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Die Erfindung betrifft ein Garzubehör für ein Gargerät sowie ein Gargerät, insbesondere ein Profi- bzw. Großküchengargerät.
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Bereits derzeit ist für rund 30 % der Weltbevölkerung der Verzehr von Insekten Alltag. Aufgrund der steigenden Weltbevölkerung sowie dem stetig steigenden Nahrungsbedarf wird sich dieser Anteil noch erhöhen, da nicht genügend tierische Proteine in aus westeuropäischer Sicht herkömmlicher Weise erzeugt werden können, um den Bedarf decken zu können. In Zukunft wird sich daher der bereits bestehende Markt in den Entwicklungs- und Schwellenländern aufgrund der Bedürfnisse der dortigen Bevölkerung vergrößern. Aber auch in den westlichen Industrieländern wird sich ein größerer Markt bilden, da bereits jetzt Anzeichen zu erkennen sind, wonach der Verzehr von Insekten als Trend, aus Gesundheitsgründen oder aus Gründen des „Lifestyles“ größere Akzeptanz findet.
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Mit den derzeit bekannten Gargeräten, die in Großküchen oder Profiküchen zum Einsatz kommen, ist es schwierig bis unmöglich, Insekten aufgrund deren geringen Masse und der im Garraum vorherrschenden Luftzirkulation zu garen. Dieses Problem wird mit steigendem Garfortschritt des Insekts noch größer, da das Insekt Wasser verliert. Dies führt dazu, dass die Masse des Insekts während des Garvorgangs noch geringer wird, wodurch das Insekt vom Luftstrom mitgerissen wird und in den Lüfter des Gargeräts gelangt, insbesondere in das Lüfterrad.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Garzubehör sowie ein Gargerät bereitzustellen, mit denen Insekten gegart werden können.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Garzubehör für ein Gargerät gelöst, insbesondere ein Profi- bzw. Großküchengargerät, das einen Insektenaufnahmebereich aufweist. Das Garzubehör wird in einen Garraum des Gargeräts eingebracht, sodass das Garzubehör der Garraumatmosphäre ausgesetzt ist. Die Insekten, die im oder am Garzubehör angeordnet sind, sind dann ebenfalls der Garraumatmosphäre ausgesetzt, sodass sie gegart werden. Die Garraumatmosphäre wird von einem Lüfter des Gargeräts umgewälzt, wobei der Lüfter einen warmen Luftstrom erzeugt, mit dem die Insekten während des Garprozesses beaufschlagt werden. Der Insektenaufnahmebereich des Garzubehörs zeichnet sich dadurch aus, dass die in den Insektenaufnahmebereich eingebrachten Insekten vom Luftstrom während des Garprozesses nicht mitgerissen werden können, wodurch die Insekten nicht in ein Lüfterrad des Lüfters gelangen.
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Ein Aspekt der Erfindung sieht vor, dass das Garzubehör wenigstens eine Gitterstruktur umfasst. Aufgrund der Gitterstruktur ist es möglich, dass die Luft durch die Maschen der Gitterstruktur strömen kann, wohingegen die Insekten nicht hindurch treten können, da sie größer als die Maschen der Gitterstruktur sind. Die Gitterstruktur ist dementsprechend engmaschig ausgebildet. Generell kann die Gitterstruktur als ein flaches Gitter, topfförmig, halbkugelförmig oder andersartig ausgebildet sein.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass das Garzubehör einen Käfig umfasst. Der Käfig definiert den Insektenaufnahmebereich, sodass die Insekten im Käfig eingeschlossen sind. Der Käfig hat ebenfalls eine Gitterstruktur, die es ermöglicht, dass die Luft durch den Käfig strömen kann, sodass die Insekten, die im Käfig eingeschlossen sind, mit dem warmen Luftstrom beaufschlagt werden. Der Käfig ist dabei ebenfalls derart engmaschig ausgebildet, dass die Insekten nicht durch die Gitterstruktur des Käfigs entweichen können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Garzubehör zwei im Wesentlichen topfförmige Gitterstrukturen auf, die übereinander angeordnet den Insektenaufnahmebereich ausbilden. Über die beiden topfförmigen Gitterstrukturen kann der Käfig in einfacher Weise ausgebildet werden, da die eine topfförmige Gitterstruktur den Deckel für die andere topfförmige Gitterstruktur darstellt. Die beiden topfförmigen Gitterstrukturen können somit um 180° verdreht aufeinander aufgesetzt werden, um den Insektenaufnahmebereich auszubilden, in dem die Insekten während des Garprozesses eingeschlossen sind.
