DE3024578C2

DE3024578C2 - Zusammensetzung zum Konditionieren von mit einem alkalischen Mittel vobehandeltem Haar

Info

Publication number: DE3024578C2
Application number: DE3024578A
Authority: DE
Inventors: David Cohen; Raymond Stamford Conn. Feinland; Michael Hnatchenko; Stanley Pohl; Leszek January Wolfram
Original assignee: Bristol Myers Co
Current assignee: Bristol Myers Co
Priority date: 1979-07-02
Filing date: 1980-06-28
Publication date: 1985-09-05
Also published as: GB2057261A; DK283080A; IT1145272B; DK165388C; IT8049144A0; FR2460133B1; DK165388B; AR230565A1; GR69318B; SE8004858L; NL8003835A; DE3024578A1; GB2057261B; FR2460133A1; MX154911A

Description

Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zum Konditionieren von mit einem alkalischen Mittel "orbchandcltem Haar, die in einem wäßrigen Träger mindestens ein kationisches Polymer, ein Detergent und eine Säure enthält.

Aus der DE-öS 26 23 691 ist ein Haarshampoo bekannt, das ein VinylpyrroHdon-Pfropfpolyrner und ein Detergens, das kationisch, anionisch oder amphoter sein kann, enthält und einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 7 hat. Das Pfropfpolymer lagert sich auf dem Haar ab, wodurch dieses glänzend und gut kämmbar wird. Bei der nächsten Haarwäsche wird das Polymer aber wieder herausgewaschen. Wenn der Glanz- und der Kämmeffekt beibehalten bleiben sollen, muß Immer das gleiche Shampoo benutzt werden. Die Erfindung 1st dagegen auf eine Zusammensetzung zum Konditionleren von Haar gerichtet; der Konditionlereffekt soll Ober mehrere Haarwäschen beständig sein.

Es 1st bekannt, Haar mit bestimmten quaternären Ammoniumverbindungen zu behandeln, um es zu Konditionieren, d. h. seine Kämmbarkelt, Handhabbarkelt, Weichheit usw. zu verbessern. Obwohl die bekannten Zusammensetzungen in untereinander verschiedenem Ausmaß zufriedenstellend waren, wiesen sie jedoch den wesentlichen Nfhiell auf, daß Ihre Wirkung nicht lange anhielt, insbesondere wiederholte Shampoobehandlungen nicht aberstand.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Zusammensetzung zum Konditionleren von Haar, das zuvor mit einem alkalischen Mittel behandelt worden Ist, anzugeben, deren Konditionlereffekt auch bei wiederholtem Shampoonleren des Haares belbehalwn wird. ³ⁱ

B Weiterhin soll ein Verfahren für die Behandlung von Haar mit dieser Zusammensetzung angegeben werden,

1 wobei der Kondltloniereffekt, der erzielt wird, bei wiederholten Shampoonlerungen relativ stabil bleibt.

: * Diese Aufgabe wird durch eine Zusammensetzung zum Konditionleren von mit einem alkalischen Mittel

ti vorbehandeltem Haar, die In einem wäßrigen Träger mindestens ein kationisches Polymer, ein Oetergens und

^u- Säure enthält, gelöst, das dadurch gekennzeichnet 1st, daß das Detergens amphoter 1st; daß die Zusammenset- <o

/! zung kationisches Polymer In einer Menge von 0,4 bis 10 Gew.-« und das Detergens In einer Menge von 0,2 bis

β 20 Gew.-* enthält, wobei das Verhältnis

ß _ (Polymer [mer])

£ (Detergens [mol])

if [Polymer (mer) ist die Zahl der positive Ladung tragenden Mole der wiederkehrenden Einheiten des Polymers,

r und Detergens (mol) 1st die Zahl der Mole Detergens] Im Bereich von 0,2 bis 5 liegt; und daß die Säure In einer

f? Menge anwesend Ist, daß der pH-Wert Im Bereich von 1 bis 6 Hegt.

f Nach Wunsch kann die Zusammensetzung auch eine effektive Menge, Im Bereich von 0,1% bis 5%, eines so

V Betalns der folgenden Strukturformel enthalten

fi CHj

^ R-N⁺-CH₂COO-

ϊ I

' CH₃

worin R ein langkettiger allphatlscher Rest mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen 1st.

Bei dem erflndungsgemäßen Verfahren zum Konditionieren von Haar, das zuvor mit einem alkalischen » I Behandlungsmittel behandelt worden 1st, kommt diese Zusammensetzung zum Einsatz.

