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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische Zubereitung für
die dekorative Kosmetik.
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Hintergrund der Erfindung
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Produkte
der dekorativen Kosmetik sind seit langem bekannt. Schon in der
Frühzeit schminkten sich die Urvölker zu unterschiedlichen
Anlässen mit Farben, die sie aus Pflanzen, Erdbestandteilen
und tierischen Bestandteilen gewannen.
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Auch
aus der heutigen Zeit sind Produkte der dekorativen Kosmetik nicht
mehr wegzudenken, sei es zum Kaschieren von Hautunebenheiten, zum
Farbabgleich einzelner Hautpassagen oder aber zur gezielten Betonung
von Hautpartien, wie zum Beispiel der Augen oder der Lippen.
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Die
Technologie der Herstellung der Kosmetik hat sich während
der Jahre immer weiterentwickelt. Schon lange sind es nicht mehr
die rein wachsbasierten Produkte allein, die die Regale der Kaufhäuser
füllen, vielmehr hat sich mit der weiterentwickelten Technologie
auf diesem Sektor auch die Möglichkeit ergeben, Wasser
als einen Hauptbestandteil dekorativer Kosmetik einzubringen, wie
es das umfangreiche Gebiet der Emulsionen zeigt.
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Mit
den Emulsionen besteht nun seit geraumer Zeit die Möglichkeit
Kosmetika in unterschiedlichsten physikalischen Anwendungsformen
bereitzustellen, also von reichhaltigen Cremes hin bis zu Lotionen
oder Fluiden. Dabei brachte der Wassereintrag nicht nur einen die
natürliche Hautfeuchtigkeit unterstützenden Effekt
mit sich, vielmehr veränderte sich auch die Konsistenz
der kosmetischen Zubereitung, was sich insbesondere bei der Applikation
auf der Haut bemerkbar machte. Im Zuge von pflegender Kosmetik bis
hin zu „Wellness-Kosmetik” wurde nun seit einiger
Zeit versucht die bisher angenehmen physikalischen Applikationsformen
weiterzuentwickeln um auch hier dem fortschreitenden Verbraucherinteresse
Rechnung zu tragen.
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Eine
dafür geeignete und vollkommen neue Art der Applikation
in der dekorativen Kosmetik erschließt sich mit dem großen
Gebiet der schäumbaren Produkte bzw. der kosmetischen Schäume.
Schäume und deren Anwendung in der Kosmetik sind seit längerer
Zeit bekannt.
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So
findet man hier Rasierschäume, Reinigungsschäume,
Haarfärbeschäume, Schaumfestiger, Sonnenmilchschäume
und einige andere. Schaumartige Produkte zeichnen sich durch eine
weiche, samtig cremige Applikation aus und sind aufgrund des großen
Verhältnisses von Luft zu Masse sehr leicht und damit angenehm
homogen und gut verteilbar.
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Schaumartige
Kosmetikprodukte werden in unterschiedlichen Formen angeboten. So
gibt es einerseits bereits während der Bulkherstellung
vorgeschäumte Produkte, die dann in geeignete Behälter
wie Tiegel oder Spender eingefüllt werden. Andererseits
gibt es Drucksysteme, also Systeme, bei denen beim Dosieren der
Flüssigkeit Gas aus einer Patrone zugemischt wird oder
Systeme, die die kosmetische Masse in einem unter Druck stehenden
Behälter enthalten, wobei die Masse bei Expansion des Gases
aufschäumt. Ferner gibt es auch Pumpsysteme, mit denen
sich aus den meist flüssigen Vorstufen während
des Dosiervorganges Schäume erzeugen lassen. Unter den
handelsüblichen Produkten finden sich hier Systeme mit
Dispensermischkammer, in der die Flüssigkeit mit Luft durchmischt
wird und auf diese Weise Schaum erzeugt wird.
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All
die vorbenannten Produkte weisen einen gravierenden Nachteil auf:
Sie erfordern eine aufwendige Gestaltung der Verpackung. Insbesondere
im Fall von Aerosolschäumen werden hohe Anforderungen an
die Druckbeständigkeit der Verpackung gestellt. Aber auch
im Falle von Dispensermischsystemen ist eine für kosmetische
Zwecke geeignete Schaumbildung nur dann zu erzielen, wenn in der
Verpackung die Zudosierung von Luft und der Eintrag derselben auf
das einzelne Produkt hin abgestimmt sind. Bei vorgeschäumten
Produkten kommt ferner noch die aufwendige Herstellung und Abfüllung
des Schaums hinzu. Die Schäume dürfen hier nicht
zu hohen Scherkräften ausgesetzt werden, da sonst die kleinen
Luftbläschen zerplatzen und der Schaum nicht mehr das Volumen
aufweist wie es ursprünglich erzielt wurde. Ferner müssen
Produkte, die als Schaum oder Mousse vorliegen besonders gelagert
werden um ein vorzeitiges Brechen des Schaums zu verhindern.
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Basiert
die Schaumbildung, wie in
WO
03/043598 auf der Flüchtigkeit einer chemischen
Verbindung, wird, mit anderen Worten, eine leicht flüchtige
Verbindung mit hohem Dampfdruck eingesetzt, um ein Verdunsten der
flüchtigen Verbindung und damit ein Aufschäumen
bei Expansion zu induzieren, ist bereits die dauerhaft gleich bleibende
Bereitstellung des Produktes bei Anwendung schwierig, da mit jeder
Applikation der Masse mehr Volumen in dem Aufbewahrungsbehälter
bereitsteht, das als Gasraum für die flüchtige Verbindung dient.
Die flüchtige Verbindung verdunstet somit vorzeitig wodurch
die Masse aufschäumt und somit nach einigen Anwendungen
nicht mehr die gewünschte Applikation bieten kann, derartige
Massen trocknen aus oder verändern auf andere Art und Weise
ihre Konsistenz. Um diesem Problem zu entgegnen wurden aufwendige Kosmetikbehälter
entwickelt, die nach Entnahme einer Portion ihr Volumen an das nun
reduzierte Volumen der restlichen Masse anpassen- so genannte „dial-up”-Behälter.
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Um
die hohen Anforderungen an die Verpackungen, das Packaging, zu umgehen,
wurden in
US 2006/0147399 weitere
unterschiedliche Systeme für schaumartige kosmetische Produkte
bereitgestellt. Neben dem Versuch der Stabilisierung von leicht
flüchtigen Verbindungen via Mikroemulsionen oder geeigneten Lösungsmitteln
für diese Verbindungen werden Zwei-Komponentensysteme offenbart,
die als eine Komponente Wasser und als andere Komponente eine Kombination
chemischer Verbindungen enthalten, die nach Zusammenführen
der beiden chemischen Verbindungen mit dem separat gehaltenen Wasser
mittels einer chemischen Reaktion einen Schaum bilden. Nachteilig
an diesem System ist allerdings, dass die beiden reaktiven Verbindungen,
die sich in der einen Komponente der kosmetischen Masse befinden
strikt vor Wasser geschützt aufbewahrt werden müssen,
um eine vorzeitige Reaktion zu verhindern. Da die meisten gängigen
und kostengünstigen Verpackungen aber wasserdampfdurchlässig
sind, kann eine stabile Aufbewahrung nicht immer garantiert werden.
Außerdem ist es notwendig, dass beide Reaktionspartner
sich lösen, bevor sie reagieren können. Dies kann
Zeit in Anspruch nehmen und zu nicht homogenen Reaktionen führen.
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Es
war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine kosmetische Zubereitung
für die dekorative Kosmetik bereitzustellen, die sich gezielt
aufschäumen lässt, einen ausreichend stabilen
Schaum bildet, der sich angenehm weich und cremig auftragen lässt,
dann aber schnell bricht, damit die Zubereitung leicht homogen auf
der applizierten Fläche verteilbar ist. Ferner soll die
kosmetische Zubereitung nach dem Auftragen an der aufgetragenen
Stelle haften und keine aufwändige Technologie zur Erzeugung
des Schaums benötigen.
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Ferner
war es Aufgabe ein schäumbares Produkt bereitzustellen,
dessen Schäumung kontrolliert eintritt, die weitestgehend
unabhängig von Schichtdicke und den Umgebungsbedingungen,
insbesondere weitgehend unabhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
ist.
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Diese
Aufgaben werden mit einer kosmetischen Zubereitung gemäß dem
Hauptanspruch gelöst. Eine derartige Zusammensetzung, besteht
mindestens aus zwei flüssigen Komponenten, die physikalisch
voneinander getrennt aber benachbart in einem Behältnis
vorliegen, wobei die erste flüssige Komponente eine chemische
Verbindung enthält, die in Gegenwart einer chemischen Verbindung
der zweiten flüssigen Komponente eine Volumenvergrößerung
von mehr als 50% bezogen auf das Volumen der gesamten ungeschäumten
Zubereitung bewirkt, und wobei mindestens eine der beiden Komponenten
eine farbgebende Substanz enthält.
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Die
Unteransprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische Zubereitung für
die dekorative Kosmetik, also eine farbgebende kosmetische Zubereitung,
mit der Hautunebenheiten kaschiert, Farbdifferenzen ausgeglichen und
einzelne Hautpartien farblich hervorgehoben werden können.
Darüber hinaus eignet sich die erfindungsgemäße
Zubereitung auch für das Färben und damit das
Kaschieren oder das farbliche Betonen der Haare oder aber auch nur
einzelner Haarpartien. Die erfindungsgemäße Zubereitung
kann ferner auch einen pflegenden Aspekt aufweisen, und damit eine
Kombination von Farbe und Pflegestoffen.
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Die
kosmetische Zubereitung liegt in Form von mindestens zwei bei Raumtemperatur,
also etwa 25°C, flüssigen Komponenten vor. „Flüssig” bedeutet
hier allgemein fließfähig. Für den Fachmann
versteht es sich von selbst, dass die Viskosität der flüssigen
Komponenten je nach Anforderung an die kosmetische Masse gezielt
eingestellt werden können. So umfasst die erfindungsgemäße
Zubereitung bzw. deren Komponenten sowohl fluidartige Flüssigkeiten
wie auch cremeartige oder pastöse Erzeugnisse. Bevorzugt
ist dabei, dass die beiden Komponenten eine solche Fließfähigkeit
aufweisen, dass sich die mindestens zwei Komponenten leicht homogen
vermischen lassen.
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Zur
weiteren Erläuterung der erfindungsgemäßen
kosmetischen Zubereitung wird auf ein Zwei-Komponentensystem abgestellt,
wenngleich mehrere Komponenten, aber eben mindestens zwei, in der
kosmetischen Zubreitung vorliegen können.
