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Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug, umfassend zumindest ein Stellelement und zumindest eine Anzeigeeinheit, wobei in dem zumindest einen Stellelement ein optisches Element integriert ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bedienung der Lenkvorrichtung.
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Aus der
WO 2017 043 055 A1 geht eine Anzeigesteuerungsvorrichtung hervor, die an einem Fahrzeug montiert wird und bei der ein Drehwinkel eines Rades und ein Lenkwinkel eines Lenkrads während eines automatischen Lenkmodus nicht verriegelt sind. Die Anzeigesteuerungsvorrichtung umfasst einen Winkelerfassungsabschnitt, der Informationen über einen Drehwinkel des Rades erfasst, sowie einen Anzeigesteuerungsabschnitt zum Anzeigen eines angenommenen Lenkwinkels des Lenkrads, der in Bezug auf die Information des Drehwinkels des Rades angenommen und durch den Winkelerfassungsabschnitt erfasst wird. Der Anzeigesteuerungsabschnitt steuert das Lenkrad derart, dass es denselben geschätzten Lenkwinkel wie das Rad aufweist, wobei ein Lenkwinkel des Lenkrades ferner im Sichtfeld des Fahrzeugführers darstellbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lenkvorrichtung und ein Verfahren für ein Fahrzeug weiterzuentwickeln, wobei insbesondere Handlungsaufforderungen intuitiver und leicht verständlich für einen Fahrzeugführer dargestellt werden sollen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche 1 und 8. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Eine erfindungsgemäße Lenkvorrichtung für ein Fahrzeug umfasst zumindest ein Stellelement und zumindest eine Anzeigeeinheit, wobei in dem zumindest einen Stellelement ein optisches Element integriert ist, wobei bei einer Ansteuerung des optisches Elements durch eine Steuereinheit mindestens ein visueller Reiz zur Erlangung der Aufmerksamkeit eines Fahrzeugführers erzeugbar ist, wobei im Fall einer Ansteuerung des optischen Elements ferner die zumindest eine Anzeigeeinheit ansteuerbar ist, und wobei mittels der Anzeigeeinheit zumindest eine Handlungsaufforderung für den Fahrzeugführer anzeigbar ist. Mit anderen Worten wird durch das Ansteuern der Anzeigeeinheit mittels der Steuereinheit der visuelle Reiz des optischen Elements logisch fortgeführt, wodurch die Handlungsaufforderung intuitiv und leicht verständlich auf der Anzeigeeinheit angezeigt wird. Dadurch wird bei dem Fahrzeugführer ein besseres Verständnis über die Handlungsaufforderung erreicht und sowohl die Reaktionszeit des Fahrzeugführers als auch die Regelgüte der durchzuführenden Handlung werden verbessert.
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Der mindestens eine durch das optische Element erzeugte visuelle Reiz bewirkt, dass der Fahrzeugführer seine Aufmerksamkeit auf das optische Element richtet, wobei in einem nachfolgenden Schritt die erforderliche, von der Steuereinheit erzeugte, Handlungsaufforderung auf der Anzeigeeinheit dargestellt wird. Die visualisierte Handlungsaufforderung liegt im unmittelbaren Sichtfeld des Fahrzeugführers. Durch eine Ausführung der visualisierten Handlungsaufforderung kann vorteilhafterweise von einem teil- oder vollautomatischen Fahrbetrieb des Fahrzeugs in einen manuellen Fahrbetrieb gewechselt werden. Es ist aber auch denkbar, dass ein aktueller Fahrbetrieb erhalten bleibt und lediglich einzelne Handlungsaufgaben angezeigt werden, wobei diese vom Fahrzeugführer durchgeführt werden können. Bei einer Durchführung der Handlungsaufforderung wird anschließend mit dem aktuellen Fahrbetrieb fortgefahren.
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Der visuelle Reiz erfolgt zur Erlangung der Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers, wobei sowohl ein einzelner visueller Reiz aber auch mehrere gleichzeitige oder aufeinanderfolgende unterschiedliche, visuelle Reize, wie beispielsweise ein Blinken des optischen Elements, erfolgen können. Mit anderen Worten leuchtet das optische Element während eines normalen Fahrbetriebs des Fahrzeugs nicht und erzeugt erst dann einen visuellen Reiz, wenn durch Ansteuerung des optischen Elements eine Handlungsaufforderung an den Fahrzeugführer übermittelt werden soll.
