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Die Erfindung betrifft einen verbrennungsgasfreien Dekorationskamin, bestehend aus einer Gehäuseanordnung, diese umfassend einen Einsatz zur Aufnahme eines elektrisch simulierten Brennholzfeuers sowie Seiten- und Rückwand, wobei die Gehäuseanordnung frontseitig einen Öffnungsbereich aufweist und Teile der Gehäuseanordnung als Wärmestrahlung erzeugende Zusatzheizung ausgebildet sind, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der gattungsbildenden
DE 10 2009 044 681 A1 ist ein sogenannter Dekorationskamin vorbekannt, welcher einen Brennraum aufweist, in dem eine elektrisch oder mittels Brennpasten, Gel oder Brennflüssigkeit erzeugtes Feuer befindlich ist.
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Der Brennraum ist zumindest teilweise von einem Gehäuse ummantelt, das wiederum zumindest teilweise als eine Wärmestrahlung vergrößernde Zusatzheizung ausgebildet ist.
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Es soll auf diesem Wege die Wirkung einer elektrisch erzeugten Flamme oder eines mittels Brennpaste erzeugten Echtfeuers mit einer Zusatzheizung kombiniert werden, um die Wärmestrahlung zu erhöhen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Brennraum mit wenigstens einem durch ein flüssiges Heizmedium betriebenen Heizkörper derart kombiniert, dass der Heizkörper die Umhausung bzw. das Gehäuse des vorbekannten Dekokamins bildet.
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Der Brennraum ist dabei in wenigstens einen Heizkörper integriert oder es grenzen die Heizkörper an den Brennraum derart an, dass diese den Brennraum teilweise umgeben. Bevorzugt kommt dabei ein Heizkörper in Form wenigstens eines Plattenheizkörpers zum Einsatz.
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Bei einer Ausgestaltung der Lehre nach
DE 10 2009 044 681 A1 kann der Dekokamin einen Heizkörper aufweisen, der in Form eines doppelwandigen Behälters ausgebildet ist, wobei der Behälter eine Sichtausnehmung aufweist, durch welche der Brennraum sichtbar ist. Der Behälter bildet in diesem Fall das Gehäuse und gleichzeitig die Zusatzheizung und weist eine sich vertikal erstreckende Längsachse und einen, die Brennkammer aufnehmenden oder die Brennkammer bildenden Hohlraum auf.
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Der Hohlraum soll bevorzugt nach oben und unten offen sein, um eine den Brennvorgang begünstigende Luftströmung zu erzeugen. Im Hohlraum ist eine Feuerschale anordenbar, die an der Innenwand des Gehäuses befestigt wird.
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Die Lehre nach
DE 10 2009 044 681 A1 umfasst auch Dekokamine mit einer im Wesentlichen dreieckigen oder rechteckigen Grundfläche. Der Kamin ist durch eine Glastür nach vorn verschließbar.
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Aus dem Gesamtkontext des geschilderten Standes der Technik nach
DE 10 2009 044 681 A1 ist ersichtlich, dass es sich dort primär um ein Heizelement handelt, bei dem als Heizmedium Wasser oder Öl zur Anwendung kommt oder wobei das Heizmedium elektrisch beheizt wird bzw. in eine Zentralheizungsanlage und den dortigen Umlauf eines Wärmeträgers eingebunden wird.
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Zum Betrieb der vorbekannten Einrichtung ist daher die Bereitstellung von mindestens zwei Energiearten, z. B. in Form einer Brennpaste und elektrischer Energie oder aber in Form einer Brennpaste in Kombination mit der Energie aus einer zentralen Warmwasserheizungsanlage erforderlich.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, einen weiterentwickelten, nunmehr verbrennungsgasfreien Dekorationskamin anzugeben, der zum einen von seiner Erscheinung her einem echten Brennholzkamin sehr nahekommt und welcher mit einer einzigen Energiequelle, nämlich elektrischer Energie, so betrieben werden kann, dass neben dem Simulationseffekt eines Brennholzfeuers eine ansprechende Temperierung bzw. ein optimales Wärmeempfinden bei in einem Raum anwesenden Personen gegeben ist.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit der Merkmalskombination des Patentanspruchs 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
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Es wird demnach von einem verbrennungsgasfreien Dekorationskamin ausgegangen, welcher aus einer Gehäuseanordnung besteht, wobei die Gehäuseanordnung einen Einsatz zur Aufnahme eines elektrisch simulierten Brennholzfeuers sowie Seiten- und Rückwand umfasst. Weiterhin besitzt die Gehäuseanordnung frontseitig einen Öffnungsbereich, wobei Teile der Gehäuseanordnung als Wärmestrahlung erzeugende Zusatzheizung ausgebildet sind.
