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Die Erfindung betrifft einen Palettencontainer zur Lagerung und zum Transport von insbesondere brennbaren oder leicht entzündlichen flüssigen Füllgütern mit einem dünnwandigen starren Innenbehälter aus thermoplastischem Kunststoff, der einen mit Schraubkappe verschließbaren oberen Einfüllstutzen und ggfs. einen im Bodenbereich vorderseitig angeordneten Entnahmestutzen ggfs. mit aufgesetzter Entnahmearmatur aufweist, mit einem den Kunststoff-Innenbehälter als Stützmantel dicht umschließenden Rohrgitterrahmen aus miteinander verschweißten Rohren und mit einer Bodenpalette, auf welcher der Kunststoffbehälter aufliegt und mit welcher der Rohrgitterrahmen fest verbunden ist, wobei der Kunststoff-Innenbehälter innerhalb des Rohrgitterrahmens von einer Feuerschutz-Isoliermatte umschlossen ist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich gleichermaßen auf Palettencontainer ohne bodenseitige Entnahmearmatur, bei denen z. B. der Entnahmestutzen zugeschweißt ist oder gar kein Entnahmestutzen vorhanden bzw. vorgesehen ist.
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Stand der Technik:
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Ein gattungsmäßiger Palettencontainer ist aus der
DE 197 47 690 A1 (Sotra) bekannt, der sich durch eine feuerhemmende Bauweise auszeichnen und eine hinreichende Feuerwiderstandsfähigkeit besitzen soll. Dazu ist bei diesem Palettencontainer zwischen Kunststoff-Innenbehälter und Gitterkäfig eine dünnwandige thermische Isolierung angeordnet, die aus Pappe und Aluminiumfolie besteht. Diese plattenförmige Isolierung soll auch zumindest bei Stahlpaletten zwischen Innenbehälter-Unterboden und Paletten-Oberboden eingesetzt sein. Die dem Kunststoffbehälter zugewandte Seite der Isolierschicht soll aus Pappe und die dem Gitterrahmen zugeordnete Isolierschicht soll aus Aluminium bestehen, wobei die Aluminiumschicht als Hitzeschild und zur Wärmeableitung dienen soll, während die Pappschicht eine Isolierwirkung durch erschwerten Wärmeübergang bewirken soll. Die Isolierschichten aus Pappe und Aluminium können zusätzlich noch zwischen witterungsbeständigen Deckschichten aus Kunststoff, z. B. Polyethylen angeordnet sein. Nachteilig bei dieser bekannten Ausführung ist, dass die bodenseitige Entnahmearmatur und der gesamte Innenbehälter-Oberboden mit Einfüllstutzen und Schraubkappe frei und offen zugänglich bleibt und diese Bauteile somit völlig ungeschützt den Flammen eines angrenzenden Feuers ausgesetzt sind. Dadurch kann ein derartiger Palettencontainer mit unzureichendem Flammenschutz nur sehr kurzzeitig den Einwirkungen eines von außen einwirkenden Feuers widerstehen.
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In der
DE 101 61 693 A1 (Sch-Pro) wird ein ähnlicher Palettenbehälter mit Feuerschutz-Ausstattung offenbart, bei dem zwischen Innenbehälter und Gitterrahmen ein aus Blechtafeln bestehender Brandschutzmantel angeordnet ist. Weiterhin ist zwischen Brandschutzmantel und Innenbehälter noch eine zusätzliche Feuer- und Wärmeisolierung vorgesehen, die auch den Ober- und Unterboden des Kunststoff-Innenbehälters bedeckt. Der Kunststoff-Innenbehälter ist zur Ableitung von elektrischen Ladungen zudem noch von einer gitterartigen Umhüllung aus dünnem Metalldraht umschlossen. Die Feuer- und Wärmeisolierung besteht aus einer 2 mm dünnen Glasfaser-Vliesschicht (Glaswolle-Feuerschutzmaterial). In den Blechtafeln des Brandschutzmantels und der darunter sitzenden Isolierschicht, d. h. in der Abdeckung für den Innenbehälter-Oberboden und der vorderen Palettenbehälter-Wandung, sind entsprechende Aussparungen für einen ungehinderten Zugriff zu dem oberen Einfüllstutzen mit abnehmbarer Schraubkappe und der bodenseitigen Entnahmearmatur ausgeformt. Die Aussparung für die untere Entnahmearmatur ist zu deren Schutz durch einen herunterklappbaren Blechdeckel verschließbar.
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Dieser bekannte Palettenbehälter soll den Feuerschutzrichtlinien nach der US-Norm NFPA-30 zur Lagerung von brennbaren und leicht entzündlichen Flüssigkeiten, die von den Underwriters Laboratories (UL) überwacht werden, entsprechen und soll die Innenblase bei Feuer mindestens 20 Minuten lang (bei Unterstützung durch eine Sprinkleranlage) vor Beschädigung bzw. gegen Auslaufen des flüssigen Füllgutes schützen.
