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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klemmeinrichtung für Plakate, eine Klemmanordnung sowie einen Plakatschaukasten und einen Recyclingcontainer.
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Heutzutage werden immer mehr Flächen genutzt, um Plakate an verschiedensten, vorzugsweise stark frequentierten, Orten repräsentativ aufzuhängen. Plakate stellen somit ein wichtiges Werbemittel dar. Außerdem können durch sie ungenutzte, eintönige Bereiche zum Beispiel an Bushaltestellen, Gebäudefassaden, Verkaufsständen oder Ähnlichem attraktiver gestaltet werden. Beginnend bei einfachen, aber sehr flexiblen, Magnetsystemen über Klapp- und Klemmmechanismen bis hin zu großflächigem Ver- und Überkleben wie beispielsweise an Litfaßsäulen sind aus der Praxis unterschiedliche Mittel bekannt, Plakate zu befestigen. Dabei sind sie bevorzugt leicht wechselbar und können so aktuelle Inhalte wiedergeben. Im Bereich der professionellen Nutzung dieser Flächen kommt es zum einen darauf an, eine schnelle Austauschbarkeit der Plakate zu gewährleisten. Zum anderen soll eine ästhetische Gestaltung der Befestigung erreicht und dabei gleichzeitig auch ein eventueller Faltenwurf des Plakats verhindert werden. Die letzten zwei Punkte dazu, einen zu umwerbenden Betrachter für die dargestellte Werbung und schließlich für das beworbene Produkt zu gewinnen. Um den Werbeagenturen – oder allgemein Mietern von Werbeflächen – die Planung ihrer Kampagnen im Hinblick auf unterschiedliche Abmessungen von Plakatschaukästen (auch Werbevitrinen genannt) zu erleichtern, haben sich in der Praxis Normgrößen für Plakate durchgesetzt. Nach diesen richten sich die meisten Plakatschaukästen in der Weise, dass sie im Hinblick auf Abmessung und Mittel zur Plakatbefestigung ausschließlich für eine dieser Normgrößen ausgelegt sind.
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Bei einem aus der Praxis bekannten Schaukasten werden die Plakate in einem Profilsystem auf der gesamten Breite eingefasst und mit Klemmfedern unsichtbar fixiert. Der Schaukasten schafft also eine ästhetische Ausstellmöglichkeit für ein Plakat einer Normgröße. Er ist aber nicht dazu geeignet Plakate unterschiedlicher Anzahl so auszustellen, dass dies den hohen ästhetischen Anforderungen der Werbebranche entspräche.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein alternatives Befestigungsmittel und einen verbesserten Plakatschaukasten anzugeben, um Plakate variabler Anzahl auszustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Klemmeinrichtung gemäß Patentanspruch 1, eine Klemmanordnung gemäß Patentanspruch 7 und einen Plakatschaukasten gemäß Patentanspruch 12 gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Klemmeinrichtung für Plakate kann in eine eingeklappte und eine ausgeklappte Position bewegt werden. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist die erfindungsgemäße Klemmeinrichtung also eben nicht fest, d.h. unbeweglich, sondern gerade zwischen diesen beiden Positionen bewegbar. Dadurch wird, wie weiter unten ausführlich erläutert, ein höheres Maß an Flexibilität im Hinblick auf die Plakatanzahl und Größe erreicht. Bedienpersonal kann so beispielsweise die Klemmeinrichtung bei Bedarf während eines Plakataustauschs zwischen den beiden Positionen manuell verstellen.
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In der eingeklappten Position ist sie außerhalb einer Klemmebene angeordnet. In dieser Position wird kein Plakat durch die Klemmeinrichtung gehalten, weshalb sie auch als Ruheposition bezeichnet wird. Der Begriff Klemmebene beschreibt hier die unbegrenzte, vorzugsweise ungekrümmte, Fläche, an der in einem Teilbereich ein Plakat gehalten werden soll. Die Klemmeinrichtung befindet sich in der eingeklappten Position, vorzugsweise vollständig, außerhalb dieser Ebene. Vollständig heißt, dass keines ihrer Elemente von der Klemmebene geschnitten wird. Mit anderen Worten dürfen in der Ruheposition keine Komponenten der Klemmeinrichtung, also auch keine eventuellen Verbindungsmittel oder Ähnliches, in der Klemmebene liegen oder in diese hineinreichen.
