DE102014214563A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Stand der Technik
- Die
DE 10 2009 007 051 B3 offenbart einen Fahrzeugsitz, mit einer als Sitzschienenpaar ausgebildeten Basis und einem mittels einer vorderen Schwinge und einer hinteren Schwinge an der Basis angelenkten Sitzkissen. Eine mittels eines Fußes an der Basis befestigte Lehne ist mittels eines Beschlags schwenkbar um eine Lehnenschwenkachse. Eine Koppel ist einerseits an der hinteren Schwinge und andererseits exzentrisch zur Lehnenschwenkachse an der Lehne angelenkt, so dass eine Schwenkbewegung der Lehne um die Lehnenschwenkachse zwangsläufig eine Bewegung des Sitzkissens verursacht. Der Fahrzeugsitz ist von einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung überführbar. Bei der Überführung von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung wird die Lehne nach vorne in Richtung des Sitzkissens geschwenkt und dadurch das Sitzkissen mittels der Koppel in Fahrtrichtung nach vorne und unten geschwenkt, so dass die Lehne in der Nichtgebrauchsstellung eine weitgehend horizontale Endlage einnehmen kann. - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere ein gegenüber dem Stand der Technik weniger weit nach vorne verlagertes Sitzkissen in der Nichtgebrauchsstellung zu erreichen. Insbesondere soll ein Fahrzeugsitz zur Verfügung gestellt werden, der auch in Fahrzeuginnenräumen mit Bauraumverhältnissen verwendbar ist, in denen Fahrzeugsitze mit einer über eine starre Koppel zwischen Sitzkissen und Lehne ausgebildeten Sitzkissenabsenkung nicht einsetzbar sind.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Fahrzeugsitz mit einer Basis und einem mittels einer vorderen Schwinge und einer hinteren Schwinge an der Basis angelenkten Sitzkissen und einer mittels wenigstens eines Beschlags zumindest mittelbar mit der Basis verbundenen und um eine Lehnenschwenkachse schwenkbaren Lehne, wobei der Fahrzeugsitz von einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung überführbar ist. Während des Übergangs von der Gebrauchsstellung in eine Zwischenstellung ist eine Bewegung der Lehne von einer Bewegung des Sitzkissens entkoppelt, und während des Übergangs von der Zwischenstellung in die Nichtgebrauchsstellung ist die Bewegung der Lehne mittels eines Koppelgetriebes mit der Bewegung des Sitzkissens gekoppelt.
- Dadurch, dass während des Übergangs von der Gebrauchsstellung in eine Zwischenstellung eine Bewegung der Lehne von einer Bewegung des Sitzkissens entkoppelt ist und während des Übergangs von der Zwischenstellung in die Nichtgebrauchsstellung die Bewegung der Lehne mittels eines Koppelgetriebes mit der Bewegung des Sitzkissens gekoppelt ist, macht das Sitzkissen einen kleineren Weg nach vorne und unten, als dies bei einer aus dem Stand der Technik bekannten starren Kopplung der Fall ist. Es kann dadurch eine Sitzkissenabsenkung zur Verfügung gestellt werden, bei der das Sitzkissen nicht mit einer vorderen Sitzreihe kollidiert. Es können zudem diverse andere Funktionen, wie zum Beispiel eine Easy-Entry-Ansteuerung der Sitzschienen, verwirklicht werden, die bei Verwendung einer starren Kopplung zwischen Sitzkissen und Lehne nicht möglich wären.
- Vorzugsweise weist die vordere Schwinge zwei mit Gelenken versehene Enden auf, von denen ein Ende mittels eines ersten Gelenks an der Basis, insbesondere einem Adapter der Basis, angelenkt ist und das andere Ende mittels eines zweiten Gelenks an dem Sitzkissen, insbesondere an einer Koppel des Sitzkissens, angelenkt ist. Vorzugsweise weist die hintere Schwinge zwei mit Gelenken versehene Enden auf, von denen ein Ende mittels eines dritten Gelenks an der Basis, insbesondere einem Adapter der Basis, angelenkt ist und das andere Ende mittels eines vierten Gelenks an dem Sitzkissen, insbesondere an einer Sitzkissenkoppel, angelenkt ist. Die Basis, die vordere Schwinge, die hintere Schwinge und das Sitzkissen bilden eine Viergelenkanordnung, die es ermöglicht, das Sitzkissen ausgehend von einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung zu schwenken.