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Bei dieser Ausführung ist allerdings nachteilig, dass die Schraubkappe auf dem oberen Einfüllstutzen völlig frei und ungeschützt ist. Bei einem Brandtest wurde festgestellt, dass die eingesetzten Blechteile des Brandschutzmantels sich bei äußerer Hitzeeinwirkung derart verziehen und verformen, dass sich Spalten an den Stoßkanten und zwischen der Blechklappe und der vorderseitigen Blechtafel bilden, durch die Hitze und Flammen eindringen können. Durch die in den unteren Entnahmebereich gelangenden Flammen begann die aus Kunststoff bestehende Armatur zu brennen und als Resultat traten bereits nach 10 Minuten Undichtigkeiten auf. Diese bekannte Konstruktion eines feuergeschützten Palettenbehälters erfordert zudem eine aufwändige sowie kostenträchtige Fertigung und Montage mit Einsetzen der zusätzlichen Bauteile der Blechummantelung inklusive der oberen Deckel-Blechplatte. Auch ist der blasgeformte Kunststoff-Innenbehälter durch die Glasfaserisolierung elektrisch vom Gitterrahmen und der Bodenwanne getrennt bzw. isoliert, so dass als elektrische Verbindung für eine Ableitung von elektrischen Ladungen eine gitterartige Umhüllung aus dünnem Metalldraht erforderlich wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen gattungsmäßigen Palettencontainer mit Flammschutz-Ausrüstung derart weiter auszubilden, dass die bestehenden Nachteile des Stands der Technik überwunden werden und den speziellen Kunden dieses besonderen Produkts eine verbesserte und preiswertere Ausführung im Markt bereitgestellt wird.
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Lösung: Diese Aufgabe wird mit den besonderen Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Merkmale in den Unteransprüchen zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfindungsgenmäßen Palettencontainers auf.
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Dadurch, dass die Feuerschutz-Isoliermatte allseitig, d. h. von allen sechs Seiten, um den kubusförmigen Kunststoffbehälter herum auch vor dessen oberem Schraubdeckelbereich und bodenseitigem Füllgut-Entnahmebereich angeordnet ist, und sich die aneinandergrenzenden Seitenkanten der einzelnen Wandungs-Teilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte in den vier vertikalen rechtwinkligen Eckbereichen oder/und in den horizontalen oberen und unteren rechtwinkligen Eckbereichen entlang der Seitenkanten des Kunststoff-Innenbehälters um ein Stück überlappen, wird auf einfache aber sichere Weise gewährleistet, dass der hitzeempfindliche Innenbehälter aus thermoplastischem Kunststoff an jeder Stelle vor einer direkten Flammeneinwirkung geschützt ist, wobei in der Feuerschutz-Isoliermatte im Bereich um die Schraubkappe für den oberen Einfüllstutzen und im Bereich um die aufgesetzte Entnahmearmatur jeweils eine zu öffnende und wieder verschließbare überlappende Abdeckklappe ausgebildet ist, wodurch der Schraubdeckel sowie die Entnahmearmatur vollständig abgedeckt und jederzeit zugänglich sind.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die vier separaten Zuschnittsteile der Feuerschutz-Isoliermatte für die vier Seitenwandungen des Kunststoff-Innenbehälters mit ihren jeweils anhängenden Überlappungsstreifen aus zwei gleich großen und zwei unterschiedlich großen Teilstücken bestehen, wobei deren anhängende Überlappungsstreifen so groß ausgebildet sind, dass – unter Verzicht auf ein separates Isoliermatten-Teilstück für den Oberboden des Kunststoff-Innenbehälters – eine völlige überlappende Abdeckung des Oberbodens mitsamt Einfüllöffnung stattfindet. Dabei weisen die beiden gleich großen Zuschnittsteile der Feuerschutz-Isoliermatte für die beiden längeren Seitenwandungen des Kunststoff-Innenbehälters jeweils einen anhängenden Überlappungsstreifen mit einer Breite von ca. 100 mm bis 450 mm, vorzugsweise ca. 300 mm, auf, die auf einfache Weise als breite Überlappungsstreifen zur Abdeckung des Oberbodens des Kunststoff-Innenbehälters von oben seitlich auf den Oberboden klappbar ausgebildet sind.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht vor, dass die beiden unterschiedlich großen Zuschnittsteile der Feuerschutz-Isoliermatte für die beiden kürzeren Seitenwandungen des Kunststoff-Innenbehälters mit zwei unterschiedlich breiten Überlappungsstreifen als Abdeckklappen für den Oberboden des Innenbehälters ausgestattet sind, wobei das rückwärtige Zuschnittsteil der Feuerschutz-Isoliermatte einen Überlappungsstreifen mit einer Breite von ca. 300 mm bis 550 mm, vorzugsweise ca. 450 mm, und das vorderseitige Zuschnittsteil der Feuerschutz-Isoliermatte einen Überlappungsstreifen mit einer Breite von ca. 1100 mm bis 600 mm, vorzugsweise ca. 850 mm, aufweist.
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Für den Schutz des Kunststoff-Innenbehälters im unteren Bereich des vor äußerer Flammeneinwirkung geschützten Palettencontainers ist das Zuschnittsteil für die Bodenfläche des Kunststoff-Innenbehälters an allen vier Seitenkanten mit jeweils einem Überlappungsstreifen ausgestattet, wobei nur die beiden gegenüberliegenden schmalen Überlappungsstreifen an den langen Seitenkanten des Innenbehälters eine gleiche Breite von ca. 50 mm bis 125 mm, vorzugsweise ca. 75 mm, aufweisen. Die Breite der jeweiligen Überlappungsstreifen und Abdeckklappen ist immer rechtwinklig von ihrer Verbindungslinie (Knickkante) mit dem jeweiligen flächigen Zuschnitts-Teilstück aus gemessen.
