-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sichtelement bzw. eine Sichtelementanordnung für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug mit dem Sichtelement bzw. der Sichtelementanordnung und ein Verfahren zum Einstellen einer Transmission des Sichtelements.
-
Aus der
DE 10 2011 100 414 A1 ist ein optisches Bauelement mit einem elektrochromen Schichtaufbau bekannt, der ohne elektrische Spannung opak ist und durch Anlegen einer elektrischen Spannung transparent wird.
-
Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sichtelement eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Sichtelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 7, 11 und 12 stellen eine Sichtelementanordnung mit einem hier beschriebenen Sichtelement, ein Kraftfahrzeug mit einer hier beschriebenen Sichtelementanordnung bzw. einer Verfahren zum Einstellen, insbesondere Vorgeben und/oder Verändern, der Transmission eines hier beschriebenen Sichtelements unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung weist ein Sichtelement für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, insbesondere ein Sichtelement einer Sichtelementanordnung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, insbesondere ein Sichtelement einer Sichtelementanordnung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, wenigstens eine photoelektrochrome Schicht auf, die
- – bei bzw. infolge von Lichteinstrahlung, insbesondere Sonnenlichteinstrahlung, insbesondere UV-Lichteinstrahlung, selbsttätig ihre Transmission, insbesondere aus einem Ausgangszustand, ändert, sich insbesondere verfärbt, insbesondere einfärbt, bzw. einen ersten Farbzustand ein- bzw. annimmt, sich insbesondere abdunkelt, insbesondere sofern keine elektrische Spannung an sie angelegt ist; und
- – bei bzw. infolge von einem Anlegen einer elektrischen Spannung ihre Transmission, insbesondere gegensinnig, ändert, insbesondere einen anderen Farbzustand ein- bzw. annimmt, sich insbesondere anders ver- oder wieder entfärbt, sich insbesondere wieder aufhellt, insbesondere wieder, wenigstens im Wesentlichen, in den Ausgangszustand zurückkehrt, bzw. derart ausgebildet ist.
-
Hierdurch verändert sich in einer Ausführung die Transmission des Sichtelements im Bereich der photoelektrochromen Schicht vorteilhaft selbsttätig bei Bedarf: bei Licht-, insbesondere Sonnenlichteinfall, verfärbt, insbesondere – dunkelt diese sich selbsttätig. Auf diese Weise kann in einer Ausführung ein Fahrzeuginnenraum bei zunehmender Sonneneinstrahlung selbsttätig abgeschattet werden.
-
Bei Bedarf kann jedoch in einer Ausführung durch Anlegen einer elektrischen Spannung die Schicht auch bei Lichteinstrahlung anders ge- bzw. wieder entfärbt, insbesondere aufgehellt, bzw. eine Verfärbung in den ersten Farbzustand, insbesondere eine Abdunkelung, ganz oder teilweise, insbesondere variabel, verhindert oder abgeändert werden.
-
Unter der Transmission der photoelektrochromen Schicht wird in einer Ausführung insbesondere ihre (Ver-, insbesondere Ein)Färbung, insbesondere ihre Abdunkelung bzw. Reduzierung einer sie passierenden Lichtmenge, insbesondere eines oder mehrerer, insbesondere aller, sichtbaren Lichtwellenlängenbereiche, verstanden. Der andere Farbzustand, den die photoelektrochrome Schicht in einer Ausführung bei bzw. infolge von einem Anlegen einer elektrischen Spannung ein- bzw. annimmt, kann in einer Ausführung eine andere Helligkeit bzw. Lichtdurchlässigkeit und/oder eine andere Farbe als der erste Farbzustand aufweisen, insbesondere sein, beispielsweise Klar oder Hell- statt Dunkelgrau oder -blau (unterschiedliche Helligkeit bzw. Lichtdurchlässigkeit des anderen und des ersten Farbzustandes bzw. gegensinnige Änderung) oder auch Gelb oder Grün statt Schwarz oder Blau oder dergleichen (unterschiedliche Farbe des anderen und des ersten Farbzustandes) oder auch Hellgelb bzw. -grün statt Schwarz oder Dunkelblau (unterschiedliche Helligkeit bzw. Lichtdurchlässigkeit und Farbe des anderen und des ersten Farbzustandes).
