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Die Erfindung betrifft einen Operationstisch mit einer Säule, einer Lagerfläche und einem Hydraulikaggregat. Der Operationstisch umfasst ein erstes Paar von Hydraulikzylindern zum Verstellen eines ersten Lagerflächenabschnitts der Lagerfläche und ein zweites Paar von Hydraulikzylindern zum Verstellen eines zweiten Lagerflächenabschnitts der Lagerfläche.
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Aus dem Stand der Technik ist ein Operationstisch mit einer Säule, einer Lagerfläche und einem in einem Fuß des Operationstischs angeordneten Hydraulikaggregat bekannt. Bei dem bekannten Operationstisch ist eine Steuerung zum Steuern von in der Lagerfläche befindlichen Hydraulikzylindern an der Säule angeordnet. Üblicherweise werden vier Hydraulikzylinder zum Verstellen von verschiedenen Lagerflächenabschnitten der Lagerfläche mit einer Beinplatte und einer Rückenplatte verwendet. Für die Versorgung der Hydraulikzylinder mit hydraulischem Druck werden gemäß dem Stand der Technik jeweils zwei Schläuche pro Hydraulikzylinder benötigt. Somit verlaufen bei dem bekannten Operationstisch von der an der Säule angeordneten Steuerung üblicherweise acht Schläuche zu den in der Lagerfläche befindlichen Hydraulikzylindern. Ferner ist bei dem bekannten Operationstisch die an der Säule angeordnete Steuerung hydraulisch mit dem im Fuß des Operationstischs angeordneten Hydraulikaggregat verbunden.
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Der bekannte Operationstisch hat den Nachteil, dass die von der an der Säule angeordneten Steuerung zu den in der Lagerfläche befindlichen Hydraulikzylindern verlaufenden acht Schläuche eine relativ große Querschnittsfläche haben und somit relativ viel Platz in der Säule benötigen. Ferner ist es bei dem bekannten Operationstisch nachteilig, dass bei einer Längsverschiebung der Lagerfläche gegenüber der Säule alle teilweise in der Säule und teilweise in der Lagerfläche verlaufenden acht Schläuche mitgeführt werden müssen, was relativ kompliziert und aufwendig ist.
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Operationstisch anzugeben, der einen einfachen und platzsparenden Aufbau hat.
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Diese Aufgabe wird durch einen Operationstisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Durch einen Operationstisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 wird eine einfachere und platzsparendere Handhabung von Hydraulikschläuchen erreicht, da insbesondere eine erste Ventileinheit zum Steuern eines ersten Paares von Hydraulikzylindern und eine zweite Ventileinheit zum Steuern eines zweiten Paares von Hydraulikzylindern in die Lagerfläche integriert sind. Die erste Ventileinheit und die zweite Ventileinheit sind über nur eine Zuleitung und eine Rückleitung hydraulisch mit einem in der Säule angeordneten Hydraulikaggregat verbunden. Somit verlaufen zwischen dem in der Säule angeordneten Hydraulikaggregat und den in die Lagerfläche integrierten Ventileinheiten nur eine Zuleitung und eine Rückleitung bzw. nur zwei Hydraulikschläuche. Ferner müssen bei einer Längsverschiebung der Lagerfläche relativ zur Säule nur die mit dem Hydraulikaggregat hydraulisch verbundene Zuleitung und Rückleitung, d. h. nur zwei Hydraulikschläuche, mitgeführt werden. Dadurch kann einerseits in der Säule Platz gespart werden, und andererseits kann gleichzeitig das Mitführen der Hydraulikschläuche bei einer Längsverschiebung der Lagerfläche gegenüber der Säule vereinfacht werden. Dies ermöglicht bei dem Operationstisch die einfachere und platzsparendere Handhabung der Hydraulikschläuche.
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Bei einer Neigungs- und/oder Kantungsbewegung der Lagerfläche bewegen sich alle Komponenten, die in die Lagerfläche integriert sind, mit. Vorzugsweise sind die in die Lagerfläche integrierten Komponenten ein erstes Paar von Hydraulikzylindern zum Verstellen eines ersten Lagerflächenabschnitts der Lagerfläche, ein zweites Paar von Hydraulikzylindern zum Verstellen eines zweiten Lagerflächenabschnitts der Lagerfläche, eine erste Ventileinheit zum Steuern des ersten Paares von Hydraulikzylindern und eine zweite Ventileinheit zum Steuern des zweiten Paares von Hydraulikzylindern sowie Hydraulikleitungen von den Ventileinheiten zu den Hydraulikzylindern. Ferner können die in die Lagerfläche integrierten Komponenten auch Rückschlagventile umfassen, die in den Ventileinheiten integriert sind.
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Vorzugsweise ist die Lagerfläche gegenüber der Säule in eine Längsrichtung der Lagerfläche entlang eines Längsverschiebungsweges verschiebbar. Dabei umfassen die mit dem Hydraulikaggregat hydraulisch verbundene Zuleitung und Rückleitung jeweils einen Schlauch, die zumindest teilweise in einem einer Längsseite der Lagerfläche zugewandten Bereich der Säule in einer Ausgleichsschleife zur Überbrückung des Längsverschiebungsweges verlegt sind. Dadurch kann bei einer Längsverschiebung der Lagerfläche gegenüber der Säule der Längsverschiebungsweg ausgeglichen werden, ohne dass die Schläuche der mit dem Hydraulikaggregat hydraulisch verbundenen Zuleitung und Rückleitung zu stark gedehnt oder sogar beschädigt werden.
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Vorzugsweise bilden das erste Paar von Hydraulikzylindern und/oder das zweite Paar von Hydraulikzylindern ein Hydraulikzylindersystem mit einem ersten Hydraulikzylinder und einem zweiten Hydraulikzylinder zum Verstellen eines Lagerflächenabschnitts der Lagerfläche des Operationstischs. Dabei sind der erste Hydraulikzylinder und der zweite Hydraulikzylinder doppeltwirkende Hydraulikzylinder mit einer ersten Kolbenbewegungsrichtung und einer zweiten Kolbenbewegungsrichtung. Ferner sind eine in der ersten Kolbenbewegungsrichtung vordere Wirkfläche des ersten Hydraulikzylinders und eine in der zweiten Kolbenbewegungsrichtung vordere Wirkfläche des zweiten Hydraulikzylinders gleich groß. Ferner sind ein an die in der ersten Kolbenbewegungsrichtung vordere Wirkfläche des ersten Hydraulikzylinders angrenzender Zylinderraum des ersten Hydraulikzylinders und ein an die in der zweiten Kolbenbewegungsrichtung vordere Wirkfläche des zweiten Hydraulikzylinders angrenzender Zylinderraum des zweiten Hydraulikzylinders über eine Verbindungsleitung miteinander verbunden. Dadurch kann ein Hydraulikzylindersystem mit zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylindern realisiert werden, mit dem ein Lagerflächenabschnitt der Lagerfläche kontrolliert verstellt werden kann. Es ist vorteilhaft, dass mit diesem Hydraulikzylindersystem ein paralleler Betrieb bzw. der Gleichlauf der zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder erreicht werden kann.
