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Gegenstand der Erfindung sind ein Mittel zum Schutz der Haut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel in Form eines Schaums, Verfahren zu seiner Verwendung und Herstellung sowie ein Schaumspender zum Aufbringen des Mittels.
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Das Ändern der Farbe der Haare ist ein häufig zu beobachtendes Verhalten bei Jung und Alt. Hierzu werden auf die Haare Mittel zum Tönen oder Färben, zusammengefasst im Folgenden als Haarfärbemittel bezeichnet, aufgebracht. Diese Färbemittel müssen oft aggressive Chemikalien enthalten, um eine vollständige und nachhaltige Änderung der Haarfarbe zu erreichen. Diese Chemikalien schaden jedoch oft der Haut oder sorgen zumindest für eine Verfärbung der Haut, wenn die Haarfärbemittel mit der Haut in Kontakt kommen. Dieses Problem ist besonders bei der Kopfhaut zu beobachten.
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In
DE 000 004 206 236 ist beschrieben, zum Schutz der Kopfhaut mit einem Spachtel eine Paste auf die Kopfhaut aufzubringen. Die so erzeugte Schutzschicht sollte das Haarfärbemittel daran hindern, die Kopfhaut zu berühren. Dieses Verfahren war jedoch schwierig zu anzuwenden und darüber hinaus war der Abdeckungsgrad nicht sehr hoch. In
DE 10 2006 061 829 wurde vorgeschlagen, vor dem Färbevorgang eine flüssige Öl-in-Wasser-Emulsion auf die Kopfhaut aufzutragen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht effizient, da man nicht gut erkennen kann, ob bereits alle Teile der Kopfhaut benetzt sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein einfach und dennoch sicher auf die Kopfhaut aufzubringendes Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Erfindung ist somit auf dem Gebiet der Körperpflege anwendbar. Erfindungsgemäße Mittel können in Drogerien verkauft werden.
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Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Haaren durch Aufbringen eines Mittels zum Schutz der Haut in Form eines Schaums auf die zu schützenden Bereiche der Haut mithilfe eines Schaumspenders und anschließendes Aufbringen eines Haarfärbemittels auf die Haare.
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Verfahren zum Färben von Haaren sind allgemein bekannt. Man zählt hierzu Verfahren zur Tönung der Haare und Verfahren zur Coloration der Haare. Bei einer Tönung haften die Farbstoffe oder Farbpigmente nur auf der Oberfläche der Haare, also nicht sehr fest an den Haaren, sodass sie sich mit der Zeit aus den Haaren auswaschen. Zu diesen Farbstoffen gehören beispielsweise Triphenylmethan-, Anthrachinon- und Indamin-Farbstoffe.
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Colorationen ziehen in der Regel so fest auf die Haare auf, dass sie mit der Zeit nur zusammen mit den Haaren auswachsen können. Ein Beispiel sind sogenannte Oxidationshaarfarben. Sie weisen in der Regel mehrere Komponenten auf. Üblich sind alkalische Stoffe, wie Ammoniak, da sie die Haare aufquellen lassen, und dadurch die Farbstoffe besser in die Haare eindringen können. Ammoniak ist stark reizend und führt zu Hautirritationen. Ferner enthalten diese Haarfärbemittel leicht oxdierbare aromatische Verbindungen, die nach dem Eindringen in oder auf die Haare zum eigentlichen Farbstoff oxidiert werden. Übliche Farbvorstufen sind beispielsweise p-Phenylendiamin, m- oder p-Aminophenol oder m-Dihydroxybenzol oder Derivate davon. Als Oxidationsmittel werden Éblicherweise Peroxide verwendet. Allerdings werden auch für eine feste Bindung der Farbstoffe an die Haare aggressive Chemikalien verwendet, die die Haaroberfläche chemisch verändern, damit der Farbstoff fest gebunden werden kann. Bei Blondierungen wird in der Regel ebenfalls mit Peroxiden, z.B. Wasserstoffperoxid, gearbeitet, welche die Kopfhaut reizen und zu Rötungen der Haut führen können. Produkte für beide Haarfärbeverfahren sind allgemein im Handel erhältlich. Eine gute Übersicht bietet sich in
DE-A-10 355 743 .