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Die
flüssigen Komponenten der erfindungsgemäßen
Zubereitung liegen in einander benachbarten aber voneinander physikalisch
getrennten Behältern vor. Diese Trennung ist essentiell
um ein vorzeitiges Reagieren der in den Komponenten enthaltenen
chemischen Verbindungen unter Vergrößerung des
Volumens zu verhindern. Vielfältige geeignete Behältnisse
sind hier vorstellbar. Es kann sich hierbei um sogenannte Duoeinheiten
handeln, wie sie insbesondere für Lippenglossprodukte oder
aber Mascara zur Anwendung kommen, bei denen sich zwei Aufbewahrungskammern
auf eine Weise gegenüber liegen, dass sie eine lange durchgehende
Einheit bilden, die an beiden Enden jeweils zu öffnen ist
und aus der unterschiedliche Massen mit dafür bereitgestellten
Applikatoren entnommen werden können.
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Vorstellbar
sind auch Behälter, die entlang ihrer langen Seiten nebeneinander
angeordnet sind und aus denen die Massen an einem Ende des Behälters
entnehmbar sind.
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Weiterhin
vorstellbar sind auf unterschiedliche Art und Weise benachbart angeordnete
Behälter, die jeweils einen Zugang zu einer gemeinsamen
Mischkammer haben, in die die jeweiligen Komponenten einzeln eingebracht
werden können um dort ggf. gemischt zu werden.
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Die
mindestens zwei Komponenten der erfindungsgemäßen
Zubereitung enthalten je mindestens eine chemische Verbindung, die
bei in Kontaktbringen durch eine chemische oder physikalische Reaktion
eine Volumenvergrößerung der Zubereitung erzeugen.
Unter dem Begriff „Volumenvergrößerung” wird
hier die Veränderung des Volumens der Summe der Komponenten
der Zubereitung nach in Kontaktbringen der chemischen Verbindungen
und damit der mindestens zwei Komponenten verstanden. Als Bezugspunkt
dient die Summe der Volumina der Komponenten im Ausgangszustand,
also wenn das in Kontaktbringen der chemischen Verbindungen noch
nicht stattgefunden hat. Ausschlaggebend für die Beurteilung
des Volumens ist dabei die äußere Oberfläche
des von der kosmetischen Zubereitung umschlossenen Volumens.
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Die
Volumenvergrößerung kann in an sich bekannter
Weise bestimmt werden, z. B. indem zuerst das Volumen der zu verwendenden
flüssigen Komponenten z. B. in einem Messzylinder bestimmt
wird, und anschließend nach in Kontaktbringen der in den
Komponenten vorliegenden reaktiven chemischen Verbindungen, das
nun vergrößerte Volumen der Zubereitung erneut
in dem Messzylinder bestimmt wird. Die Summe der Volumina der flüssigen
Komponenten im nicht reagierten Urzustand bildet dabei das Ausgangsvolumen, wobei
der Unterschied zwischen dem Ausgangsvolumen und dem Endvolumen,
also dem Volumen nach Reaktion der in den Komponenten vorliegenden
chemischen Verbindungen, die Volumenvergrößerung
darstellt, die in Prozent berechnet wird.
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Die
Messung erfolgt bei Raumtemperatur, also bei einer Temperatur von
etwa 25°C.
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Die
Volumenvergrößerung wird zumeist durch Schaumbildung
erreicht, die durch die Reaktion der in den Komponenten vorliegenden
chemischen Verbindungen induziert wird. Es ist darauf zu achten,
dass die Volumenvergrößerung nicht einfach durch
das Vermischen der Komponenten und den damit verbundenen möglichen
Gaseintrag zustande kommt, sondern dass die Volumenvergrößerung
tatsächlich auf einer Schaumbildung fußt, die
auf die Reaktion der in den Komponenten enthaltenen chemischen Verbindungen
zurückzuführen ist.
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Schaum
besteht im Allgemeinen aus kleinen Gasbläschen, die durch
Wände getrennt sind, welche in der Regel von Tensiden und
insbesondere Wasser gebildet werden. Die Schäumung wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die physikalisch
voneinander getrennt vorliegenden Komponenten chemische Verbindungen
enthalten, die dann, wenn sie miteinander in Kontakt gebracht werden,
bei Raumtemperatur eine Reaktion eingehen, die zur Erzeugung eines
Gases oder einer sehr leicht flüchtigen Verbindung oder
beidem fährt.
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Mit
anderen Worten wird die Volumenvergrößerung der
erfindungsgemäßen Zubereitung durch Schäumung
erreicht, indem mindestens zwei chemische Verbindungen miteinander
in Kontakt gebracht werden, die durch eine chemische oder physikalische
Reaktion in kurzer Zeit ein Gas oder bei Raumtemperatur leichtflüchtige
Komponenten erzeugen, die die Zubereitung aufschäumen können.
Unter dem Begriff „kurze Zeit” wird ein Zeitraum
von bis zu einer Minute, bevorzugt bis zu 15 Sekunden verstanden.
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Jede
Reaktion, die zur Erzeugung eines nicht toxischen, kosmetisch annehmbaren
Gases oder einer entsprechenden leicht flüchtigen Komponente
oder Verbindung führt, kann hier angewendet werden, solange die
Reaktionsteilnehmer keine schädlichen Wirkungen mit den
Inhaltsstoffen der Komponenten eingehen und auf der Haut verträglich
sind. Viele Reaktionspartner, also chemische Verbindungen, kommen
hierfür in Betracht.
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Damit
eine besonders gleichmäßige und ausreichend starke
Reaktion eintritt, liegen die reaktiven chemischen Verbindungen
in den jeweiligen Komponenten in gelöster Form vor. Durch
eine gute Löslichkeit der chemischen Verbindung in ihrer
Komponente, kann sich die chemische Verbindung in allen Volumenbereichen der
Komponente gleichmäßig, also mit homogener Konzentration,
darin verteilen, so dass bei in Kontaktbringen der beiden Komponenten
die jeweils darin enthaltenen chemischen Verbindungen optimal miteinander
reagieren können, was zu einer gleichmäßigen
Volumenvergrößerung der kosmetischen Zubereitung
führt. Zwar tritt die Volumenvergrößerung
auch ein, wenn Konzentrationsunterschiede innerhalb einer oder aller
Komponenten vorliegen, ggf. ist aber dann die Reaktionsgeschwindigkeit
der Reaktion der chemischen Verbindungen, die die Volumenvergrößerung
erzeugt, geringer, da durch die Kumulation der chemischen Verbindungen diese
nicht gleichförmig abreagieren können.
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Die
Volumenvergrößerung tritt durch Reaktion der chemischen
Verbindungen nach in Kontaktbringen der jeweiligen Komponenten miteinander
ein. Es ist leicht einzusehen, dass die Volumenvergrößerung
umso gleichmäßiger und damit vollständig
in allen Volumenbereichen der dann in Kontakt gebrachten Komponenten stattfindet,
je besser sich die Komponenten vermengen lassen. Andernfalls findet
die Volumenvergrößerung vornehmlich an der Kontaktoberfläche
statt, was zu einer unvollständigen Reaktion und damit
zu einer verminderten Volumenvergrößerung führt.
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Zwei
oder mehrere Komponenten lassen sich gerade dann gut miteinander
vermengen, wenn sie eine gute Fließfähigkeit aufweisen.
Die erfindungsgemäße Zubereitung ist deshalb derart
gestaltet, dass die Komponenten in flüssiger Form vorliegen,
also fließfähig sind. Pastöse Komponenten
können dann verwendet werden, wenn sie bei Scherbelastung,
d. h. bei der Abgabe, fließfähig werden. Thixotrope
pastöse Massen oder pastöse Massen mit strukturviskosen
Eigenschaften sind dem Fachmann bekannt. Eine pastöse Form
kann ebenfalls bevorzugt sein, da pastöse Zubereitungen
meist eine erhöhte Stabilität gegenüber
Temperatureinflüssen haben und die Zubereitungen somit
eine bessere Lagerstabilität aufweisen. Unter pastösen
Massen werden solche mit einer dynamischen Viskosität von
mindestens 100 Pas bei einer Scherrate von 10 s–1 verstanden.
Unterhalb dieses Bereiches liegen fließfähige
Komponenten vor.
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Eine
Gruppe von Reaktionspartnern sind solche Verbindungen, die, wenn
sie bei Raumtemperatur, also etwa 25°C miteinander in Kontakt
gebracht werden, CO2 abspalten. Als Beispiele
für chemische Verbindungsklassen, die in der ersten Komponente
der erfindungsgemäßen Zubereitung vorliegen können
werden Hydrogencarbonate oder Carbonate genannt. Diese reagieren
zum Beispiel mit in der zweiten Komponente vorliegenden chemischen
Verbindungen wie organischen oder anorganischen Säuren.
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Eine
andere Gruppe von chemischen Verbindungen in einer ersten Komponente
sind Azo- und Diazoverbindungen, die mit geeigneten Katalysatoren,
den chemischen Verbindungen in der zweiten Komponente bei Raumtemperatur
unter Abspaltung von Stickstoff reagieren. Da die einfachsten Azoverbindungen,
die Diimine, bei Raumtemperatur nicht stabil sind, finden sich als
geeignete Azoverbindungen Azomethan oder entsprechende aromatische
Azoverbindungen, die hinsichtlich der Zersetzung zwar reaktiv genug
aber dennoch bei der Lagerung stabiler sind. Bevorzugt werden Azoverbindungen
eingesetzt, die für die Kosmetik geeignet sind, die keine
toxischen, reizenden oder in anderer Weise unerwünschte
Verbindungen bei der Freisetzung von Stickstoff freisetzen.
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Verbindungen,
die bei Raumtemperatur unter Reaktion mit geeigneten Säuren
Ammoniak freisetzen können, wie Hirschhornsalz, in Kombination
zum Beispiel mit organischen oder anorganischen Säuren,
sind in Bezug auf die Schaumbildung ebenfalls geeignet. Diese werden
bevorzugt in Mengen verwendet, die nicht zu einer Geruchsbeeinträchtigung
durch den entstehenden Ammoniak führen.
