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Die Erfindung betrifft einen Lagercontainer aus Metall für mit brennbaren und/oder umweltgefährdenden Flüssigkeiten gefüllte Transport- und Lagerbehälter, bestehend aus einer Bodenwanne, mehreren an dem umlaufenden Rahmen der Bodenwanne befestigten Wänden, mindestens einer verschließbaren Tür in einer der Wände, einem an den oberen Enden der Wände vorgesehenen Dach sowie einem den Innenraum des Lagercontainers belüftenden explosionsgeschützten Lüfter.
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Gemäß Betriebssicherheitsverordnung besteht bei der Lagerung von brennbaren Gefahrstoffen die Verpflichtung für einen ausreichenden Luftwechsel zu sorgen. U.a. aus diesem Grund wurde der aus der
DE 195 12 943 A1 bekannte Lagercontainer entwickelt, der zur natürlichen Belüftung des Innenraumes des Lagercontainers regenwasserdichte Luftdurchtrittsschlitze in der Tür sowie ein hochschwenkbares, verriegelbares Dach aufweist, wobei zudem die Wand- und Türflächen durch Lüftungsgitter gebildet werden.
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Da der Luftwechsel bei dem vorgenannten Lagercontainer bzw. anderen bekannten Lagercontainern mit Lüftungsgittern o.dgl. nicht immer ausreichend ist, werden die Lagercontainer mittlerweile mit geschlossenen Wänden und Türen sowie einem für den Luftwechsel sorgenden Lüfter ausgestattet, wodurch ein mehr als 2,5-fach höherer Luftwechsel als bei den zuvor beschriebenen Lagercontainern erreicht wird. Die Lagercontainer mit Lüfter haben jedoch den Nachteil, dass derselbe im Dauerbetrieb als Zwangsbelüftung läuft und somit ein hoher Energieverbrauch mit hohen Betriebskosten entsteht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lagercontainer der angegebenen Gattung zu schaffen, mit dem einerseits ein hoher Luftwechsel erreicht wird und mit dem andererseits der Energieverbrauch wesentlich reduziert wird und somit die Betriebskosten relativ gering gehalten werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Lagercontainer mit den Kennzeichnungsmerkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Der erfindungsgemäße Lagercontainer weist im Bereich der Tür ein durch dieselbe betätigbares Schaltelement auf, das mit dem Lüfter derart verbunden ist, dass beim Öffnen der Tür der Lüfter einschaltbar ist, wobei dem Lüfter ein Strömungswächter zugeordnet ist, über den bei Erreichen eines festgelegten Luftstroms ein im Außenbereich des Lagercontainers angeordnetes Anzeigeelement einschaltbar ist. Durch das Öffnen der Tür wird der Luftwechsel im Innenraum des Lagercontainers gestartet, wobei das Anzeigeelement im Außenbereich des Lagerbehälters signalisiert, wann der Innenraum des Lagercontainers ausreichend belüftet ist und dieser betreten werden kann.
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Zusätzlich zu der visuellen Anzeige kann ein akustischer Warnmelder vorgesehen sein, der beim Öffnen der Tür bis zum Erreichen des festgelegten Luftstroms bzw. beim Unterschreiten des festgelegten Luftstroms ein akustisches Signal abgibt. Da sich das Anzeigeelement außerhalb des Lagercontainers befindet, können so sich in demselben befindliche Personen insbesondere ein Unterschreiten des festgelegten Luftstroms sehr leicht erkennen und ggf. den Lagercontainer sofort verlassen, bis dass der festgelegte Luftstrom wieder erreicht ist.
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Für eine Abschaltung des Lüfters nach dem Verlassen des Lagercontainers und dem Schließen der Tür kann ein Zeitschaltrelais vorgesehen sein, mit dem der Lüfter nach einer festgelegten Zeit abschaltbar ist. Durch die Abschaltung des Lüfters wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert und die Betriebskosten relativ gering gehalten.
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Der Lüfter, der Strömungswächter, das Schaltelement, das Anzeigeelement und/oder der akustische Warnmelder sowie das Zeitschaltrelais können über eine Steuerung miteinander verbunden sein.
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Das Schaltelement kann vorzugsweise ein mechanisch betätigbarer Endschalter sein, der sich durch seine Robustheit und geringe Schmutzanfälligkeit auszeichnet.
