DE102020113398A1

DE102020113398A1 - Kraftfahrzeug mit zumindest einer Funktionsoberflächenschicht

Info

Publication number: DE102020113398A1
Application number: DE102020113398.7A
Authority: DE
Inventors: Claudio Struckmann; Stella Clarke; Benedikt Fella; Bernhard Schmid
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2020-05-18
Filing date: 2020-05-18
Publication date: 2021-11-18
Anticipated expiration: 2040-05-19
Also published as: DE102020113398B4

Abstract

Ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32), die mittels einer Steuerungseinrichtung (34) in ihrer optischen Erscheinung elektrisch umschaltbar ist, zeichnet sich dadurch aus, dass zur Bildung einer solarthermischen Klimatisierungseinrichtung (3) zumindest ein Sensor (36, 38) vorgesehen ist, der ausgebildet ist, um die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur zu erfassen und daraufhin ein diese Umweltgrößen repräsentierendes Signal (S, T) zu erzeugen, dass weiterhin Signalübertragungsmittel (35, 37) vorgesehen sind, die das jeweilige Signal (S, T) an die Steuerungseinrichtung (34) übermitteln, und dass die Steuerungseinrichtung (34) ausgebildet ist, um die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) in Abhängigkeit vom empfangenen Signal (S, T) zwischen einer helleren Farbe und einer dunkleren Farbe oder zwischen einer dunkleren Farbe und einer helleren Farbe umzuschalten.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer Funktionsoberflächenschicht, die mittels einer Steuerungseinrichtung in ihrer optischen Erscheinung elektrisch umschaltbar ist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Wenn ein in einer dunklen Farbe lackiertes Kraftfahrzeug in der Sonne parkt, dann heizt sich der Innenraum besonders stark auf. Auch wenn hinter einer Fahrzeugscheibe gelegene Oberflächen der Fahrzeuginnenausstattung eine dunkle Farbe aufweisen, heizen sich diese Innenraumoberflächen besonders intensiv auf und geben die dabei gespeicherte Wärmeenergie an die Innenraumluft ab. Sobald das Fahrzeug wieder benutzt wird und die Klimaanlage gestartet wird, muss diese zusätzlich zur erwärmten Luft auch die im dunklen Material gespeicherte Wärmeenergie reduzieren. Das ist aus energetischer Sicht extrem unvorteilhaft. Umgekehrt gilt, dass im Winter eine helle Oberfläche unvorteilhaft ist da so nur ein kleiner Teil der Wärme aus den Sonnenstrahlen aufgenommen werden kann, was zu einer erhöhten benötigten Heizleistung führt.
STAND DER TECHNIK
Aus der DE 10 2018 001 009 A1 ist es bekannt, auf einer Außenoberfläche eines Kraftfahrzeugs eine Flüssigkristall-Folie anzubringen, die zwischen einem das Sonnenlicht blockierenden intransparenten Zustand und einem das Sonnenlicht hindurchlassenden transparenten Zustand umschaltbar ist, wobei der transparente Zustand beim Anliegen einer elektrischen Spannung an der Flüssigkeitskristall-Folie erzielt wird. Im intransparenten Zustand soll die Aufheizung des Kraftfahrzeugs reduziert sein.
Aus der US 2011 / 0066324 A1 ist es bekannt, Karosserieaußenflächen eines Kraftfahrzeugs mit einer elektrisch ansteuerbaren Displayfolie (zum Beispiel LED-Folie, OLED-Folie) zu versehen und das Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs durch Anlegen einer elektrischen Spannung und eines entsprechenden Signals an die Displayfolie zu verändern.
Die EP 3 511 206 A1 zeigt und beschreibt ein Kraftfahrzeug, bei dem eine zu den Fahrzeuginsassen gewandte Oberfläche der Armaturentafel als elektronisches Display nach der E-Paper-Technologie ausgebildet ist. Diese Displayfläche soll es ermöglichen, dass ein Fahrzeugnutzer das Erscheinungsbild der ihm zugewandte Oberfläche der Armaturentafel nach seinen Wünschen gestalten kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Adsorptionseigenschaften und die Reflektionseigenschaften von Flächen an der Fahrzeugaußenseite oder im Fahrzeuginnenraum bezüglich der Sonnenstrahlung anpassbar zu gestalten, um dadurch die Wirksamkeit einer Fahrzeugklimaanlage zu unterstützen.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer Funktionsoberflächenschicht, die mittels einer Steuerungseinrichtung in ihrer optischen Erscheinung elektrisch umschaltbar ist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer solarthermischen Klimatisierungseinrichtung zumindest ein Sensor vorgesehen ist, der ausgebildet ist, um die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur zu erfassen und daraufhin ein diese Umweltgrößen repräsentierendes Signal zu erzeugen, dass weiterhin Signalübertragungsmittel vorgesehen sind, die das jeweilige Signal an die Steuerungseinrichtung übermitteln, und dass die Steuerungseinrichtung ausgebildet ist, um die Funktionsoberflächenschicht in Abhängigkeit vom empfangenen Signal zwischen einer helleren Farbe und einer dunkleren Farbe oder zwischen einer dunkleren Farbe und einer helleren Farbe umzuschalten
VORTEILE
Die erfindungsgemäße Lösung passt die Helligkeit der Funktionsoberflächenschicht und damit deren Adsorptions- und Reflektionseigenschaften für Sonnenstrahlung an, um so beispielsweise bei steigender Sonneneinstrahlung und/oder steigender Temperatur die Aufheizung des Fahrzeuginnenraums automatisch zu reduzieren oder bei niedriger Temperatur eine Erwärmung des Fahrzeuginnenraums zu bewirken.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 10.
