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Bekannt sind Brandfluchtkammern zur Aufnahme von flüchtenden Personen für den Fall eines Brandes in einer Arbeitsumgebung der flüchtenden Personen. Üblicherweise besteht eine Brandfluchtkammer aus einem hermetisch abschließbaren Außenkäfig und einem Innenkäfig, sodass die flüchtenden Personen sich in die Brandfluchtkammer hinein begeben und diese dann hermetisch abschließen können, um sich vor Brandgasen zu schützen.
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Bekannt sind ferner Brandfluchtkammern, welche eine Containerform aufweisen, sodass derartige Brandfluchtkammern transportiert werden können und somit an bevorzugten Punkten einer Arbeitsumgebung aufgestellt werden können.
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Aus den Druckschriften
US 6,874,284 B1 und
DE 29 19 454 A1 sind jeweils Brandfluchtkammern bekannt, die jeweils eine Außen- und eine Innenwand aufweisen, welche durch einen Luftspalt voneinander getrennt sind. Aufgrund dieses Luftspaltes zwischen der jeweiligen Außen- und der Innenwand soll eine verbesserte Wärmeisolierung des Innenraumes sichergestellt werden.
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Weiterhin ist aus der
DE 37 18 911 A1 eine Brandfluchtkammer bekannt, die einen Innenkäfig aufweist, auf den eine Brandschutzisolierung aufgebracht ist, um innerhalb der Kammer angeordnete Bauteile industrieller Anlagen vor Feuerschäden zu schützen.
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Im Übrigen beschreibt die US 2013 / 0 264 131 A1 eine mobile Fluchtkammer mit einem Schleusenbereich, der mithilfe von Spülluft gesäubert werden kann, wobei. die kontaminierte Spülluft über einen geeignet ausgeführten Auslass in die Umgebung der Fluchtkammer ausgeleitet wird. Um toxische oder entzündliche Gase im Bereich der Schleuse detektieren zu können, sind im Schleusenbereich tragbare Gasmessgeräte vorgesehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Brandfluchtkammer bereitzustellen, welche für flüchtende Personen in einem Brandfall ausreichenden Schutz bereitstellt.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch eine Brandflüchtkammer nach dem Patentanspruch 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer weist einen hermetisch abschließbaren Außenkäfig mit äußeren Seitenwandelementen, wenigstens einem äußeren Bodenelement und wenigstens einem äußeren Deckenelement auf, wobei an den jeweiligen Innenseiten der äußeren Elemente jeweilige Brandschutzisolierungsschichten vorgesehen sind. Wenigstens ein Teil der Brandschutzisolierungsschichten ist mittels Stiftelementen befestigt, welche von den äußeren Seitenwandelementen her bzw. von dem äußeren Deckenelement her in die jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten hinein ragen.
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Die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer weist ferner einen Innenkäfig mit inneren Seitenwandelementen, wenigstens einem inneren Deckenelement und wenigstens einem inneren Bodenelement auf, wobei das innere Bodenelement auf der Brandschutzisolierungsschicht des äußeren Bodenelementes tragend gelagert ist.
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Die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer ist dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Seitenwandelemente und das innere Deckenelement mittels mehrerer Tragwerkelemente ausgebildet sind, an deren inneren Seiten wiederum Platten befestigt sind, und dass ferner die Tragwerkelemente von den Stiftelementen beabstandet sind.
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Der Außenkäfig ist vorzugsweise als Container ausgebildet.