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Alternativ aber weniger bevorzugt kann das Schaltelement auch ein berührungsloser Endschalter sein. Hierbei ist jedoch die Gefahr eines Verschmutzens desselben und sind damit verbundene Funktionsstörungen nicht ganz ausgeschlossen.
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Das Anzeigeelement kann eine Außenleuchte sein, wobei entweder das Leuchtenglas derselben oder das Leuchtmittel der Außenlampe grün eingefärbt ist. Die grüne Farbe signalisiert hierbei den freien Zutritt zum Lagercontainer.
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An der oberen Öffnung der Bodenwanne kann eine Gitterrostabdeckung vorgesehen sein, durch die ein Betreten des Lagercontainers ohne Kontakt zu sich in der Bodenwanne ggf. angesammelten Flüssigkeiten gewährleistet ist.
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Bei einer einfachen Ausführung des Lagercontainers können die Wände und das Dach des Lagercontainers aus einfachen Profilblechen gebildet sein.
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Für temperaturempfindliche und feuchtigkeitsempfindliche Gefahrstoffe können die Wände und das Dach des Lagercontainers bei einer weiteren Ausführung aus Sandwichelementen mit einem Kern aus Kunststoff-Hartschaum oder Mineralwolle, einer profilierten Außenschale aus Stahlblech und einer profilierten oder glatten Innenschale aus Stahlblech gebildet sein.
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Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lagercontainers näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht des Lagercontainers,
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2 den Lagercontainer in Seitenansicht,
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3 eine Draufsicht des Lagercontainers und
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4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in 1 mit geöffneter Tür.
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Der in 1 bis 4 dargestellte Lagercontainer 1 aus Metall, der vorzugsweise für eine Aufstellung im Freien vorgesehen ist, ist für die Lagerung von mit brennbaren und/oder umweltgefährdenden Flüssigkeiten gefüllte Transport- und Lagerbehälter, wie beispielsweise Fässer (nicht dargestellt) vorgesehen.
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Der Lagercontainer 1 weist als Hauptbestandteile dabei eine ggf. Flüssigkeit auffangende Bodenwanne 2 auf, die von oben betrachtet vorzugweise aus einem im Wesentlichen rechteckigen Rahmen 3 gebildet ist, wobei an der oberen Öffnung 4 der Bodenwanne 2 bzw. des Rahmens 3 eine Gitterrostabdeckung 5 eingesetzt und gehalten ist. Ferner weist der Lagercontainer 1 an dem Rahmen 3 der Bodenwanne 2 befestigte Wände 6 (Vorderwand 6a, linke Seitenwand 6b, Rückwand 6c, rechte Seitenwand 6d) auf, wobei in der Vorderwand 6a eine verschließbare Tür 7 vorgesehen bzw. gelagert ist. Des Weiteren ist an den oberen Enden der Wände 6 ein Dach 8 vorgesehen, an dem eine umlaufende Regenrinne 9 befestigt ist, die als Kastenprofil ausgebildet ist und Ablauföffnungen (nicht dargestellt) für Regen- oder Schmelzwasser aufweist.
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Bei der in 1 bis 4 dargestellten Ausführung des Lagercontainers 1 sind die Wände 6 und das Dach 8 desselben aus einfachen Profilblechen gebildet. Eine nicht dargestellte Ausführung des Lagercontainers 1 hingegen, die insbesondere für temperaturempfindliche und feuchtigkeitsempfindliche Gefahrstoffe vorgesehen ist, sind die Wände 6 und das Dach 8 des Lagercontainers 1 aus Sandwichelementen mit einem Kern aus Kunststoff-Hartschaum oder Mineralwolle, einer profilierten Außenschale aus Stahlblech und einer profilierten oder glatten Innenschale aus Stahlblech gebildet.
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Zur Belüftung des Innenraumes 10 des Lagercontainers 1 ist ein explosionsgeschützter Lüfter 11 an einer der Wände 6 angebracht, dem ein Strömungswächter zugeordnet ist. Im Bereich der Tür 7 des Lagercontainers 1 ist ein Schaltelement 12 für den Lüfter 11 vorgesehen, durch den der Lüfter 11 beim Öffnen der Tür 7 eingeschaltet und beim Schließen der Tür 7 wieder abgeschaltet wird. Als Schaltelement 12 ist hier vorzugsweise ein mechanisch betätigbarer Endschalter vorgesehen, wobei alternativ auch ein berührungsloser Endschalter vorgesehen sein kann.