-
In einer Ausführung entspricht der erste oder andere Farbzustand, wenigstens im Wesentlichen, einer Außenfarbe des Kraftfahrzeugs. Hierdurch wird das Sichtelement in einer Ausführung bei Lichteinstrahlung oder Anlegen einer elektrischen Spannung optisch zum Teil der lackierten Fahrzeugaußenhaut.
-
In einer Ausführung ändert die photoelektrochrome Schicht ihre Transmission chemisch, insbesondere, indem ein Farbstoff der photoelektrochromen Schicht bei Beleuchtung Elektronen abgibt, die eine elektrochrome Schicht, beispielsweise eine WO3-Schicht, verfärben, insbesondere chemisch verfärben. In einer anderen Ausführung weist die photoelektrochrome Schicht eine organische Lösung auf, deren Transmission sich insbesondere durch Änderung eines Ladungszustandes von Molekülen der Lösung ändert. In einer Ausführung behält die photoelektrochrome Schicht ihre durch Lichteinfall geänderte Transmission auch bei Wegfall der Lichteinstrahlung bei, sofern bzw. solange keine elektrische Spannung an sie angelegt wird.
-
In einer Ausführung weist die photoelektrochrome Schicht zwei oder mehr voneinander beabstandete Bereiche auf.
-
Hierdurch kann sie in einer Ausführung vorteilhaft gezielt in entsprechenden Sichtbereichen des Kraftfahrzeugs, beispielsweise Ausschnitten eines Karosseriedachs, angeordnet werden. In einer Weiterbildung wird bzw. ist die photoelektrochrome Schicht entsprechend wenigstens im Wesentlichen nur in Sichtbereichen angeordnet, wobei in einer Weiterbildung Zwischenräume zwischen den voneinander beabstandeten Bereichen durch anderes Material ausgefüllt sein bzw. werden können. Hierdurch kann in einer Ausführung eine gleichmäßige Schichtdicke realisiert werden.
-
In einer Ausführung weist das Sichtelement wenigstens eine Solarschicht zum Umwandeln von Lichteinstrahlung, insbesondere Sonnenlichteinstrahlung, in elektrische Energie bzw. Spannung auf, die zum Anlegen einer elektrischen Spannung an die photoelektrochrome Schicht ausgebildet bzw. eingerichtet, insbesondere elektrisch mit dieser schaltbar verbunden ist. Diese wird nachfolgend ohne Beschränkung der Allgemeinheit auch als erste Solarschicht bezeichnet.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung elektrische Energie zum, insbesondere umgekehrten bzw. gegensinnigen, Andern der Transmission der photoelektrochromen Schicht vorteilhaft ganz oder teilweise von dem Sichtelement selber erzeugt werden.
-
In einer Ausführung ist die (erste) Solarschicht fahrzeugaußenseitig von der photoelektrochromen Schicht, insbesondere wenigstens teilweise auf dieser, angeordnet.
-
Hierdurch wird in einer Ausführung die Erzeugung von elektrischer Energie durch die Solarschicht nicht durch die sich bei Lichteinstrahlung ändernde photoelektrochrome Schicht gestört.
-
Zusätzlich oder alternativ ist die (erste) Solarschicht in einer Ausführung ganz oder teilweise semitransparent ausgebildet. Insbesondere dann kann sie in einer Weiterbildung die photoelektrochrome Schicht ganz oder teilweise ab- bzw. überdecken, wobei diese weiterhin bei Lichteinstrahlung von fahrzeugaußen durch die semitransparente Solarschicht selbsttätig ihre Transmission ändert.
-
Hierdurch wird in einer Ausführung vorteilhaft (auch) ein Bereich der photoelektrochromen Schicht als Solarfläche genutzt.
