-
Die Erfindung betrifft eine Halte- und Umlenkvorrichtung für ein Seilleuchtensystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Seilleuchtensystem mit einer derartigen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem Anspruch 15.
-
Im Bereich der Beleuchtungen sind Beleuchtungssysteme bekannt, bei denen die Leuchten mittels Seilen als Halteelemente an einer Decke, einer Wand oder zwischen zwei oder mehreren Decken bzw. Wänden derart montiert werden können, dass die Leuchten von den Seilen gehalten werden und z.B. unter der Decke im Raum schweben können. Diese Beleuchtungssysteme können auch z.B. an Dachschrägen, an Möbeln oder dergleichen verwendet werden. Diese Beleuchtungssysteme können als Seilleuchten oder Seilleuchtensysteme bezeichnet werden. Die Seile verlaufen im Allg. paarweise und parallel zueinander. Sie werden üblicherweise zwischen den Befestigungspunkten an z.B. zwei Wänden gespannt, so dass sie wie ein Stab möglichst geradlinig verlaufen und nicht durchhängen. Die Seile werden u.a. deshalb als Halteelemente verwendet, weil sie bei entsprechend dünner und filigraner Ausführung den optischen Eindruck des Beleuchtungssystems möglichst wenig beeinflussen sollen.
-
An den Seilen können die Leuchten z.B. durch loses Einhängen oder durch feste Montage mit Hilfe von z.B. Haken oder Klemm- bzw. Schraubmechanismen befestigt werden. Die elektrische Versorgung der Leuchtmittel der Leuchten kann über separate elektrische Versorgungsleitungen erfolgen oder ein Seil kann bzw. beide Seile können als elektrische Versorgungsleitung(en) ausgebildet sein. In letzterem Fall wird üblicherweise die elektrische Verbindung zu den Leuchten über die Art der Befestigung hergestellt.
-
Die Montage der Seile an z.B. einer Wand erfolgt üblicherweise mittels Haltemitteln, welche i.Allg. starr und fest mit z.B. der Wand verbunden werden. An diesen Haltemitteln können die Seile befestigt und zwischen mehreren Haltemitteln gespannt werden, um möglichst gerade zwischen den auf diese Weise bereitgestellten Befestigungspunkten zu verlaufen. Wird statt zweier separater Seile ein geschlossen umlaufendes Seil verwendet, so kann dieses an den Haltemitteln umgelenkt werden. Über die Haltemittel kann gleichzeitig die elektrische Verbindung zu den Seilen erfolgen, falls die Seile gleichzeitig auch als elektrische Versorgungsleitungen ausgebildet sind. Alternativ können die Seile als elektrische Versorgungsleitungen auch mit elektrischen Anschlüssen verbunden sein, welche keine tragende bzw. spannende Wirkung auf das Seilsystem haben.
-
Die
WO 2013/120 910 A1 betrifft ein Beleuchtungssystem, dessen Leuchten mittels einer Anschlussvorrichtung zwischen zwei parallel zueinander angeordneten Seilen montiert werden können. Die Seile sind an mehreren Befestigungspunkten z.B. an zwei sich gegenüberliegenden Wänden mittels einzelner Beschläge als Haltemittel befestigt. Die Beschläge werden einzeln an der Oberfläche der jeweiligen Wand befestigt und die Seile durch die Ösen der Beschläge geführt und hierdurch umgelenkt. Mittels einer separaten Spannvorrichtung können die Seile dann gespannt werden, damit die Seile bei Belastung nicht durchhängen. Der seitliche Abstand der parallel verlaufenden Seile entspricht dem seitlichen Abstand in Querrichtung der beiden Beschläge bzw. Ösen derselben Wand. Der erforderliche seitliche Abstand der Seile wird durch den seitlichen Abstand der Anschlussvorrichtungen der Leuchten vorgegeben.
-
Nachteilig ist hierbei, dass die Beschläge als Befestigungspunkte an z.B. den Wänden sehr präzise positioniert werden müssen, um das Seilleuchtensystem z.B. bei zwei sich direkt gegenüberliegenden Wänden wie gewünscht betreiben zu können, d.h. bei rechtwinkeliger Anordnung der Seile gegenüber den beiden Wänden. Werden die beiden Beschläge derselben Wand zu dicht in Querrichtung zueinander befestigt, so verlaufen die Seile zu eng zueinander und die Leuchten können die Seile im montierten Zustand auseinanderdrücken oder die Leuchten können sogar gar nicht zwischen den Seilen montiert werden. Werden die beiden Beschläge derselben Wand zu weit auseinander in Querrichtung befestigt, so verlaufen die Seile zu weit voneinander weg und die Leuchten können nur unzureichend oder sogar gar nicht von den Seilen gehalten werden. Werden die beiden Beschläge derselben Wand in der Höhe versetzt zueinander befestigt, so verlaufen die Seile und damit auch die Leuchten schräg zur Horizontalen im Raum, was im Allg. nicht gewünscht ist. Somit ist es sehr wichtig, die beiden Befestigungspunkte derselben Wand sehr präzise umzusetzen, was entsprechende Anforderungen an den Benutzer stellt.
-
Nachteilig ist weiterhin, dass diese Anforderungen an den Benutzer noch weiter steigen, falls die Seile nicht rechtwinkelig zu den Wänden verlaufen sollen, z.B. weil das Seilsystem zwischen zwei Wänden montiert werden soll, welche sich nicht direkt gegenüberliegen sondern z.B. rechtwinkelig zueinander stehen. Dann müssen die Seile zur jeweiligen Wand einen vorbestimmten spitzen Winkel einnehmen, d.h. einen nicht-rechtwinkeligen Winkel unter 90°. Hieraus resultiert jedoch, dass der Abstand zwischen den parallelen Seilen nicht dem Abstand zwischen den beiden Beschlägen in Querrichtung entspricht, sondern die Beschläge weiter zueinander beabstandet montiert werden müssen, um den gewünschten Abstand zwischen den parallelen Seilen zu erreichen, und zwar je weiter voneinander weg, desto spitzer der Winkel zwischen Seilen und Wand ist. Nachteilig ist hierbei insbesondere, dass bei der Montage die Position der Befestigungspunkte derselben Wand von dem seitlichen Abstand der Seile zueinander ermittelt werden muss, was den Aufwand der Montage des Seilsystems erheblich aufwendiger und zeitraubender gestalten kann.
