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Die Neuerung betrifft ein Sitzmöbel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Sitzmöbel sind in Form von Stühlen aus der Praxis bekannt.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Sitzmöbel dahingehend zu verbessern, dass dieses möglichst wirtschaftlich herstellbar ist und eine klare, auf möglichst wenige sitzbare Elemente reduzierte optische Erscheinung aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Sitzmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, die Befestigung des Sitzpolsters durch Klemmung zu ermöglichen. Dabei ist eine Spannschraube vorgesehen, die sich zwischen den beiden Sitzstreben des Sitzmöbels erstreckt, so dass durch Betätigung der Spannschraube der Abstand zwischen diesen beiden Sitzstreben verringert werden kann. Hierdurch werden zwei Seitenkanten des Sitzpolsters klemmend festgelegt. Die Ausgestaltung der Spannschraube ist dabei auf unterschiedliche Arten möglich: Beispielsweise kann in einer Sitzstrebe ein Freilager vorgesehen sein, in welchem die Spannschraube gehalten und frei drehbar gelagert ist. An der gegenüberliegenden Sitzstrebe kann eine Mutter vorgesehen sein, in welche die Spannschraube eingeschraubt werden kann.
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Alternativ kann in an sich bekannter Weise eine Spannschraube zwei Schraubenteile mit gegenläufigem Gewinde aufweisen, wobei jeder dieser beiden Schraubenteile in einer Sitzstrebe gelagert ist und die beiden Gewindeabschnitte einander benachbart angeordnet sind. Eine gemeinsame, mit diesen beiden gegenläufigen Gewindeabschnitten zusammenwirkende mittlere Mutter bewirkt je nach Drehrichtung ihrer Betätigung, dass die beiden Teile der Spannschraube auseinander gedrückt oder zusammengezogen werden.
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Vorteilhaft kann auch die Festlegung eines Rückenpolsters in gleicher Weise vorgesehen sein, nämlich durch Klemmung zwischen zwei entsprechenden Rückenstreben des Sitzmöbel-Gestells. In besonders einfacher Ausgestaltung des Sitzmöbels kann zur klemmenden Festlegung des Rückenpolsters dieselbe Spannschraube Verwendung finden, die auch das Sitzpolster klemmend festlegt und zwischen den beiden Sitzstreben des Gestells angeordnet ist. Um sicherzustellen, dass das Rückenpolster zwischen seinen beiden Rückenstreben nicht aufgrund ungenügender Klemmung nach unten rutscht, verlaufen die beiden Rückenstreben ungeradlinig, beispielsweise bogenförmig oder mit einem Knick, so dass durch diese Formgebung eine Längsbewegung des Rückenpolsters entlang der Länge der Rückenstreben verhindert ist.
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Vorteilhaft kann das Gestell des Sitzmöbels als Stahlrohrgestell ausgestaltet sein. Dieses Material hat sich für Sitzmöbel-Gestellkonstruktionen bewährt und ist preisgünstig handelsüblich. Es weist einerseits die nötigen Festigkeits- und andererseits die gewünschten Elastizitätswerte auf, um ein komfortables Sitzverhalten auf dem Sitzmöbel zu ermöglichen.
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Vorteilhaft kann die Spannschraube optisch möglichst unauffällig angeordnet sein, indem sie in das Sitzpolster quasi eintaucht. Hierzu weist das Sitzpolster an seiner Unterseite eine Quernut auf, die nach unten offen ist und sich von einer Sitzstrebe zur anderen erstreckt, so dass die Spannschraube in dieser nach unten offenen Nut aufgenommen ist.
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Vorteilhaft kann das Sitzpolster mit einem flexiblen Bezugmaterial umhüllt sein, beispielsweise einem Bezugmaterial aus Stoff oder aus Leder. Das Bezugmaterial erstreckt sich unter das Sitzpolster und zwar so weit, dass es die Spannschraube verdeckt, so dass auf diese Weise eine besonders unauffällige und verdeckte Anordnung der Spannschraube ermöglicht ist.
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Zur Montage eines flexiblen Bezugmaterials am Sitzpolster kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass sich das Bezugmaterial bis unter das Sitzpolster erstreckt und an der Unterseite des Sitzpolsters klemmend festgelegt ist. Hierzu weist das Sitzpolster in seiner Unterseite eine Einstecknut auf, in welche ein so genannter Einsteckrand des Bezugmaterials eingesteckt wird, so dass er dort klemmend gehalten ist. Wenn das Bezugmaterial sowohl an den beiden Seiten des Sitzpolsters als auch an dessen Rückseite und an dessen Vorderkante über die Abmessungen des eigentlichen Sitzpolsters hinaus bemessen und nach unten um das Sitzpolster herumgeschlagen verläuft, so können dementsprechend vier Einstecknuten in der Unterseite des Sitzpolsters vorgesehen sein, in welche diese vier überstehenden Materialabschnitte des Bezugmaterials mit ihren jeweiligen Einsteckrändern eingesteckt sind.
