Mittel zum Stapeln und die Anschlagpunkte als separate Bauteile ausgebildet sind.
-
In jedem Fall weisen die Anschlagpunkte eine Öffnung auf, die so groß ist, dass die Anschlagmittel direkt in die Öffnung eingehängt werden können. Der Durchmesser der Öffnung kann größer als 60 mm sein. Dadurch kann auf den Einsatz von Schäkeln oder dergleichen verzichtet werden.
-
Die erfindungsgemäßen Transportbehälter können mit Hilfe von vier Gehängen, beispielsweise bis 45° Schrägzug, angehoben und bewegt werden.
-
Damit der erfindungsgemäße Lagerbehälter auch mit Hubwagen oder Gabelstaplern gut transportiert und bewegt werden kann, ist vorgesehen, dass eine lichte Weite zwischen zwei Füßen mindestens 170 mm, bevorzugt jedoch 585 mm, beträgt.
-
Des Weiteren ist vorgesehen, dass eine Höhe der Füße mindestens 80 mm, bevorzugt jedoch 100 mm, beträgt. Dann ist es ohne weiteres möglich, mit den Zinken beispielsweise eines Gabelstaplers, zwischen den Füßen unter den Boden des Lagerbehälters einzufahren und dann den Lagerbehälter anzuheben.
-
Um den Lagerbehälter mit Hilfe einer Kippvorrichtung entleeren zu können, ist vorgesehen, dass die Füße als Staplertaschen ausgebildet sind. Dann ist es möglich, mit den Zinken eines Gabelstaplers oder einer Kippvorrichtung in die von den Füßen gebildeten Taschen einzufahren. Dadurch wird eine spielbehaftete aber trotzdem formschlüssige Verbindung zwischen den Zinken und dem Behälter hergestellt. Wenn man nun die Zinken in geeigneter Weise schwenkt, dann wird der Lagerbehälter entleert, ohne dass er von den Zinken herunterfällt. Eine besonders einfache Form einer Staplertasche ergibt sich, wenn ein U-förmig gebogenes Blech mit dem Boden des erfindungsgemäßen Lagerbehälters verschweißt wird.
-
Es ist vorgesehen, dass Boden, Seitenwände, Füße, Anschlagpunkte und/oder die Mittel zum Stapeln des Lagerbehälters aus Stahl bestehen. Außerdem ist vorgesehen, dass Boden und Seitenwände flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind. In der Regel werden Boden und Seitenwände miteinander verschweißt. Dies hat den weiteren Vorteil, dass der Boden aus einem dickeren Blech gemacht werden kann als die Seitenwände, so dass auch bei punktuell großen Belastungen der Boden nicht deformiert oder beschädigt wird. Die Seitenwände sind üblicherweise geringeren Lasten ausgesetzt als der Boden und können daher aus Blech mit geringerer Wandstärke hergestellt werden.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung sowie deren Beschreibung entnehmbar. Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen beschriebenen Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
Zeichnung
-
Es zeigen:
-
1 einen Grundriss eines mit herkömmlichen Europaletten beladenen 20-Fuß-Iso-Containers (Stand der Technik),
-
2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters,
-
3 einen Grundriss eines 20-Fuß-Iso-Containers, der mit erfindungsgemäßen Lagerbehältern beladen ist, inklusive Ladungssicherung in Form einer Traverse,
-
4 drei erfindungsgemäße übereinander gestapelte Lagerbehälter,
-
5 eine Detailansicht eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters (Übergang zwischen Boden und Seitenwänden),
-
6 der obere Abschluss einer Seitenwand,
-
7 eine Ansicht von oben auf eine Ecke eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters mit Mitteln zum Stapeln und Anschlagmitteln,
-
8 einen Schnitt entlang der Linie A-A durch eine Ecke eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters, und
-
9 eine alternative Ausgestaltung von Anschlagmitteln.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
In der 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters 7 in einer Seitenansicht und einer Ansicht von vorne dargestellt. Anhand dieser Darstellungen lassen sich die wesentlichen Bauteile und die Hauptabmessungen des erfindungsgemäßen Lagerbehälters gut erkennen.
-
Von besonderer Bedeutung sind die Außenabmessungen dieses erfindungsgemäßen Lagerbehälters 7. So beträgt die Länge etwa 1.100 mm mit einer Toleranz von 10 mm. Die Breite B beträgt 800 mm, ebenfalls mit einer Toleranz von 10 mm.
-
Eine Höhe H beträgt bei einer ersten Ausführungsform 800 mm, bei einer zweiten Ausführungsform 500 mm und bei einer dritten Ausführungsform 1.050 mm.
