DE102013013095A1

DE102013013095A1 - Belag aus Keramik-Fliesen

Info

Publication number: DE102013013095A1
Application number: DE102013013095.6A
Authority: DE
Inventors: Dietmar Metzger; Frank Metzger
Original assignee: FDM UG (haftungsbeschrankt); FDM UG HAFTUNGSBESCHRANKT
Current assignee: FDM GMBH, DE
Priority date: 2013-08-07
Filing date: 2013-08-07
Publication date: 2015-02-12

Abstract

Bei formschlüssig miteinander in Eingriff stehenden Keramikfliesen, die insbesondere einen Belag hochbelasteter Arbeitsflächen ausbilden, weist eine Keramikfliese (1) von rechteckiger Grundfläche an einer Schmalseiten (3) und parallel zu dieser verlaufend eine Rastnase (5) und in der gegenüber liegenden Schmalseite (4) eine Rastausnehmung (6) für eine formschlüssige Verbindung mit benachbarten Fliesen auf.

Description

Die Erfindung betrifft Beläge aus Keramik-Fliesen.
Keramikfliesen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt und bewährt. Verwendung finden Keramikfliesen als Boden- und Wandbeläge bevorzugt in sanitären Bereichen. Neben Keramikfliesen von einfachen quadratisch- oder rechteckigen Formaten sind Keramikfliesen bekannt geworden, die miteinander in formschlüssigen Eingriffen stehe.
So erläutert die DE 20 2009 015 978 U1 einen Fliesenverbund nach Art eines Puzzles, um die Positionen der Keramikfliesen untereinander exakt festzulegen und das optische Erscheinungsbild einer gefliesten Wand oder eines Bodens aufzulockern. Eine formschlüssige Verbindung der Fliesen untereinander erfolgt dort in der Ebene des Fliesenverbundes, so dass durch einen vertikalen Eingriff sich eine Fliese aus dem Verbund herauslösen läßt.
Bei den aus der DE 1 946 397 A1 bekannt gewordenen Fliesen weist jeder Rand eine Vielzahl von Taschen und Zungen auf. Die jedem Rand einer Fliese vorstehenden Zungen sind in den Taschen der benachbarten Fliese aufgenommen und gegen einen Auszug verriegelt, so dass ein formstabiler Fliesenverbund ohne eine Verklebung mit einem Boden ermöglicht ist. Ein Verlegen dieser Fliesen ist aufwändig, da die zu verbindenden Fliesen in einer Schräglage aneinandergesetzt und dann in eine Ebene verbracht werden müssen.
Diese bekannten Fliesenbelägen können darüber hinaus konstruktionsbedingt auf einer Krümmungen aufweisenden Auflagefläche nicht verlegt werden.
Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, eine Fliese zur Verfügung zu stellen, bei der ein Verbund von formschlüssig miteinander verbundenen Fliesen leicht hergestellt werden kann, wobei der Verbund auch auf einer gekrümmten Auflagefläche verlegt werden kann. Weiter sollen einzelne Fliesen senkrecht zu der Auflagefläche nicht aus dem Verbund gelöst werden können, auch wenn diese nicht mehr mit der Auflagefläche bspw. durch Verkleben verhaftet sind.
Gelöst wird diese technische Problematik gem. des Anspruchs 1 durch die Maßnahmen, dass die Keramikfliese von rechteckiger Grundfläche an einer Schmalseiten parallel zu dieser verlaufend eine Rastnase und in der gegenüberliegenden Schmalseite eine Rastausnehmung für eine formschlüssige Verbindung mit benachbarten Fliesen aufweist.
Aufgrund dieser Ausgestaltung kann ein Fliesenbelag durch nebeneinander liegende Bänder von Keramikfliesen ausgebildet werden. Ist dabei weiter vorgesehen, dass ein formschlüssiger Eingriff nur in Längserstreckung eines solchen Bandes erfolgt, kann der Fliesenbelag quer zu der Längserstreckung vergleichsweise großen Krümmungen der Auflagefläche folgen, da quer zu dieser Längserstreckung die Keramikfliesen keinen festen Verbund aufgrund eines Formschlusses ausbilden.
Insbesondere können sich aus einem solchen Band senkrecht zu der Auflagefläche keine einzelnen Fliesen lösen, selbst wenn keine Verhaftung mehr mit der Auflagefläche gegeben ist, da diese dann weiterhin von benachbarten Fliesen auf der Auflagefläche und in Position gehalten werden.
Weist der formschlüssige Eingriff ein gewisses Spiel auf und/oder erlaubt ein geringfügiges Verschwenken der Keramikfliesen gegeneinander, so ist ein Belegen auch räumlich gekrümmter Arbeitsflächen mit einem der Krümmung folgenden Band möglich ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Keramikfliesen nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rastnase und die Rastausnehmung zumindest abschnittsweise einen kreisringförmigen Querschnitt aufweisen. Der Umfangswinkel der der Schmalseite einer Keramikfliese vorstehenden Rastnase beträgt dabei mehr als 180°, entsprechend ist der Umfangswinkel der Rastausnehmung vorzusehen, so dass sich hintergreifende Rastflächen ausgebildet werden, wodurch aneinandergesetzte Keramikfliesen formschlüssig miteinander verriegeln.
Es kann vorgesehen sein, dass die neben der Rastnase oder Rastausnehmung verbleibende Schmalseite abgerundet oder abgeschrägt ist. Damit weist die formschlüssige Verbindung der Keramikfliesen ein gewisses Spiel auf und können die Keramikfliesen um ein gewisses Maß um die eine Achse ausbildende Rastnase verschwenken und kann ein solches Band von Keramikfliesen dann auch einer gekrümmten Auflagefläche folgen.
Bevorzugt wird dabei eine zu einer Mittelebene, mit Bezug auf die Materialstärke der Fliese, eine symmetrische Ausbildung, so dass das Band einer Krümmung sowohl nach oben als auch nach unten in gleicher Weise folgen kann.
