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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Zylinderschloss-Schlüssel-System nach dem Oberbegriff von Anspruch 39.
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Die
EP 2 083 136 A2 offenbart einen Schließzylinder, der ein Zylindergehäuse aufweist, in dem ein Zylinderkern um eine Zylinderachse drehbar gelagert ist. Der Zylinderkern weist einen sich axial erstreckenden Schlüsselkanal und sich senkrecht dazu erstreckende, den Zylinderkern durchsetzende Führungsschlitze auf. Die Führungsschlitze sind in axialer Richtung zueinander benachbart angeordnet. In jedem Führungsschlitz sind jeweils zwei rechteckrahmenförmige Plättchenzuhaltungen angeordnet. Die Plättchenzuhaltungen greifen in ihrer Sperrlage bei abgezogenem Schlüssel aufgrund von Federbelastung durch jeweils eine Druckfeder in Sperrnuten des Zylindergehäuses, so dass der Zylinderkern drehfest im Zylindergehäuse sitzt. Die rechteckförmigen Plättchenzuhaltungen weisen jeweils eine nach außen weisende Widerlagernase auf, an welcher sich die Druckfeder abstützt und durch welche die Bewegung der Plättchenzuhaltungen in Sperrrichtung begrenzt wird. Die Widerlagernase und die Druckfeder sind in einem kreiszylindrischen Kanal des Zylinderkerns geführt, welcher an die Umgebung mündet.
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Die rechteckrahmenförmigen Plättchenzuhaltungen der
EP 2 083 136 A2 weisen zudem eine mittige Schlüsselaufnahmeaussparung zur Aufnahme eines Schlüssels auf. In der Schlüsselaufnahmeaussparung sind in den Schlüsselkanal hineinragende Steuerstufen zum Zusammenwirken mit Steuerbahnen eines passenden Wendeschlüssels vorhanden.
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Aus der
DE 27 03 537 A1 ist ebenfalls ein Schließzylinder mit Zylindergehäuse und Zylinderkern bekannt. Der Zylinderkern weist einen sich axial erstreckenden Schlüsselkanal und sich senkrecht dazu erstreckende, den Zylinderkern durchsetzende Führungsschlitzpaare auf. Die Führungsschlitzpaare sind in axialer Richtung zueinander benachbart angeordnet. Dabei besteht ein Führungsschlitzpaar aus zwei in einer zur Zylinderachse senkrechten Richtung zueinander beabstandeten Führungsschlitzen. In jedem Führungsschlitz ist jeweils eine längliche Plättchenzuhaltung angeordnet. Die länglichen Plättchenzuhaltungen weisen jeweils eine Schlüsselaufnahmenut zur Aufnahme eines Schlüssels auf, wobei Nutkanten als Steuerstufen zum Zusammenwirken mit Steuerbahnen eines passenden Schlüssels dienen. Zudem weisen die bekannten Plättchenzuhaltungen ebenfalls jeweils eine Widerlagernase zur Abstützung der jeweiligen Druckfeder und zur Begrenzung der Bewegung der Plättchenzuhaltungen in Sperrrichtung auf.
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An Zylinderschlösser werden hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen unter anderem möglichst viele Schlüsselkombinationen haben, um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten. Zudem müssen sie so gebaut sein, dass ein Drehen des sich in der Verriegelungsstellung befindlichen Schließzylinders bei einem Drehmoment von weniger als 2,45 Nm nur mit dem passenden Schlüssel möglich ist.
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Bei den bekannten rechteckrahmenförmigen Plättchenzuhaltungen besteht das Problem, dass diese sich bereits ab einem geringeren Drehmoment verformen. Dies resultiert einerseits aus der Rechteckform. Je nach Drehrichtung erfolgt eine Abstützung der Plättchenzuhaltungen im Zylinderkern zudem über die Widerlagernase. Dies führt ebenfalls zu Verwindungen der Plättchenzuhaltungen. Der Kanal, in dem sich die Druckfeder befindet, ist zudem deutlich breiter als die Plättchendicke bzw. Höhe der Plättchenzuhaltungen. Deswegen stützen sich die Plättchenzuhaltungen, wenn zwei in einem Führungsschlitz angeordnet sind, nicht über ihre gesamte Plättchendicke an dem Zylinderkern ab, sondern nur an einem kleinen Vorsprung des Zylinderkerns. Dieser wird ebenfalls bei zu hoher Belastung abgeschert.
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Auch bei den bekannten länglichen Plättchenzuhaltungen besteht das Problem, dass diese sich leicht verbiegen, insbesondere dann, wenn die Drehrichtung so ist, dass die Abstützung am Zylinderkern über die Widerlagernase erfolgt.
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Aus der
US 1,657,039 A ist ein Schließzylinder mit rechteckrahmenförmigen Plättchenzuhaltungen bekannt, wobei die Plättchenzuhaltungen jeweils in einem separaten Führungsschlitz angeordnet sind, und wobei je eine Schenkelfeder jeweils zwei Plättchenzuhaltungen in entgegengesetzte Richtung drückt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung eines Schließzylinders mit Plättchenzuhaltungen für ein Zylinderschloss für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Land- und Baumaschinen, das eine hohe Anzahl an Schlüsselkombinationen gewährleistet und die Einleitung hoher Drehmomente ermöglicht. Dabei soll der Schließzylinder zudem kostengünstig herstellbar und konstruktiv einfach aufgebaut sein.