« Die kationischen Polymeren, die für die Zusammensetzung nach der Erfindung eingesetzt werden können,

►V variieren etwas. Drei Klassen von Polymeren, die besonders geeignet sind, sind Im Handel erhältlich. Zur ersten

I Klasse gehört ein Homopolymer von Dlmethyldlallylammonlumchlorld und Ist wahrscheinlich eine Mischung

$ von Verbindungen der Formeln:

CH₂

H₂C

(A)

CH₂

H₃C CH₃

(B)
CH₂

+CH₁-C/ ^XCH-CH₂ CH₂

N⁺ cr

CH₃ CH₃

worin η eine vom Molekulargewicht abhängige Kardlnanzahl 1st. Geeignet sind Polymere dieser Klasse, die ein Molekulargewicht im Bereich von 4G00 bis 550000, vorzugsweise von ungefähr 20000 bis ungefähr 100000 aufweisen.

Die zweite Klasse sind Poly-idimethylbutenyl-ammonlumchloridJ-o.w-bis-itriethano'ammonlumchloride) folgender Formel:

OH—CH₂CH₂

OH-CH₂CH₂-N⁺-

OH-CH₂CH₂

CH₃

---N⁺-CH₂-CE=CH-CH₂-

CH₃

cr

c:t,ch₂oh

N⁺-CH₂CH₂OH „ CH₂CH₂OH

worin η eine von dem Molekulargewicht abhängige Kardinalzahl 1st.

Die Molekulargewichte der geeigneten Polymeren dieser Klasse schwanken ebenfalls etwas. Sie liegen hauptsächlich im Bereich von ungefähr 800 bl£ ungefähr 5000, vorzugsweise von 1000 bis 3000.

Die dritte Klasse geeigneter kationischer Polymerer sind die Polymeren und Copolymeren von quatemislertem Polyvinylpyridin der folgenden Strukturformeln:

-CH₂-CH —

-CH₂-CH

-in

worin η eine von dem Molekulargewicht abhängige Kardinalzahl, R ein C^jQ-Alkylrest und X" ein kosmetisch akzeptables Anion, wie zum Beispiel Halogenid, Sulfat und Carboxylat ist. Diese Polymeren haben ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von ungefähr 5000 bis ungefähr 100 000.

Als ein Beispiel für ein kationisches Polymer dieser Gruppe sei Polyvinylmethylpyrfdlniumjodld genannt. Es hat die Formel:

-CH₂-CH

CH₃ Γ

In der η eine vom Molekulargewicht abhangige Kardinalzahl 1st. Das mittlere Molekulargewicht liegt bei ungefähr 50 000.

Die In der Zusammensetzung enthaltene Menge an kationischem Polymer hängt von den besonderen Ergebnissen ab, die angestrebt werden. Üblicherwelse wird das kationische Polymer zwischen 0,4 Gsv/,-% bis 10 Gew.-96, bezogen auf das Gesamtgewicht der wäßrigen Zusammensetzung, ausmachen, wobei df,r optimale Bereich zwischen 1% und 5% liegt.

Die zweite wesentliche Komponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzung Ist ein amphoteres Detergens. Ein Charakteristlkum dieser Materialien 1st, daß viele von. Ihnen den Charakter eines anionischen oder eines kationischen Ü.tergens annehmen, abhängig von dem pH-Wert der Lösung, In die sie eingebracht werden. Es gibt eine Reihe von amphoteren Detergentien, die far den Einsatz in der erflndungsgemaßen Zusammensetzung In Frage kommen. Jedoch wurde gefunden, daß zwei Klassen besonders effektiv sind. Die erste Klasse kann durch folgende Strukturformel definiert werden:

CH₂COONa

_R__c._A₊__{CH2CH2OCHjCOO}-

m Il I

N CH₂ ^s

CH₃

worin R ein langkettlger Fettrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen Ist. Bevorzugt werden solche Verbindungen, In denen R Kokosnußfettreste sind. Ein solches Detergens Ist Im Handel erhältlich und Ist In dem Buch CTFA Cosmetic ingredient Dictionary (1973) beschrieben.
Eine zweite Klasse amphoterer Detergentien, die besonders geeignet Ist, hat die folgende Strukturformel:

IV R—NH—CH₂—CH₁—COOH

worin R ein Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen Ist. Ein Beispiel für ein solches Detergens Ist ein Im Handel erhältliches Produkt, bei dem R In der Formel IV eine Mischung von Lauryl- und Myrlstylfettalkylgruppen Ist. Dieses Material Ist In dem CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary (1973) als Lauramlnoproplonsäure beschrieben.

