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Ständer für ein Lagergestell
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Die Erfindung betrifft einen Ständer für ein Lagergestell zum Lagern von Bauteilen, insbesondere von Gerüstbauteilen für Baugerüste. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein entsprechendes Lagergestell sowie eine Verpackungseinheit.
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Technologischer Hintergrund:
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Gerüstbauteile sind während der Sommersaison auf Baustellen im Einsatz. Während der Wintersaison sind dagegen viele Gerüstbauteile auf Lagerplätzen der Gerüstbauer einzulagern. Für die Lagerung sind die Bauteile vorzugsweise in speditionsgemäßen Bunden zusammengefasst. So können die Gerüstbauteile mit Hubgeräten, wie zum Beispiel mit Kränen oder Gabelstaplern bewegt und platzsparend übereinandergestapelt werden. Sofern das Bündeln und maschinelle Stapeln nicht angewendet werden kann, müssen die Gerüstbauteile manuell eingelagert werden, was nicht nur einen kostenintensiven Personaleinsatz, sondern auch eine nur geringe Stapelhöhe und damit einen vergrößerten Platzbedarf bedingt. Für die Verpackung von Gerüstbauteilen in den besagten speditionsgemäßen Bunden sind eine Vielzahl an Optionen möglich und bekannt. So ist es insbesondere bekannt, die Gerüstbauteile in sogenannten Stapelpaletten oder Sonderpaletten, die auf bestimmte Gerüstbauteile, wie z.B. Gerüstrahmen zugeschnitten sind, einzulagern. Darüber hinaus sind auch sogenannte Rungenpaletten für diesen Zweck bekannt. Dabei bezeichnet der Begriff „Runge“ eine seitlich an einer Ladefläche befestigte senkrechte Stange zur Sicherung von Ladegut. In der Gerüstbaubranche ist es bekannt, handelsübliche Gerüstrohre als derartige Rungen zu verwenden, wobei die Gerüstrohre dann eine definierte Länge haben, um später beim Transport in einen Paletten-Grundrahmen einlegbar zu sein. Die bekannten Paletten sind nicht nur zweidimensional, sondern haben oftmals auch eine dreidimensionale räumliche Struktur. Aufgrund der großen Vielzahl von verschiedenartigen Gerüstbauteilen sind Paletten und Lagerboxen mit verschiedenen Abmessungen erforderlich. Die Paletten oder Lagerboxen sind meist aus starken Profilrohren hergestellt, um einer hohen Beanspruchung durch lose eingelegte Gerüstbauteile standzuhalten.
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All die genannten und bekannten Stapel- und Verpackungs-Hilfskonstruktionen haben den Nachteil, im leeren nicht befüllten Zustand sehr viel Volumen z. B. bei einem LKW-Transport zu benötigen. Ebenso verhält es sich bei der Lagerung während der Sommer- bzw. Bausaison, wenn die dreidimensionalen Paletten leer und nutzlos eingelagert werden müssen. Außerdem sind die Paletten und Lagerboxen mit tragender und fassender Wirkung aufgrund ihres hohen Eigengewichtes in der Regel sehr schwer. Manuell sind diese Teile von einer Person nicht und mit zwei Personen nur bedingt zu bewegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bekannten Ständer für ein Lagergestell, ein bekanntes Lagergestell für Gerüstbauteile sowie eine bekannte Verpackungseinheit dahingehend weiterzubilden, dass die oben genannten Nachteile vermieden werden.
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Bezüglich des Ständers wird die Aufgabe durch den Gegenstand des Schutzanspruchs 1 gelöst. Demnach ist der erfindungsgemäße Ständer gekennzeichnet durch mindestens eine an der Außenseite seines Rohrabschnitts befestigte Kupplung zum Ankuppeln eines Gerüstbauteils.
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Der Begriff „Gerüstbauteil“ meint insbesondere ein Gerüstrohr, einen Gerüstrahmen oder einen Gitterträger. Diese Auflistung ist ausdrücklich nicht abschließend zu verstehen.
