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Die Erfindung betrifft ein Mehrprofilpaneel einer rechteckigen Form, mit dem ein Verlegen in unterschiedlichen Verlegemustern inklusive Fischgrat unter Verwendung von lediglich einem einzigen Typ an Paneel möglich ist.
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Stand der Technik ist, dass alle vier Kanten eines Paneels genutet sind oder die Längskante mit Standard Nut und Feder versehen sind und beide Querkanten genutet sind. Durch Einschlagen von Fremdfedern werden zwei unterschiedliche Typen an Paneelen zum Verlegen erzeugt. Dies ermöglicht eine einfache Lagerhaltung, aber es entstehen sehr hohe Kosten beim Verlegen. Insbesondere kann häufig Fischgratmuster nur durch nachträgliches Verändern der Profile erzeugt werden und ist sehr aufwändig zu verlegen.
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In der
DE 698 17 781 D1 ist eine Verlegung in Fischgratmuster mit lediglich einem Typ Paneel gezeigt, wobei das Paneel mit gegenüberliegenden Standard-Federprofilen an der Längskante versehen ist. An den Federprofilkanten wurden in bestimmten Abständen die Federn entfernt und durch Nuten ersetzt, so dass damit eine spiegelbildliche Form erreicht wird. An beiden Querkanten ist ein Standard-Nutprofil vorgesehen. Die Herstellung dieses Paneels ist produktionstechnisch relativ schwierig, wobei die Produktivität eher gering ist, da keine große Vorschubgeschwindigkeit aufgrund der komplexen Struktur möglich ist.
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Aus der
US 2 187 672 A ist ferner bekannt, drei formatierte Lagen so miteinander zu verleimen, dass auf der halben Längskante eine Nut und auf der zweiten Hälfte eine Feder entsteht. Die Längskanten sind spiegelbildlich gleich, die Querkanten haben ein Standard Nut- und Federprofil. Auch hier ist Herstellung des Paneels produktionstechnisch relativ schwierig, und die Produktivität ist eher gering. Es ist hier eine Verlegung im Fischgratmuster oder eine Verbandverlegung mit einem Typ Paneel möglich.
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Aus der
EP 3 128 102 A1 ist ein Paneel bekannt, bei dem an den Längskanten ein durchgehendes Standard-Nutprofil und auf der gegenüberliegenden Kante ein an den Enden des Paneels unterbrochenes Standard-Federprofil vorhanden ist. An den Unterbrechungen wurde das Federprofil durch ein Nutprofil ersetzt. An beiden Querkanten ist ein Standard-Federprofil vorgesehen. Hier ist eine Verlegung eines Fischgratmusters mit einem Paneel möglich. Aber auch hier ist Herstellung des Paneels produktionstechnisch relativ schwierig, und die Produktivität ist eher gering.
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In der
US 1 787 027 A ist eine Standard Nut- und Federverbindung beschrieben. Das Nutprofil ist an einer Längs- und Querkante, das Federprofil an der gegenüberliegenden Längs- und Querkante vorgesehen. Eine Fischgratverlegung ist hier nur mit zwei unterschiedlichen Typen an Paneelen möglich, wobei die Fertigung von zwei unterschiedlichen Typen an Paneelen den Nachteil der doppelten Lagerhaltung, der Verwechslungsgefahr der Paneele, des erhöhten Montageaufwands und höherer Kosten hat.
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In der
DE 202 08 058 U1 ist ebenfalls eine Erzeugung eines Fischgratmusters möglich. Zur Herstellung des Verlegemusters sind jedoch voneinander verschiedene rechte und linke Paneele erforderlich. Auch hier besteht der Nachteil der doppelten Lagerhaltung, der Verwechslungsgefahr der Paneele, des erhöhten Montageaufwands und höherer Kosten.
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Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein einfach herzustellendes Paneel mit entsprechenden Profilen bereitzustellen, mit dem eine Verlegung unterschiedlicher Verlegemuster inklusive Fischgrat mit lediglich einem Paneel möglich ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein Paneel, aufweisend eine rechteckige Form, bei der die erste und dritte Seite einander gegenüberliegen und die zweite und vierte Seite einander gegenüberliegen, wobei jede der vier Seiten des Paneels ein Profil aus den folgenden drei Profilen aufweist:
- 1. Ein Nut-Feder-Profil, aufweisend eine durchgängige Nut mit einer Nutbreite und einer Nuttiefe, und eine durchgängige Feder mit unterschiedlichen Federdicken und Federlängen.