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Die Anzeigeeinheit ist bevorzugt als Display ausgebildet, um die Handlungsaufforderung beispielsweise als ein oder mehrere virtuelle Symbole, oder aber als bewegte beziehungsweise animierte Symbole zu visualisieren. Insbesondere ist aus der Perspektive des Fahrzeugführers auf der Anzeigeeinheit erkennbar, welche Handlung durchgeführt werden soll.
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Bevorzugt ist eine einzelne Anzeigeeinheit dazu vorgesehen, alle durchzuführenden Handlungsaufforderungen anzuzeigen. Darüber hinaus ist es denkbar, bei einer Verwendung von mehreren Stellelementen eine jeweilige Anzeigeeinheit für jedes Stellelement vorzusehen. Die zumindest eine Anzeigeeinheit ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform oberhalb des Stellelements angeordnet, wobei die Anzeigeeinheit auch in Abhängigkeit der Größe und der jeweiligen Funktion der Anzeigeeinheit anwendungsspezifisch zu positionieren. Mithin kann die Anzeigeeinheit auch unterhalb des Stellelements angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist das zumindest eine Stellelement ein Lenkrad, wobei das optische Element z. B. am Zenit des Lenkrades angeordnet ist. Mit anderen Worten ist das optische Element am Umfang des Lenkrades angeordnet und liegt im unmittelbaren Sichtfeld des Fahrzeugführers, um durch den visuellen Reiz die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers zu erlangen.
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Bevorzugt ist das zumindest eine Stellelement ein Steuerknüppel, wobei das optische Element z. B. an einem oberen Abschnitt des Steuerknüppels angeordnet ist. Dabei ist das optische Element an einer Fläche oder in einem Bereich angeordnet, der insbesondere sichtbar, das heißt im unmittelbaren Sichtbereich, für den Fahrzeugführer ist, jedoch während des Betriebes des Fahrzeugs nicht von dessen Händen verdeckt werden. Dazu kann der Steuerknüppel eine horiztonale Fläche, beispielsweise eine Oberseite aufweisen, an der das optische Element angeordnet ist.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Lenkvorrichtung einen ersten und zweiten Steuerknüppel und eine erste und zweite Anzeigeeinheit auf, wobei jedem der beiden Steuerknüppel eine jeweilige Anzeigeeinheit zugeordnet ist, und wobei jeder der beiden Steuerknüppel ein jeweiliges optisches Element aufweist. Mittels der beiden Steuerknüppel können gleiche oder sich unterscheidende Handlungsaufgaben ausgeführt werden. Mit anderen Worten weist die Lenkvorrichtung zwei Stellelemente mit einem jeweiligen optischen Element sowie zwei Anzeigeeinheiten auf.
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Des Weiteren bevorzugt umfasst das jeweilige optische Element zumindest ein Leuchtmittel. Insbesondere wird für das optische Element zumindest eine LED verwendet, wobei auch eine Vielzahl von LEDs einsetzbar sind, die anwendungsspezifisch am Stellelement angeordnet werden. Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das optische Element zumindest ein Display umfasst. Dabei ist denkbar, das Display als vollfarbiges OLED oder als LCD-Display auszubilden, um den visuellen Reiz für den Fahrzeugführer zu erzeugen und eine logische Verknüpfung zwischen dem Stellelement und der Anzeigeeinheit einzuleiten. Das optische Element kann zum Zeitpunkt der Ansteuerung der Anzeigeeinheit abgeschaltet werden. Das optische Element kann aber auch während der Visualisierung der Handlungsaufforderung auf der Anzeigeeinheit weiter angesteuert werden beziehungsweise weiterhin den visuellen Reiz erzeugen.