Abhängig von der Ausbildung der Auflagefläche kann vorgesehen sein, dass Fliesen hintereinander angeordnet ein Band ausbilden und dass nebeneinander angeordnete Bänder formschlüssig miteinander verbunden sind.
Dabei ist nicht zwingend, dass alle Fliesen benachbarter Bänder formschlüssig miteinender verbunden sind, bspw. durch einen Formschluss wie bei einem Puzzle, durch eine Klammer oder dergleichen, sondern wird die Geometrie der Arbeitsfläche Ort und Anzahl derartiger Verbindungen vorgeben.
Einen flächenhaft sich erstreckender Verbund aus Keramikfliesen nach der Erfindung kann dadurch ausgebildet werden, dass eine erste Fliese an einer Schmalseite mit wenigstens zwei weiteren Fliesen in einem formschlüssigen Eingriff steht. Ein solcher Verbund kann dann jedoch nur um die Achsen ausbildenden Rastnasen gekrümmt werden.
Die Abmessungen der Keramikfliesen sind gering, so dass ein Band auch vergleichsweise großen Krümmungen folgen kann. Die flächenhafte Erstreckung beträgt weniger als 15 × 15 mm², insbesondere etwa 12 × 12 mm².
Ein weiterer Vorteil der Keramikfliesen nach der Erfindung besteht in der Möglichkeit eines Aufbringens auf eine beschädigte Arbeitsfläche. Hierzu bedarf es lediglich eines Glättens, gegebenenfalls eines Spachtelns der beschädigten Arbeitsfläche. Eine aufwändige Reparatur bspw. auch eines Arbeitsgerätes durch Schweißen oder Schmieden ist dadurch vermieden.
Das Wesen der Erfindung wird anhand der Zeichnung weiter erläutert, in der Ausführungsbeispiele lediglich schematisch und nicht Maßstabsgerecht dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
1: ein erstes Ausführungsbeispiel einer Keramikfliese nach der Erfindung,
2: einen Verbund aus Keramikfliesen gem. 1 und
3: ein vergrößertes Detail gem. III in 2,
4: einen gekrümmten Verbund aus Keramikfliesen,
5: ein vergrößertes Detail gem. V in 4 und
6: einen flächenhaft sich erstreckenden Verbund aus Keramikfliesen.
Die Abmessungen der Grundfläche der in 1 in einer vergrößerten Darstellung wiedergegebene Keramikfliese 1 betragen zumeist weniger als 15 × 15 mm², insbesondere etwa 12 × 12 mm² Nebeneinander angeordnete Bänder 2 gem. 2 aus formschlüssig miteinander verbundenen Keramikfliesen 1 können auch als Belag einer hochbelasteten Arbeitsfläche, insbesondere von Werkzeugen wie Räumschilden, Erdbohrern, Fräsern oder dergleichen dienen. Dabei kann vorgesehen sein, nebeneinander angeordnete Keramikfliesen der Bänder ebenfalls formschlüssig zu verbinden, bspw. nach Art eines Puzzles, durch Klammern oder dergleichen, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
Für das Herstellen eines solchen Bandes 2 aus gleichartigen Keramikfliesen 1 weist eine jede an einer Schmalseiten 3 eine Rastnasen 5 und in der gegenüber liegenden Schmalseite 4 eine Rastausnehmungen 6 auf, die sich parallel zu den Schmalseiten 3, 4 erstrecken und die bei dem Ausführungsbeispiel mittig derselben angeordnet sind, womit hier die Keramikfliese 1 symmetrisch zu ihrer Mittelebene ausgebildet ist.
Die Rastnase 5 und die Rastausnehmungen 6 weisen zumindest abschnittsweise einen kreisringförmigen Querschnitt auf. Der Umfangswinkel der der Schmalseite 3 der Keramikfliese 1 vorstehenden Rastnase 5 beträgt dabei mehr als 180°. Damit einhergehend ist der Umfangswinkel der Rastausnehmungen 6 vorzusehen, so dass hintergreifende Rastflächen ausgebildet werden, wodurch ineinandergeschobene Keramikfliesen 1 formschlüssig miteinander verriegeln und so die Bänder 2 ausbilden.
Weist der Formschluss zweier Keramikfliesen 1 ein gewisses Spiel auf, so dass zwischen den Keramikfliesen 1 Stoßfugen 7 quer zu der Längserstreckung eines Bandes 2 entstehen, vgl. 2, kann das Band 2 in geringem Maß einer Krümmung einer Auflagefläche folgen.
Insbesondere kann daran gedacht sein, die Schmalseiten 3, 4 ober- bzw. unterhalb der Rastnase 5 und der Rastausnehmung 6 zurückzunehmen. Es bildet dann die Rastnase 5 eine Achse aus, die in der Rastausnehmung 6 verschwenken kann. Beispielhaft ist in 1 oberhalb der Rastnase 5 eine Abschrägung 8 angedeutet und unterhalb der Rastnase 5 eine Abrundung 9 der Schmalseite 3. Entsprechende Abschrägungen und Abrundungen können auch an der gegenüberliegenden Schmalseite 4 vorgesehen werden.
Infolge derartiger Maßnahmen kann ein Band 10 aus miteinander verbundenen Keramikfliesen 11 auch vergleichsweise großen Krümmungen folgen, vgl. 4 und 5. Die Auslenkung von Keramikfliesen 1 gegeneinander wird dann einseitig durch einen Anschlag 12 begrenzt, während auf der gegenüber liegenden Seite des Bandes 10 ein Spalt 13 entsteht, der sicher nicht störend ist, wenn diese Seite des Bandes 10 auf einer Auflagefläche aufliegt.
Da der Formschluß der Keramikfliesen 1 durch ein seitliches Einschieben von Rastnasen 5 in Rastausnehmungen 6 erfolgt, können Keramikfliesen 1 auch überlappend angeordnet und miteinander verbunden werden, so dass Herstellen eines flächenhaft sich erstreckenden Verbundes 14, vgl. 6, ermöglicht ist. Da dann von den Keramikfliesen 1 in einer Richtung keine durchgehenden Stoßfugen ausgebildet werden, kann ein Krümmen des Verbundes 13 nur um die auf einer Linie 15 liegenden und Achsen ausbildenden Rastnasen 5 erfolgen.
Bezugszeichenliste

