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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung. Die Wälzlageranordnung ist mit einer mittleren Reihe an Kugeln ausgestattet, die zwischen einer inneren Reihe an Kugeln und einer äußeren Reihe an Kugeln angeordnet ist. Ein Innenring ist aus einem ersten Teil und einem zweiten Teil aufgebaut. Der erste Teil des Innenrings hat einen Teil einer Laufbahn ausgebildet und der Außenring hat einen weiteren Teil der Laufbahn für die innere Reihe der Kugeln ausgebildet. Der Außenring hat eine Laufbahn für die mittlere Reihe der Kugeln ausgebildet.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Radlager. Das Radlager weist eine Radnabe auf, die einen ersten Teil eines Innenrings mit mindestens einer Laufbahn für eine innere Reihe an Wälzkörpern integriert hat. Ferner trägt die Radnabe einen zweiten Teil des Innenrings, der eine Laufbahn für eine äußere Reihe an Wälzkörpern ausgebildet hat. Dem ersten Teil und dem zweiten Teil des Innenrings ist ein Außenring zugeordnet, der sowohl eine Laufbahn für die innere Reihe der Wälzkörper, als auch eine Laufbahn für die äußere Reihe der Wälzkörper ausgebildet hat.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei Radlagern für höhere Achslasten werden oftmals Kegelrollenlager eingesetzt. Diese haben aufgrund des Linienkontakts eine höhere Reibung, als Lager mit Pumpkontakt. Die Kegelrollenlager verfügen über eine hohe Reibung und sind teurer als Radlager in der Bauart als zweireihiges Schrägkugellager.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2012 207 050 A1 offenbart eine Radlagergestaltung. Die Radnabe hat eine integrierte Laufbahn für eine erste Reihe von Wälzkörpern ausgebildet. Hinzu kommt, dass die Nabe ferner einen separaten Innenring trägt, der ebenfalls eine Laufbahn für eine weitere Reihe von Wälzkörpern ausgebildet hat. Die Wälzkörper sind als Kugeln ausgebildet. Die Wälzkörper einer jeden Reihe sind ferner in einem eigenen Käfig gehaltert und sind als Schrägkugellager ausgebildet.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2009 053 599 A1 offenbart ein Schrägwälzlager, mit zwei axial äußeren Wälzkörperreihen sowie einer axial mittleren Wälzkörperreihe. Das Schrägwälzlager besteht aus einem Außenring sowie wenigstens zwei Innenringen. Jede der Wälzkörperreihen ist in einem eigenen Käfig beweglich gehaltert. Die Wälzkörper der mittleren Wälzkörperreihe sind kleiner dimensioniert als die Wälzkörper der beiden axial benachbarten äußeren Wälzkörperreihen.
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Die schweizerische Patentschrift
CH 56202 A offenbart ein Kugellager für Radial- und Axialdruck. Der innere Ring ist zweiteilig ausgebildet. Der innere Ring und der äußere Ring haben drei sich gegenüberliegende Laufbahnen ausgebildet. Zwischen den Laufkugeln ist je eine Distanzkugel mit kleinerem Durchmesser als die Laufkugeln angeordnet. Mit einem Deckring werden die Distanzkugeln in den Laufbahnen gehalten. Ein Käfig ist nicht vorgesehen
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In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2006 004 297 A1 wird eine asymmetrisches dreireihiges Wälzlager beschrieben. Das Wälzlager umfasst einen ersten Lagerring und einen zweiten Lagerring und eine Vielzahl von zwischen dem ersten Lagerring und dem zweiten Lagerring angeordneten Wälzkörpern. Die Wälzkörper sind in mehreren Reihen angeordnet. Die Reihen sind in Längsrichtung des Wälzlagers asymmetrisch bezüglich einer beliebigen, auf der Längsrichtung des Wälzlagers senkrecht stehenden Ebene angeordnet.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2006 059 186 A1 betrifft ein Einstelllager mit einem Innenring und einem Außenring und dazwischen angeordneten Wälzkörpern. Um mit dem Einstelllager höhere Kräfte über einen weiteren Drehzahlbereich aufnehmen zu können, sind die Wälzkörper als Kugelrollen mit jeweils zwei symmetrisch von einer Kugelform abgeflachten sowie parallel zueinander angeordneten Seitenflächen ausgebildet.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2006 059 183 A1 betrifft ein mehrreihiges Radialwälzlager, welches im Wesentlichen aus einem ein- oder mehrteiligen äußeren Lagerring und einem ein- oder mehrteiligen inneren Lagerring besteht. Die Wälzkörper werden durch zumindest einen Lagerkäfig in Umfangsrichtung in gleichmäßigen Abständen zueinander gehalten und können auf den vorgesehenen Laufbahnen abrollen. Die Wälzkörper der einzelnen Reihen des Radialwälzlagers werden durch eine reihen- oder kreuzweise Kombination aus Kalottenkugeln und Vollkugeln oder ausschließlich durch Kalottenkugeln gebildet.