- Vorzugsweise wird die das Sitzkissen tragende Viergelenkanordnung in der Gebrauchsstellung, insbesondere einer Designstellung, im Bereich der vorderen Schwinge verriegelt. Durch Schwenken der Lehne in eine erste Zwischenstellung wird die Viergelenkanordnung entriegelt. Anschließend wird die Lehne bis in eine zweite Zwischenstellung vorgeschwenkt. Nach Erreichen der zweiten Zwischenstellung wird das Sitzkissen beim Weiterschwenken der Lehne mittels des Viergelenks in seine Nichtgebrauchsstellung (Ladebodenstellung) gebracht.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass das Koppelgetriebe während des Übergangs von der Gebrauchsstellung in eine Zwischenstellung unbetätigt ist, und während des Übergangs von der Zwischenstellung in die Nichtgebrauchsstellung mittels eines kinematisch an die Lehne gekoppelten Mitnehmers angetrieben wird. Der Mitnehmer kann ein Bolzen Sein. Der Mitnehmer kann ein Nocken sein. Der Mitnehmer kann an einer Lehnenstruktur befestigt oder ausgebildet sein. Der Mitnehmer kann an einem lehnenfesten Beschlagteil befestigt oder ausgebildet sein.
- Das Koppelgetriebe weist vorzugsweise eine Steuerschwinge auf, die mittels eines fünften Gelenks drehbar an der Basis, insbesondere an einem Adapter der Basis gelagert ist, und während des Übergangs von der Zwischenstellung in die Nichtgebrauchsstellung von dem Mitnehmers angetrieben wird. Eine Koppel kann die Steuerschwinge gelenkig mit der hinteren Schwinge verbinden. Dabei lässt sich das Koppelgetriebe einfach und kostengünstig gestalten, indem ein erstes Schwingenende der Steuerschwinge während des Übergangs von der Zwischenstellung in die Nichtgebrauchsstellung von dem Mitnehmer angetrieben wird, ein zweites Schwingenende der Steuerschwinge mittels eines sechsten Gelenks mit der Koppel verbunden ist und das der Lagerung der Steuerschwinge an der Basis dienende fünfte Gelenk zwischen dem ersten Schwingenende und dem zweiten Schwingenende angeordnet ist. Die Koppel kann mittels eines siebten Gelenks an der hinteren Schwinge angelenkt sein und das siebte Gelenk kann exzentrisch zum dritten Gelenk angeordnet sein. Alternativ kann die Koppel mittels eines siebten Gelenks an der vorderen Schwinge angelenkt sein.
- Ein automatisches Zurückschwenken des Sitzkissens aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung während eines entsprechenden Zurückschwenkens der Lehne lässt sich erreichen, indem eine Feder das Sitzkissen in Richtung der Gebrauchsstellung vorspannt. Die Feder kann zwischen der Basis, insbesondere einem Adapter der Basis, und der hinteren Schwinge wirken. Vorzugsweise ist die Feder eine Zugfeder mit zwei Federenden, wobei ein Federende an der Basis, insbesondere an einem Adapter der Basis, und das andere Federende an der hinteren Schwinge befestigt ist. Die Feder wird beim Übergang von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung gespannt. Die Rückstellung des Sitzkissens erfolgt über die, durch die vorherige Absenkung des Sitzkissens, vorgespannte Feder.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine schematische Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes, -
2 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes, wobei die Lehne, unterschiedlichen Stellungen des Fahrzeugsitzes entsprechend, in unterschiedlichen Stellungen dargestellt ist, -
3 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in einer Gebrauchsstellung, -
4 : einen Ausschnitt aus3 mit einer Detailansicht auf einen Bereich um eine Lehnenschwenkachse, -
5 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in einer ersten Zwischenstellung, -