-
Die wesentlichen Bauteile des erfindungsgemäßen Lagerbehälters sind ein Boden 9, Füße 11, Seitenwände 13 und Anschlagpunkte 15. Anders als bei einer herkömmlichen Palettengitterbox sind die Seitenwände aus Stahlblech gefertigt und flüssigkeitsdicht miteinander verschweißt, so dass Flüssigkeiten, die sich im Inneren des Lagerbehälters 7 befinden, nicht aus dem Lagerbehälter 7 herauslaufen können. Dies ist eine wichtige Eigenschaft im Zusammenhang mit der Lagerung von kontaminierten Bauteilen, die feucht sind oder Flüssigkeit enthalten können. Ein Beispiel für so ein Bauteil ist ein gebrauchter Rohrkrümmer, der teilweise mit Flüssigkeit gefüllt ist und der zum Freimessen bzw. zum langfristigen Lagern in einem erfindungsgemäßen Lagerbehälter 7 gelagert wird.
-
Wenn man die erfindungsgemäße Lagerbehälter 7 in einem 20-Fuß-ISO-Container unterbringt, dann ergibt sich die in der 3 dargestellte Situation. Es können zwei Reihen á sieben Lagerbehälter 7 nebeneinander eingelagert werden, weil die Summe der Längen der Lagerbehälter 7 (zwei Mal 1.100 mm) kleiner ist als das lichte Innenmaß von 2.300 mm des ISO-Containers 3.
-
Schon durch diese Maßnahme ergibt sich eine erheblich verbesserte Raumausnutzung des ISO-Containers 3. Außerdem muss zwischen den Lagerbehältern 7 der beiden Reihen keine zusätzliche Lagersicherung mehr vorgenommen werden. Aufgrund des sehr geringen Zwischenraums zwischen den Innenwänden des Containers und den zwei Reihen von Lagerbehältern 7 wirkt der Container 3 als formschlüssige Ladungssicherung.
-
Lediglich am rechten Ende in 3 gibt es noch etwas Platz und zwar zwischen den Türen 4, wenn diese geschlossen sind. In den 1 und 3 sind die Türen leicht geöffnet dargestellt. Eine Linie 17 deutet die Situation an, wenn die Türen 4 geschlossen sind.
-
Eine vorschriftsmäßige Ladungssicherung der insgesamt vierzehn (14) Lagerbehälter 7 kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, dass eine Traverse 19 eingesetzt wird und an ihren Enden mit den Seitenwänden des ISO-Containers 3 verbunden wird. Eine solche Traverse 19 reicht also aus, um alle 14 erfindungsgemäßen Lagerbehälter 7, die in einer Ebene angeordnet sind, vorschriftsmäßig zu sichern. Es ist auch ganz offensichtlich, dass diese Traverse 19 durch Öffnen der Türen 4 sehr einfach einer visuellen Kontrolle unterzogen werden kann, wenn die Lagerbehälter 7 langfristig in dem Container 3 gelagert werden. Für eine visuelle Kontrolle der Traverse 19 ist es nicht erforderlich, die Lagerbehälter 7 zu bewegen. Es ist lediglich notwendig, die Türen 4 des ISO-Containers 3 zu öffnen.
-
In der 4 ist veranschaulicht, wie mehrere erfindungsgemäße Container 7 übereinander gestapelt werden können und dabei die zur Verfügung stehende Höhe in einem Container 3 bestmöglich ausnutzen. Die tiefste Störkante eines Containers 3 befindet sich 2.245 mm oberhalb des Bodens 9. Wenn nun zwei erfindungsgemäße Lagerbehälter 7 mit einer Bauhöhe von 800 mm und ein erfindungsgemäßer Lagerbehälter 7 mit einer Lagerhöhe von 500 mm übereinander gestapelt werden, dann haben sie eine Stapelhöhe von 1.960 mm.
-
Damit ist zu der tiefsten Störkante ein Abstand von fast 300 mm vorhanden. Dieser Abstand reicht aus, um beispielsweise den obersten Lagerbehälter 7 so weit anzuheben, dass die Füße des obersten Lagerbehälters 7.1, welche das Bezugszeichen 11.1 tragen, über die Anschlagpunkte 15.2 des darunter befindlichen Lagerbehälters 7.2 gehoben werden können. Die Anschlagpunkte 15.2 dienen gleichzeitig auch als formschlüssige Sicherung gegen Verrutschen oder Verschieben des Lagerbehälters 7.1 relativ zu dem Lagerbehälter 7.2. Damit ist auch auf diese Weise eine formschlüssige Verbindung zwischen den übereinander gestapelten Lagerbehältern 7.3, 7.2 und 7.1 gewährleistet.