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Die deutsche Patentschrift
DE 102 33 938 B4 offenbart ein Maschinenelement mit zwei relativ zueinander beweglichen Bauteilen und zwischen diesen Bauteilen angeordneten Wälzkörpern unterschiedlichen Nominaldurchmessers. Der Durchmesserunterschied zwischen den Wälzkörpern unterschiedlichen Nominaldurchmessers ist derart gewählt, dass ein Wälzkörper geringeren Nominaldurchmessers erst in belastetem Zustand des Maschinenelements eine Tragfunktion erfüllt.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 2013/029 638 A1 offenbart ein Radlager mit mindestens zwei Lagern, wobei eines der beiden Lager als Wälzkörper Rollen verwendet.
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Die japanische Patentanmeldung
JP 2012-219 855 A offenbart ein Radlager, bei dem die Laufflächen für die einzelnen Wälzkörperreihen in unterschiedlichen radialen Abständen zur Achse vorgesehen sind. Die Wälzkörper sind in keinem gemeinsamen Käfig angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wälzlagereinheit zu schaffen, die kostengünstiger in der Herstellung ist, als die aus dem Stand der Technik bekannten Wälzlageranordnungen, und die ferner eine reduzierte Reibung besitzt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Wälzlageranordnung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein Radlager zu schaffen, das in der Herstellung kostengünstiger ist, als Radlager aus dem Stand der Technik, und eine reduzierte Reibung bzw. Verschleiß aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Radlager gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 5 umfasst.
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Die Wälzlageranordnung gemäß der Erfindung umfasst eine mittlere Reihe an Wälzkörpern, die zwischen einer inneren Reihe an Wälzkörpern und einer äußeren Reihe an Wälzkörpern angeordnet ist. Ferner umfasst die Wälzlageranordnung einen Innenring, der aus einem ersten Teil und einem zweiten Teil aufgebaut ist. Ebenso ist ein Außenring vorgesehen, wobei der erste Teil des Innenrings eine Laufbahn und der Außenring eine Laufbahn für die innere Reihe der Wälzkörper ausgebildet hat. Ferner haben der erste Teil und der zweite Teil des Innenrings eine gemeinsame Laufbahn und der Außenring eine Laufbahn für die mittlere Reihe der Wälzkörper ausgebildet. Ebenso hat der zweite Teil des Innenrings eine Laufbahn und der Außenring eine Laufbahn für die äußere Reihe der Wälzkörper ausgebildet.
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Die Wälzkörper der mittleren Reihe, die Wälzkörper der inneren Reihe und die Wälzkörper der äußeren Reihe sind als Kugeln ausgebildet.
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Die mittlere Reihe der Wälzkörper bildet zusammen mit der Laufbahn des ersten Teils und der Laufbahn des zweiten Teils des Innenrings, sowie mit der zugeordneten Laufbahn des Außenrings ein Vierpunktlager. Dabei sind mehrere Wälzkörper der mittleren Reihe mit einem Übermaß verbaut. In der Regel werden bei einem Vierpunktlager nur wenige Übermaßkugeln verbaut. Somit haben die restlichen Kugeln im Käfig ein Spiel und wirken z. B. bei Belastungen, die senkrecht zur Achse wirken, als reibungsmindernd. Bei einer schräg zur Achse wirkenden Belastung kommen diese zur Anlage mit den entsprechenden Innenringen und dem Außenring und nehmen somit die geforderten Kräfte auf.
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Die innere Reihe der Wälzkörper bilden zusammen mit der zugeordneten Laufbahn des ersten Teils des Innenrings und der zugeordneten Laufbahn des Außenrings ein Schrägkugellager. Ebenso bilden die äußere Reihe der Wälzkörper mit der zugeordneten Laufbahn des zweiten Teils des Innenrings, sowie der zugeordneten Laufbahn des Außenrings ebenfalls ein Schrägkugellager.