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In der ausgeklappten Position, die auch als Betriebsposition oder aktive Position bezeichnet wird, drückt ein Klemmelement der Klemmeinrichtung gegen eine Plakatanlageseite der Klemmebene. Als Klemmelement kann beispielsweise ein Klemmfederstreifen oder eine Klemmleiste dienen. Dieses Klemmelement übt also eine Federkraft mit einer Normalkomponente auf die Plakatanlageseite aus. Im Betriebszustand wirkt es vorzugsweise in einem Bereich einer Kante eines Plakats so auf eine Sichtseite des Plakats, dass das Plakat mit einer Rückseite, die der Sichtseite des Plakats gegenüberliegt, gegen die Plakatanlageseite gedrückt wird. Letztere ist als die Seite der Klemmebene gekennzeichnet, die einem Betrachter des Plakats zugewandt ist. Im Betriebszustand hält das Klemmelement folglich ein Plakat über einer Plakatbereichsfläche kraftschlüssig – also z.B. federartig unter Ausnutzung der Haftreibung – zwischen sich und der Plakatanlageseite. Die Plakatanlageseite weist dabei in dem Bereich, in dem das Klemmelement gegen sie und das Plakat drückt eine entsprechende Festigkeit auf, die ein Halten des Plakats ermöglicht.
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Die Plakatbereichsfläche bezeichnet dabei eine in der Klemmebene liegende Fläche, die einer Klemmeinrichtung zugeordnet ist. Diese wird im Betriebszustand der Klemmeinrichtung, also bei eingeklemmtem Plakat, vorzugsweise vollständig von dem Plakat verdeckt. Es verbleibt also bevorzugt keine unästhetische, ungenutzte Freifläche in diesem Bereich. Dabei entsprechen die Abmessungen der Plakatbereichsfläche besonders bevorzugt den Abmessungen eines Normplakats.
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Beim Ausklappen schwenkt die Klemmeinrichtung teilweise durch die Klemmebene und schneidet sie in der Betriebsposition in einem Bereich. Die Klemmebene wird dadurch sozusagen von der Klemmeinrichtung unterteilt. Grundsätzlich ist dabei eine Plakatbefestigung durch die Klemmeinrichtung vom Betrachter aus gesehen nicht nur mit horizontaler Ausrichtung an der Plakatoberseite möglich, sondern auch beispielsweise in vertikaler Richtung an den Plakatseiten oder im unteren Bereich.
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Eine erfindungsgemäße Klemmanordnung für Plakate unterschiedlicher Größen umfasst zumindest eine der oben beschriebenen Klemmeinrichtungen. Außerdem umfasst die Klemmanordnung eine Anzahl von weiteren Klemmeinrichtungen. Die Plakatbereichsflächen all dieser Klemmeinrichtungen, die vorzugsweise parallel zueinander angeordnet sind, liegen in einer gemeinsamen Klemmebene. Die Klemmeinrichtungen, von denen nicht zwangsläufig alle erfindungsgemäß ausgebildet sein müssen, teilen sich also dieselbe Klemmebene. In dieser Ebene wird im Betrieb eine Anzahl auszustellender Plakate gehalten. Dabei kann die zumindest eine erfindungsgemäße Klemmeinrichtung zwischen aktiver Position und Ruheposition verstellt – also modular aktiviert oder inaktiviert – werden.
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Ein erfindungsgemäßer Plakatschaukasten umfasst ein Gehäuse, eine Tür mit einer Sichtfläche und eine erfindungsgemäße Klemmanordnung. Die Klemmanordnung ist im Gehäuse des Plakatschaukastens so angeordnet, dass ein Betrachter die Anzahl der im Betriebszustand ausgestellten Plakate durch die Sichtfläche ansehen kann. Letztere nimmt bevorzugt einen Hauptteil der Fläche der Tür ein und besteht bevorzugt aus Acrylglas, Polycarbonat-Glas (PC-Glas), Einscheibensicherheitsglas (ESG) und/oder Verbundsicherheitsglas (VSG). Der Plakatschaukasten bietet dem Plakat dadurch Schutz einerseits vor witterungsbedingten Fährnissen, andererseits gegebenenfalls aber auch vor vandalischen Übergriffen oder Diebstahl. Bevorzugt umfasst der Plakatschaukasten außerdem geeignete Leuchtmittel, die so angeordnet sind, dass sie das Plakat im Betriebszustand möglichst gleichmäßig ausleuchten. Dies gewährleistet es auch bei widrigen Lichtverhältnissen, das Plakat zu betrachten. Der Plakatschaukasten stellt somit die Mittel zur Verfügung, die benötigt werden um Plakate in Außen- und/oder Innenbereichen stilvoll auszustellen.
