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Die Erfindung betrifft ein Regalsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der Praxis sind gattungsgemäße Regalsysteme bekannt. Die elektrische Energiezufuhr zu den Regalböden kann beispielsweise dazu benutzt werden, den Boden mit einer Beleuchtungseinrichtung zu versehen, so dass beispielsweise auf dem Regalboden befindliche Gegenstände beleuchtet werden können, oder dass mittels der Beleuchtungseinrichtung Gegenstände beleuchtet werden können, die auf einem darunter angeordneten weiteren Regalboden angeordnet sind.
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Gattungsgemäße Regalsysteme können in privaten Wohnräumen oder in Büroräumen genutzt werden. In der Praxis finden sie vielfach in Verkaufsräumen Anwendung zur Präsentation eines Warenangebots. Insbesondere wenn das Warenangebot in kurzen zeitlichen Abständen wechselt, kann es erforderlich sein, die Aufteilung des Regalsystems zu verändern und an unterschiedliche Abmessungen der jeweils neu zu präsentierenden Waren anzupassen. In der Praxis kommt es daher regelmäßig vor, dass Regalböden entfernt werden müssen oder in einer anderen Höhe an den Tragsäulen neu montiert werden müssen, um den gewünschten geänderten Abstand zu benachbarten Regalböden zu schaffen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist dabei von großer Bedeutung, dass diese Neukonfiguration des Regalsystems innerhalb möglichst kurzer Zeit durchgeführt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Regalsystem dahingehend zu verbessern, dass dieses eine sehr schnelle Montage bzw. Demontage eines Regalbodens an den beiden Tragsäulen ermöglicht, dass dabei gleichzeitig auch eine elektrische Verbindung zwischen dem Regalboden und den Tragsäulen hergestellt bzw. unterbrochen wird, ohne die Erfordernis zusätzliche Elemente einer elektrischen Steckverbindung handhaben zu müssen, und dass der Regalboden mechanisch robust an die Tragsäulen anschließt, derart, dass er im montierten Zustand eine hohe Traglast aufnehmen kann, und dass er eine hohe Anzahl von Montagen und Demontagen möglichst beschädigungsfrei ermöglicht, wobei auch der elektrische Anschluss zwischen dem Regalboden und den Tragsäulen so robust ausgestaltet ist, dass sowohl die mechanische als auch die elektrische Sicherheit dieser Anschlüsse bei einer Vielzahl von Montagen und Demontagen des Regalbodens gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Regalsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die elektrischen Kontakte des Regalbodens mechanisch geschützt anzuordnen. Hierzu sind die zweiten Halteelemente des Regalbodens als Doppelhaken ausgestaltet, die nach unten offen sind, so dass der Regalboden von oben in entsprechende Öffnungen eingehängt werden kann, welche die ersten Halteelemente der Tragsäule bilden. Auf diese Weise ist eine schnelle und insbesondere werkzeuglose Montage bzw. Demontage des Regalbodens sichergestellt. Die Doppelhaken des Regalbodens werden durch zwei seitlich voneinander beabstandete einzelne Haken gebildet, und vorschlagsgemäß ist vorgesehen, dass in dem Abstand zwischen diesen beiden einzelnen Haken ein elektrischer Kontakt des Regalbodens angeordnet ist, der dementsprechend bei Montage des Regalbodens an einen elektrischen Leiter einer Tragsäule anschließen kann. Dieser elektrische Kontakt ist am Regalboden elektrisch isoliert zwischen den beiden einzelnen Haken des Doppelhakens angeordnet, so dass der elektrische Kontakt mechanisch geschützt angeordnet ist und Fehlfunktionen ausschließt, die ansonsten durch eine ungewollte Berührung des elektrischen Kontakts mit einem der beiden einzelnen Haken verursacht werden könnten.
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Die ersten Halteelemente an der Tragsäule können als schmale Schlitze ausgestaltet sein, die jeweils lediglich einen einzigen der einzelnen Haken aufnehmen. In diesem Fall könnte ein elektrischer Leiter an der Außenseite der Tragsäule verlaufen und von den elektrischen Kontakten der Regalböden kontaktiert werden. Vorzugsweise jedoch können die ersten Halteelemente der Tragsäule als so groß bemessene Öffnungen ausgestaltet sein, dass in eine dieser Öffnungen beide einzelnen Haken eines Doppelhakens eingreifen können und so dass auch der dazwischen befindliche elektrische Kontakt des Regalbodens in diese Öffnung eintauchen kann. Auf diese Weise kann vorteilhaft der elektrische Leiter der Tragsäule geschützt im Inneren der Tragsäule angeordnet werden und hinter einer solchen Öffnung verlaufen. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, diesen elektrischen Leiter als längliches Bauteil auszugestalten, welches sich über die Höhe sämtlicher Öffnungen der Tragsäule erstreckt, wodurch eine wirtschaftliche Ausgestaltung der Tragsäule und somit des Regalsystems unterstützt wird.