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Ein Problem bei üblichen Haarfärbeverfahren ist allerdings, dass es schwierig ist, das Haarfärbemittel selektiv auf die Haare aufzubringen, ohne dass das Mittel mit der Haut in Berührung kommt, aus welcher die Haare wachsen, besonders die Kopfhaut. Es ist nämlich auch gewünscht, die Haare möglichst bis an den Haaransatz zu färben, damit nicht so oft nachgefärbt werden muss. Erfindungsgemäß wird zum Schutz der Haut ein Mittel in Form eines Schaums auf die Kopfhaut aufgebracht, wobei der Schaum möglichst nur auf die Kopfhaut aufgebracht wird, ohne die Haare zu benetzen.
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In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird hierzu ein Mittel zum Schutz der Haut in Form eines Schaums auf die Haut aufgebracht. Mittel zum Schutz der Kopfhaut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel sind bereits im Stand der Technikbekannt, beispielsweise aus
DE-A-10 355 743 oder
DE-A-10 2005 038 771 . Die darin beschrieben Schutzstoffe sind prinzipiell geeignet im Sinne der Erfindung.
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Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung sind die Schutzstoffe ausgewählt aus der Gruppe der Fettstoffe, wie sie in
DE-A-10 2006 061 829 beschrieben sind. Fettstoffe sind beispielsweise langkettige Fettsäuren oder Ester von langkettigen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen. Als Alkohol eignet sich besonders Glykol oder Glycerin. Es können aber auch langkettige Alkohole (Fettalkohole) oder Ester aus langkettigen Alkoholen mit ein- oder mehrwertigen organischen oder anorganischen Säuren verwendet werden. Gemeinsam ist diesen Schutzstoffen, dass sie eine erhebliche Hydrophobizität haben und sich in Wasser ohne Lösungsvermittler schwer lösen. Der Gewichtsanteil der Schutzstoffe am erfindungsgemäßen Mittel beträgt zwischen 0,3 und 3,5 %.
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Bevorzugt handelt es sich um ein Gemisch von chemischen Verbindungen, von denen mindestens einer den oben genannten Stoffen entnommen ist. Oft werden diese Gemische als Rückfetter bezeichnet. Aufgrund ihrer Hydrophobizität legen sich die Fettstoffe als Schutzschicht auf die Haut, auf die das Mittel aufgebracht wurde.
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Die weiteren wesentlichen Bestandteile des Mittels dienen dazu, einen stabilen Schaum zu erzeugen (Tenside) und die Fettstoffe in Lösung zu halten (Lösungsmittel).
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Ein wesentlicher Bestandteil des Mittels sind daher Tenside. Sie dienen zur Erzeugung und Stabilisierung des Schaums. Jedes Tensid, welches hautfreundlich ist, ist hierfür geeignet. Besonders geeignet sind jedoch die Salze oder Ester von Kokossäure und Stearinsäure, aber auch Salze von Laurylethersulfaten. Sie können als Einzelstoffe, aber auch als Gemisch eingesetzt werden. So kann ein Tensid als Hauptschaumbildner wirken, die anderen als Cotenside. Besonders geeignet haben sich Natriumlaurylethersulfat, Cocoamidopropylbetain und Cocoamid DEA erwiesen. Der Gewichtsanteil der Tenside liegt bei zwischen 4,3 und 9,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 6 und 8 Gew.-%.