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Weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines Zylinderschloss-Schlüssel-Systems für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Land- und Baumaschinen, mit einem Zylinderschloss, aufweisend einen derartigen Schließzylinder, und einem dazu passenden Schlüssel.
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Diese Aufgabe wird durch einen Schließzylinder mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Zylinderschloss-Schlüssel-System mit den Merkmalen von Anspruch 39 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den sich jeweils anschließenden Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Es zeigen:
- 1: Eine perspektivische Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Schließzylinders
- 2: Eine erste Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schließzylinders ohne Zylindergehäuse, Plättchenzuhaltungen in sperrender Stellung
- 3: Eine weitere Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schließzylinders ohne Zylindergehäuse, Plättchenzuhaltungen in sperrender Stellung
- 4: Eine weitere Seitenansicht des erfindungsgemäßen Zylinderschlosses ohne Zylindergehäuse, Plättchenzuhaltungen in sperrender Stellung
- 5: Eine weitere Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schließzylinders ohne Zylindergehäuse, Plättchenzuhaltungen in sperrender Stellung
- 6: Einen Schnitt entlang der Linie A-A in 2 mit Plättchenzuhaltungen in ihrer sperrenden Ausgangsstellung
- 7: Eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Schließzylinders ohne Zylindergehäuse mit gestricheltem Zylinderkern ohne ein Einsatzteil
- 8: Eine Draufsicht auf mehrere Plättchenzuhaltungen mit unterschiedlicher Anordnung einer Steuer- und Widerlagernase
- 9: Eine schematische breitseitige Ansicht eines Wendeschlüssels für das erfindungsgemäße Zylinderschloss
- 10: Eine schematische Querschnittsansicht eines Schlüsselbarts des Schlüssels
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Der erfindungsgemäße Schließzylinder 1 (1 bis 7) weist ein Zylindergehäuse 2, eine Zylinderachse 3, einen Zylinderkern 4, sowie mehrere Plättchenzuhaltungen 5a;5b auf. Zudem weist der Schließzylinder 1 eine die Zylinderachse 3 enthaltende Längsmittenebene bzw. erste Längsmittenebene 6 und eine dazu senkrechte, ebenfalls die Zylinderachse 3 enthaltende Quermittenebene bzw. zweite Längsmittenebene 7 auf.
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Das Zylindergehäuse 2 (1) ist hohlzylindrisch ausgebildet und weist eine Gehäusewandung 8 sowie eine in axialer Richtung durch die Gehäusewandung 8 durchgehende, kreiszylindrische Kernaufnahmeaussparung 9 auf. Die Gehäusewandung 8 umgibt somit die Kernaufnahmeaussparung 9. Das Zylindergehäuse 2 weist außerdem vier Sperrnuten 10a;10b zur Aufnahme der Plättchenzuhaltungen 5a;5b in deren sperrender Stellung bzw. Sperrstellung auf. Die Sperrnuten 10a; 10b weisen eine Längserstreckung parallel zur Zylinderachse 3 auf. Zudem erstrecken sich die Sperrnuten 10a; 10b von der Kernaufnahmeaussparung 9 her in die Gehäusewandung 8 hinein. Die Sperrnuten 10a; 10b weisen jeweils eine Nutbodenfläche 11 und zwei Nutseitenflächen 12 auf.
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Dabei liegen sich jeweils zwei Sperrnuten 10a; 10b in einer zur Längsmittenebene 6 parallelen, zur Zylinderachse 3 senkrechten Plättchengleitrichtung 13 gegenüber. Die sich in Plättchengleitrichtung 13 gegenüberliegenden Sperrnuten 10a; 10b sind zudem symmetrisch zur Quermittenebene 7 angeordnet.
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Die vier Sperrnuten 10a; 10b sind zudem vorzugsweise symmetrisch zur Längsmittenebene 6 und symmetrisch zur Quermittenebene 7 angeordnet. Das Vorhandensein von vier Sperrnuten 10a;10b ermöglicht es, dass ein passender Schlüssel 50 (9, 10) nach Drehung um 180° abgezogen werden kann, falls dies gewünscht ist. Zwei sich in Plättchengleitrichtung 13 gegenüberliegende Sperrnuten 10a; 10b sind aber für die Zwecke der Erfindung ausreichend. Insbesondere sind zwei sich in Plättchengleitrichtung 13 gegenüberliegende Sperrnuten 10a; 10b dann ausreichend, wenn eine Impulsschaltung vorliegt.
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Die länglichen bzw. leistenförmigen Plättchenzuhaltungen 5a;5b (1-8) weisen zwei sich gegenüberliegende, ebenflächige Plättchenoberseiten 14a; 14b sowie eine umlaufende Plättchenkante 15 auf. Die beiden Plättchenoberseiten 14a; 14b sind im eingebauten Zustand der Plättchenzuhaltungen 5a;5b senkrecht zur Zylinderachse 3. Die Plättchenzuhaltungen 5a;5b weisen zudem eine längliche Führungs- und Sperrleiste 16 auf, die eine Längserstreckung parallel zur Plättchengleitrichtung 13 aufweist. Die Führungs- und Sperrleiste 16 weist ein erstes Leistensperrende 16a und ein zweites Leistensperrende 16b auf, wobei sich die beiden Leistenenden 16a; 16b in Richtung der Plättchengleitrichtung 13 gegenüberliegen. Die Führungs- und Sperrleiste 16 weist zudem eine erste Leistenlängskante bzw. Leistengleitkante 17a, eine zweite Leistenlängskante bzw. Leistengleitkante 17b und zwei Leistenendkanten 18a; 18b auf. Die beiden Leistengleitkanten 17a; 17b erstrecken sich jeweils parallel zur Plättchengleitrichtung 13 und von dem ersten Leistensperrende 16a zum zweiten Leistensperrende 16b. Die zweite Leistengleitkante 17b erstreckt sich durchgehend, also ununterbrochen von der einen zur anderen Leistenendkante 18a; 18b. Die beiden Leistenendkanten 18a; 18b verbinden jeweils die beiden Leistengleitkanten 17a; 17b miteinander und erstrecken sich vorzugsweise schräg zur Plättchengleitrichtung 13.