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Vorzugsweise umfasst der Operationstisch eine als Synchronisationsventileinheit ausgebildete dritte Ventileinheit zur Synchronisation des Gleichlaufs des ersten Hydraulikzylinders und des zweiten Hydraulikzylinders, wobei in einem Synchronisationsbetriebszustand die Verbindungsleitung über die dritte Ventileinheit wahlweise mit einer mit dem Hydraulikaggregat verbundenen Druckleitung oder mit einer mit dem Hydraulikaggregat verbundenen Rückflussleitung verbindbar ist. Dadurch kann in einem Synchronisationsbetriebszustand der Gleichlauf der zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder synchronisiert werden, sodass in einem Gleichlaufbetriebszustand der parallele Betrieb bzw. der Gleichlauf der zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder erreicht wird. Im parallelen Betrieb bewegen sich die zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder immer gleich, d. h. sie haben die gleiche Kolbenbewegungsrichtung und die gleiche Kolbenbewegungsgeschwindigkeit.
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Vorzugsweise sind in einem Gleichlaufbetriebszustand die Kolbenbewegungen des ersten Hydraulikzylinders und des zweiten Hydraulikzylinders synchron. Dabei ist die dritte Ventileinheit im Gleichlaufbetriebszustand geschlossen. Wenn die dritte Ventileinheit geschlossen ist, ist die Verbindungsleitung weder mit der mit dem Hydraulikaggregat verbundenen Druckleitung noch mit der mit dem Hydraulikaggregat verbundenen Rückflussleitung verbunden. Im Gleichlaufbetriebszustand hat die dritte Ventileinheit keinen Einfluss auf die sich im parallelen Betrieb befindlichen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder des Hydraulikzylindersystems. Vorzugsweise hat die Verbindungsleitung einen mit der dritten Ventileinheit verbundenen Leitungsabschnitt. Dabei ist in dem mit der dritten Ventileinheit verbundenen Leitungsabschnitt ein Rückschlagventil angeordnet, das in Richtung von der dritten Ventileinheit zu dem jeweiligen Hydraulikzylindersystem hydraulisch entsperrbar ist. Dadurch kann erreicht werden, dass das Rückschlagventil durch die Beaufschlagung mit einem Hydraulikflüssigkeitsdruck auch in der gesperrten Richtung geöffnet und somit von einer Hydraulikflüssigkeit durchflossen werden kann. Andererseits kann das Rückschlagventil in der der gesperrten Richtung entgegengesetzten Richtung immer von der Hydraulikflüssigkeit durchflossen werden.
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Vorzugsweise umfasst das erste Paar von Hydraulikzylindern einen ersten Hydraulikzylinder und einen zweiten Hydraulikzylinder und das zweite Paar von Hydraulikzylindern einen dritten Hydraulikzylinder und einen vierten Hydraulikzylinder. Dabei hat die Lagerfläche einen ersten Seitenholm und einen dem ersten Seitenholm gegenüberliegenden zweiten Seitenholm. Ferner sind der erste Hydraulikzylinder und der dritte Hydraulikzylinder in dem ersten Seitenholm und der zweite Hydraulikzylinder und der vierte Hydraulikzylinder in dem zweiten Seitenholm angeordnet. Ferner sind die erste Ventileinheit in dem ersten Seitenholm und die zweite Ventileinheit in dem zweiten Seitenholm angeordnet. Ferner sind der erste Hydraulikzylinder und der zweite Hydraulikzylinder jeweils über einen oder zwei Schläuche mit der ersten Ventileinheit und der dritte Hydraulikzylinder und der vierte Hydraulikzylinder jeweils über einen oder zwei Schläuche mit der zweiten Ventileinheit verbunden. Dadurch kann eine Konfiguration realisiert werden, bei der die in den zwei gegenüberliegenden Seitenholmen der Lagerfläche angeordneten Ventileinheiten jeweils über zwei bzw. vier Hydraulikschläuche mit den Hydraulikzylindern des ersten Paares bzw. mit den Hydraulikzylindern des zweiten Paares verbunden sind. Dabei erstrecken sich jeweils ein oder zwei Hydraulikschläuche zwischen dem ersten Seitenholm und dem zweiten gegenüberliegenden Seitenholm der Lagerfläche. Für den Fall, dass die Hydraulikzylinder des ersten Paares und die Hydraulikzylinder des zweiten Paares in die Lagerfläche integriert sind, befinden sich zwischen den Ventileinheiten und den Hydraulikzylindern insgesamt vier bzw. acht Schläuche in der Lagerfläche. Diese vier bzw. acht Schläuche benötigen keinen Platz in der Säule und können bei einer Längsverschiebung der Lagerfläche gegenüber der Säule einfach mitgeführt werden.
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Vorzugsweise ist zwischen dem ersten Seitenholm und dem zweiten Seitenholm eine Querverbindung zur Aufnahme derjenigen Schläuche vorgesehen, die sich zwischen dem ersten Seitenholm und dem zweiten Seitenholm erstrecken. Dabei ist die Querverbindung mit dem ersten Seitenholm und dem zweiten Seitenholm fest verbunden. Dadurch können die sich zwischen den zwei gegenüberliegenden Seitenholmen erstreckenden Hydraulikschläuche in der Querverbindung sicher aufgenommen und bei einer Längsverschiebung der Lagerfläche gegenüber der Säule einfach mitgeführt werden. Dabei behalten die mitgeführten Hydraulikschläuche immer die gleiche Position relativ zur Lagerfläche.
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Vorzugsweise umfassen das erste Paar von Hydraulikzylindern einen ersten Hydraulikzylinder und einen zweiten Hydraulikzylinder und das zweite Paar von Hydraulikzylindern einen dritten Hydraulikzylinder und einen vierten Hydraulikzylinder, wobei der erste Hydraulikzylinder und der zweite Hydraulikzylinder jeweils über eine oder zwei Hydraulikleitungen mit der ersten Ventileinheit und der dritte Hydraulikzylinder und der vierte Hydraulikzylinder jeweils über eine oder zwei Hydraulikleitungen mit der zweiten Ventileinheit verbunden sind. Dabei ist in jeder Ventileinheit ein Rückschlagventil angeordnet, das in Richtung von der ersten Ventileinheit bzw. von der zweiten Ventileinheit zu dem jeweiligen Hydraulikzylinder hydraulisch entsperrbar ist. Dadurch kann für jedes der Paare von Hydraulikzylindern ein doppelt entsperrbares Rückschlagventilsystem vorgesehen werden, das einen sichereren Betrieb der Hydraulikzylinder des jeweiligen Paares ermöglicht.
