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Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Kamin, umfassend ein Gehäuse, einen Elektrofeuereinsatz, der innerhalb des Gehäuses untergebracht ist und dazu eingerichtet ist, während des Betriebs durch die Erzeugung von Beleuchtungs- und/oder Flammeneffekten und/oder durch das Verdampfen von Wasser ein künstliches Kaminfeuer mit visuellen Effekten eines Abbrands eines Holzkaminfeuers zu erzeugen, sowie mindestens eine Heizvorrichtung, die zum Beheizen der Umgebung des elektrischen Kamins eingerichtet ist.
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Elektrische Kamine der eingangs genannten Art, die häufig auch als Elektrokamine bezeichnet werden, sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Sie dienen dem Zweck, ein Ioderndes Kaminfeuer optisch zu simulieren. Mittels eines Elektrofeuereinsatzes wird dabei durch entsprechende Beleuchtungs- und/oder Flammeneffekte sowie durch das Verdampfen von Wasser die Illusion eines echten Holzfeuers mit glühenden Holzscheiten erzeugt. Da diese elektrischen Kamine nicht mit einem echten Kaminfeuer sondern rein elektrisch betrieben werden, können sie auch in Räumen installiert werden, in denen gebäudeseitig kein Rauchabzug vorhanden ist beziehungsweise in denen ein Rauchabzug nicht nachgerüstet werden kann. Derartige elektrische Kamine dienen in erster Linie dekorativen Zwecken und nicht der Wärmeabgabe, so dass sie häufig nicht mit einer Heizvorrichtung zum Aufheizen der Umgebung ausgerüstet sind. Es sind allerdings aus dem Stand der Technik bereits elektrische Kamine bekannt, die ein elektrisch betriebenes Heizgebläse als Heizvorrichtung aufweisen. Die Wärmeabgabe eines derartigen Heizgebläses ist jedoch häufig unzureichend. Darüber hinaus verursacht ein Heizgebläse Betriebsgeräusche, die in der Umgebung unter Umständen als störend wahrgenommen werden können.
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Die vorliegende Erfindung macht es sich daher zur Aufgabe, einen elektrischen Kamin der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit dem eine verbesserte Wärmeabgabe ermöglicht werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein gattungsgemäßer elektrischer Kamin mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein erfindungsgemäßer elektrischer Kamin zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens eine Heizvorrichtung als elektrische Strahlungsheizvorrichtung ausgebildet ist. Diese elektrische Strahlungsheizvorrichtung ermöglicht durch Wärmestrahlung im infraroten Spektralbereich in vorteilhafter Weise eine Wärmeabgabe, die im Wesentlichen derjenigen eines mit einem Holzfeuer betriebenen Kamins entspricht. Somit wird der Strahlungseffekt eines Holzfeuers eines Kamins bei dem erfindungsgemäßen elektrischen Kamin, der lediglich ein künstliches Kaminfeuer erzeugen kann, ebenfalls fühlbar. Die elektrische Strahlungsheizvorrichtung bildet somit eine optimale Ergänzung zum visuell wahrnehmbaren künstlichen Kaminfeuer. Ein weiterer Vorteil der Ausführung der Heizvorrichtung als elektrische Strahlungsheizvorrichtung ist der im Vergleich zu einem Heizgebläse praktisch geräuschlose Betrieb.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die elektrische Strahlungsheizvorrichtung im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme kann eine flächenhafte Abstrahlcharakteristik der elektrischen Strahlungsheizvorrichtung erreicht werden.
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Vorzugsweise kann das Gehäuse eine Frontabdeckung aufweisen. Diese Frontabdeckung, die aus ganz unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sein kann, dient insbesondere dekorativen Zwecken. Die Frontabdeckung kann aber auch zur Übertragung der Wärmestrahlung von der elektrischen Strahlungsheizvorrichtung in die Umgebung verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Frontabdeckung eine Sichtöffnung aufweist, die so angeordnet ist, dass sie von außen eine Sicht auf das im Inneren des Gehäuses von dem Elektrofeuereinsatz erzeugbare künstliche Kaminfeuer ermöglicht. Über diese Sichtöffnung ist darüber hinaus der Elektrofeuereinsatz von außen zugänglich, so dass zum Beispiel ein Wasserreservoir des Elektrofeuereinsatzes mit Wasser, welches zur Erzeugung eines Raucheffektes mittels des Elektrofeuereinsatzes verdampft werden kann, befüllt werden kann. Ferner können Bedienelemente für den Betrieb des Elektrofeuereinsatzes und/oder Bedienelemente für den Betrieb der elektrischen Strahlungsheizvorrichtung über die Sichtöffnung von außen zugänglich gemacht werden.