-
Die
DE 88 05 086 U1 betrifft eine Leuchte mit vertikalen Spanndrähten, welche die Leuchten zum einen halten und zum anderen elektrisch versorgen können. Es verlaufen zwei Spanndrähte parallel zueinander zwischen einer oberen Traverse und einer unteren Traverse. Die beiden Spanndrähte sind jeweils endlos geschlossen und werden über Umlenkrollen an den beiden Traversen umgelenkt. Die Leuchte wird feststehend mit den beiden einander zugewandten Seilabschnitten der beiden Seile verbunden, so dass die Leuchte vertikal veränderlich positioniert werden kann.
-
Die
DE 295 00 981 U1 beschreibt eine Aufhängegarnitur in Form einer Spannseilgarnitur zum Aufhängen z.B. von Beleuchtungskörpern an einem Seil. Die Spannseilgarnitur weist zwei Halter zum Anbringen an einer Befestigungsfläche einer Wand oder dergleichen auf. Ferner kann ein Seil zwischen den beiden Haltern gespannt werden. Dabei wird das Seil von den beiden Haltern jeweils wieder zurück zu dem anderen Halter mittels Umlenkmitteln umgelenkt, so dass das Seil zwischen den beiden Umlenkmitteln in einer horizontalen Ebene verläuft. Gleichzeitig wird das Seil an jedem Halter mittels einer Spannvorrichtung einmalig gespannt, wobei die Spannvorrichtung jeweils auf der Seite der Umlenkmittel angeordnet ist, welcher dem anderen Umlenkmittel abgewandt ist. Dabei wird das Seil durch die Spannvorrichtung von dem Umlenkmittel jeweils aus der horizontalen Ebene schräg im Raum umgelenkt und dann wieder über das Umlenkmittel in die horizontale Ebene zurückgeführt.
-
Die
DE 196 33 719 A1 betrifft eine Umlenkvorrichtung zum Umlenken von zwei zueinander parallel verlaufenden Leitungselementen, insbesondere von Leitungsdrähten zur Versorgung eines Leuchtelements. Die Umlenkvorrichtung weist einen Umlenkkörper mit einer im Wesentlichen zylindrischen Umfangswandung auf, um den herum zwei Leitungsdrähte gleichzeitig nebeneinander in einer Ebene herumgeführt werden können.
-
Die
DE 196 33 718 A1 betrifft eine vergleichbare Umlenkvorrichtung wie die
DE 196 33 719 A1 , wobei hier innerhalb des Umlenkkörpers eine Verzweigungsmöglichkeit vorgesehen ist. Dies ändert jedoch nichts an der Umlenkung der Leitungsdrähte.
-
Die
DE 87 08 490 A1 beschreibt eine Seilzugleuchte, welche zwischen einem Boden und einer Decke vertikal gespannt werden kann. Hierzu wird ein Drahtseil endlos geschlossen und ein Schlitten zwischen den beiden Seilabschnitten angeordnet, welcher das Leuchtmittel trägt. Der Schlitten oder „Lampenwagen“ weist pro Seilabschnitt zwei Räder auf, mit denen der Schlitten mit dem jeweiligen Seilabschnitt derart in Kontakt steht, dass die über die Räder umgelenkten Seilabschnitte den Schlitten durch Zugkräfte in seiner vertikalen Position halten können. Hierdurch kann das Leuchtmittel vertikal veränderlich positioniert werden.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Halte- und Umlenkvorrichtung für ein Seilleuchtensystem der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, welche einfacher zu montieren ist als bisher bekannte Vorrichtungen. Insbesondere soll der gewünschte Abstand der Seile zueinander einfacher und sicherer umgesetzt werden können, insbesondere bei nicht-rechtwinkeligen Verläufen der Seile gegenüber der Halte- und Umlenkvorrichtung bzw. der Oberfläche der Befestigungspunkte. Zumindest soll eine alternative Halte- und Umlenkvorrichtung geschaffen werden.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 sowie die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Somit betrifft die vorliegende Erfindung eine Halte- und Umlenkvorrichtung für ein Seilleuchtensystem mit wenigstens einem Befestigungsmittel zur Befestigung der Halte- und Umlenkvorrichtung an wenigstens einem Objekt. Das Objekt kann eine Wand, eine Decke, eine Dachschräge, ein Möbelstück oder dergleichen sein.
-
Die Halte- und Umlenkvorrichtung weist ferner wenigstens ein erstes Halte-/Umlenkmittel zur Halterung und Umlenkung wenigstens eines Seils auf, über welches das Seil des Seilleuchtensystems über die Halte- und Umlenkvorrichtung geführt werden kann. Das Seil kann vorzugsweise ein Stahlseil sein, welches vorzugsweise von einer elektrischen Isolation ummantelt wird, um neben der tragenden Funktion als Halteelement des Seilleuchtensystems auch als elektrische Versorgungsleitung der Leuchtmittel der Leuchten des Seilleuchtensystems zu dienen.
-
Alternativ kann als Material des Seils z.B. eine Hochleistungsfaser aus Glas, Carbon, Aramit oder hochfestem Polyethylen, insbesondere hochkristallinem, hochverstrecktem ultrahochmolekularem Polyethelen verwendet werden, wie beispielsweise in der
WO 2013/120 910 A1 beschrieben wird. Derartige Materialien sind beispielsweise unter den Marken „Kevlar“, „Spectra“ und „Dyneema“ bekannt. Seile aus derartigen Materialien zeichnen sich bei gegebenem Durchmesser durch ihre erheblich höhere Bruchlast im Vergleich zu konventionellen Fasern aus, wodurch sich bei gegebener Bruchlast deutlich kleinere Seildurchmesser realisieren lassen.
-
Die Halte- und Umlenkvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste Halte-/Umlenkmittel zur Halterung und Umlenkung wenigstens zweier Seile ausgebildet ist. Hierbei ist unter „zwei Seilen“ zu verstehen, dass zwei separate Seile gehalten und umgelenkt werden können ebenso wie zwei Abschnitte oder Trume eines Seils, welche zu der Halte- und Umlenkvorrichtung hin- und direkt oder über wenigstens eine weitere Halte- und Umlenkvorrichtung wieder zurückgeführt werden.
