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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Profilschiene zur Überbrückung einer zwischen zwei Körpern gebildeten Dehnfuge. Auf dem Gebiet der Technik ist es bekannt, Körper, die sich beispielweise unter Temperatureinfluss ausdehnen oder zusammenziehen, unter Freilassung einer Dehnfuge nebeneinander anzuordnen. Die Dehnfuge ermöglicht es dabei den Körpern zu „arbeiten”. Dies bedeutet, dass die Körper sich ungehindert ausdehnen oder zusammenziehen können, ohne dass Spannungsrisse oder dergleichen auftreten.
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Ein typischer Anwendungsfall von derartigen Dehnfugen sind Bodenplatten oder Estriche mit Dehnfugen. Oftmals werden auf derartige Körper Beläge, beispielsweise Bodenbeläge oder ähnliches aufgebracht. Dabei ist es grundsätzlich erwünscht, eine durchgehende Trittfläche zu erhalten. Es ist evident, dass eine derartige durchgehende Trittfläche der technischen Wirkung einer Dehnfuge zuwider läuft. Dehnen sich nämlich die Körper aus oder ziehen sich zusammen, dehnt sich auch der darauf angebrachte Belag aus oder zieht sich zusammen. Um ein Reißen des auf den Grundkörpern angebrachten Belags zu verhindern, müsste auch dort wiederum eine Dehnfuge vorgesehen sein, was dem Postulat der durchgängigen Trittfläche zuwider läuft.
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Der Erfindung liegt ausgehend hiervon die Aufgabe zugrunde, eine Dehnfuge zu überdecken, ohne dass die Gefahr von Dehnungsrissen oder ähnlichem auftritt.
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Zur Lösung der Aufgabe ist eine Profilschiene vorgeschlagen mit zwei flügelartig daran angeformten Haltelaschen. Mit Hilfe der Haltelaschen wird die Profilschiene oberhalb der Dehnfuge auf den einander benachbarten Körpern, welche zwischen sich die Dehnfuge freilassen, fixiert. Die Profilschiene überdeckt dabei die Dehnfuge in Längsrichtung vollständig. In Querrichtung überdeckt die Profilschiene die Dehnfuge zumindest teilweise. Vorteilhaft ist es natürlich, wenn die Profilschiene die Dehnfuge auch in Querrichtung vollständig überdeckt. Es genügt aber, wenn die Profilschiene die Dehnfuge größtenteils überdeckt. Dadurch ist ein Profilschienentyp für mehrere Dehnfugenbreiten gleichermaßen nutzbar.
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Die Profilschiene ist in Längsrichtung derart zweigeteilt, dass die beiden durch die Zweiteilung entstehenden Profilschienenteile in Querrichtung teleskopartig gegeneinander verschiebbar sind. Die verschiebbaren Profilschienenteile haben dieselbe technische Funktion wie die Dehnfuge. Tritt eine Verschiebung der Körper oder der auf den Körpern aufgebrachten Beläge auf, wird diese Verschiebung von einer Querbewegung der Profilschienenteile gegeneinander kompensiert. Dennoch bleibt eine ununterbrochene Trittfläche erhalten.
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In vorteilhafter Ausgestaltung weist das eine Profilschienenteil eine U-förmige Aufnahmetasche und das andere Profilschienenteil einen nach Art einer Nut-Feder-Verbindung in die Aufnahmetasche eingreifenden Führungssteg auf. Die Aufnahmetasche und der Führungssteg bilden ein teleskopartiges Gleitlager. Der Führungssteg ist als Bahnführung in der U-förmigen Aufnahmetasche wirksam. Gleichzeitig wirkt er wie ein Gleitlager. Zusätzlich verhindert der Führungssteg das Eindringen von Schmutz von außen her in die hohlkammerartige Aufnahmetasche. Schließlich steift der Führungssteg die Profilschiene in der U-förmigen Aufnahmetasche derart aus, dass das Profil auch hohe vertikale Belastungen aufnehmen kann, ohne sich nennenswert in vertikaler Richtung zu verformen. Die flügelartig angeformten Haltelaschen steifen die Profilschiene in vertikaler Richtung zusätzlich aus und wirken so als zusätzliche Armierung für die Profilschiene gegen vertikale Verformung.