Die In der Zusammensetzung eingesetzte Menge an amphoterem Detergens hängt etwas von Ökonomischen Überlegungen und den angestrebten Wirkungen ab. Üblicherwelse liegt es In einer Menge Im Bereich von 0,2 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-96, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.

Ein anderes wesentliches Merkmal der erflndungsgemaßen Zusammensetzung 1st darin zu sehen, daß die Lösung einen sauren pH-Wert hat, d. h. einen pH-Wert, der Im Bereich von 1 bis 6 Hegt. Jede beliebige einer Vielzahl von Sauren kann zum Einsetzen des pH-Werts der Zusammensetzung auf den geeigneten Wert benutzt werden. Salzsäure, Citronensäure und Phosphorsäure sind besonders geeignet.

Die Betaine, die vorzugsweise In die Zusammensetzung elngebractv, werden kennen, sind die der folgenden Strukturformel:

CH₁
(I) R-N⁺-CH₂COO-

CH₃

worin R ein iangketiiger aüphaüscher Rest mit ungefähr 10 bis 24 Kohlenstoffatomen ist. Hler und In den Ansprachen wird der Ausdruck »langkettlger allphatlscher Rest« so benutzt, daß er sowohl gesattigte als auch ungesättigte geradkettlge und verzwelgtkettlge Reste, Kohlenwasserstoffreste und auch kettenförmige Reste umfaßt, die zusätzlich zu den Kohlenstoffatomen in der Kette andere Atome, wie zum Beispiel Sauerstoff, Stickstoff und dergleichen enthalten.

Als Beispiele für typische Betaine, die eingesetzt werden können, selen genannt: Cocamidopropylbetaln, Oleylbetaln, Cetylbetaln, Cocobetaln. Cocamidopropylbetaln hat die folgende Strukturformel:

O CH₃

Ii I

(Π) R-C-NH-(CHj)₃-N⁺-CH₂-COO-

CH₃

O

worin RC - ein Kokosfettsäureaeylrest ist Kokosfettsäure ist eine Mischung von Fettsäuren, die aus Kokosnußöl erhalten werden und die hauptsächlich aus CirSäuren bestehen.
Oleybetain hat die folgende Strukturformel:

CH₃

(ID) CH₃iCH₂)₇CH = CH(CH₂)7—CH₂-N⁺-CH₂-COO-

CH₃ ω

Strukturmäßtg nähern sich Cocobetaln und Cetylbetain dem Oleylbetaln gemäß vorstehender Formel IH an mit der Ausnahme, daß der deylrest durch Kokosfett-Reste bzw. den Cetylrest ersetzt 1st. Eine Reihe von Betainen, die In die erfindungsgemäße Zusammensetzung eingesetzt werden können, sind Im Handel erhältlich.

Die Menge, in der Betain in die erundungsgemäSe Zusammensetzung eingearbeitet werden kann, kann schwanken. Üblicherwelse liegt sie im Bereich von ungefähr 0,1 Gew.-Ä bis ungefähr 5 Gew.-56, vorzugsweise von O^ Gew.-SK bis ungefähr 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Die kationischen Polymeren, die amphoteren Detergentien und die vorstehend erwähnten Säuren sind die

wesentlichen aktiven Bestandteile der Zusammensetzung, doch kann sie auch andere Bestandteile enthalten, die den organoleptlschen Charakter des Produkts verbessern oder dessen Auftragbarkelt erleichtern.

Es liegt daher Im Rahmen der Erfindung, In die Zusammensetzung ein oder mehrere von Materlallen, wie Duftstoffe, Losungsmittel dafür, Eindickungsmittel, Bakterizide und dergleichen einzuarbeiten.

Wenn gewünscht, können verschiedene Lösungsmittel eingesetzt werden. Normalerwelse ist das Lösungsmittel ein allphatlscher ein- oder mehrwertiger Alkohol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Der Ausdruck »allphatlscher Alkohol« wird hierin In seinem allgemeinen Sinn verwendet und schließt geradkettige und verzwelgtkettifcc Alkylalkohole ein, die einwertige oder mehrwertige (z. B. Dihydroxy) Etheralkohole, Esteralkohole usw. sein können. Als Beispiele selen Ethanol, Carbltol, Hexylenglykol und Propylenglykol angeführt. Die Lösungsmittel können In Mengen bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorzugsweise bis 5 Gew.-%, eingesetzt werden.