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Das erfindungsgemäße Mittel enthält außerdem ein Lösungsmittel. Hierfür eignet sich Wasser besonders gut, da es die Haut nicht reizt. Der Anteil von Wasser im Mittel richtet sich danach, dass der fertige Schaum so fest sein soll, dass er nicht von der Stelle auf der Haut, auf der er aufgebracht wurde, wegfließt, sondern auf der Haut verbleibt bis die anschließenden Schritte der Färbung abgeschlossen sind. Die Menge an Wasser hängt auch von der Schäumungswirkung der Schaumbildner ab. Wenn das Mittel bereits vor der Schaumerzeugung leichtflüssig ist, wird weniger Wasser benötigt als wenn das Mittel zähflüssig ist. Im Sinne der Erfindung liegt der Anteil an Lösungsmittel zwischen 40 und 80 Gewichts-%. Bevorzugt sind zwischen 50 und 70 Gew.-%. Als besonders praktikabel haben sich ca. 60% erwiesen.
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Als optionale Komponenten im erfindungsgemäßen Mittel haben sich Feuchtigkeitsbinder und Konservierungsmittel erwiesen. Als Feuchtigkeitsbinder sind niedrigmolekulare mehrwertige Alkohole, wie Glycerin, Panthenol oder Propylenglokol geeignet. Sie haben eine hohe Viskosität und können als Lösungsvermittler für die übrigen Bestandteile wirken. Deren Anteil am Mittel liegt bei zwischen 2,1 und 13 Gew.-%, bevorzugt zwischen 4 und 10 Gew.-%.
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Konservierungsmittel dienen dazu, die Haltbarkeit des Mittels für einen ausreichenden Zeitraum bis zum gewünschten Aufbrauchdatum zu gewährleisten. Hierfür sind handelsübliche, hautfreundliche chemische Stoffe geeignet, wie Penylenglykol. Deren Anteil am Mittel beträgt bevorzugt zwischen 0 und 10 Gew.-%, bevorzugt zwischen 2 und 10 Gew.-%.
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Das Mittel sollte einen leicht sauren pH-Wert aufweisen. Dies ist ein pH-Wert, bei dem die Haut nicht gereizt wird, der aber unter 7 liegt. Bevorzugt ist ein pH-Wert von zwischen 5 und 6. Besonders bevorzugt ist der pH hautneutral. Hierzu kann das Mittel eine Säure enthalten, bevorzugt eine organische Säure, beispielsweise Zitronensäure.
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Diese Komponenten bilden zusammen 100 Gew.-% des Flüssigkeitsanteils des erfindungsgemäßen Mittels.
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Ein weiterer Einflussfaktor ist die Menge an Gas, welches in die Flüssigkeit eingebracht werden soll und kann. Diese hängt von der Feinheit des Schaums ab, der wiederum von der Viskosität des Mittels vor Schaumerzeugung und von der Feinheit der für die Schaumerzeugung eingesetzten Düsen abhängt. Bei den oben angegebenen erfindungsgemäßen Bereichen der Inhaltsstoffe hat sich ein Volumenanteil des Gases von zwischen 95 und 85 Volumen-% Gas als brauchbar erwiesen. Als Gas hat sich Luft als einerseits günstiges und allgegenwärtiges, andererseits unschädliches Treibmittel erwiesen.
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Die bevorzugte Viskosität des Mittels in flüssiger Form beträgt zwischen 0,1 und 400 mPas, bevorzugt zwischen 0,2 und 100 mPas. Die Fähigkeit eines flüssigen Mittels, einen stabilen Schaum auszubilden, kann auf verschiedene Weise ermittelt werden. In einem ersten Verfahren wird eine Probe per Luftstrom über einen Filterboden oder mit Hilfe eines Rührers für eine definierte Zeit aufgeschäumt. Nach dem Aufschäumen wird die erreichte Schaumhöhe bestimmt. In einem zweiten Verfahren wird die Schaumstabilität ermittelt, indem die Schaumhöhe bei einer definiert aufgeschäumten Probe beobachtet wird. Anhand des Zeitverlaufs der Schaumhöhe kann die Zerfallsgeschwindigkeit des Schaums bewertet werden. Ferner kann anhand eines Vergleichs der Leitfähigkeit der Ausgangslösung und des gebildeten Schaums der Feuchtigkeitsgehalt des Schaums bestimmt werden. Höhen- und zeitabhängige Messungen ermöglichen die Charakterisierung hinsichtlich Drainage und Stabilität.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Schaumspender enthaltend ein flüssiges Mittel zum Schutz der Kopfhaut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel in Form einer wässrigen Lösung.