6 : einen Ausschnitt aus5 mit einer Detailansicht auf den Bereich um die Lehnenschwenkachse, -
7 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in einer zweiten Zwischenstellung, -
8 : einen Ausschnitt aus7 mit einer Detailansicht auf den Bereich um die Lehnenschwenkachse, -
9 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in einer Nichtgebrauchsstellung und -
10 : einen Ausschnitt aus9 mit einer Detailansicht auf den Bereich um die Lehnenschwenkachse. - Ein Fahrzeugsitz
1 für eine mittlere oder hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Vans, weist ein Sitzkissen3 und eine Lehne5 auf. Die Lehne5 ist mittels mindestens eines Beschlags7 , vorliegend zweier Beschläge7 , in ihrer Neigung relativ zum Sitzkissen3 einstellbar. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels sind einer oder beide Beschläge7 einfache Gelenke, die eine Drehachse bilden, die wenigstens indirekt verriegelbar ist, beispielsweise mittels eines in einem oberen Bereich der Lehne5 befestigten Drehfallenschlosses, das mit einem fahrzeugfesten Bügel verriegelbar ist. - Bei den nachfolgend verwendeten Richtungsangaben wird davon ausgegangen, dass der Fahrzeugsitz
1 in Vorwärtsfahrtrichtung im Kraftfahrzeug angeordnet ist. Unter dem Begriff Sitzkissen3 soll die gesamte Baugruppe, bestehend aus einer tragenden Sitzkissenstruktur und einem bezogenen Polster, verstanden werden. Soweit Bauteile nachfolgend als am Sitzkissen3 angelenkt beschrieben sind, ist hierunter eine Anlenkung an der Sitzkissenstruktur des Sitzkissens3 zu verstehen. - Im Folgenden wird der Einfachheit halber nur die linke Fahrzeugsitzseite des im Wesentlichen symmetrischen Fahrzeugsitzes
1 beschrieben, und zwar zunächst in einer Gebrauchsstellung101 . Die Beschläge7 ermöglichen vorliegend eine Neigungseinstellung der Lehne5 , so dass mehrere Gebrauchsstellungen101 , in denen ein Insasse in den Fahrzeugsitz1 einsitzen kann, möglich sind. Eine zwischen der steilsten und der flachsten Gebrauchsstellung101 angeordnete Gebrauchsstellung101 wird als Designstellung bezeichnet, in welcher die Lehne5 um beispielsweise 22° gegenüber der Vertikalen nach hinten geneigt ist. - Der Fahrzeugsitz
1 weist eine mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbundene Basis10 auf. Eine Sitzkissenkoppel40 ist Bestandteil des Sitzkissens3 und kann einteilig mit der Sitzkissenstruktur ausgebildet sein. Die Sitzkissenkoppel40 ist mittels einer vorderen Schwinge15 und einer hinteren Schwinge25 gelenkig mit der Basis10 verbunden. Die vordere Schwinge15 ist an beiden Enden mit Gelenken16 ,17 versehen, von denen ein erstes Gelenk16 die Anlenkung an der Basis10 und ein zweites Gelenk17 die Anlenkung am vorderen Ende der Sitzkissenkoppel40 des Sitzkissens3 bildet. Mittels der hinteren Schwinge25 ist die Sitzkissenkoppel40 und damit das Sitzkissen3 in einem hinter der vorderen Schwinge15 liegenden Bereich gelenkig mit der Basis10 verbunden, indem diese hintere Schwinge25 an beiden Enden mit Gelenken26 ,27 versehen ist, von denen ein drittes Gelenk26 die Anlenkung an der Basis10 und ein viertes Gelenk27 die Anlenkung am hinteren Ende der Sitzkissenkoppel40 des Sitzkissens3 bildet. - Die vier Gelenke
16 ,17 ,26 und27 definieren ein Viergelenk, dessen vier Getriebeglieder die Basis10 , die beiden Schwingen15 ,25 und die Sitzkissenkoppel40 des Sitzkissens3 sind. Dabei nehmen die beiden Schwingen15 ,25 zueinander eine annähernd parallele Stellung ein, können in einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels jedoch auch von der Parallelität abweichende Ausrichtungen einnehmen. - Die Basis
