-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs, bei welchem das Kraftfahrzeug zunächst in einem autonomen Fahrmodus betrieben wird und vor einem Übergang von dem autonomen Fahrmodus in einen manuellen Fahrmodus mittels einer Steuereinrichtung ein Aufforderungssignal an den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird, mit dem der Fahrer dazu aufgefordert wird, zumindest eine Hand an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs zu platzieren. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug.
-
Das Interesse richtet sich vorliegend insbesondere auf Fahrerassistenzsysteme für Kraftfahrzeuge, welche den Fahrer beim Führen des Kraftfahrzeugs unterstützen. Dabei sind aus dem Stand der Technik Fahrerassistenzsysteme bekannt, welche sowohl einen autonomen als auch einen manuellen Fahrmodus des Kraftfahrzeugs ermöglichen. In dem autonomen Fahrmodus kann das Kraftfahrzeug mit Hilfe verschiedener Sensoren des Fahrerassistenzsystems die Umgebung des Kraftfahrzeugs erfassen und das Kraftfahrzeug zumindest semi-autonom steuern. Hierzu kann das Fahrerassistenzsystem beispielsweise einen Eingriff in die Lenkung, die Bremsanlage und/oder einen Antriebsmotor vornehmen. Das Fahrerassistenzsystem übernimmt in diesem Fall die Längsführung und/oder die Querführung des Kraftfahrzeugs. In dem manuellen Fahrmodus übernimmt der Fahrer sowohl die Längsführung als auch die Querführung des Kraftfahrzeugs.
-
Ferner sind aus dem Stand der Technik Fahrerassistenzsysteme bekannt, welche als Abstandsregeltempomat ausgebildet sind. Es sind auch sogenannte Stauassistenten bekannt, mit denen das Kraftfahrzeug teilautomatisiert betrieben werden kann, indem die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs so geregelt wird, dass es einen bestimmten Abstand zu einem weiteren Fahrzeug vor dem Kraftfahrzeug aufweist. Wenn bei solchen Fahrerassistenzsystemen ein Übergang von dem autonomen Fahrbetrieb in den manuellen Fahrbetrieb erfolgen soll, wird ein akustisches und/oder ein optisches Aufforderungssignal an den Fahrer ausgegeben. Dieses fordert den Fahrer dazu auf, zumindest eine Hand an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs zu platzieren. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass dieses Aufforderungssignal optisch auf einer Anzeigeeinrichtung in dem Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird.
-
Ferner sind aus dem Stand der Technik Bedienungsanordnungen bekannt, die entsprechende Bedienelemente aufweisen, mit denen Bedienhandlungen erfasst werden können. Diese Bedienelemente können beispielsweise an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. In Folge einer erfassten Bedienhandlung kann mit einer Steuereinrichtung ein Gerät bzw. eine Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs angesteuert bzw. bedient werden. Mit solchen Bedienelementen kann beispielsweise ein Informations- und/oder Unterhaltungssystem, eine Kommunikationseinrichtung, ein Fahrerassistenzsystem oder dergleichen bedient werden.
-
Solche Bedienanordnungen können auch eine Erfassungseinrichtung aufweisen, mit denen erfasst werden kann, ob der Fahrer zumindest eine Hand an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs platziert hat. Hierzu kann in oder an dem Lenkradkranz des Lenkrads ein entsprechender kapazitiver Sensor vorgesehen sein, mit dem eine Berührung des Lenkrads mit zumindest einer Hand erfasst werden kann. Eine derartige Erfassungseinrichtung ist beispielsweise in der
DE 10 2011 084 903 A1 beschrieben.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie der Übergang von einem autonomen Fahrmodus in einen manuellen Fahrmodus sicherer erfolgen kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, durch ein Fahrerassistenzsystem sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs. Hierbei wird das Kraftfahrzeug zunächst in einem autonomen Fahrmodus betrieben und vor einem Übergang von dem autonomen Fahrmodus wird ein Aufforderungssignal an den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben, mit dem der Fahrer dazu aufgefordert wird, zumindest eine Hand an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs zu platzieren. Dabei wird das Aufforderungssignal optisch mittels zumindest eines Bedienelements ausgegeben, welches an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
