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HINTERGRUND
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Fahrzeuge enthalten Rückhaltesysteme, um während eines Zusammenpralls Verletzungen der Fahrzeuginsassen zu vermindern. Rückhaltesysteme werden jedoch nicht immer aktiviert. Beispielsweise werden bestimmte Rückhaltesysteme deaktiviert, außer wenn ein Passagier in einem Sitz detektiert wird und der Passagier eine bestimmte Größe oder ein bestimmtes Gewicht überschreitet. Existierende Rückhaltesysteme gehen jedoch davon aus, dass alle Sitze im Fahrzeug, und insbesondere die Vordersitze, immer nach vorne gerichtet sind. Daher sind existierende Rückhaltesysteme möglicherweise nicht für autonome Fahrzeuge oder andere Arten von Fahrzeugen geeignet, die dynamische Sitzanordnungen aufweisen könnten.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die 1A und 1B stellen ein beispielhaftes Fahrzeug dar, das dazu ausgelegt ist, ein Rückhaltesystem adaptiv zu unterdrücken.
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2 ist ein Blockdiagramm eines beispielhaften Systems, das in das Fahrzeug der 1A und 1B integriert sein kann.
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3 ist ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das verwendet werden kann, um das Rückhaltesystem adaptiv zu unterdrücken.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Ein beispielhaftes Fahrzeug weist ein Rückhaltesystem mit mindestens zwei Rückhalteeinrichtungen auf. Ein Sensor detektiert ein potentielles Aufprallhindernis und gibt ein Signal aus, das eine relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses zum Fahrzeug darstellt. Eine Verarbeitungseinrichtung unterdrückt zumindest teilweise auf Grundlage des durch den mindestens einen Sensor ausgegebenen Signals die Aktivierung mindestens einer der Rückhalteeinrichtungen. Außerdem können bestimmte Rückhalteeinrichtungen auf Grundlage der Sitzanordnung gezielt deaktiviert werden. Entsprechend ist es möglich, nur die Rückhalteeinrichtungen (z. B. Airbags), die während einer Fahrzeugkollision hilfreich wären, zu aktivieren.
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Das in den Figuren gezeigte System kann viele unterschiedliche Formen annehmen und mehrere und/oder abweichende Komponenten und Einrichtungen enthalten. Es wird zwar ein beispielhaftes System gezeigt, die dargestellten beispielhaften Komponenten stellen jedoch keine Beschränkung dar. Tatsächlich können zusätzliche oder alternative Komponenten und/oder Umsetzungen genutzt werden.
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Wie in den 1A und 1B dargestellt, umfasst das Fahrzeug 100 rekonfigurierbare Sitze 105, einschließlich der Vordersitze 105A und eines Rücksitzes 105B, und mehrere Rückhalteeinrichtungen 110, einschließlich eines Paares erster Rückhalteeinrichtungen 110A und einer zweiten Rückhalteeinrichtung 110B. Die Sitze 105 können sich in einem Fahrgastraum 115 befinden und mindestens einige der Sitze 105 können dazu ausgelegt sein, sich von einer nach vorn gerichteten Position in eine nach hinten gerichtete Position zu bewegen. 1A zeigt alle Sitze 105 in der nach vorn gerichteten Position und 1B zeigt die Vordersitze 105A in der nach hinten gerichteten Position. Die Rückhalteeinrichtungen 110 können jede Einrichtung enthalten, die dazu ausgelegt ist, einen Fahrzeuginsassen während eines Aufpralls aufzufangen. Daher können Beispiele für Rückhalteeinrichtungen 110 Airbags, Sicherheitsgurte oder Ähnliches umfassen. Das Fahrzeug 100 kann weiterhin ein System 120 zum Detektieren eines potentiellen Aufprallhindernisses und aktiven Unterdrücken mindestens einer der Rückhalteeinrichtungen 110 auf Grundlage einer Anordnung der Sitze 105 und der potentiellen Richtung des Aufpralls oder der Kraft, die auf das Fahrzeug 100 ausgeübt würde, falls das Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug 100 kollidieren würde, umfassen. Obgleich das Fahrzeug 100 als Limousine dargestellt ist, kann es jedes Passagier- oder Nutzfahrzeug einschließen, beispielsweise einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen, einen SUV (Sport Utility Vehicle), ein Taxi, einen Bus etc. Bei einigen Umsetzungen ist das Fahrzeug 100 ein autonomes (d. h. selbstfahrendes) oder ein teilautonomes Fahrzeug.