- 2. Ein Nut-Profil, aufweisend eine durchgängige Nut mit unterschiedlichen Nutbreiten und Nuttiefen.
- 3. Ein Nut-Doppelfeder-Profil, aufweisend eine durchgängige Nut mit einer Nutbreite und unterschiedlichen Nuttiefen, und eine durchgängige Doppelfeder mit unterschiedlichen Federdicken und Federlängen.
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Außerdem weisen zwei einander gegenüberliegende Seiten dasselbe Profil auf.
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Durch die drei unterschiedlichen, jeweils ineinander in Eingriff bringbare Profile an einem einzelnen Paneel, können unterschiedliche Verlegemuster im 90-Grad-Winkel ohne weitere Hilfsmittel mit lediglich einem Typ von Paneel verlegt werden. So sind auch Fischgratmuster einfach verlegbar. Das Nut-Doppelfeder-Profil hat dabei eine Doppelfunktion, die einer Nut oder die einer Feder, da es sowohl in das Nut-Profil als auch in das Nut-Feder-Profil passt. Alle drei Profile weisen vertikal eine Dreiteilung auf und sind durch horizontale Profilierung erzeugt.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Nutbreiten der Nuten der drei Profile derart gebildet sind, dass dazu korrespondierende Federn eines damit zu verbindenden Nut-Feder-Profils oder eines damit zu verbindenden Nut-Doppelfeder-Profils zur Ober- und/oder Unterseite des Paneels formschlüssig in Eingriff bringbar sind. Somit verbinden sie die Profile und die Paneele liegen mit ihren Oberflächen und Stirnkanten bündig und verschiebefest aneinander. Die Profile sind damit vertikal verriegelt und horizontal nur ineinandergeschoben.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Nutbreite der Nut des Nut-Profils der Gesamt-Federdicke des Doppelfeder-Profils entspricht. Somit kann eine Verbindung des Nut-Profils mit dem Nut-Doppelfeder-Profil erfolgen, wobei die Nuten und Federn zur Oberseite und zur Unterseite des Paneels gegeneinander verbunden sind.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die erste Seite des Paneels ein Nut-Feder-Profil aufweist, die dritte Seite ein Nut-Doppelfeder-Profil aufweist, und die zweite Seite und die vierte Seite jeweils ein Nut-Profil aufweisen. So kann eine Verlegung im 90-Grad-Winkel ohne weitere Hilfsmittel oder zusätzliche Anpassung der Profile erfolgen, auch im Fischgratmuster.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine untere Nutwange des Nut-Profils der zweiten und vierten Seite derart entfernt ist, dass die Nut an oder hinter einer Stirnkante der jeweiligen Seiten endet. So kann eine lineare Verlegung realisiert werden.
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In einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass die erste Seite des Paneels ein Nut-Doppelfeder-Profil aufweist, die dritte Seite ein Nut-Profil aufweist, und die zweite Seite und die vierte Seite jeweils ein Nut-Feder-Profil aufweisen. So kann eine Verlegung im 90-Grad-Winkel ohne weitere Hilfsmittel oder zusätzliche Anpassung der Profile erfolgen, auch im Fischgratmuster.
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In einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass die erste Seite des Paneels ein Nut-Feder-Profil aufweist, die dritte Seite ein Nut-Profil aufweist, die zweite Seite und die vierte Seite jeweils ein Nut-Doppelfeder-Profil aufweisen. So kann eine Verlegung im 90-Grad-Winkel ohne weitere Hilfsmittel oder zusätzliche Anpassung der Profile erfolgen, auch im Fischgratmuster.
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Ferner werden Verlegemuster unter Verwendung mehrerer gleichartiger Paneele vorgeschlagen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
- 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Paneels A gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine Draufsicht auf Paneel A aus 1.