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Erfindungsgemäß weisen die Plättchenzuhaltungen 5a;5b zudem jeweils einen Steuer- und Widerlagervorsprung bzw. eine Steuer- und Widerlagernase 19 auf, die sich an die erste Leistengleitkante 17a anschließt und von dieser absteht. Die plattenförmige Steuer- und Widerlagernase 19 ist dabei benachbart zum ersten Leistensperrende 16a angeordnet. Das heißt, sie ist näher zum ersten Leistensperrende 16a als zum zweiten Leistensperrende 16b angeordnet.
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Die Steuer- und Widerlagernase 19 weist eine Steuer- und Widerlagerkante 20, eine Federabstützkante 21 und eine Nasenendkante 22 auf. Die Steuer- und Widerlagerkante 20 sowie die Federabstützkante 21 schließen sich dabei an die erste Leistengleitkante 17a an und erstrecken sich von dieser weg. Die Nasenendkante 22 verbindet die Steuer- und Widerlagerkante 20 und die Federabstützkante 21 miteinander.
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Die Steuer- und Widerlagerkante 20 und die Federabstützkante 21 sind vorzugsweise zueinander parallel und erstrecken sich senkrecht zur Zylinderachse 3 und senkrecht zur Plättchengleitrichtung 13. Zudem ist die Steuer- und Widerlagerkante 20 dem zweiten Leistensperrende 16b zugewandt und die Federabstützkante 21 ist dem ersten Leistensperrende 16a zugewandt. Die Nasenendkante 22 ist parallel zur Plättchengleitrichtung 13 bzw. parallel zu den beiden Leistengleitkanten 17a; 17b. Die Steuer- und Widerlagerkante 20 dient unter anderem zum Zusammenwirken mit korrespondierenden Steuerbahnen 49a;49b des passenden Schlüssels 50 (9, 10) des erfindungsgemäßen Zylinderschlosses. Infolgedessen sind die Steuer- und Widerlagernasen 19, insbesondere die Steuer- und Widerlagerkanten 20, der einzelnen Plättchenzuhaltungen 5a;5b des Schließzylinders 1 in Plättchengleitrichtung 13 zueinander versetzt (siehe 8). Das heißt, in ihrer nicht sperrenden Stellung haben die Steuer- und Widerlagerkanten 20 der einzelnen Plättchenzuhaltungen 5a;5b des Schließzylinders 1 alle einen anderen Abstand zur Quermittenebene 7. Bzw. die Steuer- und Widerlagerkanten 20 der einzelnen Plättchenzuhaltungen 5a;5b des Schließzylinders 1 haben in Plättchengleitrichtung 13 gesehen alle einen anderen Abstand A von dem zweiten Leistensperrende 16b.
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Der Zylinderkern 4 (1-7) weist ein Einsteckende 4a sowie ein diesem in Richtung der Zylinderachse 3 gegenüberliegendes Betätigungsende 4b auf. Zudem weist der Zylinderkern 4 in an sich bekannter Weise eine Schlüsseleinsteckbuchse 23, einen kreiszylindrischen Führungskörper 24 sowie zumindest einen, vorzugsweise zwei, Mitnehmerzapfen 25 zur Betätigung einer Schlossmechanik zur Entriegelung des Zylinderschlosses und einen Schlüsselkanal 26 auf. Die Schlüsseleinsteckbuchse 23 ist am Einsteckende 4a angeordnet. Die beiden Mitnehmerzapfen 25 sind am Betätigungsende 4a angeordnet. Sie sind in Bezug zur Zylinderachse 3 exzentrisch angeordnet und stehen von dem Führungskörper 24 in Richtung der Zylinderachse 3 ab.
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Der kreiszylindrische Führungskörper 24 dient zur drehbaren Lagerung des Zylinderkerns 4 in dem Zylindergehäuse 2 um die Zylinderachse 3. Dazu weist der Führungskörper 24 eine kreiszylindrische Führungskörperaußenfläche 27 auf, deren Durchmesser dem Durchmesser der Kernaufnahmeaussparung 9 des Zylindergehäuses 2 entspricht. Im zusammengebauten Zustand des Schließzylinders 1 ist das Zylindergehäuse 2 um den Zylinderkern 4 herum angeordnet, wobei die Führungskörperaußenfläche 27 an der Kernaufnahmeaussparung 9 gleitbar anliegt.
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Der Schlüsselkanal 26 dient in an sich bekannter Weise zur Aufnahme und Führung eines Schlüssels. Er erstreckt sich parallel zur Zylinderachse 3 und vom Einsteckende 4a her in den Zylinderkern 4 hinein. Der Schlüsselkanal 26 erstreckt sich dabei durch die Einsteckbuchse 23 durch in den Führungskörper 24 hinein. Zudem weist der Führungskörper 24 vorzugsweise zwei an sich bekannte Zentrierleisten 42 (6) auf, welche in den Schlüsselkanal 26 hinein ragen. Die Zentrierleisten 42 erstrecken sich parallel zur Zylinderachse 3. Beidseits der Längsmittenebene 6 ist jeweils eine Zentrierleiste 42 vorhanden. In Plättchengleitrichtung 13 sind die beiden Zentrierleisten 42 vorzugsweise zueinander versetzt.