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2 ist ein Blockdiagramm eines beispielhaften Systems 120 zum Detektieren eines potentiellen Aufprallhindernisses und aktiven Unterdrücken einer oder mehrerer Rückhalteeinrichtungen 110. Das System 120 umfasst wie in 2 gezeigt eine Benutzerschnittstelleneinrichtung 125, mindestens einen Sensor 130 und eine Verarbeitungseinrichtung 135.
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Die Benutzerschnittstelleneinrichtung 125 kann dazu ausgelegt sein, während des Betriebs des Fahrzeugs 100 einem Benutzer, beispielsweise einem Fahrer, Informationen zu präsentieren und/oder Eingaben von einem Benutzer zu empfangen. Daher kann sich die Benutzerschnittstelleneinrichtung 125 im Fahrgastraum 115 des Fahrzeugs 100 befinden. Bei einigen möglichen Ansätzen kann die Benutzerschnittstelleneinrichtung 125 einen berührungsempfindlichen Anzeigebildschirm enthalten.
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Die Sensoren 130 können jede Anzahl von Geräten umfassen, die für das Erzeugen von Signalen, die während des Betriebs des Fahrzeugs 100 hilfreich sind, ausgelegt sind. Beispielsweise können im Fall eines autonomen Fahrzeugs 100, das heißt, einem Fahrzeug 100, das in einem autonomen (z. B. fahrerlosen) oder teilautonomen Modus betrieben werden kann, die Sensoren 130 einen Radarsensor, einen Lidarsensor, eine Kamera oder Ähnliches umfassen. Die Sensoren 130 können dem Fahrzeug 100 beim "Sehen" der Fahrbahn und/oder Umfahren verschiedener Hindernisse helfen, während das Fahrzeug 100 im autonomen Modus betrieben wird. Selbst beim Betrieb in einem nichtautonomen Modus können die Sensoren 130 dazu ausgelegt sein, beim Identifizieren des Vorhandenseins und der Position potentieller Aufprallhindernisse zu helfen. Beispiele für Aufprallhindernisse können andere Fahrzeuge, Infrastruktureinrichtungen wie Brücken, Wände und andere unbelebte Objekte, Verkehrskontrolleinrichtungen wie Schilder, Abfälle auf der Fahrbahn etc. einschließen. Der Sensor 130 kann dazu ausgelegt sein, beim Detektieren eines potentiellen Aufprallhindernisses ein Signal auszugeben, das eine relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses darstellt. Die relative Position kann beispielsweise die Position des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug 100 sein, was einen Abstand zwischen dem potentiellen Aufprallhindernis und dem Fahrzeug 100 sowie eine Richtung oder einen Winkel des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug 100 enthalten kann. Mit der relativen Position kann die Verarbeitungseinrichtung 135 eine mögliche oder wahrscheinliche Aufprall- oder Kraftrichtung bestimmen, falls das potentielle Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug 100 kollidieren würde.
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Eine andere Art von Sensor 130, die im Fahrzeug 100 enthalten ist, kann ein Kommunikationsmodul 140 enthalten. Das Kommunikationsmodul 140 kann dazu ausgelegt sein, Nachrichten an andere Fahrzeuge 100 zu übertragen und/oder Nachrichten von anderen Fahrzeugen 100 zu empfangen. Das Kommunikationsmodul 140 kann dazu ausgelegt sein, gemäß jeder Anzahl von Kommunikationsprotokollen zu kommunizieren. Beispielsweise kann das Kommunikationsmodul 140 dazu ausgelegt sein, gemäß einem oder mehreren von Dedicated Short-Range Communication-(DSRC)-Protokollen, dem Bluetooth®-Protokoll, Wi-Fi oder Ähnlichem zu kommunizieren. Das Kommunikationsmodul 140 kann dazu ausgelegt sein, Kommunikationssignale beispielsweise vom potentiellen Aufprallhindernis zu empfangen. Beispiele für Kommunikationssignale können ein Signal umfassen, das eine Position des potentiellen Aufprallhindernisses angibt. Die Verarbeitungseinrichtung 135 kann aus der mittels des Kommunikationssignals gesendeten Position die relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses ermitteln. Obwohl das Kommunikationsmodul 140 als einer der Sensoren 130 dargestellt ist, kann es alternativ auch getrennt von den Sensoren 130 sein.