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Vorzugsweise umfasst das zumindest eine Stellelement ferner eine Vibrationseinheit zur Erhöhung der Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers, die einen haptischen Reiz für den Fahrzeugführer erzeugt. Dabei ist die Vibrationseinheit derart ausgebildet, dass der haptische Reiz handlungsspezifisch erfolgt. Beispielsweise können durch die Vibrationseinheit derartige Impulse an den Fahrzeugführer vermittelt werden, dass der Fahrer dazu aufgefordert wird, das Stellelement in eine bestimmte Richtung des haptisch wahrgenommenen Impulses zu betätigen. Alternativ oder ergänzend ist denkbar, dass dem Fahrzeugführer ein derartiger haptischer Reiz vermittelt wird, der dessen Aufmerksamkeit auf die Anzeigeeinheit richtet.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bedienung einer Lenkvorrichtung eines Fahrzeugs werden zumindest in einem teilautomatisierten Fahrbetrieb des Fahrzeugs ein jeweiliges in zumindest einem Stellelement integriertes optisches Element sowie zumindest eine Anzeigeeinheit von einer Steuereinheit angesteuert, wobei zunächst das optische Element zur Erlangung der Aufmerksamkeit eines Fahrzeugführers mittels der Steuereinheit angesteuert wird, wobei das optische Element einen visuellen Reiz an den Fahrzeugführer übermittelt, wobei nachfolgend die Anzeigeeinheit von der Steuereinheit angesteuert wird, um dem Fahrzeugführer durch eine Darstellung auf der Anzeigeeinheit eine Handlungsaufforderung zu übermitteln. Mit anderen Worten erfolgt die logische Fortführung von dem visuellen Reiz auf die auf der Anzeigeeinheit dargestellte Handlungsaufforderung aufeinanderfolgend, wobei der Übergang zwischen dem visuellen Reiz und der Darstellung der Handlungsaufforderung nahtlos erfolgt. Alternativ kann die Fortführung des visuellen Reizes auf die Handlungsaufforderung mit einer visuellen Unterbrechung erfolgen.
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Insbesondere wird der Fahrzeugführer durch die Handlungsaufforderung dazu aufgefordert, die Fahraufgabe zumindest teilweise zu übernehmen. Dabei kann sowohl von einem ersten auf einen zweiten Fahrbetrieb gewechselt werden, beispielsweise von einem teilautomatisierten in einen manuellen Fahrbetrieb. Es ist aber auch möglich, dass der Fahrzeugführer innerhalb eines aktuellen Fahrbetriebs eine Handlung durchführt, ohne dass der Fahrbetrieb gewechselt wird. Mit anderen Worten wird der aktuelle Fahrbetrieb nach Abschluss der erforderlichen Handlung fortgeführt.
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Bevorzugt wird die Handlungsaufforderung durch zumindest einen Pfeil auf der Anzeigeeinheit dargestellt, wobei der zumindest eine Pfeil in eine erforderliche Rotationsrichtung des zumindest einen Stellelements gerichtet ist. Mit anderen Worten erfolgt die logische Fortführung des visuellen Reizes durch den auf der Anzeigeeinheit dargestellten Pfeil. Der visualisierte Pfeil kann als bewegtes oder statisches Bild dargestellt sein, wobei der Ursprung des Pfeils bevorzugt auf Höhe des optischen Elements angeordnet ist, und wobei sich der Ursprung des Pfeils bei einer Anpassung des Lenkwinkels durch Betätigung des Stellelements in die entsprechende Rotationsrichtung verschiebt. Die Spitze des Pfeils zeigt den erforderlichen Verstellwinkel des Stellelements an. Mit anderen Worten soll beispielsweise ein Lenkrad soweit in die Richtung des Pfeils verdreht werden, bis das optische Element mit der Spitze des Pfeils fluchtet beziehungsweise der erforderliche Lenkradwinkel erreicht ist und somit die erforderliche Handlung abgeschlossen ist.
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Die Form des Pfeils ist dem Bewegungsverlaufs des Stellelements nachempfunden. Ist das Stellelement als Lenkrad ausgebildet, bewegen sich die Hände des Fahrzeugsführers bei Betätigung des Lenkrades auf einer Kreisbahn. Dementsprechend ist der Pfeil ebenfalls als Teilkreisbahn dargestellt. Ist das Stellelement ein Steuerknüppel, erfolgt die Betätigung durch ein Kippen des Steuerknüppels. Auch in diesem Fall verläuft der Pfeil auf einer bogenförmigen Teilkreisbahn. Jedoch ist es auch denkbar, gerade oder alternativ geformte Pfeile auf der Anzeigeeinheit darzustellen, die den Fahrzeugführer zur Betätigung des Lenkrades in eine bestimmte Rotationsrichtung auffordern.