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Vorteilhaft kann der elektrische Kontakt des Regalbodens federbeweglich ausgestaltet sein, so dass er in Richtung zum elektrischen Leiter der Tragsäule hin beweglich ist und nach einem Kontakt mit diesem elektrischen Leiter eingedrückt werden kann, unter Verformung der Feder. Auf diese Weise werden nicht nur mechanische Toleranzen problemlos ausgeglichen, sondern es ist auch eine stets gute elektrische Kontaktierung dadurch sichergestellt, dass der elektrische Kontakt des Regalbodens dem elektrischen Leiter der Tragsäule mit einer Federspannung anliegt, die aus der Verformung der entsprechenden Feder resultiert. Dabei kann einerseits der elektrische Kontakt selbst verformbar und somit federbeweglich sein, oder der in sich steife elektrische Kontakt kann mittels einer separaten Feder federbeweglich gelagert sein, so dass der gesamte elektrische Kontakt aufgrund der Verformung der Feder hin und her beweglich ist.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, den elektrischen Kontakt mit einer elektrisch isolierenden Hüllschicht zu ummanteln, ähnlich wie dies beispielsweise von Elektrokabeln bekannt ist. Besonders vorteilhaft kann allerdings vorgesehen sein, den elektrischen Kontakt in einem Block aus einem elektrisch isolierenden Material anzuordnen. Dieser Block ist so breit bemessen, dass er den Abstand zwischen den beiden einzelnen Haken des Doppelhakens ausfüllt. Auf diese Weise bewirkt der Block eine stabile Führung des elektrischen Kontaktes, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn der elektrische Kontakt wie oben beschrieben federbeweglich ist. Weiterhin wird durch diese Ausgestaltung des isolierenden Blocks eine besonders stabile Ausgestaltung des Doppelhakens bewirkt, da die beiden einzelnen Haken gegen zueinander gerichtete Verformungen geschützt sind, denn der isolierende Block wirkt in diesem Fall als Stütze bzw. Abstandshalter, welcher Verformungskräfte aufnehmen kann, die einen einzelnen Haken zu verformen bestrebt sind.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, zwischen den beiden einzelnen Haken eines Doppelhakens zwei elektrische Kontakte anzuordnen, so dass die elektrische Energieversorgung eines Regalbodens über lediglich eine einzige Tragsäule erfolgen kann. Besonders vorteilhaft jedoch kann vorgesehen sein, die elektrische Energieversorgung über beide Tragsäulen zu führen, so dass im Falle einer Gleichspannung beispielsweise die beiden unterschiedlichen elektrischen Pole in den beiden Tragsäulen getrennt voneinander verlaufen. Hierdurch wird eine besonders hohe Sicherheit gegen versehentliche Kurzschlüsse geschaffen, die einerseits zu Betriebsstörungen der elektrischen Verbraucher des Regalsystems führen können und die ansonsten ggf. gesundheitsgefährdend sein können, z. B. wenn zwei nahe benachbarte elektrische Leiter bei der Montage bzw. Demontage des Regalsystems durch ein Körperteil des Benutzers überbrückt werden.
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In diesem Zusammenhang kann das Regalsystem vorteilhaft und hinsichtlich gesundheitlicher Gefährdungen besonders sicher dadurch ausgestaltet sein, dass der elektrische Verbraucher am Regalboden mit einer Niederspannung betrieben werden kann, beispielsweise 12 V oder geringer. Insbesondere wenn am Regalboden eine Beleuchtungseinrichtung vorgesehen ist, kann diese vorteilhaft in Form einer LED-Lichtquelle ausgestaltet sein und mit einer derartigen Niederspannung betrieben werden.
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Die mechanische Robustheit des Regalsystems kann dadurch in besonders hohem Maße ausgeprägt sein, dass am Regalboden nicht nur ein, sondern zwei untereinander angeordnete Haken vorgesehen sind, die jeweils mit ersten Halteelemente der Tragsäule zusammenwirken. Einer dieser beiden Haken ist vorschlagsgemäß als Doppelhaken ausgestaltet, während der zweite, darüber oder darunter befindliche Haken eine besonders stabile Abstützung des Regalbodens an der Tragsäule gewährleistet.
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Dabei kann vorteilhaft vorgesehen sein, auch diesen weiteren Haken ebenfalls als Doppelhaken auszugestalten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht auf ein Regalsystem,
- 2 einen Querschnitt durch eine Tragsäule des Regalsystems von 1, und
- 3 eine perspektivische Ansicht auf einen ausschnittsweise dargestellten Regalboden.
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1 zeigt ein Regalsystem 1, welches zwei aufrechte Tragsäulen 2 aufweist, die mit zwei Standfüßen 3 auf dem Untergrund aufstehen und durch Traversen 4 in einem vorbestimmten Abstand zueinander gehalten sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Tragsäulen 2 mit fünf Regalböden 5 bestückt, die in gleichmäßigen Abständen übereinander angeordnet sind.