-
Gleichermaßen kann die (erste) Solarschicht in einer Ausführung ganz oder teilweise farbig, insbesondere lichtundurchlässig, ausgebildet sein, insbesondere, um gezielt Bereiche der photoelektrochromen Schicht ganz oder teilweise optisch abzudecken, insbesondere zusätzlich oder alternativ zu einer nachfolgend erläuterten Farbschicht.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die Farbschicht reduziert, insbesondere weggelassen, werden.
-
In einer Ausführung weist das Sichtelement eine fahrzeugaußenseitige Glas- oder Kunststoffscheibe und eine fahrzeuginnenseitige Glas- oder Kunststoffscheibe auf, wobei die photoelektrochrome Schicht und in einer Weiterbildung auch die (erste) Solarschicht und/oder ein nachfolgend erläutertes, in einer Weiterbildung als weitere Solarschicht ausgebildetes, photosensitives Element zwischen diesen beiden Scheiben angeordnet sind. In einer Ausführung werden die photoelektrochrome Schicht und in der Weiterbildung auch die erste Solarschicht und/oder das photosensitive Element beim Herstellen des Sichtelements zwischen den beiden Glas- bzw. Kunststoffscheiben eingelegt.
-
Hierdurch können in einer Ausführung die Schicht(en) vorteilhaft geschützt werden.
-
In einer Ausführung ist die photoelektrochrome Schicht als, insbesondere mit einer Hülle, insbesondere aus PVC oder dergleichen, ummantelte, ein- oder mehrteilige Folie ausgebildet.
-
Hierdurch kann die Schicht in einer Ausführung vorteilhaft geschützt und/oder -handhabt werden.
-
In einer Ausführung weist das Sichtelement eine, insbesondere schwarze, Farbschicht, insbesondere einen sogenannten Blackprint, auf, die wenigstens einen Teil des Sichtelements, insbesondere einen Teil der photoelektrochromen Schicht und/oder wenigstens einen Teil der ersten und/oder weiteren Solarschicht, abdeckt. In einer Weiterbildung ist diese Farbschicht fahrzeuginnen- und/oder -außenseitig von der photoelektrochromen Schicht angeordnet, insbesondere fahrzeuginnen- oder außenseitig an der fahrzeuginnen- und/oder -außenseitigen Glas- oder Kunststoffscheibe.
-
Hierdurch können in einer Ausführung vorteilhaft Steuerelemente, Übergänge oder dergleichen geschützt und/oder optisch verborgen und/oder die photoelektrochromen Schicht optisch konturiert werden.
-
In einer Ausführung weist die Sichtelementanordnung eine, insbesondere elektronische, Steuerung auf, die wahlweise, insbesondere variabel, eine elektrische Spannung an die photoelektrochrome Schicht anlegt bzw. hierzu, insbesondere hard- und/oder software-, insbesondere programmtechnisch, ausgebildet bzw. eingerichtet ist.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung steuerungstechnisch, insbesondere wenigstens teilweise automatisiert, die Transmission der photoelektrochromen Schicht und damit des Sichtelements verändert bzw. eine durch Lichteinstrahlung bewirkte Änderung wenigstens teilweise umgekehrt oder verhindert oder abgeändert werden.
-
In einer Ausführung ist die Steuerung mit der (ersten) Solarschicht elektrisch verbunden. Hierdurch kann sie eine von dieser erzeugte elektrische Spannung in einer Ausführung wahlweise, insbesondere variabel, insbesondere in Form unterschiedliche(hoher und/oder lange)r Spannungen, insbesondere Spannungspulse bzw. -perioden, an die photoelektrochrome Schicht anlegen, um deren Transmission, insbesondere in vorgegebener Weise, einzustellen, insbesondere diese bei Bedarf zu ver- bzw. entfärben, insbesondere aufzuhellen, bzw. eine Verfärbung in den ersten Farbzustand, insbesondere eine Abdunkelung, wenigstens teilweise zu verhindern oder umzukehren oder abzuändern. In einer Ausführung legt die Steuerung unterschiedliche elektrische Spannungen an die photoelektrochrome Schicht an, indem sie die angelegte elektrische Spannung pulsweitenmoduliert bzw. diese mit unterschiedlichen Pulsweiten bzw. Frequenzen anlegt. Hierdurch kann in einer Ausführung die Transmission der photoelektrochromen Schicht präziser und/oder (reaktions)schneller gesteuert bzw. -ändert werden. Entsprechend können in einer Ausführung unterschiedliche elektrische Spannungen insbesondere unterschiedlich lange bzw. pulsweitenmodulierte Spannungen sein bzw. durch Pulsweitenmodulation unterschiedliche elektrische Spannungen angelegt werden.