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Des Weiteren bevorzugt wird die Handlungsaufforderung durch zumindest eine animierte Hand auf der Anzeigeeinheit dargestellt, wobei die zumindest eine animierte Hand den Fahrzeugführer dazu auffordert, eine Fahraufgabe zumindest teilweise zu übernehmen. Insbesondere im vollautomatisierten Betrieb wird das Fahrzeug nicht aktiv vom Fahrzeugführer, das heißt durch eine aktive Betätigung des Stellelements gesteuert. Mit anderen Worten umgreifen die Hände des Fahrzeugführers in diesem Fall nicht das Stellelement. Vorzugsweise wird der Fahrzeugführer von der Steuereinheit aufgefordert, die jeweilige Fahraufgabe, in diesem Fall das Lenken des Fahrzeugs zu übernehmen. Dies erfolgt durch die zumindest eine, vorzugsweise zwei animierten Hände, die auf der Anzeigeeinheit visualisiert werden. Dabei wird die Handlungsaufforderung dargestellt, indem aus der Perspektive des Fahrzeugführers die animierten Hände das Lenkrad umgreifen. Dies ist von Vorteil bei der Verwendung von Fahrassistenzsystemen zur Erinnerung des Fahrzeugführers, sowie bei teilautomatisierten Fahrzeugen zur Übernahmeaufforderung vom automatischen zum manuellen Fahrbetrieb. Die Aufforderung zum Umgreifen des Lenkrades kann alternativ oder ergänzend durch animierte Pfeile auf der Anzeigeeinheit erfolgen.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei gleiche oder ähnliche Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen sind. Hierbei zeigt
- 1a eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 1b eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 2a eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, und
- 2b eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
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Gemäß den 1a und 1b umfasst eine Lenkvorrichtung 1 für ein - hier nicht dargestelltes - Fahrzeug ein Stellelement 2, das als Lenkrad 5 ausgebildet ist, und eine Anzeigeeinheit 3a. In dem Lenkrad 5 ist ein optisches Element 4a integriert, wobei bei einer Ansteuerung des optisches Elements 4a durch eine Steuereinheit 10 mindestens ein visueller Reiz zur Erlangung der Aufmerksamkeit eines - hier nicht dargestellten - Fahrzeugführers erzeugbar ist. Vorliegend ist das optische Element 4a am Zenit des Lenkrades 5 angeordnet und umfasst ein als LED ausgebildetes Leuchtmittel 7, wobei das Leuchtmittel 7 während es von der Steuereinheit 10 angesteuert wird, kontinuierlich leuchtet. Alternativ kann das Leuchtmittel 7 auch blinken, wenn es von der Steuereinheit 10 angesteuert wird. Im Fall einer Ansteuerung des optischen Elements 4a ist die Anzeigeeinheit 3a in einem nachfolgenden Schritt ansteuerbar. Mittels der Anzeigeeinheit 3a wird eine Handlungsaufforderung für den Fahrzeugführer angezeigt. Mit anderen Worten erfolgt der visuelle Reiz des optischen Elements 4a und die auf der Anzeigeeinheit 3a dargestellte Handlungsaufforderung in einer logischen Fortführung.
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1a zeigt eine erste Ausführungsform der Lenkvorrichtung 1. Die Handlungsaufforderung auf der Anzeigeeinheit 3a ist als Pfeil 11 dargestellt, der den Fahrzeugführer auffordert, das Lenkrad 5 in Richtung des Pfeils 11, nämlich in eine zweite Rotationsrichtung 12b zu rotieren. Die Form des Pfeils 11 ist analog zur Krümmung des Lenkrades 5 ausgebildet. Mit anderen Worten ist die Form des Pfeils 11 der Bewegungsrichtung der Hände des Fahrzeugführers bei einer Rotation des Lenkrades 5 nachempfunden. In Abhängigkeit der Fahrsituation kann der Pfeil 11 in die entgegengesetzte - hier nicht dargestellte - Richtung gerichtet sein, wobei der Fahrzeugführer in diesem Fall dazu aufgefordert wird, das Lenkrad 5 in eine erste Rotationsrichtung 12a zu verdrehen.