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Ein erfindungsgemäßer Schaumspender enthält ein Vorratsgefäß zur Aufnahme des flüssigen Mittels. Das Volumen dieses Vorratsraumes beträgt zwischen 5 und 200 ml. Diese Menge lässt sich noch gut handhaben, da sie nicht zu schwer ist, um den Schaumspender auch auf Kopfhöhe zu bringen. Man unterscheidet prinzipiell zwei Arten von Schaumspendern. Zum ersten gibt es Druckschaumspender. Sie enthalten in einem Vorratsgefäß eine Flüssigkeit, welche mit Gas gemischt einen Schaum ergeben kann, und ein komprimierbares Gas oder eine Flüssigkeit, welche sich bei Entspannung in ein Gas umwandeln kann. Dieses Gemisch steht unter Druck. Durch Öffnen einer Austrittsdüse mittels Betätigen eines Auslösers wird die Flüssigkeit mit dem Gas nach intensiver Durchmischung mit dem Gas durch eine Düse nach außen gedrückt. Die Abfüllung geschieht in der Regel unter Druck. Die zweite Sorte Schaumspender sind die sogenannten Pumpschaumspender. Sie enthalten in eine Vorratskammer die schaumerzeugende Flüssigkeit und in einem weiteren Raum ein Gas, wie Luft, stehen aber nicht oder nur unwesentlich unter Druck. In ihnen wird der Druck kurz vor der Erzeugung des Schaums unter Verwendung eines Pumpkopfes erzeugt. Der Schaum wird dadurch erzeugt, dass ein Pumpkopf betätigt wird, mit dem Druck erzeugt wird, mit dem das Gas komprimiert und Flüssigkeit durch eine oder mehrere Düsen mit dem Gas vermischt wird, wodurch sich Schaum bildet. Dieser Schaum wird dann durch eine Austrittsöffnung nach außen befördert. Im Sinne der Erfindung ist ein Pumpschaumspender bevorzugt. Mit ihm kann nämlich der Schaum sehr gut dosiert und an die Aufbringgeschwindigkeit auf die Kopfhaut angepasst werden.
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Derartige Pumpschaumspender sind grundsätzlich bekannt und im Handel erhältlich. Gut geeignete Schaumspender sind beispielsweise in der
WO 2013/024360 oder der
EP 613728 beschrieben.
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In die Vorratskammer dieses Schaumspenders wird das flüssige Mittel zum Schutz der Kopfhaut in Form einer wässrigen Lösung eingefüllt und durch Aufbringen eines Dosierkopfs verschlossen. Bevorzugt handelt es sich um einen Pumpkopf. In ihn ist vorteilhafterweise die Druckkammer integriert, in welcher durch Betätigen des Pumpkopfes Gas komprimiert werden kann, mit dem eine durch das Ausmaß der Komprimierung der Gaskammer dosierte Menge Flüssigkeit aus der Austrittsöffnung im Pumpkopf herausgedrückt wird. Zur Herstellung des Schaumspenders wird der Pumpkopf auf das Vorratsgefäß aufgeschraubt, gepresst oder eingerastet.
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Erfindungsgemäß weist der Schaumspender am Pumpkopf eine Auftragespitze auf. Die Austrittsöffnung des erfindungsgemäßen Schaumspenders befindet sich bevorzugt an einem vom Pumpkopf entfernten Ende der Auftragespitze. Diese Spitze ragt zwischen 1 cm und 10 cm, bevorzugt zwischen 1.5 und 5 cm aus dem Pumpkopfkörper hervor. Die Spitze ist bevorzugt in Richtung auf die Öffnung hin verjüngt. Die Spitze ist nicht so spitz, dass sie beim Aufbringen des Schaums auf die Haut zu Verletzungen der Haut führt. Sie ist so lang, dass sie gegebenenfalls durch Haare, bevorzugt Kopfhaare, hindurch bis auf die Oberfläche der Haut reicht. Dadurch kann der Schaum auch durch Haare hindurch auf die Haut aufgebracht werden, ohne dass die Haare benetzt werden. Ansonsten könnte der Schaum auch die Haare vor Anfärbung schützen, was gerade nicht erwünscht ist.