-
Zusätzlich oder alternativ kann die Steuerung in einer Ausführung die (erste) Solarschicht auch als Sensor nutzen, um die Transmission bzw. angelegte elektrische Spannung zu steuern, insbesondere zu regeln. Insbesondere kann in einer Ausführung die Steuerung die angelegte elektrische Spannung in Abhängigkeit von einer von der (ersten) Solarschicht erzeugten elektrischen Energie steuern, insbesondere regeln.
-
In einer Ausführung ist die Steuerung zusätzlich oder alternativ signaltechnisch mit einem, insbesondere fahrzeuginnenseitig von der photoelektrochromen Schicht angeordneten, photosensitiven Element zur Erfassung einer auf dieses auftreffenden Lichteinstrahlung verbunden, insbesondere, um die angelegte elektrische Spannung in Abhängigkeit von der auf das photosensitive Element auftreffenden Lichteinstrahlung zu steuern, insbesondere zu regeln. Das photosensitive Element kann in einer Weiterbildung insbesondere als (weitere) Solarschicht ausgebildet sein, die insbesondere zwischen den beiden Glas- bzw. Kunststoffscheiben angeordnet sein kann.
-
In einer Ausführung weist die Sichtelementanordnung eine Eingabeeinrichtung zum Einstellen, insbesondere Vorgeben und/oder Verändern, der Transmission der photoelektrochromen Schicht auf, die mit der Steuerung signaltechnisch verbunden ist.
-
Diese ermöglicht in einer Ausführung eine Bedienereingabe zum wahlweisen, insbesondere gestuften oder stufenlosen, Einstellen der Transmission. In einer Weiterbildung weist die Eingabeeinrichtung ein Touchpad und/oder einen oder mehrere Touchbuttons auf.
-
Hierdurch kann sie in einer Ausführung vorteilhaft raumsparend ausgebildet werden.
-
In einer Ausführung wird die Transmission der photoelektrochromen Schicht eingestellt, insbesondere diese wenigstens (anders) ver- bzw. teilweise wieder entfärbt und/oder eine Ver-, insbesondere Einfärbung infolge Lichteinstrahlung wenigstens teilweise verhindert oder abgeändert, insbesondere die photoelektrochrome Schicht wenigstens teilweise wieder aufgehellt und/oder eine Abdunkelung infolge Lichteinstrahlung wenigstens teilweise verhindert, indem in Abhängigkeit von einem Eingabesignal der Eingabeeinrichtung, einer von der Solarschicht erzeugten elektrischen Energie und/oder einer von dem photosensitiven Element auf dieses auftreffenden, erfassten Lichteinstrahlung automatisiert unterschiedlich(hohe und/oder lang)e elektrischen Spannungen an die photoelektrochrome Schicht angelegt werden, insbesondere in unterschiedlichen diskreten Stufen oder stufenlos variabel und/oder pulsweitenmoduliert.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung die Transmission der photoelektrochromen Schicht und damit des Sichtelements durch die Steuerung automatisiert, insbesondere gestuft oder stufenlos, eingestellt, insbesondere gesteuert bzw. -regelt, und so das Sichtelement in einer Weiterbildung wahlweise, insbesondere bei bzw. nach Sonneneinstrahlung, unterschiedlich gedimmt werden. Entsprechend ist in einer Ausführung die Transmission der photoelektrochromen Schicht bzw. des Sichtelements durch Anlegen unterschiedlicher elektrischer Spannungen in unterschiedliche Dimmzustände überführbar bzw. sind durch Anlegen unterschiedlicher elektrischer Spannungen unterschiedliche Helligkeitsmodi einstellbar bzw. ist die Steuerung hierzu eingerichtet.
