DE102014224629B4 - Dichtungsanordnung eines Radlagers - Google Patents
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Abstract
Dichtungsanordnung eines Radlagers (2) mit einem ersten Lagerteil (3) und einem zweiten einstückig mit einem Radlagerflansch (7) verbundenen Lagerteil (5), zwischen denen Wälzkörper geführt sind, wobei die Dichtungsanordnung (1) folgendes umfasst:- ein als Vordichtung ausgeführtes Schleuderblech (8), das an einer axial und radial ausgerichteten Kontur des zweiten Lagerteils (5) abgestützt ist,- ein Trägerelement (11), welches mit dem ersten Lagerteil (3) verbunden ist und wobei an dem Trägerelement (11) ein elastisches Element (12) vorgesehen ist, wobei das elastische Element (12) mindestens eine Dichtlippe (13) aufweist,- dass zwischen dem ersten Lagerteil (3) und dem zweiten Lagerteil (5) ein Hohlraum (17) ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes (11) und/ oder des elastischen Elementes (12) begrenzt ist, und- dass in dem Hohlraum (17) ein Hohlraumdruck existiert, wobei mindestens eine Dichtlippe (13) zwei radial voneinander beabstandete Dichtrippen (14, 15) aufweist dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtrippen (14, 15) derart ausgebildet sind, dass je nach Hohlraumdruckverhältnis in dem Hohlraum (17) entweder eine erste Dichtrippe (14) oder eine zweite Dichtrippe (15) an dem Schleuderblech (8) anliegt, wobei die erste Dichtrippe (14) oder die zweite Dichtrippe (15) in Umfangsrichtung Unterbrechungen (16) aufweist.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung eines Radlagers
- Hintergrund der Erfindung
- Radlager von Fahrzeugen benötigen zur Erzielung einer hohen Lebensdauer beidseitige Abdichtungen des mit dem Schmiermittel befüllten und Wälzkörper enthaltenden Innenraumes. Dazu werden u.a. Schleuderbleche eingesetzt, die mit Dichtlippen ein Dichtlabyrinth bilden.
- Aus der
DE 10 2010 034 385 A1 ist eine Lagerdichtung für Radlager bekannt, bei der ein Schleuderblech an einem Radlagerflansch fixiert ist, welcher einstückig mit einem rotierenden Lagerring des Radlagers verbunden ist. An dem Schleuderblech sind Dichtlippen einer Dichtungsanordnung abgestützt, die mit dem weiteren drehstarren Lagerring gekoppelt ist. - In der
DE 10 2009 052 311 A1 ist ein Radlager mit einer Dichtungsanordnung beschrieben, das flanschseitig einen Schleuderring zur Abdichtung des Wälzlagers einschließt. Im Einbauzustand sind axiale Dichtlippen über schleifende Dichtkontakte an dem Schleuderblech abgestützt. Die Dichtlippen sind einem Träger zugeordnet, der an einem Außenring befestigt ist. - Die
JP 2004 132 519 A - Aus der
DE 10 2010 034 385 A1 ist eine Dichtungsanordnung für eine Radlagereinheit bekannt. Die Dichtungsanordnung weist u.a. ein Schleuderblech aus, welches zusammen mit den vorgesehenen Dichtlippen, Dichtlabyrinthe ausbildet. - Zusammenfassung der Erfindung
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Dichtungsanordnung zur Verfügung zu stellen, welche eine über die Gebrauchsdauer sicher abdichtet und eine erhöhte Lebensdauer aufweist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Dichtungsanordnung eines Radlagers mit einem ersten Lagerteil und einem zweiten einstückig mit einem Radlagerflansch verbundenen Lagerteil, zwischen denen Wälzkörper geführt sind, wobei die Dichtungsanordnung folgendes umfasst:
- - ein als Vordichtung ausgeführtes Schleuderblech, das an einer axial und radial ausgerichteten Kontur des zweiten Lagerteils abgestützt ist,
- - ein Trägerelement, welches mit dem ersten Lagerteil verbunden ist und wobei an dem Trägerelement ein elastisches Element vorgesehen ist, wobei das elastische Element mindestens eine Dichtlippe aufweist, und
- - dass zwischen dem ersten Lagerteil und dem zweiten Lagerteil eine Hohlraum ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes und/ oder des elastischen Teils begrenzt ist, und
- - dass in dem Hohlraum ein Hohlraumdruck existiert, und dass mindestens eine Dichtlippe zwei radial voneinander beabstandete Dichtrippen aufweist und wobei die Dichtrippen derart ausgebildet sind, dass je nach Hohlraumdruckverhältnis in dem Hohlraum entweder eine erste Dichtrippe oder eine zweite Dichtrippe an dem Schleuderblech anliegt.
- Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung weist mindestens eine Dichtlippe auf, welche radial zwei voneinander beabstandete Dichtrippen hat, d.h. eine erste Dichtrippe und eine zweite Dichtrippe. Die Dichtrippen sind dabei auf der dem Schleuderblech zugewandten Seite der Dichtlippe angeordnet. Die zweite Dichtrippe kann bevorzugterweise durch das Ende der Dichtlippe ausgebildet sein. Die erste Dichtrippe ist zu der zweiten Dichtrippe radial nach innen angeordnet. Die Dichtrippen sind dabei als Vorsätze, Vorsprünge oder in ähnlicher Weise ausgebildet.
- Gemäß der Erfindung liegt je nach Hohlraumdruckverhältnis entweder die erste Dichtrippe oder die zweite Dichtrippe an dem Schleuderblech anliegt. Eine Änderung des Hohlraumdrucks wird durch den Betrieb des Radlagers, d.h. bei fahrendem Fahrzeug, verursacht. Das bedeutet, dass bei nicht Betrieb des Radlagers (stehendes Fahrzeug), die zweite Dichtrippe an dem Schleuderblech anliegt, die erste Dichtrippe ist dabei ohne Kontakt zu dem Schleuderblech. Ändert sich nun der Hohlraumdruck bei Betrieb des Radlagers (fahrendes Fahrzeug) kommt nun die erste Dichtrippe in Anlage an das Schleuderblech und die zweite Dichtrippe hebt von dem Schleuderblech ab. Dies hat den Vorteil, dass eine Kontaktfläche zwischen Schleuderblech und Dichtlippe reduziert wird, da die Dichtlippe dabei nicht direkt an dem Schleuderblech anliegt. Diese liegt indirekt über die Dichtrippen an. Dabei wird die Kontaktfläche an der Dichtlippe über die Gebrauchsdauer durch Verschleiß, Reibung etc. nicht direkt vergrößert. Dadurch können Deformationen an der Dichtlippe vermindert werden, welche beispielsweise die Dichtwirkung beeinflussen würden.
- Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung verlaufen die Dichtrippen jeweils in Umfangsrichtung. Dies hat den Vorteil, dass die Kontaktfläche zwischen Dichtrippen und Schleuderblech gleichmäßig verläuft.
