DE102015105092B4 - Verfahren zum Überbrücken einer Schwundfuge - Google Patents
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- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/66—Sealings
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- E04B1/681—Sealings of joints, e.g. expansion joints for free moving parts
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Abstract
Verfahren zum Überbrücken einer Schwundfuge (24) zwischen benachbarten Feldern eines Bodens (23), wobei an zwei parallel verlaufenden Kanten der Felder, die die Schwundfuge (24) begrenzen, jeweils ein Anker (2) eines Fugenprofils (1) verankert wird, indem ein jeweils an dem Anker (2) ausgebildeter flächiger Randstreifen (15) aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Gewebe in einer zu dem Boden (23) parallelen Ebene mit dem Boden (23) verbunden wird, wobei die Anker (2) an einem Brückenelement (3) zum Überbrücken der Schwundfuge (24) angebracht sind, das überwiegend aus einem entropieelastischen Kunststoff besteht, und überwiegend aus einem gegenüber dem Brückenelement (3) härteren Kunststoff bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (23) aus einem Unterboden (26) und einem in der Ebene auf dem Unterboden (26) verklebten Bodenbelag (29) besteht und der Bodenbelag (29) durch die Randstreifen (15) hindurch mit dem Unterboden (26) verklebt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überbrücken einer Schwundfuge zwischen benachbarten Feldern eines Bodens, wobei an zwei parallel verlaufenden Kanten der Felder, die die Schwundfuge begrenzen, jeweils ein Anker eines Fugenprofils verankert wird, indem ein jeweils an dem Anker ausgebildeter flächiger Randstreifen aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Gewebe in einer zu dem Boden parallelen Ebene mit dem Boden verbunden wird, wobei die Anker an einem Brückenelement zum Überbrücken der Schwundfuge angebracht sind, das überwiegend aus einem entropieelastischen Kunststoff besteht, und überwiegend aus einem gegenüber dem Brückenelement härteren Kunststoff bestehen.
- Als „Schwundfuge“ wird hier sowohl eine Fuge im Bodenbelag und der Unterbodenkonstruktion als auch - soweit vorhanden - eine darunter liegende Fuge im Untergrund (beispielsweise Estrich oder Beton) bezeichnet.
- Ein solches Verfahren offenbart
DE 296 20 180 U1 : Das flexible Brückenelement besteht aus Kautschuk, die Anker aus PVC sind demgegenüber formbeständig und liegen auch unter Last bündig an den Kanten der Felder an. - Ähnliche Fugenprofile sind unter anderem aus dem Produktportfolio der Anmelderin allgemein bekannt: Die Anker der bekannten Fugenprofile sind aus Aluminium extrudiert, die Randstreifen sind jeweils an den Anker angeformt und werden entweder, wie beispielsweise gemäß
DE 196 02 982 C1 oderDE 102 08 359 A1 vor dem Verlegen des Bodens mit dem Untergrund verschraubt und von dem Boden überdeckt, oder nach dem Verlegen von der Oberseite aus auf den Boden aufgelegt. - Entropieelastische Kunststoffe bestehen aus sehr langen Polymerketten, deren Elemente auf atomarer Ebene entlang der Kette gegeneinander drehbar sind. Unter Zugbelastung richten sich diese Ketten parallel zur Spannung, unter Druck senkrecht zur Spannung aus und verdrillen sich bei Entlastung zu einem Polymerknäuel mit statistisch verteilten Drehwinkeln. Das Brückenelement der bekannten Fugenprofile ist dadurch elastisch verformbar und gibt bei einer Änderung des Abstands der Anker nach.
- Im Hintergrund der Erfindung ist allgemein bekannt, dass ein bestehender Untergrund - beispielsweise um diesen aus Denkmalschutzgründen zu schonen, um Trittschall zu vermindern, um die Flächenelastizität zu erhöhen oder um einen Hohlraum zum Verlegen von Versorgungsleitungen zu schaffen - zunächst mit einem Unterboden überbaut und der sichtbare Bodenbelag erst auf den Unterboden verlegt wird.
- Zum Überbrücken von Schwundfugen in schwimmend - oder sogar auf Stützen - verlegten Unterböden und dem darauf aufgebrachten Bodenbelag können die Fugenprofile nicht auf Untergrund verschraubt werden. Die nachträgliche Anbringung des Fugenprofils oben auf den Bodenbelag ist häufig aus optischen Gründen oder um Stolperschwellen zu vermeiden unerwünscht.
-
DE 200 08 752 U1 offenbart ein Fugenprofil mit einer elastischen, gewebeummantelten Dichtungseinlage.US 9,062,453 B1 DE 197 19 501 A1 ein Profil zum Abdecken einer Dehnfuge ohne Brückenelement aus einem entropieelastischen Kunststoff bekannt.EP 1 331 324 A2 offenbart einen Kantenschutzrichtwinkel mit Glasfasergewebestreifen,GB 960,065 A - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fugenprofil für einen Boden vorzuschlagen, der aus einem auf den Untergrund aufgebrachten Unterboden und einem mit dem Unterboden verklebten Bodenbelag besteht.