-
Aus der Zusammenschau der 3 und 4 wird deutlich, dass durch das erfindungsgemäße System, das von einem ISO-Container 3 zur Verfügung gestellte Ladevolumen bestmöglich ausgenutzt werden kann und gleichzeitig eine Ladungssicherung entbehrlich ist oder zumindest sehr einfach bewerkstelligt werden kann.
-
Am Boden 9 ist in der 4 eine Antirutschmatte 21 eingezeichnet, eine solche handelsübliche Antirutschmatte ist ein zugelassenes Mittel zur Ladungssicherung und wird einfach auf dem Boden ausgerollt, bevor die Lagerbehälter 7 in den Container 3 eingeladen werden. Die erfindungsgemäßen Lagerbehälter 7 sind nicht auf die Höhen H = 800 mm und H = 500 mm beschränkt. Es wäre beispielsweise auch denkbar, zwei Lagerbehälter 7 übereinander zu stapeln, die jeweils eine Bauhöhe von zum Beispiel 1.015 mm haben. Dann ergibt sich durch das Aufeinanderstapeln von nur zwei Lagerbehältern (nicht dargestellt) ebenfalls wieder eine Stapelhöhe von 1.960 mm, wie dies in der 4 am Beispiel der drei Lagerbehälter 7.1, 7.2 und 7.3 dargestellt ist.
-
Nachfolgend werden verschiedene konstruktive Details der erfindungsgemäßen Lagerbehälter beschrieben. Die erfindungsgemäßen Lagerbehälter 7 können aus Blech gefertigt werden.
-
In der 5 ist eine Situation an einer Ecke eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters 7 schematisch dargestellt. Der Boden 9 ist aus einem relativ dicken Blech, beispielsweise mit einer Dicke DB von 5 mm ausgeführt. Die Seitenwände 13, die in der Regel nur geringeren Belastungen ausgesetzt sind, bestehen aus Blech mit einer Wandstärke DW von beispielsweise 2 mm und sind miteinander flüssigkeitsdicht verschweißt.
-
In der 5 ist auch ein Fuß 11, von denen an jeder Ecke des erfindungsgemäßen Lagerbehälters 7 einer angeordnet ist.
-
Damit das Innere des Lagerbehälters 7 keine schwer zugänglichen Ecken und Winkel aufweist, welche eine Dekontaminierung erschweren, ist am Übergang zwischen dem Boden 9 und der Wand 13 eine Fase 21 ausgebildet. Diese Fase 21 ist in einem Winkel von jeweils 45° zu dem Boden 9 bzw. der Wand 13 ausgeführt, sie stellt also eine Winkelhalbierung zwischen den Ebenen, die durch den Boden 9 und die Seitenwand 13 gebildet werden, dar.
-
In der 5 sind die Ergänzungswinkel von 135° zwischen dem Boden 9 und der Fase 21 sowie der Fase 21 und der Wand 13 dargestellt.
-
Die Fase 21 erleichtert die Reinigung und Dekontaminierung im Inneren des Lagerbehälters 7. Wie in der 5 angedeutet, sind die Fase 21 und ein unterer Abschnitt der Wand 13 aus dem dicken Blech des Bodens neu durch Abkanten hergestellt. Dadurch wird der Boden 9 erheblich verstärkt und es gibt im Bereich der Fase keine Schweißnaht. Dort wo die Fase 21 in den Boden 9 und die Wand 13 übergeht, ist somit eine glatte Oberfläche vorhanden, was die Dekontaminierung weiter erleichtert. An einem Übergang 23 zwischen dem unteren Teil der Wand 11, welcher aus dem dicken Blech des Bodens 9 gefertigt ist, und dem darüber liegenden Teil der Wand 13 aus einem Blech der Dicke DW, ist eine Schweißnaht vorgesehen. Diese Schweißnaht kann umlaufend um den ganzen Behälter 7 geführt werden, so dass das Innere des Behälters 7 flüssigkeitsdicht ist.
-
Es ist möglich, die Schweißnaht an der Übergangsstelle 23 außen oder von beiden Seiten einzubringen.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel setzt der Fuß 11 am Boden 9 an und endet seitlich dort, wo die Fase 21 beginnt. Eine Breite der Fase 21 ist in der 5 mit BF bezeichnet.