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Ein erfindungsgemäßer Recyclingcontainer weist einen erfindungsgemäßen Plakatschaukasten auf. Viele in der Praxis eingesetzte Container sind nur unter zweckdienlichen Gesichtspunkten gestaltet worden und zeigen daher recht einfache, unelegante Außenflächen. Deshalb bietet sich hier besonders großes Potential, die vorhandenen, freien Flächen vorteilhafterweise zu Werbezwecken zu nutzen und/oder durch Plakate einen attraktiven Blickfang zu schaffen.
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Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei die unabhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein können und insbesondere auch einzelne Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden können.
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In der eingeklappten Position ist die Klemmeinrichtung bei einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, vorzugsweise vollständig, in einer Kavität angeordnet. Während sich also die Klemmeinrichtung in ihrer Ruheposition befindet, ist sie in einem, als Kavität bezeichneten, Hohlraum untergebracht.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung befindet sich die Kavität aus Sicht eines Betrachters eines bestimmungsgemäß mittels der Klemmeinrichtung befestigten Plakats hinter der Klemmebene. Die Kavität ist also in einem der Plakatanlageseite gegenüberliegenden Seite der Klemmebene positioniert, d. h. in einem Bereich, der weiter vom Betrachter entfernt ist – mit anderen Worten hinter einem gedachten Plakat.
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Bei der Bewegung einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung zwischen der eingeklappten Position und der ausgeklappten Position kann es sich grundsätzlich um ein einfaches Verschieben handeln, das beispielsweise von einer Schiene geführt wird. Bevorzugt erfolgt die Bewegung jedoch um eine, besonders bevorzugt horizontale, Schwenkachse. Die Bewegung der Klemmeinrichtung ist also vorzugsweise eine Rotation bzw. eine Schwenkbewegung. Dafür kann die Bewegung der Klemmeinrichtung beispielsweise in einem beliebigen Drehlager geführt sein, bevorzugt erfolgt sie allerdings über ein Gelenk wie beispielsweise ein Scharnier, Filmscharnier, Bandscharnier oder Klavierband.
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Eine weitere Ausbildungsform einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung umfasst außerdem ein Arretierelement, das die Klemmeinrichtung in der ausgeklappten Position fixiert und in der eingeklappten Position in der Kavität angeordnet ist. Das Arretierelement (auch Blockierelement genannt) stellt also die Klemmeinrichtung in der Betriebsposition fest, insbesondere indem es aus der Richtung gegen sie drückt, in die sie zurück in die Ruheposition bewegt werden würde. Das Blockierelement wird dafür beispielsweise manuell vom Bedienpersonal in die Position gebracht, in der es die Klemmeinrichtung arretiert, oder andersherum bei Nichtgebrauch in die eingeklappte Ruheposition in dem Hohlraum zurück bewegt. Mithilfe dieses Elements wird beispielsweise beim Einklemmen eines neu auszustellenden Plakats eine ungewollte und das Personal behindernde Bewegung der Klemmeinrichtung vermieden.
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In einer darauf aufbauenden Weiterbildung der Erfindung ist das Arretierelement zwischen der ausgeklappten Position und der eingeklappten Position schwenkbar um eine Schwenkachse, die quer zur Schwenkachse der Klemmeinrichtung angeordnet ist. So ist das Arretierelement beispielsweise bei horizontaler Schwenkachse der Klemmeinrichtung vorzugsweise um einer vertikale Schwenkachse zu bewegen. Es kann sich beim Arretierelement beispielsweise um einen Drehriegel handeln, der auf einfache Art die Rückbewegung der Klemmeinrichtung aus der Betriebsposition blockiert und ebenso einfach zwischen seiner Betriebs- und Ruheposition zu verstellen ist.