Manchmal Ist es zweckmäßig, auch ein neutrales Detergens In die Zusammensetzung einzuarbeiten. Es kann In einer Menge bis zu 10 Gew.-*, vorzugsweise bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorliegen. Geeignete Detergentien sind zum Beispiel: Nonoxynol-9; Polyoxlethylen-(20)-Isohexadecylether; Polysorbat 20.

Um das Aufbringen der Zusammensetzung auf das Haar zu erleichtern, ist es oft zweckmäßig, Ihre Viskosität etwas zu erhöhen. Viele Eindickungsmittel können für diesen Zweck eingesetzt werden. Genannt selen Hydroxlethylceilulose und Carboxymethylcellulose. Es wurde jedoch gefunden, daß die Hydroxlethylcellulose besonders geeignet Ist. Die Konzentration des Eindickungsmittel kann In Abhängigkeit von den angestrebten Ergebnlssen etwas schwanken. Normalerwelse wird es Im Bereich von 0 Gew.-5S bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt.

Sehr oft 1st es zweckmäßig, ein Bakterizid In die Zusammensetzung einzuarbeiten. Aus der Vielzahl der bekannten geeigneten Bakterizide sei als ein Beispiel l-O-ChloroallyDO.SJ-triaza-l-azonlaadamantanchlorld genannt. Es ist in dem CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary, 2. Ausgaben beschrieben. Die Menge des elngesetzten Bakterizide kann schwanken und hängt von der Natur der jeweiligen Zusammensetzung ab. Normalerwelse Hegt das Bakterizid In einer Menge von 0 bis 10 Gew.-56, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.

Es wurde nun gefunden, daß die Konditionlerwirkung außer von den absoluten Mengen an kationischem Polymer und amphoterem Detergens In der Zusammensetzung In hohem Maße von dem »molaren Verhältnis« von Polymer zu Detergens abhängig 1st. Der Ausdruck »molares Verhältnis« Ist hierin definiert als:

(Polymer [mer])

(Detergens [mol])

wobei bedeuten: [Polymer (mer)] die Anzahl der positive Ladung tragenden Mole der wiederkehrenden Elnhel- ^

ten des Polymers, und [Detergent (mol)] die Zahl der Mole des Detergens. Das Verhältnis α kann schwanken. |

Normalerweise wird es im Bereich von 0,2 bis 5, vorzugsweise im Bereich von 1 bis ungefähr 2 liegen.

Die Zusammensetzungen können auf das Haar In Irgendeiner geeigneten Welse aufgebracht werden. Ein typisches Vorgehen umfaßt: Aufbringen der Konditionlerzusammensetzung (vgl. nachfolgendes Beispiel 1) auf

•»o frisch gefärbtes oder gebleichtes Haar, zartes Einarbeiten der Zusammensetzung In die Haarmasse, Einwirkenlassen der Zusammensetzung auf das Haar für eine Zelt von 1 bis 3 Minuten und gründliches Spülen des Haares mit Wasser vor dem Kämmen und dem Trockenen. Die Menge der auf das Haar aufzubringenden Konditionlerzusammensetzung kann schwanken, aber es sollte Im allgemeinen nicht weniger als 1%, bezogen auf das Gewicht des Haares, ausmachen. Es ist nicht erforderlich, daß die aufgebrachte Menge mehr als 20% des Haargewtchts ausmacht.

Im allgemeinen wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung auf Haar aufgebracht, das zuvor behandelt worden Ist und Infolge der Behandlung etwas alkalisch 1st. Für solche Behandlungen 1st typisch das Behandeln des Haares mit Oxidationsfarbsystemen. Dabei wird eine Färbebasis, die u. a. Oxidatlonsfärbemlttelzwlschenprodukte enthält, mit einem wäßrigen Träger, der ein Oxidationsmittel, wie z. B. Wasserstoffperoxid enthält, gemischt und diese Mischung In das Haar elnshampooniert. Bevor die Mischungen auf das Haar aufgebracht werden, haben sie üblicherweise einen alkalischen pH-Werc, zum Beispiel Im Bereich von 7 bis 12, Insbesondere von 8 bis 11.

