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Die Erfindung betrifft eine Erdankerplatte zur Sicherung von Bodenbelagelementen gegen horizontale Verschiebung, mit einer mehreckigen Grundplatte, die zwischen je zwei benachbarten Ecken eine Seitenkante aufweist, wobei jede Seitenkante mit einer gegenüber der Grundplatte abgewinkelten Ankerplatte verbunden ist.
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Eine derartige Erdankerplatte ist etwa aus der
DE 20 2011 101 814 U1 oder der
DE 20 2011 106 933 U1 bekannt und dient dazu, Bodenbelagelemente wie Pflastersteine oder Bodenbelagsplatten gegen eine horizontale Verschiebung zu sichern, die durch häufiges Befahren insbesondere mit Schwerlastfahrzeugen oder Bussen eintreten kann und nicht nur zu unerwünschten Verlagerungen, sondern auch zu Kantenabplatzungen und weiteren Materialbeschädigungen führen kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Erdankerplatte dahingehend zu verbessern, dass die Wirkung gegen eine unerwünschte horizontale Verschiebung von damit verbundenen Bodenbelagselementen noch weiter verbessert wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe in einer ersten Variante dadurch, dass alle Ankerplatten zu einer Unterseite der Grundplatte abgewinkelt sind, wobei senkrecht zu der Grundplatte, zu einer Oberseite der Grundplatte weisend, ein Anlagesteg zur Anlage gegen mindestens ein Bodenbelagelement an der Grundplatte gehalten ist.
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Dadurch, das erfindungsgemäß nicht nur einige, sondern sämtliche Ankerplatten zur Unterseite abgewinkelt sind und im Einbauzustand in den Untergrund eingreifen, ergibt sich eine maximale Verbundwirkung der Erdankerplatte mit dem Untergrund und damit eine bestmögliche Sicherung von darauf angeordneten Bodenbelagelementen gegen eine horizontale Verschiebung.
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Die Erfindung löst die vorgenannte Aufgabe ferner durch eine gattungsgemäße Erdankerplatte, mit einer insbesondere sechseckigen Grundplatte, bei der mindestens ein Paar von einander diametral gegenüberliegenden Seitenkanten seitlich versetzt und mit ihren Mittelsenkrechten nicht fluchtend angeordnet sind, wobei senkrecht zu der Grundplatte, zu einer Oberseite der Grundplatte weisend, ein Anlagesteg zur Anlage gegen mindestens ein Bodenbelagelement an der Grundplatte gehalten ist.
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Durch die Maßnahme, mindestens ein Paar von einander diametral gegenüberliegenden Seitenkanten so anzuordnen, dass sie seitlich versetzt sind und ihre Mittelsenkrechten nicht miteinander fluchten, ergibt sich eine insgesamt vergrößerte Eingriffsfläche der Ankerplatten mit dem Untergrund, im Vergleich zu einer bekannten Anordnung, bei der sich jeweils ein Paar von diametral gegenüberliegenden Seitenkanten unmittelbar gegenüberliegt, wobei die Mittelsenkrechten der Seitenkanten miteinander fluchten, etwa gemäß
DE 20 2011 106 933 U1 .
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Es kann vorgesehen sein, dass je zwei einander diametral gegenüberliegende Seitenkanten parallel zu einander sind.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass diametral gegenüberliegende, versetzt angeordnete Seitenkanten so weit versetzt sind, dass eine senkrechte Projektion einer Seitenkante außerhalb der anderen Seitenkante liegt oder diese zu höchstens 10%, 20%, 50% oder 75% ihrer Länge überlappt.
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Zweckmäßigerweise sind alle Ankerplatten zu einer Unterseite der Grundplatte abgewinkelt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Ankerplatten einstückig mit der Grundplatte verbunden und abgekantet sind. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Ankerplatten in abgewinkelter Stellung mit der Grundplatte verschweißt oder in sonstiger Weise verbunden sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Anlagesteg bis auf eine entlang einer Seitenkante der Grundplatte verlaufenden Grundlinie aus der Grundplatte ausgeschnitten und bezüglich der Grundplatte abgewinkelt ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Anlagesteg entlang einer parallel zu seiner Längsrichtung verlaufenden Abkantlinie in Querschnitt L-förmig abgekantet ist.