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Der Führungskörper 24 ist herstellungsbedingt vorzugsweise zweigeteilt ausgebildet und weist einen Grundkörper 28 und ein in diesen eingestecktes Einsteckteil 29 auf, worauf weiter unten näher eingegangen wird. Im Folgenden wird der Führungskörper 24 zunächst als Ganzes beschrieben:
- Zur Aufnahme der Plättchenzuhaltungen 5a;5b weist der Führungskörper 24 mehrere Führungsschlitze 30 auf, die sich in Richtung der Plättchengleitrichtung 13 durch den Führungskörper 24 hindurch erstrecken. Dabei sind die Führungsschlitze 30 in axialer Richtung zueinander benachbart und zueinander fluchtend angeordnet. Zudem sind alle Führungsschlitze 30 neben dem Schlüsselkanal 26 angeordnet. Bzw. alle Führungsschlitze 30 sind auf derselben Seite in Bezug zur Längsmittenebene 6 angeordnet. Sie sind also alle nur auf einer Seite der Längsmittenebene 6 angeordnet. Auf der anderen Seite sind keine Führungsschlitze 30 vorhanden. Die Führungsschlitze 30 weisen dabei eine Höhe, also eine Erstreckung in Richtung der Zylinderachse 3 auf, die einer Plättchendicke d (2) zweier Plättchenzuhaltungen 5a;5b entspricht. Dadurch können in einem Führungsschlitz 30 zwei Plättchenzuhaltungen 5a;5b übereinander angeordnet werden. Die Führungsschlitze 30 weisen zwei Schlitzführungsflächen 31a;31b auf, die sich parallel zur Plättchengleitrichtung 13 bzw. parallel zur Längsmittenebene 6 erstrecken. Zudem sind die Schlitzführungsflächen 31a;31b in einer zur Plättchengleitrichtung 13 und zur Zylinderachse 3 senkrechten bzw. einer zur Längsmittenebene 6 senkrechten Richtung voneinander beabstandet. Der Abstand der beiden Schlitzführungsflächen 31a; 31b voneinander entspricht dabei dem Abstand der beiden Leistengleitkanten 17a; 17b voneinander.
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Wie bereits erläutert, erstrecken sich die Führungsschlitze 30 jeweils in Richtung der Plättchengleitrichtung 13 durch den Führungskörper 24 durch. Die Führungsschlitze 30 weisen somit ein erstes und zweites, jeweils offenes Schlitzende 30a;30b auf. In seiner nicht betätigten bzw. gesperrten bzw. verriegelten Ausgangsstellung ist der Führungskörper 24 dabei so angeordnet, dass die Führungsschlitze 30 in Plättchengleitrichtung 13 fluchtend zu den beiden sich in Plättchengleitrichtung 13 gegenüberliegenden Sperrnuten 10a;10b angeordnet sind.
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Die Führungsschlitze 30 weisen an jedem ihrer Schlitzenden 30a;30b zudem eine Schlitzverbreiterung 32a;32b auf. Im Bereich der Schlitzverbreiterungen 32a;32b verbreitert sich der Führungsschlitz 30 jeweils in Richtung auf die Zylinderachse 3 bzw. auf die Längsmittenebene 6 zu. Die Schlitzverbreiterungen 32a;32b münden jeweils in den Schlüsselkanal 26. Zudem erstrecken sich die Schlitzverbreiterungen 32a;32b jeweils von dem jeweiligen Schlitzende 30a;30b gesehen in den Führungskörper 24 hinein. Sie sind also zum jeweiligen Schlitzende 30a;30b hin zum Zylindergehäuse 2 hin offen. Die Schlitzverbreiterungen 32a;32b werden in Plättchengleitrichtung 13 nach Innen begrenzt durch eine Widerlagerfläche 33. Die Widerlagerfläche 33 schließt sich an die der Zylinderachse 3 zugewandte Schlitzführungsfläche 31a an, steht von dieser ab und ist vorzugsweise senkrecht zu dieser. Zudem erstreckt sich die Widerlagerfläche 33 bis zum Schlüsselkanal 26, aber nicht in diesen hinein. Seitlich werden die Schlitzverbreiterungen 32a;32b begrenzt durch eine Verbreiterungsführungsfläche 34, welche sich parallel zu den Schlitzführungsflächen 31 a;31 b erstreckt. In Bezug zu den beiden Schlitzführungsflächen 31a; 31b ist die Verbreiterungsführungsfläche 34 zur Zylinderachse 3 bzw. zur Längsmittenebene 6 hin versetzt.
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Die beiden Schlitzverbreiterungen 32a;32b eines Führungsschlitzes 30 weisen dabei jeweils lediglich die halbe Höhe des übrigen Führungsschlitzes 30 auf.