10 ist im Ausführungsbeispiel als ein (in Fahrtrichtung ausgerichtetes) Sitzschienenpaar ausgebildet, welches die Möglichkeit einer Längseinstellung des Fahrzeugsitzes1 eröffnet, wobei auf der rechten Fahrzeugsitzseite, also quer zur Fahrtrichtung versetzt, ein gleiches Sitzschienenpaar angeordnet ist. Die Basis10 kann aber alternativ als ein einziges, fest mit der Fahrzeugstruktur verbundenes Bauteil ausgebildet oder die Fahrzeugstruktur selber oder eine Mischform aus den vorgenannten Möglichkeiten sein. Die verschiedenen Varianten der Basis10 können auch zu einem Baukastensystem zusammengefasst sein. - Jedes der beiden Sitzschienenpaare der Basis
10 weist vorliegend eine direkt mit der Fahrzeugstruktur verbundene erste Sitzschiene12 und eine relativ zu dieser in Längsrichtung verschiebbare zweite Sitzschiene14 auf. Die beiden im wesentlichen U-förmig profilierten Sitzschienen12 und14 hintergreifen einander wechselseitig mit ihren nach innen bzw. nach außen gebogenen Längsrändern und sind – mittels einer an sich bekannten Schienenverriegelungsvorrichtung – miteinander verriegelbar. - Zur Anlenkung der vorderen Schwinge
15 mittels des ersten Gelenks16 , der hinteren Schwinge25 mittels des zweiten Gelenks17 und der Lehne5 mittels des Beschlags7 , steht von der zweiten Sitzschiene14 ein Adapter9 ab, der Bestandteil der Basis10 sein kann und vorliegend ist. Der Adapter9 kann sich annähernd über die gesamte Länge der zweiten Sitzschiene14 erstrecken oder alternativ aus mehreren Adapterteilen bestehen. Vorliegend ist der Adapter9 an der zweiten Sitzschiene14 befestigt, kann aber auch einstückig mit dieser ausgebildet sein. - An dem Adapter
9 ist ein erstes Beschlagteil des Beschlags7 befestigt, während ein relativ zum ersten Beschlagteil, um die Lehnenschwenkachse A schwenkbares und mit diesem verriegelbares zweites Beschlagteil des Beschlags7 an der Lehne5 befestigt ist. Als Beschläge7 können an sich bekannte Lehneneinstellbeschläge, wie beispielsweise in derWO 00/44582 A1 DE 199 38 666 B4 offenbarte Getriebebeschläge, zum Einsatz kommen, welche der Neigungseinstellung und dem Freischwenken der Lehne5 dienen. - An dem Adapter
9 der Basis10 ist zudem eine Verriegelungsvorrichtung30 zum Zusammenwirken mit der vorderen Schwinge15 befestigt. Die Verriegelungsvorrichtung30 ist vorliegend ein an sich bekanntes Drehfallenschloss, das einen an der vorderen Schwinge15 in einem Abstand zum ersten Gelenk16 befestigten Bolzen aufnehmen und diesen verriegeln kann. Bei verriegelter Verriegelungsvorrichtung30 kann die vordere Schwinge15 nicht geschwenkt werden. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist die Verriegelungsvorrichtung30 nicht an dem Adapter9 befestigt, sondern an dem Sitzkissen3 oder dessen Sitzkissenkoppel40 . In weiteren Abwandlungen des Ausführungsbeispiels wirkt die Verriegelungsvorrichtung30 zwischen der hinteren Schwinge25 und der Basis10 oder zwischen der hinteren Schwinge25 und dem Sitzkissen3 oder dessen Sitzkissenkoppel40 . Die Verriegelungsvorrichtung30 kann alternativ auch das Sitzkissen3 oder dessen Sitzkissenkoppel40 mit der Basis10 verriegeln. - In einer weiteren Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist zumindest der Beschlag
7 nicht an einem fest mit der zweiten Sitzschiene14 verbundenen Adapter, sondern an einem hinteren Fuß angelenkt, welcher lösbar mit der zweiten Sitzschiene14 verbunden ist, so dass die Lehne5 eine Versatzbewegung relativ zum Sitzkissen3 machen kann. - Zur zeitweisen Verbindung zwischen einer Viergelenkanordnung und der Lehne
5 , ist vorliegend ein Kopplungsmechanismus angeordnet, welcher eine Steuerschwinge50 , eine Koppel60 , einen Mitnehmer70 und eine Feder80 aufweist. Die Viergelenkanordnung besteht aus der Basis10 , den beiden Schwingen15 ,25 und der Sitzkissenkoppel40 . Die Viergelenkanordnung dient der Relativbewegung zwischen Basis10 und Sitzkissen3 . - Die Steuerschwinge