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Durch das Vorsehen der Kupplung an der Außenseite des Rohrabschnitts kann der erfindungsgemäße Ständer sehr flexibel als Ständer und zur Lagerung für verschiedenartige Gerüstbauteile verwendet werden, wie weiter unten verdeutlicht wird. Er ist insbesondere, anders als im Stand der Technik, nicht fester Bestandteil eines ganz bestimmten Paletten- oder Lagergestellformates. Der erfindungsgemäße Ständer kann kostengünstig mit losen Gerüstrohren in beliebiger Länge kombiniert werden. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil solche Gerüstrohre im Materialbestand eines jeden Gerüstbauers zu finden sind. Und weil diese Gerüstrohre in der Wintersaison nicht an Baustellen benötigt werden.
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Die Kupplung kann grundsätzlich in beliebiger Art und Weise an dem Rohrabschnitt des Ständers befestigt werden. Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel kann es sich bei der Kupplung zum Beispiel um eine Doppelkupplung mit zwei miteinander verbundenen Einzelkupplungen handeln, wobei dann die Doppelkupplung mit einer der beiden Einzelkupplungen lösbar an dem Rohrabschnitt befestigt ist. Alternativ kann es sich bei der Kupplung um eine Einzelkupplung handeln, die aus zwei Halbkupplungen besteht, von denen eine an der Außenseite des Rohrabschnitts befestigt, vorzugsweise angeschweißt wird.
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Insbesondere im Fall der beiden Halbkupplungen weist eine der beiden Halbkupplungen typischerweise an ihrer Außenseite einen Vorsprung bzw. eine Nase auf. Dann ist es vorteilhaft, wenn in der Wandung des Rohrabschnitts an der Stelle, die zum Befestigen der Halbkupplung vorgesehen ist, eine Führungsöffnung vorgesehen ist zur vorzugsweisen passgenauen Aufnahme des Vorsprungs an der Halbkupplung. Die Führungsöffnung in der Wandung des Rohrabschnittes ermöglicht es dann, die anzuschweißende Halbkupplung für die Fertigung in der Führungsöffnung einfach zu positionieren und lagerichtig zu fixieren. Weitere Vorteile der Führungsöffnung bestehen darin, dass - weil der Vorsprung in die Führungsöffnung eintauchen kann - der Spalt zwischen der anzuschweißenden Kupplungshälfte und der Außenseite des Rohrabschnittes so gering ist, dass die Schweißnähte für die Anbringung der Kupplung sach- und fachgerecht gelegt werden können, d.h. insbesondere ohne Verwendung von Füllmaterial. Bei dem Befestigen, insbesondere Anschweißen der Kupplung an den Rohrabschnitten ist jedoch darauf zu achten, dass der Vorsprung der Halbkupplung nicht allzu weit in das Innere des Rohrabschnitts eindringt, denn der verbleibende lichte Durchmesser des senkrechten Rohrabschnittes des Ständers muss immer noch groß genug sein, um die Runge, insbesondere in Form eines Gerüstrohres einstecken zu können.
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Ein unabhängig von der Führungsöffnung vorgesehener Durchbruch in der Wandung des Rohrabschnitts kann vorteilhaft sein, um jederzeit einen Zugang in das Innere des Rohrabschnittes zu ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in dem Rohrabschnitt oder in dem Ständerfuß mindestens ein Anschlag für die Runge vorgesehen zum Begrenzen der Einstecktiefe der Runge in den Rohrabschnitt. Insbesondere verhindert der Anschlag, dass die Runge durch den Rohrabschnitt hindurch fällt. Der Anschlag ist vorteilhafterweise so ausgebildet, dass er sowohl die Einstecktiefe der Runge von oben in den Rohrabschnitt wie auch die Einstecktiefe der Runge von unten in den Ständerfuß begrenzt. Das Einstecken der Runge von unten in den Ständerfuß kommt insbesondere zum Tragen, wenn mehrere Ständer bzw. Lagergestelle übereinandergestapelt werden. Dann ist es vorteilhaft, wenn unterhalb des Anschlags ein Führungsrohrabschnitt vorgesehen ist für eine möglichst passgenaue Aufnahme und Führung der von unten in den Ständerfuß eingesteckten Runge.