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Im Zusammenhang mit autonomen Fahrzeugen 100 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 dazu ausgelegt sein, ein oder mehrere Subsysteme 145 zu steuern, während das Fahrzeug 100 im autonomen Modus betrieben wird. Beispiele für Subsysteme 145, die von der Verarbeitungseinrichtung 135 gesteuert werden können, können ein Bremsensubsystem, ein Aufhängungssubsystem, ein Lenksubsystem und ein Antriebsstrangsubsystem umfassen. Die Verarbeitungseinrichtung 135 kann eines oder mehrere dieser Subsysteme 145 steuern, indem sie Signale an Steuereinheiten, die diesen Subsystemen 145 zugeordnet sind ausgibt. Die Verarbeitungseinrichtung 135 kann die Subsysteme 145 zumindest teilweise auf Grundlage von Signalen, die von den Sensoren 130 erzeugt werden, steuern. Außerdem kann die Verarbeitungseinrichtung 135 dazu ausgelegt sein, die Ausrichtung der Sitze 105 im Fahrzeug 100 zu bestimmen. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinrichtung 135 dazu ausgelegt sein, auf Grundlage der von den Sitzsensoren 150 empfangenen Signalen zu bestimmen, ob und, wenn ja, welche Sitze 105 in einer nach vorn gerichteten Position sind und ob und, wenn ja, welche Sitze 105 in einer nach hinten gerichteten Position sind.
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Die Verarbeitungseinrichtung 135 kann dazu ausgelegt sein, den Betrieb bestimmter Rückhalteeinrichtungen 110 zu steuern, egal ob der Betrieb im autonomen oder im nichtautonomen Modus stattfindet. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinrichtung 135 auf Grundlage von Signalen, die sie vom Sensor 130, der das Kommunikationsmodul 140 enthalten kann, empfangen hat, eine mögliche oder wahrscheinliche Hauptrichtung des Aufpralls oder der Kraft, die auf das Fahrzeug 100 ausgeübt würde, falls beispielsweise das potentielle Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug 100 kollidieren würde, bestimmen. Die Verarbeitungseinrichtung 135 kann dazu ausgelegt sein, beispielsweise auf Grundlage des vom Sensor 130 empfangenen Positionssignals die Aktivierung mindestens einer der Rückhalteeinrichtungen 110 zu unterdrücken.
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Außerdem oder als alternative Herangehensweise kann die Verarbeitungseinrichtung 135 dazu ausgelegt sein, beispielsweise auf Grundlage der Anordnung der Sitze 105 die Aktivierung mindestens einer der Rückhalteeinrichtungen 110 zu unterdrücken. Daher ist es möglich, dass einige Rückhalteeinrichtungen 110, beispielsweise die ersten Rückhalteeinrichtungen 110A, nur nach einem Aufprall, bei der die Sitze 105 in der nach vorn gerichteten Position waren, aktiviert werden, während andere Rückhalteeinrichtungen 110, beispielsweise die zweite Rückhalteeinrichtung 110B, nur nach einem Aufprall, bei dem die Sitze 105 in der nach hinten gerichteten Position waren, aktiviert werden.
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Im Allgemeinen können Datenverarbeitungssysteme und/oder -einrichtungen wie die Benutzerschnittstelleneinrichtung 125 und die Verarbeitungseinrichtung 135 jedes beliebige einer Anzahl von Computerbetriebssystemen einsetzen, einschließlich, jedoch auf keinen Fall eingeschränkt auf Versionen und/oder Arten des Ford Sync®-Betriebssystems, des Microsoft Windows®-Betriebssystems, des Unix-Betriebssystems (z. B. das Solaris®-Betriebssystem, vertrieben von der Oracle Corporation in Redwood Shores, Kalifornien, USA), des AIX-UNIX-Betriebssystems, vertrieben von International Business Machines in Armonk, New York, USA, des Linux-Betriebssystems, der Mac-OS-X- und -iOS-Betriebssysteme, vertrieben von Apple Inc. in Cupertino, Kalifornien, USA, des Blackberry OS, vertrieben von Research In Motion in Waterloo, Kanada und des Android-Betriebssystems, entwickelt von der Open Handset Alliance. Beispiele für Datenverarbeitungseinrichtungen umfassen unter anderem einen Bord-Computer für das Fahrzeug 100, einen Computerarbeitsplatz, einen Server, einen Desktop-Computer, ein Notebook, einen Laptop, einen Handheld-Computer oder ein anderes Datenverarbeitungssystem und/oder eine andere Datenverarbeitungseinrichtung.
