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Die Erfindung betrifft einen Objekthalter für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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DE 10 2009 055 627 A1 beschreibt einen gattungsgemäßen Getränkehalter für ein Kraftfahrzeug, bei dem jeweils eine Hälfte eines Bodenteils an jeweils einer Hälfte eines Halteglieds verschwenkbar aufgenommen sind. Die Hälften der Halteglieder sind an einer Schwenkachse gegenüber einem fahrzeugfesten Träger abgestützt und jeweils gegenüber diesem Träger verschwenkbar.
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DE 102 45 740 A1 zeigt eine Haltevorrichtung für Getränkebehälter im Staufach eines Fahrzeugs, die zwischen einer Nichtgebrauchsstellung an einer Staufachwand und einer Gebrauchsstellung quer zu dieser um eine Schwenkachse verschwenkbar ist und eine Aufnahme für die Getränkebehälter aufweist. Die Aufnahme für die Getränkebehälter ist aus wenigstens einem plattenartigen Stützelement gebildet, das auf der der Schwenkachse abgewandten Seite eine Ausnehmung aufweist, in deren Bereich das Stützelement in der Gebrauchsstellung am jeweiligen Getränkebehälter anliegt. Das Stützelement fixiert den Getränkebehälter zwischen dem Rand der Ausnehmung und der gegenüberliegenden Staufachwand.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Objekthalter, insbesondere einen Getränkehalter, für ein Kraftfahrzeug anzugeben, der eine einfache und raumsparende Bauweise aufweist.
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Diese Aufgabe wird für einen eingangs genannten Objekthalter erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Anordnung des Haltegliedes als von dem Bodenteil getragenes, gegenüber dem Bodenteil um eine Achse verschwenkbares Bauteil kann das Halteglied auf einfache Weise auf das Bodenteil bewegt werden. Das Bodenteil ist dabei seinerseits mittelbar oder unmittelbar an dem Kraftfahrzeug abgestützt.
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Unter einem Objekthalter wird im Sinne der Erfindung jedes Bauteil verstanden, das zur lösbaren Halterung eines fahrzeugfremden Objektes dient. Beispiele für solche Objekte sind insbesondere Getränkebehälter wie Flaschen, Tassen, Becher und Ähnliches. Im Sinne der Erfindung wird dabei das Objekt von oben auf das Bodenteil aufgesetzt, so dass das Bodenteil das Objekt gegen die Schwerkraft stützen kann. Je nach Auslegung von Durchmesser oder Gewicht des Objektes ist es dabei auch möglich, dass das Objekt das Bodenteil nicht berührt, sondern vollständig von dem Halteglied abgestützt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Rand der ersten Öffnung im Wesentlichen in einer Ebene liegt, wobei die Ebene in einer Gebrauchsstellung einen Winkel zwischen 10° und 75° mit der Waagerechten einschließt. Bevorzugt beträgt der Winkel zwischen 20° und 60° und besonders bevorzugt zwischen 20° und 50°. Das Halteglied ist zur optimalen Einsparung von Bauhöhe bevorzugt im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet, wobei die Neigung der Platte gegenüber der Waagerechten dem vorgenannten Winkel entspricht.
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Je nach Anforderungen kann das Halteglied in seiner geneigten Position über eine Federkraft und/oder ein Rastglied gehalten werden.
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Bei einer allgemein bevorzugten Ausführungsform stützt der Rand der ersten Öffnung das Objekt an wenigstens drei Punkten ab, wobei die drei Punkte einen Umfangswinkel von mehr als 180° um eine Senkrechte des Objektes ausbilden. Hierdurch kann eine in der Waagerechten formschlüssige Halterung des Objektes mittels nur eines Haltegliedes mit nur einer Öffnung erzielt werden.
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Der Rand der ersten Öffnung kann aus einem weich-elastischen Material, zum Beispiel aus Gummi oder einem Elastomerkunststoff, ausgebildet sein, um das aufzunehmende Objekt sicher und zuverlässig und gedämpft zu halten.