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Das heißt, die Schlitzverbreiterungen 32a;32b erstrecken sich nur über die halbe Höhe des Führungsschlitzes 30 bzw. die Höhe der beiden Schlitzverbreiterungen 32a;32b entspricht jeweils der Plättchendicke d einer Plättchenzuhaltung 5a;5b. Dabei sind die beiden Schlitzverbreiterungen 32a;32b eines Führungsschlitzes 30 in Richtung der Zylinderachse 3 zueinander um den Betrag einer Plättchendicke d versetzt angeordnet. Bzw. die beiden Schlitzverbreiterungen 32a;32b eines Führungsschlitzes 30 sind in Richtung der Plättchengleitrichtung 13 nicht fluchtend zueinander angeordnet. Dadurch können zwei Plättchenzuhaltungen 5a; 5b jeweils zueinander um 180° verdreht und übereinander in demselben Führungsschlitz 30 angeordnet werden:
- Die Plättchenzuhaltungen 5a;5b sind in Plättchengleitrichtung 13 hin und her verschieblich in den Führungsschlitzen 30 angeordnet. Die beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b liegen dabei mit ihren Plättchenoberseiten 14a;14b aneinander gleitbar an. Aufgrund der zueinander verdrehten Anordnung liegt die zweite Plättchenoberseite 14b der ersten Plättchenzuhaltung 5a an der ersten Plättchenoberseite 14a der zweiten Plättchenzuhaltung 5b an. Die Plättchenoberseiten 14a; 14b sind dabei senkrecht zur Zylinderachse 3.
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Zudem liegen die beiden Leistengleitkanten 17a; 17b paarweise gleitbar an den beiden Schlitzführungsflächen 31a; 31b an. Die ersten Leistengleitkanten 17a der beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b sind zueinander koplanar und die zweiten Leistengleitkanten 17b der beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b sind ebenfalls zueinander koplanar.
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Die Steuer- und Widerlagernasen 19 aller Plättchenzuhaltungen 5a;5b weisen dabei jeweils zur Zylinderachse 3 bzw. zur Längsmittenebene 6 hin, wobei die Steuer- und Widerlagernasen 19 der beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b jeweils auf der anderen Seite der Quermittenebene 7 angeordnet sind. Bzw. die Steuer- und Widerlagernasen 19 der beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b sind in Plättchengleitrichtung 13 gegenüberliegend angeordnet. Die beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b sind also in Bezug zueinander um 180° um eine zur Längsmittenebene 6 senkrechte Drehachse gedreht angeordnet.
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Die Steuer- und Widerlagernasen 19 sind dabei jeweils in einer der beiden Schlitzverbreiterungen 32a;32b angeordnet. Dabei liegen die Nasenendkanten 22 jeweils an der Verbreiterungsführungsfläche 34 gleitbar an. Da die Erstreckung der Verbreiterungsführungsfläche 34 in axialer Richtung der Plättchendicke d entspricht, liegen die Nasenendkanten 22 in axialer Richtung vollflächig bzw. vollständig an der Verbreiterungsführungsfläche 34 an.
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In ihrer sperrenden Ausgangsstellung ragen die Führungs- und Sperrleisten 16 mit ihrem zweiten Leistensperrende 16b zudem in jeweils eine der Sperrnuten 10 hinein, so dass der Zylinderkern 4 unverdrehbar um die Zylinderachse 3 mit dem Zylindergehäuse 2 in Verbindung steht. Die beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b ragen dabei in die sich gegenüberliegenden Sperrnuten 10a; 10b hinein. Das heißt, die erste Plättchenzuhaltung 5a ragt in die erste Sperrnut 10a und die zweite Plättchenzuhaltung 5b ragt in die zweite Sperrnut 10b hinein.
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In ihrer sperrenden Ausgangsstellung liegen die Steuer- und Widerlagernasen 19 außerdem jeweils mit ihrer Steuer- und Widerlagerkante 20 an der Widerlagerfläche 33 des Führungskörpers 24 an. Die Steuer- und Widerlagerkante 20 überragt dabei die Widerlagerfläche 33 in Richtung auf die Zylinderachse 3 zu. Sie ragt in den Schlüsselkanal 26 hinein. Die Steuer- und Widerlagernasen 19, insbesondere die Steuer- und Widerlagerkanten 20, ragen somit in den Schlüsselkanal 26 bereichsweise, insbesondere mit dem über die Widerlagerfläche 33 überstehenden Teil, hinein. Dadurch gleiten die Steuer- und Widerlagerkanten 20 beim Einführen des Schlüssels 50 in den Schlüsselkanal 26 an dessen Steuerbahnen 49a;49b entlang, was weiter unten näher erläutert wird. Dabei liegen sich die Steuer- und Widerlagerkanten 20 der beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b in Plättchengleitrichtung 13 gegenüber bzw. sind einander zugewandt.
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Erfindungsgemäß stehen nun die beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b mit derselben Drehfeder bzw. Schenkelfeder 35 in ihre sperrende Stellung antreibbar in Verbindung. Dabei werden die beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b in entgegengesetzte Plättchensperrrichtungen 43a;43b bzw. gegensinnig angetrieben.
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Die Schenkelfeder 35 weist eine mittige Wicklung 36 aus Federdraht 37 auf, wobei die beiden Enden des Federdrahtes 37 jeweils von der Wicklung 36 abstehende Federschenkel 38a;38b mit jeweils einem freien Schenkelende 55 bilden. Eine Federachse 35a ist parallel zur Zylinderachse 6, aber von dieser beabstandet. Die Federschenkel 38a;38b sind in axialer Richtung zueinander versetzt. Die Federschenkel 38a;38b weisen dabei jeweils einen ersten Schenkelabschnitt 39 und einen zweiten Schenkelabschnitt 40 auf. Der erste Schenkelabschnitt 39 schließt sich jeweils an die Wicklung 36 an, wobei die beiden ersten Schenkelabschnitte 39 sich in entgegengesetzte Richtungen erstrecken. Die ersten Schenkelabschnitte 39 gehen jeweils in einem Bogenabschnitt bzw. Knick 41 in den zweiten Schenkelabschnitt 40 über. Die beiden zweiten Schenkelabschnitte 40 erstrecken sich dabei im Wesentlichen in die gleiche Richtung. Die Schenkelfeder 35 hat somit eine U-Form. Das freie Schenkelende 55 ist vorzugsweise jeweils in Richtung der Federachse 35a abgebogen in Bezug zum jeweiligen zweiten Schenkelabschnitt 40, wobei sich die beiden Schenkelenden 55 in Bezug zur Richtung der Federachse 35a in entgegengesetzte Richtungen erstrecken.
