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Die Erfindung betrifft eine verschiebbare Ofentür für einen Ofen, insbesondere einen Bäckereibackofen, sowie einen Ofen mit einer derartigen Ofentür.
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Das Zubereiten von Lebensmitteln, beispielsweise Backwaren, in Backöfen ist in der gewerblichen wie auch zunehmend bei der privaten Nutzung ein heutzutage zwar immer mehr automatisierter Prozess. Trotzdem erfordert es nach wie vor häufig die Erfahrung der Bediener des Ofens zu entscheiden, wann die Waren fertig zubereitet sind, oder wann Bedienungsparamter geändert werden sollen. Ein Sichtfenster im Backofen erleichtert dabei die Einsicht in das Ofeninnere, ohne dass die Ofentür geöffnet werden muss. Dadurch wird Energie gespart und eine gleichmäßige Temperatur im Ofen gewährleistet.
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Des Weiteren hat es einen die Sinne von Betrachtern ansprechenden Wert, in das Ofeninnere sehen zu können. Dies ist insbesondere für Öfen der Fall, die beispielsweise in einem Ausstellungsraum oder Verkaufsraum aufgestellt sind.
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In beiden Fällen ist es notwendig bzw. gewünscht, dass ein möglichst guter Blick ins Ofeninnere möglich ist.
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In gewerblich genutzten Backöfen, insbesondere bei Etagenbacköfen, also Backöfen mit einer Mehrzahl von übereinander angeordneten Backkammern, werden die Backkammern mit aufschwenkbaren Türen ausgestattet. Dabei gibt es Türen, die in den Backraum hinein, und solche, die aus dem Backraum heraus geschwenkt werden. Die Türen sind dazu im Allgemeinen an Achsen oder Scharnieren im Decken oder Bodenbereich befestigt.
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Um nun einen guten Blick durch die Ofentür ins Innere des Ofens zu ermöglichen, ist es notwendig, dass die in der Ofentür vorgesehenen Fenster auch gereinigt werden können.
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Bei Systemen mit nach außen schwenkbaren Ofentüren kann man diese zwar leicht von beiden Seiten reinigen, aber im heißen Zustand, wie beim oder nach dem Backbetrieb, besteht hier eine erhöhte Verletzungsgefahr.
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Darum werden vermehrt auch Ofentüren eingesetzt, die sich nicht nach außen sondern nach innen in den Backraum hinein öffnen lassen. Dies reduziert vor allem die Verletzungsgefahr im Umgang mit dem Ofen. Zudem kann so Platz gespart werden. Natürlich ist es auch bei solchen Öfen gewünscht, dass sich die Scheibe von beiden Seiten reinigen lässt. Während das Reinigen der Außenseite bei derartigen Türen kein Problem darstellt, so ist durch das öffnen der Tür nach innen der Zugriff zu der Innenseite der Scheibe versperrt. Daher lassen sich die Scheiben derartiger Ofentüren in der Regel nur nach einem Ausbau aus dem Ofen gründlich reinigen.
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Die
DE 20 2008 016 182 U1 zeigt eine Ofentür, die nach innen in die Backkammer geöffnet wird. Die Tür ist dabei derart ausgebildet, dass sie in Richtung der Innenseite des Ofens um eine Drehachse geschwenkt wird. Durch das Schwenken wird die Ofentür so positioniert, dass die Außenseite der Ofentür der Ofenwandung zugewandt angeordnet wird, so dass ein Zugriff auf die Innenseite der Ofentür ermöglicht ist. Ein Zugriff auf Innen- und Außenseiten gleichzeitig ist dabei nicht möglich.
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In diesem System ist es zudem nachteilig, dass die Ofentür einen größeren Platzbedarf hat, aufgrund der speziellen Geometrie, die notwenig ist, um ein derartiges Versenken der Tür in der Backkammer zu ermöglichen. Durch diese Form wird in geöffnetem Zustand gegebenenfalls auch der Zugriff in die Backkammer erschwert. Ein Reinigen im aufgewärmten Zustand birgt zudem eine Verletzungsgefahr, da ein Reinigungsprozess im Inneren der Backkammer stattfinden muss.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den Stand der Technik zu verbessern und eine leichter zu reinigende Ofentür für einen Bäckereibackofen zur Verfügung zu stellen und ein sichereres Bedienen der Ofentür zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit der Ofentür gemäß Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile können insbesondere in den folgenden Aspekten bestehen.