- 3 zeigt eine Schnittdarstellung des Nut-Feder-Profils 1 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 4 zeigt eine Schnittdarstellung des Nut-Doppelfeder-Profils 3 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 5 zeigt eine Schnittdarstellung des Nut-Profils 2 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 6 zeigt eine Schnittdarstellung einer Verbindung von Nut-Feder-Profil 1 mit einem Nut-Doppelfeder-Profil 3 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 7 zeigt eine Schnittdarstellung einer Verbindung von Nut-Profil 2 mit einem Nut-Doppelfeder-Profil 3 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 8 zeigt eine Schnittdarstellung einer Verbindung von Nut-Profil 2 mit Nut-Feder-Profil 1 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 9 zeigt eine Draufsicht auf mehrere, im rechten Winkel zueinander angeordnete Paneele A gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 10 zeigt nochmals eine Draufsicht auf Paneel A aus 1.
- 11 zeigt eine Draufsicht auf Paneel B gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 12 zeigt eine Draufsicht auf Paneel C gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 13 zeigt das in 5 gezeigte Nut-Profil 2.
- 14 zeigt das in 5 gezeigte Nut-Profil 2, das um die untere Nutwange 111 gekürzt ist.
- 15 zeigt eine Verbindung von zwei in 14 gezeigten, gekürzten Nut-Profilen 2 mit einer dazwischen angeordneten Fremdfeder.
- 16 zeigt ein Bespiel für lineare Verlegung mit Paneel A, das die in 3, 4 und 14 gezeigten Profilen aufweist, gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ziel der nachfolgend beschriebenen Erfindung ist es, unterschiedliche Verlegemuster inklusive Fischgrat mit nur einem einzelnen Paneel zu ermöglichen, und zwar primär ohne weitere Hilfsmittel wie einzuschlagende Federn etc., wie ansonsten aus dem Stand der Technik bekannt. Dies wird durch Bereitstellen eines Mehrprofilpaneels erreicht, also eines einzelnen Paneels A-C mit drei unterschiedlichen und nachfolgend im Detail beschriebenen Profilen 1-3. Diese können in geeigneter Kombination am Paneel A-C angeordnet werden, wobei drei Varianten beschrieben werden.
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Die Paneele A-C sind stets rechteckig, also mit jeweils zwei zueinander parallelen Seiten (erste und dritte Seite sind parallel, und zweite und vierte Seite sind parallel). Unter dem Begriff rechteckige Form fällt auch eine quadratische Form als Sonderform des Rechtecks.
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Außerdem weist jedes Paneel A-C eine Stirnkante 101 auf, die von seiner Oberseite O senkrecht in Richtung Unterseite U bis zum Beginn des Profils 1-3 reicht. Diese Stirnkante 101 dient als Anschlagkante bei der Verbindung zweier Paneele A-C miteinander und bildet die zur Oberseite O des Paneels A-C geschlossene sichtbare Fuge zwischen den Paneelen A-C.
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Das Grundprinzip sowie die einzelnen Profile 1-3 werden vorerst anhand des Paneels A beschrieben. In 1 ist zur Veranschaulichung eine perspektivische Darstellung eines Paneels A gezeigt. 2 zeigt eine Draufsicht auf Paneel A. In beiden Figuren ist zu sehen, dass die zwei einander gegenüberliegenden kurzen Seiten (Seiten zwei und vier) des Rechtecks dasselbe Profil aufweisen, nämlich ein Nut-Profil 2, und die anderen beiden Seiten (Seiten eins und drei) zwei weitere, unterschiedliche Profile, nämlich jeweils ein Nut-Feder-Profil 1 und ein Nut-Doppelfeder-Profil 3.
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Die drei verwendeten, unterschiedlichen Profile 1-3 sind in 3 bis 5 dargestellt. 3 zeigt ein Nut-Feder-Profil 1, 4 zeigt ein Nut-Doppelfeder-Profil 3 und 5 zeigt ein Nut-Profil 2.