In einer bevorzugten Ausführungsform, die mit anderen Ausführungsformen kombinierbar ist, ist die Steuerungseinrichtung ausgebildet, um die Funktionsoberflächenschicht von der dunkleren Farbe auf die hellere Farbe umzuschalten, wenn die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur einen ersten vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die ebenfalls mit anderen Ausführungsformen, insbesondere mit der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, kombinierbar ist, ist die Steuerungseinrichtung ausgebildet, um die Funktionsoberflächenschicht von der helleren Farbe auf die dunklere Farbe umzuschalten, wenn die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur einen zweiten vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet. Hierdurch kann beispielsweise bei niedriger Außentemperatur und/oder geringer Sonneneinstrahlung eine gezielte Erwärmung des Fahrzeuginnenraums durch die Sonneneinstrahlung erzielt werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, die mit anderen Ausführungsformen kombinierbar ist, bei der die Funktionsoberflächenschicht eine e-Papier-Schicht aufweist. Eine solche e-Papier-Schicht - die auch als e-Ink-Schicht bezeichnet wird - reduziert den Energieverbrauch gegenüber anderen Display-Technologien drastisch, da hier nur dann elektrischer Strom benötigt wird, wenn der Zustand der e-Papier-Schicht geändert werden soll. Ist ein Zustand der Schicht erreicht, so wird keine weitere Energie zum Erhalten des Zustands mehr benötigt.
Vorzugsweise ist die Fahrzeug-Außenhaut zumindest bereichsweise mit der Funktionsoberflächenschicht versehen. So kann beispielsweise das den Fahrzeuginnenraum nach oben - zur Sonne hin - begrenzende Fahrzeugdach großflächig mit der Funktionsoberflächenschicht versehen sein oder die Funktionsoberflächenschicht kann im Bereich des Fahrzeugdachs vorgesehen sein und eine Teilfläche des Fahrzeugdachs einnehmen.
Alternativ oder zusätzlich kann die Funktionsoberflächenschicht im Fahrzeuginnenraum vorgesehen sein. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Oberfläche einer Armaturentafel unterhalb der Fahrzeug-Frontscheibe zumindest bereichsweise als Funktionsoberflächenschicht ausgebildet oder mit der Funktionsoberflächenschicht versehen ist. nsbesondere ist es erwünscht, dass die Fläche zwischen dem Lenkrad und der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs im Fahrbetrieb schwarz ist oder zumindest einen dunklen Farbton aufweist, damit aus der Sicht des Fahrers keine Spiegelungen in der Windschutzscheibe auftreten und der Fahrer möglichst wenig von der Sonne geblendet wird. Wird das Fahrzeug aber an heißen Tagen auf einem Parkplatz abgestellt wo es direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, dann ist es vorteilhaft, die Fläche zwischen Lenkrad und Windschutzscheibe weiß oder zumindest in einem helleren Farbton zu färben, um den durch die Sonnenstrahlung bedingten Wärmeeintrag in das Material zu minimieren und so die benötigte Kühlleistung der Fahrzeugklimaanlage zu reduzieren. Im Winter oder an kalten Tagen soll die Fläche zwischen dem Lenkrad und der Windschutzscheibe dann auch im geparkten Zustand schwarz oder dunkel bleiben, um möglichst viel Wärmeenergie aus der Sonneneinstrahlung zu gewinnen und so die nötige Heizleistung für den Fahrzeuginnenraum zu reduzieren.
Zusätzlich oder auch alternativ kann zumindest eine Innenraumoberfläche unterhalb der Fahrzeugheckscheibe zumindest bereichsweise als Funktionsoberflächenschicht ausgebildet oder mit einer Funktionsoberflächenschicht versehen sein.
Besonders bevorzugt ist eine Variante der Erfindung, die mit anderen Ausführungsformen kombinierbar ist, bei der die Funktionsoberflächenschicht als tesselierte Fläche ausgebildet ist und eine Vielzahl von mosaikartig oder parkettartig aneinander angrenzenden e-Papier-Modulen aufweist. Eine solche Tesselierung oder Tesselation der Funktionsoberflächenschicht mit einer Vielzahl von aneinander angrenzenden e-Papier-Modulen erleichtert die Formbarkeit der Funktionsoberflächenschicht, so dass diese besser an komplexe Konturen der Armaturentafeloberfläche anpassbar ist.
Kernidee der Erfindung ist es, bevorzugt möglichst viele Flächen an der Kraftfahrzeugaußenhaut und/oder im Kraftfahrzeuginnenraum, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein können mit einer in ihrer Helligkeit veränderbaren Funktionsoberflächenschicht auszukleiden, die dann zwischen Schwarz oder einem anderen dunkleren Farbton und Weiß oder einem anderen helleren Farbton umgeschaltet werden kann. So soll bei starker Sonneneinstrahlung eine hellere Oberfläche vorherrschen, damit ein größerer Anteil der von der Sonnenstrahlung herrührenden Wärmeenergie reflektiert wird (also beispielsweise beim Parken auf einem sonnigen Parkplatz) und im Fall einer kalten Umgebung (beispielsweise im Winter wenn das Kraftfahrzeug auf einem Parkplatz steht) soll die Oberfläche dunkler sein, um mehr Wärmeenergie durch die Sonnenstrahlung aufnehmen zu können.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
Figurenliste
Es zeigt:

1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß mit Funktionsoberflächenschichten ausgestalteten Kraftfahrzeugs von schräg oben und
2 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Steuerung für die Beeinflussung der Funktionsoberflächenschichten.

DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
1 zeigt ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Kraftfahrzeug 1 mit einer eine Fahrzeug-Außenhaut 11 aufweisenden Fahrzeugkarosserie 10, die eine auch als „Greenhouse“ bezeichnete Fahrzeugkabine 12 umgrenzt. Oberhalb der Fahrzeugkabine 12 bildet die Fahrzeug-Außenhaut 11 ein Fahrzeugdach 13. An der in Fahrtrichtung F weisenden Vorderseite der Fahrzeugkabine 12 ist in die Fahrzeugkarosserie 10 eine auch als Windschutzscheibe bezeichnete Frontscheibe 14 eingesetzt. An der entgegen der Fahrtrichtung F gelegenen Rückseite der Fahrzeugkabine 12 ist in die Fahrzeugkarosserie 10 eine Heckscheibe 15 eingesetzt. An den Seiten bestimmt die Fahrzeugkaroserie 10 Türausschnitte, in die in üblicher Weise Fahrzeugtüren 16, 17 eingesetzt sind.
Im Inneren der Fahrzeugkabine 12 ist ein Passagierraum 2 gebildet, in dem (nicht gezeigte) Fahrzeugsitze zur Aufnahme von Fahrzeugpassagieren vorgesehen sind. Unterhalb der Frontscheibe 14 ist eine Armaturentafel 18 vorgesehen und unterhalb der Heckscheibe 15 ist eine hintere Innenraumoberfläche 19 vorgesehen, die eine obere Wandung eines hinteren Gepäckraums des Kraftfahrzeugs bildet.
Das Fahrzeugdach 13, die zur Frontscheibe 14 weisende obere Oberfläche der Armaturentafel 18 und die zur Heckscheibe 15 weisende hintere Innenraumoberfläche 19 sind zumindest bereichsweise (gestrichelt dargestellt) als Funktionsoberflächenschichten 30, 31, 32 einer solarthermischen Klimatisierungseinrichtung 3 des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet, deren Farbe durch temporäres Anlegen einer elektrischen Spannung veränderbar ist. Die Funktionsoberflächenschichten 30, 31, 32 sind in Form von so genannten e-Papier-Folien ausgestaltet oder weisen e-Papier-Elemente 4 auf. Der Begriff e-Papier steht für „elektronisches Papier“.
Ein E-Papier-Element 4 weist eine Vielzahl von E-Papier-Zellen 40 auf, die jeweils zwischen einer oberen transparenten Elektrode 41 und einer unteren transparenten Elektrode 42 dicht nebeneinander angeordnet sind (2). Im Inneren einer von einer transparenten Folienhaut 43 umgrenzten e-Papier-Zelle 40 ist ein Fluid 44 enthalten, in dem eine Mehrzahl von kugelförmigen Körpern 45, 46 schwimmt. Die Körper sind in einer (in 2 dargestellten) ersten Ausführungsform von unterschiedlicher elektrischer Ladung, wobei helle Körper 45 eine erste Polarität und dunkle Körper 46 eine zweite Polarität aufweisen. Je nach an den Elektroden 41, 42 anliegender Spannungspolarität sammeln sich die hellen Körper 45 oder die dunklen Körper 46 an der Oberseite und die E-Papier-Zelle erscheint für den von oben auf sie schauenden Betrachter hell oder dunkel.
Zur Umorientierung der Körper 45, 46 in der jeweiligen e-Papier-Zelle 40 wird im e-Papier-Element 4 zwischen den Elektroden 41, 42 lediglich einmalig ein elektrisches Feld aufgebaut. Die so gebildete Farbdarstellung (hell oder dunkel) des e-Papier-Elements 4 und damit der Funktionsoberflächenschicht 30, 31, 32 bleibt auch nach dem Abschalten des elektrischen Feldes für einige Tage oder Wochen bestehen, so dass die helle beziehungsweise dunkle Farbe auch bei abgestelltem Kraftfahrzeug für einen längeren Zeitraum erhalten bleibt, ohne dafür elektrischen Strom zu verbrauchen. Erst für einen erneuten Wechsel der Farbe muss wieder ein neues elektrisches Feld für einen kurzen Zeitraum angelegt werden.
2 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau einer solarthermischen Klimatisierungseinrichtung 3 in einem Kraftfahrzeug 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Beispielhaft ist hier nur die Funktionsoberflächenschicht 30 dargestellt; die Einbindung der weiteren Funktionsoberflächenschichten 31, 32 erfolgt auf analoge Weise und ist daher nicht gesondert beschrieben.