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Generell kann bei dem Käfig oder den topfförmigen Gitterstrukturen eine verschließbare Öffnung vorgesehen sein, über die ein Bediener des Gargeräts bzw. des Garzubehörs in den Insektenaufnahmebereich greifen kann, um die Insekten in den Insektenaufnahmebereich zu platzieren bzw. zu entnehmen. Die Öffnung lässt sich von einer Käfig- oder Gittertür verschließen.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das Garzubehör wenigstens ein austauschbares Trennelement umfasst, das den Insektenaufnahmebereich in Teilbereiche unterteilt. Hierdurch lassen sich verschiedene Insektenarten gleichzeitig im Insektenaufnahmebereich garen. Das Trennelement stellt sicher, dass die unterschiedlichen Insektenarten beim Garprozess nicht vermischt werden. Zudem wird hierdurch sichergestellt, dass die zu garenden Insekten sich nicht alle in einem Bereich des Insektenaufnahmebereichs sammeln bzw. sich dort häufen. Da das wenigstens eine Trennelement austauschbar bzw. flexibel einsetzbar ist, kann es an unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden, sodass die Größe der jeweiligen Teilbereiche veränderbar ist. Die Größe der Teilbereiche kann insbesondere an die jeweiligen Mengen einer Insektenart und/oder an die Größe der Insektenart angepasst werden, beispielsweise Riesenheuschrecke bzw. kleine Fliegenmade.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass das Garzubehör zwei im Wesentlichen halbkugelförmige Teilelemente aufweist, die aufeinander angeordnet den Insektenaufnahmebereich definieren. Der Insektenaufnahmebereich ist demnach durch den Hohlraum einer Kugel definiert, die von den beiden halbkugelförmigen Teilelementen gebildet ist. Die halbkugelförmigen Teilelemente können eine Gitterstruktur aufweisen, sodass der Insektenaufnahmebereich, in dem die Insekten angeordnet sind, luftdurchströmt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste halbkugelförmige Teilelement eine Gitterstruktur aufweist, wohingegen das zweite halbkugelförmige Teilelement eine geschlossene Außenwand hat. Der Insektenaufnahmebereich ist dann nur teilweise luftdurchströmt, wodurch sich eine gezielte Luftströmung innerhalb des Insektenaufnahmebereichs einstellen lässt.
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Beispielsweise kann das untere halbkugelförmige Teilelement der aufeinander angeordneten Teilelemente die Gitterstruktur aufweisen, sodass die Insekten von der Luftströmung nach oben aufgewirbelt werden. Die Insekten gelangen dann in den oberen Abschnitt des Insektenaufnahmebereichs, in dem das halbkugelförmige Teilelement eine geschlossene Außenwand hat. Dort liegt keine bzw. eine geringere Luftströmung vor, weswegen die Insekten in den unteren Abschnitt des Insektenaufnahmebereichs fallen und anschließend wieder von der Luftströmung aufgewirbelt werden. Hierdurch ergibt sich ein Kreislauf, der eine gleichmäßige Garung der Insekten unterstützt.
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Sofern das Garzubehör einen Insektenaufnahmebereich aufweist, der vollständig von einer Gitterstruktur und/oder einer geschlossenen Wand begrenzt ist, ist bei diesem Garzubehör sichergestellt, dass die Insekten während des Garprozesses dauerhaft an einem definierten Ort im Garraum bleiben. Der so ausgebildete Insektenaufnahmebereich stellt gleichzeitig den Aufnahmebereich für die noch nicht gegarten sowie für die gegarten Insekten dar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Garzubehör ein Grundelement aufweist, von dem Aufnahmeelemente, insbesondere senkrecht, abstehen, die den Insektenaufnahmebereich bilden. Die Insekten können auf die Aufnahmeelemente aufgesteckt oder daran befestigt werden, sodass sie während des Garprozesses an einem definierten Ort im Garraum verbleiben.
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Insbesondere können die Aufnahmeelemente spitz zulaufend ausgebildet sein. Dementsprechend kann es sich bei den Aufnahmeelementen um Nägel oder Spieße handeln, auf die die Insekten aufgespießt werden können.
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Der Abstand der Aufnahmeelemente zueinander ist generell derart groß, dass die Insekten an die Aufnahmeelemente angebracht werden können.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Aufnahmeelemente derart schmal ausgebildet sind, dass die aufgesteckten Insekten beim Aufstecken nicht beschädigt werden. Hierzu können unterschiedlich dicke Aufnahmeelemente vorhanden sein, die jeweils für bestimmte Insektenarten vorgesehen sind.