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Die Austrittsöffnung ist so weit, dass der Schaum gut austreten kann. Bevorzugt setzt sie dem Schaum keinen wesentlichen Widerstand entgegen. Die Öffnung hat einen so dimensionierten Querschnitt, dass der Schaum ohne größeren Widerstand aus der Öffnung austreten kann. Der Querschnitt liegt bevorzugt zwischen 0,02 und 1 cm2, besonders bevorzugt zwischen 0,04 und 0,4 cm2. Die wässrige Lösung ist Wasser, in dem die Inhaltsstoffe in gelöster Form enthalten sind. Bevorzugt ist es das oben beschriebene erfindungsgemäße Mittel.
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Im Vorratsgefäß des Spenders befindet sich das flüssige Mittel in Form einer wässrigen Lösung. Eine wässrige Lösung ist Wasser, in dem die Komponenten des Mittels gelöst enthalten sind. Bevorzugt ist das Mittel das oben beschriebene erfindungsgemäße Mittel.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufbringen eines Mittels zum Schutz der Haut vor Anfärbung durch Haarfärbemittel in Form eines Schaums.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das Mittel in Form eines Schaums auf die Haut aufgebracht. Hierzu wird der Schaum zunächst erzeugt, bevorzugt mit Hilfe eines oben geschilderten erfindungsgemäßen Schaumspenders. Dazu wird der Schaumspender in die Nähe der zu schützenden Haut geführt und der Auslöser betätigt. Im Falle eines Pumpschaumspenders wird der Pumpkopf gedrückt, und Luft in der Druckkammer komprimiert. Dadurch tritt Schaum aus der Austrittsöffnung des Schaumspenders aus und kann auf die Haut aufgetragen werden. Die aufgetragene Menge an Schaum hängt vom Verwendungszweck ab. Wenn eine größere Schutzwirkung erreicht werden soll, kann der Schaum bis zu einer Dicke von 0,5 cm aufgetragen werden. Bevorzugt liegt die Schichtdicke jedoch in einem Bereich zwischen 0,02 und 0.5 cm. Beim Loslassen des Pumpkopfs füllt sich die Druckkammer wieder über ein Ventil mit Luft, die für den nächsten Kompressionsvorgang zur Verfügung steht. Die Aufbringung über eine Auftragespitze hat den Vorteil, dass der Schaum ohne oder mit nur geringer Berührung der Haare gezielt auf die Haut aufgebracht werden kann. Darüber hinaus hat die Verwendung eines Schaumspenders den Vorteil, dass man sich die Hände nicht mit dem Mittel verschmutzt.
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Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis alle zu schützenden Bereiche der Haut mit Schaum bedeckt sind. Die Verwendung eines stabilen Schaums hat den Vorteil, dass der Schaum nun die Haut während eines Färbevorgangs der Haare schützt, da die Färbeflüssigkeit und die schädigenden Chemikalien nicht an die Haut dringen können. Die Festigkeit des Schaums bewirkt auch, dass beim Färbevorgang zufällig mit dem Schaum in Berührung kommende Haare nicht leicht von ihm benetzt werden und somit für das Färben zur Verfügung stehen.
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Bei Verwendung eines Schaums mit hohem Fettstoffanteil wirkt sich die Hydrophobizität des Schaums auch noch positiv dadurch aus, dass die Färbeflüssigkeit den Schaum nur schwer benetzen kann.
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Nach Abschluss des Färbevorgangs kann der Schaum unter Verwendung von geeigneten Reinigungsmitteln, beispielsweise einem fettlösenden Haarwaschmittel, einfach wieder ausgewaschen oder ausgespült werden. Von Augenbrauen kann er auch mit einem Tuch aufgenommen werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Schaumes zum Schutz der Haut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel.