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Ein
weiteres Abspaltungsprodukt, das zur Volumenvergrößerung
der kosmetischen Zubereitung beitragen kann, ist Sauerstoff. Sauerstoff
kann unter anderem durch Zersetzung von Peroxiden generiert werden. Viele
Arten von Peroxiden sind bekannt, und alle bekannten Verbindungen
sind geeignet, solange sie keine toxischen, reizenden oder in anderer
Weise unerwünschte Verbindungen bei der Freisetzung von
Sauerstoff freisetzen. Insbesondere Dibenzoylperoxid ist ein geeignetes
Peroxid, da die Spaltung der O-O-Bindung bei Raumtemperatur eines
sehr geringen Energieaufwands bedarf und ferner durch die sich anschließende
doppelte CO2-Freisetzung eine noch stärkere
Volumenvergrößerung erzeugt wird. Des Weiteren
kommen aber auch andere Peroxide zur Anwendung. Chemische Verbindungen,
die aus den Peroxiden bei Raumtemperatur Sauerstoff freisetzen und
deshalb als chemische Verbindungen in der zweiten Komponente geeignet
sind, sind Metallsalze von oxidierbaren Metallen, wie zum Beispiel
Cu(I)-Ionen, Ni(II)-Ionen, Zn(II)-Ionen oder Fe(II)-Ionen. Besonders
geeignet sind Fe(II)-Ionen, da diese häufig in Form von
Oxiden als Pigmente in der Kosmetik eingesetzt werden, wie beispielsweise
FeO(OH), das gelbe Eisenoxid.
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Ein
weiteres Abgangsprodukt, das sich zur Volumenvergrößerung
der erfindungsgemäßen Zubereitung eignet ist Wasserstoff.
Wasserstoff ist ein sehr leichtes Gas, das bestens zum Treiben von
Massen geeignet ist. Wasserstoff entwickelt sich zum Beispiel bei
Raumtemperatur durch in Kontaktbringen von unedlen Metallen und
Wasser bzw. Alkohol, Säuren oder Laugen, je nach Metall.
Da die Reaktion mit Metallen der ersten Hauptgruppe unter sehr heftiger
Wasserstoffentwicklung abläuft, werden für die
erfindungsgemäße Zubereitung Metalle oder Metallverbindungen
der zweiten und dritten Hauptgruppe bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind
Metalle oder ggf. Metallverbindungen der vierten Hauptgruppe wie
Silicium und von Nebengruppenmetallen wie z. B. Zink.
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Wird
die Volumenvergrößerung durch Wasserstoff als
Produkt einer chemischen Reaktion erzeugt, so kann eine Komponente
ein Metall wie Aluminium oder Halbmetall wie Silicium enthalten,
während die andere Komponente eine Lauge enthält.
Als Lauge geeignet sind besonders verdünnte Kalilauge oder
Natronlauge. Ist das Metall in der einen Komponente zum Beispiel
Zink, so enthält die andere Komponente eine Säure,
wie zum Beispiel Phosphorsäure oder Salzsäure
oder aber auch eine Lauge, wie z. B. Kalilauge oder Natronlauge. Zink
reagiert schon mit verdünnter Salzsäure oder Phosphorsäure
oder auch verdünnter Schwefelsäure bei Raumtemperatur
unter Wasserstoffentwicklung. Selbige Reaktion wie die des Zinks,
trifft auch auf Magnesium zu.
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Auch
physikalische Reaktionen sind geeignet um Gase zu bilden, die eine
Volumenvergrößerung der erfindungsgemäßen
kosmetischen Zubereitung zu erzeugen. So kann eine in einer ersten
Komponente enthaltene chemische Verbindung auch ein Gas sein, das
in der ersten Komponente gut löslich und damit stabil einformuliert
ist. Die zweite Komponente enthält dann eine chemische
Verbindung, die bei Raumtemperatur die Löslichkeit der
chemischen Verbindung in der ersten Komponente herabsetzt, wodurch
das Gas ausgetrieben wird. Als Beispiel für ein in der
ersten Komponente gelöstes Gas kann CO2 genannt
werden, das in wässriger Lösung in Form von Kohlensäure
stabil einformuliert vorliegt. Durch Zusatz der chemischen Verbindung in
der zweiten Komponente der erfindungsgemäßen Zubereitung,
einer geeignete Säure, wird eine Absenkung des pH-Wertes
erzielt, wodurch das CO2 aus der wässrigen
Lösung ausgetrieben wird.
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Generell
ist jede organische oder anorganische Reaktion, die bei einer Temperatur
von etwa 25°C in der Lage ist, unter physiologisch vertretbaren
Bedingungen Gase bzw. leicht flüchtige Verbindungen zu
entwickeln, für das Aufschäumen, also die Volumenvergrößerung
der kosmetischen Zubereitung, im Allgemeinen geeignet. Dies gilt
solange, wie die reaktiven chemischen Verbindungen gelöst
und verteilt in den jeweiligen Komponenten vorliegen.
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In
jedem Fall werden die mindesten zwei chemischen Reaktionspartner
in Form von Komponenten in einem Behältnis in einander
benachbarten Kammern vorgelegt und erst bei Anwendung kombiniert,
so dass erst bei Anwendung, genauer gesagt beim in Kontaktbringen
der chemischen Verbindungen die Volumenvergrößerung
auftritt.
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Die
Verteilung der Reaktionspartner hat einen erheblichen Einfluss auf
das Endvolumen der kosmetischen Zubereitung nach in Kontaktbringen
der mindestens zwei Komponenten. Liegen die chemischen Verbindungen
kumuliert, mit anderen Worten nicht gleichmäßig
fein verteilt in der jeweiligen Komponente vor, so wird die Volumenvergrößerung
ebenfalls ungleichmäßig sein, und zwar dort stärker,
wo eine Anhäufung der chemischen Verbindung vorliegt, mit
der dann eine zweite chemische Verbindung reagiert.
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Besonders
bevorzugt liegen die jeweiligen chemischen Reaktionspartner daher
in gelöster Form in der jeweiligen Komponente vor. Dies
garantiert eine überwiegend gleichmäßige
Verteilung der chemischen Verbindungen in den Komponenten, so dass
nach in Kontaktbringen der chemischen Verbindungen eine in allen Volumenteilen
der Komponenten eine gleichmäßige Volumenvergrößerung
auftritt.
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Es
ist aber auch möglich, dass einer oder mehrere Reaktionspartner
nicht in gelöster Form in den Komponenten vorliegen. Bevorzugt
ist dann eine stabile Dispersion, in der der Reaktionspartner gleichmäßig verteilt
ist. Dadurch kann ebenso eine Volumenvergrößerung
stattfinden, die aber dann ggf. etwas mehr Zeit benötigt
um sich komplett auszubilden. Dies ist vermutlich auf die geringere
Diffusion der nicht gelösten Reaktionspartner zurückzuführen.
In diesem Fall wird bevorzugt, wenn die nicht in der jeweiligen
Komponente gelösten Reaktionspartner zumindest annähernd
homogen in ihrer Komponente verteilt sind, damit die Volumenvergrößerung,
wenngleich sie auch verzögert eintritt, zumindest in allen
Volumenteilen der kosmetischen Zubereitung auftritt.
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Die
in der erfindungsgemäßen Zubereitung erzielte
Volumenvergrößerung beträgt mehr als
50% bezogen auf das Volumen der gesamten ungeschäumten
Zubereitung.
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Damit
die erfindungsgemäße Zubereitung für
Anwendung in der dekorativen Kosmetik geeignet ist, enthält
mindestens eine der Komponenten eine farbgebende Substanz. Farbgebende
Substanzen sind ganz allgemein solche, die eine gewisse Färbung
in dem sie umgebenden System bewirken und die für den hier vorliegenden
Anwendungszweck den entsprechenden Kosmetikrichtlinien entsprechen
sollen. Hierunter fallen sowohl Farbstoffe, wie auch Pigmente, Glitter
und Glimmer, wobei die Pigmente organischer oder anorganischer Natur,
unbehandelt, verlackt oder beschichtet sein können. Jegliche
farbgebende Substanz ist geeignet, die nicht toxisch ist und auf
der Haut bzw. Schleimhaut und den Haaren bzw. Haarpartien angewendet
werden darf.
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Die
kosmetische Zubereitung im Sinne der Erfindung ist angenehm und
weich zu applizieren und dabei leicht und homogen verteilbar. Dies
ist darin begründet, dass die Zubereitung durch die Reaktion
der beiden chemischen Verbindungen in den unterschiedlichen Komponenten
der Zubereitung eine Volumenvergrößerung von mehr
als 50% erfährt. Eine Volumenvergrößerung
von mindestens 50% ist erforderlich um selbst cremig pastöse
Massen luftig leicht weiterzubilden, so dass pro applizierter Volumeneinheit
eine ausreichende Menge an kosmetischer Masse aufgetragen wird,
aber sich diese Masse durch das darin eingeschlossene Gas angenehm
leicht und weich auf der Haut verteilen lässt. Bei einer
Volumenvergrößerung von weniger als 50% kann die
gewünschte lockere, seidig weiche Applikation der kosmetischen
Zubereitung noch nicht bereitgestellt werden. Die Massen sind stumpf
und zäh und müssen durch gesteigerte Druckeinwirkung
auf der Haut verrieben werden.
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Der
Volumenvergrößerung sind nach oben hin keine Grenzen
gesetzt. Es ist lediglich anzumerken, dass mit einer Volumenvergrößerung
von über 500% der färbende Masseanteil der kosmetischen
Zubereitung nur noch einen sehr kleinen Anteil an der applizierten
Volumeneinheit der erfindungsgemäßen Zubereitung hat,
so dass die farbgebende Wirkung in den Hintergrund tritt. Durch
mehrfache Applikation übereinander kann aber die gewünschte
Farbintensität dennoch erzielt werden.
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Durch
die Aufbewahrung der mindestens zwei Reaktanden bzw. Reaktionspartner,
also der chemischen Verbindungen, in einander benachbarten, aber
physikalisch voneinander getrennten, Behältern, eingebettet
in unterschiedliche oder gleiche Komponenten, ist gewährleistet,
dass es nicht zu einer unerwünschten vorzeitigen Reaktion
der Reaktanden kommt. Würden beide Reaktanden bereits in
einer Komponente vorliegen, so könnte, sollte die Reaktion
von der Anwesenheit von Wasser abhängig sein, schon jeder
geringe Anteil an Luftfeuchtigkeit, der in den die Reaktanden enthaltenden
Behälter gelangt, zur vorzeitigen Reaktion führen, wodurch
die Masse unbrauchbar würde.
