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ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
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Die Erfindung betrifft ein Möbelset aus mindestens zwei Einzelmöbelstücken nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik sind insbesondere zur Möblierung von Wohnzimmern Couchtische bekannt, die bestimmungsgemäß vor Sitzmöbelstücken aufgestellt werden, um beispielsweise das Abstellen von Gläsern und Flaschen oder von dekorativen Elementen wie Blumenvasen zu gestatten. Ebenfalls nicht unüblich ist die Möblierung eines Wohnzimmers mit einem Hocker, der als Fußbank dient und zu diesem Zweck einen Polsterkörper aufweist, der über eine gepolsterte Oberseite verfügt. Eine solche Fußbank gestattet es, in besonders bequemer Weise auf einem Sessel oder einem Sofa Platz zu nehmen.
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Allerdings werden derartige Fußbänke häufig als ästhetisch nachteilig empfunden. Wenn sie nicht genutzt werden, werden sie häufig verräumt, da sie unmodern wirken und dem häufig gewünschten modernen Gesamteindruck eines Wohnzimmers entgegenstehen.
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AUFGABE UND LÖSUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, eine Fußbank derart auszugestalten und in eine Möbelanordnung eines Wohnzimmers zu integrieren, die nicht in der beschriebenen Weise als unmodern empfunden wird.
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Dies wird durch ein erfindungsgemäßes Möbelset gemäß einer ersten und gemäß einer zweiten Variante erzielt.
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Ein erfindungsgemäßes Möbelset ist gemäß einer ersten Variante wie folgt ausgestaltet. Das Möbelset verfügt als erstes Einzelmöbelstück über eine Fußbank, umfassend einen weichen Polsterkörper und ein Grundgestell, und als zweite Einzelmöbelstück über einen Couchtisch, umfassend einen starren Tischplattenkörper und ein Grundgestell. Der Tischplattenkörper und der Polsterkörper weisen jeweils eine umlaufende Mantelfläche im Wesentlichen übereinstimmende Höhe auf. Der Tischplattenkörper und der Polsterkörper weisen jeweils eine Oberseite übereinstimmender Formgebung und übereinstimmender Maße auf. Die Oberseite des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers weisen eine übereinstimmende Höhe auf.
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Bei dieser ersten Variante ist somit vorgesehen, dass zwei Möbelstücke, die gemeinsam ein Möbelset bilden, trotz ihres unterschiedlichen Einsatzzweckes eine zumindest weitgehend identische Formgebung aufweisen. Bei den Möbelstücken handelt es sich zum einen um einen Couchtisch und zum anderen um eine Fußbank. Der Couchtisch weist in der für Couchtische üblichen Weise einen starren Tischplattenkörper auf, der geeignet ist, Flaschen, Gläser und dergleichen hierauf sicher abzustellen. Die Fußbank weist in ebenfalls üblicher Weise einen weichen Polsterkörper auf, der ein bequemes Ablegen der Beine ermöglicht.
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Wie erwähnt, liegt die Besonderheit in den übereinstimmenden Außenmaßen der Möbelstücke. Diese Außenmaße können naturgemäß nicht vollständig identisch sein, da die Außenkontur eines Polsterkörpers kaum mit letzter Genauigkeit definierbar ist. In Hinblick auf die Maße der Oberseite wird daher als übereinstimmend angesehen, wenn in den beiden horizontalen Raumdimensionen die Maße des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers um nicht mehr als 10% voneinander abweichen. In Hinblick auf die Dicke des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers, also die Höhe der umlaufenden Mantelfläche, wird als im Wesentlichen übereinstimmend angesehen, wenn die Dicke der beiden Körper um nicht mehr als 20% voneinander abweicht.
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Dem Wunsch nach übereinstimmender Formgebung ist es geschuldet, dass der Tischplattenkörper eine ungewöhnlich große Dicke aufweist, die vorzugsweise mindestens 8 cm beträgt.