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Die erfindungsgemäße Verwendung geschieht durch Auftragen des Schaums auf die Haut, die mit dem Haarfärbemittel in Berührung zu kommen droht. Die Verwendung gerade eines Schaums zum Schutz der Haut ist aus den oben genannten Gründen vorteilhaft. Er ist einfach zu dosieren und erzeugen. Er fließt auch nicht so schnell weg, wie dies bei Flüssigkeiten der Fall wäre. Die oben geschilderten Schichtdicken gewährleisten einen guten Schutz der Haut. Die erzeugte Schutzschicht ist in der Regel dicker als bei reinen Flüssigkeiten, da diese abfließen können, sodass eine bessere Schutzwirkung als mit Flüssigkeiten vergleichbaren Inhalts erzielt werden kann. Ein Schaum ist gerade zum Schutz der Kopfhaut bei Färbung der darüber liegenden Kopfhaare vorteilhaft.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schutz der Kopfhaut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel durch Erzeugung eines Schaums aus einer wässrigen Lösung eines Mittels zum Schutz der Kopfhaut und anschließend Aufbringen des Schaums auf die Kopfhaut.
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In diesem Verfahren wird zunächst ein Schaum erzeugt, bevorzugt in einem Schaumspender, und dann direkt auf die zu schützende Haut aufgebracht. Dabei wird darauf geachtet, dass zwar die Kopfhaut möglichst vollständig mit Schaum bedeckt wird, andererseits die Kopfhaare möglichst wenig benetzt werden. Aus diesem Grund wird das Verfahren bevorzugt mit einem erfindungsgemäßen Schaumspender durchgeführt, welcher eine Auftragespitze enthält. Dies gewährleistet auch, dass man sich bei der Durchführung des Verfahrens nicht die Hände mit dem Schaum verschmutzt. Damit kann nämlich der Schaum durch die Kopfhaare hindurch bis auf die Kopfhaut geführt werden. Wenngleich jede Person ihre eigene Technik für die Auftragung entwickeln wird, ist es bevorzugt, die Kopfhaut in Streifenbahnen abzufahren und den Schaum aufzubringen. Der Schaum hat den weiteren Vorteil gegenüber einer Flüssigkeit, dass man schon beim Auftragen ohne große Mühen sehen kann, welche Teile der Kopfhaut bereits abgedeckt sind.
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Sobald der Schutz durch den Schaum nicht mehr benötigt wird, etwa weil das Haarfärbeverfahren beendet ist, kann der Schaum wie oben beschrieben einfach ausgespült oder ausgewaschen werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Schaum zum Schutz der Kopfhaut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel enthaltend einen Flüssigkeitsanteil von zwischen 5 und 15 Gew.-% und einen Gas-Anteil von zwischen 95 und 85 Gew.-%, wobei der Flüssigkeitsanteil eine Dichte von zwischen 1,0 und 1,02 g/cm3 sowie einen pH-Wert von zwischen 5 und 6 hat, und enthält
- a) Zwischen 4,3 und 9,5 Gew.-% Tenside
- b) Zwischen 0,3 und 3,5 Gew.-% Rückfetter
- c) Zwischen 2,1 und 13 Gew.-% Feuchtigkeitsbinder
- d) Zwischen 2 und 10 Gew.-% Konservierungsmittel,
- e) Zwischen 0,01 und 0,2 Gew.-% Säure, und
- f) Zwischen 40 und 80 Gew.-% Lösungsmittel,
und der Gasanteil aus einem hautverträglichen Gas besteht.
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Bevorzugtes Tensid ist Natriumlaurylethersulfat, bevorzugte Co-tenside sind Cocamidopropylbetain und Cocamide DEA, bevorzugter Rückfetter ist ein Gemisch aus Wasser, Kokosglykosid, Glyceryloleat und Zitronensäure, bevorzugte Feuchtigkeitsbinder sind Gycerin und ein Gemisch aus Panthenol und Propylenglykol und ein bevorzugtes Konservierungsmittel ist Pentylenglykol. Zur Einstellung des pH-Werts wird als Säure bevorzugt Zitronensäure verwendet. Gas ist bevorzugt Luft.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Schutz der Kopfhaut vor Verfärbung durch Haarfärbemittel durch Herstellen einer wässrigen Lösung eines Mittels zum Schutz der Kopfhaut und anschließend Abfüllen der Lösung in einen Schaumspender.