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Generell sind die Aufnahmeelemente aus einem hitzefesten Material ausgebildet, das zudem lebensmittelfest ist. Die hygienischen und lebensmittelrechtlichen Anforderungen werden somit eingehalten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist vorgesehen, dass die Aufnahmeelemente mindestens einen Temperatursensor aufweisen. Hierdurch kann die Temperatur des Insekts direkt gemessen werden. Die Aufnahmeelemente können auch als Kerntemperaturfühler für die Insekten ausgebildet sein, wobei die Temperatursensoren die Temperatur des Kerns des jeweils aufgesteckten Insekts messen, sofern der temperatursensible Bereich des Temperatursensors dem Kern des aufgesteckten Insekts zugeordnet ist.
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Darüber hinaus kann das Garzubehör Sicherungselemente umfassen, die mit den Aufnahmeelementen koppelbar sind. Insbesondere können die Sicherungselemente auf die Aufnahmeelemente aufgeschraubt werden, sofern die ein entsprechendes Gewinde aufweisen. Die Sicherungselemente dienen dazu, dass die Insekten auf den Aufnahmeelementen sicher gehalten werden. Die Insekten verbleiben so während des Garprozesses im Insektenaufnahmebereich und werden nicht vom Luftstrom des Lüfters mitgerissen. Der Lüfter kann entsprechend auf einer höheren Leistungsstufe laufen, insbesondere der höchstmöglichen.
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Die Aufnahmeelemente können Aufnahmestiftelemente und/oder Ösen umfassen. Bei den Aufnahmestiftelementen handelt es sich um Aufnahmeelemente, die im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist, beispielsweise als Voll- oder Hohlzylinder. An den Ösen können die zu garenden Insekten in einfacher Weise eingesteckt werden. Die Ösen unterschiedliche Durchmesser haben, der auf die jeweilige Insektengröße abgestimmt ist. Das jeweilige Insekt wird hierzu in die Öse eingeschoben.
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Die Ösen können am Grundelement angeordnet sein oder auf die Aufnahmestiftelemente aufgeschraubt werden, sofern die Aufnahmestiftelemente und die Ösen ein entsprechendes Gewinde haben.
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Die Aufnahmeelemente können mit dem Grundelement lösbar verbunden sein, sodass sie ausgewechselt werden können. Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn häufig unterschiedliche Insektenarten gegart werden sollen, die unterschiedliche Aufnahmeelemente erfordern. Darüber hinaus vereinfacht sich hierdurch die Anbringung der Insekten an den Aufnahmestiftelementen, da diese am einzelnen Aufnahmeelement angebracht werden können.
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Alternativ können die Aufnahmeelemente einteilig mit dem Grundelement ausgebildet sein, sodass für eine unterschiedliche Insektenart ein anderes Garzubehör gewählt wird.
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Ferner kann das Garzubehör einen Aufnahmeschacht umfassen, in dem die fertig gegarten Insekten aufgenommen werden. Der Aufnahmeschacht ist separat vom Gargerät ausgebildet, sodass dieser in den Garraum eingesetzt und aus diesem entfernt werden kann. Der Aufnahmeschacht kann mit dem Grundelement verbunden oder separat hiervon ausgebildet sein. Im Aufnahmeschacht werden generell die fertig gegarten Insekten gesammelt, also an einem definierten Ort im Garraum, zu dem die fertig gegarten Insekten zunächst geleitet worden sind.
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Der Aufnahmeschacht ist demnach Teil des Insektenaufnahmebereichs, in dem die fertig gegarten Insekten aufgenommen werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass die fertig gegarten Insekten in einfacher Weise entnommen werden können.
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Der Aufnahmeschacht weist wenigstens eine Wandung auf, die aus einem wärmeisolierenden Material ausgebildet ist. Der von der Wandung umgebene Bereich ist somit weitestgehend temperaturgeschützt, sodass die sich im Aufnahmeschacht befindlichen Insekten während des Garprozesses nicht weiter gegart werden. Das Garergebnis der gegarten Insekten bleibt damit optimal, da die Insekten nicht zu kross werden.
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Ferner wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Gargerät gelöst, insbesondere ein Profi- bzw. Großküchengargerät, mit einem Garraum, einem Lüfter mit einem Lüfterrad, der eine Garraumatmosphäre umwälzt, und einem im Garraum angeordneten Garzubehör der zuvor genannten Art. Die im oder am Garzubehör angeordneten Insekten können so in dem Gargerät mit Luftumwälzung gegart werden, da das Garzubehör dafür sorgt, dass die Insekten während des Garprozesses an einem definierten Ort im Garraum bleiben oder die fertig gegarten Insekten zu einem definierten Ort gelenkt werden.