-
Das Verfahren dient zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems für ein Kraftfahrzeug, welches den Fahrer beim Führen des Kraftfahrzeugs unterstützt. Mit Hilfe des Fahrerassistenzsystems kann das Kraftfahrzeug in einem autonomen bzw. automatisierten Fahrmodus betrieben werden. Das Kraftfahrzeug kann mit Hilfe des Fahrerassistenzsystems auch semi-autonom bzw. teilautomatisiert betrieben werden. Während des autonomen Fahrmodus kann das Fahrerassistenzsystem mit Hilfe von entsprechenden Sensoren das Umfeld bzw. die Umgebung des Kraftfahrzeugs erfassen. Zudem kann mit Hilfe des Fahrerassistenzsystems bzw. eines entsprechenden Positionsbestimmungssystems des Fahrerassistenzsystems die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs bestimmt werden. Darüber hinaus kann das Fahrerassistenzsystem eine entsprechende Navigationseinrichtung umfassen, mit der eine Route für das Kraftfahrzeug bestimmt wird. Somit kann das Fahrerassistenzsystem in Abhängigkeit von der Umgebung, der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs und/oder anhand der Navigationsdaten einen Eingriff in die Lenkung, die Bremsanlage und/oder einen Antriebsmotor durchführen. Auf diese Weise kann das Kraftfahrzeug kollisionsfrei von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt manövriert werden. Das Fahrerassistenzsystem ermöglicht auch einen manuellen Betrieb des Kraftfahrzeugs. Hierbei übernimmt der Fahrer sowohl die Längsführung als auch die Querführung des Kraftfahrzeugs. Mit anderen Worten lenkt der Fahrer das Kraftfahrzeug und betätigt das Gas- und das Bremspedal.
-
Wenn das Kraftfahrzeug in dem autonomen Fahrmodus betrieben wird und es soll ein Übergang von dem autonomen Fahrmodus in den manuellen Fahrmodus erfolgen, kann ein entsprechendes Aufforderungssignal an den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden. Das Aufforderungssignal fordert den Fahrer dazu auf, zumindest eine Hand an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs zu platzieren. Das Aufforderungssignal fordert den Fahrer also dazu auf, zumindest eine Hand an das Lenkrad zu nehmen. Vorliegend wird das Aufforderungssignal mit Hilfe eines Bedienelements ausgegeben, welches an dem Lenkrad angeordnet ist. Zudem wird das Aufforderungssignal optisch ausgegeben. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das Bedienelement, das an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, in dem autonomen Fahrmodus üblicherweise als Eingabegerät verwendet werden kann. Das bedeutet wiederum, dass der Fahrer seinen Blick üblicherweise auf das Lenkrad gerichtet hat. Wenn das Aufforderungssignal so wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, in dem Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs angezeigt wird, kann es der Fall sein, dass der Fahrer dieses Aufforderungssignal nicht oder nur zeitverzögert wahrnimmt. Das Aufforderungssignal fordert den Fahrer dazu auf, die Hände an das Lenkrad zu nehmen. Wenn das Aufforderungssignal an dem Lenkrad ausgegeben wird, wird die Meldung in Form des Aufforderungssignals an den Ort ausgegeben, an dem auch die Aktion durchgeführt werden soll. Somit ist auch das Aufforderungssignal für den Fahrer leichter verständlich und schneller wahrzunehmen.
-
Das Bedienelement kann beispielsweise einen berührungsempfindlichen Bildschirm bzw. einen Touchscreen oder ein Touchdisplay umfassen. Mit diesem Bedienelement kann dem Fahrer das Aufforderungssignal optisch ausgegeben werden. Hierzu kann dem Fahrer beispielsweise ein entsprechendes Symbol angezeigt werden. Weiterhin kann beispielsweise eine Darstellung, insbesondere eine farbliche Darstellung, auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm verändert werden. Das Bedienelement kann zudem dazu genutzt werden, eine Bedieneingabe des Fahrers zu erfassen. Hierzu können insbesondere während des autonomen Fahrmodus entsprechende Schaltflächen auf dem Bedienelement angezeigt werden, welche der Fahrer bedienen kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass mehrere Bedienelemente, beispielsweise zwei Bedienelemente, an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Die Bedienelemente können beispielsweise an den Speichen des Lenkrads angeordnet sein.