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Für Rungen in Form von Gerüstrohren ist es notwendig und sinnvoll, dass der Innendurchmesser des Rohrabschnittes des Ständerfußes oder des Führungsrohrabschnittes > 48,5mm beträgt. Diese Maßangabe rührt daher, dass der Außendurchmesser von Gerüstrohren auf 48,3mm genormt ist. Um diese Gerüstrohre in den Rohrabschnitt bzw. den Führungsrohrabschnitt einführen zu können, muss deren Innendurchmesser etwas größer sein.
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Der Ständerfuß ist vorteilhafterweise in Form eines sich nach oben verjüngenden Kegelstumpfes ausgebildet, wobei der Fuß des Kegelstumpfes einen größeren Durchmesser als der Außendurchmesser des Rohrabschnittes hat. Dies bietet den Vorteil, dass die Aufstandsstabilität des Ständers verbessert ist.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Ständerfuß an seinem oberen Ende derart nach innen gekröpft ausgebildet, dass ein Außendurchmesser dort kleiner als der Innendurchmesser des Rohrabschnittes ausgebildet ist, so dass der Rohrabschnitt auf das obere Ende des gekröpften Ständerfußes aufgesetzt und vorzugsweise auch dort befestigt werden kann. Das gekröpfte Ende des Ständerfußes dient weiterhin vorzugsweise als der besagte Anschlag für eine von oben und/oder von unten in den Ständerfuß eingesteckte Runge.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Lagergestell für Gerüstbauteile gemäß Anspruch 14 gelöst. Dieses erfindungsgemäße Lagergestell ist so aufgebaut, dass eine Mehrzahl der erfindungsgemäßen Ständer über mindestens ein Gerüstbauteil, das an die Kupplungen der einzelnen Ständer angekuppelt ist, miteinander zu einer Palette aus dem Lagergestell verbunden sind.
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Der Begriff „Palette“ ist hier insbesondere zweidimensional zu verstehen. Die Palette meint ein Bodenelement, auf dem die Gerüstbauteile gelagert bzw. gestapelt werden können. Der Begriff Ständer meint dabei zunächst auch nur den Ständerfuß mit dem senkrechten Rohrabschnitt und der daran befestigten Kupplung. Zur Ausbildung der Palette, die im Wesentlichen ein zweidimensionales Lagergestell darstellt, ist das Einstecken der Rungen in den senkrechten Rohrabschnitt des Ständers nicht erforderlich.
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Erst wenn das Lagergestell nicht nur zweidimensional, sondern dreidimensional in Form einer Lagerbox ausgebildet werden soll, sind dafür jeweils Rungen in die senkrechten Rohrabschnitte der Ständerfüße einzustecken, wobei dann die besagte Palette als Boden der Lagerbox dient. Typischerweise werden vier Ständer mit jeweils eingesteckten Rungen zur Ausbildung einer Lagerbox vorgesehen, um einen stabilen Stand der Lagerbox zu gewährleisten. Dabei sind die vier Ständer grundsätzlich über beliebige Gerüstbauteile, insbesondere aber über Gerüststangen, miteinander zur Ausbildung der Palette als Boden der Lagerbox miteinander verbindbar. Das erfindungsgemäße Lagergestell, 2- oder 3-dimensional, ist schließlich vorteilhafterweise deutlich preisgünstiger als handelsübliche Paletten oder Lagergestelle.
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Einzelne Ständer, aber auch einzelne Lagergestelle sind gemäß der vorliegenden Erfindung übereinander stapelbar, in dem jeweils die Ständerfüße des jeweiligen oberen Ständers oder Lagergestells auf die freien Enden der Rungen des unteren Ständers oder Lagergestells gesteckt sind.