-
Vorteilhaft ist hierbei, dass lediglich eine Vorrichtung vom Benutzer montiert werden muss, um zwei Seile bzw. zwei Seilabschnitte an einem Befestigungspunkt eines Objekts wie z.B. einer Wand zu montieren. Dies kann die Montage vereinfachen und insbesondere Zeit sparen. Ebenso kann der seitliche Abstand der Seile zueinander bereits durch die Halte-/Umlenkmittel vorgegeben sein, so dass eine aufwendige und unsichere Ermittlung dieses Abstands bei der Montage entfallen kann.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das erste Halte-/Umlenkmittel in einer Umlenkebene wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, kreisförmig ausgebildet. Unter der Umlenkebene ist eine Ebene im Raum zu verstehen, die durch zwei senkrecht zueinander angeordnete Raumrichtungen aufgespannt wird wie z.B. eine horizontale Ebene. In dieser Umlenkebene verlaufen die Seile des Seilleuchtensystems zumindest im Wesentlichen, sofern dieses eben angeordnet werden soll.
-
Diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Kreis einen konstanten Durchmesser aufweist. An diesem kreisförmigen Umfang des ersten Halte-/Umlenkmittels können die Seile bzw. Seilabschnitte geführt und umgelenkt werden. Die beiden Seile weisen auf diese Weise stets einen gleichen seitlichen Abstand zueinander auf, der dem Außendurchmesser des kreisförmigen ersten Halte-/Umlenkmittels entspricht, solange die Seile an dessen Oberfläche geführt werden. Mit diesem vorbestimmten Abstand werden sie auch dem ersten Halte-/Umlenkmittel zugeführt und verlassen dieses auch wieder. Dies gilt für die Bereiche des ersten Halte-/Umlenkmittels, welche kreisförmig ausgebildet sind, d.h. für einen entsprechenden Abschnitt in Form eines Winkelbereichs des Umfangs des Kreises oder den vollständigen Kreis. In letzterem Fall kann dieser Effekt für alle Winkelstellungen genutzt werden, in denen die Seile dem ersten Halte-/Umlenkmittel zugeführt bzw. von diesem weggeführt werden können.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das erste Halte-/Umlenkmittel senkrecht zur Umlenkebene wenigstens eine erste Einschnürung auf. Unter „senkrecht“ ist die Raumrichtung zu verstehen, welche rechtwinkelig zu den beiden Raumrichtungen steht, welche die Umlenkebene bilden. Stellt die Umlenkebene die horizontale Ebene dar, so ist die erste Einschnürung in der Höhe angeordnet. Unter einer „Einschnürung“ ist zu verstehen, dass das erste kreisförmige Halte-/Umlenkmittel einen in Umfangsrichtung verlaufenden Bereich aufweist, der einen geringeren Außendurchmesser aufweist als wenigstens ein weiterer Bereich der Mantelfläche der kreisförmigen Geometrie des ersten Halte-/Umlenkmittels. Der einseitig oder die beidseitig der Einschnürung angeordnete(n) Bereich(e) kann bzw. können einen zunehmenden Außendurchmesser aufweisen und kann bzw. können als Flanke(n) der Einschnürung bezeichnet werden. Die Flanke(n) kann bzw. können (jeweils) an einer Kante enden, welche die Einschnürung einseitig bzw. beidseitig begrenzen bzw. abschließen kann.
-
Diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass auf diese Weise ein Abrutschen des Seils vom ersten Halte-/Umlenkmittel verhindert werden kann. Denn falls sich das Seil senkrecht zur Umlenkebene bewegen möchte, kann es durch den zunehmenden Außendurchmesser der Flanke(n) der Einschnürung selbstständig wieder in die Einschnürung zurückgedrückt werden. Hierdurch kann der Halt und die Positionierung des Seils an der Halte- und Umlenkvorrichtung verbessert werden.
-
Vorzugsweise ist diese Einschnürung in der senkrechten Richtung mittig angeordnet, so dass ein Abrutschen in beide Richtungen senkrecht zur Umlenkebene gleichermaßen verhindert werden kann. Dies kann auch dadurch unterstützt werden, dass die Flanken der Einschnürung zu beiden Kanten hin derart gleichförmig ansteigend verlaufen, so dass beide Kanten den gleichen Durchmesser aufweisen. Vorzugsweise ist die Einschnürung bzw. ist bzw. sind die Flanke(n) des ersten Halte-/Umlenkmittels bogenförmig ausgebildet, so dass eine glatte Mantelfläche des ersten Halte-/Umlenkmittels erzeugt werden kann, um Beschädigungen und Blockaden des Seils zu vermeiden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind das Befestigungsmittel und das erste Halte-/Umlenkmittel derart zueinander beabstandet, so dass das Seil zwischen ihnen verlaufen kann. Hierdurch kann sich ein kompakter Aufbau der Halte- und Umlenkvorrichtung erreichen lassen. Auch kann das Seil sicher und geschützt zwischen dem Befestigungsmittel und der ersten Halte-/Umlenkvorrichtung gehalten werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Halte- und Umlenkvorrichtung ferner wenigstens einen Verbindungskörper auf, durch den das erste Halte-/Umlenkmittel mit dem Befestigungsmittel verbunden wird. Auf diese Weise kann eine stabile Verbindung zwischen diesen Mitteln geschaffen werden, so dass die Kräfte der gespannten Seile sicher aufgenommen werden können. Auch kann der Verbindungskörper den Zwischenraum zwischen dem Befestigungsmittel und dem ersten Halte-/Umlenkmittel in eine Richtung begrenzen, so dass ein Abrutschen des Seils vom ersten Halte-/Umlenkmittel in dieser Richtung verhindert werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der Verbindungskörper eine Neigung vom Befestigungsmittel weg auf, wobei die Neigung auf der dem Befestigungsmittel zugewandten Seite des ersten Halte-/Umlenkmittels senkrecht zur Umlenkebene etwa einen halben Seildurchmesser zur ersten Einschnürung beabstandet beginnt und auf der dem Befestigungsmittel abgewandten Seite des ersten Halte-/Umlenkmittels senkrecht zur Umlenkebene an einer Kante der ersten Einschnürung endet. Hierdurch kann erreicht werden, dass auf der Innenseite des ersten Halte-/Umlenkmittels beim Umlenken eine sichere Führung des Seils gegenüber dem Verbindungselement mittig in der Einschnürung erreicht werden kann. Gleichzeitig ermöglicht die Neigung zur offenen Seite des Halte-/Umlenkmittels hin eine zunehmende Freigabe des Seils aus der Einschnürung heraus, um eine Umlenkung auch aus der Umlenkebene heraus zu ermöglichen, d.h. eine Blockade hierbei durch den Verbindungskörper zu vermeiden. Je nach Anordnung der des Verbindungskörpers und des ersten Halte-/Umlenkmittels zueinander kann mit der abfallenden Neigung auch eine ansteigende Steigung gemeint sein.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Halte- und Umlenkvorrichtung ferner wenigstens ein zweites Halte-/Umlenkmittel zur Halterung und Umlenkung wenigstens des Seils auf, wobei das zweite Halte-/Umlenkmittel zur Umlenkung des Seils in einer Richtung unterschiedlich zur Umlenkebene, vorzugsweise senkrecht zur Umlenkebene, ausgebildet ist. Hierdurch wird es ermöglicht, das Seil bzw. die Seilabschnitte in einer weiteren Richtung umlenken zu können, d.h. die Seile aus der Umlenkebene herauszuführen. Beispielsweise kann das Seil mit einer Spannvorrichtung verbunden werden, die außerhalb der Umlenkebene angeordnet werden soll. Ebenso kann sich außerhalb der Umlenkebene eine elektrische Versorgung wie z.B. ein Transformator befinden, mit dem die Seile als elektrische Versorgungsleitungen verbunden werden sollen.