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Bei einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Klemmanordnung bilden zwei Plakatbereichsflächen, die verschiedenen Klemmeinrichtungen der Klemmanordnung zugeordnet sind, zusammen eine größere Plakatbereichsfläche für ein entsprechend größeres Plakat. Die so entstehende, größere Plakatbereichsfläche erstreckt sich dabei über eine erfindungsgemäße Klemmeinrichtung in der eingeklappten Position hinweg. Durch das Einklappen der erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung ergibt sich aus dem Zusammenwirken von deren Plakatbereichsfläche mit der Plakatbereichsfläche der anderen Klemmeinrichtung eine größere Plakatbereichsfläche. Diese kann nun dazu verwendet werden ein größeres Plakat aufzuhängen. Eingeklappt dient die Klemmeinrichtung also zur Vereinigung und ausgeklappt zur Aufteilung von Plakatbereichsflächen. Dabei verdeckt im Betriebszustand ein an einer entsprechenden Plakatanlageseite gehaltenes Plakat zumindest eine Kavität einer anderen Klemmeinrichtung in eingeklappter Position, vorzugsweise vollständig. Die Kavität ist also für einen Betrachter hinter dem durchgängigen Plakat nicht zu sehen und führt somit nicht zu einer Minderung der Ästhetik. Nach Wahl des gestaltenden Personals oder nach Vorgabe der aufzuhängenden Plakate kann somit die erfindungsgemäße Klemmanordnung auf die jeweiligen Plakatgrößen beziehungsweise die Plakatanzahl modular flexibel eingestellt werden. Hieraus wird ein Vorteil der erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung gegenüber dem Stand der Technik deutlich.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind bei einer erfindungsgemäßen Klemmanordnung zumindest zwei Klemmeinrichtungen auf folgende Weise ausgebildet und zueinander angeordnet. Ein Plakat wird mittels einer ersten Klemmeinrichtung bestimmungsgemäß gehalten und zwar an einer Plakatbereichsfläche, die dieser Klemmeinrichtung zugeordnet ist. Dabei verdeckt es zumindest eine Kavität einer anderen Klemmeinrichtung zumindest teilweise. Die weiter oben abstrakt definierte Plakatbereichsfläche setzt sich somit aus einem festen Anlagebereich zusammen, in dem das Plakat unter anderem an der Anlageseite vom Klemmelement gehalten wird, und aus einem weiteren Bereich, in den sich das Plakat über die Kavität der anderen Klemmeinrichtung erstreckt. Das Plakat erstreckt sich also zur Verdeckung der Kavität quasi „frei“, also ohne rückseitig feste Wand, über den hinter der Klemmebene befindlichen Hohlraum bzw. ragt sichtseitig über dessen Öffnung. Dadurch liegt die Kavität, die in Blickrichtung eines Betrachters hinter der Klemmebene angeordnet ist, also hinter dem Plakat. Die auf diese Art verdeckte Kavität ist für einen Betrachter „unsichtbar“. Das heißt, für ihn entsteht bei herausgeklappter Klemmeinrichtung der Eindruck, die Vorrichtung wäre allein darauf ausgelegt, dass immer beispielsweise zwei Plakate ausgestellt werden sollen. Bei hereingeklappter Klemmeinrichtung entsteht analog der Eindruck, die Klemmanordnung wäre nur für ein größeres Plakat ausgelegt. Es kommt also bei dieser modularen Konzeption mit variabler Plakatanzahl beziehungsweise Plakatgröße zu keiner Minderung der Ästhetik aufgrund von der Kavität.
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Eine erfindungsgemäße Klemmanordnung umfasst hierzu bevorzugt eine erste Klemmeinrichtung mit einer dieser zugeordneten ersten Plakatbereichsfläche und einer hierzu benachbarten zweiten, erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung mit einer dieser zugeordneten zweiten Plakatbereichsfläche. Dabei ist eine Kavität für die zweite Klemmeinrichtung im Bereich der ersten Plakatbereichsfläche angeordnet. Bevorzugt sind also zwei benachbart zueinander angeordnete Klemmeinrichtungen. Wie oben bereits beschrieben, wird dabei die Kavität der zweiten Klemmeinrichtung von einem betriebsgemäß von der ersten Klemmeinrichtung gehaltenen Plakat für den Betrachter verdeckt, sodass es zu keinen ästhetischen Einbußen kommt.