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In weiterer Ausgestaltung ist an der Unterseite der Profilschiene ein die Profilschiene in Längsrichtung überdeckender elastischer Klebebandstreifen vorgesehen. Der Klebebandstreifen verbindet die beiden Profilschienenteile miteinander und verhindert das Eindringen von Schmutz oder sonstiger Verunreinigungen, beispielsweise von Klebstoffen oder Kleberpartikelresten in die vorerwähnte Nut-Feder-Konstruktion von Aufnahmetasche und Führungssteg. Gleichzeitig hat das Klebeband die Funktion, den Querverschiebungsweg beider Profilschienenteile gegeneinander nach Art eines Fangbandes zu begrenzen. In weiterer Ausgestaltung ist es vorgesehen, in den Dehnungsraum zwischen den Klebebandstreifen und dem Führungssteg zusätzlich eine elastische Masse einzubringen, um die dort gebildete Fuge zusätzlich auszufüllen.
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In weiterer vorteilhafter und für sich selbst erfinderische Ausgestaltung weist die Profilschiene einen schwalbenschwanzförmigen Profilschienenquerschnitt auf. Auf diese Weise werden an den Profilschienenrändern zwei schräg zu der von den Haltelaschen gebildeten Ebene verlaufende Kontaktflächen geschaffen. Diese schrägen Kontaktflächen sind vorteilhaft, weil die auf die Körper und die Haltelaschen aufgebrachte Füllmasse zur Schaffung beispielsweise einer Trittfläche satt und großflächig an den Profilschienenrändern anliegt. Die schräge Anordnung sorgt für eine vorteilhafte Verteilung der Spannungskräfte und zugleich wird eine größere wirksame Anlagefläche für die Füllmasse bzw. den späteren Belag an der Profilschiene geschaffen.
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Die Oberseiten der Haltelaschen bilden vorteilhaft Auflageflächen für einen aufzutragenden Belag oder eine aufzutragende Füllmasse. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind sowohl die Kontaktflächen am Profilschienenrand als auch die Auflageflächen auf den Haltelaschen mit einer gerippten Profilierung versehen. Die gerippte Profilierung vergrößert zum einen die wirksame Oberfläche zur Aufbringung eines Belags oder einer Füllmasse. Zum anderen sorgt die Verzahnung dafür, dass sich die Füllmasse bzw. der Belag in den Auflageflächen bzw. den Kontaktflächen geradezu verkrallt.
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Aus Gewichtsgründen und Gründen der Materialersparnis ist es vorteilhaft, etwa 70% der Grundfläche der Haltelaschen auszustanzen. Das bevorzugte Stanzmuster, welches aus kongruenten gleichschenkligen Dreiecken besteht, welche jeweils um 180° zueinander verschwenkt nebeneinander angeordnet sind, bewirkt eine Spannungsoptimierung. Das Profil wirkt auf diese Weise wie eine Armierung und kann insbesondere vertikale Belastungen, welche auf die Profilschiene einwirken, besonders gut in die Gesamtkonstruktion abtragen. Mit Hilfe von Durchgangsbohrungen werden die Profilschienen mit ihren Haltelaschen auf dem Grundkörper vormontiert, bevor ein Belag, eine Belagmasse oder eine Füllmasse aufgebracht wird. Bei aufgebrachter Füllmasse oder Belagmasse füllt diese Masse die ausgeschnittenen Bereiche der Haltelaschen, also auch die gleichschenkligen Dreiecke aus und bildet durch diese Ausfüllung gleichsam eine formschlüssige Fixierung der Haltelaschen an den Körpern.
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Die einzige Figur zeigt einen Abschnitt einer erfindungsmäßigen Profilschiene 1.
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Die Profilschiene 1 besteht aus einem Profilschienenteil 2 mit einer U-förmigen Aufnahmetasche 3 und einem Profilschienenteil 2' mit einem Führungssteg 4. Der Führungssteg 4 greift in die von zwei U-Schenkeln 5 flankierte Aufnahmetasche 3 am Profilschienenteil 2 ein. Der Führungssteg 4 und die Aufnahmetasche 3 bilden so ein in Querrichtung 6 wirksames Gleitlager miteinander aus. Die Profilschienenteile 2, 2' sind hierfür in Querrichtung 6 zueinander beweglich.