-
Bevorzugt wird das Aufforderungssignal mittels des zumindest einen Bedienelements derart ausgegeben, dass der Fahrer dazu aufgefordert wird, entweder eine Hand oder beide Hände an dem Lenkrad zu platzieren. Wenn der Übergang zwischen dem autonomen Fahrmodus und dem manuellen Fahrmodus bevorsteht, kann mit einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs, welche beispielsweise durch ein elektronisches Steuergerät gebildet sein kann, ein Signal bereitgestellt werden und an das Bedienelement übertragen werden. In Folge des Signals kann dann das Bedienelement das Aufforderungssignal optisch ausgeben. Dabei kann die Steuereinrichtung beispielsweise ein erstes Signal übertragen, in Folge dessen ein Aufforderungssignal ausgegeben wird, das den Fahrer dazu auffordert, eine Hand an dem Lenkrad zu platzieren. Es kann auch der Fall sein, dass von der Steuereinrichtung ein zweites Signal an das Bedienelement übertragen wird, in Folge dessen das Bedienelement ein Aufforderungssignal ausgibt, welches den Fahrer dazu auffordert, beide Hände an das Lenkrad zu nehmen. Es kann beispielsweise der Fall sein, dass nur eine Hand an dem Lenkrad benötigt wird, weil die andere Hand beispielsweise an dem Gangwahlhebel dringender benötigt wird. Somit kann das Aufforderungssignal situationsabhängig bestimmt werden.
-
In einer Ausgestaltung wird mittels einer Erfassungseinrichtung, welche in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, überprüft, ob die zumindest eine Hand des Fahrers an dem Lenkrad platziert ist. In dem Innenraum des Kraftfahrzeugs kann eine oder mehrere Erfassungseinrichtungen angeordnet sein, mit denen überprüft werden kann, ob der Fahrer zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert hat. Mit Hilfe der Erfassungseinrichtung kann beispielsweise überprüft werden, ob der Fahrer innerhalb einer vorbestimmten zeitlichen Dauer nach dem Ausgeben des Aufforderungssignals die zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert hat. Dabei kann der Übergang von dem autonomen Fahrmodus in den manuellen Fahrmodus beispielsweise nur erfolgen, wenn mittels der Erfassungseinrichtung detektiert wird, dass zumindest eine Hand an dem Lenkrad angeordnet ist. Somit kann ein sicherer Übergang von dem autonomen in den manuellen Fahrmodus ermöglicht werden.
-
In einer Ausgestaltung ist die Erfassungseinrichtung in und/oder an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet und weist zumindest ein Sensorelement auf, mittels welchem überprüft wird, ob die zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert ist. Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise einen kapazitiven Sensor umfassen, mit dem überprüft werden kann, ob die zumindest eine Hand das Lenkrad berührt oder nicht. Die Erfassungseinrichtung kann auch zwei kapazitive Sensorelemente aufweisen, mit denen erfasst werden kann, ob der Fahrer eine oder beide Hände an dem Lenkrad platziert hat. Zudem kann mit der Erfassungseinrichtung überprüft werden, welche Hand an dem Lenkrad und/oder wo die zumindest eine Hand platziert ist.
-
In einer weiteren Ausgestaltung weist die Erfassungseinrichtung eine Kamera auf, mittels welcher erfasst wird, ob die zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert ist. Die Erfassungseinrichtung kann eine entsprechende Innenraumkamera aufweisen, die mit Hilfe einer Bildverarbeitungseinrichtung überprüft, ob der Fahrer eine oder beide Hände am Lenkrad platziert hat. Auch mit dieser Kamera kann überprüft werden, welche der Hände an dem Lenkrad platziert ist.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn mittels der Erfassungseinrichtung erfasst wird, ob eine Hand oder beide Hände an dem Lenkrad platziert sind. Mittels des Bedienelements kann das Aufforderungssignal so ausgegeben werden, dass der Fahrer entweder eine oder beide Hände an dem Lenkrad platzieren soll. Das Aufforderungssignal kann aus so ausgestaltet sein, dass es den Fahrer auffordert, die rechte Hand, die linke Hand oder beide Hände an das Lenkrad zu nehmen. Die Erfassungseinrichtung ist nun dazu ausgelegt, zu überprüfen, ob der Fahrer diesem Aufforderungssignal gefolgt ist oder nicht. Erst wenn der Fahrer dem Aufforderungssignal gefolgt ist, kann ein Übergang von dem autonomen Fahrmodus in den manuellen Fahrmodus erfolgen. Auf diese Weise kann das Kraftfahrzeug sicher betrieben werden.