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Bei einer darauf aufbauenden Weiterbildung der erfindungsgemäßen Klemmanordnung ist die erste Klemmeinrichtung oberhalb der zweiten, erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung angeordnet. Zur Zusammenlegung der beiden Plakatbereichsflächen ist die zweite Klemmeinrichtung besonders bevorzugt um eine horizontale Schwenkachse in die Kavität einklappbar. Es können also entweder zwei vertikal übereinander hängende Plakate oder ein entsprechend längeres Plakat ausgestellt werden. Dabei weisen die Plakate Formate wie beispielsweise H City 4/1, H City 8/1, H1/1, Q 2/1 und H 2/1 auf, bevorzugt aber die Formate H City 4/1 und H City 8/1.
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Bei einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Plakatschaukastens sind an Rändern der Tür Klemmelemente angeordnet. Diese halten bei geschlossener Tür ein Plakat zwischen sich und der Plakatanlageseite. Sie können beispielsweise in Form von Gummilippen oder Klemmleisten an den Seiten des Sichtfensters der Tür angebracht sein. Sie sind dabei so ausgebildet, dass sie die Plakate beim Andrücken zusätzlich seitlich straffen und dadurch einen Faltenwurf verhindern. Sie erstrecken sich vorzugsweise über im Wesentlichen die gesamte Höhe der Sichtfläche der Tür, sodass sie die Plakate auch im Bereich der Kavitäten in einem Kantenbereich an den Seiten festklemmen und so ein eventuelles Aufrollen verhindern.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren sind in der Regel nicht maßstäblich. Relative Richtungsangaben beziehen sich bei der Beschreibung immer auf die Sicht eines Betrachters eines bestimmungsgemäß in der Klemmeinrichtung 1 hängenden Plakats. Es zeigen schematisch:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Schaukastens mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung in ausgeklappter Position,
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2 die gleiche Ansicht wie 1 nur mit der Klemmeinrichtung in eingeklappter Position,
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3 einen perspektivischen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung in ausgeklappter Position,
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4 eine ähnliche Schnittdarstellung wie in 3 aus einer anderen Perspektive,
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5 einen perspektivischen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung in eingeklappter Position mit Blick durch die Rückwand der Kavität,
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6 den gleichen Querschnitt wie 3, nur mit einer alternativen Ausführungsform des Arretierelements,
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7 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Recyclingcontainers.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schaukastens 20 perspektivisch dargestellt. Dieser umfasst ein Gehäuse 21 mit einer Tür 22, in dessen Inneren eine Klemmanordnung 15 angeordnet ist. Das Gehäuse 21 weist im Wesentlichen eine flache Quaderform auf und umschließt die Klemmanordnung 15 von sechs Seiten. Die Klemmanordnung 15 umfasst zwei Klemmeinrichtungen 1, 1*. Während die Klemmeinrichtung 1 beispielhaft erfindungsgemäß ausgebildet ist und sich in einer Betriebsposition AP – also einer ausgeklappten Position – befindet, stellt die Klemmeinrichtung 1* lediglich eine herkömmliche, unbewegliche Klemmleiste dar. Die Klemmleiste 1* ist in einem oberen Bereich des Schaukastens 20 angeordnet. Ihr ist eine Plakatbereichsfläche A1 zugeordnet, die sich unterhalb von ihr erstreckt. Im Betrieb hält die Klemmleiste 1* im Bereich dieser Plakatbereichsfläche A1 ein Plakat mit einer beliebigen Information I. Die Klemmeinrichtung 1 ist unterhalb dieser Plakatbereichsfläche A1 angeordnet. Dabei verdeckt die Plakatbereichsfläche A1 eine Kavität 4 für die Klemmeinrichtung 1. Dementsprechend ist die Kavität 4 hier nicht zu sehen. Auch der Klemmeinrichtung 1 ist eine Plakatbereichsfläche A2 zugeordnet, die sich analog unterhalb dieser Klemmeinrichtung 1 erstreckt und an der im Betrieb mittels der Klemmeinrichtung 1 ein Plakat mit einer beliebigen Information I gehalten wird. Dabei liegen beide Plakatbereichsflächen A1, A2 in derselben Klemmebene E, die sich abstrakt definiert ins unendliche erstreckt. Die Tür 22 ist hier aus Darstellungsgründen leicht geöffnet. Sie bildet im geschlossenen Zustand eine Vorderseite des Schaukastens 20, die einem Betrachter zugewandt ist. Ein großer Bereich der Tür 22 wird von einer Sichtfläche 23 eingenommen, die zentriert in Bezug auf die Tür 22 angeordnet ist. Zu beiden Seiten neben der Sichtfläche 23 ist je ein seitliches Klemmelement 24 in Form einer Gummilippe, Klemmfederleiste oder dergleichen angebracht. Diese halten die beiden Plakate bei geschlossener Tür 22 im Betriebszustand im Bereich ihrer Seitenkanten. Gleichzeitig straffen sie die Plakate zu den Seiten hin, sodass ein eventueller Faltenwurf vermieden wird.