50 weist eine gestreckte, annähernd lineare Form mit einem ersten Schwingenende51 und einem zweiten Schwingenende52 auf. Mittels eines zwischen dem ersten Schwingenende51 und dem zweiten Schwingenende52 angeordneten fünften Gelenks55 ist die Steuerschwinge50 drehbar an einem hinteren Bereich des Adapters9 angelenkt. Die Steuerschwinge50 ist somit drehbar an der Basis10 angelenkt. Das erste Schwingenende51 ist in einem Bereich zwischen der Lehnenschwenkachse A und dem fünften Gelenk55 angeordnet. Das zweite Schwingenende52 ist in einem Bereich zwischen der zweiten Sitzschiene14 und dem fünften Gelenk55 angeordnet. - Die Koppel
60 weist zwei Enden auf, von denen ein Ende mittels eines sechsten Gelenks56 an das zweite Schwingenende52 der Steuerschwinge50 angelenkt ist. Das zweite Ende der Koppel60 ist mittels eines siebten Gelenks67 an die zweite Schwinge25 angelenkt. Das siebte Gelenk67 ist dabei zwischen dem dritten Gelenk26 und dem vierten Gelenk27 angeordnet. - Der Mitnehmer
70 ist am Beschlag7 befestigt und vorliegend als Steuernocken ausgebildet. Der Mitnehmer70 ist exzentrisch zu der Lehnenschwenkachse A angeordnet und erstreckt sich in einer parallel zur Lehnenschwenkachse A verlaufenden Querrichtung. Beim Schwenken der Lehne5 bewegt sich der Mitnehmer70 auf einem Kreisbogen75 um die Lehnenschwenkachse A. Dieser Kreisbogen75 schneidet das erste Schwingenende51 . - In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist der Mitnehmer
70 unmittelbar an der Lehne5 oder einem weiteren, mit der Lehne5 verbundenen Bauteil befestigt. Der Mitnehmer70 wirkt auf eine nachfolgend noch näher beschriebene Weise mit ersten Schwingenende51 der Steuerschwinge50 zusammen. - Die Feder
80 ist vorliegend als Zugfeder mit zwei Federenden ausgeführt. Eines der beiden Federenden ist an der hinteren Schwinge25 eingehängt; das andere der beiden Federenden ist an einem mit der Basis10 verbundenen Bauteil eingehängt, beispielsweise an dem Adapter9 . Die Feder80 spannt die hintere Schwinge25 in Richtung der Gebrauchsstellung101 des Fahrzeugsitzes1 vor. - Der Bewegungsablauf des Fahrzeugsitzes
1 zwischen der Gebrauchsstellung101 und einer Nichtgebrauchsstellung104 , vorliegend einer Ladebodenstellung zur Vergrößerung eines Laderaums des Fahrzeugs, ist in den3 bis10 dargestellt. - Die
3 und4 zeigen die Gebrauchsstellung101 . Die Lehne5 steht in der Designstellung, die eine bevorzugte von mehreren möglichen Gebrauchsstellungen101 darstellt. Die Designstellung ist vorliegend um 22° gegenüber einer Vertikalen nach hinten geneigt. Der Beschlag7 ist verriegelt. Die Verriegelungsvorrichtung30 ist verriegelt. Der Mitnehmer70 befindet sich in einem Abstand zu dem ersten Schwingenende51 . Bezogen auf den Kreisbogen75 schließen der Mitnehmer70 und das erste Schwingenende51 einen Winkel von annähernd 81° zwischen sich ein. Zum Einnehmen einer anderen Stellung der Lehne5 muss der Beschlag7 in an sich bekannter Weise, beispielsweise mittels eines Bedienhebels, entriegelt werden. - Die
