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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Wand- oder Bodenfliese.
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Bekannt
sind Wand- oder Bodenfliesen in rechteckiger Form, die mittels eines
Fliesenklebers zu einer dauerhaften Fliesenanordnung zusammengesetzt
werden. Für
ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild ist eine präzise Verlegung
der Fliesen mit fluchtenden Seitenkanten von erheblicher Bedeutung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen
das optische Erscheinungsbild einer Fliesenanordnung zu verbessern.
Es sollen zusätzliche
Gestaltungsmöglichkeiten
gegeben sein, zudem soll die Position der Fliesen zueinander präzise festgelegt
sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Die
erfindungsgemäße Wand-
oder Bodenfliese ist nach Art eines Puzzleteiles ausgeführt und weist
an zumindest zwei Fliesenseiten jeweils mindestens ein Formschlusselement
auf, das wie bei einem Puzzleteil entweder als eine die Seitenkante überragende
Erhebung oder als eine gegenüber
der Seitenkante zurückgesetzte
Aussparung ausgeführt ist.
Die Formschlusselemente benachbarter Fliesen sind komplementär zueinander
ausgeführt
und können
in eine rastschlüssig
ineinandergreifende Position gebracht werden.
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Mittels
derartiger Wand- oder Bodenfliesen kann eine Fliesenanordnung in
Form eines Puzzlemusters erzeugt werden, wodurch gegenüber den
im Stand der Technik üblichen
Fliesenmustern zusätzliche
optische bzw. Designeffekte erzielt werden. Die Fliesenanordnung
kann entweder ausschließlich
aus puzzleteilartigen Einzelfliesen bestehen oder, gemäß weiterer
Ausführung,
aus kleineren Puzzlemustern, die Bestandteil einer größeren Anordnung
von Fliesen sind, welche zusätzlich
zu den puzzleähnlichen Fliesen
auch konventionelle Fliesen mit geradlinigen Seitenkanten umfassen.
Eine Integration von erfindungsgemäßen Wand- oder Bodenfliesen
in eine Fliesenanordnung mit konventionellen Fliesen wird insbesondere
dadurch ermöglicht,
dass Fliesen mit einer oder mit zwei geradlinigen Seitenkanten verwendet
werden, wohingegen die übrigen
Seitenkanten mit den überragenden
oder zurückgesetzten Formschlusselementen
versehen sind. Entlang der geradlinigen Seitenkanten ist ein Anschluss
an konventionelle Fliesen möglich,
die ausschließlich
geradlinige Seitenkanten aufweisen, beispielsweise an rechteckförmige bzw.
quadratische Fliesen. Eine erfindungsgemäße Fliese mit zwei geraden
Seitenkanten kann als Eckfliese eingesetzt werden, eine Fliese mit
nur einer geraden Seitenkante als Randfliese.
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Die
Wand- bzw. Bodenfliese weist üblicherweise
eine rechteckförmige
Grundform auf, wobei die Fliesenseiten jeweils geradlinig ausgeführt sind. Grundsätzlich möglich sind
aber auch sonstige Grundformen mit einer Anzahl an geradlinigen
Seitenkanten, die vorzugsweise ein lückenloses Zusammensetzen mehrerer
Fliesen ermöglicht,
beispielsweise dreieckige oder sechseckige Grundformen. Die Grundformen
weisen bevorzugt ausschließlich geradlinige
Seitenkanten auf, wobei grundsätzlich auch
Fliesen mit einer oder mehreren gekrümmten Seitenkanten in Betracht
kommen.
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Als
weiteres Designmerkmal können
auch farbige Fliesen eingesetzt werden, wobei jede Fliese für sich genommen
entweder einfarbig oder mehrfarbig ausgeführt ist. Innerhalb einer Anordnung
können verschiedenfarbige
Fliesen eingesetzt werden.
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Die
Formschlusselemente ermöglichen
eine Rast- bzw. Formschlussverbindung benachbarter Fliesen, indem
zwei zu verbindende Fliesen mit komplementär ausgebildeten Formschlusselementen versehen
sind, die bei der Montage in eine ineinandergreifende Position gebracht
werden. Die Formschlusselemente sind als eine die Seitenkante überragende
Erhebung und als eine gegenüber
der Seitenkante zurückgesetzte
Aussparung ausgeführt, wobei
innerhalb einer Fliese verschiedene Varianten von Erhebungen und
Aussparungen in Betracht kommen, beispielsweise Ausführungen,
die ausschließlich
an den Fliesenseiten Erhebungen oder ausschließlich Aussparungen aufweisen
sowie verschiedene Kombinationen von Erhebungen und Aussparungen.
Vorteilhafterweise ist pro Fliesenseite nur maximal ein Formschlusselement
vorgesehen, wenngleich Ausführungen
mit mehr als einem Formschlusselement pro Seite ebenfalls möglich sind.
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Ineinandergreifende
Formschlusselemente bilden eine rastschlüssige Verbindung benachbarter Fliesen,
wobei Ausführungen
der Formschlusselemente mit Hinterschnitt und ohne Hinterschnitt
möglich
sind. Soweit die Formschlusselemente mit einem Hinterschnitt versehen
sind, besteht der Rastschluss bezogen auf die gemeinsame Seitenkante
der miteinander zu verbindenden Fliesen in orthogonaler Richtung,
so dass die rastschlüssige
Verbindung nur durch ein Anheben einer Fliese hergestellt bzw. gelöst werden
kann, nicht jedoch durch ein Verschieben der Fliesen in einer gemeinsamen
Ebene. Soweit Rastschlusselemente ohne Hinterschnitt vorgesehen sind,
können
diese durch Verschieben in einer Ebene in Rastposition gebracht
bzw. aus der Rastposition gelöst
werden; der Rastschluss besteht in diesem Fall in einer Richtung
parallel zur gemeinsamen Seitenkante benachbarter Fliesen.