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2 zeigt im Wesentlichen den gleichen Schaukasten 20 wie 1, jedoch mit dem Unterschied, dass die Klemmeinrichtung 1 der Klemmanordnung 15 sich hier in einer Ruheposition RP – also einer eingeklappten Position – befindet. Dadurch werden hier die beiden in 1 dargestellten Plakatbereichsflächen A1, A2 zur Plakatbereichsfläche A3 vereint. An dieser hält im Betrieb die Klemmleiste 1* nun ein entsprechend größeres Plakat mit der Information I Die in Ruheposition RP befindliche Klemmeinrichtung 1 ist hier nicht zu sehen, da sie vollständig in der Kavität 4 hinter der Plakatbereichsfläche A3 angeordnet ist und somit durch das Plakat verdeckt wird. Ein größeres Plakat kann somit unterstützt von den seitlichen Klemmelementen 24 der Tür 22 über seinen gesamten Bereich plan an der Klemmebene E gehalten werden.
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Die 3 und 4 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung 1 aus verschiedenen perspektivischen Querschnittansichten. Dargestellt sind neben der Klemmvorrichtung 1 zusätzlich einige Abschnitte von Teilen eines Gehäuses 21 eines Schaukastens 20, nämlich seitliche Stützelemente 9, Querträgerprofile 10 und eine Rückwand 11. Die in ihrer Längsrichtung horizontal angeordneten Querträgerprofile 10 sind tragend mit den vertikalen, seitlichen Stützelementen 9 verbunden. Sie sind übereinander und zueinander beabstandet angeordnet und über die Rückwand 11 aneinander befestigt. Dreiseitig umschlossen – nach oben und unten von den Querträgerprofilen 10 und nach hinten von der Rückwand – ergibt sich somit ein Hohlraum für die Klemmeinrichtung 1, die sogenannte Kavität 4.
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Die Klemmeinrichtung 1 ist hier in ausgeklappter Betriebsposition AP dargestellt und erstreckt sich in Längsrichtung parallel zu den und über die gesamte Länge der Querträgerprofile 10. Sie umfasst ein L-Profil 6 mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Armen. Der horizontal positionierte Arm des L-Profils 6 ist an einer Außenkante über ein Bandscharnier 8 mit einer oberen, vorderen Längskante des unteren Querträgerprofils 10 schwenkbar verbunden. Durch das Bandscharnier 8 verläuft in Längsrichtung, also horizontal und parallel zur Längsrichtung der Querträgerprofile 10, eine Rotationsachse R1. Um diese kann die Klemmeinrichtung in die Kavität 4 und somit in ihre Ruheposition RP (siehe 5) geschwenkt werden. Der maximale Schwenkwinkel der Klemmeinrichtung 1 wird im Wesentlichen durch ihre Anordnung zum unteren Querträgerprofil 10 auf 180° begrenzt. Zwischen Betriebsposition AP und Ruheposition RP wird die Klemmeinrichtung 1 um eben diesen Winkel geschwenkt.