-
Vorzugsweise sind zwei zweite Halte-/Umlenkmittel vorhanden, die parallel zueinander angeordnet sind, so dass die beiden Seile bzw. Seilabschnitte auch über die beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel parallel zueinander geführt werden können.
-
Vorzugsweise weisen die beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel einen seitlichen Abstand zueinander auf, der dem seitlichen Abstand der beiden Seile zueinander entspricht, so dass auch durch diese Umlenkung die beiden Seile stets den gewünschten Abstand zueinander aufweisen können. Sind zwei erste Halte-/Umlenkmittel vorhanden, können vorzugsweise auch zwei Paare von zweiten Halte-/Umlenkmittel vorhanden sein, die jeweils einen seitlichen Abstand zueinander aufweisen können, der je einem der beiden Außenmaße der beiden ersten Halte-/Umlenkmittel entspricht, um auch für zwei Seilleuchtensysteme mit zwei unterschiedlichen Seilabständen die Möglichkeit zur Umlenkung über die beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel bereitzustellen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das zweite Halte-/Umlenkmittel derart zum ersten Halte-/Umlenkmittel ausgerichtet, so dass das vom zweiten Halte-/Umlenkmittel umgelenkte Seil etwa mittig in der ersten Einschnürung positioniert werden kann. Beispielweise kann der Verbindungskörper der Halte- und Umlenkvorrichtung z.B. in der Höhe derart ausgebildet sein, dass das durch das zweite Halte-/Umlenkmittel umgelenkte Seil auf der Oberfläche des Verbindungskörpers derart aufliegen kann, dass es der ersten Einschnürung etwa mittig zugeführt werden kann. Auf diese Weise kann eine einfache und verlässliche Zuführung des Seils zwischen den beiden Halte-/Umlenkmitteln zueinander umgesetzt werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das zweite Halte-/Umlenkmittel als Aussparung des Verbindungskörpers ausgebildet, welche vorzugsweise senkrecht zu den Umlenkrichtungen des Seils von wenigstens einer seitlichen Begrenzung eingefasst wird. Als Aussparung des Verbindungskörpers kann das zweite Halte-/Umlenkmittel einfach umgesetzt werden. Diese Aussparung kann vom Material des Verbindungskörpers umschlossen werden, was eine sichere Führung auch des ungespannten Seils ermöglichen kann. Zur Montage des Seils ist dieses von einer Seite durch die Aussparung hindurch einzuführen.
-
Diese Aussparung vorzugsweise mit einer seitlichen Begrenzung vorzusehen, d.h. nicht vollständig umschlossen und zu mindestens einer Seite hin offen, hat den Vorteil, dass das ungespannte Seil seitlich in die Aussparung eingeführt und ggfs. auch wieder auf diese Weise entnommen werden kann anstelle es durch eine umschlossene Aussparung hindurchführen zu müssen, was die Montage erschweren bzw. zeitlich verlängern würde. Die seitliche Begrenzung kann ein Vorsprung sein, der das Seil seitlich wie ein Haken fassen und hierdurch in der Aussparung halten kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind das Befestigungsmittel und das erste Halte-/Umlenkmittel und bzw. oder das zweite Halte-/Umlenkmittel einteilig ausgeführt. Beispielsweise können alle Mittel als gemeinsames Werkstück ausgeführt sein, welches z.B. als Spritzgussteil hergestellt werden kann. Auch können die einzelnen Mittel z.B. als Spritzgussteile separat hergestellt und dann stoffschlüssig miteinander verbunden werden, sodass sie ein einziges Teil bilden, dessen Bestandteile nicht mehr zerstörungsfrei trennbar sind. Hierdurch kann die Stabilität der Halte- und Umlenkvorrichtung erhöht werden, so dass eine sichere Übertragung der Kräfte des gespannten Seils erreicht werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind das Befestigungsmittel und das erste Halte-/Umlenkmittel und bzw. oder das zweite Halte-/Umlenkmittel mehrteilig ausgeführt und miteinander verbindbar. Die einzelnen Mittel können z.B. als Spritzgussteile separat hergestellt und dann formschlüssig und bzw. oder kraftschlüssig miteinander verbunden werden, dass sie ein einziges Teil bilden, dessen Bestandteile zerstörungsfrei trennbar sind. Dies hat den Vorteil, dass die Herstellung vereinfacht werden kann. Auch kann dann z.B. zuerst das Befestigungsmittel einzeln an dem Objekt befestigt werden, so dass die Halte-/Umlenkmittel hierbei nicht stören. Diese können danach an dem Befestigungsmittel montiert werden. Weiterhin können die Halte-/Umlenkmittel in diesem Fall auch wieder vom Befestigungsmittel entfernt werden, z.B. um bei Beschädigung austauscht zu werden.