Eine andere Vorbehandlung 1st die mit einer alkalischen Bleichlösung, die ein übliches Oxidationsmittel (z. B. wäßriges Wasserstoffperoxid), Verstärker, wie zum Beispiel Kaliumpersulfat Und Ammoniumpersulfat, Alkalisiermittel und dergleichen enthalt.

Wenn Zusammensetzungen nach der Erfindung auf das Haar aufgebracht werden, das in der vorstehend beschriebenen Welse vorbehandelt worden 1st, fallt die Kombination des amphoteren Detergens und des kationischen Polymers auf dem Haar aus und bildet einen Kondltlonler-Komplex, der auf dem Haar auch bei wiederholtem Shampoonleren erhalten bleibt. Anders gesagt, bei Inkontaktbringen der Zusammensetzung mit dem alkalisch vorbehandelten Haar bringt die Restalkallnltat des Haares den pH-Wert der Zusammensetzung Ins Alkalische. Das amphotere Detergens (das in der sauren Zusammensetzung kationisch war) wird anionisch, und das anionische Detergens reagiert mit dem kationischen Polymer unter Bildung eines kondltlonierenden Niederschlags In situ auf dem Haar. Dieser Niederschlag 1st über mehrere Waschen bestandig, wobei es keine Rolle spielt, mit weichem Shampoo gewaschen wird.

Der pH-Wert der erfindungsgemäß einzusetzenden Haarkonditionlerzusammensetzung wird in gewissem Ausmaß auf die Alkallnltät des zu behandelnden Haares und die relativen Mengen an kationischen Polymeren und amphoteren Detergentien abgestimmt. Im allgemeinen wird der pH-Wert der Zusammensetzung so ausgewählt, daß nach ihrem Aufbringen auf das Haar und Einwirken der Alkallnltät des Haares auf die Zusam-

¹'.: mensetzung deren pH-Wert ungefähr um eine pH-Einheit über den Wert angehoben Ist, bei dem das Ausfallen

i, des Komplexes stattfindet. Unter diesen Bedingungen scheint Im allgemeinen das optimale Ausfallen des

j Konditionlerkomplexes stattzufinden.

J Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern.

Ii

μ Beispiel 1

I Bes.undteil Gew.-%

ä Polymer von Dimethylallylammoniumchlorid *) 2,00

, Detergens der Formel III oder IV 4,00

_; Hydroxiethylcellulose 2,00

Phosphorsäure 1,60

Duftstoff 0,10 Wasser: Rest aufl00%
i-' PH 4,5

:^;. ·) Poly-(dimethylbutenylammoniumchlorid)-a, l-bis(triethanolammoniumchlorid); mittl. Mol-Gew. 2ö

j ungefähr 1000 bis 2000

; Beispiel 2

Bestandteil Gew.-%

S Kationisches Polymer *) 1,00

■' Detergens der Formel III oder IV 2,00

;1 Hydroxiethylcellulose 2,00

.; Phosphorsäure 0,90

^ Duftstoff 0,10

Ii Wasser: Rest auf 100%

j pH 4,5

ä *) Pr>ly-(dimethylbutenylammoniumchlorid)-o, l-bisitriethanolammoniumchlorid); mittl. Mol-Gew.

pi ungefähr 1000 bis 20U0

Beispiel 3

Bestandteil Gew.-%

Poly-4-vinylmethylpyridiniumjodid 2,00 ^₅

Detergens der Formel ΠΙ oder IV 4,00

Hydroxiethylcellulose 2,00

Phosphorsäure 1,60

Duftstoff 0,1° so

Wasser: Rest auf 100%

PH 4,5

" '" ~" ~"~ " "Beispiel 4

Bestandteil Gew.-%

Poly-4-vinyllauiylpyridiniumsulfat 1,00

Polymer von Dimethyl-diallylammoniumchlorid 1,00 *

Detergens der Formel ΙΠ oder IV 4,00

Hydroxiethylcellulose 2,00

Phosphorsäure 1,60

Duftstoff 0,10 ^6S

Wasser: Rest auf 100%

pH 4,5

Beispiel 5

Bestandteil

Polymer von Dimethyl-diallylammoniumchlorid Detergens der Formel III oder IV Hydroxiethylcellulose Natriumhydroxid

Phosphorsäure

Ethanol

Cocamidopropylbetain

Wasser: Rest auf 100%

pH 4,5 Gew.-%

3,50 1,75 2,00 0,01 0,07 4,00 2,00

Beispiel

Beispiel 6 entspricht Beispiel 5 mit der Ausnahme, daß 2,00 Gew.-% Oleylbetaln anstelle des Cocamldopropylbetalns gemäß Beispiel 5 eingesetzt werden. Die Zusammensetzung hat einen pH-Wert von 4,5.