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Eine erfindungsgemäße Ofentür kann platzsparend und einfach in das Innere einer Backkammer geschwenkt werden, um einen Zugriff auf die Backkammer zu ermöglichen. Zudem kann die Ofentür auch leicht von beiden Seiten gereinigt oder gewartet werden. Die Ofentür kann dabei einfach aus dem Ofeninneren herausgezogen werden. Somit kann ein Verletzungsrisiko reduziert werden. Zudem kann eine Platzersparnis erreicht werden.
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Die Ofentür kann auch zum Herausziehen aus dem Ofen auf zumindest einem Türanschlag aufliegen, der zum Tragen der Ofentür in eine im Wesentlichen waagerechte Position gebracht wird. So kann ein kompliziertes Führungssystem vermieden werden, ohne die Funktionalität der Ofentür zu reduzieren.
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Ein Türanschlag, auf dem die Ofentür in einem geöffnetem Zustand ruht, kann mit einer Verschiebungsvorrichtung für die Ofentür vorgesehen sein. So kann das Verschieben vereinfacht werden und eine genaue Führung der Ofentür ist gewährleistet, was die Gefahr einer Beschädigung reduziert.
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Es kann auch ein Vorteil sein, dass die Ofentür, nachdem sie aus dem Ofen herausgezogen wurde, derart in eine im Wesentlichen vertikale Position gebracht werden kann, dass die Innenseite der Tür in einer von der Backkammer abgewandten Richtung angeordnet ist. Dies kann den Reinigungsprozess der Ofentür weiter vereinfachen.
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Die Ofentür kann des Weiteren mit einer Verschluss- und/oder Sicherungsvorrichtung ausgebildet sein. Diese können beispielsweise ein Herausziehen der Ofentür aus der Backkammer verhindern, wenn sich die Tür nicht in einem geöffneten Zustand befindet oder eine manuelle Freigabe des Herausziehens nicht erfolgt ist. Dies kann wiederum die Betriebssicherheit erhöhen.
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Insbesondere kann es ein Vorteil sein, dass die Bedienung des Ofens und der Ofentür bzw. der Türanschläge auch ohne Werkzeug bewerkstelligt werden kann. Dies kann den Bedienungskomfort erhöhen und macht Ausgaben für Spezialwerkzeuge unnötig.
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Es kann zudem ein Vorteil der Erfindung sein, dass die Ofentür und/oder der Ofen selbst mit einem Wärmesensor ausgestattet ist, der ein Warnsignal und/oder eine Sperre des Herausziehens der Ofentür aus der Backkammer bewirken kann, wenn Sicherheitsschranken nicht eingehalten werden. Dies kann wiederum eine Verletzungsgefahr reduzieren und somit zu einem sichereren Betrieb führen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Ofentür für einen Backofen, insbesondere einen Bäckereibackofen, die nach innen in einen Backraum des Ofens geschwenkt werden kann. Vorzugsweise ist die Ofentür an mindestens einer Achse im Deckenbereich befestigt. Alternativ kann die Ofentür aber auch an Scharnieren befestigt sein. Die Befestigung kann auch im Bodenbereich der Backkammer vorgesehen sein.