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Ferner
ist es somit auch möglich auf teure, wasserfreie Lösungsmittel
für Reaktanden, die in Anwesenheit von Wasser reagieren,
zu verzichten oder deren Anteil zumindest gering zu halten. Wasserfreie
Lösungsmittel haben ferner häufig den weiteren
Nachteil, dass sie, wie zum Beispiel im Falle von Silikonen, schlecht
zu entfernen sind, was einen erheblichen Reinigungsaufwand der Produktionsgeräte
bedeutet. Zudem findet sich wohl kaum ein so kostengünstiges
und verträgliches Lösungsmittel wie Wasser. Bevorzugt
wird daher Wasser oder eine wässrige oder alkoholische
Mischung als Trägermaterial eingesetzt.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung
der chemischen Verbindungen in unterschiedlichen, physikalisch voneinander
getrennten Behältern, ist darin zu sehen, dass somit jeder
Recktand in einer für ihn optimalen Umgebung, der jeweiligen
Komponente, bereitgestellt werden kann. Somit können, gerade wenn
sich die Reaktanden in ihrer Löslichkeit unterscheiden,
die chemischen Verbindungen optimal aufbereitet werden. Die Reaktanden
liegen somit homogen und gleichförmig verteilt in der sie
umgebenden Komponente vor.
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In
der gleichmäßigen Verteilung der beiden Reaktanden
in den jeweiligen Komponenten der erfindungsgemäßen
Zubereitung ist auch noch ein weiterer Vorteil zu sehen: Nur auf
diese Art und Weise ist gewährleistet, dass die gesamte
Masse nach Durchmischung der Komponenten einer gleichförmigen
und in allen Volumenanteilen gleichartig ausgeprägten Volumenvergrößerung
unterliegt. Dies ist wichtig um eine homogene Verteilbarkeit der
kosmetischen Zubereitung auf der applizierten Fläche zu
erzielen. Würden beide Reaktanden gleichzeitig in einer
Komponente vorliegen, so würde die Volumenvergrößerung
bereits dann einsetzen, wenn sich die beiden Komponenten nur oberflächlich
berühren. Eine gleichmäßige Aufschäumung
auch der Masse im Inneren der applizierten Volumeneinheit wäre
damit nicht mehr möglich, denn mit dem Beginn der Aufschäumung
andern sich die Fließeigenschaften der Komponenten drastisch.
Die Folge wäre eine ungleichmäßig aufgeschäumte
und damit inhomogene und auch hinsichtlich der Farbintensität
ungleichmäßige Masse, die nicht den hohen Anforderungen
entspricht, wie sie an Produkte der dekorativen Kosmetik gestellt werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Zubereitung wird eine gleichmäßige
Volumenvergrößerung durch das gesamte kosmetische
Produkt bereitgestellt, die zu weiten Teilen unabhängig
von Schichtdicke der aufgetragenen Masse und weitestgehend unabhängig
von der Temperatur oder der Luftfeuchtigkeit ist. Für eine
gute Volumenvergrößerung ist eine Umgebungstemperatur
von etwa 25°C, also Raumtemperatur ausreichend.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung eignet sich zum Auftragen
auf die Haut, Schleimhäute, Semischleimhäute und
Hautanhangsgebilde. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält mindestens eine der Komponenten Wasser als Lösungsmittel.
Wasser ist ein kostengünstiger Rohstoff, der überall
erhältlich ist und der für die meisten der erfindungsgemäßen
chemischen Verbindungen als Lösungsmittel geeignet ist.
Durch das Lösungsmittel Wasser lassen sich sehr geschmeidige
Massen formulieren, die als geschäumtes Produkt noch angenehmer
aufzutragen sind. Auch Mischungen auf wässriger Basis sind
geeignet, z. B. wässrige alkoholische Mischungen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn beide Komponenten wasserhaltig sind. Hier
ist auch die Herstellung der kosmetischen Komponenten vereinfacht,
da sich wasserbasierte Zubereitungen ohne jegliche Probleme leicht
aus den Vorrichtungen zur Herstellung der kosmetischen Zubereitung
wieder entfernen lassen. Ferner ist dann, wenn beide Komponenten
wasserbasiert, also wasserhaltig sind, eine optimale Durchmischung
beider Komponenten von Haus aus leichter zu erzielen, als es bei
Komponenten der Fall ist, die unterschiedlich hydrophil bzw. hydrophil
und lipophil sind. In Systemen, in denen zum Beispiel eine der Komponenten
lipophiler Natur ist und die andere wasserbasiert, muss mindestens
einer Komponente ein Emulgator oder ein starkes Tensid zugesetzt
werden, damit sich beide Phasen mischen.
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Die
nicht wässrige Phase kann auch Polyole enthalten bzw. aus
ihnen bestehen, wie zum Beispiel aus PEG-Derivaten verschiedenster
Art. Diese Substanzklassen bergen aber den Nachteil, dass sie die
Haut und insbesondere die empfindlichen Schleimhäute stark
reizen. Eben aus diesem Grund sind auch starke Tenside oder Emulgatoren
in höherer Dosis zur Förderung der Durchmischung
der Komponenten nicht wünschenswert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße
Zubereitung nicht auf die Durchmischung der beiden Komponenten fördernde
Hilfsmittel wie Emulgatoren und Tenside angewiesen, da sich beide
wasserhaltige Komponenten optimal, lediglich aufgrund von Einwirkung
geringer Scherkräfte, durchmischen lassen. Emulgatoren
oder Tenside können auch in einer erfindungsgemäßen
Zubereitung enthalten sein, insbesondere dann, wenn bereits eine
der Komponenten eine Emulsion darstellt. Das heißt, es
kann in der Regel auf Emulgatoren oder Tenside verzichtet werden.
Falls sie aber doch notwendig werden, so werden sie bevorzugt in
geringen Mengen unter 3 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzubereitung
eingesetzt. Eine Einsatzkonzentration bis zu 10 Gew.-% ist aber
unter Umständen möglich. Als besonders geeignet
erscheinen Zuckeremulgatoren, wie zum Beispiel diverse Sucrose-,
Xylitose-, Mannose- und/oder Dextrosederivate.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt die
Volumenvergrößerung 50 bis 300% bezogen auf das
Volumen der gesamten ungeschäumten Zubereitung. In diesem
Bereich der Volumenvergrößerung liegt ein optimales
Verhältnis von Masse zu „Gasblasen” vor.
So kann auf Anhieb eine ausreichende Farbabdeckung nach Applikation
der Masse erzielt werden, während die Masse aber so locker
leicht und cremig zu applizieren ist, dass sie schon beim ersten
Verreiben ein überaus angenehmes Gefühl auf der
Haut, den Schleimhäuten oder den Haaren erzeugt. Wie bereits
ausgeführt, ist eine Volumenvergrößerung
von weniger als 50% ungenügend um die kosmetische Zubereitung
homogen und angenehm cremig verteilen zu können. Zum anderen
ist eine Masse, die einer Volumenvergrößerung
von mehr als 300% unterlag, nicht mehr so intensiv in der Farbabgabe
pro applizierter Volumeneinheit, so dass ggf. mehrfach Masse appliziert
werden muss, um den gewünschten dekorativen Effekt zu erzielen.
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Bevorzugt
wird das Volumen der Zubereitung durch eine gasbildende chemische
Reaktion zweier Verbindungen in den jeweiligen Komponenten des erfindungsgemäßen
Kosmetikums vergrößert. Besonders vorteilhafte
chemische Verbindungen in der ersten Komponente sind Alkali- oder
Erdalkalicarbonate bzw. Hydrogencarbonate aber auch Verbindungen
wie Hirschhornsalz. Die chemische Verbindung in der jeweils anderen zweiten
Komponente ist in diesem Fall eine geeignete Säure, eine
anorganische oder organische Säure, wie z. B. Citronensäure,
Milchsäure, Weinsäure, Salzsäure, Phosphorsäure
und andere.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird die Volumenvergrößerung
durch Reaktion eines Peroxids (erste chemische Verbindung) mit einem
oxidierbaren Metallsalz (zweite chemische Verbindung) erzielt. Ein
besonders geeignetes Peroxid ist Dibenzoylperoxid, das mit dem besonders
bevorzugten oxidierbaren Metallion Fe(II) reagiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann die Volumenvergrößerung
durch Austreiben eines in der ersten Komponente gelösten
Gases durch eine in der zweiten Komponente gelöste geeignete
chemische Verbindung erzielt werden. Ein Beispiel für die
chemische Verbindung in der ersten Komponente ist Kohlensäure.
Die chemische Verbindung der zweiten Komponente kann dann eine den
pH-Wert verändernde Verbindung sein, bevorzugt eine Säure.
Durch das Einbringen der Säure in die ein gelöstes
Gas enthaltene erste Komponente werden durch Veränderung,
also Absenkung des pH-Wertes, die Löslichkeitseigenschaften
des Gases derart verändert, dass das Gas sich aus der Masse
austreiben lässt.
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Jegliche
chemische Verbindungen sind geeignet, die Gase wie N2,
O2, NH3, H2, CO2 oder andere
bei Reaktion mit einem geeigneten Reaktionspartner entwickeln und
wobei die Edukte und die resultierenden Produkte nicht toxisch sind
und ferner dazu geeignet, auf der Haut, den Schleimhäuten
und oder Hautanhangsgebilden appliziert zu werden.
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Eine
besonders bevorzugte Kombination von Reaktanden sind Carbonate bzw.
Hydrogencarbonate mit Säuren. Carbonate bzw. Hydrogencarbonate
sind leicht erhältliche, konstengünstige Ausgangsverbindungen,
die weder toxisch noch in sonst einer Weise bedenklich im Hinblick
auf die Verarbeitung und Applikation von sie enthaltenden kosmetischen
Zubereitungen sind. In Kombination mit einer geeigneten Säure
wie z. B. Citronensäure, lassen sich die vermengten Komponenten
gezielt leicht und einfach aufschäumen. Die erfindungsgemäße
Zubereitung ist homogen und angenehm leicht und cremig weich applizierbar.
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In
dieser Ausführungsform werden die Carbonate oder Hydrogencarbonate
in einer Konzentration von ca. 3 bis 10 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzubereitung
eingesetzt. Die Säure wird hingegen in einer Konzentration
von ca. 0,2 bis 1,5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzubereitung eingesetzt.