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Zur Lagerung der Schenkelfedern 35 weist der Führungskörper 24 jeweils eine Federaufnahmenut 44 auf, welche sich in Umfangsrichtung erstreckt und sich von der Führungskörperaußenfläche 27 in den Führungskörper hinein erstreckt. Die Federaufnahmenut 44 weist einen mittigen Nutabschnitt 45 zur Aufnahme der Wicklung 36 und zwei sich daran anschließende Schenkelaufnahmeabschnitte 46a;46b zur Aufnahme der beiden Federschenkel 38a;38b auf. Vorzugsweise sind die beiden Schenkelaufnahmeabschnitte 46a;46b entsprechend der Anordnung der beiden Federschenkel 38a;38b in axialer Richtung zueinander versetzt. Nutbodenflächen 47 der Schenkelaufnahmeabschnitte 46a;46b bilden Anlageflächen für die Federschenkel 38a;38b. Die beiden Schenkelaufnahmeabschnitte 46a;46b münden jeweils in einer der beiden Schlitzverbreiterungen 32a;32b. Die jeweilige Schlitzverbreiterung 32a;32b ist in Bezug zum Schenkelaufnahmeabschnitt 46a;46b, in den sie mündet, axial versetzt.
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Vorzugsweise ist der Führungskörper 24 zudem in axialer Richtung benachbart zum jeweiligen Schenkelaufnahmeabschnitt 46a;46b ebenfalls in radialer Richtung ausgespart. Insbesondere weist der Führungskörper 24 in axialer Richtung benachbart zum jeweiligen Schenkelaufnahmeabschnitt 46a;46b jeweils eine Federeinführfläche 57a; 57b auf. Die ersten und zweiten Federeinführflächen 57a; 57b sind in axialer Richtung zueinander versetzt. Dabei ist analog wie bei den Schenkelaufnahmeabschnitten 46a;46b die erste Federeinführflächen 57a auf der einen Seite der Quermittenebene 7 angeordnet und die andere Federeinführflächen 57b auf der anderen Seite der Quermittenebene angeordnet. Zudem erstrecken sich die beiden Federeinführflächen 57a; 57b jeweils von dem mittigen Nutabschnitt 45 aus gesehen auf die Längsmittenebene 6 zu, wobei der Abstand von der Quermittenebene 7 zunimmt. Dadurch bilden die beiden Federeinführflächen 57a; 57b zusammen eine Einführrampe bzw. einen Einführkeil für die Montage der Schenkelfedern 35.
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Eine Schenkelfeder 35 ist jeweils derart in einer der Federaufnahmenuten 44 angeordnet, dass die Wicklung 36 innerhalb des mittigen Nutabschnittes 45 angeordnet ist. Die beiden Federschenkel 38a;38b sind jeweils in einem der beiden Schenkelaufnahmeabschnitte 46a;46b angeordnet. Die freien Schenkelenden 55 erstrecken sich dabei in die jeweilige Schlitzverbreiterung 32a;32b hinein und liegen an der Federabstützkante 21 der Steuer- und Widerlagernase 19 der in der Schlitzverbreiterung 32a;32b angeordneten Plättchenzuhaltung 5a;5b an. Das heißt, der erste Federschenkel 38a liegt an der Steuer- und Widerlagernase 19 der ersten Plättchenzuhaltung 5a an und der zweite Federschenkel 38b liegt an der Steuer- und Widerlagernase 19 der zweiten Plättchenzuhaltung 5b an, wobei die beiden Plättchenzuhaltungen 5a;5b in demselben Führungsschlitz 30 angeordnet sind.
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Die Schenkelfeder 35 ist zudem mittels der freien Schenkelenden 55 in der Schlitzverbreiterung 32a;32b eingehakt. Die Federschenkel 38a;38b sind im Vergleich zur entspannten Stellung der Schenkelfeder 35 aufgebogen bzw. gespreizt. Die Schenkelfeder ist 35 somit gespannt. Die Federschenkel 38a;38b drücken die Steuer- und Widerlagernasen 19 der beiden in demselben Führungsschlitz 30 angeordneten Plättchenzuhaltungen 5a;5b deshalb aufeinander zu. Die Plättchenzuhaltungen 5a;5b werden also gegensinnig mittels der Schenkelfeder 35 angetrieben, jeweils in ihre sperrende Stellung.