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Die Profilschiene 1 bedeckt im Montageendzustand eine in der zur Querrichtung 6 rechtwinklig verlaufenden Längsrichtung 7 verlaufende Dehnfuge. Die Dehnfuge ist dabei zwischen zwei Körpern angeordnet. Die Körper und die Dehnfuge sind in der Figur nicht dargestellt.
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In der Figur erkennbar ist der auf der den Körpern im Montageendzustand zugewandten Profilunterseite 8 angeordnete Klebebandstreifen 9. Der Klebebandstreifen 9 hält die Profilschienenteile 2, 2' zusammen und begrenzt deren Querbeweglichkeit nach Art eines Fangbandes in Querrichtung 6. Außerdem schottet der Klebebandstreifen 9 die Aufnahmetasche 3 und den Führungssteg 4 vor Verunreinigung ab. Zwischen dem Führungssteg 4 und dem Klebebandstreifen 9 ist noch die elastische Masse 10 angeordnet.
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In der Figur weiterhin dargestellt sind die in Querrichtung 6 beidseitig flügelartig von der Profilschiene 1 abstehenden Haltelaschen 11. Jede Haltelasche 11 ist zunächst von Durchgangsbohrung 12 durchbrochen. Die Durchgangsbohrungen 12 dienen als Vormontagehilfe für die Profilschiene 1 auf den Körpern. Des Weiteren sind aus den Haltelaschen 11 gleichschenklige Dreiecke 13 ausgestanzt. Die Dreiecke 13 sind in Längsrichtung 7 jeweils um 180° verdreht nebeneinander angeordnet, so dass die Dreieckshypotenusen 14 alternierend im Bereich der Profilschiene 1 und im Bereich der Profilränder 15 verlaufen.
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Die Querrichtung 6 und die Längsrichtung 7 spannen eine horizontale Ebene auf. Die Profilschiene 1 ist aufgrund des vom Führungssteg 4 und der Aufnahmetasche 3 ausgebildeten Gleitlagers in der Lage, in vertikaler Richtung, also senkrecht zu der von der Querrichtung 6 und der Längsrichtung 7 aufgespannten Ebene verlaufende Kräfte aufzunehmen und über die Haltelaschen 11 in die Konstruktion abzutragen.
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Die Querschnittsform der Profilschiene 1 ist schwalbenschwanzförmig. Auf diese Weise verlaufen die Kontaktflächen 16, welche von den Seitenrändern der Profilschiene 1 gebildet sind, schräg zu der von den Haltelaschen 11 in Querrichtung 6 und in Längsrichtung 7 aufgespannten Ebene. Zudem bilden die Oberseiten der Haltelaschen Auflageflächen 17 für einen aufzubringenden Belag. Sowohl die Auflageflächen 17 als auch Kontaktflächen 16 sind mit einer gerippten Profilierung versehen. Diese gerippte Profilierung vergrößert die wirksamen Oberflächen der Kontaktflächen 16 und der Auflageflächen 17. Zudem wirkt die Profilierung nach Art einer Verzahnung für den aufzubringenden Belag. Außerdem erlaubt der vorerwähnte schräge Verlauf der Kontaktflächen 16 einen sauberen und spannungsfreien Abschluss des aufzutragenden Belags gegenüber der Profilschiene 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilschiene
- 2, 2'
- Profilschienenteil
- 3
- Aufnahmetasche
- 4
- Führungssteg
- 5
- U-Schenkel
- 6
- Querrichtung
- 7
- Längsrichtung
- 8
- Profilunterseite
- 9
- Klebebandstreifen
- 10
- elastische Masse
- 11
- Haltelasche
- 12
- Durchgangsbohrung
- 13
- Dreieck
- 14
- Dreieckshypotenuse
- 15
- Profilrand
- 16
- Kontaktfläche
- 17
- Auflagefläche