- Lösung
- Ausgehend von den bekannten Verfahren wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass der Boden aus einem Unterboden und einem in der Ebene auf dem Unterboden verklebten Bodenbelag besteht und der Bodenbelag durch die Randstreifen hindurch mit dem Unterboden verklebt wird. Die Verbindung von Bodenbelag und Unterboden wird so im Bereich der Randstreifen nicht unterbrochen. Für die Verklebung kommen insbesondere Dispersionskleber, alternativ auch Acrylkleber zum Einsatz.
- Vorteilhaft sind an dem Fugenprofil die Anker und das Brückenelement koextrudiert. Bei der Koextrusion entsteht ohne weitere Bearbeitung durch Stoffschluss eine feste Verbindung zwischen den Ankern und dem Brückenelement. Alternativ zur Extrusion können Anker und/oder Brückenelement auch in einem Gussverfahren gefertigt werden. Dies ist zwar aufwändiger, bietet sich aber insbesondere für die Herstellung von Eck- oder Wandanschlussstücken an. Alternativ zur Koextrusion können die Anker und das Brückenelement in getrennten Schritten gefertigt und anschließend miteinander verklebt werden.
- Weiter vorzugsweise sind an dem Fugenprofil die Randstreifen mit den Ankern koextrudiert. Auch hier entsteht durch die Koextrusion schon bei der Herstellung des Ankers im Urformverfahren eine feste Verbindung mit dem Randstreifen. Alternativ kann der Randstreifen (wie in den bekannten Profilen) an den Anker angeformt sein.
- Textile Flächengebilde - also Gewebe, Gewirke, Gestricke und Vliese - bestehen aus miteinander flächig verbundenen Fasern und sind durch die Zwischenräume zwischen den Fasern hindurch feuchtigkeitsdurchlässig. Das Gewebe kann aus Naturfasern, aus Kunststoff (beispielsweise Aramid) oder aus Metall bestehen und beispielsweise durch Glas- oder Kohlefasern verstärkt sein.
- Besonders bevorzugt bestehen an dem Fugenprofil die Randstreifen überwiegend aus einem Glasfasergewebe. Der Randstreifen weist so bei minimaler Dicke eine besonders hohe Zugfestigkeit auf. Alternativ kann der Randstreifen beispielsweise aus einem Metallgewebe bestehen. Weiter alternativ kann der Randstreifen (wie in den bekannten Profilen) aus demselben Material wie die Anker bestehen.
- Besonders vorteilhafter Weise werden in einem erfindungsgemäßen Verfahren die Anker und/oder das Brückenelement eingefärbt. Hierzu können die jeweiligen Bauteile beim Herstellen des Fugenprofils durchgefärbt oder beschichtet oder vor oder nach dem Einbau oberflächig gefärbt, beschichtet oder beklebt werden. Durch das Einfärben kann das Fugenprofil entweder optisch an den angrenzenden Bodenbelag angeglichen werden oder umgekehrt kann das Fugenprofil gezielt mit farbigen Akzenten als gestalterisches Element eingesetzt werden.
- Figurenliste
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen
-
1 ein Fugenprofil in einer perspektivischen Darstellung und -
2 einen Detailschnitt durch das Fugenprofil. - Das in den Figuren gezeigte Fugenprofil
1 weist zwei identische Anker2 und ein Brückenelement3 auf. Das Fugenprofil1 ist für Schwundfugen mit einer Breite von 20 bis 25 mm geeignet, weist eine Breite4 von 146 mm und eine Höhe5 von 11 mm auf und wird in Stücken mit einer Lieferlänge von 2 m in der Längsrichtung6 des Fugenprofils1 angeboten. - Das Brückenelement
3 besteht aus Weich-PVC mit einer Härte von 65° Shore A. Es weist eine Breite7 von 14 mm und einen im Schnitt u-förmig nach oben offenen Mittelteil8 auf, an dem zu beiden Seiten Stützelemente9 angeformt sind, die über die gesamte Höhe5 des Fugenprofils1 an den Ankern2 anliegen. An der Oberseite10 des Fugenprofils1 weist das Brückenelement3 eine ebene und - bis auf drei parallel zu der Längsrichtung6 verlaufende Nuten11 - geschlossene Oberfläche12 auf. - Die Anker
2 bestehen aus schlagzähem Hart-PVC mit einer Streckspannung von mindestens 58 MPa. Sie sind L-förmig mit einer konstanten Dicke13 von 3 mm ausgebildet und weisen die Höhe5 des Fugenprofils1 und eine Breite14 von 6 mm auf. In die Anker2 ist jeweils ein Randstreifen15 aus einem Glasfasergewebe mit einer Maschenweite von ca. 5 x 5 mm und einem Flächengewicht von 155 g/m2 eingeformt, der in der Kehle16 aus dem L-Profil austritt, auf der Innenseite17 des kurzen Schenkels18 verläuft und mit einer Breite19 von 60 mm über den Schenkel hinaussteht. Angrenzend an den Schenkel ist noch über dem Randstreifen15 ein Dichtstreifen20 mit einer Breite21 von 5 mm und einer Dicke22 von 0,5 mm aus dem Hart-PVC des Ankers2 ausgebildet. - Das Brückenelement