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Insbesondere kann der Aufnahmeschacht derart ausgebildet sein, dass kein Luftstrom vom Lüfterrad in dem vom Aufnahmeschacht umgebenen Bereich vorliegt. Hierzu kann der Aufnahmeschacht beispielsweise eine Blende oder Luftleitblech aufweisen, das den Luftstrom über den Aufnahmeschacht lenkt, in dem die fertig gegarten Insekten gesammelt werden.
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Zudem kann der Aufnahmeschacht in der Nähe des Lüfterrads angeordnet sein, vorzugsweise direkt unterhalb des Lüfterrads. In diesem Bereich ist die Lufttemperatur innerhalb des Garraums am geringsten, sodass sichergestellt ist, dass die Insekten nicht weiter gegart werden, wenn sie sich im Aufnahmeschacht befinden.
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Ferner weist das im Garraum angeordnete Garzubehör eine Gitterstruktur auf, die im Luftstrom vor dem Lüfterrad angeordnet ist, insbesondere unter einem spitzen Winkel im Bezug auf die vom Lüfterrad aufgespannte Ebene. Die Insekten, die vom Lüfterrad angesogen werden, gelangen so nicht in das Lüfterrad, da sie zuvor von der Gitterstruktur aufgefangen werden. Der Abstand der Gitterstruktur zum Lüfterrad ist oben größer als unten, sodass die von der Gitterstruktur aufgefangenen Insekten aufgrund des spitzen Winkels und der Schwerkraft entlang der Gitterstruktur nach unten gleiten.
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Hierzu kann der Lüfter insbesondere taktweise angesteuert werden. Beim Anhalten des Lüfterrads liegt kein Ansaugdruck des Lüfters mehr vor, sodass die Insekten herunterfallen können. Anschließend wird das Lüfterrad wieder angetrieben, sodass warme Luft den noch zu garenden Insekten zugeführt wird.
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Die Gitterstruktur kann in den Insektenaufnahmebereich des Garzubehörs münden, insbesondere in den Aufnahmeschacht. Die Insekten werden somit an einen definierten Ort im Garraum geleitet. Die Insekten gleiten somit entlang der Gitterstruktur in den Aufnahmeschacht, in dem sich dann nur fertig gegarte Insekten befinden.
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Dies kann beispielsweise dadurch eingestellt werden, dass der Lüfter eine Luftströmung erzeugt, die die Insekten erst ab einem bestimmten Masse-Volumen-Verhältnis mitreißt, das einem fertig gegarten Insekt entspricht. Das Masse-Volumen-Verhältnis sinkt mit steigender Gardauer, da die Insekten während des Garprozesses Wasser und somit Masse verlieren.
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Bei der Ausführungsform, die das Garzubehör aufweist, welches vor dem Lüfterrad angeordnet wird, können die Insekten auf einem herkömmlichen Gargutträger platziert werden, der zusätzlich zum Garzubehör im Garraum angeordnet ist. Die Insekten werden erst im fertig gegarten Zustand von der Luftströmung des Lüfters mitgerissen, sofern die Steuerung den Lüfter entsprechend ansteuert. Das vor dem Lüfterrad angeordnete Gitter kann separat vom Gargerät als einsetzbares Bauelement oder als integrierter Bestandteil des Gargeräts ausgebildet sein.
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Der Aufnahmeschacht kann als separates Bauelement zum Gargerät vorgesehen sein, sodass er vor Beginn des Garprozesses in den Garraum eingebracht wird.
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Alternativ kann der Aufnahmeschacht im Garraum selbst ausgebildet sein, sodass er nicht entfernbar ist.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Garzubehör gemäß einer ersten Ausführungsform,
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2 ein erfindungsgemäßes Garzubehör gemäß einer zweiten Ausführungsform,
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3 ein erfindungsgemäßes Garzubehör gemäß einer dritten Ausführungsform,
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4 ein erfindungsgemäßes Garzubehör gemäß einer vierten Ausführungsform, und
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5 ein erfindungsgemäßes Gargerät.
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1 zeigt ein Garzubehör 10 für ein Gargerät, das als Käfig 12 ausgebildet ist. Der Käfig 12 ist in der gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen kubisch ausgebildet, wobei die Außenwände 14 jeweils eine Gitterstruktur haben. Die Außenwände 14 des Käfigs 12 umschließen einen Insektenaufnahmebereich 16, in den Insekten eingebracht werden können.