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Die ästhetische Wirkung, die sich aus den in etwa formgleichen beiden Möbelstücken, dem Couchtisch und der Fußbank, ergibt, basiert auf der Besonderheit, dass zumindest im ersten Augenblick ein Betrachter hinsichtlich des Verwendungszwecks in die Irre geführt wird. Die Fußbank kann in unmittelbarer Nähe eines gleich geformten Couchtisches ebenfalls den Eindruck eines Couchtisches vermitteln. Dies gilt sowohl, wenn der Couchtisch und die Fußbank getrennt voneinander aufgestellt werden, beispielsweise beidseitig eines Sessels oder eines Sofas. Es gilt jedoch insbesondere auch, wenn die beiden Möbelstücke bündig aneinandergestellt werden, so dass sie beispielsweise die Anmutung eines langen Couchtisches hervorrufen, der jedoch bei näherer Betrachtung zum Teil eine gepolsterte Fußbank ist.
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Der ästhetische Vorteil beschränkt sich nicht auf den Zeitraum, innerhalb dessen ein Betrachter noch nicht verstanden hat, dass es sich bei der Fußbank nicht um einen Couchtisch handelt. Vielmehr weicht dieser ästhetische Vorteil nach der Erkenntnis über die unterschiedlichen Einsatzzwecke der Faszination darüber, dass zwei Möbelstücke so unterschiedlichen Zwecks eine nahezu exakt gleiche Formgebung aufweisen können.
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Ein erfindungsgemäßes Möbelset ist gemäß einer zweiten Variante wie folgt ausgestaltet. Das Möbelset verfügt als erstes Einzelmöbelstück über eine Fußbank, umfassend einen weichen Polsterkörper und ein Grundgestell, und als zweite Einzelmöbelstück über einen Couchtisch, umfassend einen starren Tischplattenkörper und ein Grundgestell. Der Tischplattenkörper und der Polsterkörper weisen jeweils eine umlaufende Mantelfläche im Wesentlichen übereinstimmende Höhe auf. Der Tischplattenkörper und der Polsterkörper weisen jeweils ihre Oberseite nach außen begrenzende Außenkonturen auf. Die Außenkonturen der Oberseiten des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers weisen korrespondierende nichtlineare Bereich auf, entlang derer sie bündig aneinanderstellbar sind. Die Oberseite des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers weisen eine übereinstimmende Höhe auf.
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Bei dieser zweiten Variante der Erfindung besteht folgender Unterschied zur ersten Variante. Zwar ist in gleicher Weise die Dicke des Polsterkörpers und des Tischplattenkörpers bei der Fußbank zum einen und dem Tischplattenkörper zum anderen identisch. Allerdings muss die Formgebung der jeweiligen Oberseiten nicht übereinstimmen. Stattdessen ist jedoch vorgesehen, dass der Tischplattenkörper und der Polsterkörper Oberseiten aufweisen, deren Außenkonturen derart aufeinander angepasst sind, dass sie in einem nicht-linearen, insbesondere kurvig geschwungenen, Bereich bündig aneinander anlegbar sind. Ein einfaches Beispiel hierfür wäre die Formgebung des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers entsprechend dem Ying und Yang-Symbol oder aber einer Formgebung, bei der die Außenkontur der Tischplatte einen konkaven oder konvexen Abschnitt aufweist, zu dem korrespondierend die Außenkontur des Polsterkörpers einen konvexen bzw. konkaven Bereich aufweist, so dass jeweils ein bündiges Aneinanderstellen der beiden Möbelstücke möglich ist.
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Die Wirkung ist ähnlich der der ersten Variante. Auch hier ist auf den ersten Blick nur schwer erkennbar, dass es sich bei der Fußbank um eine solche handelt. Und auch hier ändert auch diese Erkenntnis nichts daran, dass die Fußbank als ästhetisch „pfiffig“ empfunden wird und sie nicht die gleichen ästhetisch eher negativen Assoziationen verursacht wie bei klassischen nicht an den Couchtisch angepassten Fußbänken.