-
Auch können an dergleichen Art von Befestigungsmittel verschiedene Halte-/Umlenkmittel zur Umlenkung von Seilen mit unterschiedlichen Abständen befestigt werden können, um einen modularen Aufbau eines Seilleuchtensystems bereitstellen zu können. Auf diese Weise können befestigte Befestigungsmittel auch genutzt werden, um durch den Austausch der Halte-/Umlenkmittel auf einen anderen Seilabstand umgerüstet zu werden. Hierdurch kann das Entfernen und Austauschen der Befestigungsmittel vermieden werden.
-
Die einzelnen Mittel können auch stoffschlüssig miteinander verbunden werden, wodurch sich die zuvor genannten Vorteile ebenfalls erreichen lassen, jedoch ein zerstörungsfreies Entfernen nicht mehr möglich ist. Ggfs. kann auf diesen Vorteil jedoch verzichtet werden, wenn sich durch die stoffschlüssige Verbindung z.B. durch Klebung eine höhere Befestigung der Verbindung der einzelnen Mittel erreichen lassen kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind das Befestigungsmittel und das erste Halte-/Umlenkmittel und bzw. oder das zweite Halte-/Umlenkmittel formschlüssig, vorzugsweise mittels einer Rastverbindung zwischen einer Kante und einer Nut, miteinander verbindbar. Diese Rastverbindung kann z.B. durch die Kombination einer Kante mit einer Nut einfach und sicher haltbar realisiert werden, wobei sowohl die Anordnung der Kante am Befestigungsmittel und die Anordnung der Nut am ersten bzw. zweiten Halte-/Umlenkmittel zweckmäßig sein kann als auch umgekehrt.
-
Eine formschlüssige Verbindung ist grundsätzlich zerstörungsfrei wieder trennbar, so dass die Halte-/Umlenkmittel auch wieder von dem Befestigungsmittel entfernt werden können, um z.B. ein beschädigtes Halte-/Umlenkmittel zu ersetzen oder ein Seilleuchtensystem mit anderen Seilabständen auf dieselben Befestigungsmittel aufzusetzen. Die Umsetzung einer formschlüssigen Verbindung ist vorteilhaft, weil dies ohne Werkzeuge einfach, schnell und zuverlässig z.B. über einen Rastmechanismus erfolgen kann.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das erste Halte-/Umlenkmittel eine Rundung auf, welche der Kante oder der Nut in einer Richtung gegenüberliegend angeordnet ist. Die Rundung sowie die Kante bzw. Nut sind ihrer Länge nach parallel zueinander ausgerichtet. Auf diese Weise kann eine Blockade zwischen dem Befestigungsmittel und dem ersten Halte-/Umlenkmittel beim Verbinden, welches z.B. mittels einer Schwenkbewegung um die Achse der Rastverbindung erfolgen kann, vermieden werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weisen das Befestigungsmittel und das erste Halte-/Umlenkmittel und bzw. oder das zweite Halte-/Umlenkmittel jeweils wenigstens eine Aussparung zur Durchführung eines Befestigungselements auf, wobei im verbundenen Zustand wenigstens eine Aussparung des Befestigungsmittels und wenigstens eine Aussparung des ersten Halte-/Umlenkmittels und bzw. oder des zweiten Halte-/Umlenkmittels von demselben Befestigungselement durchdrungen werden können. Diese Aussparung kann eine vom Material der Mittel vollständig umschlossene Öffnung oder eine teilweise zur Umgebung hin offene Öffnung sein. Das Befestigungselement kann z.B. eine Schraube sein.
-
Auf diese Weise können die Halte-/Umlenkmittel zuerst mit dem Befestigungsmittel verbunden werden, welches zuvor an dem Objekt montiert wurde. Diese Verbindung kann dann gesichert und verstärkt werden, indem das Befestigungselement sowohl das Befestigungsmittel als auch das bzw. die Halte-/Umlenkmittel durchdringt und diese somit direkt mit dem Objekt verbindet. Mit anderen Worten kann hierdurch vermieden werden, dass das Befestigungsmittel mit dem Objekt und das bzw. die Halte-/Umlenkmittel lediglich mit dem Befestigungsmittel verbunden werden. In diesem Fall müsste die Verbindung zwischen Halte-/Umlenkmitteln und Befestigungsmittel die gesamte Kraft aufnehmen können, die von dem gespannten Seil auf das bzw. die Halte-/Umlenkmittel ausgeübt werden kann. Im Gegensatz hierzu kann diese Kraft jedoch gemäß diesem Aspekt der Erfindung von den Halte-/Umlenkmitteln über das Befestigungselement wie z.B. eine Schraube direkt auf das Objekt wie z.B. eine Wand übertragen werden, was eine sichere und belastbare Verbindung darstellt. Die Verbindung zwischen Halte-/Umlenkmitteln und Befestigungsmitteln kann entsprechend schwächer hinsichtlich der übertragbaren Kräfte ausgebildet werden, was die Herstellung vereinfacht.
-
Vorzugsweise weist das Befestigungsmittel jeweils wenigstens eine Aussparung senkrecht zur Umlenkebene oberhalb und unterhalb des ersten Halte-/Umlenkmittels zur Durchführung eines Befestigungselements auf. Auch dieses Befestigungselement kann z.B. eine Schraube sein, welche eine direkte Verbindung z.B. zu einer Wand herstellen kann. Diese Verbindung auf zwei Seiten des ersten Halte-/Umlenkmittels vorzusehen ist vorteilhaft, weil dann die Kräfte des gespannten Seils gleichmäßig zum Objekt hin übertragen werden können und Momente reduziert bzw. vermieden werden können.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Seilleuchtensystem mit wenigstens einer Halte- und Umlenkvorrichtung wie zuvor beschrieben. Auf diese Weise können die zuvor beschriebenen Eigenschaften und Vorteile der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung bei einem Seilleuchtensystem genutzt werden.
-
Mehrere Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben;
- 2 die Darstellung der 1 von der anderen Seite von schräg vorne oben;
- 3 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel von schräg vorne unten;
- 4 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel senkrecht von oben;
- 5 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel von der Seite;
- 6 die Darstellung der 5 mit umgelenktem Seil;
- 7 eine schematische perspektivische Darstellung eines Befestigungsmittels einer erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben;
- 8 eine schematische perspektivische Darstellung eines Verbindungskörpers mit erstem Halte-/Umlenkmittel und zweiten Halte-/Umlenkmitteln der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben;
- 9 eine schematische perspektivische Darstellung des Verbindungskörpers mit erstem Halte-/Umlenkmittel und zweiten Halte-/Umlenkmitteln der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg hinten oben;
- 10 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben im verbundenen Zustand;
- 11 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne unten im verbundenen Zustand; und
- 12 eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Seilleuchtensystems mit drei erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtungen.