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Zur sicheren Fixierung des Einsteckrandes kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Bezugmaterial am Einsteckrand eine Randverstärkung aufweist, die als Keder ausgestaltet ist. Am Einsteckrand ist also das Bezugmaterial nicht einfach nur umgefaltet und gedoppelt, sondern hier ist ein Zusatzmaterial vorgesehen, beispielsweise ein dünner Stab, der in eine solche Materialdopplung des Bezugmaterials eingeführt ist, oder eine separate Kederleiste, die an das Bezugmaterial angebracht ist, beispielsweise mit dem Bezugmaterial verklebt oder vernäht ist.
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Vorteilhaft kann das Sitzpolster und / oder das Rückenpolster einen im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt aufweisen. Zum Benutzer des Sitzmöbels hin, also auf der Oberseite der beiden Sitzstreben und vor der Vorderseite der beiden Rückenstreben, weist bei dieser T-förmigen Ausgestaltung das Sitzpolster bzw. das Rückenpolster seine größte Breite auf, während ein demgegenüber schmaler Abschnitt des jeweiligen Polsters sich zwischen die beiden Sitz- bzw. Rückstreben erstreckt und dort die entsprechenden Seitenkanten ausbildet, die klemmend zwischen den jeweiligen Sitz- bzw. Rückenstreben des Gestells festgelegt sind. Auf diese Weise wird eine besonders sichere Fixierung des Rücken- bzw. Sitzpolsters am Gestell ermöglicht und vermieden, dass durch einen vom Benutzer ausgeübten Auflagedruck das jeweilige Polster zwischen den beiden jeweiligen Streben des Gestells aus dem Gestell herausgedrückt wird.
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Ausführungsbeispiele der Neuerung werden anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sitzmöbels in perspektivischer Darstellung,
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2 ein Gestell eines zweiten Ausführungsbeispiels,
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3 einen Blick auf die Unterseite eines Sitzpolsters, und
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4 einen Blick ähnlich 3, wobei das Sitzpolster bei dieser Darstellung mit einem Bezugmaterial umhüllt ist.
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In 1 ist mit 1 insgesamt ein Sitzmöbel bezeichnet, welches ein Gestell 2 aufweist, ein Sitzpolster 3 und ein Rückenpolster 4. Das Gestell 2 besteht aus Stahlrohr. Ein einziges, mehrfach gebogenes Rohr bildet eine U-förmige Bodenstütze 5, zwei Stuhlbeine 6, zwei Sitzstreben 7 und zwei Rückenstreben 8. Zwei weitere Rohrabschnitte sind jeweils als Armlehne 9 an eine Rückenstrebe 8 angeschweißt.
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Aus 1 ist ersichtlich, dass sowohl das Sitzpolster 3 als auch das Rückenpolster 4 oberhalb der Sitzstreben 7 und vor den Rückenstreben 8 so breit bemessen sind, dass die Sitzstreben 7 durch die Oberseite des Sitzpolsters 3 verdeckt sind und die Vorderseite der Rückenstreben 8 durch die Vorderseite des Rückenpolsters 4 verdeckt sind.
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Das Sitzmöbel von 1 ist als so genannter Freischwinger mit lediglich zwei Stuhlbeinen 6 ausgestaltet. 2 zeigt demgegenüber ein Gestell 2 eines zweiten Ausführungsbeispiels, welches vier Stuhlbeine 6 aufweist. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel der 1 verlaufen die Stuhlbeine 6 einteilig als Rohrabschnitt nach oben, gehen in die Sitzstreben 7 und anschließend in die Rückenstreben 8 über. An ihrer Unterseite sind beim Ausführungsbeispiel der 2 die Stuhlbeine 6 jedoch nicht miteinander verbunden. Statt einer Bodenstütze 5 sind hintere Stuhlbeine 6 im hinteren Bereich der Sitzstreben 7 als zwei separate Rohrabschnitte an den vorbeschriebenen einteiligen Rohrabschnitt angeschweißt, so dass das Gestell 2 von 2 aus insgesamt fünf Rohrabschnitten gebildet wird, da auch bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Rohrabschnitte als Armlehnen 9 vorgesehen sind. Bei dem Ausführungsbeispiel der 2 sind die beiden Rückenstreben 8 an ihrem oberen Ende miteinander durch eine Querstrebe 10 miteinander verbunden.