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Vorzugsweise ist die Säule auf einem Fuß des Operationstischs angeordnet, wobei sich das in der Säule angeordnete Hydraulikaggregat nicht bis in einen Bereich des Fußes erstreckt. Somit kann eine vollständige Integration des Hydraulikaggregats in die Säule erreicht werden. Dadurch, dass sich das Hydraulikaggregat nicht bis in einen Bereich des Fußes erstreckt, kann die Höhe des Fußes verringert werden.
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Vorzugsweise umfasst der Operationstisch eine in die Säule integrierte Hydraulikeinheit zum Erzeugen einer Neigungs- und/oder Kantungsbewegung der Lagerfläche. Ferner kann der Operationstisch eine in einen Fuß des Operationstischs integrierte Hydraulikeinheit zum Anheben oder Absenken des Operationstischs umfassen. Dabei sind die in die Säule integrierte Hydraulikeinheit und die in den Fuß des Operationstischs integrierte Hydraulikeinheit nur über eine Zuleitung und Rückleitung hydraulisch mit dem Hydraulikaggregat verbunden. Dadurch kann ein modulares Operationstischsystem realisiert werden, bei dem jede Baugruppe (Lagerfläche, Säule und Fuß) sein eigenes Hydraulikventil und zugeordnete Hydraulikzylindern hat. Die Hydraulikeinheiten der verschiedenen Baugruppen des modularen Operationstischsystems können unabhängig voneinander betrieben werden. Dadurch, dass die Hydraulikeinheiten unabhängig voneinander betrieben werden können, können einzelne Hydraulikeinheiten für bestimmte Funktionen des Operationstischsystems auch weggelassen werden, ohne dass das gesamte Operationstischsystem geändert werden muss.
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Vorzugsweise umfasst die Lagerfläche einen dritten Lagerflächenabschnitt, der zwischen dem ersten Lagerflächenabschnitt und dem zweiten Lagerflächenabschnitt angeordnet ist. Dabei sind der erste Lagerflächenabschnitt und der zweite Lagerflächenabschnitt jeweils an dem dritten Lagerflächenabschnitt schwenkbar gelagert. Ferner ist der erste Lagerflächenabschnitt relativ zu dem dritten Lagerflächenabschnitt mittels des ersten Paares von Hydraulikzylindern verschwenkbar. Ferner ist der zweite Lageflächenabschnitt relativ zu dem dritten Lagerflächenabschnitt mittels des zweiten Paares von Hydraulikzylindern verschwenkbar. Ferner umfassen der erste Lagerflächenabschnitt eine Beinplatte, der zweite Lagerflächenabschnitt eine Rückenplatte und der dritte Lagerflächenabschnitt eine Basisplatte, die auch als Sitzplatte bezeichnet wird. Dadurch können die Rückenplatte und die Beinplatte jeweils relativ zur Basisplatte einer Patientenlagerfläche flexibel verschwenkt werden.
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Vorzugsweise umfasst der Operationstisch einen elektrischen und/oder hydraulischen Linearantrieb zum Verschieben der Lagerfläche gegenüber der Säule in eine Längsrichtung der Lagerfläche. Insbesondere kann der Operationstisch einen elektrischen Linearantrieb mit einem Zahnrad zum Verschieben der Lagerfläche gegenüber der Säule in eine Längsrichtung der Lagerfläche umfassen, wobei das Zahnrad mit einer Zahnstange in Eingriff steht, die bei einer Drehung des Zahnrads zusammen mit der Lagerfläche gegenüber der Säule verschoben wird. Durch das Vorsehen eines elektrischen und/oder hydraulischen Linearantriebs kann eine zuverlässige lineare Längsverschiebung der Lagerfläche gegenüber der Säule erreicht werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1A einen Operationstisch mit einer Säule und einer mit der Säule verbundenen Lagerfläche mit einer Rückenplatte und einer Basisplatte;
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1B den Operationstisch nach 1A, der zusätzlich eine an die Basisplatte angrenzende Beinplatte hat;
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2A eine perspektivische Ansicht der Lagerfläche des Operationstischs nach 1A mit entfernter Basisplatte und geöffnetem Seitenholm;
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2B eine weitere perspektivische Ansicht der Lagerfläche des Operationstischs nach 1A mit Basisplatte und teilweise geöffnetem Seitenholm;
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3 eine Draufsicht auf die Lagerfläche des Operationstischs nach 1A mit ausgeblendeter Rückenplatte und ausgeblendeter Basisplatte;
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4 eine perspektivische Ansicht eines von der Lagerfläche nach 2A getrennten Hydraulikzylindersystems mit einer ersten Ventileinheit, einer zweiten Ventileinheit und einer als Synchronisationsventileinheit ausgebildeten dritten Ventileinheit;
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5 eine schematische Darstellung eines Teils des in 4 gezeigten Hydraulikzylindersystems mit einem ersten Hydraulikzylinder und einem zweiten Hydraulikzylinder; und
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6 einen Schaltplan des in 4 gezeigten Hydraulikzylindersystems.
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1A zeigt einen Operationstisch 10 mit einer Säule 12 und einer mit der Säule 12 verbundenen Lagerfläche 14. Wie in 1A gezeigt, ist die Lagerfläche 14 mit dem oberen Ende der Säule 12 derart verbunden, dass mit Hilfe von in der Säule 12 angeordneten Antrieben die Höhe und die Kantung sowie die Neigung der Patientenlagerfläche 14 insgesamt einstellbar ist. Dabei ist eine Neigungsbewegung zur Einstellung der Neigung eine Bewegung um eine Achse, die quer zur Längsrichtung der Lagerfläche 14 verläuft, während eine Kantungsbewegung zur Einstellung der Kantung eine Bewegung um eine Achse ist, die parallel zur Längsrichtung der Lagerfläche 14 verläuft. Ferner ist das untere Ende der Säule 12 fest mit einem Fuß 2 des Operationstischs 10 verbunden. Bei dem in 1A gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Lagerfläche 14 zwei verschiedene Lagerflächenabschnitte 24, 26, die relativ zueinander schwenkbar gelagert sind. Dabei umfasst der Lagerflächenabschnitt 24 eine Rückenplatte 25, während der Lagerflächenabschnitt 26 eine Basisplatte 27 umfasst. Ferner kann die Lagerfläche 14 einen weiteren Lagerflächenabschnitt mit einer Beinplatte umfassen, wie dies in 1B dargestellt ist. Ferner ist in 1B auch ein in der Säule 12 angeordnetes und hinter einer Säulenverkleidung angeordnetes Hydraulikaggregat 16 schematisch dargestellt.