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Den Überlappungsstreifen der Zuschnittsteile der Feuerschutz-Isoliermatte kommt bei dieser Erfindung eine große Bedeutung zu. Dazu ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass das Zuschnittsteil für die Bodenfläche des Kunststoff-Innenbehälters an der kürzeren rückwärtigen Seitenkante des Innenbehälters einen Überlappungsstreifen mit einer Breite von ca. 100 mm bis 200 mm, vorzugsweise ca. 150 mm, und an der kürzeren vorderseitigen Seitenkante des Innenbehälters einen Überlappungsstreifen mit einer Breite von ca. 100 mm bis 300 mm, vorzugsweise ca. 200 mm, aufweist, wobei dieser Überlappungsstreifen mittig unterbrochen und mit einer Aussparung für einen Zugriff auf die Entnahmearmatur versehen ist. Um die Entnahmearmatur sicher vor ungewollter Hitzeeinwirkung schützen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass auf der Unterseite des Zuschnittsteils für die Bodenfläche vor der Aussparung in dem Überlappungsstreifen an der kürzeren vorderseitigen Seitenkante des Innenbehälters ein rechteckförmiges Teilstück der Feuerschutz-Isoliermatte angenäht ist, mit dem die Aussparung für die Entnahmearmatur an deren Seitenrändern vollständig überlappend abdeckbar ist.
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Um verschiedene Anforderungen zu erfüllen, ist die Feuerschutz-Isoliermatte zweckmäßigerweise zweischichtig ausgebildet und weist dazu eine äußere hitzebeständige Textil-Gewebeschicht und eine innere Schicht aus hitzebeständigem Faservlies auf. Dabei ist die äußere Textil-Gewebeschicht mit einer metallpulverenthaltenden Polyurethan-Beschichtung ausgerüstet, die durch eine Befüllung mit Aluminiumpulver elektrisch leitfähig (ableitend) ausgebildet ist.
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Zur Ableitung von elektrischen Ladungen von der Oberfläche des Kunststoff-Innenbehälters muss ein direkter Kontakt mit diesem nach außen hergestellt sein, wozu die verschließbaren überlappenden Abdeckklappen der Feuerschutz-Isoliermatte für den oberen Schraubdeckel sowie die untere Entnahmearmatur auch innenseitig mit der elektrisch leitfähigen Textil-Gewebeschicht ausgestattet sind. Dies macht auch die Handhabung der Abdeckklappen angenehmer, da man mit den Händen nicht direkt in Kontakt mit dem inneren, glasfaserenthaltenden Faservlies der Feuerschutz-Isoliermatte kommt.
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Für Einsatzbereiche mit normalen Anforderungen hat sich für den thermischen Schutz der derart ausgestatteten Palettencontainer gegen eine Hitzeeinwirkung eines aufflammenden Brandherdes herausgestellt, dass es ausreichend ist, wenn die innere Vliesschicht und die äußere Textil-Gewebeschicht der Feuerschutz-Isoliermatte für eine einseitige kurzzeitige (unter einer Minute) Temperaturbelastung von wenigstens ca. 600°C ausgelegt sind. Dementsprechend ist in gleicher kostengünstiger Weise vorgesehen, dass die innere Vliesschicht und die äußere Textil-Gewebeschicht der Feuerschutz-Isoliermatte für eine einseitige dauerhafte (über fünf Minuten) Temperaturbelastung von ca. 550°C ausgelegt sind.
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Für außerordentliche Einsatzbereiche mit extremen Anforderungen an einen Hitzeschutz kann die innere Vliesschicht und die äußere Textil-Gewebeschicht der Feuerschutz-Isoliermatte für eine einseitige kurzzeitige (unter einer Minute) Temperaturbelastung von ca. 1600°C ausgebildet und für eine einseitige dauerhafte (über fünf Minuten) Temperaturbelastung von 1200°C ausgelegt sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass die Feuerschutz-Isoliermatte insgesamt mit äußerer Textil-Gewebeschicht und innerer Vliesschicht eine Dicke zwischen 5 mm bis 8 mm, vorzugsweise 7 mm aufweist, wobei die Dicke der äußeren Textil-Gewebeschicht nur 1 mm bis 2 mm, vorzugsweise ca. 1,5 mm beträgt. Die erfindungsgemäßen Überlappungsstreifen mit doppelter Wandstärke der einzelnen Wandungsteilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte befinden sich zum einen in den vier vertikalen rechtwinkligen Eckbereichen des Gitterrahmens bzw. des Kunststoff-Innenbehälters und zum anderen horizontal umlaufend am oberen und unteren Rand des Gitterrahmens. Entlang der Seitenkanten an den 90°-Bögen des Kunststoff-Innenbehälters ist der Abstand zu den Rohrstäben des Gitterrahmens größer als in den ebenen Seitenwandungen von Kunststoff-Innenbehälter und Gitterrahmen, so dass in diesen Eckbereichen zwischen Kunststoff-Innenbehälter und äußerem Gitterrahmen auf vorteilhafte Weise ausreichend Platz für die doppelschichtigen Überlappungsstreifen der Feuerschutz-Isoliermatte vorhanden ist.