Bestandteil Gew.-% Beispiel 7

Beispiel 8 Beispiel 9

Polymer von Dimethyldiallylammoniumchlorid Hydroxiethylcellulose Phosphorsäure Natriumhydroxid Detergens der Formel III oder IV Sorbinsäure Bakterizid Carbitol Cocamidopropylbetain Duftstoff Polysorbat -20 Polyoxiethylen(20)isohexadecylether Wasser Rest auf 100% pH 5,00

2,250

0,450

0,015

2,560

0,100

3,00

0,600

0,400

4,8

0,001

0001

4,5

Bestandteil

Gew.-%

Beisp. 10 Beisp. 11 Beisp. 12 Beisp. 13 Beisp. 15 Beisp.

Polymer von Dimethyldiallylammoniumchlorid 5,0 Hydroxiethylcehulose Natriumhydroxid Phosphorsäure Detergens^]) der Formel ΓΠ oder IV Detergens Sorbinsäure Bakterizid ²) Carbitol Duftstoff Betain³) Kationisches Polymer⁴) Betain⁵)

2,25 0,15 0,2 2,0

0,1

0,10

3,0

0,40

2.0

— —	5,0	5,0	5,0


0,46	-	-	-
2,56
0,10
0,10

2,0
5,0

2,0

2.0

Fortsetzung Bestandteil

Gew.-*

Beisp. 10 Beisp. U Bcisp. 12 Beisp. 13 Beisp. 15 Beisp. IS

Betain⁶)

Betain⁷)

Wasser Rest auf 100%

pH 4,5

2,0

') Lauramopropionsaure ^;; Cocomidopropylfcttain ^]) 1 -O-CtiloroallylhS^J.-triaza-l-azoniaadamandanchlorid *) Poly-idimethylbutenylammoniumchloridlii, o-bis-ÖrieLhanoIammoniumchlorid)

⁵) Cocobetan *) Laurylbelain

⁷) Cetylbelain

der

Die Konditionlerzusammensetzung nach der Erfindung 1st nicht nur hinsichtlich der Verbesserung Naß- oder Trockenkämmbarkeit des Haares, der Handhabbarkeit, der Weichheit oder dergleichen sondern im Gegensatz zu den üblichen Produkten bleiben diese Konditioniereffekte auch nach wiederholtem Shampoonleren erhalten. Diese Kondlttonsbeständigkelt wird in dem nachfolgenden Versuch gezeigt, bei dem gefärbtes Haar als Testsubstrat verwendet wird. Büschel von gesundem kaukasischem Haar wurden mit der weiter unten aufgeführten Zusammensetzung A 20 Minuten lang entsprechend den gegebenen Instruktionen gefärbt. Das Verhältnis der Lösungsmenge zum Gewicht des Haares, die Temperatur und die für das Spülen nach der Farbebehandlung eingesetzte Wassermenge wurden so eingestellt, daß sie den Bedingungen auf dem menschlichen Kopf entsprachen. Nach dem Spülen wurde ein übliches Haarkorditlonlermlttel, auf einem Haarbüschel eingesetzt, wahrend auf einem In gleicher Welse behandelten anderen Haarbüschel die Zusammensetzung des Beispiels 1 und auf einem weiteren In gleicher Welse behandelten Haarbüschel die Zusammensetzung des Beispiels 5 aufgebracht wurde. Hierbei wurden jeweils 0,1 g Produkt pro 1 g Haar verwendet. Das Material wurde 30 Sekunden eingearbeitet und für 1 weitere Minute auf dem Haar belassen, wonach das Haar gespült und gekämmt wurde. Die Kamm-Messungen wurden entsprechend dem Verfahren durchgeführt, das In dem Artikel von Farcla and Diaz (J. Soc. Cosmt. Chem. 27, 379-398, 1976) beschrieben Ist. Der Test besteht Im wesentlichen darin, daß das Haar durch einen Kamm geführt wird, der mit einem BelastungsmeßgerSt verbunden ist, das seinerseits mit einem Aufzeichnungsgerät verbunden Ist. Um die Haare durch den Kamm zu führen, muß Arbelt aufgebracht werden und diese Arbelt, die an dem Integrator des Geräts abgelesen werden kann, 1st ein objektives Maß für die Leichtheit oder die Schwere des Kammvorgangs.