-
In der 6 ist der obere Abschluss einer Wand 13 geschnitten dargestellt. Die Wand 13 besteht aus einem Stahlblech der Dicke DW. Am oberen Ende ist die Wand mehrfach abgekantet, so dass sich ein bei diesem Ausführungsbeispiel dreieckiger Querschnitt ergibt.
-
Dieses dreieckige Verstärkungsprofil 25 kann mit der eigentlichen Seitenwand 13 umlaufend verschweißt werden (siehe das Bezugszechen 27), so dass in das Innere des aus Blech gebogenen Verstärkungsprofils 25 keine Flüssigkeit eindringen kann. Auch dadurch wird die Dekontamination des erfindungsgemäßen Lagerbehälters vereinfacht.
-
Es ist auch denkbar, ein Verstärkungsprofil 25, beispielsweise in Form eines Vierkants 29 auf die Wand 13 aufzuschieben und dort die Wand 13 mit dem Vierkant 29 zu verschweißen. Diese Situation ist im unteren Teil der 6 schematisch dargestellt. Dabei hat das Vierkantrohr das Bezugszeichen 29. Die Schweißnähte, mit denen das Vierkantrohr 29 und die Wand 13 verbunden werden, haben das Bezugszeichen 31.
-
In der 7 ist eine Ansicht von oben auf eine Ecke eines erfindungsgemäßen Lagerbehälters 7 dargestellt. In dieser Draufsicht ist gut zu erkennen, dass zwischen den Wänden 13 eine Fase 21 ausgebildet ist. Diese Fase 21 ist auch an dem Verstärkungsprofil 25 ausgebildet.
-
Damit man mehrere erfindungsgemäße Lagerbehälter 7 übereinander stapeln kann, sind in jeder Ecke im Bereich des Verstärkungsprofils 25 Mittel 32 zum Stapeln eingeschweißt. Diese Mittel 32 können als dreieckiges Blech ausgebildet sein, das mit den Seitenwänden 13 des Lagerbehälters 7 verschweißt wird.
-
In der 8 ist eine solche Situation dargestellt. Es zeigt einen Teilschnitt entlang der Linie A-A aus der 7. Es ist gut zu erkennen, dass die Mittel 32 zum Stapeln von Lagerbehältern aus einem relativ dickwandigen Blech bestehen, das an den Rändern abgekantet sein kann. Die Schweißnaht zwischen den Mitteln 32 und den Seitenwänden 13 des Behälters ist in der 8 mit 33 bezeichnet.
-
In dem in 7 dargestellten Mittel 32 ist eine große Öffnung 35 ausgebildet. Diese Öffnung 35 kann als Anschlagpunkt genutzt werden, indem beispielsweise eine Kette oder ein Seil oder ähnliche Anschlagmittel durch die Öffnung 35 geführt und beispielsweise mit einem Kranhaken (nicht dargestellt) verbunden werden.
-
In der 9 ist eine alternative Ausgestaltung sowohl des Anschlagmittels als auch der Mittel 31 zum Stapeln dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Anschlagmittel als rechtwinklig gebogenes Blech 37 mit einer Öffnung 35 ausgebildet. Dieses gebogene Blech 37 ist mit einer Schweißnaht 39 mit dem oberen Rand der Wand 13 bzw. dem Verstärkungsprofil 25 verschweißt (siehe das Bezugszeichen 39). Gleichzeitig ist im Bereich der Schweißnaht 39 ein dreieckiges Blech eingeschweißt, das als Mittel zum Stapeln von erfindungsgemäßen Lagerbehältern 7 dient. Dieses Blech 37 ist in der Regel ebenfalls aus einem relativ dickwandigen Material hergestellt.
-
Wenn man den erfindungsgemäßen Lagerbehälter verschließen will, dann genügt es, ein Blech (nicht dargestellt) auf den oberen Rand bzw. des Verstärkungsprofils 25 aufzulegen.
-
Gegen seitliches Verrutschen werden sie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 9 durch das abgewinkelte Blech 37 gehindert.
-
Bei der Ausführungsform gemäß 8 liegt das Blech auf den Mitteln 32 auf und wird dann von den Seitenwänden 13 gegen seitliches Verrutschen gesichert.
-
Im Ergebnis sind die erfindungsgemäßen Lagerbehälter 7 fertigungstechnisch sehr einfach realisierbar. Sie lassen sich, weil sie keine schwer zugänglichen Ecken und Kanten haben, sehr gut dekontaminieren und ermöglichen eine optimale Stauraumausnutzung, wenn sie zum Beladen eines ISO-Containers eingesetzt werden.