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Das in 3 gezeigte Nut-Feder-Profil 1 weist eine an die Stirnkante 101 anschließende Nut 102 mit einer Nuttiefe n4 und einer Nutbreite N5 auf. Diese Nut 102 dient dazu, die obere Feder 105 des Nut-Doppelfeder-Profils 3 aufzunehmen, wenn Profile 1 und 3 miteinander verbunden werden, wie in 6 gezeigt. An die Nut 102 anschließend befindet sich eine Feder 103 mit einer Gesamt-Federdicke F2 und einer Gesamt-Federlänge f1. Die über die (gedachte Linie entlang der) Stirnkante 101 hinausragende Nase der Feder 103 hat eine Federdicke F3 und eine Federlänge f2. Die Oberseite der Federnase 103 (vom hinteren Ende der Nut 102 bis zum vorderen Ende der Federnase 103) hat eine Federlänge f5. Diese Federnase 103 dient dazu, in die Nut 106 des Nut-Doppelfeder-Profils 3 zu passen, wenn Profile 1 und 3 miteinander verbunden werden, wie in 6 gezeigt. Die Feder 103 springt an ihrer Unterseite in einer Dicke F2-F3 bis zur Stirnkante 101 zurück. Dies dient dazu, die untere Feder 107 des Nut-Doppelfeder-Profils 3 aufzunehmen, wenn Profile 1 und 3 miteinander verbunden werden, wie in 6 gezeigt. Danach springt sie weiter bis zur Federlänge f1 hinter die Stirnkante 101 zurück. Diese beiden Bereiche dienen als Feder 104 des Nut-Feder-Profils 1. Die Unterkante der Feder 104 dient dazu, eine untere Nutwange 111 des Nutprofils 2 aufzunehmen, wenn die Profile 1 und 2 miteinander verbunden werden, wie in 8 gezeigt.
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Das in 4 gezeigte Nut-Doppelfeder-Profil 3 weist eine an die Stirnkante 101 anschließende und daraus herausragende obere Feder 105 mit einer Federdicke F5 und einer Federlänge f3 auf, d.h. die Feder 105 ragt in einer Federlänge f3 über die Stirnkante 101 hinaus. Daran anschließend befindet sich eine Nut 106 einer Nutbreite N4, die derart gebildet ist, dass sie die Feder 103 des Nut-Feder-Profils 1 aufnehmen kann, wie in 6 gezeigt. An die Nut 106 anschließend ist eine untere Feder 107 vorgesehen, die maximal bis zur (gedachten Linie entlang der) Stirnkante 101 hinausragt und eine Federdicke F4 und eine Federlänge f4 aufweist. Die Gesamt-Federdicke F1 des Nut-Doppelfeder-Profils 3 setzt sich aus den Federdicken F4 und F5 der Federn 105 und 107, sowie aus der Nutbreite N4 zusammen, welche mindestens der Federdicke F3 des Federelements 103 des Profils 1 entspricht. Das Ende der Unterseite der Feder 107 endet mit dem Ende der Nut 106, d.h. der gedachten Linie entlang der Nut 106, und dient dazu, auf der unteren Nutwange 111 des Nutprofils 2 aufzuliegen, wenn Profile 2 und 3 miteinander verbunden werden, wie in 7 gezeigt. In dieser Variante wirkt das Nut-Doppelfeder-Profil 3 wie eine einzige Feder mit Federdicke F1, d.h. die Oberkante der oberen Feder 105 und die Unterkante der unteren Feder 107 sind jeweils an die Unterkante bzw. Oberkante der Nut 109 mit der Gesamt-Nutbreite N1 des Profils 2 eingeschoben und damit verbunden.