Nachdem die Kämmeigenschaften des Haares nach Färbe- und Konditionlerbehandlung bestimmt worden waren, wurden die Haarbüschel mit einem Shampoo dreimal oder öfter shampoonlert und danach erneut hinsichtlich der Kammbarkelt untersucht. Beim Shampoonleren wurde 0,1 g Shampoo pro 1 g Haar aufgebracht. In das Haar 60 Sekunden lang eingearbeitet, um eine üppige Schaumbildung zu erzielen. Danach wurde das shampoonlerte Haar wenigstens 1 Minute lang gespült. Jeder Shampoonierschrltt bestand aus zwei Schaumblldungs/Spülfolgen.

Die Ergebnisse des Kämmbarkeitstestes sind In der folgenden Tabelle I zusammengestellt. In der Tabelle Ist die »Kämmbarkeit« In Arbeitseinheiten (gern) ausgedrückt. Je höher die Werte, desto weniger leicht Heß sich das Haar kämmen.

Zusammensetzung A

Bestandteil	Gew.-% bezogen auf da* Gesamtgewicht der Zusammensetzung
p-Phenylendiamin	0,35
N,N-bis(2-Hydroiethyl-l)-p-phenylendiaminsulfat	0,17
Resorcin	0,31
1-Naphthol	0,08
Ölsäure	7,50
Propylenglykol	4,40
lsopropanol	4,35
Wasserstoffperoxid	3,00
Octoxynol-1	3,50
Sulfatisiertes Castoröl	1,50
Amnioniumhydroxid	1.15

Tabelle I Fortsetzung Bestandteil Gew.-% bezogen

auf das Gesamtgewicht

der Zusammensetzung

Cocanide DEA

Duftstoff

Natriumsulfit

EDTA

Wasser Rest auf 100%

pH 9,8

0,75 0,15 0,05 0,01

Behandlung mit Mittlere Kämmbarkeit (gem) auf feuchtem Haar

kein +3 +4 +5 +6

Shampoonieren Shampoos Shampoos Shampoos Shampoos

7350	349	438	531
769	641	809	916

A) Nach Färben 2800 A) + üblicher Konditionierer A) + Konditionierer von Beispiel 1 A) + Konditionierer von Beispiel 5 A) + Konditionierer von Beispiel 7 Die letzten beiden Ergebnisse in Tabelle I wurden durch Versuche an Kopfhaar von Testpersonen bestätigt.

Es sollte festgehalten werden, daß die Betaine selbst keinen Effekt auf das Konditionieren haben, wenn sie In der Zusammensetzung zusammen mit dem kationischen Polymer eingesetzt werden. Nur wenn andere amphoiere Verbindungen, wie die welter vorn beschriebenen auch In der Zusammensetzung vorhanden sind, wird ein zusätzliches Konditionieren durch den Einsatz der Betaine erreicht.

Im folgenden wird der Einsatz der Kondltlonierzusammensetzung auf Haar beschrieben, das zuvor einer Bleichbehandlung unterworfen worden 1st. Es wurde gefunden, daß die Behandlung von gebleichtem Haar mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch die Weichheit und die Kämmbarkeit des Haares verbessert. Zwei Haarbüschel von braunem kaukasischem Haar eines Gewichts von jeweils 3 g wurden 1 Stunde lang bei 30° C mit 20 g der folgenden Bleichzusammensetzung gebleicht.

Zusammensetzung B Bestandteil Gew.-% bezogen

auf das Gesamtgewicht

der Zusammensetzung

Kaliumpersulfat Ammoniumpersulfat Natriumstearat Natriummetasilikat Wasserstoffperoxid Kieselsäure, sehr feinkörnig

EDTA

Methylcellulose-ether Wasser Rest auf 100%

pH 10,3

11,0 6,0 3,5 3,5 3,5 2,5 0,5 0,8

Nach dem Bleichen wurde das Haar gründlich gespült und eines der gebleichten Büschel wurde 3 Minuten lang mit 1,5 g der folgenden Zusammensetzung behandelt.