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Zudem ist es in einer alternativen Ausführungsform denkbar, dass die Ofentür nicht im Decken- oder Bodenbereich, sondern seitlich befestigt ist. Dies ist insbesondere für den Fall denkbar, dass ein separater Öffnungsmechanismus vorgesehen ist, der nicht unmittelbar im Bereich der Öffnung der Backkammer angeordnet ist.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist die Ofentür im Wesentlichen eine hitzefeste Glasscheibe. Die Ofentür schließt dabei beidseitig an jeweils einem Türanschlag die Backkammeröffnung ab. Zum Öffnen der Ofentür wird diese um die Drehachse, die in dieser Ausführungsform im Deckenbereich angeordnet ist, in den Ofen geschwenkt. Mindestens einer der Türanschläge ist dabei ebenfalls schwenkbar angeordnet. Dieser mindestens eine Türanschlag ist in eine im Wesentlichen horizontale Position bringbar und fixierbar, so dass die Ofentür auf dem mindestens einen Türanschlag zum Liegen kommen kann. Alternativ können auch beide seitlichen Türanschläge in diese horizontale Position geschwenkt werden.
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In einer anderen Ausführungsform sind die Türanschläge ortsfest angeordnet, und es ist ein anderes Tragesystem in der Backkammer ausgebildet, das in der Lage ist, die Ofentür in der horizontalen Position zu tragen und/oder zu führen. Dies kann beispielsweise ein System sein, das in Eingriff mit der Ofentür gerät, sobald diese über eine bestimmte Position hinaus geschwenkt wird. Auch kann die Ofentür durch ein Gegengewicht in Position gehalten werden.
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Ist die Ofentür in der bevorzugten Ausführungsform in die geöffnete Position in der Backkammer gebracht, kann sie in einer im Wesentlichen horizontalen Richtung aus der Backkammer heraus geschoben werden.
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In einer Fortbildung der Erfindung ist die aus der Backkammer gezogene Ofentür zudem noch derartig in eine vertikale Position schwenkbar, dass die ursprünglich der Backkammer zugewandte Seite der Ofentür nunmehr der Backkammer abgewandt ist.
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Diese Ausführungen gelten auch für eine Ausführungsform, in der die Ofentür nicht im Wesentlichen aus einer Scheibe besteht. Es ist ebenso denkbar, dass die Ofentür eine Einfassung besitzt, in der die Scheibe angeordnet ist. Dann kann entweder die gesamte Ofentür auf die oben beschriebene Weise aus dem Ofen gezogen werden. Alternativ kann jedoch auch nur die in der Türeinfassung angeordnete Scheibe aus dem Ofen herausgezogen werden, während die Einfassung selbst in dem Ofen verbleibt.
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In einer Fortbildung der Erfindung ist der Ofen bzw. die Ofentür derart ausgebildet, dass ein Verschieben der Ofentür aus der Backkammer nach außen nur möglich ist, wenn die Ofentür zuvor in die geöffnete Position gebracht worden ist. Dazu kann hier beispielsweise eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen sein. Diese kann derart ausgebildet sein, dass erst durch Schwenken der Ofentür in die geöffnete Position eine mechanische Sperre freigegeben wird. Diese mechanische Sperre kann beispielsweise eine Blockierung eines Pfades sein, entlang dessen sich die Ofentür beim Herausziehen aus der Backkammer bewegt.
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Zusätzlich oder in einer alternativen Fortbildung der Erfindung kann des Weiteren eine Verschlussvorrichtung vorgesehen sein. Die Verschlussvorrichtung ist dabei vorzugsweise so ausgestaltet, dass ein manueller Eingriff, zum Beispiel das Lösen eines Verschlusses, erfolgen muss, um ein Verschieben der Ofentür aus der Backkammer zu gestatten. Der Verschluss kann dabei beispielsweise als ein Bajonettverschluss ausgebildet sein. Es sind aber auch andere Verschlussarten denkbar, die einen einfachen, manuellen Eingriff, ggf. mit einem geeigneten Werkzeug, ermöglichen.