-
Entsprechend weist die Steuerung in einer Ausführung Mittel zum Anlegen unterschiedliche(hoher und/oder lang(andauernd)e)r elektrischer Spannungen an die photoelektrochrome Schicht in Abhängigkeit von einem Eingabesignal der Eingabeeinrichtung, einer von der Solarschicht erzeugten elektrischen Energie und/oder einer von dem photosensitiven Element auf dieses auftreffenden erfassten Lichteinstrahlung auf.
-
In einer Ausführung kann die Spannung in Abhängigkeit von einer Benutzereingabe über die Eingabeeinrichtung wahlweise, insbesondere durch Vergrößern der Pulsweiten, erhöht werden, um die selbsttätige Änderung der Transmission durch Sonneneinstrahlung in gewünschtem Maße wenigstens teilweise umzukehren bzw. zu verhindern bzw. dieser entgegenzuwirken bzw. diese abzuändern, insbesondere, um so einen gewünschten Dimm- bzw. Helligkeitszustand einzustellen.
-
Auf Basis der von der (ersten) Solarschicht erzeugten elektrischen Energie kann in einer Ausführung die auf die photoelektrochrome Schicht auftreffende Lichteinstrahlung ermittelt bzw. abgeschätzt werden, auf Basis der auf das photosensitive Element auftreffenden erfassten Lichteinstrahlung die Lichteinstrahlung, die die photoelektrochrome Schicht passiert, und/oder eine Helligkeit in einem Fahrzeuginnenraum. Hieraus kann in einer Weiterbildung, insbesondere kummulativ bzw. durch Differenzbildung, eine aktuelle Transmission der photoelektrochromen Schicht ermittelt und an eine Benutzereingabe bzw. eine gewünschte Transmission angepasst werden, indem die Steuerung die angelegte Spannung entsprechend steuert bzw. regelt.
-
In einer Ausführung ist bzw. wird das Sichtelement in einem Dachbereich, einem Scheinwerfer-, Windschutz-, Seiten- oder Heckscheibenbereich des Kraftfahrzeugs, insbesondere Personenkraftwagens, angeordnet bzw. hierzu vorgesehen bzw. eingerichtet. In einer Ausführung ist das Sichtelement ein Dach-, Scheinwerfer-, Windschutz-, Seiten- oder Heckscheiben-Sichtelement für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, insbesondere kann es ein Dachfenster, ein Scheinwerferglas, eine Windschutz-, Seiten- oder Heckscheibe oder ein(en) Teil hiervon sein bzw. bilden. In einer Ausführung wird das Sichtelement als Dach-, Scheinwerfer-, Windschutz-, Seiten- oder Heckscheiben-Sichtelement für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, verwendet.
-
Ein Mittel im Sinne der vorliegenden Erfindung kann hard- und/oder softwaretechnisch ausgebildet sein, insbesondere eine, vorzugsweise mit einem Speicher- und/oder Bussystem daten- bzw. signalverbundene, insbesondere digitale, Verarbeitungs-, insbesondere Mikroprozessoreinheit (CPU) und/oder ein oder mehrere Programme oder Programmmodule aufweisen. Die CPU kann dazu ausgebildet sein, Befehle, die als ein in einem Speichersystem abgelegtes Programm implementiert sind, abzuarbeiten, Eingangssignale von einem Datenbus zu erfassen und/oder Ausgangssignale an einen Datenbus abzugeben. Ein Speichersystem kann ein oder mehrere, insbesondere verschiedene, Speichermedien, insbesondere optische, magnetische, Festkörper- und/oder andere nicht-flüchtige Medien aufweisen. Das Programm kann derart beschaffen sein, dass es die hier beschriebenen Verfahren verkörpert bzw. auszuführen imstande ist, sodass die CPU die Schritte solcher Verfahren ausführen kann und damit insbesondere eine Transmission eines hier beschriebenen Sichtelements ändern kann.