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Datenverarbeitungseinrichtungen umfassen im Allgemeinen computerausführbare Anweisungen, wobei die Anweisungen durch eine oder mehrere Datenverarbeitungseinrichtungen wie die oben aufgeführten ausführbar sein können. Computerausführbare Anweisungen können von Computerprogrammen kompiliert oder interpretiert werden, die unter Verwendung einer Vielzahl von Programmiersprachen und/oder -technologien, einschließlich unter anderem JavaTM, C, C++, Visual Basic, Java Script, Perl, etc., erstellt wurden, wobei diese entweder allein oder in Kombination verwendet werden können. Im Allgemeinen empfängt ein Prozessor (z. B. ein Mikroprozessor) Anweisungen, z. B. von einem Speicher, einem computerlesbaren Medium etc., und führt diese Anweisungen aus, wobei er einen oder mehrere Prozesse, einschließlich eines oder mehrerer der hier beschriebenen Prozesse, ausführt. Derartige Anweisungen und andere Daten können unter Verwendung einer Vielzahl von computerlesbaren Medien gespeichert und übertragen werden.
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Ein computerlesbares Medium (auch als prozessorlesbares Medium bezeichnet) schließt jedes nichtflüchtige (z. B. berührbare) Medium ein, das an dem Bereitstellen von Daten (z. B. Anweisungen), die von einem Computer (z. B. von einem Prozessor eines Computers) gelesen werden können, beteiligt ist. Ein derartiges Medium kann in vielen Formen vorliegen, einschließlich unter anderem nichtflüchtige Medien und flüchtige Medien. Nichtflüchtige Medien können beispielsweise optische oder magnetische Platten und andere persistente Speicher umfassen. Flüchtige Medien können beispielsweise Dynamic Random Access Memory (DRAM), welches normalerweise einen Hauptspeicher darstellt, umfassen. Derartige Anweisungen können mittels eines oder mehrerer Übertragungsmedien, einschließlich Koaxialkabeln, Kupferdrähten und Glasfaseroptik, einschließlich der Drähte, die einen mit einem Prozessor eines Computers gekoppelten Systembus umfassen, übertragen werden. Herkömmliche Formen computerlesbarer Medien umfassen beispielsweise eine Diskette, eine Floppy Disk, eine Festplatte, ein Magnetband, irgendein anderes magnetisches Medium, eine CD-Rom, eine DVD, irgendein anderes optisches Medium, Lochkarten, Lochband, irgendein anderes physisches Medium mit Lochmustern, einen RAM, einen PROM, einen EPROM, einen Flash-EEPROM, jeden beliebigen anderen Speicherchip oder jede beliebige andere Speicherkarte oder irgendein anderes Medium, das ein Computer lesen kann.
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In einigen Beispielen können Systemelemente als computerlesbare Anweisungen (z. B. Software) auf einer oder mehreren Datenverarbeitungseinrichtungen (z. B. Servern, PCs etc.) umgesetzt werden, die auf computerlesbaren Medien, die diesen zugeordnet sind (z. B. Platten, Speichern etc.), gespeichert sind. Ein Computerprogrammprodukt kann derartige auf einem computerlesbaren Medium gespeicherte Anweisungen für das Ausführen der hier beschriebenen Funktionen umfassen.
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3 ist ein Flussdiagramm eines beispielhaften Prozesses 300, der durch eine oder mehrere Komponenten des Systems 120 in 2 umgesetzt werden kann. Beispielsweise kann der Prozess 300 von der Verarbeitungseinrichtung 135 ausgeführt werden, während das Fahrzeug 100 läuft oder bis diese durch einen Benutzer deaktiviert wird.
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Bei Entscheidungsblock 305 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 bestimmen, ob das System 120 aktiviert wurde. Das System 120 kann beispielsweise automatisch oder in Reaktion auf eine Benutzereingabe, die über die Benutzereingabeeinrichtung empfangen wurde, aktiviert werden. Außerdem kann das System 120 in Reaktion auf eine Benutzereingabe deaktiviert werden. Wenn das System 120 aktiviert wurde, kann der Prozess 300 bei Block 310 fortgesetzt werden. Falls das System 120 deaktiviert wurde, kann der Prozess 300 enden.