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Das Grundgestell der Fußbank und das Grundgestell des Couchtisches weisen bei einer möglichen Ausgestaltung Beine übereinstimmender Formgebung auf.
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Obwohl es für den oben beschriebenen Eindruck insbesondere auf die Formgebung des Polsterkörpers und des Tischplattenkörpers ankommt, ist es von besonderem Vorteil, wenn auch die jeweiligen Gestelle als weitgehend identisch angesehen werden. Naturgemäß können sich die Gestelle in ihrer jeweiligen Anbindung an den Tischplattenkörper und den Polsterkörper unterscheiden. Zur Erzielung einer besonders vorteilhaften Wirkung sollten jedoch die bei üblichem Betrachtungswinkel sichtbaren Abschnitte der Beine identisch sein. Dies meint insbesondere das Material der Beine, die jeweilige Formgebung, also insbesondere der Außendurchmesser, sowie selbstverständlich die Anzahl der Beine.
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Die Oberseite des Tischplattenkörpers und die Oberseite des Polsterkörpers weisen bei einer möglichen Ausgestaltung der ersten Variante übereinstimmend eine ovale Formgebung auf. Bei einer anderen möglichen Ausgestaltung weisen die Oberseite des Tischplattenkörpers und die Oberseite des Polsterkörpers übereinstimmend eine längliche Formgebung mit konkav eingebuchteten Längsseite auf.
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Diese Formgebungen haben sich als ästhetisch besonders vorteilhaft herausgestellt. Zudem sind es Formgebungen, die üblicherweise eher bei Couchtischen zu finden sind und die daher den ersten Eindruck in Hinblick auf die Fußbank unterstützen, es handele sich ebenfalls um einen Couchtisch. Bei der länglichen Formgebung mit konkav eingebuchteten Längsseiten ist eine etwa knochenförmige Formgebung Resultat. Diese gestattet es im Sinne der zweiten Variante der Erfindung, den Couchtisch und die Fußbank bündig aneinanderzulegen, so dass sie in jeweils einem konvexen und jeweils einem konkaven Bereich im Kontakt miteinander sind.
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Die Höhe der Mantelfläche des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers beträgt bei einer möglichen Ausgestaltung mindestens 8cm, vorzugsweise mindestens 10cm, insbesondere vorzugsweise mindestens 12cm.
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Die Dicke von mindestens 8 cm wird als erforderlich angesehen, um ein bequemes Polster zu bilden. Wie bereits erwähnt, ist die übereinstimmende vergleichsweise große Dicke geeignet, dem Couchtisch eine für Couchtische eher ungewöhnliche Anmutung zu geben.
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Zwischen der jeweiligen Oberseite des Tischplattenkörpers und der jeweiligen Mantelfläche ist bei einer möglichen Ausgestaltung eine Abrundung vorgesehen, die einen Radius von mindestens 10mm aufweist, vorzugsweise mindestens 25mm, insbesondere vorzugsweise mindestens 40mm. Alternativ ist auch eine Fase entsprechender Erstreckung möglich.
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Auch diese Maßnahme, also das Vorhandensein einer umlaufenden Abrundung oder einer umlaufenden Fase, führt zu einer ungewöhnlichen Gesamtästhetik, da dieses Merkmal eher dem Bereich der Polstermöbel entnommen ist und somit beim Couchtisch zunächst ungewöhnlich wirkt. Das Merkmal unterstreicht besonders deutlich die übereinstimmenden oder aufeinander angepassten Formgebungen des Couchtisches einerseits und des Polsterkörpers andererseits.
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Die Oberseite des Tischplattenkörpers und des Polsterkörpers ist bei einer möglichen Ausgestaltung auf einer Höhe von mindestens 35cm und/oder von höchstens 50cm angeordnet.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind.