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Um während des Betriebs der elektrischen Strahlungsheizvorrichtung möglichst hohe Oberflächentemperaturen auf einer Außenoberfläche der Frontabdeckung erreichen zu können, kann in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Frontabdeckung aus Glas hergestellt ist. Zulässig sind bei Glasoberflächen maximale Oberflächentemperaturen von 125°C. Im Vergleich dazu sind bei der Ausführung der Frontabdeckung aus Blech maximale Oberflächentemperaturen von 80°C zulässig, so dass mit Glas eine rund 50% höhere Oberflächentemperatur erreicht werden kann. Dieses wirkt sich vorteilhaft auf die Wärmeabgabe des elektrischen Kamins aus.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die elektrische Strahlungsheizvorrichtung hinter der Frontabdeckung angebracht ist. Dadurch wird erreicht, dass die elektrische Strahlungsheizvorrichtung bei einer Betrachtung des elektrischen Kamins von vorne nicht sichtbar ist.
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Vorzugsweise kann sich ein oberer Abschnitt der Frontabdeckung in vertikaler Richtung über eine Oberseite des Gehäuses hinweg erstrecken. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die elektrische Strahlungsheizvorrichtung hinter dem oberen Abschnitt der Frontabdeckung angebracht sein, so dass er bei einer Betrachtung von vorne nicht sichtbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass das Gehäuse mehrere Gehäusewände umfasst, wobei die elektrische Strahlungsheizvorrichtung an zumindest einer der Gehäusewände angebracht ist oder zumindest eine der Gehäusewände bildet. Vorzugsweise kann die elektrische Strahlungsheizvorrichtung an einer Außenseite zumindest einer der Gehäusewände angebracht sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die elektrische Strahlungsheizvorrichtung an einer Rückwand des Gehäuses angebracht ist. Die elektrische Strahlungsheizvorrichtung ist somit hinter dem von dem Elektrofeuereinsatz erzeugbaren künstlichen Kaminfeuer (vorzugsweise an einer Außenseite der Rückwand) angeordnet, so dass die von der Strahlungsheizvorrichtung während des Betriebs generierte Wärmestrahlung somit durch das künstliche Kaminfeuer hindurch auf einen Betrachter strahlt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung besteht die Möglichkeit, dass die elektrische Strahlungsheizvorrichtung ein Nachrüstteil ist, das lösbar an einem Teil des Gehäuses oder an der Frontabdeckung des Gehäuses befestigbar ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
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1 eine Vorderansicht eines elektrischen Kamins, der gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist,
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2 einen Schnitt entlang einer Linie A-A in 1
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3 eine Vorderansicht eines elektrischen Kamins, der gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist und
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4 einen Schnitt entlang einer Linie A-A in 3.
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Unter Bezugnahme auf 1 und 2 umfasst ein elektrischer Kamin 1 der gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist, ein Gehäuse 2, welches ofenähnlich ausgeführt ist. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Elektrofeuereinsatz 3 untergebracht, der dazu eingerichtet ist, während des Betriebs durch entsprechende Beleuchtungs- und/oder Flammeneffekte sowie durch das Verdampfen von Wasser ein künstliches Kaminfeuer mit der Illusion eines echten Holzfeuers mit glühenden Holzscheiten zu erzeugen. Üblicherweise sind auf einer Oberseite des Elektrofeuereinsatzes 3 mehrere Holzscheitimitate angeordnet, die während des Betriebs des elektrischen Kamins 1 derart illuminiert werden, dass sie glühend erscheinen. Diese Holzscheitimitate wurden in 2 (wie auch in 4) aus Vereinfachungsgründen nicht eingezeichnet.
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Das Gehäuse 2 weist ferner eine Frontabdeckung 4 auf, die vorzugsweise aus Glas hergestellt ist. Wie in 2 zu erkennen, erstreckt sich ein oberer Abschnitt 41 der Frontabdeckung 4 – von der Seite betrachtet – in diesem Ausführungsbeispiel in vertikaler Richtung über eine Oberseite 20 des Gehäuses 2 hinweg.
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Wie in 1 zu erkennen, weist die Frontabdeckung 4 eine im Wesentlichen rechteckige Sichtöffnung 40 auf, die von außen eine Sicht in das Innere des Gehäuses 2 des elektrischen Kamins 1 ermöglicht. Durch diese Sichtöffnung ist das innerhalb des Gehäuses 2 mittels des Elektrofeuereinsatzes 3 erzeugbare künstliche Kaminfeuer von außen sichtbar. Ferner sind durch die Sichtöffnung 40 auch Bedienelemente für die Bedienung des Elektrofeuereinsatzes 3 sowie ein Wasserreservoir von außen zugänglich, innerhalb dessen das mittels des Elektrofeuereinsatzes 3 zur Erzeugung eines Raucheffekts zu verdampfende Wasser aufgenommen werden kann.