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Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung ist das vordere oder/und das hintere Seitenwandteil der Feuerschutz-Isoliermatte nach oben hin derart verlängert ausgebildet, dass es nach Art einer Abdeckklappe oben über den Schraubdeckel legbar bzw. in Richtung auf das gegenüberliegende Seitenwandteil übereinander legbar ausgebildet ist, wodurch eine weitreichende Überlappung der oberen Isoliermatten-Teile erreicht wird und der Schraubdeckel vollständig und sicher abgedeckt ist. Die vordere und die hintere Abdeckklappe sind jeweils unter den beiden Quertraversen des Gitterrohrrahmens hindurchgeführt und werden von diesen auf dem Oberboden des Kunststoff-Innenbehälters fixiert. Vorzugsweise ist die vordere Abdecklappe ein Stück länger als die hintere Abdeckklappe ausgeführt. Die hintere – etwas kürzere – Abdeckklappe reicht fast bis an den oberen Einfüllstutzen. Die vordere Abdeckklappe, die den auf den Einfüllstutzen aufgeschraubten Schraubdeckel abdeckt, reicht bis etwa an die hintere Quertraverse. Zum Verschließen der Feuerschutz-Isoliermatte wird das Ende bzw. die Vorderkante der vorderen – etwas längeren – Abdeckklappe unter die Vorderkante der hinteren Abdeckklappe bis etwa zur hinteren Quertraverse geschoben, so dass die vordere Abdeckklappe um ein Stück von der hinteren Abdeckklappe abgedeckt wird, bzw. sich die beiden Abdeckklappen um ein gutes Stück überlappen.
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Als sicherer Schutz der unteren Entnahmearmatur ist zur vollständigen Ab- bzw. Überdeckung der bodennahen Ausnehmung für den Zugriff auf die Entnahmearmatur in dem vorderen Seitenwandungs-Zuschnittsteil der Feuerschutz-Isoliermatte ein separates rechteckförmiges Zuschnittsteil vorgesehen, das größer als die rechteckförmige Ausnehmung für die Entnahmearmatur ausgebildet ist, wobei das separate Zuschnittsteil der Feuerschutz-Isoliermatte mit seinem unteren Rand bodenseitig an der Feuerschutz-Isoliermatte unterhalb des Kunststoff-Innenbehälters angenäht ist, so dass es als Deck-Klappe von unten nach oben vor die Ausnehmung klappbar und hinter einem horizontalen Gitterstab festklemmbar ausgebildet ist. Dadurch wird mit Sicherheit verhindert, dass im Falle eines Feuers Flammen in den Freiraum um die Entnahmearmatur (doghouse) gelangen können, welche – wie es bei bekannten Palettenbehältern dieser Bauart bisher üblich war – die in den Freiraum ragende, aus Kunststoff bestehende Entnahmearmatur und deren Handgriff binnen kurzer Zeit zum Aufschmelzen bringen und verbrennen würden.
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Durch die zuvor aufgezeigten Merkmale der vorliegenden Erfindung ist es möglich, einen gattungsmäßigen Palettencontainer mit Flammschutz-Vorrichtung derart auszubilden, dass er einfacher und kostengünstiger herstellbar ist, aus weniger Bauteilen besteht und gewichtsmäßig leichter ausgebildet ist, wobei die Dichtigkeit des befüllten Kunststoff-Innenbehälters wenigstens für eine Dauer der Flammeneinwirkung von ca. 25 Minuten gewährleistet ist.
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Weitere Vorteile der vorliegenden erfindungsgemäßen Lösung liegen insbesondere darin: Die innenseitige, glasfasermaterialenthaltende Faservliesschicht ist üblicherweise nicht leitend. Bei der vorliegenden Konstruktion ist im Bereich des Einfüllstutzens und auch der Entnahmearmatur das antistatische/leitfähig beschichtete Gewebe der Außenschicht auch innenseitig aufgebracht und somit in direktem Kontakt zum Kunststoffinnenbehälter. Dadurch ist eine Erdung des ableitfähigen Blasteils über die leitfähige Innenschicht zur Gewebeaußenseite und damit zum Gitterkorb bzw. der Bodenwanne gewährleistet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
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1 in perspektivischer Ansicht einen erfindungsgemäßen Palettencontainer mit Feuerschutz-Isoliermatte
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2 in Querschnitts-Teilansicht den Aufbau einer zweischichtigen Feuerschutz-Isoliermatte,
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3 in perspektivischer Ansicht die einzelnen Wandungsteile mit äußeren Überlappungsbereichen für die Feuerschutz-Isoliermatte,
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4 in perspektivischer Ansicht die einzelnen Wandungsteile in zusammengesetzter kubischer Form bei geöffnetem Oberboden,
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5 in perspektivischer Ansicht die einzelnen Wandungsteile in zusammengesetzter kubischer Form bei geschlossenem Oberboden,
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6 in Draufsicht die einzelnen Zuschnittsteile mit äußeren Überlappungsbereichen für den Unterboden, Oberboden und die Vorder- und Rückwandung,