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Bei Block 310 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 die Anordnung der Sitze 105 bestimmen. Die Anordnung der Sitze 105 kann durch Signale bestimmt werden, die von einer Steuereinheit empfangen wurden, die die Verarbeitungseinrichtung 135 sein kann, die dazu ausgelegt ist, die Ausrichtung der Sitze 105 zu steuern. Alternativ oder zusätzlich kann die Anordnung der Sitze 105 von einem Sitzsensor 150 bestimmt werden. Die Anordnung der Sitze 105 kann angeben, dass ein oder mehrere Sitze 105 in einer nach vorn gerichteten Position sind und dass ein oder mehrere Sitze 105 in einer nach hinten gerichteten Position sind.
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Bei Entscheidungsblock 315 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 bestimmen, ob ein potentielles Aufprallhindernis detektiert wurde. Ob ein potentielles Aufprallhindernis detektiert wurde, kann z. B. mittels einer oder mehrerer Signale bestimmt werden, die von den Sensoren 130 ausgegeben werden. Daher kann das Bestimmen, ob ein potentielles Aufprallhindernis detektiert wurde, das Empfangen eines Positionssignals, das die Position eines oder mehrerer potentieller Aufprallhindernisse angibt, umfassen. Das Positionssignal kann die Entfernung und/oder die Richtung des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug 100 angeben. Bei einigen Umsetzungen kann das Positionssignal mittels eines an das Kommunikationsmodul 140 übertragenen Kommunikationssignals empfangen werden. Wenn ein potentielles Aufprallhindernis detektiert wird, kann der Prozess 300 bei Block 325 fortgesetzt werden. Wenn keine potentiellen Aufprallhindernisse detektiert werden, kann der Prozess 300 bei Entscheidungsblock 320 fortgesetzt werden.
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Bei Entscheidungsblock 320 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 beispielsweise auf Grundlage von von einem Sitzsensor 150 empfangenen Signalen bestimmen, ob die Anordnung der Sitze 105 verändert wurde. Wenn die Anordnung der Sitze 105 verändert wurde, kann der Prozess 300 bei Block 310 fortgesetzt werden. Wenn die Anordnung der Sitze 105 nicht verändert wurde, kann der Prozess 300 bei Entscheidungsblock 315 fortgesetzt werden.
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Bei Block 325 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 die Position des potentiellen Aufprallhindernisses bestimmen. Die Position des potentiellen Aufprallhindernisses kann eine Entfernung und/oder Richtung des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug 100 umfassen. Die Position des potentiellen Aufprallhindernisses kann eine Hauptrichtung der Kraft angeben, die auf das Fahrzeug 100 ausgeübt würde, falls das potentielle Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug 100 kollidieren würde.
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Bei Entscheidungsblock 330 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 bestimmen, ob beispielsweise auf Grundlage des Positionssignals und der Anordnung der Sitze 105 eine oder mehrere Rückhalteeinrichtungen 110 unterdrückt werden sollen. Wenn die Verarbeitungseinrichtung 135 bestimmt, dass eine oder mehrere Rückhalteeinrichtungen 110 unterdrückt werden sollten, kann der Prozess 300 bei Block 335 fortgesetzt werden. Wenn keine Rückhalteeinrichtungen 110 zu unterdrücken sind, kann der Prozess 300 bei Block 320 fortgesetzt werden.
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Bei Block 335 kann die Verarbeitungseinrichtung 135 auf Grundlage des Positionssignals und der Anordnung der Sitze 105 die Aktivierung einer oder mehrerer Rückhalteeinrichtungen 110 unterdrücken. Daher ist es möglich, dass die Verarbeitungseinrichtung 135 die Rückhalteeinrichtungen 110 aktiviert, die den wahrscheinlich größten Schutz bereitstellen, wenn das potentielle Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug 100 kollidieren würde. Das Unterdrücken der Aktivierung einer oder mehrerer Rückhalteeinrichtungen 110 kann beispielsweise das Deaktivieren einer oder beider der ersten Rückhalteeinrichtungen 110A enthalten, wenn die Vordersitze 105A eine nach hinten gerichteten Position aufweisen, während eine zweite Rückhalteeinrichtung 110B aktiviert bleibt. Der Prozess 300 kann bei Block 320 fortgesetzt werden, um zu bestimmen, ob die Anordnung der Sitze 105 verändert wurde.