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Die Gehäuseanordnung kann aus einem metallischen Material mit oder ohne Verkleidungselementen bestehen, wobei die Gehäuseanordnung den üblichen statischen Erfordernissen sowie der Elektrosicherheit und dem Schutz gegenüber Verbrennungen entsprechend in fachgemäßer Art und Weise realisiert ist.
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Erfindungsgemäß kommt eine als Infrarotflächenstrahler realisierte Zusatzheizung zur Anwendung, die im Rückwandbereich der Gehäuseanordnung befindlich ist, wobei die Infrarotstrahlung, gerichtet überwiegend zum Öffnungsbereich, sich mit der Strahlung des elektrisch simulierten Brennholzfeuers, welche im sichtbaren Bereich liegt, überlagert.
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Weiterhin erfindungsgemäß ist die Größe des Öffnungsbereichs zur ungehinderten unmittelbaren Wirkung des Infrarotstrahlers maximiert.
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Mit dieser Lösung ist der Ansatz verbunden auszuschließen, dass der Öffnungsbereich eine unnötige, Infrarotstrahlung abschattende Wirkung entfaltet. Vielmehr soll der räumlich hinter dem simulierten Brennholzfeuer befindliche Infrarotflächenstrahler die Strahlungsenergie in günstiger Weise über den, bevorzugt fensterartigen Öffnungsbereich zur Wirkung kommen lassen.
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Bei einer vor dem Dekorationskamin stehenden Person entsteht so unmittelbar der Eindruck des Verschmelzens des simulierten Brennholzfeuers mit der abgestrahlten Energie im infraroten Bereich mit der Folge eines sehr angenehmen Wärmegefühls.
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Dabei ist es auch nicht von Nachteil, dass gegebenenfalls der Effekt bei Blickzuwendung in Richtung Dekorationskamin eine Wärmestrahlung allein in das Gesicht und den Brustbereich erfolgt; hingegen im Nacken oder Rücken ein Gefühl relativer Kälte herrscht. Dieser Effekt ist sogar beabsichtigt, um der Wirkung eines echten, fossile Brennstoffe nutzenden Kamins nahezukommen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens Seiten- und/oder Rückwand der Gehäuseanordnung infrarote Strahlung reflektierend ausgebildet.
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Bei einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Infrarotflächenstrahler Teil der Rückwand des Gehäuses oder bildet die gesamte Gehäuserückwand, was den kostenseitigen bzw. Montageaufwand bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Kamins reduziert.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Öffnungsbereich mit einer im sichtbaren und infraroten Strahlungsbereich durchlässigen Abdeckung versehen.
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Die Abdeckung kann innenseitig eine einer Berußung ähnliche Beschichtung besitzen, wiederum mit dem Effekt der Annäherung an einen fossile Brennstoffe nutzenden echten Kamin.
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In Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Gehäuseanordnung eine Deckplatte, die ebenfalls als IR-Flächenstrahler ausbildbar ist.
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Bei einer bevorzugten Umsetzung der Erfindungslehre besteht der Infrarotflächenstrahler aus Kunststein, Naturstein oder Mineralgussplatten mit integrierten elektrischen Heizleitern.
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Der bzw. die Infrarotflächenstrahler einerseits, aber auch das elektrisch simulierte Brennholzfeuer kann separat betrieben werden. Dies bedeutet, dass in dem Fall, dass es nicht gewünscht wird, dass sich im Aufstellungsraum ein feuerähnliches Licht verbreitet, die Infrarotstrahlungswärme nutzbar ist. Dies unterscheidet den Dekorationskamin in vorteilhafter Weise von einem klassischen Brennholzkamin.
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Die zum Öffnungsbereich weisende Oberflächenseite der Infrarotstrahler kann eine an die farbliche und/oder berußte Konfiguration eines realen Verbrennungsofens angepasste Gestalt aufweisen.
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Die den Öffnungsbereich umgebende oder einfassende Frontseite der Gehäuseanordnung kann zusätzlich infrarote Flächenstrahler umfassen oder aus einem solchen Flächenstrahler bestehen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass mindestens Abschnitte der Frontseite Infrarotflächenstrahler aufweisen oder derartige Strahler aufnehmen, z. B. in Form von als Kacheln ausgebildeten Infrarotflächenstrahlern.
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Im vorgenannten Sinn können der oder die Infrarotflächenstrahler als Kaminkachel oder Schamottimitation ausgebildet sein.
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Die den Öffnungsbereich einfassende Frontseite des erfindungsgemäßen Kamins kann als abnehmbares Element ausgebildet werden, welches leicht austauschbar und vom Design an die jeweilige Umgebung anpassbar ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Kamin verschiebebeweglich, z. B. rollbar ausgebildet und kann z. B. auf einer Terrasse angeordnet werden.