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1a und 1b zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbelsets in einer perspektivischen Darstellung sowie in einer geschnittenen Darstellung.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbelsets.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbelsets.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die 1A und 1B zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbelsets. Bezug nehmend auf die 1A umfasst dieses Möbelset eine Fußbank 10 und einen Couchtisch 50. Die Fußbank 10 verfügt über ein Grundgestell 30 mit Beinen 32 sowie einen hierdurch getragenen Polsterkörper 20 mit einer gepolsterten Oberseite 24 und einer Mantelfläche 22. Der Übergangsbereich zwischen der Mantelfläche 22 und der gepolsterten Oberseite 24 wird durch einen umlaufenden abgerundeten Bereich 23 gebildet.
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In der üblichen Weise gestattet es diese Fußbank, die Beine bequem abzulegen, wenn sich ein Nutzer auf ein im Bereich der Fußbank angeordnetes Sofa oder einen Sessel setzt.
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Der Couchtisch 50 verfügt ebenfalls über ein Gestell 70 mit Beinen 72. Diese tragen jedoch keinen Polsterkörper, sondern einen Tischplattenkörper 60. Dieser ist anders als der Polsterkörper 20 aus einem starren Material gefertigt, beispielsweise aus Holz. Er verfügt ebenso wie der Polsterkörper 20 über eine Oberseite 64 zum Abstellen von Gegenständen, über eine Mantelfläche 62 und über einen dazwischen liegenden abgerundeten Bereich 63.
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Wie anhand der 1A unmittelbar zu erkennen ist, sind die Außenmaße des Couchtisches 50 und der Fußbank 10 identisch. Trotz der Tatsache, dass die Haptik sich aufgrund der Polsterung der Fußbank 10 und der harten Abstelloberfläche des Couchtisches 50 erheblich unterscheidet, ist im Auge des Betrachters zunächst ein Set aus zwei gleichen Möbelstücken zu erkennen. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich, dass die Möbelstücke zwar identische Formgebung aufweisen, jedoch unterschiedliche Bauweise und einen unterschiedlichen Anwendungszweck.
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Bezug nehmend auf 1B ist zu erkennen, dass auch die Bauweise sehr unterschiedlich ist. Der Couchtisch 50 ist vorliegend als Hohlkörper aus beispielsweise Holzplatten gefertigt. Demgegenüber ist die Fußbank 10 so gestaltet, dass der Polsterkörper 20 über eine Basisplatte 27 verfügt, die von einem Bezug 28 umgeben wird. Dazwischen ist typisches Polstermaterial 29, wie beispielsweise Schaumstoff oder Watte angeordnet.
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Die 2 und 3 zeigen abweichende Ausgestaltungen, wobei auch bei diesen Ausgestaltungen jeweils ein Couchtisch 50 und eine Fußbank 10 vorgesehen sind, die eine übereinstimmende Formgebung aufweisen. Im Falle der 2 sind die Oberseiten 64, 24 dieser beiden Möbelstücke in etwa knochenartig geformt, so dass die Außenkonturen 66, 26 in einem nicht-linearen Bereich 67, 27 das bündige Aneinanderstellen gestatten. Dies ist zum Kaschieren der Fußbank 10 bzw. zum zumindest kurzfristigen Vermeiden, dass sie als Fußbank erkannt wird, besonders geeignet, da es sich dann im Auge des Betrachters zunächst als ein Möbelstück mit ungewohnter Formgebung darstellt. Wenn Dinge wie eine Vase auf dem Couchtisch 50 stehen, wird die Fußbank nicht unmittelbar als solche erkannt.
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Bei der Ausgestaltung der 3 sind ebenfalls nicht-lineare Bereiche 27, 67 an der Außenkontur, die durch die Mantelflächen gebildet wird, gegeben, die ein bündiges Aneinanderstellen gestatten. Bei der Ausgestaltung der 3 ist darüber hinaus nicht nur ein bündiges Aneinanderstellen in den nicht-linearen Bereichen möglich. Die Möbelstücke 10, 50 gemäß 3 weisen geradlinige Stirnenden auf, die auch dort ein Aneinanderstellen gestatten, so dass die Wirkung eines länglichen, wellenförmigen Couchtisches erzielt wird. Erst bei näherer Betrachtung ist zu erkennen, dass die Hälfte dieses Couchtisches den Namen nicht verdient.