-
1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben. 2 zeigt die Darstellung der 1 von der anderen Seite von schräg vorne oben. 3 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel von schräg vorne unten. 4 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel senkrecht von oben. 5 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel von der Seite. 6 zeigt die Darstellung der 5 mit umgelenktem Seil 30.
-
Die Halte- und Umlenkvorrichtung 1 ist in dem ersten Ausführungsbeispiel einteilig aus Kunststoff als Spritzgussteil ausgeführt. Die Halte- und Umlenkvorrichtung 1 weist ein Befestigungsmittel 10 in Form einer flachen Platte auf, welche sich im Wesentlichen in der Höhe Z und in der Breite Y erstreckt. In der Tiefe X sind zwei Aussparungen 11 im Befestigungsmittel 10 angeordnet, um das Befestigungsmittel 10 mit dessen in der Darstellung der 1 nicht-sichtbaren Rückseite an einem Objekt wie z.B. einer Wand (nicht dargestellt) zu befestigen. Hierzu können Befestigungselemente wie z.B. Schrauben durch die Aussparungen 11 als Bohrungen 11 hindurch in die Wand geführt und dort z.B. in Dübeln verschraubt werden.
-
In der Höhe Z etwa mittig zwischen den beiden Aussparungen 11 erstreckt sich ein Verbindungskörper 15 im Wesentlichen senkrecht von der Vorderseite des Befestigungsmittels 10 weg. Der Verbindungskörper 15 verbindet das Befestigungsmittel 10 mit einem ersten kreisförmigen Halte-/Umlenkmittel 12, welches im Wesentlichen in der Breite Y und in der Tiefe X ausgebildet ist. Das erste Halte-/Umlenkmittel 12 weist in der Höhe Z eine erste Einschnürung 13 auf, die beidseitig in der Höhe Z durch jeweils eine Kante 14 begrenzt wird. Das erste Halte-/Umlenkmittel 12 weist an seiner Einschnürung 13 seinen minimalen Außendurchmesser a auf (vgl. z.B. 5, 6). Der Außendurchmesser der beiden Kanten 14 ist jeweils größer. In der Höhe H nach oben ist die Einschnürung 13 bogenförmig zur Kante 14 hin ausgebildet. In der Höhe H nach unten ist die Einschnürung 13 geradlinig ausgebildet, so dass diese Kante 14 einen Vorsprung in der Tiefe X ausbildet (vgl. z.B. 5, 6).
-
Der Verbindungskörper 15 weist ferner zwei zweite senkrechte Halte-/Umlenkmittel 16 auf, die in der Breite Y zueinander beabstandet angeordnet sind. Die zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 sind jeweils als seitlich offene Aussparungen 16 ausgebildet, welche in der Höhe Z verlaufen. Die zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 sind zueinander hin sowie vom Befestigungsmittel 10 weg durch den Verbindungskörper 15 und jeweils voneinander weg durch jeweils einen hakenförmigen Vorsprung 17 als seitliche Begrenzung 17 begrenzt, so dass ein Seil 30 in diese drei Richtungen gehalten werden kann (vgl. z.B. 6). In der Tiefe X sind die beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 zum Befestigungsmittel 10 hin offen ausgebildet, so dass ein Seil 30 im ungespannten Zustand von dieser Seite in die zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 eingeführt werden kann. Die einander zugewandten Seiten der zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 haben einen Abstand c zueinander (vgl. z.B. 3, 4), der dem Außendurchmesser a der ersten Einschnürung des ersten Halte-/Umlenkmittels 12 entspricht (vgl. z.B. 5, 6).
-
Der Verbindungskörper 15 weist eine Neigung d in Richtung der Höhe Z auf, welche sich in der Tiefe X erstreckt (vgl. z.B. 5, 6). Die Neigung d beginnt an der Vorderseite des Befestigungsmittels 10, erreicht das erste Halte-/Umlenkmittel 12 soweit unterhalb der ersten Einschnürung 13, dass ein Seil 30, welches an dieser Stelle auf dem Verbindungskörper 15 aufliegt, etwa mittig in der ersten Einschnürung 13 positioniert wird, und fällt dann weiter bis zur Kante 14 ab, welche die erste Einschnürung 13 von dieser Seite in der Höhe Z nach unten begrenzt.
-
Zur Anwendung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 wird diese zuerst mittels der beiden Aussparungen 11 des Befestigungsmittels 10 an einem Objekt wie z.B. einer Wand mittels Befestigungselementen wie z.B. Schrauben moniert. Das erste Halte-/Umlenkmittel 12 bzw. dessen Umlenkebene XY, welche der Ebene der Einschnürung 13 entspricht, ist hierbei von sich aus rechtwinkelig zur Oberfläche des Objekts ausgerichtet und zeigt von diesem weg in den Raum. Nun kann z.B. ein erster Abschnitt 31 eines Seils 30 z.B. von einer weiteren Halte- und Umlenkvorrichtung 1 (vgl. z.B. 12) im Wesentlichen in der Umlenkebene XY dem ersten Halte-/Umlenkmittel 12 zugeführt werden, dieses durch den Zwischenraum zwischen erstem Halte-/Umlenkmittel 12 und Befestigungsmittel 10 zumindest abschnittsweise umrunden und dann wieder im Wesentlichen in der Umlenkebene XY z.B. zu einer weiteren Halte- und Umlenkvorrichtung 1 hin zurück in den Raum geführt werden. Ein zweiter Abschnitt 32 desselben Seils 30 kann auf dem Rückweg diese Halte- und Umlenkvorrichtung 1 entsprechend erneut passieren, um auf diese Weise zwei parallele Abschnitte 31, 32 des Seils 30 im Raum zwischen mehreren Halte- und Umlenkvorrichtungen 1 aufspannen zu können, die einem Seilleuchtensystem 3 dienen können (vgl. z.B. 12).