Die nahezu exakte Menge an Säure sollte in etwa dem stöchiometrischen
Verhältnis an Carbonat oder Hydrogencarbonat entsprechen,
kann aber auch variieren, je nach Zusammensetzung der Komponente
bzw. Stärke der Säure.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält
mindestens eine der Komponenten eine Silikonverbindung. Um eine
angenehm leichte, einfache und homogene Applikation der erfindungsgemäßen
Zubereitung bereitzustellen, darf der Schaum, der, basierend auf
der Gasentwicklung, die Volumenvergrößerung der
kosmetischen Zubereitung bewirkt, nicht übermäßig
stabil sein. Während es bei Reinigungsschäumen oder
Rasierschäumen durchaus gewünscht ist, dass der
Schaum auch nach Applikation für lange Zeit unverändert
auf der Haut verbleibt, ist bei Anwendungen der dekorativen Kosmetik
ein schnelles Brechen des Schaums wünschenswert. Nur dadurch
ist gewährleistet, dass der Schaum nach wenigem Verreiben
der weichen schaumigen Masse auf der Haut eine homogene, gleichmäßige
Farbschicht abbildet.
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Dies
kann bevorzugt dadurch erzielt werden, dass mindestens einer der
Komponenten eine Silikonverbindung zugefügt wird. Silikone
haben die Eigenschaft, dass sie auf Schaum destabilisierend wirken,
weshalb sie oft als Antischaummittel bei der Herstellung industrieller
Produkte, die eine Durchmischung mit hohem Scherkraft- und damit
Lufteintrag erfordern, eingesetzt werden. Die erfindungsgemäße
Zubereitung enthält in dieser Ausführungsform
in mindestens einer der Komponenten eine Silikonverbindung, damit
der sich bildende Schaum nach Applikation noch schneller bricht
und damit einfach zu verreiben ist. Die Masse ist somit gut verteilbar.
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Geeignete
Silikonverbindungen sind aus flüchtigen cyclischen oder
linearen Silikonen, nichtflüchtigen linearen Silikonen
und hydrophil oder lipophil modifizierten Silikonen, halogenierten
oder nicht halogenierten, oder Mischungen daraus, ausgewählt.
Besonders bevorzugt sind flüchtige Silikonverbindungen,
da diese den Schaum besonders gut und gleichmäßig
zur Brechung bringen.
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Die
mindestens eine Silikonverbindung enthaltende erfindungsgemäße
Zubereitung zeigt insbesondere bei Applikation auf Haaren oder Wimpern
noch einen überraschenden, besonderen Effekt. Durch die
Applikation des Schaums bzw. der geschäumten Zubereitung,
wird eine adäquate Menge der Masse auf die Wimper übertragen.
Im Falle von nicht geschäumten Formulierungen würde
mit einer Applikation zu viel Masse auf die Wimpern gelangen, so
dass diese unter der Massebeladung miteinander verkleben, was sogenannte „Fliegenbeine” erzeugt.
Durch das erfindungsgemäße schaumartige Produkt
gelangt schon von vornherein weniger färbende Masse auf
die Wimpern, wenngleich das Volumen der zu übertragenden
Masse mindestens genauso groß ist. Nun wurde überraschend
gefunden, dass gerade eine derartige Masse, deren Schaum relativ
schnell, schon nach wenigen Sekunden, bricht, die Trennwirkung der
Masse auf den Wimpern unterstützt. Quasi zerplatzen die
Schaumbläschen, die von feinster Masse umzogen sind und
die sich zwischen den Wimpern befinden auf, wodurch die nebeneinander
liegenden, ehemals durch das Schaumbläschen überbrückten
Wimpern eine Kraft in entgegen gesetzte Richtung erfahren und sich
somit leicht trennen. Aufgrund des anisotropen Zerplatzens der kleinen
Bläschen „erstarrt” die Masse, die einst
die Bläschen umgeben hat, sofort an Ort und Stelle der
Wimper, so dass dadurch sogar ein Volumeneffekt bereitgestellt wird.
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Ohne
an die Theorie gebunden zu sein, scheint dieser Volumeneffekt darin
begründet zu sein, dass hier nicht wie bei einer üblichen
Masse, diese Masse dünn entlang der Wimpern gestrichen
wird, was zu einem geradförmigen ebenen Film ohne nennenswertes
Volumen auf der Wimper führt. Die erfindungsgemäße
Zubereitung wird in Form eines Schaumes aufgetragen. Nach Zerplatzen
der Gasbläschen weist die Masse in radialer Richtung von
der Wimper weg, eben dadurch, dass die Masse, die einst die Gasbläschen
umgeben hat, nach Zerplatzen dieser Bläschen nicht mehr
glatt entlang der Wimpernoberfläche gestrichen wird sondern unmittelbar
an Ort und Stelle anisotrop antrocknet bzw. anhaftet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäße Zubereitung in mindestens einer der
Komponenten ein Tensid oder eine Mischung von Tensiden. Durch das
Tensid wird die initiale Schaumbildung, die durch das freiwerdende
Gas erzeugt wird gefördert, so dass die Zubereitung noch
schaumiger, cremiger und damit noch leichter und angenehmer applizierbar
wird. Als Tensid kann jegliches, in der Kosmetik übliche,
verwendet werden. Bevorzugt werden aber solche Tenside eingesetzt,
die die Haut bzw. die empfindlichen Schleimhäute nicht
zu stark reizen. Unter den weniger stark reizenden Tensiden sind
insbesondere nichtionische Tenside zu finden. Hierzu zählen
diverse Alkohole wie z. B. Cetyl Alcohol, Cetearyl Alcohol, Coconut Alcohol,
Hydrogenated Tallow Alcohol, Lauryl Alcohol, Myristyl Alcohol, Sucrose
Acetate Isobutyrate, Palm Kernel Alcohol und andere, aber auch andere
nichtionische Tenside wie z. B. Cocoamidopropyl Oxide, Dihydroxyethyl
C8-C10 Alkoxypropylamin Oxide, Isodecyl Glyceryl Ether oder Polyglyceryl-4
Ether Isostearate/Laurate. PEG- bzw. PPG-haltige Tenside sind aufgrund
des Reizpotentials wenig bevorzugt. Die Menge an Tensid kann gering
sein, bevorzugt wird das Tensid in einer Menge von weniger als 3
Gew.-%, bevorzugter weniger als 2 Gew.-% eingesetzt.
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Anstelle
oder aber auch zusätzlich zu den Tensiden können
auch Emulgatoren eingesetzt werden. Diese können in einer
der Komponenten oder aber auch in beiden Komponenten vorliegen,
als Einzelemulgator oder aber in Mischung. Emulgatoren sind in der
Kosmetik übliche Substanzen, die einen amphiphilen Charakter
aufweisen, und deshalb dazu geeignet sind, lipophile und hydrophile
Phasen in Form von Emulsionen miteinander zu verbinden und zu stabilisieren.
Sie können eingesetzt werden, wenn aus zwei unterschiedlichen
Komponenten eine homogene Masse, eine Emulsion gebildet werden soll.
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Ebenso
wie eine flüssige oder feste lipophile oder hydrophile
Phase können auch die Gasbläschen gasförmiger
Substanzen in der kosmetischen Masse durch Emulgatoren stabilisiert
werden. Die Stabilisationswirkung ist abhängig von der
Stärke des amphiphilen Charakters des Emulgators. Geeignete
Emulgatoren sind insbesondere solche wie Fettsäuren, Fettalkohole,
Glyceryl- und Polyglycerylderivate wie Glyceryl Olivate, Sorbitan
Olivate, Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate. Weniger stark
bevorzugt sind, wie im Falle der Tenside, PEG- bzw. PPG-haltige
Emulgatoren, die dann, wenn sie eingesetzt werden, in einer Konzentration
von 0,1 bis 10 Gew.-% und bevorzugt in einer Konzentration von weniger
als 3 Gew.-% eingesetzt werden.
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Anstelle
von Tensiden und/oder Emulgatoren können auch Flotationshilfsmittel
zur Stabilisierung des initial gebildeten Gases bzw. der aufschäumenden
kosmetischen Zubereitung verwendet werden. Gut geeignete Flotationshilfsmittel
sind Fettsäurealkylester.
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Für
die erfindungsgemäße Zubereitung eignen sich auch
Saponine zur Stabilisierung der initialen Schaumbildung. Geeignete
Saponine sind Glykoside von Steroiden, Steroidalkaloiden oder Triterpenen.
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In
einer weiteren Ausführungsform sind die erste Komponente
und die zweite Komponente in einem Verhältnis von 10:0,3
bis 0,3:10 vorhanden. Liegen die Komponenten in einem derartigen
Verhältnis zueinander vor, ist gewährleistet,
dass die Gasbildung, die ursächlich ist für die
angestrebte Volumenvergrößerung der kosmetischen
Masse, ausreichend ist, damit die kosmetische Zubereitung die gewünschten
Eigenschaften erhält. Ein Verhältnis von etwa
10:0,3 ist dann bevorzugt, wenn die erste Komponente, die damit
in einer mehr als 30-fachen Menge gegenüber der zweiten
Komponente vorliegt, nahezu alle, für die kosmetische Zubereitung
essentiellen Rohstoffe bzw. Chemikalien, enthält. Dies
ist zum Beispiel der Fall, wenn die erste Komponente eine gefärbte
Emulsion zur Applikation auf die Haut ist. Die zweite Komponente
umfasst dann lediglich die zur Volumenvergrößerung,
also Schaumbildung, erforderliche zweite chemische Verbindung in
einer fluiden Matrix.
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Ein
relativ ausgewogenes Mengenverhältnis der ersten und zweiten
Komponente ist dann bevorzugt, wenn beide Komponenten für
die kosmetische Zubereitung essentielle Rohstoffe bzw. chemische
Verbindungen enthalten. In einer besonderen Ausführungsform
stellt die erste Komponente eine lipophile Phase dar, die mit einem
geeigneten Emulgator zur Bildung einer O/W- bzw. einer W/O-Emulsion
und der ersten chemischen Verbindung ausgestattet ist. Die zweite
Komponente ist in diesem Fall eine hydrophile Phase, ggf. mit einem geeigneten
Co-Emulgator, so dass beim Vermischen der beiden Komponenten spontan
eine Emulsion gebildet wird, die durch die Reaktion der beiden nun
aufeinander treffenden chemischen Verbindungen aufschäumt.
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Die
Menge der jeweiligen Komponenten und das Verhältnis dieser
Komponenten zueinander können nahezu beliebig ausgebildet
sein. Dies ist abhängig von den Anforderungen an die kosmetische
Zubereitung und auch dem Reaktionsmechanismus der Gasbildung bzw.
der potentiellen Stabilisierungsmöglichkeiten der reaktiven
chemischen Verbindungen.