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Das Radlager, bzw. die Radlageranordnung gemäß der Erfindung, umfasst eine Radnabe. Die Radnabe hat einen ersten Teil eines Innenrings, der mindestens eine Laufbahn für eine Reihe an Wälzkörpern integriert hat, ausgebildet. Diese Laufbahn ist somit direkt in dem Bauteil für die Radnabe ausgebildet. Ferner trägt die Radnabe einen zweiten Teil des Innenrings, der eine Laufbahn für eine äußere Reihe an Wälzkörpern ausgebildet hat. Ebenso umfasst das Radlager einen Außenring, der sowohl eine Laufbahn für die innere Reihe der Wälzkörper, als auch eine Laufbahn für eine äußere Reihe der Wälzkörper ausgebildet hat. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine mittlere Reihe an Wälzkörpern zwischen der inneren Reihe und der äußeren Reihe der Wälzkörper vorgesehen ist. Dabei liegt die mittlere Reihe der Wälzkörper an der integrierten Laufbahn der Radnabe des ersten Teils des Innenrings und der Laufbahn des zweiten Teils des Innenrings, den die Radnabe trägt, an.
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Die integrierte Laufbahn des ersten Teils des Innenrings der Radnabe, die Laufbahn des zweiten Teils des Innenrings und die zugeordnete Laufbahn des Außenrings wirken mit den Wälzkörpern der mittleren Reihe zusammen und bilden ein Vierpunktlager. Ebenso sind mehrere Wälzkörper der mittleren Reihe mit einem Übermaß verbaut. Bei einem Vierpunktlager werden nur wenige Übermaßkugeln verbaut. Somit haben die restlichen Kugeln im Käfig Spiel und wirken bei einer Geradeausfahrt reibungsmindernd. Bei einer Kurvenfahrt kommen diese in Anlage mit den entsprechenden Laufbahnen, die der mittleren Reihe der Wälzkörper zugeordnet sind, und nehmen dann die geforderten Kräfte auf.
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Die Wälzkörper der inneren Reihe, die Wälzkörper der mittleren Reihe und die Wälzkörper der äußeren Reihe sind in einem gemeinsamen Käfig bewegbar gehaltert.
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Bei dem erfindungsgemäßen Radlager ist mindestens ein Mittel vorgesehen, mit dem mindestens eine Vorspannung der inneren Reihe der Wälzkörper und/oder der mittleren Reihe der Wälzkörper und/oder der äußeren Reihe der Wälzkörper einstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung sind die innere Reihe von Wälzkörpern und die äußere Reihe von Wälzkörpern derart vorgespannt, dass diese bei einer Geradeausfahrt eines Fahrzeugs belastet sind. In diesem Zustand ist die mittlere Reihe von Wälzkörpern unbelastet. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die mittlere Reihe von Wälzkörpern derart veränderlich vorgespannt ist, dass bei einer Kurvenfahrt die mittlere Reihe von Wälzkörpern belastet ist.
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Das gemäß der Erfindung zur Verfügung gestellte dreireihige Radlager ermöglicht somit eine Reibungsreduzierung gegenüber den für höhere Radlasten im Allgemeinen eingesetzten Kegelrollenlagern. Das erfindungsgemäße Radlager verfügt über zwei gleichmäßig vorgespannte Kugelreihen (Wälzkörperreihen). Zur weiteren Reduzierung der Reibung kann das Radlager so ausgelegt werden, dass bei Geradeausfahrt nur die innere Reihe der Kugeln und die äußere Reihe der Kugeln tragen. Bei einer Kurvenfahrt kommt die mittlere Reihe der Kugeln zum Eingriff. Dies wird dadurch erreicht, dass eine gezielte Veränderung der Vorspannung des Lagers vorgenommen wird.