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Bei einer bevorzugten Detailgestaltung ist vorgesehen, dass der Objekthalter in der raumsparenden Stellung eine Bauhöhe von weniger als 20 mm aufweist. Besonders bevorzugt beträgt die Bauhöhe nicht mehr als 10 mm. Eine solche Dimensionierung erlaubt es insbesondere, den Objekthalter an Stellen mit kritischem Bauraumbedarf zu positionieren, insbesondere an der Rückseite einer Sitzlehne.
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Bei einer ersten möglichen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Bodenteil gemeinsam mit dem Halteglied um eine zweite Schwenkachse verschwenkbar ist, um den Objekthalter in die raumsparende Stellung zu verbringen. Dabei kann es sich insbesondere um eine einfache Verschwenkung um z.B. etwa 90° handeln, um den Objekthalter aus einer Verstauposition in einer im Wesentlichen senkrechten Fahrzeugstruktur herauszuklappen.
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Bei einer hierzu alternativen, zweiten Ausführungsform ist das Bodenteil ortsfest an einer Komponente eines Innenraums des Kraftfahrzeugs angeordnet. Eine solche Komponente kann zum Beispiel eine Mittelkonsole oder auch eine Armlehne sein.
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Allgemein bevorzugt kann der erfindungsgemäße Objekthalter an einer verschwenkbaren Armlehne ausgebildet sein, wobei es aufgrund seiner Konstruktion ermöglicht ist, dass ein Aufklappen der Armlehne eine beschädigungsfreie Kraftbeaufschlagung des ausgeklappten Objekthalters erlaubt. Eine mögliche Verwendung ist zum Beispiel in der Armlehne eines Frontsitzes eines Transporters, wobei die Armlehne beim Hochklappen in eine Verstauposition gegen eine hintere Trennwand schwenkt, was bei Kollision mit der Trennwand zu einem automatischen Verschwenken des Objekthalters in die raumsparende Stellung führt.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass zumindest ein Adapter mit einer zweiten Öffnung zum Halten des Objektes vorgesehen ist, wobei der Adapter lösbar an dem Halteglied festlegbar ist. Hierdurch lässt sich die Größe der Öffnung einfach an das Objekt anpassen. Beispiele für verschiedene Objektgrößen sind die Getränkebehälter Pappbecher, Getränkedose, Tasse und Wasserflasche.
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Allgemein kann der Adapter vollständig von dem Halteglied entfernt werden. Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung hat der Adapter im Wesentlichen die Form eines Ringes oder Teilringes, der in die erste Öffnung eingesetzt wird, wobei das Innere des Ringes die zweite Öffnung ausbildet.
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Bei einer einfachen Realisierung ist der Adapter über Rastmittel an dem Halteglied gehalten. Dies erlaubt ein einfaches Wechseln, insbesondere mit nur einer Hand.
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Allgemein vorteilhaft hat der Objekthalter einen Adapterhalter, wobei der Adapter bei Nichtbenutzung lösbar an dem Adapterhalter festlegbar ist, bevorzugt mittels Verrastung. Bei dem Adapterhalter kann es sich um zum Beispiel eine einfache Vertiefung in dem Bodenteil handeln, in die der Adapter einsetzbar ist. Dabei kann er auf beliebige Weise gehalten sein, zum Beispiel rastend, magnetisch oder in eine Tasche eingesteckt.
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Besonders bevorzugt ist wenigstens ein zweiter Adapter mit einer dritten Öffnung vorgesehen, wobei insbesondere der zweite Adapter an dem ersten Adapter lösbar festlegbar ist. Dabei können die Adapter auf einfache Weise als System konzentrischer Ringe oder Teilringe ausgebildet sein.
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Bei einer allgemein vorteilhaften Detailgestaltung der Erfindung hat der Rand der Öffnung eine Ausnehmung zum Umfangen eines Henkels eines Getränkebehälters. Eine solche Ausnehmung kann je nach Anforderungen in der ersten und/oder in einer weiteren der Öffnungen vorgesehen sein.
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Die Erfindung umfasst zudem ein Kraftfahrzeug, umfassend einen erfindungsgemäßen Objekthalter.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Objekthalters in einer Gebrauchsstellung.