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Die
die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung bildenden
Komponenten werden in getrennt voneinander angeordneten, räumlich
benachbarten Kammern, abgefüllt. In einer bevorzugten Ausführungsform werden
jeweils eine vorbestimmte Menge der zwei oder mehr Komponenten aus
den jeweiligen Kammern bei Anwendung abgegeben, die sich dann vermischen
können. Hierzu sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten
denkbar. Je nach der Fließfähigkeit und Reaktionsfähigkeit
der angewendeten Komponenten kann es ausreichend sein, eine vorbestimmte
Dosis beider Komponenten am aufgetragenen Ort abzugeben, die sich
beim Auftragen durch die beim Verteilen erzeugte Scherkraft, ggf.
mit einem Applikator, vermischen.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist neben den einander benachbarten
Kammern zur Aufnahme der Komponenten eine Mischkammer vorgesehen,
in der die Komponenten in einem vorbestimmten Verhältnis vermischt
werden und dann als Schaum abgegeben werden. Hierdurch wird gewährleistet,
dass die beiden reaktiven chemischen Verbindungen in einem optimierten
Mengenverhältnis aufeinander treffen, so dass eine maximale
Volumenvergrößerung der kosmetischen Masse erreicht
wird. Mit anderen Worten werden die mindestens zwei Komponenten
in einer solchen Dosis abgegeben, dass die Reaktion in der gewünschten
Art und unter Erzeugung der gewünschten Gasmenge erfolgt.
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Die
Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitung richten sich nach dem Anwendungszweck. Bevorzugt wird
das erfindungsgemäße kosmetische Präparat
in Form von dekorativer Kosmetik zum Auftragen auf Haut, Semischleimhäute
und Hautanhangsgebilde verwendet. Überall dort, wo eine
kosmetische Masse gleichmäßig aufgetragen werden
soll, kommt ein geschäumtes Produkt in Betracht. Besonders vorteilhaft
sind geschäumte Produkte für Make-up, wie Concealer,
flüssige oder cremige Abdeckmassen, Eyeshadows, Lippenstifte,
Rouge, Haarkosmetikzubereitungen und Mascara.
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Die
erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung kann
neben den für die gasbildende Reaktion notwendigen Bestandteilen
die für diese Art von Produkten üblichen Inhaltsstoffe,
wie Öle, Wachse, Wachskomponenten, Silicone, Additive,
usw. enthalten. Der Fachmann kann die jeweils geeigneten Stoffe
und Mengen je nach Zweck aussuchen.
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Als Öle
kommen erdölbasierte Öle, wie Paraffinöle,
aber auch fluorierte Kohlenwasserstofföle, pflanzliche
oder synthetische Öle, flüchtig oder nichtflüchtig,
in Betracht. Unter den pflanzlichen Ölen finden sich Triglyceride
ebenso wie einfache Esteröle, wie z. B. das in der Kosmetik
wegen seiner pflegenden Eigenschaften oft verwendete Jojobaöl.
Synthetische Öle können ebenfalls Esteröle
sein, wie Pentaerythritylester, und Ester der Fettalkohole, wie
Myristyl Myristate, Isopropylmyristate und andere. Um die Polarität
des Öls an die umgebende Phase anzupassen, können
die Öle auch polyether-modifiziert sein. Je nach Viskosität
können aber auch polymere Öle eingesetzt werden,
wie Polydecene, Polybutene oder Polyisobutene. Eine weitere große Gruppe
sind die Silikonöle. Darunter fallen sowohl flüchtige
als auch nichtflüchtige, wobei unter den flüchtigen wiederum
cyclische oder geradkettige so genannte Silikonfluide zu finden
sind. Zu den bevorzugten flüchtigen Silikonfluiden gehören
diejenigen mit 5 oder 6 Si-O-Einheiten, also Cyclopentasiloxan oder
Cyclohexasiloxan. Unter den nichtflüchtigen Silikonölen
finden diejenigen vom Dimethicone-Typ in nahezu allen Viskositätsstufen Anwendung,
sowie auch deren Derivate, also auch Alkyl-, Fluoralkyl-, PEG- oder
PPG-Derivate. Aufgrund des erhöhten Reizpotentials werden
PEG und PPG-modifizierte Slikonöle eher in geringer Menge
eingesetzt. Sie haben jedoch den Vorteil, dass sie in eine wässrige
Phase homogen eingearbeitet werden können.
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In
kosmetischen Präparaten sind zur Ausbildung der Struktur
und zur Einstellung der Viskosität häufig Wachse
oder wachsartige Komponenten enthalten. Für die erfindungsgemäße
Zubereitung kommen alle bekannten Klassen von Wachsen und wachsartigen
Verbindungen in Betracht, solange sie die Ausbildung eines Schaums
nicht stören. Es kann hierzu aus einer Vielzahl von tierischen,
pflanzlichen und synthetischen Wachsen ausgewählt werden.
Je nach Anwendungsbereich kann das jeweils geeignete Wachs oder
eine Kombination von Wachsen und/oder Ölen ausgewählt
und variiert werden. Als tierische Wachse können Bienenwachs und
Lanolinwachse angeführt werden. Das Bienenwachs eignet
sich aufgrund seines angenehmen Geruchs und seiner Haptik besonders
gut für den Einsatz in Haarprodukten. Typische Beispiele
für pflanzliche Wachse sind Candelillawachs, Carnaubawachs
und hydrierte Pflanzenöle, wie hydriertes Baumwollsaatöl
oder hydriertes Jojoböl. Je nach Anwendungsbereich können
diese beliebig gemischt werden, um eine stabile Zusammensetzung
zu formulieren. Unter den synthetischen Wachsen finden sich mehr
oder weniger langkettige Fettsäuren, Esterwachse diverser
Fettsäuren, wie Behenyl Behenate, Pentaerythrityltetrabehenate
und andere, aber auch polymere Wachse, wie Polyethylene und oxidierte
oder teiloxidierte Polyethylene. Diese können ebenso derivatisiert
sein, durch Teil- oder Perfluorierung, oder Polyether-Modifizierung.
Ferner können aber auch erdölbasierte Wachse verwendet
werden, wie Paraffine, Ozokerite und diverse unterschiedliche Produkte
aus dem großen Gebiet der Mikrokristallinwachse.
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Die
Komponenten der erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitung können jeglicher Art sein, sowohl in physikalischer
Hinsicht als auch im Hinblick auf die chemische Zusammensetzung,
die Haptik und Trageeigenschaften der applizierten Zubereitung.
So kann jeweils eine Komponente eine wasserbasierte oder öl- bzw.
silikonbasierte Suspension sein, ein entsprechendes Gel oder aber
auch eine mehrphasige Komponente wie eine Emulsion. Dasselbe gilt
auch für die zweite und jede weitere Komponente. Die Komponenten
addieren sich nach Vermischung vorzugsweise zu einer makroskopisch
oder sogar mikroskopisch homogenen Zubereitung. Unter einer makroskopisch
homogenen Zubereitung wird dabei verstanden, zwischen unterschiedlichen Phasen
nicht dass mit bloßem Auge unterschieden werden kann. Unter
mikroskopisch homogenen Zubereitungen werden solche verstanden,
die bei einer 10-fachen Vergrößerung immer noch
homogen erscheinen, also keine unterschiedlichen Phasen erkennbar
sind.
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In
einer besonderen Ausführungsform addieren sich die mindestens
zwei Komponenten nicht zu einer mikroskopisch homogenen kosmetischen
Zubereitung. Dennoch werden alle erwünschten Eigenschaften
wie leichte Applikation nach Schaumbildung angenehme Cremigkeit
und dergleichen erzielt. Diese besondere Ausführungsform
betrifft insbesondere Make-up oder Haarfärbekosmetik oder
auch Mascaras, die eine lange Haftung auf der Haut, den Schleimhäuten
oder Hautanhangsgebilden aufweisen sollen. In diesem Fall ist es möglich
mit der ersten Komponente eine fertig anwendbare kosmetische Zubereitung
bereitzustellen und mit einer weiteren Komponente die zweite chemisch
reaktive Verbindung bereitzustellen, die in einem Fixiergel oder
Suspension oder dergleichen eingebettet ist. Zuerst wird dann die
erste Komponente auf die gewünschte Fläche appliziert,
wo sie bereits etwas antrocknet, dann wird die zweite Komponente
darüber aufgetragen. An der Verbindungsfläche
der beiden Komponenten tritt dann die gewünschte Volumenvergrößerung
ein, die Fixiermasse kann homogen auf der ersten Komponente verteilt
werden und fixiert zugleich die bereits verteilte erste Komponente
auf der applizierten Fläche.
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Als
Beispiel kann hier eine Mascara mit „Doppeleffekt” angeführt
werden. Bekannt sind bereits seit langem langhaftende – so
genannte long-lasting – Mascaras. Diese enthalten fixierende
polymere Verbindungen, die nach Applikation der Masse auf den Wimpern
antrocknen und die Struktur fixieren. Problematisch ist hier allerdings
die Einstellung der Trocknungsgeschwindigkeit der Masse. Trocknet
sie zu schnell, ist der Massefilm noch nicht gleichmäßig
auf den Wimpern verstrichen, trocknet sie zu langsam verkleben die
Wimpern miteinander. Eine Weiterentwicklung waren daher Mascaras
in einer Duoeinheit, die zwei unterschiedliche Massen enthalten.
Die erste Masse war die farbgebende Masse während die zweite
Masse oft ein Fixiergel darstellte. Problem hierbei war, dass mit
der langen Haftung nicht gleichzeitig ein ausreichendes Volumen
der Wimpern erzeugt werden konnte, denn wenn die farbgebende Masse über
die Viskosität so eingestellt wurde, dass sie einen satten
Farbübertrag auf die Wimpern garantierte, so war es im
zweiten Schritt nicht mehr möglich mit dem Fixiergel an
alle Stellen der tiefgetränkten Wimpern zu gelangen.