Die auf dem Fahrzeugdach 13 vorgesehene Funktionsoberflächenschicht 30 ist außen auf der Dachhaut 13' der Fahrzeugkarosserie 10 angeordnet und mit dieser verbunden. Die Funktionsoberflächenschicht 30 kann aus einem einzigen e-Papier-Element 4 bestehen oder sie kann eine Mehrzahl von mosaikartig oder parkettartig („tesseliert“) aneinander angeordneten e-Papier-Elementen 4 bestehen. Ein Beispiel einer solchen tesselieren Anordnung von e-Papier-Elementen 4 ist in 3 dargestellt.
Die Elektroden 41, 42 des e-Papier-Elements 4, die eine transparente Hülle zur Aufnahme der einzelnen e-Papier-Zellen 40 bilden, sind durch Stromversorgungsleitungen 33, 33' mit einer Steuerungseinrichtung 34 verbunden. Die Steuerungseinrichtung 34 ist ihrerseits über eine erste Signalleitung 35 mit einem lichtempfindlichen Sonnensensor 36 und eine zweite Signalleitung 37 mit einem Temperatursensor 38 verbunden. Der Sonnensensor 36 erfasst die Sonneneinstrahlung und erzeugt ein Sonnenstrahlungssignal S, das proportional zur Intensität der auf den Sonnensensor 36 einfallenden Sonnenstrahlung ist. Der Temperatursensor 38 erfasst vorzugsweise die Temperatur im Passagierraum 2 im Inneren der Fahrzeugkabine 12 und erzeugt ein Temperatursignal T. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Temperatursensor vorgesehen und mit der Steuerungseinrichtung 34 verbunden sein, der die Außentemperatur in der Umgebung des Kraftfahrzeugs 1 erfasst.
Die Steuerungseinrichtung 34 steuert auf der Grundlage der vom Sonnensensor 36 und/oder von dem zumindest einen Temperatursensor 38 empfangenen Signale S, T die an den Elektroden 41, 42 des betreffenden e-Papier-Elementes 4 anliegende elektrische Spannung und deren Polarität. Liegt die vom Temperatursensor 38 ermittelte Temperatur oberhalb eines vorgegebenen Schwellenwertes (zum Beispiel im Sommer) und überschreitet die vom Sonnensensor 36 detektierte Sonneneinstrahlung einen Intensitäts-Schwellenwert, so wird das von den Elektroden 41, 42 erzeugte elektrische Feld durch Umpolung der Elektroden und Anlegen einer elektrischen Spannung für einen vorgegebenen Zeitraum umgepolt und die bisher (in 2) unten liegenden hellen Körper 45 wandern im Fluid 44 nach oben, während gleichzeitig die bisher oben gelegenen dunklen Körper 46 nach unten wandern. Das e-Papier-Element 4 erhält so ein gegenüber dem in 2 dargestellten dunkleren Erscheinungsbild helleres Erscheinungsbild und die Sonneneinstrahlung wird zunehmend reflektiert statt absorbiert. Der Passagierraum 2 heizt sich somit nicht mehr so schnell auf.
Unterschreitet die vom Temperatursensor 38 ermittelte Temperatur jedoch einen vorgegebenen Schwellenwert (zum Beispiel im Winter), so wird das dunkle Erscheinungsbild des e-papier-Elements beibehalten oder durch Umpolung der Elektroden 41, 42 herbeigeführt, wodurch die Sonnenstrahlung den Passagierraum erwärmt.
Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug
2: Passagierraum
3: Klimatiserungseinrichtung
4: e-Paper-Element
10: Fahrzeugkarosserie
11: Fahrzeug-Außenhaut
12: Fahrzeugkabine
13: Fahrzeugdach
13': Dachhaut
14: Frontscheibe
15: Heckscheibe
16: Fahrzeugtür
17: Fahrzeugtür
18: Armaturentafel
19: Innenraumoberfläche
30: Funktionsoberflächenschicht
31: Funktionsoberflächenschicht
32: Funktionsoberflächenschicht
33: Stromversorgungsleitung
33': Stromversorgungsleitung
34: Steuerungseinrichtung
35: erste Signalleitung
36: Sonnensensor
37: zweite Signalleitung
38: Temperatursensor
40: E-Paper-Zellen
41: obere transparente Elektrode
42: untere transparente Elektrode
43: transparente Folienhaut
44: Fluid
45: heller, kugelförmiger Körper
46: dunkler, kugelförmiger Körper
F: Fahrtrichtung
S: Sonnenstrahlungssignal
T: Temperatursignal