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Die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer ist vorteilhaft, da durch die Beabstandung zwischen den Tragwerkelementen und den zur Befestigung der Isolierung verwendeten Stiftelementen ein thermische Kopplung zwischen dem Außenkäfig und dem Innenkäfig minimiert wird. Keines der Tragwerkelemente steht in direktem Kontakt zu einem der Stiftelemente. Somit bilden die Stiftelemente keine direkte thermische Brücke von dem Außenkäfig hin zu dem Innenkäfig. Ferner ist die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer vorteilhaft, da im Bereich der Seitenwände und der Decke lediglich die Tragwerkelemente in Kontakt zu den Brandschutzisolierungsschichten kommen, nicht aber die gesamten inneren Seitenwandelemente bzw. nicht das gesamte innere Deckenelement, so dass auch hierdurch eine thermische Kopplung zwischen Außenkäfig und Innenkäfig minimiert wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass das innere Bodenelement an seinem äußeren Rand ein den äußeren Rand mindestens segmentweise umlaufendes Umrandungselement aufweist, welches höher als die obere Bodenfläche des inneren Bodenelementes ist und welches an den Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Seitenwände anliegt, wobei die inneren Seitenwandelemente und das innere Deckenelement von den jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Seitenwandelementen und des äußeren Deckenelementes beabstandet sind. Dies ist vorteilhaft, da durch das Umrandungselement, welches an den Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Seitenwandelemente des Außenkäfigs anliegt, ein Verrutschen des Innenkäfigs minimiert wird. Üblicherweise sind Brandschutzisolierungsschichten von hochverdichtetem und mechanisch belastbarem Material, sodass eine gewisse mechanische Belastung durch die inneren Umrandungselemente hin zu den Brandschutzisolierungsschichten nicht zu einer Zerstörung der Brandschutzisolierungsschichten führt. Somit kann in dem Fall, dass die Brandfluchtkammer durch Baumaschinen oder einen Kran transportiert wird, ein Verrutschen bzw. eine Bewegung des Innenkäfigs innerhalb des Außenkäfigs aufgrund des Anliegens des Umrandungselementes an den Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Seitenwandelemente verhindert werden. Ein solches Transportieren der Brandfluchtkammer durch einen Kran ist beispielsweise insbesondere dann notwendig, wenn eine derartige Brandfluchtkammer an einem bestimmten Ort einer Ölbohrplattform positioniert werden soll. Der Innenkäfig liegt lediglich im Bereich,der unteren Oberfläche des inneren Bodenelementes sowie des Umrandungselementes an den Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Elemente, des Außenkäfigs direkt an. Daher ist die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer insbesondere vorteilhaft, da aufgrund der Beabstandung der inneren Seitenwandelemente und des inneren Deckenelementes von den jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Seitenwandelemente und des äußeren Deckenelementes eine thermische Kopplung zwischen Außenkäfig und Innenkäfig minimiert wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass die Tragwerkelemente an dem inneren Bodenelement derart befestigt sind, dass diese innerhalb einer durch das Umrandungselement eingegrenzten Innenfläche des inneren Bodenelementes liegen und mit der oberen Oberfläche des inneren Bodenelementes befestigt sind, und dass die Tragwerkelemente von den jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten der äußeren Seitenwandelementen und des äußeren Deckenelementes beabstandet sind. Dadurch, dass die inneren Seitenwandelemente und das innere Deckenelement mittels der Tragwerkelemente ausgebildet sind, ergibt sich eine Mindeststabilität des Innenkäfigs bei Vermeidung eines zu hohen Gewichtes des Innenkäfigs als auch einer minimierten thermischen Kopplung zwischen Außenkäfig und Innenkäfig.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet, sich dadurch aus, dass die Tragwerkelemente Hohlprofile sind. Hierdurch ergibt sich eine Modularität bzw. Flexibilität beim Aufbau des Innenkäfigs.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass das innere Bodenelement wannenförmig ausgebildet ist, und dass ferner das Umrandungselement ein Wannenrand des inneren Bodenelementes ist. Die Ausbildung des inneren Bodenelementes in Wannenform erlaubt ein einstückiges Herstellen des inneren Bodenelementes gemeinsam mit dem Umrandungselement.