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Eine
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht daher
vor, als die erste Komponente eine „gewöhnliche” färbende
Mascara allerdings mit einer gasbildenden chemischen Verbindung
bereitzustellen. Eine zweite Komponente ist als Fixiermasse ausgebildet,
die aber ebenfalls eine chemische Verbindung zur Reaktion mit der
ersten chemischen Verbindung enthält. Nach Applikation
der ersten Komponente wird darüber die zweite Komponente
aufgetragen. Ein Auftragen übereinander ist ohne jegliche
Probleme möglich, da die erste Komponente quasi eine gewöhnliche
Mascara darstellt. Bei Applikation der zweiten Komponente reagieren
an den Berührungsflächen der beiden Komponenten
die reaktiven chemischen Verbindungen miteinander. Dadurch schäumt
zumindest die Oberfläche der ersten Komponente und diejenige
der zweiten Komponente auf, wodurch eine Volumenvergrößerung
der Masse auf den Wimpern eintritt. Nach dem erwünschten
Zerplatzen eines Großteils der Gasbläschen wird
die Masse wieder, wie gewohnt durch die fixierenden Substanzen in
der zweiten Komponente stabilisiert. Wie bereits ausgeführt,
wird gerade auf den Wimpern durch die anisotrope Anordnung der Massereste,
die die Gasbläschen umgeben haben, eine optische Volumenvergrößerung
der Wimpern erzielt.
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Als
fixierende Komponenten können ganz allgemein in der erfindungsgemäßen
Zubereitung handelsübliche, in der Kosmetik bekannte und
weitläufig eingesetzte, Rohstoffe zur Anwendung kommen.
Diese sind insbesondere polymere Rohstoffe.
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Vertreter
der polymeren Rohstoffe sind unter anderem wasserlösliche
oder wasserdispergierbare klassische polymere Filmbildner. Erfindungsgemäß werden
unter den polymeren Filmbildnern Homopolymere, Copolymere und darunter
auch Block-Copolymere verstanden Als Polymere können sowohl
radikalisch polymerisierte als auch durch Kondensationsreaktion
oder Addition synthetisierte Polymere zur Anwendung kommen. Als
Beispiele können die Stoffklassen der Acrylsäurepolymere,
Polyester, Polyvinylalkohole, Polyamide, Polyvinylacetate, Polyvinylpyrrolidone,
Polyurethane, silikonylisierte Polyacrylate, und auch Acrylamide
genannt werden. Durch die filmbildenden Eigenschaften der Polymere
ist es theoretisch möglich, dass auch teilweise initial
entstehende Gasbläschen stabilisiert werden. Dieser Effekt
ist aber nicht wünschenswert, da, wie bereits ausgeführt,
sich im Fall von flächig auf der Haut zu applizierender
Zubereitung, die Masse nicht mehr homogen verteilen und glatt streichen
ließe oder aber im Fall von Haarkosmetik oder Mascara,
die Haare bzw. Wimpern, über die stabilisierten Gasbläschen
zusammenkleben würden, was zu einem unansehnlichen Aussehen
führt.
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Die
filmbildenden Polymere werden daher entweder in einem niedrigen
Konzentrationsbereich eingesetzt, also bis maximal 15 Gew.-% bezogen
auf die Gesamtzubereitung oder aber es werden geeignete, die Gasbläschen
nach Bildung und Applikation auch wieder reduzierende Substanzen
eingesetzt, wie die bereits erwähnten Silikonderivate oder
aber Alkohol wie Ethanol, Isopropanol, Butanol oder dergleichen.
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Weiterhin
können für die erfindungsgemäße
Zubereitung Strukturmittel geeignet sein. Strukturmittel sind klassische
Verdicker, wie natürliche oder synthetische Polymere. Zu
nennen sind hier Silikate, Hydroxyfettsäuren, Stärke
und Stärkederivate, Cellulose und Cellulosederivate, Polysaccharide
wie Xanthane und Carrageenane sowie verdickend wirkende Polymere,
z. B. solche aus der Klasse der Acrylate.
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Strukturmittel
werden für die erfindungsgemäße Zubereitung
in einer solchen Menge eingesetzt, dass die jeweiligen Komponenten
bzw. die Gesamtzubereitung nach Vermischen die gewünschte
Struktur erhält. Hierzu sind Mengen im Bereich von 0,01
bis 7 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der fertigen Zusammensetzung üblich.
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Kosmetische
Zubereitungen enthalten üblicherweise auch weitere Additive
zur Einstellung gewünschter Eigenschaften, wie mechanische
und mikrobielle Stabilität, Geruch, Konsistenz etc.
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Je
nach Zusammensetzung können Additive wie Konservierungsmittel,
Parfüms, Aromen, Antioxidantien oder andere zugesetzt werden,
die dem Fachmann bestens bekannt sind. All diese Bestandteile werden in
den für kosmetische Präparate üblichen
Mengen eingesetzt.
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Sofern
nicht anders angegeben beziehen sich die Mengenangaben im Folgenden
auf die Gesamtzusammensetzung. Die Rohstoffe werden ferner in der
für die Kosmetik üblichen Bezeichnung (INCI-Nomenklatur)
angegeben. Beispiele Beispiel
1 – tönende Tagescrème
Komponente
1: | [%] |
Buxus
Chinensis | 4,5 |
Butyrospermum
Parkii | 6,3 |
Hydrogenated
Rapseedoil | 1,5 |
Hydrogenated
Castor Oil | 3,0 |
C11-C13
Isoparaffin | 8,7 |
Glyceryl
Stearate | 2,2 |
Pigmente | 10,0 |
Methyl
Paraben | 0,2 |
Propyl
Paraben | 0,2 |
NaHCO3 | 3,5 |
|
Komponente
2: | |
Polyglyceryl-3
Methylglucose Distearate | 3,5 |
Glycerin | 3,0 |
Sodium
Polyacrylate | 0,2 |
Imidazolidinyl
Urea | 0,2 |
Ethanol
abs. | 5,0 |
Sorbitol | |
Citric
Acid | 2,0 |
Aqua | add.
100 |
-
Zubereitung:
-
In
einem geeigneten Behälter wurden alle Rohstoffe der Komponente
1 mit Ausnahme der Pigmente und des NaHCO3 zusammengemischt
und erhitzt, bis eine homogene Masse entstand. Anschließend
wurden die Pigmente zugefügt und die Masse zweimal mittels
eines Dreiwalzenstuhls gewalzt, so dass die Pigmente in der Masse
fein verteilt wurden. Die Masse wurde unter Rühren abgekühlt
und bei Temperaturen unter 40°C wurde das NaHCO3 zugegeben. Nach erneutem Vermischen wurde
die Masse bei ca. 35°C in eine der Kammern eines Zweikammerspenders
eingefüllt.
-
In
einem weiteren Behälter wurden alle Rohstoffe der zweiten
Komponente zusammen vermengt und auf ca. 65°C erwärmt,
bis das Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate geschmolzen war.
Die Masse wurde ebenfalls heiß in die weitere Kammer des
Zweikammerspenders eingefüllt.
-
Zur
Applikation wurde aus dem Zweikammerspender aus jeder Kammer eine
ca. erbsengroße Portion Masse auf die Handfläche
aufgetragen. Durch leichtes Verreiben der Masse mit den Fingern
schäumte die Masse deutlich auf und ließ sich
angenehm leicht und cremig weich auf die gewünschte Hautpartie-
hier das gesamte Gesicht, auftragen. Die Bläschen zerplatzen
nach kurzem Verreiben sehr schnell so dass die Masse nach kurzer
Zeit homogen und glatt auf der Haut appliziert war.
-
Im
Vergleich dazu wurde eine Masse entsprechend des Beispiels 1 als
fertige Emulsion ohne die schaumbildenden chemischen Verbindungen
zubereitet.
-
Das
Applikationsergebnis der erfindungsgemäßen Zubereitung
war besser als in dem Fall wo das gewöhnliche Make-up angewendet
wurde, da sich die pigmentierte erfindungsgemäße
Zubereitung aufgrund der Schaumform wesentlich leichter verteilen
ließ, so dass keine Farbstreifen oder ungleichmäßige
Farbschattierungen zu bemerken waren.
-
Volumenvergrößerung:
-
Die
gemäß der „Messzylinder-Methode” (Seite
6 bzw. 7) gemessene Volumenvergrößerung betrug etwa
75%. Beispiel
2 – Volumen-Mascara
Komponente
1: | [%] |
Caprylic/Capric
Triglyceride | 6,2 |
Persea
Gratissima | 1,5 |
Beeswax | 3,8 |
Polybutene | 3,5 |
Cyclopentasiloxane | 8,5 |
Glyceryl
Stearate | 3,1 |
Black
Iron Oxide | 12,0 |
Sodium
Methyl Paraben | 0,2 |
Sodium
Propyl Paraben | 0,3 |
Stearic
Acid | 3,7 |
Sorbitol | 2,5 |
PVP | 4,0 |
Phenoxyethanol | 0,6 |
K2CO3 | 3,8 |
Aqua | 36,3 |
|
Komponente
2: | |
Glycerin | 1,0 |
Silica | 0,2 |
Xanthan
Gum | 0,1 |
Tartric
Acid | 1,7 |
Aqua | 7,0 |
-
Zubereitung:
-
In
einem geeigneten Behälter wurden alle Rohstoffe der Komponente
1 bis einschließlich des Glyceryl Stearates zusammengemischt
und auf 85°C erhitzt, bis eine homogene Masse entstand.
Anschließend wurde das Pigment zugefügt und die
Masse zweimal mittels eines Dreiwalzenstuhls gewalzt, so dass die
Pigmente in der Masse fein verteilt wurden. Die Masse wurde anschließend
erneut auf 85°C erhitzt.
-
In
einem weiteren Behälter wurden alle Rohstoffe der ersten
Komponente ab Sodium Methyl Paraben zusammen vermengt und auf ca.
80°C erwärmt, bis eine homogene Masse entstand.
-
Anschließend
wurde langsam die Wachsmasse unter Rühren mit einem Propellerrührer
in die Wassermasse überführt. Nach vollendeter
Zugabe wurde die Masse noch für 5 min mittels eines Ultra-Turrax
homogenisiert und in eine Kammer eines Zweikammerspenders mit Mischkammer
eingefüllt.
-
In
einem weiteren Behälter wurden alle flüssigen
Rohstoffe der zweiten Komponente zusammen vermengt und anschließend
unter starker Rühren die pulverförmigen Feststoffe
zugegeben. Die Masse wurde kalt in die weitere Kammer des Zweikammerspenders
eingefüllt.
-
Zur
Applikation wurde aus dem Zweikammerspender aus jeder Kammer eine
ca. erbsengroße Portion Masse in die Mischkammer eingebracht
und dort homogen vermischt. Mittels eines geeigneten Applikators wurde
dann die Masse auf die Wimpern transferiert. Die Masse war nach
unmittelbarer Entnahme aus der Mischkammer stark schaumig und ließ sich
leicht unter Platzen der meisten Bläschen auf die Wimpern übertragen.
