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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fluchtwegmarkierung für ein Flugzeug mit einem Trägerelement und einem Befestigungselement.
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Aus
EP 1 845 507 A1 ist eine streifen- oder leistenförmige Bodenmarkierung, insbesondere für Flugzeuge mit einer selbstleuchtenden photolumineszenten Schicht bekannt. Zur Markierung einer Fluchtwegrichtung ist hier auf einer lumineszenten Schicht eine weitere Schicht vorgesehen, die nichttransparente, dunkle Markierungsbereiche aufweist.
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Aus
WO 2011/026598 A1 ist eine Fluchtwegmarkierung bekannt, bei der eine photolumineszente Leuchtschicht in einem aus zwei miteinander verbindbaren Profilelementen bestehenden Profil angeordnet ist.
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Aus
DE 10 2012 006 902 A1 ist eine Fluchtwegmarkierung mit einem Leuchtstreifen aus photolumineszentem Material bekannt. Die Fluchtwegmarkierung besitzt einen länglichen Leuchtstreifen aus photolumineszentem Material, ein Gehäuse, in dem der Leuchtstreifen angeordnet ist und das mindestens auf seiner Oberseite durchscheinend oder transparent ausgebildet ist. Ferner ist eine Halteschiene für das Gehäuse vorgesehen, die eine Aufnahmevertiefung für das Gehäuse des Leuchtstreifens und auf beiden Seiten der Halteschiene in Längsrichtung seitlich abstehende Abdeckflügel besitzt. Die Abdeckflügel sind elastisch ausgebildet. Die bekannte Fluchtwegmarkierung kann sowohl für einen nichttextilen Bodenbelag und für einen Teppichbelag im Gangbereich eingesetzt werden. Die Bodenbeläge besitzen eine unterschiedliche Höhe, an die die Fluchtwegmarkierung durch die Verwendung von Fillermaterial unterhalb der Halteschiene angepasst werden kann.
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Besonders häufig wird der Teppich im Gangbereich erneuert, da er durch die hohe Anzahl an täglich ein- und aussteigenden Passagieren schnell verschleißt. Die Fluchtwegmarkierung muss für den Aus- und Wiedereinbau des Teppichs entfernt werden. Ebenso muss für alle Wartungs- oder Reparaturarbeiten, die das Öffnen von Fußbodenpaneelen oder von darin angeordneten Wartungsöffnungen erfordern, die Fluchtwegmarkierung entfernt werden. Das Entfernen der verklebten Fluchtwegmarkierung ist mit der Zerstörung der Klebeverbindung und zumeist mit Beschädigung der Fluchtwegmarkierung verbunden, so dass diese nicht wirtschaftlich instandgesetzt und wieder eingebaut werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fluchtwegmarkierung zur Verfügung zu stellen, die sowohl bei der Erstmontage einfach eingebaut als auch bei der Überholung des Innenraums einfach aus- und wieder eingebaut werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Fluchtwegmarkierung mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Fluchtwegmarkierung ist vorgesehen und bestimmt zur Verwendung in einem Flugzeug, insbesondere im Innenbereich des Flugzeugs. Die Fluchtwegmarkierung besitzt ein Trägerelement und ein Befestigungselement. Das Trägerelement ist als eine sich in Längsrichtung erstreckende Schiene ausgebildet, die einen photolumineszenten Leuchtstreifen aufnimmt. Auf seiner Unterseite besitzt das Trägerelement ein erstes Verschlusselement. Das Befestigungselement weist Mittel zur Befestigung an einen Fußboden im Flugzeuginnenraum auf. An seiner Oberseite ist das Befestigungselement mit einem zweiten Verschlusselement ausgestattet. Erstes und zweites Verschlusselement sind jeweils als flächiges Element ausgebildet. Aus den flächigen Verschlusselementen steht jeweils eine Vielzahl von untereinander beabstandeten Verschlussnoppen vor, die durch Druck auf das Trägerelement und/oder das Befestigungselement ineinander eintauchen und einen reversiblen Verschluss bilden. Die erfindungsgemäße Fluchtwegmarkierung ist dadurch gekennzeichnet, dass durch zwei zusammenwirkende Verschlusselemente das Trägerelement mit der photolumineszenten Schicht reversibel an einem Befestigungselement angebracht ist. Die reversible Befestigung erlaubt es, das Trägerelement schnell und ohne großen Aufwand von dem Befestigungselement am Boden zu trennen und auch wieder zu befestigen. Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass die reversible Verbindung der mit Noppenverschlüssen ausgestatteten Fluchtwegmarkierung auch nach vielfachem Aus- und Wiedereinbau ihre Funktionsfähigkeit vollständig behält, während Klebeverbindungen in der Regel schon beim ersten Ausbau zerstört werden. Hierdurch ist ein einfacher Austausch des angrenzenden Bodenbelags möglich. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Fluchtwegmarkierung besteht darin, dass Positionierungsfehler während des Einbaus infolge der reversiblen Verbindung korrigiert werden können, während dieses bei den bisherigen Klebeverbindungen in der Regel nur unter Zerstörung der Verklebung möglich ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung liegen die Unterseite des Trägerelements und die Oberseite des Befestigungselements flächig über eine Mindestbreite quer zur Längsrichtung aufeinander. Diese über die Mindestbreite erfolgende Kontaktfläche von Trägerelement und Befestigungselement verhindert, dass das Trägerelement gegenüber dem Untergrund kippt oder sich neigt, wenn es beispielsweise durch einen Fuß oder das Abrollen eines Wagens oder Koffers belastet wird. Bevorzugt liegt das Trägerelement vollständig auf dem Befestigungselement auf, so dass keinerlei Kipp- oder Neigebewegung relativ zueinander möglich ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Fluchtwegmarkierung ist das Trägerelement als eine mit seitlich angeordneten Abdeckflügeln versehene Schiene ausgebildet. Die Abdeckflügel erlauben einen zuverlässigen Anschluss an einen Teppich, auch wenn dessen Rand gekettelt oder mit einem anderen Randabschluss versehen ist.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung bedeckt das erste Verschlusselement die Unterseite des Trägerelements vollständig. Ebenfalls ist es zweckmäßig, wenn das zweite Verschlusselement die Oberseite des Befestigungselements vollständig bedeckt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind das erste und zweite Verschlusselement baugleich ausgebildet. Bevorzugt können das erste und das Verschlusselement als ein Noppenverschluss ausgebildet sein. Der Noppenverschluss besitzt Verschlussnoppen, die beispielsweise die Form eines Pilzkopfes mit einem umlaufenden Hinterschnitt besitzen. Durch die Beabstandungen der Verschlussnoppen zueinander taucht jeweils ein Pilzkopf in eine Lücke zwischen gegenüberliegenden Pilzköpfen ein, so dass diese sich aneinander verhaken und einen belastbaren Verschluss bilden können. In weiteren Ausgestaltungen können die Verschlussnoppen auch kugelförmig oder tonnenförmig ausgebildet sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung besitzen die Verschlussnoppen eine Dichte von bis zum 75 Noppen/cm2, bevorzugt von 25 bis 50 Noppen/cm2. Die Noppendichte bestimmt ganz wesentlich die Verbindungskraft zwischen den Verschlusselementen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Verschlussnoppen derart ausgebildet, dass die miteinander verbundenen Verschlusselemente eine Höhe von weniger als 20 mm, bevorzugt eine Höhe von 2 bis 10 mm besitzen. Je nach Dichte der Noppen und Höhe der Verschlussnoppen ergibt sich die Gesamthöhe der miteinander verbundenen Verschlusselemente.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Befestigungselement mehrteilig ausgebildet und mehrere Befestigungselemente sind mit einem Trägerelement verbunden. Bevorzugt können zwei Befestigungselemente mit dem Trägerelement verbunden sein. Auch bevorzugt ist es, drei oder vier Befestigungselemente mit dem Trägerelement zu verbinden. Diese Ausgestaltung gestattet es, ein separates Befestigungselement, beispielsweise auf Paneelen, Klappen und Deckeln vorzusehen. Nach Entfernen des Trägerelements liegen dann segmentierte, unabhängig voneinander am Untergrund befestigte Befestigungselemente vor, so dass weiterhin ein Austausch der Paneele oder eine funktionsgerechte Verwendung der Klappe oder Abdeckung möglich ist, ohne eines der Befestigungselemente vom Untergrund zu entfernen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Befestigungselemente voneinander in Längsrichtung beabstandet, so dass eine Fuge zwischen den Befestigungselementen verlaufen kann. Auch sonstige Fugen im Untergrund müssen nicht länger durch das Befestigungselement verdeckt werden, sondern können durch die Verwendung von getrennten und beabstandeten Befestigungselementen freigehalten werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
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1 eine Schnittansicht durch ein Trägerelement und sein zugehöriges Befestigungselement bei angehobener Position des Trägerelements,
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2a, b, c drei unterschiedliche Noppenverschlüsse in einer schematischen Ansicht und
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3 eine schematische Ansicht eines durchgehenden Trägerelements mit einem segmentierten Befestigungselement.
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1 zeigt ein Trägerelement 10 in einem Schnitt quer zu seiner Längsrichtung, das von seinem Befestigungselement 12 abgehoben ist. Das Trägerelement 10 besitzt auf seiner Unterseite ein Verschlusselement 14. Ein baugleiches Verschlusselement 16 ist auf der Oberseite des Befestigungselements 12 angeordnet. Jedes der Verschlusselemente 14, 16 besitzt Verschlussnoppen, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Pilzkopfform besitzen. Die Verschlussnoppen besitzen jeweils einen länglichen Stengel, der aufrecht auf dem Untergrund steht. Auf dem freien Ende der Stengel ist ein Kopfelement vorgesehen, das beispielsweise nach Art eines Pilzkopfes ausgebildet ist. Der Kopf kann aber auch ballig oder in einer sonstigen Form relativ zu dem Durchmesser des Stengels verdickt ausgebildet sein. Für eine Verbindung tauchen die Köpfe des einen Verschlusselements in die Zwischenräume der Verschlussnoppen des anderen Verschlusselements und umgekehrt.