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass ein äußeres Seitenwandelement einen Türrahmen für eine Außentür aufweist, dass der Türrahmen von dem äußeren Seitenwandelement hin zu einem inneren Seitenwandelement ausgebildet ist, und dass der Türrahmen über eine den Türrahmen umlaufende Fuge, welche durch ein thermisch isolierendes Material gebildet ist, mit dem inneren Seitenwandelement verbunden ist. Die vorteilhafte Anbindung des Türrahmens an das innere Seitenwandelement minimiert eine thermische Kopplung zwischen dem die Tür aufnehmenden Türrahmen und dem Innenkäfig.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass der Innenkäfig einen an das innere Seitenwandelement angrenzenden Schleusenbereich aufweist, welcher durch Zwischenwandelemente und durch wenigstens eine weitere Schleusentür von einem Hauptinnenraum, des Innenkäfigs hermetisch abtrennbar ist. Der Schleusenbereich erlaubt ein Eintreten einer flüchtenden Person in den Hauptinnenraum, wobei durch Verwendung der Außentür und der Schleusentür ein Eintritt von Brandgasen und/oder Hitze in den Hauptinnenraum reduziert werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass der Hauptinnenraum ein.Außenluftventil und eine Steuereinheit aufweist, wobei das Außenluftventil in Abhängigkeit eines Steuersignals der Steuereinheit ein Einströmen von Außenluft in den Hauptinnenraum steuert. Das Außenluftventil erlaubt es, den Hauptinnenraum unter Verwendung von Außenluft auf einen Mindestluftdruck zu bringen mit einer solchen Luft, welche in einem Normalfall, im Gegensatz zu einem Brandfall, als Atemluft für flüchtende Personen verwendet werden kann. Dadurch, dass die Steuereinheit das Außenluftventil ansteuern kann, kann Sorge getragen werden, dass nur Außenluft von für die Atmung von Menschen geeigneter Zusammensetzung in den Hauptinnenraum eingebracht wird. Aufgrund des Außenluftventils ist es nicht notwendig, den Hauptinnenraum unter Verwendung separater, durch gesonderte Behälter bereitzustellende Frischluft für einen Brandfall vorzubereiten, sodass separat bereitzustellende Frischluft erst im Brandfall verwendet werden muss.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass die Brandfluchtkammer an einer Außenseite eines äußeren Seitenwandelementes einen Gassensor aufweist, und dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, das Außenluftventil in Abhängigkeit eines Sensorsignals des Gassensors anzusteuern. Dadurch, dass die Steuereinheit das Außenluftventil in Abhängigkeit des Sensorsignals ansteuert, kann ein Schließen des Außenluftventils im Brandfall automatisiert durchgeführt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass der Hauptinnenraum eine Anschlussvorrichtung für wenigstens einen Frischluftbehälter aufweist, und dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, eine Frischluftzufuhr durch den Frischluftgasbehälter mittels der Anschlussvorrichtung in Abhängigkeit des Sensorsignals zu steuern oder zu regeln. Dieses ermöglicht die Verwendung der durch die Frischluftgasbehälter bereitgestellten Frischluftzufuhr automatisch im Brandfall. Hierdurch wird eine Verwendung von Frischluft aus den Frischlüftgasbehältern in dem Fall, dass kein Brandfall vorliegt, minimiert, sodass eine höhere Menge an Frischluft aus den Frischluftgasbehältern im Brandfall verwendet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer zeichnet sich dadurch aus, dass der Hauptinnenraum über wenigstens ein erstes Luftventil mit dem Schleusenbereich verbunden ist, wobei das erste Luftventil ein Ausströmen von Luft aus dem Hauptinnenraum in den Schleusenbereich erst bei Übersteigen einer vorgegebenen ersten Druckdifferenz zwischen dem Hauptinnenraum und dem Schleusenbereich ermöglicht, und dass der Schleusenbereich über wenigstens ein zweites Luftventil mit einem Außenbereich verbunden ist, wobei das zweite Luftventil ein Ausströmen von Luft aus dem Schleusenbereich in den Außenbereich erst bei Übersteigen einer vorgegebenen zweiten Druckdifferenz zwischen dem Schleusenbereich und dem Außenbereich ermöglicht. Dies ist vorteilhaft, da Luft aus dem Hauptinnenraum über den Schleusenbereich hin zu dem Außenraum erst ab einem gewissen Mindestdruck innerhalb des Innenraumes ausfließen kann bzw. ausströmen kann, sodass ein automatisches Ausspülen von verbrauchter Luft aus dem Hauptinnenraum über die Schleuse in den Außenraum ermöglicht wird. Vorzugsweise ist die zweite Druckdifferenz gleich der ersten Druckdifferenz. Hierdurch wird ein Zurückströmen von Luft aus dem Schleusenbereich in den Hauptinnenraum vermieden.