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7 in Draufsicht die einzelnen Zuschnittsteile mit äußeren Überlappungsbereichen für die zwei gegenüberliegenden Seitenwandungen,
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8 eine Draufsicht auf die Abdeckklappe für die untere Entnahmearmatur,
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9 eine perspektivische Ansicht außenseitig auf eine separate Schutzhaube für die untere Entnahmearmatur und
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10 eine perspektivische Ansicht innenseitig von unten auf die separate Schutzhaube für die untere Entnahmearmatur
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In 1 ist mit der Bezugsziffer 10 ein erfindungsgemäßer Palettencontainer (UL-IBC) mit einem Füllvolumen von 1000 l bezeichnet, mit einem (nicht ersichtlichen) dünnwandigen starren Innenbehälter aus thermoplastischem Kunststoff für die Lagerung und den Transport von insbesondere gefährlichen brennbaren Flüssigkeiten, mit einem den Kunststoffbehälter als Stützmantel dicht umschließenden Rohrgitterrahmen 12 und mit einer Bodenpalette 14, auf welcher der Kunststoffbehälter aufliegt und mit welcher der Stützmantel fest verbunden ist. Der Rohrgitterrahmen 12 (Außenbehälter) des Palettencontainers 10 besteht aus miteinander verschweißten vertikalen und horizontalen Rohren 16, 18. Um einen geschlossenen Außenbehälter zu erhalten, sind die umlaufenden horizontalen Rohre 18 jeweils miteinander verbunden. Die Bodenpalette 14 kann als Stahlpalette, als Composite-Palette (Stahlrohrrahmen mit Kunststoff-Füßen) oder als spezielle hitzeresistente Holzpalette ausgebildet sein. Bei diesem Palettencontainer 10 ist – unter Verzicht auf eine allseitige Blechmantel-Umhüllung – eine Feuerschutz-Isoliermatte 20 als vollständige Umhüllung direkt zwischen dem Rohrgitterrahmen 12 und dem Kunststoff-Innenbehälter angeordnet. Die Feuerschutz-Isoliermatte 20 besteht aus mehreren, vorzugsweise fünf, verschieden großen Teilstücken, die sich in den Eckbereichen von Kunststoff-Innenbehälter und Rohrgitterrahmen 12 jeweils um ein Stück überlappen. Diese Überlappung bzw. Überdeckung der aneinandergrenzenden Zuschnittsteile der Feuerschutz-Isoliermatte 20 soll wenigstens ca. 20 mm bis 120 mm, vorzugsweise ca. 75 mm betragen. Diese derart gebildeten Überlappungsstreifen 22 verlaufen am oberen und unteren Rand des Rohrgitterrahmen 12 bzw. des Kunststoff-Innenbehälters in horizontaler Richtung und in den rechtwinkligen Eckbereichen der aneinandergrenzenden Seitenwandungen des Rohrgitterrahmens 12 in vertikaler Richtung.
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Die auf den zentralmittig im Oberboden des Innenbehälters angeordneten Einfüllstutzen aufgeschraubte Schraubkappe ist von einer oberen großen Abdeckklappe 24 und die untere Entnahmearmatur ist von einer kleineren Abdeckklappe 26 abgedeckt, so dass der Kunststoff-Innenbehälter vollständig umhüllt und lückenlos eingepackt ist, und in einem Brandfall keine Flammen und direkte Hitzeeinwirkung (Heißluft) an ihn heran gelangen kann. Die Teilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte 20 sind nicht miteinander vernäht, weil dies zu arbeitsaufwändig und kostenintensiv wäre. Sie sind einfach in den Rohrgitterrahmen 12 eingestellt und klemmen sich in den Überlappungsstreifen 22 selbst fest, bis der Innenbehälter eingesetzt wird und alle Teilstücke zwischen Innenbehälter und Rohrgitterrahmen festgeklemmt sind. Die einzige Ausnahme ist das kleine Rechteck-Teilstück zum Abdecken der Entnahmearmatur, das fest an das Boden-Teilstück 32 angenäht ist. Diese kleine Abdeckklappe 26 wird zu ihrer Fixierung im geschlossenen Zustand lediglich hinter den ersten querverlaufenden Gitter-Rohrstab (Horizontalstab) oberhalb der Entnahmearmatur geschoben und dadurch festgeklemmt. Bei einem Zugriff auf die untere Entnahmearmatur kann die Abdeckklappe 26 einfach von Hand hinter dem querverlaufenden Rohrstab hervorgezogen und zum Verschließen wieder dahintergesteckt werden. Die lange obere Abdeckklappe 24 zur Abdeckung der Schraubkappe auf dem oberen Einfüllstutzen wird im Verschlussfall unter die Vorderkante des gegenüberliegenden, von dem Rückwand-Teilstück 42 oben auf den Kunststoff-Innenbehälter aufgeklappten Überlappungsstreifens 44 bis zu einer darüber querverlaufenden Quertraverse 48 gesteckt und dadurch fixiert. Zum Öffnen bzw. zum Freilegen der Schraubkappe wird diese Abdeckklappe 24 unter dem Überlappungsstreifen 44 hervorgezogen und nach dem Befüllen des Innenbehälters und Aufschrauben der Schraubkappe wieder unter den gegenüberliegenden Überlappungsstreifen 44 eingeschoben und festgeklemmt.