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Im Hinblick auf die hier beschriebenen Prozesse, Systeme, Verfahren, Heuristiken etc. versteht es sich, dass, obwohl die Schritte solcher Prozesse etc. als in einer bestimmten geordneten Reihenfolge stattfindend beschrieben wurden, solche Prozesse mit den beschriebenen Schritten auch in einer von der hier beschriebenen Reihenfolge abweichenden Reihenfolge ausgeführt werden könnten. Des Weiteren versteht es sich, dass bestimmte Schritte gleichzeitig ausgeführt werden könnten, dass weitere Schritte hinzugefügt werden könnten, oder dass bestimmte hier beschriebene Schritte entfallen könnten. Mit anderen Worten dienen die hier gegebenen Beschreibungen von Prozessen dem Zweck der Veranschaulichung bestimmter Ausführungsformen und sollten keinesfalls als die Ansprüche einschränkend ausgelegt werden.
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Entsprechend versteht es sich, dass die oben gegebene Beschreibung veranschaulichend und nicht einschränkend sein soll. Viele von den gegebenen Beispielen abweichende Ausführungsformen und Anwendungen würden beim Lesen der oben gegebenen Beschreibung ersichtlich werden. Der Schutzbereich sollte nicht mit Bezug auf die oben gegebene Beschreibung bestimmt werden, sondern stattdessen mit Bezug auf die beiliegenden Ansprüche zusammen mit dem vollständigen Umfang von sich aus diesen Ansprüchen ergebenden Äquivalenten bestimmt werden. Es ist zu erwarten und beabsichtigt, dass bei den hier besprochenen Technologien zukünftige Entwicklungen stattfinden werden und dass die offenbarten Systeme und Verfahren in solchen zukünftigen Ausführungsformen integriert werden. Zusammenfassend sollte verstanden werden, dass die Anmeldung tauglich für Modifizierungen und Variationen ist.
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Alle in den Ansprüchen verwendeten Begriffe sollen in ihrer breitesten vernünftigen Auslegung und in ihrer üblichen Bedeutung verstanden werden, wie sie auch von den Personen verstanden werden, die über umfassende Fachkenntnisse in den hier beschriebenen Technologien verfügen, sofern hier nicht explizit eine gegenteilige Angabe gemacht wird. Insbesondere ist die Verwendung von Artikeln im Singular, beispielsweise „ein“, „eine“, „der“, „die“, „das“ usw., so zu verstehen, dass eines oder mehrere der genannten Elemente gemeint sein könnten, sofern nicht in einem Anspruch explizit eine gegenteilige Beschränkung genannt ist.
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Die Zusammenfassung der Offenbarung wird bereitgestellt, damit der Leser schnell die Beschaffenheit der technischen Offenbarung feststellen kann. Sie wird mit dem Verständnis bereitgestellt, dass sie nicht dazu verwendet wird, den Umfang oder die Bedeutung der Ansprüche zu interpretieren oder zu beschränken. Zusätzlich zeigt sich in der vorangegangenen ausführlichen Beschreibung, dass verschiedene Merkmale in verschiedenen Ausführungsformen für eine effizientere Gestaltung der Offenbarung zusammengefasst sind. Dieses Verfahren der Offenbarung darf nicht so ausgelegt werden, als würde es die Absicht widerspiegeln, dass die beanspruchten Ausführungsformen mehr Merkmale erfordern, als in jedem Anspruch ausdrücklich genannt sind. Viel mehr – wie die folgenden Ansprüche zeigen – umfasst der Erfindungsgegenstand weniger als alle Merkmale einer einzelnen offenbarten Ausführungsform. Somit sind die folgenden Ansprüche hierdurch Bestandteil der ausführlichen Beschreibung, wobei jeder Anspruch für sich als ein separater Anspruchsgegenstand steht.
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Es wird ferner beschrieben:
- A. Fahrzeug, umfassend:
ein Rückhaltesystem, das mindestens zwei Rückhalteeinrichtungen aufweist;
mindestens einen Sensor, der dazu ausgelegt ist, ein potentielles Aufprallhindernis zu detektieren und ein Signal auszugeben, das eine relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses darstellt; und
eine Verarbeitungseinrichtung, die dazu ausgelegt ist, zumindest teilweise auf Grundlage des durch den mindestens einen Sensor ausgegebenen Signals die Aktivierung mindestens einer der Rückhalteeinrichtungen zu unterdrücken.