-
Wird der Halte- und Umlenkvorrichtung 1 das Seil 30 z.B. von einer elektrischen Versorgung 33 zugeführt, welche nicht in der Umlenkebene XY angeordnet ist, z.B. weil das Seilleuchtensystem 3 nahe unterhalb der Decke eines Raums angeordnet ist, die elektrische Versorgung 33 jedoch nahe dem Fußboden des Raums z.B. im Bereich einer Steckdose, so werden die Abschnitte 31, 32 des Seils 30 durch das zweite senkrechte Halte-/Umlenkmittel 16 von der Umlenkebene XY etwa rechtwinkelig in die Richtung der Höhe Z umgelenkt (vgl. z.B. 6) und nach unten aus der Halte- und Umlenkvorrichtung 1 zur elektrischen Versorgung 33 hin herausgeführt (vgl. z.B. 12).
-
Die Montage der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gestaltet sich dahingehend einfacher als bisher bekannt, weil mit der Montage der Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gleich beide Seile 30 bzw. beide Abschnitte 31, 32 eines Seils 30 gehalten und umgelenkt werden können. Gleichzeitig ist der Abstand e zwischen den beiden parallelen Seilen 30 bzw. Abschnitten 31, 32 des Seils 30 (vgl. z.B. 12) durch die erfindungsgemäße Halte- und Umlenkvorrichtung 1 vorgegeben, so dass er bei der Montage durch den Benutzer nicht ermittelt bzw. eingestellt werden muss. Aufgrund der Kreisform des ersten Halte-/Umlenkmittels 12 ist der Abstand der beiden parallelen Seilen 30 bzw. der beiden parallelen Abschnitten 31, 32 des Seils 30 in jeder Winkellage, in der die Seile 30 bzw. die Abschnitte 31, 32 des Seils 30 das erste Halte-/Umlenkmittel 12 erreichen bzw. verlassen, immer gleich und entspricht dem gewünschten Abstand e der parallelen Seile 30 bzw. der parallelen Abschnitte 31, 32 des Seils 30 zueinander. Dies gilt ebenso für die senkrechte Umlenkung der Seile 30 bzw. der Abschnitte 31, 32 des Seils 30 durch die beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel 16.
-
7 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Befestigungsmittels 10 einer erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben. 8 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Verbindungskörpers 15 mit erstem Halte-/Umlenkmittel 12 und zweiten Halte-/Umlenkmitteln 16 der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben. 9 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung des Verbindungskörpers 15 mit erstem Halte-/Umlenkmittel 12 und zweiten Halte-/Umlenkmitteln 16 der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne hinten. 10 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne oben im verbundenen Zustand. 11 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtung 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel von schräg vorne unten im verbundenen Zustand.
-
Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel lediglich dadurch, dass das Befestigungsmittel 10 und der Verbindungskörper 15, der das erste Halte-/Umlenkmittel 12 und die beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 aufweist, zweiteilig ausgeführt sind und formschlüssig miteinander verbunden werden können. Hierzu weist das Befestigungsmittel 10 eine Verbindungskörperaufnahme 20 auf, welche in der Tiefe X dünner ausgebildet ist als das übrige Befestigungsmittel 10. In der Breite Y ist die Verbindungskörperaufnahme 20 schmaler als das übrige Befestigungsmittel 10 ausgebildet, so dass die Verbindungskörperaufnahme 20 zwei seitliche Kanten 21 aufweist, die gegenüber den übrigen seitlichen Kanten des Befestigungsmittel 10 in der Breite Y eingerückt sind (vgl. 7).
-
Der Verbindungskörper 15 ist L-förmig ausgebildet und weist einen Winkelkörper 22 auf, der rechtwinkelig zum übrigen Verbindungskörper 15 in der senkrechten Höhe Z ausgerichtet ist und in seiner Erstreckung in der Breite Y den Abmaßen des Befestigungsmittels 10 entspricht. Der Winkelkörper 22 weist eine Aussparung 23 auf, durch die hindurch ein Befestigungselement wie z.B. eine Schraube z.B. in die Wand geführt und dort z.B. in Dübeln verschraubt werden kann. Der Winkelkörper 22 weist auf seiner dem Befestigungsmittel 10 zugewandten Seite seitliche Flanken 24 auf, welche die seitlichen Kanten 21 der Verbindungskörperaufnahme 20 seitlich in der Breite Y umfassen können (vgl. 11).
-
Die in der Höhe Z unteren Enden der seitlichen Flanken 24 sind jeweils als Rundung 27 ausgebildet, um bei einer Montage des Verbindungskörpers 15 am Befestigungsmittel 10 diese nicht zu blockieren. Für diese Montage weist nämlich das Befestigungsmittel 10 eine der Verbindungskörperaufnahme 20 von oben in der Höhe Z zugewandte und sich in der Breite Y erstreckende Kante 25 auf, an der eine korrespondierende Nut 26 des Winkelkörpers 22 angesetzt werden kann, um den Winkelkörper 22 um die Rastverbindung 25, 26 von Kante 25 und Nut 26 als Schwenkachse zur Verbindungskörperaufnahme 20 hin zu schwenken. Dieser Schwenkbewegung kommt die Rundung 27 zu gute.
-
Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel wird die erfindungsgemäße Halte- und Umlenkvorrichtung 1 derart an einem Objekt wie z.B. einer Wand montiert, indem zunächst das Befestigungsmittel 10 alleinig mittels der oberen Aussparung 11 mittels z.B. einer Schraube als Befestigungselement an der Wand montiert wird. Dann wird die Nut 26 des Verbindungskörpers 15 auf die Kante 25 des Befestigungsmittels 10 aufgesetzt und der Winkelkörper 22 in die Verbindungskörperaufnahme 20 eingeschwenkt, so dass seine Flanken 24 die seitlichen Kanten 21 des Befestigungsmittels 10 seitlich in der Breite Y umschließen. Die Aussparung 23 des Winkelkörpers 22 ist dabei derart ausgebildet und angeordnet, dass sie hierbei direkt über der unteren Aussparung 11 des Befestigungsmittels 10 positioniert wird. Dann kann eine zweite Schraube durch diese Aussparungen 11, 23 gemeinsam in der Wand eingeschraubt werden, so dass der Verbindungskörper 15 durch die Schraube sicher gehalten werden kann, wenn das Seil 30 gespannt wird. Durch die separate Ausbildung und Montage des Verbindungskörpers 15 gegenüber dem Befestigungsmittel 10 kann dieser einfacher montiert werden, weil die separat zu montierende hervorragende Verbindungskörper 15 hierbei nicht stören kann.
-
12 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Seilleuchtensystems 3 mit drei erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtungen 1. Die Halte- und Umlenkvorrichtungen 1 können sowohl dem ersten als auch dem zweiten Ausführungsbeispiel entsprechen.