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2 zeigt in einem Kreisausschnitt den strukturellen Aufbau der Feuerschutz-Isoliermatte 20, die hier zweischichtig mit einer äußeren Textil-Gewebeschicht 28 und einer inneren Faservliesschicht 30 ausgebildet ist: Die äußere Textil-Gewebeschicht 28 ist mit einer Polyurethan Beschichtung versehen. Die Beschichtung ist mit einem Metallpulver angereichert. Das Metallpulver besteht vorzugsweise aus Aluminiumpigmenten. Diese Oberflächenbeschichtung aus Polyurethan mit Aluminiumpulver ist einerseits für eine hohe Hitzeabstrahlung aufgebracht. Diese Polyurethan Beschichtung weist neben wasserabstoßenden Eigenschaften auch antistatische Eigenschaften (30–50 GΩ – 100 V) auf, wodurch der erfindungsgemäße UL-IBC für EX-Anwendungen geeignet ist und mit entsprechender EX-Zulassung zertifiziert werden kann. Das eingesetzte Textil-Gewebe der äußeren Textil-Gewebeschicht 28 ist aus hochwertigen z. T. texturierten und gezwirnten Garnen hergestellt und hervorragend geeignet für Thermo- und Schallisolierungen bei hoher Temperaturbeständigkeit. Es ist in preiswerter Ausführung für mittelhohe Ansprüche mit kurzzeitiger Temperaturbelastung von ca. 600°C und dauerhafter Temperaturbelastung von ca. 550°C unter der Bezeichnung ”isoTEX” auf dem Markt frei käuflich und findet üblicherweise Verwendung als Hitzeschutzgewebe z. B. für Schweißervorhänge und Feuerlöschdecken.
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Für höchste Temperaturbeanspruchungen mit kurzzeitiger Belastung von ca. 1600°C und dauerhafter Temperatureinwirkung von ca. 1200°C ist ein besonderes Textilgewebe auf dem Markt frei käuflich und erhältlich. Dieses hochtemperaturbeständige ”silTEX”-Schutzgewebe wurde speziell für den langfristigen und dauerhaften Einsatz im Hochtemperaturbereich entwickelt und ist nicht brennbar. Es eignet sich besonders als Hitzeschutz- und Isoliergewebe für höchste Temperaturbeanspruchung und bietet einen hervorragenden Schutz, auch gegen flüssige Metallspritzer und glühende Schlacken. Bei der inneren Faservliesschicht 30 besteht das verwendete Vlies aus mechanisch vernadelten Silikat-Glasfasern mit ausgezeichneten Isolationseigenschaften und hoher Temperaturbeständigkeit. Die Vliesmatten sind sehr flexibel und werden industriell zur Dämmung oder Isolierung eingesetzt; sie sind für diese Zwecke unter der Bezeichnung ”isoFLEX” auf dem Markt erhältlich.
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In 3 sind alle sechs einzelnen Wandungs-Teilstücke mit den äußeren Überlappungsstreifen 22 der Feuerschutz-Isoliermatte dargestellt. Basisteil ist ein großes Boden-Wandungsteil 32 mit Abmessungen von 1000 mm × 1170 mm mit seitlich umlaufenden hochgeklappten Überlappungsstreifen 22 an allen vier Seitenkanten, wobei der vordere, etwas höhere Überlappungsstreifen 34 eine Aussparung 36 für den Zugriff auf die Entnahmearmatur aufweist. Zur überlappenden Abdeckung dieser Aussparung 36 und zum Schutz der Entnahmearmatur ist die kleine rechteckförmige Abdeckklappe 26 vorgesehen, die unterhalb des Boden-Wandungsteils 32 fest angenäht ist. Des Weiteren umfasst die Feuerschutz-Isoliermatte zwei sich gegenüberstehende Teilstücke 38 für die längeren Seitenwandungen mit jeweils großen Überlappungsstreifen 40 am oberen Rand. Für die kürzeren Seitenwandungen, d. h. für die hintere Rückwandung ist ein Teilstück 42 mit großem leicht trapezförmigem Überlappungsstreifen 44 am oberen Rand und für die Vorderwandung ein rechteckiges Teilstück 46 mit sehr großem leicht trapezförmigem Überlappungsstreifen am oberen Rand vorgesehen, wobei dieser sehr große Überlappungsstreifen als obere große Abdeckklappe 24 bezeichnet wird, da er über die Schraubkappe des oberen Einfüllstutzens geklappt wird.
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Zum besseren Verständnis ist in 4 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wie sich die einzelnen Teilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte 20 in zusammengesetzter kubischer Form bei geöffnetem Oberboden, bzw. mit aufgeklappten oberen Überlappungsstreifen 40, 44 und aufgeklappter oberer Abdeckklappe 24 in den Eckbereichen mit den Überlappungsstreifen 22 überdecken (ohne umschließenden Rohrgitterrahmen des Palettencontainers).
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In 5 ist die kubische Form der zusammengesetzten Teilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte 20 mit geschlossenem Oberboden bzw. mit eingeklappten oberen Überlappungsstreifen 40, 44 und eingeklappter oberer Abdeckklappe 24 ersichtlich. Dabei wird die Vorderseite der oberen Abdeckklappe 24 um ein Stück in der Größenordnung von etwa 50 mm bis 100 mm von dem breiten oberen Überlappungsstreifen 44 überdeckt.