- Erfindungsgemäß weist die erste oder die zweite Dichtrippe in Umfangsrichtung mindestens eine Unterbrechung auf. Die Unterbrechungen sind vorteilhafterweise bei der Dichtrippe vorgesehen, welche radial am innenliegend angeordnet ist, d.h. nicht am äußersten Ende der Dichtlippe. Nachfolgend wird der Fall beschrieben, dass die erste Dichtrippe die Unterbrechungen aufweist. Mittels der Unterbrechungen wird ermöglicht, dass bei Betrieb des Radlagers, wenn die erste Dichtrippe (weist die Unterbrechungen auf) anliegt und die zweite Dichtrippe abgehoben ist, kurzzeitig Luft in den Hohlraum eindringen kann. Dadurch ändert sich der Hohlraumdruck wieder. Folglich kommt die zweite Dichtrippe wieder in Anlage mit dem Schleuderblech und die erste Dichtrippe ist nicht mehr in Anlage mit dem Schleuderblech. Eine derartige Anordnung ermöglicht einen Druckausgleich im Radlager. Vorteilhafterweise kann durch diesen Druckausgleich im Radlager die Lebensdauer der Dichtungsanordnung und somit des Radlagers erhöht werden.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Dichtrippen derart steif ausgebildet, dass diese stabil an dem Schleuderblech anliegt. Dadurch wird das Abheben der einzelnen Dichtrippen ermöglicht. Zudem wird vermieden das durch die Hohlraumdruckänderungen die Dichtrippen einfedern können.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Dichtlippe und die Dichtrippen einstückig miteinander ausgebildet. Vorteilhafterweise sind die Dichtlippen aus einem elastischen Element, beispielsweise einem Elastomer, gefertigt. Anhand der einstückigen Ausbildung von Dichtlippe und Dichtrippe/n können diese in einem Fertigungsschritt hergestellt werden, wodurch eine einfache und kostengünstige Herstellung ermöglicht wird.
- Figurenliste
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von drei Figuren dargestellt. Es zeigen:
-
1 einen Teillängsschnitt einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung eines Radlagers bei Nicht-Betrieb, -
2 eine Draufsicht der Dichtungsanordnung, und -
3 einen Teillängsschnitt einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung eines Radlagers bei Betrieb. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt einen Teillängsschnitt einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung1 eines Radlagers2 mit einem ersten Lagerteil3 , welches als Außenring4 ausgebildet ist, und im Einbauzustand mit einem nicht dargestellten Radträger verbunden ist. Ferner ist ein zweites Lagerteil5 vorgesehen, welches den Innenring6 ausbildet. Das zweite Lagerteil5 weist einen einstückig verbundenen Radlagerflansch7 auf. Zwischen dem ersten Lagerteil3 und dem zweiten Lagerteil5 sind nicht dargestellte Wälzkörper geführt. - Die Dichtungsanordnung
1 des Radlagers2 umfasst ein als Vordichtung ausgeführtes Schleuderblech8 , welches bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist. Das Schleuderblech8 ist mittels einer Linienberührung einerseits über eine Abstützzone9 an einer radial ausgerichteten Kontur, dem Radlagerflansch7 sowie an einer weitestgehend zylindrischen Kontur10 der Nabe des zweiten Lagerteils5 abgestützt. - Des Weiteren ist ein Trägerelement
11 vorgesehen, welches am Außenumfang des ersten Lagerteils3 fixiert ist. An dem Trägerelement ist ein elastisches Element12 vorgesehen, welches eine Dichtlippe13 aufweist. Alternativ ist es auch möglich mehrere radiale und/ oder axiale Dichtlippen vorzusehen. - Weiterhin ist aus
1 ersichtlich, dass die Dichtlippe13 zwei radial voneinander beabstandete Dichtrippen, d.h. eine erste Dichtrippe14 und eine zweite Dichtrippe15 , aufweist, welche einstückig mit der Dichtlippe13 ausgebildet sind. Die zweite Dichtrippe15 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch das Dichtlippenende ausgebildet. Die erste Dichtrippe14 ist, von der zweiten Dichtrippe15 aus gesehen, radial innenliegend angeordnet. Die Dichtrippen14 ,15 , sind auf der dem Schleuderblech8 zugewandten Seite der Dichtlippe13 angeordnet. Wie zusätzlich aus2 zu erkennen ist, verlaufen die Dichtrippen14 ,15 , in Umfangsrichtung der Dichtlippe13 . In Umfangsrichtung weist die erste Dichtrippe14 mehrere Unterbrechungen16 auf. - Weiterhin ist zwischen dem ersten Lagerteil