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In diesem Verfahren wird das Lösungsmittel in einem Mischgefäß mit Rührer vorgelegt, und anschließend die weiteren Komponenten unter Rühren zugegeben. Bevorzugte Reihenfolge der Zugabe ist folgende: Lösungsmittel, Konservierungsmittel, Säure, Tenside, Rückfetter und dann Feuchtigkeitsbinder. Das Gemisch wird solange gerührt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Dies dauert ca. 10 min.
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Beispiel 1
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Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels
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In 69,52 kg entsalztes Wasser wurden 5 kg Pentylene Glycol (Cosnaderm, Ladenburg) eingerührt. Dazu wurden unter Rühren 80 g Zitronensäure (Imhof & Stahl, Mannheim) gegeben. Dann wurden 13,5 kg Texapon NSO (28 % ig; Natriumlaurylethersulfat)(BASF-Cognis, Burgbernheim), 5,5 kg Dehyton K (30% ig; Cocamidopropylbetain)(BASF-Cognis), 1 kg Purton CFD (85% ig; Cocamid DEA)(Zschimmer & Schwarz), 1,3 kg Lamesoft PO 65 (wässrige Lösung von Kokosglykosid, Glyceryloleat und Zitronensäure; BASF-Cognis) und 0,6 kg Panthenol 50-P (Panthenol, Propylenglykol; BASF-Cognis) zugegeben. Es wurde noch 10 min. gerührt. Dann war eine klare Lösung mit einer Dichte von zwischen 1,0 und 1,02 g/cm3 mit einem pH von ca. 5,5 entstanden.
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Die Flüssigkeit wurde in das Vorratsgefäß eines Pumpschaumspenders eingefüllt und ein Pumpkopf aufgeschraubt.
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Beispiel 2
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Prüfung auf Schaumfestigkeit
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Es wurde das Leergewicht eines 100 ml Meßzylinders ermittelt. Anschließend wurde dieser mit 90 ml der flüssigen Lösung gefüllt und gewogen. Entsprechendes Leergewicht des Zylinders wurde abgezogen. Verbleibendes Gewicht: 91.6 g
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Es wurde das Leergewicht eines 100 ml Meßzylinders ermittelt. Anschließend wurde dieser mit 90 ml der aufgeschäumten Lösung gefüllt und gewogen. Entsprechendes Leergewicht des Zylinders wurde abgezogen. Verbleibendes Gewicht: 9,2 g
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Hieraus ergibt sich ein Verhältnis Lösung:Schaum von ca. 10:1
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Das Volumen des Schaum betrug nach 30 min noch ca. 81 ml.
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Beispiel 3
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Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels
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Der Pumpschaumspender wurde mit der Auftragespitze vorne an den Haaransatz geführt. Dann wurde der Pumpkopf in Richtung Vorratsgefäß gedrückt und gleichzeitig die Spitze auf der Kopfhaut nach hinten geführt, sodass der Schaum ca. 2 mm dick aufgetragen wurde. Dieser Vorgang wurde so oft wiederholt, bis die gesamte Kopfhaut mit Schaum bedeckt war. Auch die Augenbrauen wurden entsprechend behandelt.
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Danach wurde das Haarfärbemittel in die Haare eingearbeitet, ohne den Schaum zu entfernen. Es wurde nach Herstellerangaben einwirken gelassen.
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Anschließend wurden die Haare mit einem milden Haarwaschmittel gewaschen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 000004206236 [0003]
- DE 102006061829 [0003]
- DE 10355743 A [0008, 0010]
- DE 102005038771 A [0010]
- DE 102006061829 A [0011]
- WO 2013/024360 [0024]
- EP 613728 [0024]