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Im Folgenden wird die Erfindung in einer speziellen Ausführungsform ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Brandfluchtkammer,
- 2 eine Seitenschnittansicht der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer,
- 3 eine obige Schnittansicht der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer,
- 4a und 4b ein inneres Bodenelement gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 4c und 4d das innere Bodenelement gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- 5 einen Schleusenbereich und einen Hauptinnenraum der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer,
- 6 , eine Anbindung eines Türrahmens einer Außentür an ein inneres Seitenwandelement, und.
- 7 einen Außenkäfig und einen Innenkäfig der erfindungsgemäßen Brandfluchtkammer.
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1 zeigt die erfindungsgemäße Brandfluchtkammer BK. Korrespondierend hierzu zeigt 7 einen Außenkäfig AK der Brandfluchtkammer sowie einen hermetisch abschließbaren Innenkäfig IK in ihrer Lage zueinander.
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Zurückkommend zu 1 ist anzumerken, dass der Außenkäfig AK vorzugsweise als Container ausgebildet ist.
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Der Außenkäfig AK weist äußere Seitenwandelemente ASW sowie wenigstens ein äußeres Deckenelement ADE auf. Ferner weist der Außenkäfig AK ein äußeres Bodenelement ABE auf, welches später explizit in 2 dargestellt ist.
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Vorzugsweise weist ein äußeres Seitenwandelement ASW eine Außentür AT auf, durch welche die Brandfluchtkammer BK betreten werden kann. Ferner weist die Brandfluchtkammer BK vorzugsweise an einem äußeren Seitenwandelement ASW einen Gassensor GS auf, welcher später in Bezug auf die Figur 5 näher erläutert wird.
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Der Außenkäfig AK ist bei geschlossener Außentür AT hermetisch abgeschlossen.
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2 zeigt eine Seitenschnittansicht der Brandfluchtkammer BK in einer in 1 eingezeichneten Perspektive einer Blickrichtung BR1 bei einem Schnitt entlang einer Schnittebene wie durch die Schnittlinie SE1 angezeigt. Die Schnittebene ist eine senkrecht verlaufende Schnittebene.
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Die 2 zeigt hierzu bei der Brandfluchtkammer BK die äußeren Seitenwandelemente ASW, das äußere Deckenelement ADE sowie das äußere Bodenelement ABE des Außenkäfigs. An den jeweiligen Innenseiten der äußeren Elemente ASW, ADE, ABE sind jeweilige Brandschutzisolierungsschichten BABE, BASW, BADE angebracht. Die Brandschutzisolierungsschichten BASW, BADE im Bereich der äußeren Seitenwandelemente sowie des äußeren Deckenelementes ADE sind anhand von Stiftelementen ST angebracht, welche mechanisch mit den äußeren Seitenwandelementen ASW bzw. dem äußeren Deckenelement ADE verbunden sind. Derartige Stiftelemente ST werden üblicherweise zur Fixierung von derartigen Brandschutzisolierungsschichten BASW, BADE verwendet und stellen eine thermischen Kopplung hin zu den äußeren Seitenwandelementen ASW bzw. dem äußeren Deckenelement ADE dar. Die Stiftelemente ST ragen von den äußeren Seitenwandelementen ASW bzw. von dem äußeren Deckenelement ADE her in die jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten BASW, BADE der äußeren Seitenwände ASW bzw. des äußeren Deckenelementes ADE hinein.