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Generell wird das Garzubehör 10 in einen Garraum eines Gargeräts (siehe 5) eingebracht, das einen Lüfter 54 aufweist, mit dem die Garraumatmosphäre umgewälzt wird. Hierzu wird eine gezielte Luftströmung vom Lüfter erzeugt, mit der die im Insektenaufnahmebereich 16 aufgenommenen Insekten beaufschlagt werden. Die Luft kann aufgrund der Maschen der Gitterstruktur durch diese hindurch strömen, sodass die Insekten innerhalb des Insektenaufnahmebereichs 16 gegart werden. Die Gitterstruktur des Käfigs 12 ist so engmaschig ausgebildet, dass die Insekten nicht vom Luftstrom aus dem Käfig 12 herausgesogen werden können.
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Der Käfig 12 weist eine verschließbare Öffnung 18 auf, der eine Käfigtür 20 zugeordnet ist, um die Öffnung 18 verschließen zu können. Die Käfigtür 20 ist ebenfalls aus einer Gitterstruktur gebildet. Über die Käfigtür 20 können zu garende Insekten in den Insektenaufnahmebereich 16 eingebracht und anschließend nach Ablauf des Garprozesses wieder entnommen werden.
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Da der Käfig 12 an sämtlichen Außenwänden 14 eine Gitterstruktur hat, ist sichergestellt, dass die im Insektenaufnahmebereich 16 angeordneten Insekten von einer Luftströmung gleichmäßig umströmt werden.
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In der gezeigten Ausführungsform ist der Käfig 12 im Wesentlichen würfelförmig ausgebildet. Generell können andere Formen verwendet werden, beispielsweise eine Kugel, eine Pyramide oder ein sonstiger Körper.
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Der Käfig 12 kann auch aus zwei Hälften bestehen, die über ein Scharnier miteinander gekoppelt sind, sodass der Käfig 12 über das Scharnier geöffnet werden kann. Hierdurch ist für den Bediener des Gargeräts oder des Garzubehörs 10 ein einfacher Zugang zum Insektenaufnahmebereich 16 möglich.
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In 2 ist ein Garzubehör 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt, welches zwei im Wesentlichen topfförmige Gitterstrukturen 22 umfasst, die voneinander getrennt ausgebildet sind. Die beiden Gitterstrukturen 22 können aufeinander angeordnet werden, um den Insektenaufnahmebereich 16 auszubilden. Hierzu werden die beiden topfförmigen Gitterstrukturen 22 um 180° gedreht zueinander angeordnet, sodass sich ein entsprechend großer Insektenaufnahmebereich 16 ausbildet. Die obere topförmige Gitterstruktur 22 stellt somit den Deckel für die untere topfförmige Gitterstruktur 22 dar.
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Das Garzubehör 10 umfasst zudem zwei Trennelemente 24, die den Insektenaufnahmebereich 16 in Teilbereiche 26 unterteilen. Durch die beiden Trennelemente 24 sind in der gezeigten Ausführungsform drei Teilbereiche 26 des Insektenaufnahmebereichs 16 abgegrenzt, sodass beispielsweise drei unterschiedliche Insektenarten gleichzeitig gegart werden können, die sich aufgrund der Trennelemente 24 nicht vermischen. Generell wird hierdurch sichergestellt, dass sich die im Insektenaufnahmebereich 16 angeordneten Insekten nicht in einer Ecke des Insektenaufnahmebereichs 16 ansammeln.
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Sobald die oben angeordnete topfförmige Gitterstruktur 22 bündig auf die untere Gitterstruktur 22 gesetzt wird, erstrecken sich die Trennelemente 24 vom Boden des Garzubehörs 10 bis zur Decke des Garzubehörs 10, sodass sich die in den Teilbereichen 26 aufgenommenen Insekten nicht vermischen können.
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Die Trennelemente 24 sind flexibel verschiebbar an den Gitterstrukturen 22 angeordnet, sodass die Größe der jeweiligen Teilbereiche 26 verändert werden kann.
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Ferner können mehrere Trennelemente 24 vorgesehen sein, die auch senkrecht zueinander angeordnet werden, sodass eine rasterförmige Unterteilung des Insektenaufnahmebereichs 16 möglich ist.
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Generell können die Trennelemente 24 auch bei der ersten Ausführungsform vorgesehen sein.