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In den beiden Sitzstreben 7 des Gestells 2 von 2 sind zwei Bohrungen 11 ersichtlich, die zur Aufnahme einer insgesamt dreiteiligen Spannschraube dienen, wie später noch näher erläutert wird.
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3 zeigt ein Sitzpolster 3 von unten. Das Sitzpolster 3 ist als einstückiger Schaumblock hergestellt, beispielsweise aus EPP, also einem geschäumten Polypropylen. Der im Wesentlichen Tförmige Querschnitt des Sitzpolsters 3 ist ersichtlich, wobei ein breiterer Abschnitt des Sitzpolsters 3 als Auflageabschnitt 12 bezeichnet ist, der auf den Sitzstreben 7 aufliegt. Tiefer als dieser Auflageabschnitt 12 erstreckt sich ein Mittelabschnitt 14 des Sitzpolsters 3, der gegenüber dem Auflageabschnitt 12 eine geringere Breite aufweist, so dass der Auflageabschnitt 12 wie ein Rand um den Mittelabschnitt 14 verläuft. Zwei Seitenkanten 15 des Mittelabschnitts 14 werden zwischen den beiden Sitzstreben 7 festgeklemmt.
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Weiterhin ist aus 3 eine Nut 16 ersichtlich, die drei Abschnitte aufweist. Die beiden äußeren Abschnitte weisen den geringsten Nutquerschnitt und den größten Anteil an der Länge der Nut 16 auf. Durch diese beiden äußeren Abschnitte erstrecken sich zwei Teile einer Spannschraube. Mit ihren jeweils äußeren Enden ist jeder dieser beiden Teile in einer Bohrung 11 einer Sitzstrebe 7 verankert und dort drehfest festgelegt. Dies kann auf einfache Weise erreicht werden, indem das Ende eines solchen Spannschraubenteils etwa rechtwinklig abgewinkelt ist und diese Abwinklung so lang bemessen ist, dass die Spannschraube nicht um ihre Längsachse gedreht werden kann, sondern vielmehr der abgewinkelte Teil innen gegen die Rohrwandung des Stahlrohrgestells anschlägt.
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Etwa in ihrer Mitte weist die Nut 16 einen Hülsenabschnitt 17 auf. In diesem Hülsenabschnitt 17 erweitert sich der Nutquerschnitt der Nut 16. Dieser Hülsenabschnitt 17 dient zur Aufnahme einer Mutter bzw. Spannhülse, die an ihren beiden gegenüberliegenden Enden zwei Innengewinde mit entgegengesetzter Steigung aufweist. In jedem dieser beiden Innengewinde ist ein Gewindeabschnitt eines der beiden Spannschraubenteile aufgenommen. Die Hülse weist in ihrer Mitte eine Schraubenfläche auf, beispielsweise in Form einer sechseckigen Außenkontur. Die Nut 16 weist, um ein Werkzeug an diese sechseckige Betätigungsfläche ansetzen zu können, einen Werkzeugabschnitt 18 auf, in welchem der Nutquerschnitt gegenüber dem Hülsenabschnitt 17 noch einmal deutlich erweitert ist.
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Weiterhin ist aus 3 ersichtlich, dass an der Unterseite des Sitzpolsters 3 vier Einstecknuten 19 vorgesehen sind.
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4 zeigt das Sitzpolster 3 von 3, allerdings mit einem Bezugmaterial umhüllt, wobei das Bezugmaterial nicht nur über die Oberseite des Sitzpolsters 3 verläuft, sondern auch an den Seiten um das Sitzpolster 3 herumgeführt ist und bis auf die Unterseite des Sitzpolsters 3 geführt ist. Dabei sind vier Lappen des Bezugmaterials vorgesehen, wobei das Bezugmaterial insgesamt mit 20 bezeichnet ist und am Ende der vier erwähnten Lappen jeweils ein Einsteckrand 21 vorgesehen ist, der in eine der vier Einstecknuten 19 eingesteckt ist. Dadurch, dass jeder Einsteckrand 21 mit einem Keder versehen ist, also mit einer Randverstärkung und -verdickung wird zuverlässig ein Klemmsitz des jeweiligen Einsteckrandes 21 in der zugeordneten Einstecknut 19 sichergestellt.