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Mit der freien Außenkante des Arms des L-Profils 6, der vertikal und unterhalb des horizontalen Arms des L-Profils 6 angeordnet ist, ist ein federndes Kupplungselement 12 angebracht. Hieran ist zum einen ein Klemmelement 2 in Form eines Klemmfederstreifens befestigt und zum anderen ein Lösungsmechanismus 7 für den Klemmfederstreifen 2. Der Klemmfederstreifen 2 ist vom Betrachter aus gesehen hinter dem vertikalen Arm des L-Profils 6 angeordnet und übt auf eine Plakatanlageseite 3 eine Federkraft aus. Das L-Profil 6 verbirgt für den Betrachter also den Klemmfederstreifen 2 hinter sich und dient somit auch als Sichtblende. Die Plakatanlageseite 3 bezeichnet hingegen die einem Betrachter zugewandte Seite einer Klemmebene E. Die Klemmebene E ist dabei eine abstrakt definierte Ebene, die sich einerseits in vertikaler Richtung und andererseits in Richtung der Rotationsachse R1 bis ins Unendliche erstreckt. Der Lösungsmechanismus 7 ist hier in Form einer nach unten zeigenden Leiste zur Betätigung des Klemmfederstreifens 2 ausgebildet. Das Kupplungselement 12 koppelt diese Betätigungsleiste 7 so mit dem Klemmfederstreifen 2, dass sich der Klemmfederstreifen 2 von der Plakatanlageseite 3 löst, wenn vorderseitig ein Druck auf die Betätigungsleiste 7 ausgeübt wird.
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In der Kavität 4 ist außerdem ein Arretierelement 5 angeordnet. Es ist in Form eines Drehriegels ausgestaltet, der in einem Bereich eine brückenartige Wölbung aufweist. Das Arretierelement 5 ist in Längsrichtung mittig und in einem hinteren Bereich des unteren Querträgerprofils 10 an diesem befestigt. Die Befestigung ist drehbar um eine vertikal ausgerichtete Rotationsachse R2 ausgeführt. Die Rotationsachse R2 des Arretierelements 5 steht somit auch senkrecht auf der horizontalen Rotationsachse R1 der Klemmeinrichtung 1. Um die Rotationsachse R2 kann also das Arretierelement 5 gedreht werden. In den 3 und 4 befindet es sich in einer ausgeklappten Position senkrecht zur Längsrichtung des Querträgerprofils 10. Die Wölbung stellt in dieser Position eine Aussparung für das Filmscharnier 8 bereit. In einem vom Befestigungspunkt aus gesehen distalen Bereich steht das Arretierelement 5 in Berührung mit einer Oberseite des horizontalen Arms des L-Profils 6. Dadurch wird die Klemmeinrichtung 1 daran gehindert, aus ihrer Betriebsposition AP in die Ruheposition RP zu schwenken. Sie wird also in der Betriebsposition AP arretiert. An seinem distalen Ende weist das Arretierelement 5 außerdem einen Betätigungshebel auf, an dem es beim Drehen über das Filmscharnier 8 gehoben werden kann.
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Zum Betrieb wird ein Plakat zwischen dem Klemmfederstreifen 2 und der Plakatanlageseite 3 nach oben eingeschoben und dadurch auf der Plakatbereichsfläche A2 gehalten. In entgegengesetzter Richtung zur Einschubrichtung weist der Klemmfederstreifen 2 eine Sperrrichtung auf. Das heißt, dass das Plakat durch Ziehen zumindest schwerer zu entfernen ist, als es eingeschoben werden kann. Diese Sperrfunktion des Klemmfederstreifens 2 wirkt im Betrieb auch der Schwerkraft entgegen und ermöglicht es somit, dass das Plakat in der Vertikalen hängt. Zum Plakatwechsel kann das Personal das Plakat durch Drücken des Lösungsmechanismus 7 freigeben und dann ein neues Plakat einschieben. Beim Einschieben wird ein Nachgeben der Klemmeinrichtung 1 nach oben, also in Richtung ihres Rotationsfreiheitsgrades, durch das Arretierelement 5 verhindert.