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Bei dem in 1A gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Lagerfläche 14 fest mit der Säule 12 verbunden und nicht abnehmbar. Die Lagerfläche 14 ist gegenüber der Säule 12 in eine Längsrichtung der Lagerfläche 14 entlang eines Längsverschiebungsweges verschiebbar, wie dies durch den Längsverschiebungspfeil 11 gezeigt ist. Ferner kann der Operationstisch 10 auch eine in den Fuß 2 integrierte Hydraulikeinheit für das Ausfahren eines Fahrantriebs umfassen. In 1A ist außerdem gezeigt, dass der Fuß 2 Rollen 4, von denen mindestens zwei Rollen als Schwenkrollen ausgeführt sind, umfasst, um den Operationstisch 10 zu bewegen.
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1B zeigt den Operationstisch nach 1A, der zusätzlich eine an die Basisplatte 27 angrenzende Beinplatte 23 hat. In 1B sind eine auch als Druckleitung bezeichnete Zuleitung 51 und eine auch als Tankleitung bezeichnete Rückleitung 53 gezeigt. Dabei ist in 1B die Richtung einer durch die Zuleitung 51 bzw. Rückleitung 53 fließenden Hydraulikflüssigkeit jeweils durch einen Pfeil angedeutet. Bei dem in 1B gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Lagerfläche 14 den ersten Lagerflächenabschnitt 22 mit der Beinplatte 23, den zweiten Lagerflächenabschnitt 24 mit der Rückenplatte 25 und den dritten Lagerflächenabschnitt 26 mit der Basisplatte 27. Dabei sind der erste Lagerflächenabschnitt 22 und der zweite Lagerflächenabschnitt 24 jeweils relativ zu dem dritten Lagerflächenabschnitt 26 verschwenkbar.
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Wie in 1B beispielhaft schematisch dargestellt, erstreckt sich das in der Säule 12 angeordnete Hydraulikaggregat 16 nicht bis in einen Bereich des Fußes 2.
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2A zeigt eine perspektivische Ansicht der von der Säule 12 getrennten Lagerfläche 14 des Operationstischs 10 nach 1A mit entfernter Basisplatte 27. Wie in 2A gezeigt, hat die Lagerfläche 14 einen ersten Seitenholm 72 und einen dem ersten Seitenholm 72 gegenüberliegenden zweiten Seitenholm 74. Der erste Seitenholm 72 ist in 2A geöffnet dargestellt.
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In 2A sind ein Hydraulikzylinder 32 eines ersten Paares von Hydraulikzylindern und ein Hydraulikzylinder 36 eines zweiten Paares von Hydraulikzylindern gezeigt. Die jeweils gegenüberliegenden Hydraulikzylinder des ersten Paares und des zweiten Paares sind in dem zweiten Seitenholm 74 angeordnet und in 2A nicht sichtbar. Das erste Paar von Hydraulikzylindern ist vorgesehen, um einen ersten Lagerflächenabschnitt der Lagerfläche 14, wie z. B. den in 1B gezeigten Lagerflächenabschnitt 22 mit der Beinplatte 23, zu verstellen, während das zweite Paar von Hydraulikzylindern vorgesehen ist, um einen zweiten Lagerflächenabschnitt der Lagerfläche 14, wie z. B. den in 1A bis 2A gezeigten Lagerflächenabschnitt 24 mit der Rückenplatte 25, zu verstellen. Ferner ist in 2A beispielhaft dargestellt, dass die Hydraulikzylinder 32, 36 verschiedene Anschlüsse 35 für Hydraulikschläuche umfassen.
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Die in 2A gezeigte Lagerfläche 14 umfasst eine erste Ventileinheit 42, eine zweite Ventileinheit 44 und eine dritte Ventileinheit 46. Die erste in die Lagerfläche 14 integrierte Ventileinheit 42 dient zum Steuern des ersten Paares von Hydraulikzylindern und die zweite in die Lagerfläche 14 integrierte Ventileinheit 44 dient zum Steuern des zweiten Paars von Hydraulikzylindern. Die Funktion der dritten in die Lagerfläche 14 integrierten Ventileinheit 46 wird später anhand von 4 bis 6 noch näher erläutert.
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In 2A sind wiederum die Zuleitung 51 und die Rückleitung 53 gezeigt. Bezugnehmend auf 1B und 2A sind die erste Ventileinheit 42 und die zweite Ventileinheit 44 nur über die Zuleitung 51 und Rückleitung 53 hydraulisch mit dem Hydraulikaggregat 16 verbunden.
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In 2A ist eine Querverbindung 60 gezeigt, die sich zwischen dem ersten Seitenholm 72 und dem zweiten Seitenholm 74 erstreckt. Die Querverbindung 60 dient zur Aufnahme von Schläuchen 61, die sich zur Verbindung der Ventileinheiten mit den Hydraulikzylindern zwischen dem ersten Seitenholm 72 und dem zweiten Seitenholm 74 erstrecken. Dabei ist die Querverbindung 60 mit dem ersten Seitenholm 72 und dem zweiten Seitenholm 74 vorzugsweise fest verbunden.
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Wie in 2A gezeigt, umfasst die Lagerfläche 14 Beinkloben 82, 84 zum Anbringen des in 1B beispielhaft dargestellten Lagerflächenabschnitts 22 mit der Beinplatte 23. Die Beinkloben 82, 84 sind hierzu in den zwei gegenüberliegenden Seitenholmen 72, 74 angeordnet.
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2B zeigt eine perspektivische Ansicht der Lagerfläche 14 des Operationstischs 10 nach 1A mit Basisplatte 27 und teilweise geöffnetem Seitenholm 72. In 2B ist nur der Hydraulikzylinder 32 zu sehen, während der Hydraulikzylinder 36 und die unterhalb der Basisplatte 27 angeordnete erste bis dritte Ventileinheit 42, 44, 46, Zuleitung 51 und Rückleitung 53 sowie Querverbindung 60 nicht sichtbar sind.