5 und6 zeigen eine erste Zwischenstellung102 , bei der die Lehne5 gegenüber der Gebrauchsstellung101 vorliegend um etwa 37° nach vorne geschwenkt ist. Die erste Zwischenstellung102 wird auch als Einstiegsstellung oder Easy-Entry-Position bezeichnet, da in dieser Stellung ein einfacher Einstieg in eine hinter dem Fahrzeugsitz1 gelegene Sitzreihe ermöglicht ist. Der Beschlag7 ist entriegelt. Die Verriegelungsvorrichtung30 ist über eine an sich bekannte, in den Figuren nicht dargestellte Steuerscheibe des Beschlags7 , die mittels eines Bowdenzugs mit der Verriegelungsvorrichtung30 verbunden ist, entriegelt. Der Mitnehmer70 befindet sich in einem Abstand zu dem ersten Schwingenende51 . Bezogen auf den Kreisbogen75 schließen der Mitnehmer70 und das erste Schwingenende51 einen Winkel von annähernd 45° zwischen sich ein. Die Stellung des Sitzkissens3 ist gegenüber der Stellung des Sitzkissens3 in der Gebrauchsstellung101 unverändert. - Die
7 und8 zeigen eine zweite Zwischenstellung103 , bei der die Lehne5 gegenüber der Gebrauchsstellung101 vorliegend um etwa 81° nach vorne geschwenkt ist. Der Beschlag7 ist entriegelt. Die Verriegelungsvorrichtung30 ist über die Steuerscheibe des Beschlags7 entriegelt gehalten. Der Mitnehmer70 befindet sich in Kontakt mit dem ersten Schwingenende51 , das jedoch in einer gegenüber der Gebrauchsstellung101 unveränderten Lage ist. Auch das Sitzkissen3 befindet sich in einer unveränderten Lage. - In den
9 und10 ist die Nichtgebrauchsstellung104 der Lehne5 dargestellt, die gegenüber der Gebrauchsstellung101 vorliegend um etwa 102° nach vorne geschwenkt ist. Während des Überführens des Fahrzeugsitzes1 aus der in den7 und8 dargestellten zweiten Zwischenstellung103 in die Nichtgebrauchsstellung104 schwenkt der Mitnehmer70 weiter um die Lehnenschwenkachse A und nimmt das erste Schwingenende51 derart mit, dass sich die Steuerschwinge50 um das fünfte Gelenk55 dreht. Dadurch wird das zweite Schwingenende52 der Steuerschwinge50 in Richtung der hinteren Schwinge25 bewegt. Die Koppel60 bewegt sich entsprechend und übt ein Moment auf die hintere Schwinge25 aus. Die hintere Schwinge25 schwenkt dadurch um das dritte Gelenk26 , so dass das Sitzkissen3 nach vorne und unten geschwenkt wird. Dadurch wird die Feder80 gelängt und damit vorgespannt. Der Beschlag7 verriegelt die Nichtgebrauchsstellung104 . Alternativ kann der Beschlag7 in der Nichtgebrauchsstellung104 geöffnet bleiben. - Die Rückkehr in die Gebrauchsstellung
101 erfolgt nach dem Entriegeln des Beschlags7 in umgekehrter Reihenfolge der zuvor beschriebenen Schritte. Beim Übergang von der Nichtgebrauchsstellung104 in die zweite Zwischenstellung103 zieht die vorgespannte Feder80 das Sitzkissen3 zurück nach oben und hinten in seine ursprüngliche Lage. Dadurch gelangen auch die Koppel60 und die Steuerschwinge50 in deren ursprüngliche Lage. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzkissen
- 5
- Lehne
- 7
- Beschlag
- 9
- Adapter
- 10
- Basis
- 12
- erste Sitzschiene
- 14
- zweite Sitzschiene
- 15
- vordere Schwinge
- 16
- erstes Gelenk
- 17
- zweites Gelenk
- 25
- hintere Schwinge
- 26
- drittes Gelenk
- 27
- viertes Gelenk
- 30
- Verriegelungsvorrichtung
- 40
- Sitzkissenkoppel
- 50
- Steuerschwinge
- 51
- erstes Schwingenende
- 52
- zweites Schwingenende
- 55
- fünftes Gelenk
- 56
- sechstes Gelenk
- 60
- Koppel
- 67
- siebtes Gelenk
- 70
- Mitnehmer
- 75
- Kreisbogen
- 80
- Feder
- 101
- Gebrauchsstellung, Designstellung
- 102
- erste Zwischenstellung
- 103
- zweite Zwischenstellung
- 104
- Nichtgebrauchsstellung, Ladebodenstellung
- A
- Lehnenschwenkachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009007051 B3 [0002]
- WO 00/44582 A1 [0030]
- DE 19938666 B4 [0030]
Claims (10)
- Fahrzeugsitz (