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5 zeigt die Klemmeinrichtung 1 aus den 3 und 4 in eingeklappter Position RP mit Blick durch die hier nicht dargestellte Rückwand 11 der Kavität 4. Sowohl die Klemmeinrichtung 1 an sich als auch das Arretierelement 5 befinden im Gegensatz zu den 3 und 4 hier also nicht in ihrer Betriebsposition AP, sondern in ihrer Ruheposition RP. Die Klemmeinrichtung 1 ist im Vergleich zu 3 und 4 um 180° um ihre Rotationsachse R1 gedreht, sodass sie nun mit der Oberfläche des L-Profils 6 auf der Oberfläche des unteren Querträgerprofils 10 aufliegt. Sie ist somit vollständig innerhalb der Kavität 4 angeordnet. Das Arretierelement 5 ist im Vergleich zu 3 und 4 um einen Winkel von 90° um seine Rotationsachse R2 gedreht. Es ist in seiner Ruheposition in Längsrichtung des Querträgerprofils 10 ausgerichtet und findet aus Sicht eines Plakatbetrachters hinter der Klemmeinrichtung 1 in der Kavität 4 Platz.
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6 zeigt eine ähnliche Ansicht eines anderen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels einer Klemmeinrichtung wie 3. Im Gegensatz zu 3 weist hier das Arretierelement 5 keine brückenartige Wölbung auf, sondern ist als einfacher, flacher Drehriegel ausgebildet. Für den so gestalteten Drehriegel 5 ist in seinem Drehbereich bei dem Bandscharnier 8 eine Aussparung vorgesehen. Sie ermöglicht Verstellen des Drehriegels 5 zwischen seiner Ruhe- und Betriebsposition ohne eine Kollision mit dem Bandscharnier 8. Im Bereich dieser Aussparung ist der Drehriegel 5 auch in seiner Betriebsposition angeordnet.
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In 7 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Recyclingcontainers 30 mit sechseckiger Grundfläche perspektivisch dargestellt. Dieser umfasst ein Gehäuse mit Außenseiten aus einem robusten Material zum Beispiel Metall, das sich aus sechs rechteckigen Seitenflächen 32 sowie einem sechseckigen Dach 33 und einem sechseckigen Boden 38 zusammensetzt. Das Gehäuse ist witterungsbeständig, sodass der Recyclingcontainers 30 für den Einsatz in Außenbereichen geeignet ist. Zur Stabilisierung des Gehäuses dienen tragende Metallrahmen 34, die die Seitenflächen 32 sowie das Dach 33 und den Boden 38 umranden und diese Bauteile verbinden. Diese Metallrahmen 34 umfassen insbesondere auch die seitlichen Stützelemente 9 und die Querträgerprofile 11 (zu sehen in den 3 bis 5).
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Fünf der sechs Seitenflächen 32 sind so beschaffen, dass dort die Anbringung eines erfindungsgemäßen Schaukastens 20 ideal möglich ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an zwei der Außenflächen 32 jeweils ein solcher Schaukasten 20 angebracht. Die Klemmeinrichtung 1 der Schaukästen 20 befindet sich in Ruheposition RP. Sie wird in der in 7 dargestellten Ansicht durch ein über die gesamte Fläche des Schaukastens 20 angebrachtes Plakat mit beliebiger Information I verdeckt.
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An einer der sechs Seitenflächen 32 befindet sich etwa auf der Mitte der Höhe des Containers 30 eine Öffnung 35, die sich in der Länge über die gesamte Seitenfläche 32 erstreckt und etwa ein Drittel so hoch wie breit ist. Die Öffnung 35 ist mit einer Klappe 36 versehen und dient somit als Einwurfmöglichkeit. Hierdurch können Gegenstände, zum Beispiel Altkleider, in den Container 30 gegeben werden. Die Klappe 36 ist mit einem Mechanismus versehen, der es ausschließlich erlaubt, Gegenstände von außen in den Container 30 zu geben, nicht aber Gegenstände aus diesem herauszunehmen. Daher ist diese Außenseite des Containers 30 zudem mit einer Tür 37 versehen, die sich unterhalb der Öffnung 35 befindet. Hierdurch wird es Befugten ermöglicht, sich Zugriff auf das Containerinnere zu verschaffen, um so zum Beispiel eingeworfene Gegenstände herauszuholen. Die Türfläche und/oder die Fläche oberhalb der Öffnung 35 können ebenfalls als Plakatschaukästen ausgebildet sein.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Vorrichtungen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließen die Begriffe „Anordnung“ und „Einrichtung“ nicht aus, dass die betreffende Komponente aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten besteht, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.