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3 zeigt eine Draufsicht auf die Lagerfläche 14 des Operationstischs 10 nach 1A mit ausgeblendeter Rückenplatte 25 und ausgeblendeter Basisplatte 27. In der Draufsicht von 3 sind die Hydraulikzylinder 36, 38 des zweiten Paares, die in den Abschnitten 73, 75 der Seitenholme 72, 74 unterhalb der ausgeblendeten Rückenplatte 25 angeordnet sind, zu sehen. Ferner sind in der Draufsicht von 3 die erste bis dritte Ventileinheit 42, 44, 46, die Zuleitung 51 und Rückleitung 53 sowie die Querverbindung 60 mit den Schläuchen 61 zu sehen.
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In 3 ist die Richtung der Längsverschiebung der Lagerfläche 14 entlang eines Längsverschiebungsweges durch den Längsverschiebungspfeil 11 angegeben. Bei der Längsverschiebung der Lagerfläche 14 bewegen sich alle in die Lagerfläche 14 integrierten Komponenten, insbesondere die fest mit den Seitenholmen 72, 74 verbundene Querverbindung 60, mit. Die Säule 12 mit dem in 3 gezeigten Säulenkopf 13 ist dabei ortsfest angeordnet. Ferner ist in 3 dargestellt, dass die Zuleitung 51 und Rückleitung 53 zumindest teilweise in einem einer Längsseite der Lagerfläche 14 zugewandten Bereich der Säule 12 in einer Ausgleichsschleife zur Überbrückung des bei der Längsverschiebung zurückgelegten Weges verlegt sind.
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Wie in 3 gezeigt, umfasst der Operationstisch 10 beispielsweise einen elektrischen Linearantrieb mit einem Zahnrad 94 zum Erzeugen der Längsverschiebung. Dabei steht das Zahnrad 94 mit einer Zahnstange 92 in Eingriff, sodass sich bei einer Drehung des von einem Elektromotor (nicht dargestellt) angetriebenen Zahnrads 94 die Lagerfläche 14 relativ zur Säule 12 verschiebt. Alternativ oder zusätzlich kann der Operationstisch 10 auch einen hydraulischen Linearantrieb zum Erzeugen der Längsverschiebung umfassen.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Hydraulikzylindersystems 40 mit der ersten Ventileinheit 42, der zweiten Ventileinheit 44 und der als Synchronisationsventileinheit ausgebildeten dritten Ventileinheit 46. Das in 4 gezeigte Hydraulikzylindersystem 40 umfasst den Hydraulikzylinder 32 und den Hydraulikzylinder 34. Gemäß 4 wird das Hydraulikzylindersystem 40 von dem ersten Paar von Hydraulikzylindern 32, 34 gebildet. Alternativ oder zusätzlich kann auch das zweite Paar von Hydraulikzylindern 36, 38 von 3 ein entsprechendes Hydraulikzylindersystem bilden.
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Wie in 4 gezeigt, sind der erste Hydraulikzylinder 32 und der zweite Hydraulikzylinder 34 jeweils über einen Schlauch 63, 65 mit der ersten Ventileinheit 42 verbunden. Ferner sind der erste Hydraulikzylinder 32 und der zweite Hydraulikzylinder 34 über einen Verbindungsschlauch 67 in Reihe geschaltet. Dabei ist der Verbindungsschlauch 67 über die als Synchronisationsventileinheit ausgebildete dritte Ventileinheit 46 wahlweise mit der in 1B gezeigten Zuleitung 51 oder mit der in 1B gezeigten Rückleitung 53 verbindbar. Mit dem in 4 gezeigten Hydraulikzylindersystem 40 kann ein Gleichlauf bzw. die Synchronisation des Gleichlaufs des ersten Hydraulikzylinders 32 und des zweiten Hydraulikzylinders 34 erreicht werden. Dies wird im Folgenden anhand von 5 und 6 näher erläutert.
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5 zeigt eine schematische Darstellung des in 4 gezeigten Hydraulikzylindersystems 40 mit dem ersten Hydraulikzylinder 32 und dem zweiten Hydraulikzylinder 34. Wie in 5 gezeigt, sind der erste Hydraulikzylinder 32 und der zweite Hydraulikzylinder 34 doppeltwirkende Hydraulikzylinder mit einer ersten Kolbenbewegungsrichtung 102 und einer zweiten Kolbenbewegungsrichtung 104. Dabei sind die erste Kolbenbewegungsrichtung 102 und die zweite Kolbenbewegungsrichtung 104 entgegengesetzt zueinander. Bei dem in 5 gezeigten Hydraulikzylindersystem 40 sind eine in der ersten Kolbenbewegungsrichtung 102 vordere Wirkfläche 112 des ersten Hydraulikzylinders 32 und eine in der zweiten Kolbenbewegungsrichtung 104 vordere Wirkfläche 114 des zweiten Hydraulikzylinders 34 gleich groß. Ferner sind ein an die Wirkfläche 112 angrenzender Zylinderraum 122 des ersten Hydraulikzylinders 32 und ein an die Wirkfläche 114 angrenzender Zylinderraum 124 des zweiten Hydraulikzylinders 34 über eine Verbindungsleitung 105 miteinander verbunden. Ferner sind ein Zylinderraum 126 des ersten Hydraulikzylinders 32 und ein Zylinderraum 124 des zweiten Hydraulikzylinders 34, die nicht mit der Verbindungsleitung 105 verbunden sind, mit Hydraulikleitungen 111, 113 verbunden. Die in 5 gezeigte Verbindungsleitung 105 umfasst beispielsweise den in 4 gezeigten Verbindungsschlauch 67, während die Hydraulikleitungen 111, 113 von 5 beispielsweise die Schläuche 63, 65 von 4 umfassen. Die in 5 gezeigte Verbindungsleitung 105 wird auch als Totleitung bezeichnet.
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Bei dem in 5 gezeigten Hydraulikzylindersystem 40 sind die doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 32, 34 jeweils Differenzialzylinder, wobei die Wirkfläche 112 des ersten Hydraulikzylinders 32 eine Ringkolbenfläche und die Wirkfläche 114 des zweiten Hydraulikzylinders 34 eine Kreiskolbenfläche sind. Ferner können die doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 32, 34 auch Gleichgangzylinder sein, wobei die Wirkfläche 112 des ersten Hydraulikzylinders 32 und die Wirkfläche 114 des zweiten Hydraulikzylinders 34 gleich große Ringkolbenflächen sind.
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Mit dem in 5 gezeigten Hydraulikzylindersystem 40 kann der Gleichlauf der zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 32, 34 realisiert werden. Ferner kann mit dem in 5 gezeigten Hydraulikzylindersystem 40 auch unter Verwendung der in 4 gezeigten und als Synchronisationsventileinheit ausgebildeten dritten Ventileinheit 46 die Synchronisation des Gleichlaufs der zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 32, 34 erreicht werden. Dies wird im Folgenden anhand des in 6 gezeigten Schaltplans verdeutlicht.