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Der Ursprung des Pfeils 11 liegt auf Höhe des optischen Elements 4a, wobei sich der Ursprung des Pfeils 11 bei Rotation des Lenkrades 5 analog zum optischen Element 4a verschiebt. In der vorliegenden Darstellung verlängert sich der Pfeil 11 bei einer Rotation des Lenkrades 5 in die erste Rotationsrichtung 12a und verkürzt sich bei einer Rotation des Lenkrades 5 in die zweite Rotationsrichtung 12b. Die Spitze des Pfeils 11 gibt den durch die Steuereinheit 10 definierten Punkt an, ab dem beispielsweise eine Fahraufgabe vom Fahrzeugführer übernommen werden kann. Mit anderen Worten wird bei Erreichung des erforderlichen Lenkwinkels die Handlungsaufforderung erfüllt, sodass beispielsweise ein normaler Fahrbetrieb fortgeführt oder von einem ersten Fahrbetrieb in einen zweiten Fahrbetrieb gewechselt werden kann.
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Nach 1b besteht die Handlungsaufforderung nach einer zweiten Ausführungsform darin, dass der Fahrzeugführer insbesondere in einem teilautomatisierten Fahrbetrieb aufgefordert wird, die Steuerung des Fahrzeugs zu übernehmen und mit seinen Händen wieder das Lenkrad 5 zu greifen. Dazu wird die Handlungsaufforderung vorliegend durch zwei animierte Hände 13a, 13b auf der Anzeigeeinheit 3a dargestellt. Die Handlungsaufforderung besteht insbesondere darin, dass die animierten Hände 13a, 13b aus der Perspektive des Fahrzeugführers das Lenkrad 5 in einer animierten Bewegung umgreifen. Alternativ können die animierten Hände auch nur symbolisch und unbeweglich dargestellt werden, um den Fahrzeugführer zum Umgreifen des Lenkrads 5 aufzufordern. Ferner alternativ kann nur eine Hand 13a auf der Anzeigeeinheit 3a dargestellt werden.
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Gemäß den 2a und 2b umfasst die Lenkvorrichtung 1 zwei Stellelemente 2, nämlich einen ersten und einen zweiten Steuerknüppel 6a, 6b. In jedem Steuerknüppel 6a, 6b ist ein jeweiliges optisches Element 4a, 4b integriert, wobei bei einer Ansteuerung der optischen Elemente 4a, 4b durch eine Steuereinheit 10 mindestens ein visueller Reiz zur Erlangung der Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers erzeugbar ist. Dabei können beide optischen Elemente 4a, 4b gleiche oder unterschiedliche visuelle Reize erzeugen. Ferner können die visuellen Reize nacheinander erfolgen. Vorliegend sind die beiden optischen Elemente 4a, 4b an einem oberen Abschnitt, das heißt an einer Oberseite des jeweiligen Steuerknüppels 6a, 6b angeordnet. Vorteilhaft ist dabei, dass sich die optischen Elemente 4a, 4b zu jeder Zeit im Blickfeld des Fahrzeugführers befinden, auch wenn der Fahrzeugführer die Steuerknüppel 6a, 6b mit dessen Händen umgreift.