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In 3 ist ein Garzubehör 10 gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt, das zwei halbkugelförmige Teilelemente 28, 30 umfasst. Die beiden halbkugelförmigen Teilelemente 28, 30 sind aufeinander angeordnet, beispielsweise aufgesteckt, wodurch sich ein kugelförmiger Insektenaufnahmebereich 16 ausbildet.
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Alternativ können die beiden halbkugelförmigen Teilelemente 28, 30 über ein Scharnier oder ähnliches miteinander gekoppelt sein.
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Das untere halbkugelförmige Teilelement 28 weist eine Gitterstruktur auf, sodass zumindest dieser Abschnitt des Insektenaufnahmebereichs 16 luftdurchströmt ist. Dagegen weist das obere kugelförmige Teilelement 30 eine geschlossene Außenwand 32 auf, sodass keine Luft von außen durch die geschlossene Außenwand 32 strömen kann.
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Sofern das Garzubehör 10 im Garraum des Gargeräts angeordnet ist, werden die im Insektenaufnahmebereich 16 befindlichen Insekten aufgrund der am unteren Teilelement 28 angreifenden Luftströmung nach oben gewirbelt, wodurch sie in den oberen Abschnitt des Insektenaufnahmebereichs 16 gelangen, in dem aufgrund der geschlossenen Außenwand 32 eine geringere oder keine Luftströmung vorliegt. Von dort fallen die Insekten zurück in den unteren Abschnitt des Insektenaufnahmebereichs 16, in dem sie von der Luftströmung wieder erfasst und aufgewirbelt werden. Hierdurch ergibt sich eine Zirkulation der Insekten während des Garprozesses, was eine homogene Garung der Insekten unterstützt.
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Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen des Garzubehörs 10 haben gemein, dass sie einen geschlossenen Insektenaufnahmebereich 16 für die nicht gegarten Insekten aufweisen, der zumindest teilweise von einer Gitterstruktur umgeben ist. Hierbei stellt der Insektenaufnahmebereich 16 gleichzeitig den Insektenaufnahmebereich für die nicht gegarten sowie den für die fertig gegarten Insekten dar, da die Insekten nicht über die engmaschigen Gitterstruktur oder die geschlossene Außenwand 32 aus dem Insektenaufnahmebereich 16 gelangen können.
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Generell kann der Lüfter 54 bei diesen Ausführungsformen daher auf der höchsten Leistungsstufe laufen.
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Durch die Drehrichtung des Lüfters 54 kann die Zirkulation der Luftströmung und somit der auf die Insekten aufgebrachte Impuls beeinflusst werden, um beispielsweise zu vermeiden, dass sich die Insekten in einem bestimmten Abschnitt sammeln.
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In 4 ist ein Garzubehör 10 gemäß einer vierten Ausführungsform gezeigt, das ein Grundelement 34 aufweist, an dem in der gezeigten Ausführungsform verschiedene Aufnahmeelemente 35 angeordnet sind, die den Aufnahmebereich 16 ausbilden. Die Aufnahmeelemente 35 stehen im Wesentlichen senkrecht vom Grundelement 34 ab.
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Die verschiedenen Aufnahmeelemente 35 können jeweils gruppenweise oder, wie in 4 dargestellt, vermischt angeordnet sein. Zudem kann ein Garzubehör 10 nur eine Art von Aufnahmeelement 35 aufweisen, insbesondere für eine bestimmte Insektenart.
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Bei dem Grundelement 34 kann es sich um eine Platte handeln, mit der die dargestellten Aufnahmeelemente 35 einstückig verbunden sind. Alternativ können die Aufnahmeelemente 35 mit dem Grundelement 34 lösbar verbunden sein, beispielsweise verschraubt oder in das Grundelement 34 eingesteckt.
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Bei dem linken Aufnahmeelement 35 handelt es sich um ein Aufnahmestiftelement 36, welches stiftförmig bzw. zylindrisch ausgebildet ist. Ein Insekt kann an dem Aufnahmestiftelement 36 angeordnet werden, in dem es an diesem mit einem weiteren Hilfsmittel befestigt wird. Alternativ kann das Insekt auf das Aufnahmestiftelement 36 aufgesteckt werden.
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Um das Aufstecken eines Insekts auf dem Aufnahmestiftelement 36 zu erleichtern, kann das Aufnahmestiftelement 36 spitz zulaufend ausgebildet sein, wie dies im zweiten Aufnahmeelement 35 gezeigt ist. Dieses Aufnahmestiftelement 36 weist somit eine Spitze 38 auf, die das Aufspießen bzw. Aufstecken des Insekts erleichtert.