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Ein Betreten des Lagercontainers 1 nach dem Öffnen der Tür 7 darf erst dann erfolgen, sobald der Strömungswächter bei Erreichen eines festgelegten Luftstroms ein im Außenbereich des Lagercontainers 1 angeordnetes Anzeigeelement 13 einschaltet. Vorzugsweise ist dieses Anzeigeelement 13 in der Vorderwand 6a direkt neben der Tür 7 angeordnet, so dass die Erlaubnis zum Eintritt in den Lagercontainer 1 direkt und einfach erkennbar ist.
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Das Anzeigeelement 13 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Außenleuchte 14 ausgebildet, wobei entweder das Leuchtenglas 15 oder bei Verwendung eines klaren Leuchtenglases 15 das Leuchtmittel grün eingefärbt ist. Wie bereits erwähnt, signalisiert die grüne Farbe den freien Zutritt in den Innenraum 10 des Lagercontainers 1. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann als Anzeigeelement 13 auch ein Display dienen (nicht dargestellt), auf dem bei der Freigabe des Zutrittes ein entsprechender Schriftzug erscheint.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Lagercontainers 10 kann zusätzlich zu der visuellen Eintrittserlaubnis ein akustischer Warnmelder vorgesehen sein, der beim Öffnen der Tür 7 bis zum Erreichen des festgelegten Luftstroms und Einschalten des Anzeigeelementes 13 bzw. der Außenleuchte 14 bzw. beim Unterschreiten des festgelegten Luftstroms ein akustisches Signal abgibt. Dieser Warnmelder ist vor allem dafür vorgesehen, dass bei einem Unterschreiten des festgelegten Luftstromes sich im Innenraum 10 des Lagercontainers 1 befindliche Personen, die das Anzeigeelement 13 bzw. die Außenleuchte 14 nicht mehr in ihrem Blickfeld haben, einen entsprechenden Hinweis bekommen und den Innenraum 10 des Lagercontainers 1 bis zum erneuten Erreichen des festgelegten Luftstromes verlassen können.
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Damit der Lüfter 11 nach dem Schließen der Tür 7 noch einen vorbestimmten Zeitraum nachläuft und ggf. beim Abfüllen von Flüssigkeiten ausgetretene Gase aus dem Innenraum 10 des Lagercontainers 1 hinausbefördert werden, ist ein Zeitschaltrelais vorgesehen, das gemeinsam mit dem Lüfter 11, dem Strömungswächter, dem Schaltelement 12, dem Anzeigeelement 13 und/oder dem akustischen Warnmelder über eine sich vorzugsweise im Außenbereich des Lagercontainers 1 angeordnete Steuerung 16 verbunden ist.
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Nachfolgend wird noch kurz die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Lagercontainers beschrieben.
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Sobald das Schaltelement 12 der Steuerung 16 das Öffnen der Tür 7 des Lagercontainers 1 signalisiert, schaltet die Steuerung 16 den Lüfter 11 sowie den Strömungswächter ein, damit im Innenraum 10 des Lagercontainers 1 befindliche Gase in den Außenbereich des Lagercontainer 1 befördert werden. Wenn ein Warnelement vorgesehen ist, signalisiert ein akustisches Signal bis zum Erreichen des festgelegten Luftstromes, dass ein Zutritt zum Innenraum 10 des Lagercontainers 1 noch nicht gestattet ist. Nach dem Erreichen des festgelegten Luftstromes wird das Anzeigeelement 13 eingeschaltet und ggf. das Warnelement ausgeschaltet, wodurch die Freigabe für einen Zutritt zum Innenraum 10 des Lagercontainers 1 signalisiert wird. Solange das Anzeigeelement 13 eingeschaltet und ggf. das Warnelement ausgeschaltet sind, ist ein Um- und Abfüllen von entzündbaren Flüssigkeiten und wassergefährdeten Stoffen erlaubt. Nach dem ordnungsgemäßen Verschließen der Transport- und Lagerbehälter im Innenraum 10 des Lagercontainers 1, dem Verlassen des Innenraumes 10 des Lagercontainers 1 und dem Schließen der Tür 7 läuft der über das Zeitschaltrelais gesteuerte Lüfter 11 noch einen vorbestimmten Zeitraum weiter und schaltet danach ab.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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