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2 zeigt den Objekthalter aus 1 in einer raumsparenden Stellung bei Nichtgebrauch.
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3 zeigt den Objekthalter aus 1 in einer Explosionsdarstellung mit mehreren separaten Adaptern.
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4 zeigt den Objekthalter aus 1 mit einer ersten Öffnung ohne eingesetzten Adapter in Ansichten mit und ohne gehaltenes Objekt (Kaffeetasse).
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5 zeigt den Objekthalter aus 1 mit einer zweiten Öffnung mit eingesetztem ersten Adapter in Ansichten mit und ohne gehaltenes Objekt (Getränkedose).
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6 zeigt den Objekthalter aus 1 mit einer dritten Öffnung mit eingesetztem ersten und zweiten Adapter in Ansichten mit und ohne gehaltenes Objekt (Plastikbecher).
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Der in 1 bis 6 gezeigte Objekthalter 1 umfasst ein im Wesentlichen horizontal erstrecktes Bodenteil 2 zum Aufsetzen eines Objektes in der Senkrechten (Schwerkraftrichtung). Vorliegend ist der Objekthalter 1 als Getränkehalter ausgeformt und als Objekte sind mehrere Varianten von Getränkebehältern exemplarisch gezeigt.
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An dem Bodenteil 2 ist ein Halteglied 3 mittels einer Schwenkachse S aufgenommen, so dass das Halteglied 3 vollständig von dem Bodenteil 2 getragen wird. Das Halteglied 3 ist als plattenförmiger, flacher Körper ausgebildet, der sich in einer Ebene erstreckt. In dem Halteglied 3 befindet sich eine erste Öffnung 4 in Form einer Durchbrechung, deren Rand 4a ebenfalls im Wesentlichen in der Ebene des Halteglieds 3 verläuft.
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Die erste Öffnung 4a entspricht vorliegend in ihrem Umriss in der Draufsicht in der Gebrauchsstellung der 1 annähernd einem Kreis, wobei eine Ausnehmung 4b zum Umfangen eines etwaigen Henkels des Getränkebehälters vorgesehen ist.
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In der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung ist das plattenförmige Halteglied 3 in einem Winkel von etwa 30° gegenüber der Ebene des Bodenteils 2 um die Schwenkachse S aufgestellt. In dieser Stellung kann das Objekt durch die oberhalb des Bodenteils 2 verlaufende Öffnung 4 geschoben und auf das Bodenteil 2 aufgesetzt werden. Dabei hält der Rand 4a der Öffnung 4 das Objekt in der horizontalen Ebene formschlüssig.
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Je nach Form und Größe des Objektes und je nach gewählter Formgebung des Randes 4a kann die Halterung der Objekte auch mit horizontalem Spiel erfolgen. Bei spielfreier formschlüssiger Halterung in der Horizontalen liegen mindestens drei Punkte des Randes 4b an dem Objekt an, wobei die Punkte über einen Umfangswinkel von mehr als 180° verteilt sind.
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2 zeigt eine Nichtgebrauchsstellung des Objekthalters 1, wobei das Halteglied 3 um die Schwenkachse S parallel auf das Bodenteil 2 geschwenkt ist. In dieser Position beträgt eine Bauhöhe des Objekthalters 1 senkrecht zu dem Bodenteil 2 weniger als 10 mm. Die Bauhöhe umfasst dabei im Wesentlichen die Materialdicken von Bodenteil 2 und Halteglied 3. In der Nichtgebrauchsstellung der 2 entspricht die erste Öffnung 4a in ihrem Umriss in der Draufsicht einer Ellipse.
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Die Positionierung des Halteglieds in der gegenüber dem Bodenteil 2 aufgeschwenkten Stellung nach 1 erfolgt über eine Feder (nicht dargestellt). Je nach Anforderungen kann in der aufgeschwenkten Stellung eine Verrastung alternativ oder ergänzend zu einer Federkraft vorgesehen sein.