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Schließlich wird die oben genannte Aufgabe der Erfindung durch eine Verpackungseinheit gemäß Anspruch 20 gelöst. Eine solche Verpackungseinheit sieht zunächst ein Lagergestell mit von oben in die Ständer eingesteckten Rungen vor, wobei in dem Lagerstell jeweils eine Mehrzahl von gleichartigen Gerüstbauteilen übereinandergestapelt ist und wobei das gleiche Gerüstbauteil auch zur Bildung der Palette als Boden des Lagergestells verwendet und mit Ständern verbunden worden ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Lagergestells und der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Beschreibung sind 9 Figuren beigefügt, wobei
- 1 den erfindungsgemäßen Ständer ohne eingesteckte Runge;
- 2 den erfindungsgemäßen Ständer mit eingesteckter Runge in einer Querschnittsansicht;
- 3 den erfindungsgemäßen Ständer mit eingesteckter Runge und angekuppeltem Gerüstrohr;
- 4 zwei miteinander verbundene erfindungsgemäße Ständer;
- 5 ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Lagergestell in unbefülltem Zustand;
- 6 das erste Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Lagergestell gemäß 5 in befülltem Zustand (= Verpackungseinheit);
- 7 das befüllte Lagergestell gemäß 6 mit anders angeordneten erfindungsgemäßen Ständern;
- 8 ein zweites Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Lagergestell in unbefülltem Zustand; und
- 9 zwei übereinander gestapelte Lagergestelle, jeweils in befülltem Zustand (=2 Verpackungseinheiten).
zeigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren in Form von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Ständer 100 für ein Lagergestell zum Lagern von Bauteilen insbesondere Gerüstbauteilen. Der Ständer 100 umfasst einen Ständerfuß 110 mit einem senkrechten Rohrabschnitt 120 als Aufnahme für eine darin einzusetzende Runge. Besonderes Kennzeichen des erfindungsgemäßen Ständers 100 ist die an der Außenseite des Rohrabschnittes 120 befestigte Kupplung 140 zum Ankuppeln eines Gerüstbauteils. Lediglich beispielhaft zeigt 1 die Ausführung der Kupplung als Einzelkupplung mit zwei Halbkupplungen 140-1, 140-2, von denen die eine Halbkupplung 140-1 an der Außenseite des Rohrabschnittes 120 befestigt, vorzugsweise angeschweißt ist. Weiterhin ist in 1 ein Durchbruch 124 in der Wandung des Rohrabschnittes 120 zu erkennen, der einen Zugang in das Innere des Rohrabschnittes bei Bedarf ermöglicht. Der Innendurchmesser d des Rohrabschnittes 120 ist erfindungsgemäß > 48.5mm; damit ist der Rohrabschnitt vorteilhafterweise geeignet zur Aufnahme von normierten Gerüstrohren mit einem Außendurchmesser von 48,3mm als Rungen. Der Rohrabschnitt 120 kann lösbar oder fest mit dem Ständerfuß 110 verbunden sein.
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2 zeigt einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Ständer 100 mit in den senkrechten Rohrabschnitt 120 eingesetzter Runge 130. Die Halbkupplung 140-1, die an der Außenseite des Rohrabschnittes 120 befestigt wird, kann an ihrer Außenseite einen Vorsprung, in 2 nicht gezeigt, aufweisen. In diesem Fall ist in der Wandung des Rohrabschnittes 120 an der Stelle, die zum Befestigen der Halbkupplung 140-1 vorgesehen ist, eine Führungsöffnung 122 vorzusehen, zur vorzugsweisen passgenauen Aufnahme des Vorsprungs der Halbkupplung 140-1. Die vorzugsweise komplementäre Ausgestaltung des Vorsprungs und der Führungsöffnung 122 ermöglichen ein einfaches Positionieren und lagerichtiges Fixieren der Kupplung 140 an dem Rohrabschnitt 120. Vorzugsweise ist die Kupplung 140 derart an dem Rohrabschnitt befestigt, dass ein mit der Kupplung 140 angekuppeltes Gerüstrohr 212 ein Winkel von 90° mit dem Rohrabschnitt 120 und der Runge 130 bildet.