3 und die Anker2 mit den Randstreifen15 sind in einem Verfahrensschritt durch Koextrusion hergestellt. Die Randstreifen15 werden als Rollenware vorgefertigt und mit der Extrusionsgeschwindigkeit durch den Extrusionskopf gezogen. - Das Fugenprofil
1 ist - wie in2 auf einer Seite schematisch dargestellt - in einem Boden23 eines (nicht weiter dargestellten) Fitnessraums in einer Schwundfuge24 mit einer Breite25 von etwa 21 mm montiert. Der Unterboden26 mit einer Höhe27 von 10 mm ist schwimmend auf dem Untergrund28 verlegt und besteht aus einer auf dem Untergrund28 aufliegenden, mit Aluminium bedampften PET-Folie als Dampfsperre, darauf einer Ausgleichsschicht für Unebenheiten des Untergrunds28 aus Polystyrenschaum und schließlich zwei mit gekreuzten Faserrichtungen miteinander verklebten MDF-Platten. - Nach Herstellung des Unterbodens
26 wurde zunächst das Fugenprofil1 in die Schwundfuge24 eingelegt und anschließend auf den Unterboden26 ein strapazierfähiger Bodenbelag29 aus Linoleum mit einer Dicke30 von 2,5 mm aufgeklebt. Der wasserbasierte Dispersionskleber31 zwischen Unterboden26 und Bodenbelag29 weist eine Dicke32 von 0,5 mm auf und durchdringt die Maschen33 der Randstreifen15 . Der Bodenbelag29 überdeckt die Dichtstreifen20 , so dass ein Eindringen von Feuchtigkeit unter den Bodenbelag29 wirksam vermieden ist, und liegt an den Ankern2 seitlich an. Die Anker2 und das Brückenelement3 sind durchgefärbt und farblich exakt an den Bodenbelag29 angeglichen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fugenprofil
- 2
- Anker
- 3
- Brückenelement
- 4
- Breite
- 5
- Höhe
- 6
- Längsrichtung
- 7
- Breite
- 8
- Mittelteil
- 9
- Stützelement
- 10
- Oberseite
- 11
- Nut
- 12
- Oberfläche
- 13
- Dicke
- 14
- Breite
- 15
- Randstreifen
- 16
- Kehle
- 17
- Innenseite
- 18
- Schenkel
- 19
- Breite
- 20
- Dichtstreifen
- 21
- Breite
- 22
- Dicke
- 23
- Boden
- 24
- Schwundfuge
- 25
- Breite
- 26
- Unterboden
- 27
- Höhe
- 28
- Untergrund
- 29
- Bodenbelag
- 30
- Dicke
- 31
- Dispersionskleber
- 32
- Dicke
- 33
- Masche
Claims (5)
- Verfahren zum Überbrücken einer Schwundfuge (24) zwischen benachbarten Feldern eines Bodens (23), wobei an zwei parallel verlaufenden Kanten der Felder, die die Schwundfuge (24) begrenzen, jeweils ein Anker (2) eines Fugenprofils (1) verankert wird, indem ein jeweils an dem Anker (2) ausgebildeter flächiger Randstreifen (15) aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Gewebe in einer zu dem Boden (23) parallelen Ebene mit dem Boden (23) verbunden wird, wobei die Anker (2) an einem Brückenelement (3) zum Überbrücken der Schwundfuge (24) angebracht sind, das überwiegend aus einem entropieelastischen Kunststoff besteht, und überwiegend aus einem gegenüber dem Brückenelement (3) härteren Kunststoff bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (23) aus einem Unterboden (26) und einem in der Ebene auf dem Unterboden (26) verklebten Bodenbelag (29) besteht und der Bodenbelag (29) durch die Randstreifen (15) hindurch mit dem Unterboden (26) verklebt wird.
- Verfahren nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Anker (2) und das Brückenelement (3) koextrudiert sind.
- Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randstreifen (15) mit den Ankern (2) koextrudiert sind.
- Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randstreifen (15) überwiegend aus einem Glasfasergewebe bestehen.
- Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anker (2) und/oder das Brückenelement (3) eingefärbt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102015105092.7A DE102015105092B4 (de) | 2015-04-01 | 2015-04-01 | Verfahren zum Überbrücken einer Schwundfuge |
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---|---|---|---|
DE102015105092.7A DE102015105092B4 (de) | 2015-04-01 | 2015-04-01 | Verfahren zum Überbrücken einer Schwundfuge |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102015105092A1 DE102015105092A1 (de) | 2016-10-06 |
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---|---|
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-
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- 2015-04-01 DE DE102015105092.7A patent/DE102015105092B4/de active Active
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Also Published As
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