1: Keramikfliese
2: Band
3: Schmalseite
4: Schmalseite
5: Rastnase
6: Rastausnehmung
7: Stoßfuge
8: Abschrägung
9: Abrundung
10: Band
11: Keramikfliese
12: Anschlag
13: Spalt
14: Verbund
15: Linie

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 202009015978 U1 [0003]
DE 1946397 A1 [0004]

Claims

Formschlüssig miteinander in Eingriff stehende Keramikfliesen, insbesondere ausbildend einen Belag hochbelasteter Arbeitsflächen, dadurch gekennzeichnet, dass die Keramikfliese (1) von rechteckiger Grundfläche an einer Schmalseiten (3) und parallel zu dieser verlaufend eine Rastnase (5) und in der gegenüber liegenden Schmalseite (4) eine Rastausnehmung (6) für eine formschlüssige Verbindung mit benachbarten Fliesen aufweist.
Keramikfliese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der formschlüssige Eingriff ein Spiel aufweist und/oder ein Verschwenken der Keramikfliesen (1) gegeneinander für ein Belegen räumlich gekrümmter Arbeitsflächen erlaubt.
Keramikfliese nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnase (5) und die Rastausnehmung (6) zumindest abschnittsweise einen kreisringförmigen Querschnitt aufweisen.
Keramikfliese nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die neben der Rastnase (5) oder Rastausnehmung (6) verbleibende Schmalseite (3, 4) abgerundet oder abgeschrägt ist.
Keramikfliese nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mittige Symmetrieebene.
Verbund von Keramikfliesen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese hintereinander angeordnet ein Band ausbilden und dass nebeneinander angeordnete Bänder formschlüssig miteinander verbunden sind.
Verbund von Keramikfliese nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Fliese an einer Schmalseite mit wenigstens zwei weiteren Fliesen in einem formschlüssigen Eingriff steht.
Keramikfliesen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine flächenhafte Erstreckung von weniger als 15 × 15 mm².
Keramikfliesen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verklebung mit einer Auflagefläche.
Keramikfliesen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ihr Aufbringen auf eine beschädigte Arbeitsfläche.