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Wie in 2 zu erkennen ist, ist der Ständerfuß 110 in Form eines Kegelstumpfes ausgebildet, der sich nach oben verjüngt. An seinem oberen Ende ist der Ständerfuß nach innen gekröpft ausgebildet, wobei der Außendurchmesser des Ständerfußes 110 dort kleiner als der Innendurchmesser des Rohrabschnittes 120 ist, so dass der Rohrabschnitt 120 auf das obere Ende des Ständerfußes 110 aufsetzbar ist. Vorzugsweise wird der senkrechte Rohrabschnitt 120 dort fixiert, weiter vorzugsweise angeschweißt. Das gekröpfte Ende des Ständerfußes dient als Anschlag 115 für die von oben in den Rohrabschnitt 120 eingesteckte Runge. Gleichzeitig dient der Anschlag 115 jedoch auch zur Begrenzung der Einstecktiefe einer von unten in den Ständerfuß 110 eingesteckten Runge 130, in 2 nicht gezeigt. Dafür ist es sinnvoll, dass in dem Ständerfuß unterhalb des durch Kröpfung gebildeten Anschlags 115 ein Führungsrohrabschnitt 117 ausgebildet ist zum Führen der optional von unten in den Ständerfuß eingesteckten Runge. Das Einstecken von Rungen von unten in den Ständerfuß erfolgt typischerweise dann, wenn Ständer beziehungsweise daraus gebildete Lagergestelle übereinandergestapelt werden.
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3 zeigt beispielhaft den erfindungsgemäßen Ständer 100 mit über die Kupplung 140 angekuppeltem Gerüstrohr 112 als Gerüstbauteil 210 in perspektivischer Ansicht. Die Runge 130 und das Gerüstrohr 212 stehen in einem Winkel von hier beispielhaft 90° zueinander.
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4 zeigt die Verbindung von zwei erfindungsgemäßen Ständern 100 über ein Gerüstrohr 212, an das die Ständer beide angekuppelt sind. Eine solche Konstruktion kann beispielsweise als Lagerbock dienen. Zwei solche Lagerböcke können, wenn sie beabstandet zueinander aufgestellt sind, beispielsweise zur Lagerung von einer Vielzahl von Gerüststangen dienen, die dann jeweils zwischen die Rungen 130 eingelegt werden.
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5 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Lagergestell 200. Es besteht hier beispielhaft aus vier erfindungsgemäßen Ständern 100 mit jeweils eingesteckten Rungen 130, wobei die vier Ständer über ihre jeweiligen Kupplungen 140 an ein gemeinsames Gerüstbauteil 210, hier beispielhaft einen Gerüstrahmen, angekoppelt sind. Der Rahmen mit den angekuppelten Ständerfüßen und Rohrabschnitten bildet hier eine Palette, die als Boden für das Lagergestell dient. Die Rungen erstrecken das Lagergestell in eine dritte Dimension zu einer Lagerbox. Der Gerüstrahmen wird, wie auch in 5 gezeigt, typischerweise durch 2 Gerüststiele gebildet, die miteinander über zwei Traversen verbunden sind. Dabei bilden die Gerüststiele die Längsseiten und die Traversen die Schmalseiten des Gerüstrahmens. Bei dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Ständer 100 an der Innenseite des Rahmens an diesen angekuppelt. Dies bietet den Vorteil, dass die Ständer außerhalb des Rahmens keinen Platz beanspruchen, abgesehen von den Halbkupplungen, die die Gerüststiele an ihrer Außenseite umgreifen.