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6 zeigt einen Schaltplan für das in 4 gezeigte Hydraulikzylindersystem 40 mit dem ersten Hydraulikzylinder 32 und dem zweiten Hydraulikzylinder 34. Ferner umfasst der Schaltplan ein erstes Wegeventil 142 und ein zweites Wegeventil 146. Die in 6 gezeigten Wegeventile 142, 146 sind beispielsweise 5/3 Wegeventile. Ferner entspricht das erste Wegeventil 142 mit den Rückschlagventilen 132, 134 von 6 im Wesentlichen der ersten Ventileinheit 42 von 4, während das zweite Wegeventil 146 mit dem Rückschlagventile 136 von 6 im Wesentlichen der dritten Ventileinheit 46 von 4 entspricht. Zur Synchronisation des Gleichlaufs des ersten Hydraulikzylinders 32 und des zweiten Hydraulikzylinders 34 kann in einem Synchronisationsbetriebszustand die Verbindungsleitung 105 über das zweite Wegeventil 146 wahlweise mit einer mit dem Hydraulikaggregat 16 verbundenen Druckleitung 101 oder mit einer mit dem Hydraulikaggregat 16 verbundenen Rückflussleitung 103 verbunden werden. Die in 6 gezeigte Druckleitung 101 entspricht der in 1 gezeigten Zuleitung 51, während die in 6 gezeigte Rückflussleitung 103 der in 1B gezeigten Rückleitung 53 entspricht.
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Im Gleichlaufbetriebszustand sind die Kolbenbewegungen des ersten Hydraulikzylinders 32 und des zweiten Hydraulikzylinders 34 synchron. Dabei ist das zweite Wegeventil 146 geschlossen, d. h. die Verbindungsleitung 105 ist weder mit der Druckleitung 101 noch mit der Rückflussleitung 103 verbunden.
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Die Hydraulikzylinder 32, 34 sind mit den Hydraulikleitungen 111, 113 sowie ein Leitungsabschnitt 115 der Verbindungsleitung 105 gezeigt. Wie in 6 beispielhaft dargestellt, sind in den Hydraulikleitungen 111, 113 jeweils Rückschlagventile 132, 134 angeordnet, während in dem Leitungsabschnitt 115 ein weiteres Rückschlagventil 136 angeordnet ist. Dabei bilden die Rückschlagventile 132, 134 ein doppelt entsperrbares Rückschlagventilsystem, das zwischen dem ersten Wegeventil 142 und den Hydraulikzylindern 32, 34 angeordnet ist. Die Rückschlagventile 132, 134 des doppelt entsperrbaren Rückschlagventilsystems sind in Richtung zu den jeweiligen Hydraulikzylindern 32, 34, d. h. in eine der Sperrrichtung entgegengesetzten Richtung, hydraulisch entsperrbar. Ferner ist das Rückschlagventil 136 ein entsperrbares Rückschlagventil, das zwischen dem zweiten Wegeventil 146 und dem Hydraulikzylindersystem 40 angeordnet ist. Das entsperrbare Rückschlagventil 136 ist in Richtung zu dem Hydraulikzylindersystem 40, d. h. in eine der Sperrrichtung entgegengesetzten Richtung, hydraulisch entsperrbar. Die Druckleitung 101 ist mit dem Druckanschluss der Pumpe des Hydraulikaggregats 16 verbunden, während die Rückflussleitung 103 mit einem Tank des Hydraulikaggregats 16 verbunden ist.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise des ersten Wegeventils 142 bzw. des zweiten Wegeventils 146 beispielhaft erläutert. In einer Grundstellung („0”) des ersten Wegeventils 142 ist die erste Hydraulikleitung 111 über das erste Wegeventil 142 mit der Rückflussleitung 103 verbunden. Ferner ist in der Grundstellung („0”) des ersten Wegeventils 142 die zweite Hydraulikleitung 113 über das erste Wegeventil 142 mit der Rückflussleitung 103 verbunden. In der Grundstellung („0”) des ersten Wegeventils 142 kann keine Hydraulikflüssigkeit aus den Zylinderräumen 126, 128 der Hydraulikzylinder 32, 34 abfließen, da das doppelt entsperrbare Rückschlagventilsystem mit den Rückschlagventilen 132, 134 geschlossen ist.
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In einer zweiten Stellung (I) des ersten Wegeventils 142 ist die erste Hydraulikleitung 111 über das erste Wegeventil 142 mit der Rückflussleitung 103 verbunden. Ferner ist in der zweiten Stellung (I) des ersten Wegeventils 142 die zweite Hydraulikleitung 113 über das erste Wegeventil 142 mit der Druckleitung 101 verbunden. In der zweiten Stellung (I) des ersten Wegeventils 142 kann der Zylinderraum 128 des zweiten Hydraulikzylinders 34 über die Druckleitung 101 und die zweite Hydraulikleitung 113 mit Druck beaufschlagt werden, während die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 126 des ersten Hydraulikzylinders 32 über die erste Hydraulikleitung 111 und die Rückflussleitung 103 abfließen kann.
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In einer dritten Stellung (II) des ersten Wegeventils 142 ist die erste Hydraulikleitung 111 über das erste Wegeventil 142 mit der Druckleitung 101 verbunden. Ferner ist in der dritten Stellung (II) des ersten Wegeventils 142 die zweite Hydraulikleitung 113 über das erste Wegeventil 142 mit der Rückflussleitung 103 verbunden. In der dritten Stellung (II) des ersten Wegeventil 142 kann der Zylinderraum 126 des ersten Hydraulikzylinders 32 über die Druckleitung 101 und die erste Hydraulikleitung 111 mit Druck beaufschlagt werden, während die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 128 des zweiten Hydraulikzylinders 34 über die zweite Hydraulikleitung 113 und die Rückflussleitung 103 abfließen kann.
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In der zweiten Stellung (I) des ersten Wegeventils 142 ist das erste Rückschlagventil 132 entsperrt, während in der dritten Stellung (II) des ersten Wegeventils 142 das zweite Rückschlagventil 134 entsperrt ist. Somit kann in der zweiten Stellung (I) und in der dritten Stellung (II) des ersten Wegeventils 142 der Gleichlauf der Hydraulikzylinder 32, 34 mit den zwei verschiedenen Kolbenbewegungsrichtungen 104 bzw. 102 realisiert werden. Ferner kann in der Grundstellung („0”) des ersten Wegeventils 142 ein Abfließen der Hydraulikflüssigkeit aus den Hydraulikzylindern 32, 34 vermieden werden.