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Nach 2a wird eine dritte Ausführungsform der Lenkvorrichtung dargestellt. Vorliegend umfassen die optischen Elemente 4a, 4b ein jeweiliges als LED ausgebildetes Leuchtmittel 7, wobei das Leuchtmittel 7 während es von der Steuereinheit 10 angesteuert wird, kontinuierlich leuchtet. Alternativ kann das Leuchtmittel 7 auch blinken, wenn es angesteuert wird. Im Fall einer Ansteuerung der optischen Elemente 4a, 4b wird in einem nachfolgenden Schritt die Anzeigeeinheit 3a angesteuert, wobei dadurch eine logische Fortführung der visuellen Reize erfolgt. Mittels der Anzeigeeinheit 3a wird eine Handlungsaufforderung für den Fahrzeugführer angezeigt, die der Handlungsaufforderung gemäß 1a entspricht. Jeder der beiden Steuerknüppel 6a, 6b weist einen jeweiligen Pfeil 11 auf, der den Fahrzeugführer dazu auffordert, die Steuerknüppel 6a, 6b in Richtung des Pfeiles 11 zu kippen. Dabei können die Steuerknüppel je nach Fahrsituation in eine erste oder zweite Rotationsrichtung 12a, 12b gekippt werden. Die Form der Pfeile 11 ist der Bewegungsrichtung der Hände des Fahrzeugführers, die die Steuerknüppel 6a, 6b umgreifen, nachempfunden, wodurch das Verständnis der Handlungsaufforderung für den Fahrzeugführer erleichtert wird.
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In 2b wird eine vierte Ausführungsform der Lenkvorrichtung 1 gezeigt. Vorliegend weist die Lenkvorrichtung 1 neben den beiden Steuerknüppeln 6a, 6b eine erste und eine zweite Anzeigeeinheit 3a, 3b auf, wobei jedem der beiden Steuerknüppel 6a, 6b eine jeweilige Anzeigeeinheit 3a, 3b zugeordnet ist. Das jeweilige optische Element 4a, 4b der beiden Steuerknüppel 6a, 6b umfasst ein Display 8, das dazu vorgesehen ist, den visuellen Reiz zur Erlangung der Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers zu erzeugen. Das Display 8 des jeweiligen optischen Elements 4a, 4b kann beispielsweise als vollfarbiges OLED oder als LCD Display ausgebildet sein, sowie einen gleichen oder unterschiedlichen visuellen Reiz erzeugen. Die beiden Anzeigeeinheiten 3a, 3b visualisieren gemeinsam eine Handlungsaufforderung für den Fahrzeugführer. Alternativ kann jede Anzeigeeinheit 3a, 3b eine jeweilige Handlungsaufforderung für den Fahrzeugführer darstellen. Dadurch ist es möglich mittels der Steuereinheit 10 auf der ersten Anzeigeeinheit 3a eine erste Handlungsaufforderung und auf der zweiten Anzeigeeinheit 3b eine zweite Handlungsaufforderung darzustellen. Mit anderen Worten können mittels der beiden Steuerknüppeln 6a, 6b zwei unterschiedliche Handlungen durchgeführt werden. Die vorliegende Handlungsaufforderung entspricht der Handlungsaufforderung gemäß 1b, wobei mit der ersten Anzeigeeinheit 3a eine erste animierte Hand 13a und mit der zweiten Anzeigeeinheit 3b eine zweite animierte Hand 13b visualisiert werden.
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Die beiden Steuerknüppeln 6a, 6b weisen darüber hinaus zur Erhöhung der Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers eine jeweilige Vibrationseinheit 9 auf, um zusätzlich zum visuellen Reiz der optischen Elemente 4a, 4b ferner einen haptischen Reiz für den Fahrzeugführer zu erzeugen.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorhergehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Es ist beispielsweise denkbar, die Handlungsaufforderung der ersten Ausführungsform mit der zweiten Ausführungsform sowie die dritte Ausführungsform mit der vierten Ausführungsform zu kombinieren. Ferner kann eine Vibrationseinheit in jede der beschriebenen ersten, zweiten oder dritten Ausführungsform integriert werden. Weitere Weiterbildungsmöglichkeiten sind insbesondere der Beschreibung zu entnehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkvorrichtung
- 2
- Stellelement
- 3a
- Erste Anzeigeeinheit
- 3b
- Zweite Anzeigeeinheit
- 4a
- Erstes optisches Element
- 4b
- Zweites optisches Element
- 5
- Lenkrad
- 6a
- Erster Steuerknüppel
- 6b
- Zweiter Steuerknüppel
- 7
- Leuchtmittel
- 8
- Display
- 9
- Vibrationseinheit
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Pfeil
- 12a
- Erste Rotationsrichtung
- 12b
- Zweite Rotationsrichtung
- 13a
- Erste Hand
- 13b
- Zweite Hand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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