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Die Montage der einzelnen Teilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte 20 erfolgt natürlich nicht im freien Raum, sondern schrittweise in den Rohrgitterrahmen 12 des Palettencontainers hinein. Dabei wird zuerst das Boden-Wandungsteil 32 symmetrisch auf die Oberfläche der Boden-Palette 14 aufgelegt und die kleine Abdeckklappe 26 für die Entnahmearmatur wird zwischen den beiden mittleren Vertikalstäben herausgezogen. Die etwas längeren Überlappungsstreifen 34 der Vorderwandung und der Rückwandung werden von innen gegen die Rohrstäbe des Gitterrahmens hochgestellt, danach werden die beiden schmaleren Überlappungsstreifen 22 der längeren Seitenkanten ebenfalls von innen gegen die Rohrstäbe hochgestellt. Von den vier Seitenwandungen wird dann das vordere Wandungsteil 46 der Feuerschutz-Isoliermatte 20 in den Gitterrahmen 12 eingehängt, wobei die seitlichen Überlappungsstreifen 22 in den vertikalen Eckbereichen von innen gegen die benachbarten Seitenwandungen des Rohrgitterrahmens derart umgebogen werden, dass jeweils der äußerste Vertikalstab der benachbarten Seitenwandung um wenigstens 10 mm überdeckt ist. Die obere große Abdeckklappe 24 am oberen Rand der Vorderwandung 46 bleibt zunächst frei nach außen geklappt. Danach wird das gegenüberliegende Teilstück der Feuerschutz-Isoliermatte für die kürzere Rückwandung des Kunststoff-Innenbehälters in den Rohrgitterrahmen 12 eingesetzt, wobei die seitlichen Überlappungsstreifen 22 in den vertikalen Eckbereichen gleichermaßen von innen gegen die benachbarten Seitenwandungen des Rohrgitterrahmens derart umgebogen werden, dass jeweils der äußerste Vertikalstab der benachbarten Seitenwandung um wenigstens 10 mm überdeckt ist. Zur Vervollständigung werden nun noch die beiden gegenüberliegenden längeren Seitenwandungen eingesetzt und von innen gegen den Rohrgitterrahmen und an den Seitenkanten in den vertikalen Eckbereichen von innen gegen die Überlappungsstreifen 22 der Vorderwandung 46 und Rückwandung 42 gedrückt. Schließlich wird der Kunststoff-Innenbehälter eingeschoben und die oberen breiten Überlappungsstreifen 40, 44 und die obere große Abdeckklappe 24 werden auf den Oberboden des Innenbehälters eingeklappt.
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Auf dem Oberboden des Innenbehälters sind seitlich neben dem Einfüllstutzen bzw. der aufgeschraubten Schraubkappe zwei hochstehende Ösen ausgebildet, die durch extra dafür vorgesehene Schlitze in dem oberen Überlappungsstreifen 44 und der Abdeckklappe 24 der Feuerschutz-Isoliermatte 20 hindurchgesteckt werden, so dass sie nach oben herausstehen (siehe 1). Durch diese hochstehenden Ösen werden zwei querverlaufende Metallstäbe, die sogenannten Quertraversen 48 hindurchgesteckt und am oberen Außenrand des Rohrgitterrahmens 12 verschraubt. Diese Quertraversen 48 dienen der sicheren Fixierung und Niederhaltung der sich überlappenden vier Teilstücke der Feuerschutz-Isoliermatte 20 (Überlappungsstreifen 40, 44 und große Abdeckklappe 24).
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In 6 und 7 sind noch einmal die einzelnen Zuschnittsteile von der Innenseite her mit äußeren Überlappungsstreifen für den Unterboden, die Vorder- und Rückwandung sowie für die beiden gegenüberliegenden Seitenwandungen mit weiteren Details dargestellt. So ist in der kürzeren oberen Abdeckklappe bzw. dem Überlappungsstreifen 44 am oberen Rand ein Bereich 50 grau gepunktet ausgeführt; ebenso ist ein derartiger grau gepunkteter Bereich 50 am unteren Rand der Boden-Isoliermatte 32 direkt vor der Aussparung 36 im Überlappungsstreifen 34 ausgeführt und nahezu die gesamte Unterseite der große Abdeckklappe 24 ist als grau gepunkteter Bereich 50 gezeichnet. Diese grau gepunktete Bereiche 50 symbolisieren, dass hier auch die Innenseite (bzw. Unterseite) der Feuerschutz-Isoliermatte mit der silberfarbigen äußeren Textil-Gewebeschicht (28) bedeckt ist.
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Die in 8 dargestellte kleine Abdeckklappe 26 ist ganzflächig als grau gepunkteter Bereich 50 mit der elektrisch leitfähigen Textil-Gewebeschicht bedeckt. Am unteren Rand ist noch die Befestigungsnaht erkennbar, mittels derer die Abdeckklappe 26 am Boden-Teilstück 32 angenäht ist. Diese grau gepunkteten Teilbereiche werden bei der Handhabung der gattungsgemäßen Palettencontainer vom Bedienungspersonal häufig mit der Hand angefasst, so z. B. beim Öffnen und Schließen der oberen Abdeckklappe 24 zum Abschrauben der Schraubkappe bei Befüllung des Palettencontainers sowie beim Öffnen und Schließen der unteren Abdeckklappe 26 zum Bedienen der Entnahmearmatur bei Füllgutentnahme aus dem Palettencontainer. Die silberfarbene Textil-Gewebeschicht ist insbesondere ohne Schutzhandschuhe weitaus angenehmer anzufassen als das Glasfaser-Vlies auf der Innenseite der Feuerschutz-Isoliermatte. Des Weiteren sind diese innenseitigen Bereiche 50 sehr wichtig für einen direkten Kontakt mit dem Kunststoff-Innenbehälter mit der elektrisch leitfähigen Textil-Gewebeschicht für eine EX-Zulassung des Palettencontainers, denn sie gewährleisten die sichere Ableitung von elektrischen Ladungen von der Oberfläche das Kunststoff-Innenbehälters und verhindern eine unerwünschte gefährliche Funkenbildung.