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Das in 5 gezeigte Nut-Profil 2 weist eine an die Stirnkante 101 anschließende Nut 109 mit einer Gesamt-Nuttiefe n1 und einer Gesamt-Nutbreite N1 auf. Die Nut 109 besteht aus drei Bereichen, von denen der erste Bereich direkt an die Stirnkante 101 anschließt und als Falz 110 gebildet ist, der dazu dient, die obere Feder 105 des Nut-Doppelfeder-Profils 3 zur Oberseite O des Paneels A-C zu blockieren, wenn Profile 2 und 3 miteinander verbunden werden, wie in 7 gezeigt. Der zweite Bereich ist eine innere Nut 108, deren obere Kante in der Nuttiefe n2 endet und deren untere Kante in der Nuttiefe n3 endet, also noch vor der gedachten Linie entlang der Stirnkante 101. Die Nut 108 weist eine Nutbreite N3 auf, die derart gebildet ist, dass die Federnase 103 des Nut-Feder-Profils 1 eingeschoben werden kann, wenn Profile 2 und 1 miteinander verbunden werden, wie in 8 gezeigt. Beginnend ab der Nuttiefe n3 an die Nut 108 anschließend ist ein dritter Bereich, der eine Nutbreite von N2-N3 aufweist, An diesen anschließend ist die Oberkante einer unteren Nutwange 111 des Nutprofils 2 vorgesehen. Die Nutwange 111 ragt in einer Nuttiefe n1 (vom Ende der inneren Nut 108 gemessen) hervor, die größer ist als die Nuttiefe n2 (die an der Stirnseite endet). Das heißt, dass die untere Nutwange 111 des Nutprofils 2 über die Stirnkante 101 hinausragt. Die untere Nutbreite von der Oberkante der Nut 108 bis zur Oberkante der Nutwange 111 ist N2. Wie bereits erwähnt, dient die untere Nutwange 111 des Nutprofils 2 als Auflage für die Unterseite der Feder 107 des Profils 3, aber auch, um unter die Unterkante der Feder 104 des Profils 1 geschoben zu werden, so dass eine Verriegelung der Nutwange 111 in Richtung Oberseite O des Paneels A-C erfolgt.
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In 9 ist ein Verlegebeispiel für mehrere Paneele A im 90-Grad-Winkel zueinander gezeigt. Dieses Beispiel zeigt ein Fischgratmuster, das mit mehreren Paneelen A ohne weitere Hilfsmittel wie zusätzliche Federn, zusätzliche Ausschnitte, also Nachbearbeitung von Paneelen, verlegt werden kann. Das heißt, dass durch die vorgeschlagenen drei unterschiedlichen Profile an einem Paneel A-C eine Verlegung solcher Muster mit lediglich einem Typ an Paneel A, B oder C möglich ist. Es werden also nicht, wie im Stand der Technik, zwei unterschiedliche Paneele (linkes und rechtes Paneel) mit zwei Profilen, genauer einem Nutprofil längs und quer und einem Federprofil längs und quer, benötigt.
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In 10-12 sind vergleichsweise drei Varianten an Paneelen A-C mit jeweils unterschiedlichen Profilen an ihren Seiten gezeigt. 10 zeigt Paneel A, 11 zeigt Paneel B und 12 zeigt Paneel C.
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Die Seiten von Paneel A sind wie folgt gebildet:
- - die erste Seite weist das Nut-Feder-Profil 1 auf,
- - die dritte Seite weist das Nut-Doppelfeder-Profil 3 auf,
- - die zweite Seite und die vierte Seite weisen jeweils das Nut-Profil 2 auf.
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Die Seiten von Paneel B sind wie folgt gebildet:
- - die erste Seite weist das Nut-Doppelfeder-Profil 3 auf,
- - die dritte Seite weist das Nut-Profil 2 auf,
- - die zweite Seite und die vierte Seite weisen jeweils das Nut-Feder-Profil 1 auf.
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Die Seiten von Paneel C sind wie folgt gebildet:
- - die erste Seite weist das Nut-Feder-Profil 1 auf,
- - die dritte Seite weist das Nut-Profil 2 auf,
- - die zweite Seite und die vierte Seite weisen jeweils das Nut-Doppelfeder-Profil 3 auf.
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Die zweite und vierte Seite weisen also in jeder Variante dasselbe Profil 1, 2 oder 3 auf. Im Falle eines rechteckigen Paneels A-C mit zwei langen und zwei kurzen Seiten sind die zweite und vierte Seite die kurze Seite, also das Querprofil.
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Alle drei Profile 1-3 weisen vertikal eine Dreiteilung auf, d.h. das Nut-Feder-Profil 1 ist durch die Federdicken F2 und F3 sowie die Nutbreite N5 dreigeteilt, das Nut-Profil 2 ist durch die Nutbreiten N1, N2 und N3 dreigeteilt und das Nut-Doppelfeder-Profil 3 ist durch die Nutbreite N4 sowie die Federdicken F4 und F5 dreigeteilt.