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2 zeigt ferner ein inneres Seitenwandelement ISW sowie ein inneres Deckenelement IDE als auch ein inneres Bodenelement IBE. Das innere Bodenelement IBE ist auf der Brandschutzisolierungsschicht BABE des äußeren Bodenelementes ABE tragend gelagert. Hierdurch wird der Innenkäfig der Brandfluchtkammer BK durch die Brandschutzisolierungsschicht BABE des äußeren Bodenelementes ABE getragen.
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Die inneren Seitenwandelemente ISW und das innere Deckenelement IDE sind mittels mehrerer Tragwerkelemente TE ausgebildet, an deren inneren Seiten wiederum Platten P befestigt sind. Die Tragwerkelemente sind von den Stiftelementen beabstandet, wie sich bei gemeinsamer Betrachtung der 2 und der 3 ergibt.
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Das innere Bodenelement IBE weist an seinem äußeren Randbereich ein den entlang des äußeren Randbereiches mindestens segmentweise verlaufendes Umrandungselement UE auf, welches höher als die obere Bodenfläche OBF des inneren Bodenelementes IBE ist und welches an den Brandschutzisolierungsschichten BASW der äußeren Seitenwandelemente ASW anliegt.
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Die inneren Seitenwandelemente ISW und das innere Deckenelement IDE sind von jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten BASW bzw. BADE der äußeren Seitenwandelemente ASW bzw. des äußeren Deckenelementes ADE beabstandet. Hierbei weist vorzugsweise ein inneres Seitenwandelement ISW einen Abstand A1 von der benachbarten Brandschutzisolierungsschicht BASW auf. Der Abstand A1 beträgt vorzugsweise mindestens 3 mm.
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Ferner weist vorzugsweise das innere Deckenelement IDE einen Abstand A2 von mindestens 3 mm von der benachbarten Brandschutzisolierungsschicht BADE auf.
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An dem inneren Bodenelement IBE sind die Tragwerkelemente TE, siehe auch 3, befestigt. Das gezeigte Tragwerkelement TE liegt innerhalb einer durch das Umrandungselement UE eingegrenzten Innenfläche des inneren Bodenelementes IDE.
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3 zeigt aus einer in 1 gezeigten Blickrichtung BR2 eine Schnittansicht der Brandfluchtkammer BK entlang einer Schnittebene in horizontaler Ebene, wie durch die gestrichelten Schnittlinien SE2 angezeigt.
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In der 3 ist deutlich die innere Fläche IF bzw. Innenfläche IF des inneren Bodenelementes erkennbar, wobei diese Innenfläche IF innerhalb des Umrandungselementes UE liegt. Ferner sind aus dieser Draufsicht auf die Brandfluchtkammer BK die mehreren Tragwerkelemente TE sichtbar.
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Mittels dieser Tragwerkelemente TE sind die inneren Seitenwandelemente ISW sowie das innere Deckenelement IDE aus 2 ausgebildet. Die Tragwerkelemente TE als Teile der inneren Seitenwandelemente ISW sowie des inneren Deckenelementes IDE sind vorzugsweise zu den jeweiligen Brandschutzisolierungsschichten BASW bzw. BADE der äußeren Seitenwandelemente ASW und des äußeren Deckenelementes ADE beabstandet.
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Die Tragwerkelemente TE sind vorzugsweise Hohlprofile, an welchen die Platten P zur Ausbildung der inneren Seitenwandelemente ISW sowie des inneren Deckenelemente IDE befestigt sind.
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4a zeigt eine obige Aufsicht auf ein inneres Bodenelement IBE gemäß einer ersten Ausführungsform. Das innere Bodenelement IBE ist wannenförmig ausgebildet, wobei das Umrandungselement UE einen Wannenrand WR im Seitenbereich, einen vorderer Wannenrand VWR im Bereich sowie einen hinteren Wannenrand HWR im hinteren Bereich aufweist. Zu der in 4a eingezeichneten Blickrichtung BR3 und bei Schnitt des inneren Bodenelementes IBE entlang der durch die Schnittlinie SE3 angezeigten Schnittebene die 4b eine entsprechende Seitenansicht. Zu sehen sind als Umrandungselemente UE links und rechts die Wannenränder WR sowie eine Aufsicht auf den hinteren Wannenrand HWR.