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Wie bereits erwähnt, sind bei einer Geradeausfahrt nur die innere Reihe der Kugeln und die äußere Reihe der Kugeln belastet. Die mittlere Reihe der Kugeln ist unbelastet. Bei der Kurvenfahrt kommt die mittlere Reihe der Kugeln, die als Vierpunktlager ausgeführt ist, zum Eingriff, um das Fahrverhalten in der Kurve mit der geforderten hohen Steifigkeit unterstützen zu können. Hierzu werden in dem Vierpunktlager nur wenige Übermaßkugeln (mindestens drei) verbaut. Die restlichen Kugeln des Vierpunktlagers haben im Käfig Spiel und wirken bei Geradeausfahrt reibungsmindernd. Bei Kurvenfahrt kommen diese zur Anlage und nehmen dann die geforderten Kräfte auf.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind. Dabei zeigen:
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1 ein Vierpunktlager, gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine Wälzlageranordnung gemäß der Erfindung, bei der drei Reihen von Wälzlagern verbaut sind;
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3 ein Radlager bzw. eine Radlagereinheit, bei der ebenfalls drei Wälzlager verbaut sind;
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4 eine Prinzipdarstellung der Vorspannung, die an dem Radlager, bzw. Radlageranordnung bei Geradeausfahrt anliegt; und
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5 eine Prinzipdarstellung der Vorspannung, die an dem Radlager bzw. der Radlageranordnung bei einer Kurvenfahrt anliegt.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Vierpunktlagers 16 aus dem Stand der Technik. Vierpunktlager 16 gehören zu den einreihigen Schrägkugellagern und benötigen dadurch in axialer Richtung deutlich weniger Bauraum, als zweireihige Ausführungen. Das Vierpunktlager 16 besteht aus einem massiven Außenring 17 und einem geteilten Innenring, der aus einem ersten Teil 181 und einem zweiten Teil 182 besteht. Zwischen dem Außenring 17 und dem ersten Teil 181 und dem zweiten Teil 182 des Innenrings sind die Wälzkörper 3 angeordnet. Die Wälzkörper 3 liegen an der Laufbahn des Außenrings 17 und an der durch den ersten Teil 181 des Innenrings und den zweiten Teil 182 des Innenrings ausgebildeten Lauffläche mit einem Druckwinkel α an, so dass die Vierpunktlager 16 sehr tragfähig sind.
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2 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung 1. Die Wälzlageranordnung 1 besitzt eine mittlere Reihe 4 aus Wälzkörpern 3, die zwischen einer inneren Reihe 6i von Wälzkörpern 3 und einer äußeren Reihe 6a von Wälzkörpern 3 angeordnet ist. Ein Innenring 10 für die Wälzkörper 3 besteht aus einem ersten Teil 11 und einem zweiten Teil 12. Ebenso ist ein einteiliger Außenring 14 vorgesehen, der die Laufbahn 20a für die innere Reihe 61 der Wälzkörper 3, die Laufbahn 22a für die mittlere Reihe 4 der Wälzkörper 3 und die Laufbahn 24a für die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 ausgebildet hat. Wie bereits erwähnt, besteht der Innenring 10 aus einem ersten Teil 11 und einem zweiten Teil 12. Der erste Teil 11 des Innenrings 10 hat eine Laufbahn 20i für die innere Reihe 6i der Wälzkörper 3 ausgebildet. Der zweite Teil 12 des Innenrings 10 hat eine Laufbahn 24i für die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 ausgebildet.
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Wie der Darstellung der 2 zu entnehmen ist, sind die Wälzkörper 3 der mittleren Reihe 4, die Wälzkörper 3 der inneren Reihe 6i und die Wälzkörper 3 der äußeren Reihe 6a als Kugeln ausgebildet. Die Wälzkörper 3 (Kugeln) werden von einem einzigen Käfig 8 gehalten, so dass sie mit den jeweiligen ihnen zugeordneten Laufbahnen 20i, 20a, 22i, 23i, 22a und 24i, 24a in Wirkzusammenhang stehen.