-
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
-
1 eine Sichtelementanordnung mit einem Teilschnitt eines Sichtelements nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine Sicht von fahrzeuginnen auf einen Dachbereich eines Kraftfahrzeugs mit der Sichtelementanordnung; und
-
3 ein Verfahren zum Einstellen der Transmission einer photoelektrochromen Schicht des Sichtelements nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
-
1 zeigt eine Sichtelementanordnung mit einem Teilschnitt eines Sichtelements 1 nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
-
Das Sichtelement 1 weist eine fahrzeugaußenseitige Glas- oder Kunststoffscheibe 10 und eine fahrzeuginnenseitige Glas- oder Kunststoffscheibe 50 auf, zwischen denen fahrzeugaußenseitig (oben in 1) eine erste semitransparente Solarschicht 20 und fahrzeuginnenseitig (unten in 1) ein photosensitives Element in Form einer weiteren semitransparenten Solarschicht 40 angeordnet sind, zwischen denen eine photoelektrochrome Schicht 30 angeordnet ist, welche als mit einer PVC-Hülle 31 ummantelte Folie ausgebildet ist. In einer nicht dargestellten Abwandlung kann die erste und/oder weitere Solarschicht 20, 40 auch undurchsichtig bzw. blickdicht ausgebildet sein und insbesondere dann wenigstens einen Bereich der photoelektrochromen Schicht 30 als Sichtfeld freilassen bzw. nicht überdecken.
-
Eine Farbschicht 60 in Form eines Blackprints ist fahrzeugaußenseitig an der fahrzeuginnenseitigen Glas- oder Kunststoffscheibe 50 angeordnet und deckt einen Teil des Sichtelements 1, insbesondere einen Teil der photoelektrochromen Schicht 30 ab. Zusätzlich oder alternativ kann ein Blackprint an der fahrzeugaußenseitigen Glas- oder Kunststoffscheibe 10 fahrzeuginnenseitg aufgebracht sein, insbesondere, um auch von außen Steuerelemente oder dergleichen zu schützen.
-
Die Sichtelementanordnung weist eine elektronische Steuerung 70 auf, die in nachfolgend erläuterter Weise wahlweise eine elektrische Spannung an die photoelektrochrome Schicht 30 anlegt. Hierzu ist die Steuerung 70 elektrisch mit der photoelektrochrome Schicht 30 und der ersten Solarschicht 20 verbunden, so dass die erste Solarschicht 20 zum Umwandeln von Sonnenlichteinstrahlung in elektrische Energie bzw. Spannung zum Anlegen einer elektrischen Spannung an die photoelektrochrome Schicht 30 elektrisch mit dieser (durch die Steuerung 70) schaltbar verbunden ist.
-
Zudem ist die Steuerung 70 elektrisch mit der weiteren Solarschicht 40 und einer Eingabeeinrichtung in Form mehrerer an dem Sichtelement 1 angeordneter Touchbuttons 9 verbunden.
-
1 zeigt eine Sicht von fahrzeuginnen auf einen Dachbereich 8 eines Kraftfahrzeugs mit der Sichtelementanordnung. Dabei ist eine Kontur des Sichtelements 1, welches teilweise durch ein Karosseriedach abgedeckt ist, zur Verdeutlichung gestrichelt in 2 angedeutet. Die Kontur der ersten Solarschicht 20 ist zur Verdeutlichung in 2 strich-doppelpunktiert angedeutet und mit 2 bezeichnet, die Kontur der photoelektrochromen Schicht 30 (einfach) strich-punktiert angedeutet und mit 3A, 3B bezeichnet.