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4c und 4d zeigen das innere Bodenelement IBE1 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels. Das innere Bodenelement IBE1 weist als Umrandungselemente UE Stegelemente SG, HSG auf, welche zumindest segmentweise den äußeren Rand des Bodenelementes IBE1 umlaufen.
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Zu der in 4c eingezeichneten Blickrichtung BR4 und bei Schnitt entlang der durch die Schnittlinie SE4 eingezeichneten Schnittebene zeigt die 4d eine seitliche Schnittansicht des Bodenelementes IBE1. Sichtbar sind die seitlichen Stegelemente SG sowie eine Aufsicht auf ein hinteres Stegelement HSG, welches auch in 4c dargestellt ist.
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5 zeigt eine Schnittansicht eines Bereichs der Brandfluchtkammer BK aus der in 1 eingezeichneten Blickrichtung BR2 bei Schnitt durch die Brandfluchtkammer BK entlang einer Schnittebene wie durch die gestrichelten Schnittlinien SE2 angezeigt. Dieser Bereich der Brandfluchtkammer liegt in dem Bereich der Außentür AT, durch welche die Brandfluchtkammer BK betreten werden kann.
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Ein äußeres Seitenwandelement ASW weist einen Türrahmen TR auf. Dieser Türrahmen TR ragt vom äußeren Seitenwandelement ASW aus in den inneren Bereich der Brandfluchtkammer BK hinein. Der Türrahmen TR ist also von dem äußeren Seitenwandelement ASW hin zu einem inneren Seitenwandelement ISW ausgebildet. Der Türrahmen TR ist mit dem inneren Seitenwandelement ISW über eine den Türrahmen TR umlaufende Fuge F mechanisch verbunden und abgedichtet. Die Fuge F besteht aus einem thermisch isolierenden Material, welches vorzugsweise Silikon ist.
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Hierzu zeigt 6 bei Sicht aus einem Innenbereich der Brandfluchtkammer BK eine Ansicht des Türrahmens TR mit einer Anbindung des Türrahmens TR über die Fuge F an das innere Seitenwandelement ISW.
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Gemäß 5 weist der Innenkäfig der Brandfluchtkammer BK einen an das innere Seitenwandelement ISWangrenzenden Schleusenbereich SB auf, welcher durch Zwischenwandelemente ZWE und durch wenigstens eine weitere Schleusentür SLT von einem Hauptinnenraum HIR des Innenkäfigs hermetisch abtrennbar ist. Die Zwischenwandelemente ZWE werden vorzugsweise mittels an weiteren Tragwerkelementen TE angebrachten Platten ausgebildet. Diese Tragwerkelemente TE zur Ausbildung der Zwischenwandelemente ZWE verlaufen vorzugsweise von dem inneren Deckenelement hin zu dem inneren Bodenelement.
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Der Hauptinnenraum weist ein Außenluftventil AV auf, über welches der Hauptinnenraum HIR mit einem Außenbereich AB verbunden ist. Das Außenluftventil AV kann zum Einbringen von Außenluft AL aus dem Außenbereich AB in den Hauptinnenraum HIR genutzt werden. Dieses ermöglicht es, den Hauptinnenraum HIR unter einen sogenannten Vordruck zu setzen, in dem Fall, dass kein Brand vorliegt. Hierzu muss also keine separat bereitgestellte Frischluft aus Frischluftbehältern FB genutzt werden, sondern es kann die Außenluft AL als für flüchtende Personen verwendbare Atemluft genutzt werden. Der Hauptinnenraum HIR weist ferner eine Steuereinheit STE auf, wobei das Außenluftventil AV in Abhängigkeit eines Steuersignals SG2 der Steuereinheit STE ein Einströmen von Außenluft AL in den Hauptinnenraum HIR steuert.