- B. Fahrzeug nach A, wobei das Signal eine Hauptrichtung der Kraft angibt, die auf das Fahrzeug ausgeübt würde, falls das potentielle Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug kollidieren würde.
- C. Fahrzeug nach A, weiterhin mindestens einen Sitz umfassend, der dazu ausgelegt ist, von einer ersten Position in eine zweite Position bewegt zu werden.
- D. Fahrzeug nach C, wobei die Verarbeitungseinrichtung weiterhin dazu ausgelegt ist, auf Grundlage dessen, ob der Sitz sich in der ersten Position oder der zweiten Position befindet, die Aktivierung mindestens einer der Rückhalteeinrichtungen zu unterdrücken.
- E. Fahrzeug nach C, wobei die erste Position eine nach vorn gerichtete Position umfasst und wobei die zweite Position eine nach hinten gerichtete Position umfasst.
- F. Fahrzeug nach C, wobei die mindestens zwei Rückhalteeinrichtungen eine erste Rückhalteeinrichtung und eine zweite Rückhalteeinrichtung umfassen und wobei die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, die Aktivierung der ersten Rückhalteeinrichtung zu unterdrücken, falls der Sitz sich in der zweiten Position befindet.
- G. Fahrzeug nach A, wobei die mindestens zwei Rückhalteeinrichtungen mindestens zwei Airbags umfassen.
- H. Fahrzeug nach A, wobei die relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses einen Abstand des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug umfasst.
- I. Fahrzeug nach A, wobei die relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses eine Richtung des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug umfasst.
- J. Fahrzeug nach A, wobei der Sensor ein Kommunikationsmodul umfasst, das dazu ausgelegt ist, Kommunikationssignale vom potentiellen Aufprallhindernis zu empfangen.
- K. Fahrzeug nach J, wobei die Verarbeitungseinrichtung dazu ausgelegt ist, zumindest teilweise auf Grundlage des Kommunikationssignals die relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses zu bestimmen.
- L. Verfahren, das Folgendes umfasst:
Detektieren eines potentiellen Aufprallhindernisses;
Empfangen eines Positionssignals, das eine Position des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zu einem Fahrzeug darstellt; und
Unterdrücken der Aktivierung mindestens einer Rückhalteeinrichtung zumindest teilweise auf Grundlage des Positionssignals, das die Position des potentiellen Aufprallhindernisses darstellt.
- M. Verfahren nach L, wobei das Positionssignal eine Hauptrichtung der Kraft angibt, die auf das Fahrzeug ausgeübt würde, falls das potentielle Aufprallhindernis mit dem Fahrzeug kollidieren würde.
- N. Verfahren nach L, weiterhin umfassend das Bestimmen einer Sitzanordnung im Fahrzeug.
- O. Verfahren nach N, wobei das Unterdrücken der Aktivierung der Rückhalteeinrichtungen weiterhin zumindest teilweise auf der Sitzanordnung basiert.
- P. Verfahren nach L, wobei das Positionssignal einen Abstand zwischen dem potentiellen Aufprallhindernis und dem Fahrzeug angibt.
- Q. Verfahren nach L, wobei das Positionssignal eine Richtung des potentiellen Aufprallhindernisses relativ zum Fahrzeug angibt.
- R. Verfahren nach A, wobei das Detektieren des potentiellen Aufprallhindernisses das Empfangen eines Kommunikationssignals vom potentiellen Aufprallhindernis umfasst.
- S. Verfahren nach R, wobei die Position des potentiellen Aufprallhindernisses aus dem Kommunikationssignal bestimmt wird.
- T. Fahrzeugsystem, umfassend:
mindestens einen Sensor, der dazu ausgelegt ist, ein potentielles Aufprallhindernis zu detektieren und ein Signal auszugeben, das eine relative Position des potentiellen Aufprallhindernisses darstellt; und
eine Verarbeitungseinrichtung, die dazu ausgelegt ist, zumindest teilweise auf Grundlage des durch den mindestens einen Sensor ausgegebenen Signals und einer im Fahrzeug befindlichen Sitzanordnung die Aktivierung mindestens einer Rückhalteeinrichtung zu unterdrücken.