-
Wie daraus erkennbar, weist die photoelektrochrome Schicht 30 zwei voneinander in Fahrzeuglängsrichtung (vertikal in 2) beabstandete Bereiche 3A, 3B auf, wobei der Bereich 3A von der semitransparenten ersten Solarschicht 20 fahrzeugaußenseitig teilweise abgedeckt wird. In 2 sind auch der Blackprint 60 und die Touchbuttons 9 angedeutet.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass diese Anordnung und Form der Elemente bzw. Bereich nur exemplarisch zur Verdeutlichung ist. So ist insbesondere die photoelektrochrome Folie 30 in dem Ausführungsbeispiel wenigstens im Wesentlichen nur über Sichtbereichen angeordnet, während Zwischenräume mit PVC oder anderem Material ausgefüllt sind bzw. werden, um ein gleichmäßige Schichtdicke zu realisieren. Zusätzlich oder alternativ kann sich in einer Abwandlung die erste semitransparente Solarschicht 20 wenigstens im Wesentlichen über das komplette Dach erstrecken, insbesondere, um so einen größerer Stromertrag zu erzeugen.
-
3 zeigt ein Verfahren nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung, welches die Steuerung 70 automatisiert durchführt.
-
In einem Schritt S10 wird zunächst eine gewünschte Transmission abgefragt, die der Fahrzeuginsasse durch Betätigung der Touchbuttons 9 vor- bzw. eingeben kann. Im Ausführungsbeispiel kann er exemplarisch zwischen 30%, 60% und 90% durchsichtig bzw. 70%, 40% bzw. 10% gedimmt bzw. abgedunkelt wählen.
-
In einem Schritt S20 ermittelt die Steuerung 70 aus der von der ersten Solarschicht 20 erzeugten elektrischen Energie einen Lichteinfall von fahrzeugaußen auf die photoelektrochrome Schicht 30 und aus der von der weiteren Solarschicht 40 erzeugten elektrischen Energie einen Lichteinfall auf diese weiteren Solarschicht 40. Aus der Differenz beider Lichteinfälle ermittelt die Steuerung 70 eine Transmission der photoelektrochromen Schicht 30. Beträgt beispielsweise die von der von der weiteren Solarschicht 40 erzeugte elektrische Energie nur 50% der von der ersten Solarschicht 20 erzeugten elektrischen Energie, so schätzt die Steuerung 70 – unter Annahme gleicher Sichtflächen und Wirkungsgrade der beiden Solarschichten und unter Vernachlässigung einer Abschwächung bereits durch die erste Solarschicht 20 – eine Reduzierung der Lichtmenge durch die photoelektrochrome Schicht 30 um 50%.
-
Diese Transmission vergleicht die Steuerung 70 in Schritt 30 mit der vom Fahrzeuginsassen vor- bzw. eingegeben gewünschten Transmission.
-
Gibt der Fahrzeuginsasse beispielsweise eine maximale Aufhellung (90% durchsichtig bzw. 10% gedimmt) ein, so erkennt die Steuerung 70 bei einer abgeschätzten Reduzierung der Lichtmenge durch die photoelektrochrome Schicht 30 um 50% eine zu starke Abdunkelung der photoelektrochrome Schicht 30 und erhöht eine von der ersten Solarschicht 20 gelieferte elektrische Spannung, die an der photoelektrochromen Schicht 30 anliegt, beispielsweise deren Pulsweite, solange, bis die photoelektrochrome Schicht 30 (nur noch) die gewünschte Abdunkelung liefert, d. h. die Differenz zwischen der gewünschten und der auf Basis der elektrischen Energie der beiden Solarschichten 20, 40 ermittelten Transmission unter einen vorgegebenen Regelgrenzwert fällt oder eine maximal zulässige Spannung anliegt.
-
Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Sichtelement |
2 | Kontur erste Solarschicht |
3A, 3B | Kontur photoelektrochrome Schicht |
8 | Dach |
9 | Touchbutton (Eingabeeinrichtung) |
10 | fahrzeugaußenseitige Glas- oder Kunststoffschicht |
20 | erste Solarschicht |
30 | photoelektrochrome Schicht |
31 | PVC-Hülle |
40 | weitere Solarschicht |
50 | fahrzeuginnenseitige Glas- oder Kunststoffschicht |
60 | Blackprint (Farbschicht) |
70 | Steuerung |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011100414 A1 [0002]