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Die Verschlusselemente 14 und 16 bilden einen reversiblen Klettverschluss, mit dem das Trägerelement 10 von dem Befestigungselement 12 abgehoben werden kann. Das Trägerelement 10 besitzt einen schienenförmigen Abschnitt 18, in dem ein photolumineszenter Leuchtstreifen 20 angeordnet ist. Der photolumineszente Leuchtstreifen 20 besitzt ein Gehäuse 22, in dem das photolumineszente Material 24 vor Feuchtigkeit geschützt angeordnet ist. Das Gehäuse 22 des photolumineszenten Materials 24 ist transparent oder durchscheinend ausgebildet.
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Das Gehäuse 22 kann in der Schiene 18 verklebt sein oder mit einem Klemmsitz in dieser sitzen. Das Trägerelement 10 besitzt zudem seitlich abstehende Abdeckflügel 26, die leicht zur Unterseite geneigt sind. Das Befestigungselement 12 umfasst einen flachen Streifen, dessen Höhe relativ zum Untergrund durch ein Fillermaterial angepasst werden kann.
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Im montierten Zustand des Trägerelements auf dem Befestigungselement 12 sind die Verschlusselemente 14 und 16 gegeneinander gedrückt. Die Abdeckflügel 26 überdecken eine Teppichkante 28, so dass keine Stolpergefahr oder ein Absatz durch die Fluchtwegmarkierung gebildet wird.
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Die 2a–c zeigen beispielhaft drei verschiedene Ausgestaltungen von Noppenverschlüssen. 2a zeigt in einer schematischen Ansicht einen Noppenverschluss 30, bei dem ein erstes Verschlusselement 32 mit einem zweiten Verschlusselement 34 verbunden ist. Jedes der Verschlusselemente besitzt gleichartige Noppen 36, die einen abgerundeten, kugelförmigen Noppenkopf besitzen. Die Noppendichte kann beispielsweise 25 bis 50 Noppen/cm2 betragen. Im verbundenen Zustand der Verschlusselemente stehen die Noppen des einen Verschlusselements in die Zwischenräume des anderen Verschlusselements vor. Hierbei hintergreifen sich die Köpfe der Verschlussnoppen wechselseitig. 2b zeigt pilzkopfförmige Verschlussnoppen 38, die sich durch die Geometrie der Noppen und der Noppenköpfe unterscheiden. Auch tonnenförmige Noppenköpfe 40 sind möglich, wobei diese angefast oder nicht angefast sein können.
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3 zeigt die Einbausituation der Fluchtwegmarkierung in einer Flugzeugkabine mit einer im Boden 42 befindlichen Zugangsklappe 44. Die Zugangsklappe 44 besitzt eine umlaufende Fuge 46. Wie in 3 zu erkennen, ist ein durchgehendes Trägerelement 48 für den Bodenbereich mit der Zugangsklappe 44 vorgesehen. Befestigt wird das durchgehende Trägerelement 48 mit Hilfe von drei voneinander getrennten Befestigungselementen 50. Die Befestigungselemente 50 sind so angeordnet, dass ein Rand der Zugangsklappe 44 und die Fuge 46 der Zugangsklappe nicht verdeckt sind. Durch das reversible Entfernen des Trägerelements 48 besteht die Möglichkeit, auf die Zugangsklappe 44 zuzugreifen, ohne dass die Fluchtwegmarkierung und ihre Befestigung zerstört werden muss.
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Ebenso wie bei der Fuge 46 der Zugangsklappe 44 kann auch an den Stoßkanten 52 zwischen einzelnen Paneelen 54, 56 das Befestigungselement unterbrochen werden, so dass auch einzelne Paneele 54, 56 ausgetauscht werden können, ohne die Fluchtwegmarkierung zu zerstören.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Trägerelement
- 12
- Befestigungselement
- 14
- Verschlusselement
- 16
- Verschlusselement
- 18
- Schiene
- 20
- photolumineszenter Leuchtstreifen
- 22
- Gehäuse
- 24
- photolumineszentes Material
- 26
- Abdeckflügel
- 28
- Teppichkante
- 30
- Noppenverschluss
- 32
- erstes Verschlusselement
- 34
- zweites Verschlusselement
- 36
- Noppen
- 38
- Verschlussnoppen
- 40
- Noppenköpfe
- 42
- Boden
- 44
- Zugangsklappe
- 46
- Fuge
- 48
- Trägerelement
- 50
- Befestigungselement
- 52
- Stoßkanten
- 54
- Paneel
- 56
- Paneel