-
Ein erster Abschnitt 31 eines Seils 30 ist an einer Seite einer elektrischen Versorgung 33 elektrisch leitfähig angeschlossen. Die elektrische Versorgung 33 befindet sich im Bereich des Fußbodens eines Raums, so dass der erste Abschnitt 31 des Seils 30 in die Höhe Z als Hinweg f geführt wird. An der ersten Halte- und Umlenkvorrichtung 1 wird der erste Abschnitt 31 des Seils 30 durch ein erstes von zwei zweiten Halte-/Umlenkmitteln 16 rechtwinkelig in die horizontale Ebene XY umgelenkt, welche der Umlenkebene XY entspricht. Durch den seitlichen Abstand c der beiden zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 zueinander wird der erste Abschnitt 31 des Seils 30 bereits richtig ausgerichtet, um später mit einem zweiten Abschnitt 32 des Seils 30 den gewünschten Seilabstand e einzunehmen.
-
In der Umlenkebene XY wird der erste Abschnitt 31 des Seils 30 an der ersten Einschnürung 13 der ersten Halte-/Umlenkmittels 12 vorbei in den Raum ausgerichtet und einer zweiten Halte-/Umlenkvorrichtung 1 zugeführt, deren erste Einschnürung 13 der erste Abschnitt 31 des Seils 30 dann ca. zu dreiviertel umrundet. Danach wird der erste Abschnitt 31 des Seils 30 einer dritten Halte-/Umlenkvorrichtung 1 zugeführt, dessen erste Einschnürung 13 er zur Hälfte umrundet. Nach der Hälfte dieser Umrundung, d.h. nach einem Viertel des Umfangs dieser ersten Einschnürung 13, tritt das Seil 30 seinen Rückweg g an und wird von dort an als zweiter Abschnitt 32 des Seils 30 bezeichnet.
-
Aufgrund des Außendurchmessers a der ersten Einschnürungen 13 aller drei Halte- und Umlenkungsvorrichtungen 1 wird der zweite Abschnitt 32 des Seils 30 beim Verlassen der dritten Halte- und Umlenkvorrichtung 1 auf den gewünschten Seilabstand e gebracht, der dem Außendurchmessers a der ersten Einschnürungen 13 entspricht. Beim Erreichen der zweiten Halte- und Umlenkvorrichtung 1 umrundet der zweite Abschnitt 32 des Seils 30 dessen erste Einschnürung 13 etwa zu einem Viertel und wird dann zur ersten Halte- und Umlenkvorrichtung 1 weitergeleitet. Dort wird der zweite Abschnitt 32 des Seils 30 an dessen erster Einschnürung 13 vorbei dessen zweitem der beiden zweiten Halte-/Umlenkmitteln 16 zugeführt und rechtwinkelig in der Höhe Z nach unten der anderen Seite der elektrischen Versorgung 33 zugeführt. Hierdurch wird der elektrische Stromkreis über das Seil 30 geschlossen, so dass an den parallelen Abschnitten 31, 32 des Seils 33 nun Leuchten vorgesehen werden können, die ihre elektrische Energie aus dem Seil 30 beziehen können. Das Seil 30 ist dabei von einem elektrisch isolierenden Mantel umgeben, um z.B. an der Umlenkung an der zweiten Halte- und Umlenkvorrichtung 1 einen direkten Kontakt zwischen den beiden Abschnitten 31, 32 des Seils 33 zu vermeiden.
-
Der Verlauf bzw. die Umlenkung des Seils 30 bei dem beispielhaften Seilleuchtensystem 3 der 12 zeigt, dass durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Halte- und Umlenkvorrichtungen 1 das Seilleuchtensystem 3 einfach und schnell montiert werden kann. Ferner wird sichergestellt, dass die Abschnitte 31, 32 des Seils 30 sowohl von der elektrischen Versorgung 33 in die Umlenkebene XY als auch innerhalb der Umlenkebene XY einfach und sicher geführt werden können und dass dabei der gewünschte Abstand e zwischen den Abschnitten 31, 32 des Seils 30 auch bei beliebigen Umlenken vorgegeben und eingehalten werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- a
- Außenmaße bzw. Außendurchmesser der ersten Einschnürung 13 in Umlenkebene XY
- c
- Abstand der zweiten Halte-/Umlenkmittel 16 zueinander in Querrichtung Y
- d
- Neigung des Verbindungskörpers 15 von Befestigungsmittel 10 weg
- e
- Abstand zweier Seile 30 bzw. zweier Abschnitte 31, 32 des Seils 30 zueinander in Umlenkebene XY
- f
- Hinweg des ersten Abschnitts 31 des Seils 30
- g
- Rückweg des zweiten Abschnitts 32 des Seils 30
- X
- Längsrichtung, Tiefe
- Y
- Querrichtung, Breite, seitliche Richtung
- Z
- Hochrichtung, Höhe
- XY
- Umlenkebene, Ebene der Längsrichtung X und Querrichtung Y
- 1
- Halte- und Umlenkvorrichtung
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- Aussparungen des Befestigungsmittels 10, Bohrungen für Schrauben
- 12
- erstes (kreisförmiges) Halte-/Umlenkmittel
- 13
- erste (mittige) Einschnürung des ersten Halte-/Umlenkmittels 12
- 14
- beidseitige Kanten der ersten Einschnürung 13
- 15
- Verbindungskörper
- 16
- zweite (senkrechtes) Halte-/Umlenkmittel, Aussparungen des Verbindungskörpers 15
- 17
- seitliche Begrenzungen des zweiten Halte-/Umlenkmittels, hakenartige Vorsprünge
- 20
- Verbindungskörperaufnahme des Befestigungsmittels 10
- 21
- seitliche Kanten der Verbindungskörperaufnahme 20
- 22
- Winkelkörper des Verbindungskörpers 15
- 23
- Aussparung des Winkelkörpers 22
- 24
- seitliche Flanken des Winkelkörpers 22
- 25
- Kante in Querrichtung Y
- 26
- Nut in Querrichtung Y
- 27
- Rundung
- 3
- Beleuchtungssystem, Seilleuchtensystem
- 30
- Seil
- 31
- erster Abschnitt des Seils 30
- 32
- zweiter Abschnitt des Seils 30
- 33
- elektrische Versorgung