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Das Bodenteil 2 ist vorliegend nur schematisch dargestellt. Es kann je nach Anwendungsfall positionsfest in eine Struktur des Innenraums des Fahrzeugs integriert sein, zum Beispiel in eine Armlehne, insbesondere Mittelarmlehne. Die Armlehne kann an sich auf bekannte Weise verschwenkbar sein. Bei einem anderen Anwendungsfall kann das Bodenteil 2 seinerseits schwenkbar an einer Struktur des Fahrzeugs festgelegt sein. Beispielhaft ist eine Schwenkachse T eingezeichnet, um die das Bodenteil 2 zum Beispiel aus einer Verstauposition in einer im Wesentlichen senkrechten Struktur wie der Rückseite einer Sitzlehne, einer Seitenwand oder einer Trennwand des Fahrzeugs ausklappbar ist. Dabei kann sich das Halteglied 3 mittels der Feder automatisch aufstellen, und aufgrund der Geometrie kann ein automatisches Einklappen beim Zurückklappen in die Nichtgebrauchsstellung vorgesehen sein.
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An dem Halteglied 3 sind ferner ein erster Adapter 5 und ein zweiter Adapter 6 vorgesehen. Mittels der Adapter kann jeweils eine andere Öffnung 4‘, 4‘‘ mit einem jeweils anderen Rand 5a, 6a in dem Halteglied 3 vorgesehen werden.
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Der erste Adapter 5 ist als flacher Teilring ausgebildet, der mittels Verrastung (nicht dargestellt) in dem Rand 4a der Öffnung 4 des Halteglieds lösbar einklipsbar ist. Eine Lücke 5b des Adapters 5 überdeckt mit der Ausnehmung 4b. Ein Innenrand 5a des Adapters 5 bildet die Begrenzung der durch den Adapter um eine Stufe verkleinerten Öffnung 4‘.
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Der zweite Adapter 6 ist ebenfalls als flacher Teilring ausgebildet, der mittels Verrastung (nicht dargestellt) in dem Rand 5a der Öffnung 4‘ des ersten Adapters 5 lösbar einklipsbar ist. Eine Lücke 6b des zweiten Adapters überdeckt ebenfalls mit der Ausnehmung 4b.
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Die Adapter 5, 6 können bei Nichtgebrauch in einem Adapterhalter 7, der zum Beispiel in dem Bodenteil 2 angeordnet sein kann, abgelegt werden, damit Sie bei Bedarf zur Hand sind und nicht verloren gehen. Der Adapterhalter 7 kann als Magnethalterung, Vertiefung, Rasthalterung oder Ähnliches ausgebildet sein.
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4 zeigt beide Adapter 5, 6 ungenutzt in dem Adapterhalter 7. 5 zeigt den zweiten Adapter 6 im Adapterhalter 7 und den ersten Adapter 5 eingesetzt im Halteglied 3. In 6 sind beide Adapter 5, 6 wie in 1 in das Halteglied 3 eingesetzt.
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Ferner veranschaulichen die jeweils unteren Bilder in 4 bis 6 die Anpassung der Öffnungen 4, 4‘, 4‘‘ an verschieden große Getränkebehälter. Vorliegend wurden als Beispiele eine Tasse mit Henkel 8, eine zylindrische Getränkedose 9 und ein leicht konischer Becher 10 gewählt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Objekthalter
- 2
- Bodenteil
- 3
- Halteglied
- 4
- erste Öffnung (ohne Adapter)
- 4‘
- zweite Öffnung (mit erstem Adapter)
- 4‘‘
- dritte Öffnung (mit zweitem Adapter)
- 4a
- Rand der Öffnung
- 4b
- Ausnehmung
- 5
- erster Adapter
- 5a
- Rand der zweiten Öffnung
- 5b
- Lücke im ersten Adapter
- 6
- zweiter Adapter
- 6a
- Rand der dritten Öffnung
- 6b
- Lücke im zweiten Adapter
- 7
- Adapterhalter
- 8
- Tasse mit Henkel
- 9
- Getränkedose
- 10
- Becher
- S
- (Schwenk-)Achse
- T
- zweite Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009055627 A1 [0002]
- DE 10245740 A1 [0003]