3 und dem zweiten Lagerteil5 ein Hohlraum17 ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes11 und/ oder des elastischen Elementes12 begrenzt ist. In dem Hohlraum17 existiert ein Hoh lraumdruck. - In
1 ist die Dichtungsanordnung1 bei nicht Betrieb des Radlagers2 , d.h. bei stehendem Fahrzeug, dargestellt. Das bedeutet, dass die zweite Dichtrippe15 an dem Schleuderblech8 anliegt und die erste Dichtrippe14 dabei ohne Kontakt zu dem Schleuderblech8 ist. - Bei Betrieb des Radlagers
2 , d.h. bei fahrendem Fahrzeug, ändert sich nun der Hohlraumdruck in dem Hohlraum17 . Diese Hohlraumdruckänderung bewirkt, dass nun die erste Dichtrippe14 in Anlage an das Schleuderblech8 kommt und die zweite Dichtrippe15 hebt von dem Schleuderblech8 ab. Dies ist in3 dargestellt. - Mittels der Unterbrechungen
16 wird ermöglicht, dass bei Betrieb des Radlagers2 , wenn die erste Dichtrippe14 anliegt und die zweite Dichtrippe15 abgehoben ist, kurzzeitig in den Hohlraum 19 Luft eindringen kann. Durch die Luftzufuhr ändert sich der Hohlraumdruck. Folglich kommt die zweite Dichtrippe15 wieder in Anlage mit dem Schleuderblech8 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dichtungsanordnung
- 2
- Radlager
- 3
- erstes Lagerteil
- 4
- Außenring
- 5
- zweites Lagerteil
- 6
- Innenring
- 7
- Radlagerflansch
- 8
- Schleuderblech
- 9
- Abstützzone
- 10
- zylindrische Kontur
- 11
- Trägerelement
- 12
- elastisches Element
- 13
- Dichtlippe
- 14
- erste Dichtrippe
- 15
- zweite Dichtrippe
- 16
- Unterbrechung
- 17
- Hohlraum
Claims (4)
- Dichtungsanordnung eines Radlagers (2) mit einem ersten Lagerteil (3) und einem zweiten einstückig mit einem Radlagerflansch (7) verbundenen Lagerteil (5), zwischen denen Wälzkörper geführt sind, wobei die Dichtungsanordnung (1) folgendes umfasst: - ein als Vordichtung ausgeführtes Schleuderblech (8), das an einer axial und radial ausgerichteten Kontur des zweiten Lagerteils (5) abgestützt ist, - ein Trägerelement (11), welches mit dem ersten Lagerteil (3) verbunden ist und wobei an dem Trägerelement (11) ein elastisches Element (12) vorgesehen ist, wobei das elastische Element (12) mindestens eine Dichtlippe (13) aufweist, - dass zwischen dem ersten Lagerteil (3) und dem zweiten Lagerteil (5) ein Hohlraum (17) ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes (11) und/ oder des elastischen Elementes (12) begrenzt ist, und - dass in dem Hohlraum (17) ein Hohlraumdruck existiert, wobei mindestens eine Dichtlippe (13) zwei radial voneinander beabstandete Dichtrippen (14, 15) aufweist dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtrippen (14, 15) derart ausgebildet sind, dass je nach Hohlraumdruckverhältnis in dem Hohlraum (17) entweder eine erste Dichtrippe (14) oder eine zweite Dichtrippe (15) an dem Schleuderblech (8) anliegt, wobei die erste Dichtrippe (14) oder die zweite Dichtrippe (15) in Umfangsrichtung Unterbrechungen (16) aufweist.
- Dichtungsanordnung nach
Anspruch 1 , wobei die Dichtrippen (14, 15) jeweils in Umfangsrichtung verlaufen. - Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Dichtrippen (14, 15) derart steif ausgebildet sind, dass diese stabil an dem Schleuderblech (8) anliegt.
- Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dichtlippe (13) und die Dichtrippen (14, 15) einstückig miteinander ausgebildet sind.
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DE102014224629.6A Active DE102014224629B4 (de) | 2014-12-02 | 2014-12-02 | Dichtungsanordnung eines Radlagers |
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