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Wie bereits erläutert, ist der Führungskörper 24 aus Herstellungsgründen vorzugsweise zweigeteilt ausgeführt und besteht aus dem Grundkörper 28 und dem Einsatzteil 29. Das Einsatzteil 29 ist als länglicher, sich axial erstreckender Block ausgebildet. Es wird in eine Richtung senkrecht zur Quermittenebene 7 in den Grundkörper 28 eingeschoben. Im eingesetzten Zustand begrenzt es dann unter anderem einseitig den Schlüsselkanal 26 sowie die erste Schlitzverbreiterung und bildet einen Teil der Führungskörperaußenfläche 27 sowie der Federaufnahmenuten 44. Gehalten wird es vorzugsweise durch die Schenkelfedern 35, indem diese das Einsatzteil 29 mit dem ersten Federschenkel 38a umgreifen. Das Einsatzteil 29 kann aber auch eingepresst sein oder anderweitig mit dem Grundkörper 28 fest verbunden sein.
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Bei der Montage wird nun zunächst das Einsatzteil 29 in den Grundkörper 28 eingesetzt. Dann werden die Plättchenzuhaltungen 5a;5b in die Führungsschlitze 30 eingeführt und anschließend die Schenkelfedern 35 montiert. Dabei werden die beiden Federschenkel 38a; 38b mit den Schenkelenden 55 an den Federeinführflächen 57a; 57b entlang geführt und dabei aufgespreizt. Dann schnappen die Federschenkel 38a; 38b von den Federeinführflächen 57a; 57b runter in die Federaufnahmenut 44 ein.
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Vorzugsweise weist der Schließzylinder 1 zudem eine an sich bekannte Montagezuhaltung 48 auf, die zu in an sich bekannter Weise zur axialen Sicherung des Zylinderkerns 4 dient.
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Im Folgenden wird nun auf die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Schließzylinders 1 näher eingegangen:
- Wie bereits erläutert, befinden sich die Plättchenzuhaltungen 5a;5b, solange kein passender Schlüssel 50 in den Schließzylinder 1 eingeführt ist, in ihrer sperrenden Ausgangsstellung. In dieser greifen die zweiten Leistensperrenden 16b in die beiden Sperrnuten 10a; 10b ein, so dass der Zylinderkern 4 um die Zylinderachse 3 unverdrehbar mit dem Zylindergehäuse 2 in Verbindung steht.
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Der Schlüssel 50 des erfindungsgemäßen Zylinderschlosses ist vorzugsweise als Wendeschlüssel ausgebildet und weist einen Schlüsselbart 51 mit zwei Schmalkanten 52 und zwei Breitseitenflächen 53 und einer freien Stirnkante 54 auf. Auf beiden Breitseitenflächen 53 weist der Schlüsselbart 51 jeweils zwei nach außen abstehende Steuerbahnen 49a;49b auf, welche vorzugsweise durch aufliegende Fräsungen gebildet sind. Die sich diagonal gegenüberliegenden Steuerbahnen 49a;49b sind dabei identisch. Zudem weist der Schlüsselbart 51 zwei Zentriernuten 56 auf, die jeweils auf einer der beiden Breitseitenflächen 53 angeordnet sind und sich längs des Schlüsselbartes 51 zwischen den beiden Steuerbahnen 49a;49b erstrecken.
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Wird der Schlüssel 50 in den Schlüsselkanal 26 eingeführt, gleiten in an sich bekannter Weise zum einen die beiden Zentrierleisten 42 in den Zentriernuten 56, so dass der Schlüssel 50 im Schlüsselkanal 26 zentriert wird. Außerdem gleiten die Plättchenzuhaltungen 5a;5b mit dem in den Schlüsselkanal 26 hinein ragenden Bereich der Steuer- und Widerlagerkanten 20 an den beiden Steuerbahnen 49a;49b des Schlüssels 50, welche auf derselben Breitseitenflächen 53 des Schlüssels 50 angeordnet sind, entlang. Alle ersten Plättchenzuhaltungen 5a gleiten dabei an der ersten Steuerbahn 49a und alle zweiten Plättchenzuhaltungen 5b an der zweiten Steuerbahn 49b entlang.
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Durch Einführen des passenden Schlüssels 50 werden nun die Plättchenzuhaltungen 5a;5b entgegen die Kraft der Schenkelfeder 35 entgegengesetzt zu ihrer jeweiligen Plättchensperrichtung 43a;43b verschoben. Sie werden also gegensinnig bewegt. Dabei werden die Plättchenzuhaltungen 5a;5b soweit in den Zylinderkern 4 hinein bewegt, bis sie nicht mehr in die Sperrnuten 10a; 10b eingreifen. Dann kann der Zylinderkern 4 gedreht werden und das Zylinderschloss mittels der Mitnehmerzapfen 25 durch Betätigung der Schlossmechanik entriegelt bzw. entsperrt werden. Würde ein nicht passender Schlüssel 50 eingeschoben werden, würden die Plättchenzuhaltungen 5a;5b entweder nicht weit genug zurück gezogen werden, so dass sie mit ihren zweiten Leistensperrenden weiterhin in die jeweilige Sperrnut 10a; 10b hinein ragen. Oder sie würden zu weit zurückgezogen werden, so dass sie dann mit ihrem ersten Leistensperrende 16a in die gegenüberliegende Sperrnut 10a; 10b eingreifen.
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In der nicht sperrenden Stellung der Plättchenzuhaltungen 5a;5b sind die Widerlagernasen 19 und insbesondere die Federabstützkanten 21 der sich in demselben Führungsschlitz 30 befindlichen Plättchenzuhaltungen 5a;5b weiter auseinander als in der sperrenden Stellung. Infolgedessen sind die Federschenkel 38a;38b im Vergleich zur sperrenden Stellung weiter aufgespreizt. Die Schenkelfeder 35 ist weiter gespannt. Aufgrund dessen kehren die Plättchenzuhaltungen 5a;5b nach Zurückdrehen des Zylinderkerns 4 und Herausziehen des Schlüssels 50 angetrieben durch die Kraft der Schenkelfeder 35 selbsttätig in ihre sperrende Ausgangsstellung zurück.