-
In einer weiteren Ausgestaltung wird mittels einer Blickerfassungseinrichtung erkannt, ob der Fahrer seinen Blick auf eine Fahrbahn richtet. Insbesondere kann mit der Blickerfassungseinrichtung erfasst werden, ob der Fahrer seinen Blick auf die Fahrbahn bzw. Straße in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug richtet. Mit der Blickerfassungseinrichtung kann auch überprüft werden, ob der Fahrer seinen Blick durch einen vorbestimmten Bereich durch die Windschutzscheibe hindurch richtet. Die Blickrichtungserfassungseinrichtung kann eine entsprechende Kamera aufweisen, die in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Diese Kamera kann auch die Kamera sein, mit der erfasst wird, ob der Fahrer die zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert hat. In diesem Fall sind die Erfassungseinrichtung und die Blickerfassungseinrichtung durch eine einzige Kamera gebildet.
-
Bevorzugt wird das Kraftfahrzeug in dem manuellen Fahrmodus betrieben, falls mittels der Erfassungseinrichtung erkannt wird, dass die zumindest eine Hand des Fahrers an dem Lenkrad platziert ist und mittels der Blickerfassungseinrichtung erfasst wird, dass der Fahrer seinen Blick auf die Fahrbahn richtet. Erst wenn der Fahrer die zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert hat und seinen Blick auf die Fahrbahn richtet, kann davon ausgegangen werden, dass der Fahrer dem Verkehrsgeschehen folgt. Erst wenn der Fahrer die zumindest eine Hand an dem Lenkrad platziert hat und seinen Blick auf die Fahrbahn richtet, kann der Übergang bzw. die Transition von dem autonomen Fahrmodus erfolgen. Auf diese Weise kann das Kraftfahrzeug sicher betrieben werden.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn beim Beenden des autonomen Fahrmodus eine Anzeige auf einer Anzeigeeinrichtung bereitgestellt wird. Somit kann der Fahrer beispielsweise darüber informiert werden, dass der autonome Fahrmodus beendet wurde und das Kraftfahrzeug manuell betreiben soll. Auf diese Weise wird der Fahrer zuverlässig über das Beenden des autonomen Fahrmodus informiert.
-
Insbesondere wird die Anzeige auf einer Kopf-oben-Anzeige des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Eine solche Kopf-oben-Anzeige kann auch als Head-up Display bezeichnet werden. Die Bestätigung, dass der manuelle Fahrmodus wieder aktiv ist, wird dem Fahrer insbesondere nicht auf dem Bedienelement, welches an dem Lenkrad angeordnet ist, ausgegeben. Die Anzeige, welche den Fahrer über das Beenden des autonomen Fahrmodus informiert, wird insbesondere auf dem Head-up Display ausgegeben, da der Fahrer zu Beginn des manuellen Fahrmodus auf die Fahrbahn bzw. durch die Windschutzscheibe blicken soll.
-
Ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug ist zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt. Das Fahrerassistenzsystem umfasst insbesondere die Steuereinrichtung, die beispielsweise durch ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs gebildet sein kann. Zudem umfasst das Fahrerassistenzsystem zumindest ein Bedienelement, welches an dem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Das zumindest eine Bedienelement umfasst insbesondere einen berührungsempfindlichen Bildschirm.
-
Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
-
Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem sowie für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmales eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen.
-
Die Erfindung wir nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
-
Dabei zeigen:
-
1 in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei das Kraftfahrzeug ein Fahrerassistenzsystem aufweist;
-
2 eine Bedienanordnung des Fahrerassistenzsystems, wobei die Bedienanordnung zwei Bedienelemente aufweist;
-
3 ein erstes Bedienelement der Bedienanordnung;
-
4 ein zweites Bedienelement der Bedienanordnung; und
-
5 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben des Fahrerassistenzsystems.
-
In den Figuren werden gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Draufsicht. Das Kraftfahrzeug 1 ist vorliegend als Personenkraftwagen ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst ferner ein Fahrerassistenzsystem 2, das dazu dient, den Fahrer beim Führen des Kraftfahrzeugs 1 zu unterstützen. Mit Hilfe des Fahrerassistenzsystems 2 kann das Kraftfahrzeug 1 autonom bzw. automatisiert manövriert werden. In diesem Fall übernimmt das Fahrerassistenzsystem 2 die Querführung und/oder die Längsführung des Kraftfahrzeugs 1. Das Fahrerassistenzsystem kann also einen Lenkeingriff, einen Eingriff in die Bremsanlage und/oder einen Eingriff in den Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs 1 durchführen. Das Kraftfahrzeug 1 kann aber auch manuell betrieben werden. In diesem Betriebsmodus übernimmt der Fahrer sowohl die Längsführung als auch die Querführung des Kraftfahrzeugs 1.