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In einer Variante kann vorgesehen sein, dass der Anlagesteg einen T- oder X-förmigen Querschnitt aufweist und durch Schweißen oder in sonstiger Weise mit der Grundplatte verbunden ist.
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Zumindest eine Ankerplatte kann anschließend an die jeweilige Seitenkante der Grundplatte einen rechteckförmigen Bereich und anschließend an den rechteckförmigen Bereich einen dreieckförmigen Bereich mit einer Spitze aufweisen. Verallgemeinert ausgedrückt, können seitliche Kanten einer jeweiligen Ankerplatte, die zwischen einer der Seitenkante der Grundplatte gegenüberliegenden Spitze und der Seitenkante verlaufen, einen von der Ankerplatte ausgesehen konvexen, d. h. nach außen vorspringenden Verlauf aufweisen, um einen guten Kompromiss zwischen einer noch leichten Einsetzbarkeit und einer guten Verankerungswirkung durch Erzielung einer möglichst großen Fläche der Ankerplatte zu erzielen.
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Es ist zweckmäßig, wenn die Ankerplatten um 90° gegenüber der Grundplatte abgewinkelt bzw. abgekantet sind. Alle Ankerplatten können senkrecht zu der jeweiligen Seitenkante gesehen eine gleiche Höhe oder einen gleichen Abstand einer Spitze von der Seitenkante aufweisen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
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1 eine Draufsicht auf eine Rohlingplatte einer erfindungsgemäßen Erdankerplatte in noch nicht abgekantetem Zustand zeigt,
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2 eine erfindungsgemäße Erdankerplatte in einer ersten Ausführungsform zeigt,
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3 eine erfindungsgemäße Erdankerplatte in einer zweiten Ausführungsform zeigt, und
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4 bis 11 vier verschiedene Varianten eines Anlagestegs zeigen.
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Die erfindungsgemäße Erdankerplatte besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere rostfreiem Stahl, könnte aber auch aus Kunststoff, insbesondere aus faserverstärktem Kunststoff wie GFK oder CFK, hergestellt sein. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine aus einem ebenen Metallblech ausgestanzte oder durch Laser- oder Wasserstrahlschneiden ausgeschnittene Rohlingplatte, die aus einer sechseckigen Grundplatte 2, deren Umfangslinie durch sechs Seitenkanten 2.1 ... 2.6 gebildet ist, und sechs an jeweils eine Seitenkante anschließenden Ankerplatten 4.1 ... 4.6 besteht. Jede Ankerplatte 4.1 ... 4.6 ist mit der Grundplatte entlang einer Seitenkante 2.1 ... 2.6 verbunden, wobei jede Seitenkante 2.1 ... 2.6 gleichzeitig eine Abkant- oder Biegelinie bildet, entlang der die jeweilige Ankerplatte 4.1 ... 4.6 relativ zu der Grundplatte 2 abgekantet wird, wobei 2 den abgekanteten Zustand zeigt.
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In die Grundplatte 2 ist ein etwa U-förmiger Einschnitt 6 eingebracht, der einen Anlagesteg 8 umgrenzt, welcher entlang einer Grundlinie 8.1, die mit der Seitenkante 2.1 übereinstimmt, mit der Anlageplatte 4.1 verbunden ist. Beim Abkanten der Ankerplatte 4.1 um die Seitenkante 2.1 entsteht die in 2 dargestellte senkrechte Ausrichtung des Anlagestegs 8 relativ zu der Grundplatte 2, während der Anlagesteg in der Ebene der Ankerplatte 4.1 verbleibt.