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6 zeigt, dass aus 5 bekannte dreidimensionale Lagergestell, hier aufgefüllt mit einer Vielzahl von übereinandergestapelten Gerüstrahmen. Die Gerüstrahmen sind vorteilhafterweise die gleichen, wie der einzelne Gerüstrahmen, der zur Bildung des Bodens bzw. der Palette des Gestells gemäß 5 verwendet wurde. Das in 6 gezeigte befüllte Lagergestell 200 bildet eine Verpackungseinheit 300 im Sinne der Erfindung. Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit 300 ist darin zu sehen, dass die Gerüstbauteile hierbei eine Doppelfunktion erfüllen. Es werden, wie gesagt, die gleichen Gerüstbauteile mithilfe der Verpackungseinheit eingelagert, wie sie zur Bildung des Grundrahmens bzw. des Bodens des erfindungsgemäßen Lagergestells verwendet werden. Insofern stellen die Gerüstbauteile selbst eine tragende Struktur dar und sind nicht auf eine zusätzliche tragende Struktur für die Verpackung angewiesen, wie es bei handelsüblichen Paletten und Lagergestellen der Fall ist. Das erfindungsgemäße Lagergestell bietet den Vorteil, dass es von jedermann an jedem Ort aus beliebigen Gerüstbauteilen zusammengebaut und mit vorzugsweise den gleichen Gerüstbauteilen befüllt werden kann. Anstelle des Begriffs Verpackungseinheit kann auch der Begriff Transporteinheit verwendet werden.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß der 5 und 6 sind die Ständerfüße 100 jeweils in den Ecken des Gerüstrahmens an dessen Innenseite montiert. Dies bietet zum einen den Vorteil, dass die Außenseite der Verpackungseinheit 300 der in 6 gezeigten Verpackungseinheit 300 glatt sind und zum anderen ist damit gewährleistet, dass ein Verschieben der lose in dem Lagergestell 200 gestapelten Gerüstrahmen in einer beliebigen horizontalen Richtung nicht mehr möglich ist. Damit entfallen weitere Maßnahmen zur Transportsicherung der eingelegten Gerüstbauteile, beispielsweise bei einem Transport per LKW.
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Nach dem Zerlegen der Verpackungseinheit bleiben lediglich die Ständerfüße mit den Rohrabschnitten sowie die Rungen 130 als lose Einzelteile übrig, wobei diese Einzelteile erheblich weniger Gewicht und Volumen beanspruchen als traditionell verwendete dreidimensionale Lagergestelle, die nicht zerlegbar sind.
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7 zeigt eine Variante der aus 6 bekannten Verpackungseinheit, wobei die Ständer 100 hier an der Außenseite des Gerüstrahmens montiert sind. Diese Ausgestaltung ist zwar möglich, hat aber den Nachteil, dass die Außenseite der Verpackungseinheit zumindest im Bereich der Ständer nicht glatt ist und zum anderen benötigen die Ständer an der Außenseite mehr Platz, als wenn sie innerhalb des Gerüstrahmens montiert wären.
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8 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Lagergestell, wobei im Unterschied zu 5 hier ein Gitterträger anstelle eines Gerüstrahmens als Boden bzw. Palette zur Bildung des Lagergestells verwendet wurde. In das in 8 gezeigte Lagergestell sind analog zur 6 gleichartige Gitterträger übereinander stapelbar.
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Schließlich zeigt 9 das Übereinanderstapeln von hier beispielhaft zwei Lagergestellen 200 bzw. Verpackungseinheiten 300. Zum Übereinanderstapeln der Verpackungseinheiten sind jeweils die Ständerfüße 110 des oberen Lagergestells 200 auf die freien Enden der Rungen 130 des unteren Lagergestells eingesteckt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Ständer
- 110
- Ständerfuß
- 115
- Anschlag
- 120
- Rohrabschnitt
- 122
- Führungsöffnung
- 124
- Durchbruch
- 130
- Runge
- 140
- Kupplung
- 140-1
- Halbkupplung
- 140-2
- Halbkupplung
- 200
- Lagergestell
- 210
- Gerüstbauteil
- 212
- Gerüstrohr
- 300
- Verpackungseinheit
- D
- Außendurchmesser
- d
- Innendurchmesser