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Die in 2 gezeigte Darstellung ist ein dreireihiges Lager. Die innere Reihe 6i der Wälzkörper 3 bildet das erste Lager, wobei die Wälzkörper 3 der inneren Reihe 6i mit der Laufbahn 20a des Außenrings 14 und der Laufbahn 20i des ersten Teils 11 des Innenrings 10 zusammenwirken. Das zweite Lager ist zwischen dem ersten Lager und dem dritten Lager angeordnet. Das zweite Lager ist als Vierpunktlager 16 ausgebildet. Dabei bildet die mittlere Reihe 4 der Wälzkörper 3 das zweite Lager. Die Wälzkörper 3 der mittleren Reihe 4 wirken mit der Laufbahn 22a des Außenrings 14, sowie der Laufbahn 22i des ersten Teils 11 des Innenrings 10 und der Laufbahn 23i des zweiten Teils 12 des Innenrings 10 zusammen. Das Vierpunktlager 16 der erfindungsgemäßen Anordnung aus 2 ist geeignet, hohe axiale Kräfte aufzunehmen. Um dies zu gewährleisten, sind in dem Vierpunktlager 16 nur wenige Übermaßkugeln (mindestens 3) verbaut. Somit haben die restlichen Kugeln im Käfig 8 der Wälzlageranordnung 1 ein Spiel und wirken so bei Abwesenheit einer axialen Belastung als reibungsmindernd.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist die innere Reihe 6i der Wälzkörper 3 zusammen mit der zugeordneten Laufbahn 20i des ersten Teils 11 des Innenrings 10 und der zugeordneten Laufbahn 20a des Außenrings 14 derart angeordnet, dass sich daraus ein Schrägkugellager ergibt. Ebenso ist die äußerer Reihe 6a der Wälzkörper 3 mit der zugehörigen Laufbahn 24i des zweiten Teils 12 des Innenrings 10 und der zugeordneten Laufbahn 24a des Außenrings 14 ebenfalls so angeordnet, dass sich ein Schrägkugellager ergibt.
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3 zeigt die schematische Ausgestaltung eines Radlagers 2 mit mehreren Wälzlagern. Das Radlager 2 besteht aus einer Radnabe 7, die eine Bohrung 30 ausgebildet hat. Am inneren der Bohrung 30 sind mehrere Keilnuten 32 ausgeformt. Über die Keilnuten 32 kann eine mechanische und form- und kraftschlüssige Verbindung zu einem nicht dargestellten Antrieb hergestellt werden. Die Radnabe 7 hat einen Nabenflansch 34 integriert, mittels dem mehrere Montagebolzen 36 verbindbar sind. Ebenso hat die Radnabe 7 einen ersten Teil 11 des Innenrings 10 ausgebildet. Die Radnabe 7 hat ferner eine Ausformung 38 ausgeformt, die zur Aufnahme eines zweiten Teils 12 des Innenrings 10 dient. Der erste Teil 11 des Innenrings 10 hat eine Laufbahn 20i für eine innere Reihe 6i von Wälzkörpern 3 integriert. Diese Laufbahn 20i ist somit direkt in der Radnabe 7 ausgeformt. Ferner hat der zweite Teil 12 des Innenrings 10 eine Laufbahn 24i für eine äußere Reihe 6a von Wälzkörpern 3 ausgebildet. Der erste Teil 11 des Innenrings 10, den die Radnabe 7 trägt, hat ebenfalls eine Laufbahn 22i ausgebildet. Auf der Laufbahn 22i des ersten Teils 11 des Innenrings 10 und der Laufbahn 23i des zweiten Teils 12 des Innenrings 10 rollen die Wälzkörper 3 der mittleren Reihe 4 ab. Das Radlager 2 gemäß der Erfindung besteht somit aus drei Reihen von Wälzlagern 3.
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Den Wälzkörpern 3 der inneren Reihe 6i, der mittleren Reihe 4 und der äußeren Reihe 6a ist ein Außenring 14 zugeordnet, der einen Flansch 40 trägt. Der Außenring 14 hat eine Laufbahn 20a für die innere Reihe 6i der Wälzkörper 3, eine Laufbahn 22a für die mittleren Reihe 4 der Wälzkörper 3 und eine Laufbahn 24a für die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 ausgebildet. Zwischen der Laufbahn 20a des Außenrings 14 und der Laufbahn 22i des ersten Teils 11 des Innenrings 10, der Laufbahn 22a des Außenrings 14 und den Laufbahnen 22i und der Laufbahn 23i des ersten Teils 11 bzw. des zweiten Teils 12 des Innenrings und der Laufbahn 24a des Außenrings und der Laufbahn 24i des zweiten Teils 12 des Innenrings 10 sind die Wälzkörper 3 in einem gemeinsamen Käfig 8 bewegbar gehaltert.