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Die Profile 1-3 sind durch horizontale Profilierung erzeugt, d.h. anders als leimlose Verlegeprofile, die sowohl horizontal als auch vertikal und unter einem Winkel profiliert sind.
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Mit den drei Varianten der Paneele A-C können unterschiedliche Verlegemuster wie Fischgrat, Doppelfischgrat, Würfel, Flechte, Verband, unregelmäßiger Verband und Kassette ausgeführt werden. Die Verlegemuster ergeben sich durch Verlegung der Paneele A oder B oder C im 90° Winkel. Es werden also nicht mehr rechte und linke Paneele benötigt. Auch ist es nicht mehr nötig, Standard-Profile zu bearbeiten, um die Verlegung solcher Muster zu realisieren.
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Bei der Variante mit Paneel A ist es auch möglich, eine lineare Verlegung wie in 16 gezeigt zu realisieren, wenn die Nutwange 111 des Nutprofils 2 so abgeschnitten wird, dass sie mit der Stirnkante 101 bündig ist oder kürzer als diese ist (siehe 15). Der Vergleich zwischen Nut-Profil 2 und Nut-Profil 2 mit abgeschnittener Nutwange 111 ist in 13 und 14 gezeigt, wobei das in 14 gezeigte Nut-Profil 2 mit abgeschnittener Nutwange 111 nachfolgend auch als Profil 4 bezeichnet wird.
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In 15 sind zwei miteinander verbundene Paneele A mit Profil 4 gezeigt, das heißt, dass bei beiden Seiten mit dem Nut-Profil 2 die Nutwangen 111 abgeschnitten sind. Hier ist zu sehen, dass die Stirnkanten 101 aneinander anstoßen und die Verbindung der beiden Paneele A durch Einfügen einer Fremdfeder FF erfolgt. Die Fremdfeder FF ist im Wesentlichen T-förmig gebildet, so dass sie in die einander gegenüberliegenden inneren Nuten 108 ebenso wie in die Falze 110 eingreifen kann. Die Höhe der Fremdfeder FF entspricht der Nutbreite N6, also dem Abstand zwischen Unterkante des Falzes 110 und Unterkante der inneren Nut 108.
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Durch das verändern von Profil 2 in ein Profil 4 ohne Nutwange 111 kann eine lineare Verlegung realisiert werden, wie in 16 gezeigt. Somit können weitere Verlegemuster realisiert werden.
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Das vorgeschlagene Mehrprofilpaneel kann für alle gängigen Materialien, insbesondere Laminat, Parkett und PVC, z.B. LVT, in unterschiedlichen Dicken verwendet werden. Außerdem können alle gängigen Verlegemuster, insbesondere Verlegungen im 90 Grad-Winkel, also auch Fischgrat, ohne zusätzliche Hilfsmittel realisiert werden. Durch die unterschiedlich angeordneten Profile 1-3 an einem Paneel A-C ist die Fertigung der Paneele A-C einfacher und die Vorschubgeschwindigkeit ist hoch. Auch ist keine doppelte Lagerhaltung notwendig und das Verlegen ist einfacher und damit schneller.
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Bezugszeichenliste
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- A, B, C
- Paneel
- 1
- Nut-Feder-Profil
- 2
- Nut-Profil
- 3
- Nut-Doppelfeder-Profil
- 4
- gekürztes Nut-Profil 2
- 101
- Stirnkante
- 102
- Nut
- 103
- Federnase Profil 1
- 104
- Feder Profil 1
- 105
- obere Feder Profil 3
- 106
- Nut Profil 3
- 107
- untere Feder Profil 3
- 108
- innere Nut Profil 2
- 109
- Nut Profil 2
- 110
- Falz Profil 2
- 111
- Nutwange Profil 2
- O, U
- Oberseite Paneel, Unterseite Paneel
- FF
- Fremdfeder
- n1-n5
- Nuttiefe
- f1-f5
- Federlänge
- N1-N6
- Nutbreite
- F1-F5
- Federdicke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69817781 D1 [0003]
- US 2187672 A [0004]
- EP 3128102 A1 [0005]
- US 1787027 A [0006]
- DE 20208058 U1 [0007]