1 ), insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einer Basis (10 ) und einem mittels einer vorderen Schwinge (15 ) und einer hinteren Schwinge (25 ) an der Basis (10 ) angelenkten Sitzkissen (3 ) und einer mittels wenigstens eines Beschlags (7 ) zumindest mittelbar mit der Basis (10 ) verbundenen und um eine Lehnenschwenkachse (A) schwenkbaren Lehne (5 ), wobei der Fahrzeugsitz (1 ) von einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung (101 ) in eine Nichtgebrauchsstellung (104 ) überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass während des Übergangs von der Gebrauchsstellung (101 ) in eine Zwischenstellung (103 ) eine Bewegung der Lehne (5 ) von einer Bewegung des Sitzkissens (3 ) entkoppelt ist und während des Übergangs von der Zwischenstellung (103 ) in die Nichtgebrauchsstellung (104 ) die Bewegung der Lehne (5 ) mittels eines Koppelgetriebes (50 ,55 ,56 ,60 ,67 ) mit der Bewegung des Sitzkissens (3 ) gekoppelt ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Schwinge (15 ) zwei mit Gelenken (16 ,17 ) versehene Enden aufweist, von denen ein Ende mittels eines ersten Gelenks (16 ) an der Basis (10 ), insbesondere einem Adapter (9 ) der Basis (10 ), angelenkt ist und das andere Ende mittels eines zweiten Gelenks (17 ) an dem Sitzkissen (3 ), insbesondere an einer Sitzkissenkoppel (40 ) des Sitzkissens (3 ), angelenkt ist und das die hintere Schwinge (25 ) zwei mit Gelenken (26 ,27 ) versehene Enden aufweist, von denen ein Ende mittels eines dritten Gelenks (26 ) an der Basis (10 ), insbesondere einem Adapter (9 ) der Basis (10 ), angelenkt ist und das andere Ende mittels eines vierten Gelenks (27 ) an dem Sitzkissen (3 ), insbesondere an einer Sitzkissenkoppel (40 ), angelenkt ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe (50 ,55 ,56 ,60 ,67 ) während des Übergangs von der Gebrauchsstellung (101 ) in eine Zwischenstellung (103 ) unbetätigt ist und während des Übergangs von der Zwischenstellung (103 ) in die Nichtgebrauchsstellung (104 ) mittels eines kinematisch an die Lehne (5 ) gekoppelten Mitnehmers (70 ) angetrieben wird. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe (50 ,55 ,56 ,60 ,67 ) eine Steuerschwinge (50 ) aufweist, die mittels eines fünften Gelenks (55 ) drehbar an der Basis (10 ), insbesondere an einem Adapter (9 ) der Basis (10 ) gelagert ist, und während des Übergangs von der Zwischenstellung (103 ) in die Nichtgebrauchsstellung (104 ) von dem Mitnehmers (70 ) angetrieben wird. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe (50 ,55 ,56 ,60 ,67 ) eine Koppel (60 ) aufweist, die die Steuerschwinge (50 ) gelenkig mit der hinteren Schwinge (25 ) verbindet. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Schwingenende (51 ) der Steuerschwinge (50 ) während des Übergangs von der Zwischenstellung (103 ) in die Nichtgebrauchsstellung (104 ) von dem Mitnehmer (70 ) angetrieben wird, ein zweites Schwingenende (52 ) der Steuerschwinge (50 ) mittels eines sechsten Gelenks (56 ) mit der Koppel (60 ) verbunden ist und das der Lagerung der Steuerschwinge (50 ) an der Basis (10 ) dienende fünfte Gelenk (55 ) zwischen dem ersten Schwingenende (51 ) und dem zweiten Schwingenende (52 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (60 ) mittels eines siebten Gelenks (67 ) an der hintere Schwinge (25 ) angelenkt ist und das siebte Gelenk (67 ) exzentrisch zum dritten Gelenk (26 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (80 ) das Sitzkissen (3 ) in Richtung der Gebrauchsstellung (101 ) vorspannt. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (80 ) zwischen der Basis (10 ), insbesondere einem Adapter (9 ) der Basis (10 ), und der hinteren Schwinge (25 ) wirkt. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (80 ) eine Zugfeder mit zwei Federenden ist, wobei ein Federende an der Basis (10 ), insbesondere an einem Adapter (9 ) der Basis (10 ), und das andere Federende an der hinteren Schwinge (25 ) befestigt ist.
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