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102018001009 A1 [0003]
EP 3511206 A1 [0005]

Claims

Kraftfahrzeug mit zumindest einer Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32), die mittels einer Steuerungseinrichtung (34) in ihrer optischen Erscheinung elektrisch umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer solarthermischen Klimatisierungseinrichtung (3) zumindest ein Sensor (36, 38) vorgesehen ist, der ausgebildet ist, um die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur zu erfassen und daraufhin ein diese Umweltgrößen repräsentierendes Signal (S, T) zu erzeugen, dass weiterhin Signalübertragungsmittel (35, 37) vorgesehen sind, die das jeweilige Signal (S, T) an die Steuerungseinrichtung (34) übermitteln, und dass die Steuerungseinrichtung (34) ausgebildet ist, um die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) in Abhängigkeit vom empfangenen Signal (S, T) zwischen einer helleren Farbe und einer dunkleren Farbe oder zwischen einer dunkleren Farbe und einer helleren Farbe umzuschalten.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (34) ausgebildet ist, um die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) von der dunkleren Farbe auf die hellere Farbe umzuschalten, wenn die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur einen ersten vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (34) ausgebildet ist, um die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) von der helleren Farbe auf die dunklere Farbe umzuschalten, wenn die Sonneneinstrahlung und/oder die Temperatur einen zweiten vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) eine e-Papier-Schicht aufweist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeug-Außenhaut (11) zumindest bereichsweise mit der Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) versehen ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) im Bereich des Fahrzeugdachs (13) vorgesehen ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) im Fahrzeuginnenraum (2) vorgesehen ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche einer Armaturentafel (18) unterhalb der Fahrzeug-Frontscheibe (14) zumindest bereichsweise als Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) ausgebildet oder mit der Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) versehen ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Innenraumoberfläche (19) unterhalb der Fahrzeugheckscheibe (15) zumindest bereichsweise als Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) ausgebildet oder mit einer Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) versehen ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsoberflächenschicht (30, 31, 32) als tesselierte Fläche ausgebildet ist und eine Vielzahl von mosaikartig oder parkettartig aneinander angrenzenden e-Papier-Modulen (4) aufweist.