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In einer Grundstellung („0”) des zweiten Wegeventils 146 ist der Leitungsabschnitt 115 über das zweite Wegeventil 146 mit der Rückflussleitung 103 verbunden. In einer zweiten Stellung (I) des zweiten Wegeventils 146 ist der Leitungsabschnitt 115 über das zweite Wegeventil 146 mit der Rückflussleitung 103 verbunden. In einer dritten Stellung (II) des zweiten Wegeventils 146 ist der Leitungsabschnitt 115 über das zweite Wegeventil 146 mit der Druckleitung 101 verbunden. In der Grundstellung („0”) des zweiten Wegeventils 146 kann keine Hydraulikflüssigkeit über den Leitungsabschnitt 115 und die Rückflussleitung 103 abfließen, da das Rückschlagventil 136 gesperrt ist. In der zweiten Stellung (I) des zweiten Wegeventils 146 kann die Hydraulikflüssigkeit aus der Verbindungsleitung 105 über den Leitungsabschnitt 115 und die Rückflussleitung 103 abfließen, da das Rückschlagventil 136 entsperrt ist. In der dritten Stellung (II) des zweiten Wegeventils 146 kann die Verbindungsleitung 105 über den Leitungsabschnitt 115 und die Druckleitung 101 mit Druck beaufschlagt werden. Somit kann in der zweiten Stellung (I) und in der dritten Stellung (II) des zweiten Wegeventils 146 Hydraulikflüssigkeit aus der Verbindungsleitung 105 abfließen bzw. die Verbindungsleitung 105 mit Druck beaufschlagt werden. Dadurch kann die Synchronisation des Gleichlaufs der Hydraulikzylinder 32, 34 erreicht werden.
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Die Vorgehensweise zur Synchronisation des Gleichlaufs ist beispielsweise wie folgt. Zunächst wird der Zylinderraum 128 des zweiten Hydraulikzylinders 34 mit Druck beaufschlagt, während gleichzeitig die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 126 des ersten Hydraulikzylinders 32 in die Rückflussleitung 103 abfließt. Dadurch bewegen sich der Kolben des zweiten Hydraulikzylinders 34 und der Kolben des (nachgeschalteten) ersten Hydraulikzylinders 32 in 6 nach links bzw. in die zweite Kolbenbewegungsrichtung 104.
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Falls das Volumen der Hydraulikflüssigkeit in der Verbindungsleitung 105 für synchrone Kolbenbewegungen des ersten Hydraulikzylinders 32 und des zweiten Hydraulikzylinders 34 zu groß ist, erreicht zunächst der Kolben des ersten Hydraulikzylinders 32 seinen Endanschlag, während der Kolben des zweiten Hydraulikzylinders 34 zu diesem Zeitpunkt seinen Endanschlag noch nicht erreicht. In diesem Fall kann die dritte Ventileinheit 46, d. h. das zweite Wegeventil 146, so gesteuert werden, dass die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 124 des zweiten Hydraulikzylinders 34 über die Verbindungsleitung 105 und die Rückflussleitung 103 abfließen kann. Ferner kann der Zylinderraum 128 des zweiten Hydraulikzylinders 34 weiterhin mit Druck beaufschlagt werden. Dadurch erreicht schließlich auch der Kolben des zweiten Hydraulikzylinders 34 seinen Endanschlag.
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Falls das Volumen der Hydraulikflüssigkeit in der Verbindungsleitung 105 für synchrone Kolbenbewegungen des ersten Hydraulikzylinders 32 und des zweiten Hydraulikzylinders 34 zu klein ist, erreicht zunächst der Kolben des zweiten Hydraulikzylinders 34 seinen Endanschlag, während der Kolben des ersten Hydraulikzylinders 32 zu diesem Zeitpunkt seinen Endanschlag noch nicht erreicht. In diesem Fall kann die dritte Ventileinheit 46 (bzw. das zweite Wegeventil 146) so gesteuert werden, dass der Zylinderraum 122 des ersten Hydraulikzylinders 34 über die Druckleitung 101 und die Verbindungsleitung 105 mit Druck beaufschlagt werden kann. Ferner kann die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 126 des ersten Hydraulikzylinders 32 weiterhin abfließen. Dadurch erreicht schließlich auch der Kolben des ersten Hydraulikzylinders 32 seinen Endanschlag.
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Danach kann der Zylinderraum 126 des ersten Hydraulikzylinders 32 bzw. der sich im Endanschlag befindliche Kolben des ersten Hydraulikzylinders 32 mit Druck beaufschlagt werden, während gleichzeitig die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum 128 des zweiten Hydraulikzylinders 34 abfließen kann. Ferner ist dabei die dritte Ventileinheit 46 (bzw. das zweite Wegeventil 146) geschlossen, so dass keine Hydraulikflüssigkeit aus der Verbindungsleitung 105 abfließen kann. Dadurch bewegen sich der Kolben des ersten Hydraulikzylinders 32 und der Kolben des (nachgeschalteten) zweiten Hydraulikzylinders 34 jeweils aus ihren Endanschlägen heraus in 6 nach rechts bzw. in die erste Kolbenbewegungsrichtung 102. Somit kann ein Gleichlauf der Hydraulikzylinder 32, 34 in die erste Kolbenbewegungsrichtung 102 erreicht werden.
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Ferner kann auch mit Hilfe einer entsprechend umgekehrten Vorgehensweise ein Gleichlauf der Hydraulikzylinder 32, 34 in die zweite Kolbenbewegungsrichtung 104 erreicht werden. Somit kann die Synchronisation des Gleichlaufs der Hydraulikzylinder 32, 34 (d. h. die zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylinder bewegen sich immer gleich) realisiert werden. Des Weiteren kann die oben genannte Vorgehensweise auch wiederholt durchgeführt werden.
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Die vorliegende Erfindung hat gegenüber dem bekannten Stand der Technik insbesondere die folgenden Vorteile. In der Lagerfläche eines bekannten Operationstischs sind üblicherweise vier Hydraulikzylinder, jeweils zwei für die Verstellung der Rückenplatte und jeweils zwei für die Verstellung der Beinplatte, angeordnet. Um diese mit hydraulischem Druck zu versorgen, sind üblicherweise zwei Schläuche pro Zylinder notwendig, welche von den Ventilen in Säule oder Fuß des Tisches bis zu den Zylindern verlegt werden müssen. Hierdurch ergibt sich im Stand der Technik ein Schlauchstrang von acht Schläuchen, welcher zu Bauraumproblemen führt.