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An einer Außenseite eines äußeren Seitenwandelementes ASW weist die Brandfluchtkammer BK einen Gassensor GS auf, welcher ein Sensorsignal SES an die Steuereinheit STE bereitstellt. Das Sensorsignal SES kann vorzugsweise über eine kabelgebundene Verbindung zwischen dem Gassensor GS und der Steuereinheit STE bereitgestellt werden, wobei diese kabelgebundene Verbindung hier nicht explizit in 5 dargestellt ist. Der Gassensor ist vorzugsweise ein Gassensor, welcher ein Vorhandensein von Methan detektiert. Methan ist ein Brandgas, sodass der Gassensor als Methansensor eine zuverlässige Information über das Vorliegen eines Brandfalles an die Steuereinheit STE bereitstellt. Die Steuereinheit STE ist dazu ausgebildet, das Außenluftventil AV in Abhängigkeit des Sensorsignals SES des Gassensors GS anzusteuern.
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Der Hauptinnenraum.HIR weist eine Anschlussvorrichtung AN zum Anschluss an einen oder mehrere Frischluftbehälter FB auf. Vorzugsweise wird die Anschlussvorrichtung AN über eine Leitung LT sowie möglicherweise vorhandene Gewinde oder Ventile an einen Frischluftbehälter FB angeschlossen. Die Steuereinheit STE ist vorzugsweise dazu ausgebildet, eine Frischluftzufuhr FL durch den Frischluftbehälter mittels der Anschlussvorrichtung AN in Abhängigkeit des Sensorsignals SES unter Verwendung eines Steuersignals SG1 zu steuern oder zu regeln.
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Der Hauptinnenraum HIR ist über wenigstens ein Luftventil LV1 mit dem Schleusenbereich SB verbunden. Das Luftventil LV1 ermöglicht ein Ausströmen von Luft aus dem Hauptinnenraum HIR in den Schleusenbereich SB bei Übersteigen einer vorgegebenen ersten Druckdifferenz zwischen dem Hauptinnenraum HIR und dem Schleusenbereich SB. Hierdurch wird Sorge getragen, dass erst bei Überschreitung eines Mindestdrucks, welcher durch das Ventil LV1 vorgegeben wird, Luft aus dem Hauptinnenraum HIR in den Schleusenbereich austritt.
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Ferner ist der Schleusenbereich SB über ein zweites Luftventil LV2 mit einem Außenbereich AB verbunden, wobei das Luftventil LV2 ein Ausströmen von Luft aus dem Schleusenbereich SB in den Außenbereich AB erst bei Übersteigung einer vorgegebenen zweiten Druckdifferenz zwischen dem Schleusenbereich SB und dem Außenbereich AB ermöglicht. Diese zweite Druckdifferenz wird durch die Eigenschaften des Ventils LV2 vorgegeben.
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Es wird also durch die Ventile LV1 und LV2 Sorge getragen, dass kein Brandgas aus dem Außenbereich AB in den Schleusenbereich SB durch das Ventil LV2 eintreten kann und dass ferner auch keinerlei eingeschleppte Gase, welche sich in dem Schleusenbereich SB befinden, durch das Ventil LV1 in den Hauptinnenraum HIR eintreten können.
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Die Brandfluchtkammer BK weist ferner im Schleusenbereich SB wenigstens einen Gassensor GS2 auf. Dieser Gassensor GS2 ist dazu ausgebildet, Konzentrationen von Gasen wie beispielsweise Schwefelwasserstoff und/oder Kohlen- monoxid zu messen und anzuzeigen.