-
Das Fahrerassistenzsystem 2 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 6. Die Steuereinrichtung 6 kann beispielsweise durch ein elektronisches Steuergerät (ECU – Electronic Control Unit) des Kraftfahrzeugs 1 gebildet sein. Darüber hinaus umfasst das Fahrerassistenzsystem 2 eine Bedienanordnung 3, welche zumindest ein Bedienelement 4 umfasst. Das Bedienelement 4 umfasst insbesondere einen berührungsempfindlichen Bildschirm und ist – wie nachfolgend näher erläutert – an einem Lenkrad 5 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Mit dem Bedienelement 4 können Bedienhandlungen eines Insassen des Kraftfahrzeugs, insbesondere des Fahrers des Kraftfahrzeugs 1, erfasst werden. Wenn mit dem Bedienelement 4 eine Bedienhandlung erfasst wird, kann über eine entsprechende Datenleitung ein Signal an die Steuereinrichtung 6 übertragen werden. Die Steuereinrichtung 6 kann nun in Abhängigkeit von der erfassten Bedienhandlung entsprechende Funktionseinrichtungen bzw. Geräte des Kraftfahrzeugs 1 ansteuern. Solche Funktionseinrichtungen können beispielsweise ein Informations- und/oder ein Unterhaltungssystem, ein Navigationssystem, eine Klimaanlage, das Fahrerassistenzsystem 2 oder dergleichen sein.
-
Wenn das Kraftfahrzeug 1 mit Hilfe des Fahrerassistenzsystems 2 in dem autonomen Fahrmodus betrieben wird und es steht ein Übergang zwischen dem autonomen Fahrmodus in den manuellen Fahrmodus bevor, kann das Bedienelement 4 mit Hilfe der Steuereinrichtung 6 angesteuert werden. Daraufhin wird mittels des Bedienelements 4 ein Aufforderungssignal an den Fahrer ausgegeben. Dieses Aufforderungssignal fordert den Fahrer dazu auf, zumindest eine Hand an das Lenkrad 5 zu nehmen.
-
Das Fahrerassistenzsystem 2 umfasst ferner eine Erfassungseinrichtung 8 mittels welcher erfasst werden kann, ob der Fahrer zumindest eine Hand an dem Lenkrad 5 platziert hat. Darüber hinaus umfasst das Fahrerassistenzsystem 2 eine Blickerfassungseinrichtung 9, mittels welcher überprüft werden kann, ob der Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 seinen Blick auf die Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug 1 richtet. 2 zeigt die Bedienanordnung 3 in einer weiteren Ausführungsform. Dabei weist die Bedienanordnung 3 ein erstes Bedienelement 4 und ein zweites Bedienelement 4’ auf. Das erste und das zweite Bedienelement 4, 4’ sind an den Speichen 7 des Lenkrads 5 angeordnet. Die Bedienelemente 4. 4’ weisen einen berührungsempfindlichen Bildschirm auf.
-
3 zeigt eine vergrößerte Darstellung des ersten Bedienelements 4, welches auf der linken Seite des Lenkrads 5 angeordnet ist. Hierbei ist zu erkennen, dass das erste Bedienelement 4 einen statischen Bereich 12 und einen dynamischen Bereich 13 aufweist. Dabei kann in dem dynamischen Bereich 13 eine Anzeige bereitgestellt werden. Wenn der Fahrer bei einem Übergang von dem autonomen Fahrmodus zu dem manuellen Fahrmodus seine Hand an das Lenkrad 5 nehmen soll, wird dem Fahrer das optische Aufforderungssignal in dem dynamischen Bereich 13 dargestellt. Vorliegend wird dem Fahrer als das Aufforderungssignal ein Symbol 15 dargestellt, welches eine Hand an dem Lenkrad 5 zeigt. Insbesondere fordert das Aufforderungssignal den Fahrer dazu auf, seine linke Hand an das Lenkrad 5 zu nehmen.