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Bei bekannten Operationstischen sind eine Vielzahl von Ventileinheiten und Hydraulikschläuchen in der Säule angeordnet. Das Hydraulikaggregat ist im Fuß dieses Operationstischs angeordnet. Von den Ventileinheiten in der Säule verläuft nun ein Schlauchstrang aus acht Schläuchen in den Säulenkopf, wo sich das Paket aufteilt in vier Schläuche für den linken Seitenholm und vier Schläuche für den rechten Seitenholm. Dies ist dahingehend nachtheilhaft, dass insgesamt acht Schläuche von der Säule in die Seitenholme der Lagerfläche des bekannten Operationstischs geführt werden müssen und insbesondere bei einer Längsverschiebung einer Patientenlagerfläche des bekannten Operationstischs mitgeführt werden müssen. Ferner hat der bekannte Operationstisch den Nachteil, dass es relativ schwierig ist, das aus insgesamt acht Schläuchen bestehende Schlauchpaket in einer Schleife zu verlegen, um bei einer Längsverschiebung der Patientenlagerfläche den Verfahrweg der Längsverschiebung ausgleichen zu können.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schaffen eine hydraulisch verstellbare Lagerfläche eines Operationstischs. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Ventile bzw. Ventileinheiten direkt dort untergebracht werden können, wo sie auch benötigt werden, nämlich in den Seitenholmen 72, 74 der Lagerfläche 14. Beispielsweise liegt ein Ventil in jedem Seitenholm 72, 74, eines für die Rückenbetätigung und eines für die Beinplatte. Zusätzlich kann ein drittes Ventil 46 für eine Beinplattensonderfunktion, insbesondere für die Synchronisation des Gleichlaufs des Hydraulikzylindersystems, in der Lagerfläche 14 vorgesehen sein. Da die Zylinder, welche von dem jeweiligen Ventil angesteuert werden, sowohl in dem ersten Seitenholm und in dem zweiten Seitenholm angeordnet sind, ist es vorteilhaft, zwischen den Seitenholmen 72, 74 eine Verschlauchung 61 vorzusehen. Dabei ist es vorteilhaft, dass diese Verschlauchung 61 ortsfest zwischen den Holmen 72, 74 liegt und sich bei einer Längsverschiebungsbetätigung mitbewegt. Die hydraulische Verbindung zwischen Hydraulikaggregat 16 und Lagerfläche 14 wird mittels einer Druck- 103 und einer Tankleitung 103 realisiert, welche auf einer Seite der Lagerfläche 14 in einer als Ausgleichsbogen dienende Schleife in die Säule 12 geführt werden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, den Bauraum in der Säule 12 für das Hydraulikaggregat 16 zu verwenden. Somit kann ein Hydraulikaggregat im Fuß 2 entfallen, wodurch dieser niedriger ausgeführt werden kann. Außerdem wird die Bauraumsituation dort für andere Baugruppen entspannter. Ferner kann das Hydraulikaggregat nur mittels zweier Schläuche (Druck- und Tankleitung) mit der Lagerfläche 14 verbunden werden. Einsparpotential ist hier nicht nur das Einsparen von Schlauchleitungen sondern auch ein deutlicher Bauraumgewinn wegen des dünneren Schlauchpakets. Ferner kann die Schleife zum Überbrücken des Längsverschiebungsweges 11 nur mit zwei Schläuchen 101, 103 umgesetzt werden. Dagegen ist die übliche Verlegung der Hydraulikleitungen zur Überbrückung des Längsverschiebungsweges 11 mit acht Leitungen nur unter hohem Bauraum- und Montageaufwand möglich. Ferner kann der Weg zwischen den Sperrventilen und den Zylindern minimiert werden. Dabei gilt, dass je länger die Strecke zwischen einem Sperrventil und einem Hydraulikzylinder ist, desto weicher ist das System und desto schwieriger ist es zu entlüften. Die Nähe bzw. die kurze Strecke zwischen dem Sperrventil und dem Hydraulikzylinder hilft, um das System bezüglich der Steifigkeit zu optimieren.
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Ferner kann ein modulares Tischsystem aufgebaut werden. Beispielsweise befindet sich das Hydraulikaggregat 16 in der Säule 12 und beinhaltet außer einer Motor-Pumpen-Einheit auch die Ventile zur Betätigung der Säule (z. B. für Hub, Kantung und Neigung). Weitere hydraulische Funktionen des Tisches können im Fuß insbesondere für die Fußaufstellung und das Ausfahren des Fahrantriebs. im Säulenkopf insbesondere für die Längsverschiebung und in der Lagerfläche insbesondere für die Rückenbetätigung und die Beinbetätigung realisiert werden. Es wurde erkannt, dass die Ventiltechnik für die Baugruppen Fuß, Säule, Säulenkopf und Lagerfläche getrennt und in den jeweiligen Baugruppen untergebracht werden können. Somit kann bei der Entwicklung weiterer Operationstische und Tischvarianten auf einen Baukasten zurückgegriffen werden, der es erlaubt, einzelne Funktionen entfallen zu lassen oder mit zu verbauen, ohne dass das Hydrauliksystem verändert werden muss. Es können dann beispielsweise für einen Tisch ohne Fahrantrieb die Ventile im Fuß entfallen, oder es kann für einen Tisch beispielsweise ohne Längsverschiebung das Ventil im Säulenkopf entfallen. Dabei ist es vorteilhaft, dass das restliche System und das Hydraulikaggregat hierbei unverändert bleiben. Auch kann der Fuß 2 einfach weggelassen und die Säule 12 direkt mit dem Fußboden verbunden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fuß
- 4
- Rolle
- 10
- Operationstisch
- 12
- Säule
- 14
- Lagerfläche
- 16
- Hydraulikaggregat
- 22, 24, 26
- Lagerflächenabschnitt
- 23
- Beinplatte
- 25
- Rückenplatte
- 27
- Basisplatte
- 32, 34, 36, 38
- Hydraulikzylinder
- 40
- Hydraulikzylindersystem
- 42, 44, 46
- Ventileinheit
- 51
- Zuleitung
- 53
- Rückleitung
- 60
- Querverbindung
- 63, 65
- Schlauch
- 72, 74
- Seitenholm
- 82, 84
- Kloben
- 92
- Zahnstange
- 94
- Zahnrad
- 101
- Druckleitung
- 102, 104
- Kolbenbewegungsrichtung
- 103
- Rückflussleitung
- 105
- Verbindungsleitung
- 111, 113
- Hydraulikleitung
- 112, 114
- Wirkfläche
- 115
- Leitungsabschnitt
- 122, 124, 126, 128
- Zylinderraum
- 132, 134, 136
- Rückschlagventil
- 142, 146
- Wegeventil