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Es hat sich gezeigt, dass der Öffnungsbereich mit Frontseite wie eine Blende zur Konzentration der Infrarotstrahlungswärme wirkt mit dem Effekt einer täuschend echten Kaminfunktion. Die Wirkung ist insofern verblüffend, als dass trotz des an sich bekannten nur simulierten Kaminfeuers mit künstlichen Holzscheiten und ultraschallverdampfter Flüssigkeit zur Rauchsimulation ein Zurückschrecken vor einer Berührung dieses simulierten Feuers gegeben ist, obwohl die diesbezüglichen Oberflächentemperaturen im Bereich des simulierten Feuers eine Berührung ohne weiteres erlauben würden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist damit auch bei fehlender bzw. nicht vorgesehener Frontabdeckung außerordentlich sicher und auch für Kinder ungefährlich.
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Obwohl bevorzugt die eingesetzten Materialien für den Infrarotflächenstrahler Kunst- oder Natursteine sind, besteht bei einer Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, den Strahler mit einer metallischen, hochwärmeleitfähigen Oberfläche auszugestalten, wobei rückseitig elektrische Widerstandsheizelemente aufgebracht bzw. angeordnet sind.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
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1 eine fotorealistische Abbildung des verbrennungsgasfreien Dekorationskamins in perspektiver Frontansicht und
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2 eine Prinzipdarstellung der Frontseite des Dekorationskamins.
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Der verbrennungsgasfreie Dekorationskamin gemäß den 1 und 2 besteht aus einer Gehäuseanordnung 1, umfassend einen Einsatz 2 zur Feuersimulation, insbesondere auf der Basis einer elektrischen Simulation mittels Glüh-, Glimmlampen, lichtemittierenden Dioden oder ähnlicher bekannter Elemente.
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Die Gehäuseanordnung 1 umfasst Seitenwände 3, eine in den Figuren nicht erkennbare Rückwand sowie eine Frontseite 4 mit Öffnungsbereich 5.
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Im rückseitigen Bereich besteht die Gehäuseanordnung 1 aus einem Infrarotflächenstrahler 5, in der 1 als Infrarotheizkörper bezeichnet. Die vom Infrarotflächenstrahler 5 ausgehende Infrarotstrahlung ist überwiegend zum Öffnungsbereich 5 gerichtet und überlagert sich mit der Strahlung des elektrisch simulierten Brennholzfeuers 2, so dass sich für den Nutzer des Dekorationskamins der Effekt eines echten Verbrennungskamins einstellt.
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Die Größe des Öffnungsbereichs 5 ist dabei maximiert, und zwar zum Zweck der ungehinderten unmittelbaren Wirkung des Infrarotstrahlers 5.
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Die Innenoberflächen der Seitenwände 3, aber auch die Innenseiten der Frontfläche 4 können infrarotstrahlungsreflektierend ausgebildet sein.
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Die Kombination der Feuersimulation 2 mit dem Infrarotflächenstrahler 5 kann auch als Einsatz für einen echten Kamin, und zwar als Kaminofeneinsatz 6 mit oder ohne Gehäuseanordnung realisiert sein.
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Die Gehäuseanordnung 1 kann noch eine Deckplatte 7 besitzen, die ebenfalls als Infrarotflächenstrahler ausbildbar ist.
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Der oder die Infrarotflächenstrahler 5 bzw. 7 können als plattenförmiger Körper aus Kunststein, Naturstein oder Mineralguss mit integrierten elektrischen Heizleitern ausgeführt werden. In der 2 ist mit dem Bezugszeichen 8 die gesamte Flächenausdehnung des Infrarotflächenstrahlers symbolisiert, wobei das Bezugszeichen 5 erkennen lässt, in welchem nur geringen Maße die Frontseite 4 die wirksame Fläche des Infrarotheizkörpers 8 reduziert.
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Gemäß Ausführungsbeispiel kann sowohl der Infrarotheizkörper 8 als auch das simulierte Feuer gemeinsam, aber auch getrennt elektrisch betrieben werden.
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Obwohl in der 1 der Dekorationskamin eine flache, rechteckige Gehäuseform besitzt, sind beliebig anderen Gehäuseformen, z. B. ein Dekorationskamin in zylindrischer Ausgestaltung machbar. Insbesondere bei dem Realisieren des Infrarotflächenstrahlers über einen Basiskörper aus Mineralguss oder Kunststein können beliebige geometrische Konfigurationen umgesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009044681 A1 [0002, 0007, 0009, 0010]