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In einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist an dem Ofen und/oder der Ofentür ein Wärmesensor vorgesehen. Dieser Wärmesensor erfasst die Temperatur in der Backkammer bzw. die Temperatur der Ofentür, vorzugsweise deren Innenseite. Der Wärmesensor kann dabei so ausgebildet sein, dass er ein Warnsignal auslöst, wenn die Temperatur der Ofentür einen Grenzwert überschreitet, der eine Verletzungsgefahr bedeuten kann. Dieser Grenzwert kann ein vorbestimmter, definierter Grenzwert sein. Der Wärmesensor kann auch derart ausgebildet sein, dass er zusätzlich oder alternativ zu dem Warnsignal ein Verschieben der Ofentür aus der Backkammer blockiert. Dies kann beispielsweise über eine zentrale Backofensteuerung erfolgen, die eine Sicherungsvorrichtung, wie oben erwähnt, entsprechend ansteuert. Die Sicherungsvorrichtung kann auch durch eine Bimetallsperre erfolgen.
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Ein Warnhinweis kann auch durch eine physikalische, chemische Warnung in Form von einem Farbwechsel/Farbänderung erfolgen. Hierzu könnte auf/in der Backofenscheibe ein Kennmelder auf-/eingebracht werden, der sich dann farblich ändern kann, ähnlich wie bei einem Temperaturmeßstreifen.
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Einzelheiten, weitere Vorteile und Weiterbildungen werden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
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1 Eine Ofentür einer bevorzugten Ausführungsform, die eine Backkammer schließt;
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2 die Ofentür aus 1 in einem geöffneten Zustand
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3 die Ofentür der vorherigen Figuren mit umgeschwenktem Türanschlag;
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4 die Ofentür der vorherigen Figuren mit gelöster Verriegelung;
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5 die Ofentür der vorherigen Figuren, wobei die Ofentür aus der Backkammer herausgezogen ist.
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1. zeigt einen Teil einer Backkammer 10, die mit einer Ofentür 40 verschlossen ist. Die Ofentür 40 liegt in diesem geschlossenen Zustand auf mindestens einem, vorzugsweise zwei Türanschlägen 60 auf. Zudem ist die geschlossene Ofentür 40 in ihrem nach unten gerichteten Bereich in Schließ-Kontakt mit einem Bodenbereich, der hier mit einer Vertiefung versehen ist, der Backkammer 10 und trennt einen Außenbereich 30 des Bodenbereichs von einem Innenbereich 20 des Bodenbereichs.
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In einem Bereich der Ofentür 40, der dem Deckenbereich der Backkammer 10 zugewandt ist, weist die Ofentür eine Türbefestigung 70 auf. Die Türbefestigung 70 verbindet die Ofentür 40 mit einer Drehachse 50.
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Die Ofentür 40 ist um die Drehachse 50 schwenkbar angeordnet, wie durch den Pfeil in 1 angedeutet ist. Die Schwenkrichtung ist dabei in das Innere der Backkammer 10 ausgerichtet.
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2 zeigt eine in Richtung des Ofeninneren (der Backkammer 10) geschwenkte Ofentür 40. Die Ofentür 40 wird dabei in eine im Wesentlichen horizontale Position gebracht und ist somit senkrecht zu einer Zugriffsöffnung der Backkammer 10 angeordnet. Wie zudem gezeigt ist, ist mindestens ein Türanschlag 60 ebenfalls schwenkbar gelagert und kann in derselben Richtung geschwenkt werden, wie die Ofentür 40.
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3 zeigt, wie der mindestens eine Türanschlag 60 in eine im Wesentlichen horizontale Position gebracht ist. Der Türanschlag 60 ist in dieser Position parallel zu der Ofentür 40 angeordnet.
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Wie in 4 gezeigt ist, ist die Türbefestigung 70 verschiebbar angeordnet. In der in 4 gezeigten Position wird die Türbefestigung 70 der Ofentür 40 gelöst und in einer von der Ofentür 40 und der Drehachse 50 abgewandten Richtung verschoben.
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Ein derartiges Entkoppeln der Ofentür 40 von der Drehachse 50 bewirkt in der gezeigten Ausführungsform, dass die Ofentür 40 in der im Wesentlichen horizontalen Richtung, in der sie angeordnet ist, verschiebbar und heraus ziehbar ist.
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Anschließend kann die Ofentür einfach von Hand beidseitig oder in einer Spülmaschine gereinigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008016182 U1 [0009]