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Erfindungsgemäß sind sämtliche Ankerplatten 4.1 ... 4.6 in gleicher Richtung bzw. in Richtung einer Unterseite der Grundplatte 2 abgewinkelt, die einer Oberseite 2a der Grundplatte gegenüberliegt. Umgekehrt ist der Anlagesteg 2 im abgekanteten Zustand gemäß 2 in Richtung der Oberseite 2a abgewinkelt bzw. steht senkrecht zur Grundplatte 2 in Richtung der Oberseite 2a vor.
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Wie 1 zeigt, besitzen sämtliche Ankerplatten 4.1 ... 4.6 eine gleiche Höhe h oder einen gleichen Abstand einer Spitze 10 von der jeweiligen Seitenkante 2.1 ... 2.6.
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Wie 1 zeigt, sind jeweils zwei Paare von diametral einander gegenüberliegenden Ankerplatten 4.2, 4.5 und 4.3, 4.6 in Richtung ihrer jeweiligen Seitenkante versetzt zueinander angeordnet, so dass eine senkrechte Projektion einer zugehörigen Seitenkante der jeweiligen Ankerplatte auf eine durch die diametral gegenüberliegende Seitenkante verlaufende Gerade zumindest teilweise (im dargestellten Beispiel vollständig) außerhalb der anderen Seitenkante des jeweiligen Paares von Seitenkanten liegt.
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Allgemein ist die Anordnung so, dass mindestens ein Paar von einander diametral gegenüberliegenden Seitenkanten, beispielsweise 4.2, 4.5 und 4.3, 4.6, seitlich versetzt angeordnet ist, wobei die Mittelsenkrechten 5.2, 5.5 und 5.3, 5.6 der jeweiligen Seitenkanten nicht miteinander fluchten.
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Die Ausführung nach 3 unterscheidet sich von der nach 2 dahingehend, dass die Ankerplatten 4.1 ... 4.6 nicht dreieckförmig sind, wie in 1 dargestellt ist, sondern anschließend an die jeweilige Seitenkante der Grundplatte 2 zunächst einen rechteckförmigen Bereich und anschließend an den rechteckförmigen Bereich einen dreieckförmigen Bereich aufweisen. Diese Formgebung der Ankerplatten hat den Vorteil, dass die Fläche der Ankerplatte gegenüber einer dreiecksförmigen Gestaltung gleicher Höhe h größer ist, während eine dreieckförmige Gestaltung im Bereich der Spitze 10 ein leichteres Einsetzen in einen Untergrund ermöglicht, als dies bei einer insgesamt rechteckigen Form der Fall wäre.
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4 bis 11 zeigen unterschiedliche Querschnittsformen von Anlagestegen, wobei der Anlagesteg nach 1 bis 3 in 4 und 5 dargestellt ist und einen ebenen bzw. rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
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6 und 7 zeigen eine L-förmige abgekantete Form, mit einer parallel zur Längsrichtung des Anlagestegs verlaufenden Biege- oder Abkantlinie. Diese Form kann durch Abkanten eines ebenen, aus der Grundplatte 2 ausgeschnittenen Anlagestegs erzielt werden.
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8, 9 zeigen einen im Querschnitt T-förmigen Anlagesteg, der nicht aus der Grundplatte ausgeschnitten werden kann, sondern durch Schweißen oder in sonstiger Weise mit der Grundplatte verbunden ist. Eine ähnliche Konstruktion zeigen 10 und 11 im Falle eines Anlagestegs mit X-förmigen Querschnitt.
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Der Anlagesteg nach 4, 5 eignet sich zur Anlage an ein oder zwei Bodenbelagelemente, während die übrigen Anlagestege zur Anlage gegen zwei, drei oder vier Bodenbelagelemente vorgesehen sind.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Grundplatte
- 2a
- Oberseite
- 2.1 ... 2.6
- Seitenkante
- 4.1 ... 4.6
- Ankerplatte
- 5.1 ... 5.6
- Mittelsenkrechte
- 6
- Einschnitt
- 8
- Anlagesteg
- 8.1
- Grundlinie
- 10
- Spitze
- h
- Höhe (von 4.1 ... 4.6)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011101814 U1 [0002]
- DE 202011106933 U1 [0002, 0007]