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Das von links gesehen dritte Aufnahmeelement 35, welches Teil des Insektenaufnahmebereichs 16 ist, ist in analoger Weise zum zweiten Aufnahmeelement 35 ausgebildet, sodass es sich ebenfalls um ein Aufnahmestiftelement 36 handelt, das eine Spitze 38 hat.
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Darüber hinaus weist dieses Aufnahmestiftelement 36 einen Temperatursensor 40 auf, der innerhalb des Aufnahmestiftelements 36 vorgesehen ist. Der Temperatursensor 40 kann als ein Kerntemperaturfühler für das Insekt fungieren, sofern das Insekt derart aufgespießt wird, dass der temperaturempfindliche Teil des Temperatursensors 40 im Bereich des Kerns des Insekts ist.
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Das von links gesehen vierte Aufnahmeelement 35 des Insektenaufnahmebereichs 16 ist ebenfalls ein Aufnahmestiftelement 36. Darüber hinaus weist dieses Aufnahmestiftelement 36 ein Schraubgewinde 42 auf, auf dem verschiedene Zusatzelemente aufgeschraubt werden können, wie nachfolgend erläutert wird.
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Beispielsweise kann ein Sicherungselement 44 aufgeschraubt werden, wie dies beim von links gesehen fünften Aufnahmeelement 35 des Insektenaufnahmebereichs 16 gezeigt ist.
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Das Sicherungselement 44 dient dazu, dass das aufgespießte bzw. aufgesteckte Insekt an seiner Position am Aufnahmestiftelement 36 verbleibt und nicht vom Luftstrom des Lüfters mitgerissen wird. Der zusätzliche Schutz stellt sicher, dass der Lüfter auf einer hohen Leistungsstufe betrieben werden kann, insbesondere auf der höchstmöglichen Leistungsstufe.
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Alternativ zum Sicherungselement 44 kann eine Öse 46 auf das Gewinde 42 aufgeschraubt werden, sodass beispielsweise Insekten an dieser Öse 46 befestigt werden können. Dies ist beim von rechts gesehen zweiten Aufnahmeelement 35 der Fall. Die Insekten, sofern sie einen zylinderförmigen Grundkörper haben, können beispielsweise in die Öffnung der Öse 46 eingeschoben werden.
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Alternativ zu den Aufnahmestiftelementen 36 kann das Aufnahmeelement 35 auch direkt als eine Öse 46 ausgebildet sein, die am Grundelement 34 angeordnet ist, wie dies beim rechten Aufnahmeelement 35 des Insektenaufnahmebereichs 16 der Fall ist.
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Die Durchmesser der Aufnahmestiftelemente 36 sowie die Durchmesser der Ösen 46 können variieren, sodass für verschiedene Insektenarten verschiedene Aufnahmeelemente 35 vorgesehen sind.
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Generell können die einzelnen Merkmale der zuvor beschriebenen Aufnahmeelemente 35 auch gleichzeitig bei einem Aufnahmeelement 35 vorgesehen sein, sodass beispielsweise ein Aufnahmeelement 35 einen Temperatursensor 40 und ein Gewinde 42 hat.
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In 5 ist ein Gargerät 50 schematisch gezeigt, von dem hauptsächlich ein Garraum 52 dargestellt ist.
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Das Gargerät 50 weist einen Lüfter 54 mit einem Lüfterrad 56 auf, welches innerhalb des Garraums 52 angeordnet ist. Ein Luftleitblech 58 ist gestrichelt dargestellt, welches optional vorgesehen sein kann, um die vom Lüfter 56 ausgehende Luftströmung zu beeinflussen, insbesondere zu leiten.
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Im Garraum 52 ist ein Garzubehör 10 angeordnet. das im Wesentlichen demjenigen aus 4 entspricht, da das Garzubehör 10 ein Grundelement 34 mit Aufnahmestiftelementen 36 aufweist.
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Ferner umfasst das Garzubehör 10 in der gezeigten Ausführungsform ein Gitter 59, das flach ausgebildet ist, und in einen Aufnahmeschacht 60 mündet, der ebenfalls Teil des Garzubehörs 10 ist. Der Aufnahmeschacht 60 kann in der gezeigten Ausführungsform ebenfalls wie das Gitter 59 in den Garraum 52 eingebracht bzw. aus dem Garraum 52 entfernt werden.