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Es
kommen sowohl Ausführungen
von Fliesen in Betracht, die ausschließlich Formschlusselemente mit
einem Hinterschnitt aufweisen, als auch Fliesen, die ausschließlich Formschlusselemente ohne
Hinterschnitt besitzen. Darüber
hinaus sind auch Kombinationen von Formschlusselementen mit und
ohne Hinterschnitt an einer Fliese möglich. Der Hinterschnitt besteht
aus einem verjüngten
Abschnitt des Formschlusselementes, der im Falle einer die Seitenkante überragenden
Erhebung mit Abstand zur Stirnseite der Erhebung liegt und im Falle
einer gegenüber
der Seitenkante zurückgesetzten
Aussparung benachbart zur Seitenkante angeordnet ist.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
Fliesenanordnung mit einer Mehrzahl von Fliesen, die nach Art eines
Puzzleteils ausgeführt
sind,
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2 eine 1 entsprechende
Darstellung, jedoch ohne Bezugszeichen.
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Die
in 1 dargestellte Fliesenanordnung 1 besteht
aus einer Mehrzahl einzelner Wand- oder Bodenfliesen 2,
die jeweils nach Art eines Puzzleteiles ausgeführt sind und mit Formschlusselementen zur
Verbindung benachbarter Fliesen in Form von Erhebungen 3 und
Aussparungen 4 versehen sind. Die einzelnen Fliesen 2 besitzen
eine rechteckförmige Grundgeometrie,
wobei an jeder Seitenkante bzw. Fliesenseite 5 jeweils
ein Formschlusselement in Gestalt einer Erhebung 3 oder
einer Aussparung 4 angeordnet ist. Aufgrund der rechteckförmigen Form der
einzelnen Fliesen 2 sind die Seitenkanten 5 jeweils
geradlinig ausgeführt,
aneinander grenzende Seitenkanten 5 nehmen einen 90° Winkel zueinander ein.
Die Fliesen sind in der Weise dimensioniert, dass die Seitenkanten
benachbarter Fliesen 2 miteinander fluchten, so dass sich
in zwei Richtungen jeweils eine Mehrzahl paralleler Seitenkantenlinien
ergeben, wobei sich jede Seitenkantenlinie aus einer Mehrzahl einzelner,
fluchtender Seitenkanten der Fliesen zusammensetzt.
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Es
kommen unterschiedliche Gestaltungen der einzelnen Fliesen 2 in
Betracht. Es können
sowohl ausschließlich
Erhebungen 3, ausschließlich Aussparungen 4 oder
eine Kombination von Erhebungen und Aussparungen pro Fliese vorgesehen sein.
Fliesen 2, die sich nicht im Randbereich der Fliesenanordnung 1 befinden,
weisen jeweils an jeder Seite ein Formschlusselement in Form einer
Erhebung 3 bzw. Aussparung 4 auf. Fliesen im Randbereich
besitzen eine geradlinige, durchgehende Seitenkante ohne Formschlusselemente,
Fliesen im Eckbereich zwei geradlinige, durchgehende Seitenkanten,
die zueinander im 90° Winkel
stehen.
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In
der zusammengefügten
Position gemäß 1 ragt
jeweils eine Erhebung 3 in eine komplementär geformte
Aussparung 4 einer benachbarten Fliese ein. Dadurch ist
ein Form- bzw. Rastschluss zwischen benachbarten Fliesen gegeben.
Aufgrund der Anordnung der Formschlusselemente an den verschiedenen
Seiten der Fliesen besteht der Rast- bzw. Formschluss zwischen allen
unmittelbar aneinander grenzenden, benachbarten Fliesen.
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Der
Rastschluss kann mit und ohne Hinterschnitt gebildet sein. Im Falle
eines Hinterschnitts 6 weisen die Formschlusselemente einen
eingeschnürten,
verjüngten
Abschnitt auf, der bei einer Erhebung 3 mit Abstand zur
freien Stirnseite der Erhebung liegt und bei einer Aussparung 4 unmittelbar
benachbart zur Seitenkante der betreffenden Fliese. Der Hinterschnitt 6 ermöglicht in
einer Richtung, die orthogonal zur Seitenkante 5 benachbarter
Fliesen 2 verläuft,
eine rast- bzw. formschlüssige
Verbindung, die nur dadurch hergestellt bzw. gelöst werden kann, dass eine der
beiden beteiligten Fliesen aus der Ebene der Fliesenanordnung emporgehoben
wird. Ist dagegen kein derartiger Hinterschnitt an einem Formschlusselement
vorgesehen, so kann die Verbindung durch Zusammenschieben bzw. Entfernen
in der Fliesenebene hergestellt bzw. gelöst werden; in diesem Fall besteht
der Rast- bzw. Formschluss in Querrichtung, also parallel zur zwischen
den Fliesen verlaufenden Seitenkante 5.