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In der kürzeren oberen Abdeckklappe bzw. dem Überlappungsstreifen 44 (6) sowie in der großen Abdeckklappe 24 sind – nach links oval herausgezeichnet – zwei abgenähte Schlitze 52 dargestellt, durch die im fertig montierten Palettencontainer die Ösen für die Quertraversen hindurchgesteckt werden.
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Aus der vorherigen Beschreibung und den Figuren-Darstellungen wird deutlich, dass in den Eckbereichen auf dem Oberboden des Innenbehälters jeweils ein ziemlich großer Bereich überlappt ist und dort somit eine doppelte Wandstärke der Feuerschutz-Isoliermatte vorliegt. Dazu sind die Überlappungsstreifen 40, 44, 24 der Feuerschutz-Isoliermatte auf dem Oberboden des Kunststoff-Innenbehälters erheblich breiter ausgeführt, damit insbesondere die Eckbereiche des Innenbehälters von oben noch besser geschützt sind. Zum einen ist das sehr zweckmäßig, weil sich oben im Innenbehälter auch bei vollständiger Füllung mit Flüssigkeit immer noch eine Luftblase befindet und die Flüssigkeit keine Wärmeableitung von der Oberflächenwandung des Innenbehälters vornehmen kann. Zum anderen, weil bei einer Übereinanderstapelung die aus Kunststoff bestehenden Eckfüße zu brennen anfangen können und einen zusätzlichen Brandherd bzw. eine zusätzliche Wärmequelle darstellen können.
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Zum besonderen Schutz der vom unteren Entnahmestutzen abstehenden Entnahmearmatur ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass innerhalb der Einformung in der unteren Vorderwandung des Kunststoff-Innenbehälters (doghouse) hinter der unteren kleinen Abdeckklappe 26 eine napfförmige Hitzeschutz-Abdeckung aus dem gleichen Material wie die Feuerschutz-Isoliermatte – als Schutzhaube 54 um die Entnahmearmatur herumgelegt bzw. übergestülpt angeordnet ist, so dass sie den Freiraum innerhalb der Einformung um die aufgesetzte Entnahmearmatur herum hinter der Abdeckklappe 26 nahezu ausgefüllt und so verhindert ist, dass Heißluft an die ebenfalls aus Kunststoff bestehende Entnahmearmatur gelangen kann. Hierzu kann die Schutzhaube auch kissenartig oder voluminös ausgestaltet sein. In 9 und 10 ist die separate zusätzliche Hitzeschutz-Abdeckhaube 54 in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten dargestellt. Diese Schutzhaube 54 wird insbesondere bei langen Entnahmestutzen oder langen Entnahmearmatur-Gehäusen wie z. B. bei einem Camlock-Anschluss eingesetzt.
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Fazit: Grundsätzlich ist eine ”flammdichte” Isolierung des Auslaufbereichs sehr wichtig. Dies hat ein 15 Minuten Brandtest mit einem bekannten UL IBC des eingangs genannten Stands der Technik gezeigt, bei dem die Feuerschutz-Isolierung nicht dicht geblieben war, weil die schützenden Blechteile sich ungleichmäßig aufgebeult hatten. Neben der Flammdichtigkeit ist auch sicherzustellen, dass die ca. 900°C heiße Verbrennungsluft nicht in den Auslaufbereich (doghouse) eindringen kann. Dies konnte bei einem 45 Minuten Brandtest mit einem erfindungsgemäßen Palettencontainer bei guter Überlappung der Isoliermatten-Teile ohne Leckage realisiert werden. Die einzelnen Gewebeteile bleiben dicht aneinander, sie verformen sich nicht, so dass selbst der Griff der Entnahmearmatur unversehrt blieb. Eine Erhöhung der Sicherheit für Entnahmearmatur und Griff kann in besonderen Fällen durch Verwendung einer separaten Schutzhaube erzielt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Palettencontainer
- 12
- Rohrgitterrahmen
- 14
- Bodenpalette
- 16
- horizontale Rohrstäbe
- 18
- vertikale Rohrstäbe
- 20
- Feuerschutz-Isoliermatte
- 22
- Überlappungsstreifen
- 24
- obere große Abdeckklappe (20)
- 26
- untere kleine Abdeckklappe (20)
- 28
- äußere Textil-Gewebeschicht
- 30
- innere Faservliesschicht
- 32
- Boden-Wandungsteil (20)
- 34
- vorderer höherer Überlappungsstreifen (32)
- 36
- Aussparung (32)
- 38
- Seitenwand-Teilstücke (20)
- 40
- oberer höherer Überlappungsstreifen (38)
- 42
- Rückwand-Teilstück (20)
- 44
- großer Überlappungsstreifen (42)
- 46
- Vorderwand-Teilstück
- 48
- Quertraverse
- 50
- Teilflächen mit äußerer Textil-Gewebeschicht
- 52
- abgenähte Schlitze
- 54
- Schutzhaube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19747690 A1 [0002]
- DE 10161693 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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