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Vorteil des erfindungsgemäßen Schließzylinders 1 ist einerseits, dass eine Vielzahl von Schlüsselkombinationen möglich ist.
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Des Weiteren sind die leistenförmigen Plättchenzuhaltungen 5a;5b sehr stabil und verformen auch bei hohen Drehmomenten nicht. Dies resultiert unter anderem auch daraus, dass die Plättchenzuhaltungen 5a;5b sich nicht über von der Längsmittenebene 6 weg weisende Widerlagernasen abstützen. Die Stellen der Krafteinleitung über das Zylindergehäuse 2 und der Abstützung im Zylinderkern 4 bei der Drehbeanspruchung sind sehr nahe zusammen. Die Krafteinleitung erfolgt an der einen Leistengleitkante 17a; 17b und die Abstützung erfolgt an der anderen Leistengleitkante 17a; 17b. Zudem sind die Plättchenzuhaltungen 5a;5b jeweils über ihre gesamte Plättchendicke d sowohl im Zylindergehäuse 2 als auch im Zylinderkern 4 abgestützt.
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Da die leistenförmigen Plättchenzuhaltungen 5a; 5b keine Schlüsselaufnahmenut aufweisen wie die bekannten Plättchenzuhaltungen, sind die Plättchenzuhaltungen 5a; 5b stabiler. Denn die Schlüsselaufnahmenut bedingt eine Kerbwirkung, welche die Festigkeit beeinträchtigt. Bei den leistenförmigen Plättchenzuhaltungen 5a; 5b ist die zweite Leistengleitkante 17b vom ersten bis zum zweiten Leistensperrende 16a; 16b durchgehend bzw. ungekerbt ausgebildet. Und die erste Leistengleitkante 17a ist ebenfalls von der Steuer- und Widerlagernase 19 bis zum zweiten Leistensperrende 16b hin durchgehend bzw. ungekerbt ausgebildet.
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Des Weiteren war es aufgrund der Schenkelfedern 35 möglich, den Durchmesser des Schließzylinders 1 zu verringern. Denn die bekannten, radial außen angeordneten Druckfedern nehmen in radialer Richtung mehr Platz ein als die erfindungsgemäßen Schenkelfedern 35.
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Zudem nehmen die Druckfedern auch in axialer Richtung mehr Platz ein, so dass auch die axiale Baulänge bei dem erfindungsgemäßen Schließzylinder 1 verringert werden konnte.
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Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Schließzylinder 1 die Einbruchssicherheit erhöht. Denn, wenn von außen in den Schlüsselkanal 26 hinein geschaut wird, kann man nicht erkennen, welche Plättchenzuhaltungen 5a; 5b bezüglich der Anordnung der Steuer- und -widerlagerkanten 20 für das Zylinderschloss verwendet wurden. Die Plättchenzuhaltungen 5a; 5b liegen nämlich alle in gleicher Weise mit ihren Steuer- und Widerlagernasen 19 an den Widerlagerflächen 33 an. Die Widerlagerflächen 33 und somit auch die Steuer- und -widerlagerkanten 20 aller Plättchenzuhaltungen 5a; 5b weisen somit alle den gleichen Abstand von der Quermittenebene 7 auf. Bzw. sie sind in axialer Richtung fluchtend zueinander angeordnet. Beim Stand der Technik hingegen ist von außen erkennbar, dass die Steuerstufen der einzelnen Plättchenzuhaltungen auf unterschiedlichen Positionen angeordnet sind.
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Die Einbruchsicherheit ist zudem auch dadurch erhöht, dass die beiden Plättchenzuhaltungen 5a; 5b mit derselben Schenkelfeder 35 in gegensinnige Richtungen angetrieben werden. Denn, wenn mittels eines Werkzeuges versucht wird, die eine Plättchenzuhaltung 5a in ihre nicht sperrende Stellung zu bewegen, wird die Schenkelfeder 35 weiter gespannt und die zweite Plättchenzuhaltung 5b daraufhin mit erhöhter Kraft in ihre sperrende Stellung gedrückt.
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Im Rahmen der Erfindung liegt es dabei auch, dass die Plättchenzuhaltungen 5a;5b jeweils in einem eigenen Führungsschlitz angeordnet sind. Erfindungsgemäß stehen dann jeweils zwei zueinander axial benachbarte Plättchenzuhaltungen 5a;5b mit derselben Schenkelfeder 35 angetrieben in Verbindung.
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Zudem muss es sich nicht unbedingt um als Schraubenfeder ausgebildete Schenkelfedern 35 handeln, auch wenn dies bevorzugt ist. Erfindungswesentlich ist, dass es sich um eine, bevorzugt u-förmige, Federklammer bzw. Klammerfeder handelt, welche die beiden Federschenkel 38a; 38b aufweist, von denen sich der eine Federschenkel 38a an der ersten Plättchenzuhaltung 5a und der andere Federschenkel 38b an der zweiten Plättchenzuhaltung 5b abstützt. Beispielsweise kann es sich bei der Federklammer auch um einen einfachen u-förmigen Federbügel, z.B. aus Federdraht oder Metallblech, handeln. Die Federklammer, insbesondere die Schenkelfeder 35, kann allgemein aus Metall oder auch aus Kunststoff bestehen.