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2 zeigt eine Tragsäule 2 in einer Querschnittsdarstellung. Die Tragsäule 2 besteht im Wesentlichen aus einem Strangpressprofil aus Aluminium, in welchem aus Gründen der mechanischen Verstärkung U-förmige Stahlprofile 6 und 7 integriert sind. Das Stahlprofil 6 ist mithilfe einer Schraube 8 in dem Aluminium-Strangpressprofil festgelegt. Die Traverse 4 weist an ihrem Ende zwei Montageplatten 9 auf, welche oberhalb und unterhalb des Querholms der Traverse 4 eine Festlegung der Traverse 4 mithilfe von Halteschrauben 10 ermöglichen. Derartige Halteschrauben erstrecken sich durch die Montageplatten 9 sowie durch die Wandung der Tragsäule 2 bis in das Stahlprofil 6.
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Das zweite, kleinere U-förmige Stahlprofil 7 ist im vorderen Bereich der Tragsäule 2 angeordnet, welcher den Regalböden 5 zugewandt ist. Die Tragsäule 2 weist an ihrer Vorderkante eine durchgängige Nut 11 auf, und im vorderen Stahlprofil 7 ist eine Vielzahl von Öffnungen 12 vorgesehen, welche jeweils erste Halteelemente der Tragsäulen 2 bilden.
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Am Regalboden 5 erstreckt sich ein Doppelhaken 14 in diese ersten Halteelemente hinein. Der Doppelhaken 14 besteht aus einem U-förmig gekanteten Blech, so dass die beiden parallelen Schenkel dieses Blechs zwei einzelne Haken 15 aufweisen. Zwischen diesen einzelnen Haken 15 ist ein Block 16 aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff angeordnet und in diesem Block 16 ist ein elektrischer Kontakt 17 längsbeweglich geführt. Der Kontakt 17 stützt sich gegen eine Druckfeder ab und ist auf diese Weise federbeweglich gelagert. Er liegt dementsprechend mit einer gewissen Federspannung einem dünnen, flachen elektrischen Leiter 18 an, der auf einem elektrischen Isolierstreifen 19 befestigt ist.
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3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung, in welcher Teile des Regalbodens 5 durchsichtig dargestellt sind, die Anordnung des Blocks 16 und des darin angeordneten elektrischen Kontakts 17 zwischen den beiden einzelnen Haken 15 des Doppelhakens 14. Weiterhin ist aus 3 ersichtlich, dass vom Kontakt 17 aus eine elektrische Zuleitung 20 zu der dem Doppelhaken 14 gegenüberliegenden Vorderkante des Regalbodens 5 verläuft. Entlang dieser Vorderkante ist ein LED-Beleuchtungsstreifen angeordnet, der mit Niederspannung betrieben wird und der auf die unterhalb des Regalbodens 5 befindlichen Gegenstände bzw. Waren scheint.
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Innerhalb des Blocks 16 ist die den Kontakt 17 abstützende Druckfeder angeordnet, die allerdings in 3 nicht erkennbar ist.
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Aus 3 ist weiterhin ersichtlich, dass unterhalb des Doppelhakens 14 an der zur Tragsäule 2 gerichteten Rückseite des Regalbodens 5 nicht nur ein, sondern zwei weitere Haken 21 vorgesehen sind, so dass dort ein weiterer Doppelhaken 22 gebildet ist. Dieser weitere Doppelhaken 22 befindet sich in einem solchen Abstand unterhalb des oberen Doppelhakens 14, dass dieser weitere Doppelhaken 22 in eine Öffnung 12 des vorderen Stahlprofils 7 eingreift und so dass auf diese Weise die zweiten Halteelemente des Regalbodens 5 mit zwei unterschiedlichen ersten Halteelementen der Tragsäule 2 zusammenwirken und somit eine mechanisch besonders stabile und belastbare Montage des Regalbodens 5 an den Tragsäulen 2 ermöglichen.
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Das gegenüberliegende, in 3 nicht erkennbare Ende des Regalbodens 5 weist die gleiche Gestaltung hinsichtlich seiner zweiten Halteelemente auf, also ebenfalls einen Doppelhaken 14 sowie einen weiteren Doppelhaken 22, sowie einen elektrischen Kontakt 17 im Block 16 zwischen den einzelnen Haken 15 des oberen Doppelhakens 14, und eine vom Kontakt 17 zur Vorderseite des Regalbodens 5 verlaufende elektrische Zuleitung 20. Die Stromführung für den erwähnten LED-Streifen erfolgt über diese beiden elektrischen Zuleitungen 20, so dass dementsprechend in jeder der beiden Tragsäulen 2 nur ein einziger elektrischer Leiter 18 angeordnet ist und diese beiden elektrischen Leiter 18 dementsprechend vorteilhaft weit voneinander beabstandet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Regalsystem
- 2
- Tragsäule
- 3
- Standfuß
- 4
- Traverse
- 5
- Regalboden
- 6
- Stahlprofil
- 7
- Stahlprofil
- 8
- Schraube
- 9
- Montageplatte
- 10
- Halteschrauben
- 11
- Nut
- 12
- Öffnung
- 14
- Doppelhaken
- 15
- Haken
- 16
- Block
- 17
- Kontakt
- 18
- Leiter
- 19
- Isolierstreifen
- 20
- Zuleitung
- 21
- Weiterer Haken
- 22
- Weiterer Doppelhaken