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Die Wälzkörper 3, die mit der integrierten Laufbahn 22i des ersten Teils 11 des Innenrings 10 der Radnabe 7, der Laufbahn 23i des zweiten Teils 12 des Innenrings 10 und der zugeordneten Laufbahn 22a des Außenrings 14 zusammenwirken, bilden somit in der mittleren Reihe 4 der Wälzkörper 3 ein Vierpunktlager 16. In diesem Vierpunktlager 16 sind mehrere Wälzkörper 3 mit einem Übermaß verbaut. In der Regel sind mindestens drei Wälzkörper 3 in einem Vierpunktlager 16 mit einem Übermaß verbaut. Bei einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs kommen die Wälzkörper 3 der mittleren Reihe 4 zum Eingriff. Diesen Eingriff erzielt man durch eine gezielte Veränderung der Vorspannung der Wälzkörper 3 in dem Wälzlager der mittleren Reihe 4 der Wälzkörper 3. Wie aus der 3 zu entnehmen ist, umfasst das erfindungsgemäße Radlager 2 drei in Reihe angeordnete Wälzlager, die durch die innere Reihe 6i, die mittlere Reihe 4 und die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 gebildet sind. Das erfindungsgemäße Radlager 2 verfügt über zwei gleichmäßig vorgespannte Kugelreihen (Wälzkörperreihen). Zur weiteren Reduzierung der Reibung ist das Radlager 2 so ausgelegt, dass bei einer Geradeausfahrt des Kraftfahrzeugs nur die innere Reihe 6i der Wälzkörper 3 und die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 die Last tragen. Bei einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs kommt die mittlere Reihe 4 der Wälzkörper 3 zum Eingriff.
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Bei den in 4 und 5 gezeigten Prinzipdarstellungen ist die eingestellte Lagerspannung des erfindungsgemäßen Radlagers 2 bei einer Geradeausfahrt bzw. einer Kurvenfahrt dargestellt. Wie bereits erwähnt, bilden die innere Reihe 6i der Wälzkörper und die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 jeweils ein Schrägkugellager, das so ausgelegt ist, das bei einer Geradeausfahrt, wie in 4 dargestellt, die innere Reihe 6i und die äußere Reihe 6a der Wälzkörper 3 die Last tragen. Der inneren Reihe 6i der Wälzkörper 3 und der äußeren Reihe 6a der Wälzkörper 3 ist jeweils ein Mittel 15 zugeordnet, mit dem eine gezielte Veränderung der Lagervorspannung eingestellt werden kann. Der mittleren Reihe 4 der Wälzkörper 3 ist ebenfalls ein Mittel 15 zum Einstellen der Vorspannung zugeordnet. Bei der in 4 gezeigten Geradeausfahrt ist die mittlere Reihe 4 der Wälzkörper 3 unbelastet. In 5 ist die Situation dargestellt, dass die mittlere Reihe 4 der Wälzkörper 3 durch das Mittel 15 zur Einstellung der Vorspannung belastet ist. Wie bereits in der vorangehenden Beschreibung erwähnt, ist die mittlere Reihe 4 der Wälzkörper 3 als Vierpunktlager 16 ausgeführt. Durch die in 5 dargestellte gezielte Veränderung der Lagervorspannung kommen nun die Wälzkörper 3 des Vierpunktlagers 16 zum Eingriff, um somit das Fahrverhalten in der Kurve mit der geforderten hohen Steifigkeit unterstützen zu können. In dem Vierpunktlager 16 sind mehrere Übermaßkugeln (mindestens 3) verbaut. Somit haben die restlichen Kugeln (bzw. Wälzkörper) im Käfig 8 genügend Spiel und wirken somit bei Geradeausfahrt, wie in 4 dargestellt, reibungsmindernd. Durch die Veränderung der Lagervorspannung kommen diese Kugeln zur Anlage mit den entsprechenden Laufbahnen 22i, 23i und 22A und nehmen somit dann die geforderten Kräfte auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wälzlageranordnung
- 2
- Radlager
- 3
- Wälzkörper
- 4
- mittlere Reihe
- 6a
- äußere Reihe
- 6i
- innere Reihe
- 7
- Radnabe
- 8
- Käfig
- 10
- Innenring
- 11
- erster Teil des Innenrings
- 12
- zweiter Teil des Innenrings
- 14
- Außenring
- 15
- Mittel
- 16
- Vierpunktlager
- 17
- Außenring
- 181
- erster Teil des Innenrings
- 182
- zweiter Teil des Innenrings
- 20a
- Laufbahn
- 20i
- Laufbahn
- 22a
- Laufbahn
- 22i
- Laufbahn
- 23i
- Laufbahn
- 24a
- Laufbahn
- 24i
- Laufbahn
- 30
- Bohrung
- 32
- Keilnuten
- 34
- Nabenflansch
- 36
- Montagebolzen
- 38
- Ausformung
- 40
- Flansch
- α
- Druckwinkel