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Das Gitter 59 ist innerhalb des Garraum 52 derart angeordnet, dass es einen spitzen Winkel α zu der vom Lüfterrad 56 aufgespannten Ebene L aufweist, wobei der Abstand am oberen Ende des Gitters 59 größer zum Lüfterrad 56 ist als am unteren Ende. Hierdurch ist sichergestellt, dass Insekten, die von der Luftströmung des Lüfters 54 mitgerissen werden, auf das Gitter 59 treffen, bevor sie in das Lüfterrad 56 gelangen. Anschließend gleiten sie aufgrund der Einbaulage und der Schwerkraft entlang des Gitters 59 in den Aufnahmeschacht 60 hinab und werden dort gesammelt.
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Der Lüfter 54 kann dabei derart betrieben werden, dass die Insekten erst dann von der Luftströmung des Lüfters 54 mitgerissen werden, wenn sie ein bestimmtes Masse-Volumen-Verhältnis aufweisen, das einem gewünschten Garzustand der Insekten entspricht. Je länger der Garprozess dauert, desto stärker wird dem Insekt Masse entzogen, weswegen das Masse-Volumen-Verhältnis kleiner wird. Je kleiner das Masse-Volumen-Verhältnis ist, desto eher kann das Insekt von der Luftströmung mitgerissen werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Insekten nicht auf einem Aufnahmeelement 35 aufgespießt oder an einem Aufnahmeelement 35 befestigt sind, sondern einfach auf das Grundelement 34 des Garzubehörs 10 gelegt werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Insekten vom Luftstrom des Lüfters 54 ab einem bestimmten Garzustand mitgerissen werden können. Alternativ können die Insekten auf einem herkömmlichen als Gargutträger ausgebildeten Garzubehör 10 angeordnet sein, beispielsweise einem Blech.
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Ferner sind die noch nicht gegarten Insekten bei dieser Ausführungsform nicht innerhalb eines Kä12 oder allgemein einem von einer Gitterstruktur umgebenen Insektenaufnahmebereich 16 angeordnet, in der sie zwangsweise während des Garprozesses bleiben müssen.
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Erst die fertig gegarten Insekten werden vom Luftstrom des Lüfters 34 mitgerissen, da ihr Wasseranteil und ihre Masse aufgrund des Garprozesses gering sind. Die fertig gegarten und vom Luftstrom mitgerissenen Insekten werden anschließend zunächst am Gitter 59 aufgefangen und gleiten dann am Gitter 59 in den Aufnahmeschacht 60 ab. Dort werden die fertig gegarten Insekten dann gesammelt, wie bereits beschrieben.
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Der Aufnahmeschacht 60 ist demnach Teil des Insektenaufnahmebereichs 16, da dort die fertig gegarten Insekten aufgenommen sind. Die fertig gegarten Insekten werden während des Garprozesses an einen vordefinierten Ort innerhalb des Garraums 52 gelenkt. Zudem vereinfacht sich die Entnahme der fertig gegarten Insekten, da der Bediener des Gargeräts 50 lediglich den Aufnahmeschacht 60 entleeren muss.
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Es kann zudem vorgesehen sein, dass der Aufnahmeschacht 60 Wandungen 62 hat, die aus einem wärmeisolierenden Material gebildet sind. Dies stellt sicher, dass die im Aufnahmeschacht 60 gesammelten Insekten nicht weiter gegart werden, sodass sie nicht zu kross werden. Hierzu ist der Aufnahmeschacht 60 insbesondere unterhalb des Lüfterrads 56 und auf der dem Gargut zugewandten Seite des Luftleitblechs 58 angeordnet, da dieser Bereich üblicherweise der kälteste Bereich im ansonsten heißen Garraum 52 während eines Garprozesses ist.
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Ferner ist der Aufnahmeschacht 60 derart gestaltet und angeordnet, dass kein Luftstrom vom Lüfter 54 in den Aufnahmebereich des Aufnahmeschachts 60 kommt, sodass ein weiterer Energieeintrag in die im Aufnahmeschacht 60 befindlichen Insekten durch die erwärmte Luft vermieden wird.
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Der Aufnahmeschacht 60 ist in der gezeigten Ausführungsform Teil des Garzubehörs 10, da dieser aus dem Garraum 52 entfernt werden kann.
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Alternativ kann der Aufnahmeschacht 60 auch integrierter Teil des Gargeräts 10 sein, sodass dieser im Garraum 52 dauerhaft vorgesehen ist, beispielsweise als eine Vertiefung im Boden.
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Das Luftleitblech 58 ist optional, da die Funktion des Luftleitblechs 58 gleichzeitig vom Gitter 59 übernommen werden kann, sofern das Gitter 59 neben den Maschen eine luftleitende Struktur hat.
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Mit dem Garzubehör 10 und dem Gargerät 50 ist es somit möglich, Insekten professionell zu garen.