Im Ergebnis wurden die Wimpern tief geschwärzt und erhielten
ein stark erhöhtes Volumen. Der auf den Wimpern gebildete
schwarze Film war durch das unregelmäßige Aufbrechen
der Gasbläschen nicht komplett durchgehend von einer Schichtdicke
auf den Wimpern sondern etwas unregelmäßig, was
den Wimpern ein natürlicheres voluminöses Aussehen
gab und nicht den Eindruck von „Fliegenbeinen” erweckte.
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Volumenvergrößerung:
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Die
gemäß der „Messzylinder-Methode” (Seite
6 bzw. 7) gemessene Volumenvergrößerung betrug etwa
55%. Beispiel
3 – long-lasting Volumen-Mascara
Komponente
1: | [%] |
Paraffinium
Liquidum | 6,1 |
Silk
Protein | 0,2 |
Beeswax | 2,9 |
Polybutene | 1,2 |
Trisiloxane | 6,1 |
Glyceryl
Olivate | 3,1 |
PVP
Eicosene Copolymer | 4,0 |
Iron
Oxides | 8,0 |
Methyl
Paraben | 0,2 |
Propyl
Paraben | 0,2 |
Stearic
Acid | 3,5 |
Glycerin | 2,5 |
Phenoxyethanol | 0,6 |
Hirschhornsalz | 2,1 |
NaOHaq (10-%ig) | 0,5 |
Aqua | 29,25 |
|
Komponente
2: | |
Ethanol
abs. | 5,2 |
PVP | 3,5 |
PVA | 3,7 |
Ascorbic
acid | 3,95 |
Aqua | 13,2 |
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Zubereitung:
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In
einem geeigneten Behälter wurden alle Rohstoffe der Komponente
1 bis einschließlich des Propyl Parabens zusammengemischt
und auf 85°C erhitzt, bis eine homogene Masse entstand.
Anschließend wurde die Masse zweimal mittels eines Dreiwalzenstuhls
gewalzt, so dass die Pigmente in der Masse fein verteilt wurden.
Es entstand eine dunkelbraune Paste. Die Masse wurde anschließend
erneut auf 85°C erhitzt.
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In
einem weiteren Behälter wurden alle Rohstoffe der ersten
Komponente ab der Stearinsäure, mit Ausnahme des Hirschhornsalzes
zusammen vermengt und auf ca. 80°C erwärmt, bis
eine homogene Masse entstand.
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Anschließend
wurde langsam die Wachsmasse unter Rühren mit einem Propellerrührer
in die Wassermasse überführt. Nach vollendeter
Zugabe wurde die Masse noch für 5 min mittels eines Ultra-Turrax
homogenisiert und auf ca. 50°C unter Rühren mit
dem Propellerrührer abgekühlt. Dann erst wurde
das Hirschhornsalz zugefügt, homogen verrührt
und die Masse in eine Kammer eines Zweikammerspenders eingefüllt.
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In
einem weiteren Behälter wurden alle flüssigen
Rohstoffe der zweiten Komponente zusammen vermengt und bei 40°C
gerührt bis eine homogene Masse entstand. Die Masse wurde
kalt in die weitere Kammer des Zweikammerspenders eingefüllt.
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Zur
Applikation wurde aus der ersten Kammer des Zweikammerspenders eine
Portion Masse mittels eines Bürstenapplikators entnommen
und auf die Wimpern übertragen. Anschließend wurde
mit einem zweiten Applikator Masse aus der zweiten Kammer des Zweikammerspenders
entnommen und über die erste Masse auf den Wimpern aufgetragen.
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Die
Masse schäumte sofort nach in Kontaktbringen der beiden
Massen auf den Wimpern auf.
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Der
Schaum zerfiel nach kurzer Zeit und zurück blieben stark
dunkelbraun gefärbte Wimpern, deren Volumen optisch deutlich
vergrößert war. Die Applikation war einfach, die
Massen cremig leicht und weich, so dass sie mit der Bürste
gleichmäßig und homogen auf die Wimpern aufgetragen
werden konnten.
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Die
Masse hielt mehr als 12 Stunden auf den Wimpern ohne zu verschmieren
oder sich abzulosen. Nach beendeter Tragedauer konnte die Masse
mittels einer Waschemulsion leicht von den Wimpern entfernt werden.
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Volumenvergrößerung:
Die gemäß der „Messzylinder-Methode” (Seite
6 bzw. 7) gemessene Volumenvergrößerung betrug
etwa 110%. Beispiel
4 – Glitter Eyeshadow long-lasting
Komponente
1: | [%] |
Sorbitol | 7,5 |
Isopolyglyceryl-3
Dimethiconol | 2,55 |
PEG-10
Dimethicone Crosspolymer | 3,8 |
Pigmente | 12,0 |
Sodium
Methyl Paraben | 0,1 |
CO2 in Form von Kohlensäure | 0,05 |
Diazolidinyl
Urea | 0,2 |
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Komponente
2: | |
Glycerin | 2,5 |
Citric
Acid | 0,6 |
Polyester
Glitter | 5,5 |
Aqua | 10,0 |
Komponente
3: | |
Ethanol
abs. | 8,5 |
Acrylates
Copolymer | 7,3 |
PPG-17/IPDI/DMPA
Copolymer | 7,5 |
Aqua | 31,9 |
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Zubereitung:
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In
einem geeigneten Behälter (vorzugsweise einer Maschine
mit Mischkammer und entsprechenden Anschlüssen für
Druckluft, Temperatur, Rührer, etc.) wurden alle Rohstoffe
der Komponente 1 bis auf das CO2 in den
Druckbehälter eingebracht und gerührt bis die
Masse homogen war. Anschließend wurde über eine Druckluftleitung
so lange CO2 eingeblasen unter Rühren,
bis der %-Anteil an CO2 in Form von Kohlensäure bezogen
auf die Gesamtmasse 0,5 Gew.-% betrug. Die Masse wurde kalt in eine
druckdichte Kammer eines Mehrkammerspenders eingebracht.
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In
einem weiteren geeigneten Behälter wurden alle Rohstoffe
der Komponente 2 eingebracht und gerührt bis die Masse
homogen war. Die Masse wurde kalt in eine weitere Kammer eines Mehrkammerspenders eingebracht.
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In
noch einem weiteren Behälter wurden alle Rohstoffe der
dritten Komponente vermengt und gerührt bis eine homogene
Masse entstand. Auch diese Masse wurde kalt in eine weitere Kammer
eines Mehrkammerspenders eingebracht.
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Zur
Applikation wurde aus der ersten Kammer des Zweikammerspenders eine
Portion Masse mittels eines Pinselapplikators entnommen und auf
die Augenlider aufgebracht. Anschließend wurde mit einem
zweiten Pinsel eine Portion der zweiten Komponente aus der zweiten
Kammer des Zweikammerspenders entnommen und über die erste
Masse auf den Augenlidern aufgetragen. Die Masse schäumte
sofort nach Inkontaktbringen der beiden Massen auf den Augenlidern
auf und ließ sich aber schnell sehr angenehm verstreichen. Es
verblieb eine glitzernde Masse mit dunklem Grundton auf den Augenlidern.
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Abschließend
wurde noch Fixiermasse aus der dritten Kammer des Mehrkammerspenders
ebenfalls mit einem Pinsel auf die angetrocknete Masse auf den Augenlidern
aufgetragen. Die Masse bekam so noch einen schönen Glanz,
der die Glitterpartikel besonders gut zur Geltung brachte.
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Die
Masse hielt mehr als 12 Stunden auf den Augenlidern ohne zu verschmieren
oder sich in der Lidfalte abzusetzen oder gar sich abzulösen.
Nach beendeter Tragedauer konnte die Masse mittels einer Waschemulsion
leicht von den Augenlidern entfernt werden.
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Nach
in Kontaktbringen der beiden Komponenten 1 und 2 war die Masse relative
flüssig und sehr weich, so dass sie gut selbst in die Augenwinkel
des Auges übertragen werden konnte.
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Dennoch
hielt die Masse wesentlich besser als jeder bekannte wachsbasierte
oder sogar emulsionsbasierte Eyeshadow.
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Volumenvergrößerung:
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Die
gemäß der „Messzylinder-Methode” (Seite
6 bzw. 7) gemessene Volumenvergrößerung betrug etwa
150%. Beispiel
5 – Wangenrouge
Komponente
1: | [%] |
Glycerin | 3,0 |
Hydroxypropyl
Cellulose | 0,4 |
Imidazolidinyl
Urea | 0,2 |
Pigmente | 8,5 |
FeO | 2,9 |
NaOHaq (10%-ig) | 0,6 |
Stearic
Acid | 3,5 |
Aqua | add.
100 |
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Komponente
2: | |
Butyrospermum
Parkii | 4,3 |
Paraffinium
Liquidum | 1,5 |
Paraffin
Wax | 2,0 |
Cyclopentasiloxane | 8,7 |
Glyceryl
Stearate | 2,2 |
Propyl
Paraben | 0,4 |
Dibenzoylperoxid | 2,5 |
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Zubereitung:
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In
einem geeigneten Behälter wurden alle Rohstoffe der Komponente
1 vermengt und mit dem Ultra-Turrax so lange homogenisiert, bis
Komponente 1 homogen war. Anschließend wurde die Masse
in eine Kammer eines Zweikammerspenders eingefüllt.
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In
einem weiteren Behälter wurden unter Rühren alle
Rohstoffe der zweiten Komponente bis auf das Dibenzoylperoxid vermengt
und homogen bei 85°C aufgeschmolzen. Unter Rühren
wurde die Masse bis unter 60°C abgekühlte und
dann das Dibenzoylperoxid zugegeben. Die Masse wurde anschließend
in die weitere Kammer des Zweikammerspenders eingefüllt.
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Zur
Applikation wurde aus jeweils beiden Kammern eine erbsengroße
Portion Masse auf die Handinnenfläche aufgetragen. Nach
leichtem Verreiben der Masse mit den Fingern schäumte diese
stark auf. Das geschäumte Produkt wurde dann auf die Haut,
besser gesagt die Wangen, appliziert und ließ sich dort
leicht und angenehm verreiben. Der Schaum brach nach wenigem Verreiben
zusammen und hinterließ eine gleichmäßige
Farbschicht auf den Wangen.
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Volumenvergrößerung:
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Die
gemäß der „Messzylinder-Methode” gemessene
Volumenvergrößerung betrug etwa 200%.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 03/043598 [0010]
- - US 2006/0147399 [0011]