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Ferner weist der Schleusenbereich SB ein Gasventil GV auf, welches an einen oder den Frischluftbehälter FB angeschlossen ist, welches vorzugsweise über eine Leitung LT2 erfolgt. Das Ventil GV ermöglicht ein Einströmen von durch den Frischluftbehälter FB bereitgestellter Frischluft in den Schleusenbereich SB hinein. Das Ventil GV ist durch einen Schalter TS steuerbar, welches vorzugsweise ein Totmannschalter ist.
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Die in 5 dargestellte Ausbildung der Brandfluchtkammer BK erlaubt ein Betreten des Hauptinnenraums als Teil des Innenkäfigs über den Schleusenbereich SB in besonders sicherer Weise.
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Eine flüchtende Person kann die Tür AT als Außentür öffnen und den Schleusenbereich SB betreten. Nach Schließen der Außentür AT ist es für die flüchtende Person bei geschlossener Schleusentür SLT möglich, zunächst die durch den Gassensor GS2 bereitgestellten Gaskonzentrationswerte abzulesen. Überschreitet ein angezeigter Gaskonzentrationswert einen vorgegebenen Wert, welcher vorzugsweise durch einen im Bereich des Schleusenbereiches aufgehängten Notfallplan vorgegeben wird, so erlaubt der Schalter TS, dass die flüchtende Person durch Betätigung des Schalters TS eine Luftspülung des Schleusenbereichs SB vornimmt, wobei das Ventil LV2 ein Austreten verunreinigter Luft aus dem Schleusenbereich SB in den Außenbereich AB ermöglicht. Unterschreitet dann ein gemessener Gaskonzentrationswert an dem Gassensor GS2 den vorgegebenen Wert, so ist es für die flüchtende Person möglich den Schalter TS loszulassen, wobei in dem bevorzugten Fall eines Totmannschalters hierdurch automatisch das Ventil GV gesperrt wird. Es kann darin die Schleusentür SLT geöffnet werden und die flüchtende Person kann von dem Schleusenbereich SB in den Hauptinnenraum HIR eintreten, ohne für eine unnötige Verunreinigung der Atemluft innerhalb des Hauptinnenraums HIR aufgrund eingeschleppter Gas aus dem Schleusenbereich SB zu Sorgen.
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Bezugszeichenliste
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- A1, A2
- Abstand
- AB
- Außenbereich
- ABE
- Bodenelement
- ADE
- äußeres Deckenelement
- AK
- Außenkäfig
- AL
- Außenluft
- AN
- Anschlussvorrichtung
- ASW
- äußere Seitenwandelemente
- AT
- Außentür
- AV
- Außenluftventil
- BABE, BASW, BADE
- Brandschutzisolierungsschichten
- BK
- Brandfluchtkammer
- BR1
- Blickrichtung
- BR2
- Blickrichtung
- BR3
- Blickrichtung
- BR4
- Blickrichtung
- F
- Fuge
- FB
- Frischluftbehältern
- FL
- Frischluftzufuhr
- GS
- Gassensor
- GS, GS2
- Gassensor
- GV
- Gasventil
- HIR
- Hauptinnenraum
- HSE
- Stegelement
- HWR
- hinterer Wannenrand
- IBE, IBE1
- inneres Bodenelement
- IDE
- inneres Deckenelement
- IF
- Innenfläche
- IK
- Innenkäfig
- ISW
- inneres Seitenwandelement
- LT, LT2
- Leitung
- LV1, LV2
- Luftventil
- OBF
- obere Bodenfläche
- P
- Platten
- SB
- Schleusenbereich
- SE1
- Schnittlinien
- SE2
- Schnittlinien
- SE3
- Schnittlinien
- SE4
- Schnittlinien
- SES
- Sensorsignal
- SG1, SG2
- Steuersignal
- SG, HSG
- Stegelemente
- ST
- Stiftelementen
- SLT
- Schleusentür
- STE
- Steuereinheit
- TE
- Tragwerkelemente
- TR
- Türrahmen
- TS
- Schalter
- UE
- Umrandungselement
- VWR
- vorderer Wannenrand
- WR
- Wannenrand
- ZWE
- Zwischenwandelemente