10

Beispiel 16 Bestandteil Gew.-% Polymer von Dimethyl-diallylammoniumchlorid 2,0 Lauraminopropionsäure 2,4 Benzylalkohol 3,5 Phosphorsäure 1,1 io

Wasser auf 100%

Das andere Büschel wurde für dieselbe Zeit dem gleichen bereits vorstehend beschriebenen üblichen Haarkondltlonierer ausgesetzt. Beide Büschel wurden gründlich gespült. Es wurde gefunden, daß sie sich welch und
seidig anfühlten und leicht zu kämmen waren. Danach wurden die beiden Büschel erneut einmal shampooniert 'S und dann hinsichtlich ihrer Eigenschaften verglichen. Zu diesem Zeltpunkt fühlte sich das mit dem bekannten
Konditionlerer behandelte Büschel klebrig und gummiartig an und war schwer zu kämmen, während das mit
der Kondltlonlerzusammensetzung gemäß Beispiel 16 behandelte Büschel sich weiterhin weich anfühlte utid
leicht zu kämmen war. Diese auf die Konditionierung zurückzufahrenden Effekte konnten an dem Büschel
auch noch nach einer so hohen Shampoonierzahl wie vier Shampoonlergängen festgestellt werden. ^M

11

Claims

Patentansprüche:

1. Zusammensetzung zum Konditionieren von mit einem alkalischen Mittel vorbehandelten Haar, die in einem wäßrigen Träger mindestens ein kationisches Polymer, ein Detergens und Säure enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Detergens amphoter 1st; daß die Zusammensetzung kationisches Polymer in einer Menge von 0,4 bis 10 Gew.-S6 und das Detergens In einer Menge von 0,2 bis 20 Gew.-S6 enthält, wobei das Verhältnis

a =

(Polymer [mer]) (Detergens [mol])

[Polymer (mer) 1st die Zahl der positive Ladung tragenden Mole der wiederkehrenden Einheiten des Polymers, und Detergens (mol) ist die Zahl der Mole Detergens] im Bereich von 0,2 bis S Hegt; und daß die Säure In einer Menge anwesend Ist, daß der pH-Wert Im Bereich von 1 bis 6 Hegt.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis α im Bereich von 1 bis 2 Hegt.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich \}f^ bis 5% wenigstens eines Be tains der Formel

CH₃

R-N⁺-CH₂COO" CH₃

enthält.

4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betain wenigstens eines aus der Gruppe: Cocamldopropylbetaln, Laurylbetaln, Oleylbetaln, Cetylbetaln und Cocobetaln Ist.

5. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kationisch: Polymer ein Homopolymer von Dimethyldlallylammonlumchlorid 1st.

6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kationische Polymer ein Homo- oder Copolymer eines quaternlsierten Polyvinylpyridin mit monomeren Einheiten der folgenden Strukturformeln

-CH₂-CH

oder

, + ,J-CH-CH₂ R X"

Ist, worin R ein C^Hj-AIkylrest und X" ein kosmetisch akzeptierbares Anion Ist und das mittlere Molekulares gewicht Im Bereich von 5000 bis ungefähr 100 000 Hegt.

7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Anion ein Halogenid, Sulfat oder Carboxyiat ist.

8. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kanonische Polymer ein Poly-idlmethylbutenylammoniumchlorldJ-^cu-bisitriethanolammonlumchlorid) Ist.

9. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das amphotere

Detergens die folgende Strukturformel hat:

R-C-

N \

CH₂COCNa

-N⁺-CH₂CH₂OCH₂COO-CH₂

CH₂

worin R ein langkettlger Fettrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen Ist.

10. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß R ein Kokosfettrest Ist.

11. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das amphotere Detergens die folgende Strukturformel hat:

R—NH—CH₂—CHi—COOH worin R ein Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen Ist.

12. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen aliphatischen ein- oder mehrwertigen Alkohol mit 1 bis 6 C-Atomen als Lösungsmittel enthält.

13. Verfahren zum Konditionieren von Haar, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Haar eine Zusammensetzung gemäß einem der Ansprache 1 bis 12 fur eine hinreichend lange Zelt aufgebracht wird, um das Kämmverhalten und/oder die Handhabbarkeit und/oder die Weichheit des Haares zu verbessern.

14. Verfahren zum Konditionieren von mit einem alkalischen Mittel vorbehandelten Haar, dadurch gekennzeichnet, daß auf das vorbehandelte Haar eine Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 for eine hinreichend lange Zelt aufgebracht wird, um das Kämmverhalten und/oder die Handhabbarkelt und/oder die Weichheit des Haares zu verbessern.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des zuvor eingesetzten Behandlungsmittels im Bereich von 7 bis 12 liegt.

16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des zuvor eingesetzten Behandlungsmittels im Bereich von 8 bis 11 liegt.