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Der elektrische Kamin 1 weist ferner eine elektrische Strahlungsheizvorrichtung 5 auf, die vorzugsweise plattenförmig ausgebildet ist und in diesem Ausführungsbeispiel hinter dem oberen Abschnitt 41 der Frontabdeckung 4 des Gehäuses 2 angebracht ist, der sich über die Oberseite 20 des Gehäuses 2 hinweg erstreckt. Die elektrische Strahlungsheizvorrichtung 5 erzeugt während ihres Betriebs eine Wärmestrahlung im infraroten Spektralbereich, die sich über die Frontabdeckung 4 in die Umgebung ausbreiten kann. Da die Frontabdeckung 4 aus Glas hergestellt ist, können im Vergleich zu anderen Materialien, wie zum Beispiel Blech, höhere zulässige Oberflächentemperaturen erreicht werden, die bis zu 125 °C betragen können. Dadurch erreicht der elektrische Kamin 1 während des Betriebs der elektrischen Strahlungsheizvorrichtung 5 entsprechend hohe Heizleistungen.
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Vorzugsweise weist die elektrische Strahlungsheizvorrichtung 5 Mittel zur Regulierung der Heizleistung auf, die zumindest ein Bedienelement umfassen, so dass ein Benutzer die Heizleistung der Strahlungsheizvorrichtung 5 und damit auch die Intensität der infraroten Wärmestrahlung anpassen kann. Diese infrarote Wärmestrahlung, die von dem elektrischen Kamin 1 emittiert wird, ähnelt der Wärmestrahlung eines herkömmlichen Kamins, innerhalb dessen Holz verbrannt wird. Durch das Vorsehen der Strahlungsheizvorrichtung 5 wird somit bei dem hier vorgestellten elektrischen Kamin 1 eine infrarote Wärmestrahlung für einen Benutzer fühlbar, wie sie auch beim Abbrand eines Holzfeuers in einem herkömmlichen Kamin auftritt. Dadurch wird das visuelle Erscheinungsbild des künstlichen Kaminfeuers optimal durch die infrarote Wärmestrahlung der elektrischen Strahlungsheizvorrichtung 5, die über die Frontabdeckung 4 in die Umgebung abgegeben wird, ergänzt.
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Nachfolgend soll unter Bezugnahme auf 3 und 4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines elektrischen Kamins 1 näher erläutert werden. Dieser elektrische Kamin 1 weist ebenfalls ein Gehäuse 2 mit dem darin untergebrachten Elektrofeuereinsatz 3 zur Erzeugung eines künstlichen Kaminfeuers auf. Die Frontabdeckung 4 weist ebenfalls eine im Wesentlichen rechteckige Sichtöffnung 40 auf, die von außen eine Sicht in das Innere des Gehäuses 2 des elektrischen Kamins 1 ermöglicht, so dass das innerhalb des Gehäuses 2 mittels des Elektrofeuereinsatzes 3 erzeugbare künstliche Kaminfeuer von außen sichtbar ist sowie die Bedienelemente und das Wasserreservoir des Elektrofeuereinsatzes 3 von außen zugänglich sind. Vorzugsweise ist die Frontabdeckung 4 auch in diesem Ausführungsbeispiel aus Glas hergestellt. Wie in 4 zu erkennen, erstreckt sich die Frontabdeckung 4 im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel nicht so weit über die Oberseite 20 des Gehäuses 2 hinweg, so dass der elektrische Kamin 1 insgesamt kompakter als im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die elektrische Strahlungsheizvorrichtung 5 an einer Außenseite einer Rückwand 21 des Gehäuses 2 und somit hinter dem von dem Elektrofeuereinsatz 3 erzeugbaren künstlichen Kaminfeuer angeordnet. Die von der Strahlungsheizvorrichtung 5 während des Betriebs generierte infrarote Wärmestrahlung strahlt somit durch das künstliche Kaminfeuer hindurch auf einen Betrachter.
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Vorzugsweise kann die Rückwand 21 des Gehäuses 2 so ausgeführt sein, dass die elektrische Strahlungsheizvorrichtung 5 auf einfache Weise außen an die Rückwand 21 angehängt werden kann. Die elektrische Strahlungsheizvorrichtung 5 kann insbesondere auch ein Nachrüstteil sein, das von einem Benutzer nachträglich an der Rückwand 21 des Gehäuses 2 befestigt werden kann.