-
4 zeigt eine Detailansicht des zweiten Bedienelements 4’, welches auf der rechten Seite des Lenkrads 5 angeordnet ist. Auch hier kann dem Fahrer in dem dynamischen Bereich 13 ein Symbol 15 als das Aufforderungssignal dargestellt werden. Hier wird zudem in dem statischen Bereich eine Schaltfläche 14 angezeigt, mittels welcher der Fahrer entsprechende Fahrzeugfunktionen betätigen kann. Beispielsweise kann er durch das Bedienen der Schaltfläche 14 eine Spracheingabe anfordern. Durch das Symbol 15, das in dem dynamischen Bereich 13 bereitgestellt wird, wird der Fahrer insbesondere dazu aufgefordert, seine rechte Hand an das Lenkrad 5 zu nehmen. Dabei kann je nach Situation mit Hilfe der Steuereinrichtung 6 entschieden werden, ob der Fahrer eine oder beide Hände an das Lenkrad 5 nehmen soll. In Abhängigkeit davon kann mit dem ersten Bedienelement 4, mit dem zweiten Bedienelement 4’ oder mit beiden Bedienelementen 4, 4’ das Aufforderungssignal in Form des Symbols 15 ausgegeben werden.
-
Unter erneuter Bezugnahme auf 2 ist dort zu erkennen, dass die Erfassungseinrichtung 8 zwei Sensoreinrichtungen aufweist, die in und/oder an dem Lenkrad angeordnet sind. Die jeweilige Sensoreinrichtung kann beispielsweise eine kapazitive Sensoreinrichtung sein. Mit Hilfe der Erfassungseinrichtung 8 kann erfasst werden, ob der Fahrer die linke Hand, die rechte Hand oder beide Hände an dem Lenkrad 5 positioniert hat. Ferner ist in 2 die Blickerfassungseinrichtung 9 dargestellt, die beispielsweise eine entsprechende Kamera aufweisen kann. Mit Hilfe der Blickerfassungseinrichtung 9 kann bestimmt werden, ob der Fahrer seinen Blick auf die Fahrbahn bzw. die Straße vor dem Kraftfahrzeug 1 richtet. Die Bedienanordnung 3 umfasst ferner eine Anzeigeeinrichtung 11, die als Kopf-oben-Anzeige bzw. als Head-up Display ausgebildet ist. Die Bedienanordnung 3 kann auch eine weitere Anzeigeeinrichtung umfassen, die beispielsweise in dem Kombiinstrument 10 angeordnet ist.
-
5 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben des Fahrerassistenzsystems 2 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In Schritt S1 wird von dem Fahrerassistenzsystem 2 bzw. der Steuereinrichtung 6 erkannt, dass der autonome bzw. automatisierte Fahrbetrieb beendet werden muss oder der Fahrer wünscht, das Kraftfahrzeug 1 wieder selbst zu übernehmen. Vor dem Übergang zwischen dem autonomen Fahrmodus und dem manuellen Fahrmodus wird von der Steuereinrichtung 6 ein entsprechendes Signal an die Bedienelemente 4, 4’ übertragen.
-
In einem Schritt S2 wird auf dem ersten Bedienelement 4, dem zweiten Bedienelement 4’ oder auf beiden Bedienelementen 4, 4’ das Symbol 15 angezeigt. Somit wird mit den Bedienelementen 4, 4’ das Aufforderungssignal ausgegeben, mit dem der Fahrer aufgefordert wird, die linke Hand, die rechte Hand oder beide Hände an das Lenkrad 5 zu nehmen.
-
In einem Schritt S3 wird mit Hilfe der Erfassungseinrichtung 8 überprüft, ob sich die linke Hand, die rechte Hand oder beide Hände an dem Lenkrad 5 des Kraftfahrzeugs 1 befinden. In einem weiteren Schritt S4 wird mit Hilfe der Blickerfassungseinrichtung 9 überprüft, ob der Fahrer seinen Blick auf die Straße vor dem Kraftfahrzeug 1 richtet und/oder ob der Fahrer durch einen vorbestimmten Bereich der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs 1 blickt.
-
In einem Schritt S5 wird überprüft, ob der Fahrer zumindest eine Hand an dem Lenkrad 5 positioniert hat und ob er seinen Blick auf die Straße vor dem Kraftfahrzeug 1 richtet. Sind beide Erfordernisse erfüllt, erfolgt ein Umschalten zwischen dem autonomen und dem manuellen Fahrmodus bzw. Fahrbetrieb.
-
Schließlich wird in einem Schritt S6 auf der Anzeigeeinrichtung 11 bzw. auf dem Head-up Display eine Anzeige bereitgestellt, welche den Fahrer darauf hinweist, dass der manuelle Betriebsmodus des Kraftfahrzeugs 1 aktiviert wurde. Somit kann ein sicherer Übergang zwischen dem autonomen Fahrmodus und dem manuellen Fahrmodus erfolgen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011084903 A1 [0005]