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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sperren und Freigeben eines Türblatts, das in einer Türzarge angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Türanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
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Aus dem Stand der Technik sind Innen- und Außentüren bekannt, deren Türblätter relativ zu einer Türzarge schließbar und gegen unbefugten Zutritt absperrbar sind. Im einfachsten Fall ist ein nur von einer Seite der Tür betätigbarer Riegel vorgesehen. Bei Haustüren werden überwiegend Türschlösser vorgesehen, welche auf Seiten des Türblatts ein Einsteckschloss mit Riegel und Falle, eine Schlossnuss, einen Schließzylinder und meist eine Handhabe zur Betätigung der Falle aufweisen. Die Falle ist entweder federnd gelagert und auf Seiten der Türzarge angeschrägt, sodass sie bei einem Zufallen des Türblatts zurückgeschoben wird und anschließend in eine Ausnehmung in der Türzarge springt. Oder die Falle ist als quaderförmige Magnetfalle ausgeführt. Bei beiden Fallenbauarten erfolgt der Fallenrückzug durch Betätigung des Türgriffs. Der Riegel wird mit dem Schließzylinder betätigt. Bei bestimmten Schlossbauarten (mit sog. Wechselfunktion) lässt sich die Falle auch durch Betätigung des Schließzylinders mit einem Schlüssel zurückziehen.
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Nachteilhaft hieran ist, dass die Falle das Türblatt nur unzureichend relativ zur Zarge sichert. Unbefugte können sich durch Manipulation der Falle, durch Zurückschieben der Falle mittels Werkzeugen wie Scheckkarten oder Gewalteinwirkung Zutritt verschaffen.
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Um eine höhere Sicherheit zu erreichen ist vor jedem Öffnen einer Tür der Schließzylinder mit einem Schlüssel zu betätigen, was unkomfortabel ist. Selbst dann ist das Türblatt nur im Bereich des Riegels mechanisch mit der Türzarge verbunden. Durch Gewalteinwirkung gegen das Türblatt oder den Schließzylinder können sich Unbefugte weiterhin Zutritt verschaffen.
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Eine noch höhere Sicherheit bieten Türblätter mit Schließbändern, welche bei Betätigung eines Schließzylinders mehrere Riegelelemente an unterschiedlichen Positionen mit der Türzarge in Eingriff bringen. Hierdurch ist die mechanische Stabilität robuster gegen Gewalteinwirkungen. Allerdings muss auch hier stets der Schließzylinder betätigt werden, um die Tür gegenüber der Türzarge zu entriegeln.
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Im Hotelbereich sind Riegelvorrichtungen für Zimmertüren bekannt, die mit einer Zutrittskontrollvorrichtung versehen sind. Hierbei wird eine Karte in einen Kartenleser eingesteckt, der am Türblatt befestigt ist. Dies bewirkt für eine kurze Zeitspanne eine Kopplung zwischen der Handhabe und der Falle. Die Falle lässt sich dann mit der Handhabe zurückziehen und der Raum kann betreten werden. Von der Innenseite des Raumes kann meist ein mechanischer Riegel betätigt werden, um das Zimmer von innen abzusperren.
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Von Nachteil hierbei ist, dass das Türblatt bei Verlassen des Raumes nur mit der Falle gesichert ist. Außerdem kann sich eine Person sehr leicht aussperren. Zudem ist eine Stromzuführung über Kabel in das Türblatt erforderlich, welche anfällig für Kabelbrüche ist.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Sperren und Freigeben eines Türblatts, das in einer Türzarge angeordnet ist, zu schaffen, mit dem ein komfortabler Zutritt zuverlässig erreicht und ein unbefugter Zutritt zuverlässig und sicher verhindert wird.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind in im kennzeichnenden Teilen von Anspruch 1 und in Anspruch 19 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 18.
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Bei einem Verfahren zum Sperren und Freigeben einer Tür, wobei ein Türblatt relativ zu einer Türzarge in eine Schließstellung und eine Öffnungsstellung bewegbar ist, wobei das Türblatt wenigstens eine Handhabe aufweist, wobei die Türzarge oder das Türblatt eine Riegelvorrichtung aufweist, die in eine Sperrstellung und in eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei die Riegelvorrichtung in der Sperrstellung eine Bewegung des Türblatts relativ zur Türzarge sperrt, sofern sich das Türblatt relativ zur Türzarge in der Schließstellung befindet, und in der Freigabestellung eine Bewegung des Türblatts relativ zur Türzarge freigibt, und wobei zur Abfrage oder Kontrolle einer Zugangsberechtigung für die Tür ein Transponder verwendet wird, sind folgende Schritte vorgesehen:
- – durch eine Betätigung der Handhabe des Türblatts wird über einen Signalgeber ein erstes Signal erzeugt und an eine Steuereinrichtung übermittelt,
- – die Steuereinrichtung empfängt das erste Signal und erzeugt ein Wecksignal für den Transponder,
- – der Transponder empfängt das Wecksignal, wenn er sich in einem definierten Abstand zur Steuereinrichtung befindet,
- – der Transponder erzeugt nach Empfang des Wecksignals ein Antwortsignal und übermittelt dieses an die Steuereinrichtung,
- – die Steuereinrichtung empfängt das Antwortsignal des Transponders, wenn sich dieser im definierten Abstand zur Steuereinrichtung befindet, und vergleicht das empfangene Antwortsignal mit einem Speicherwert, der in der Steuereinrichtung gespeichert ist,
- – bei Übereinstimmung des von dem Transponder versendeten Antwortsignals und dem in der Steuereinrichtung gespeicherten Speicherwert steuert oder aktiviert die Steuervorrichtung die Riegelvorrichtung derart, dass diese in ihre Freigabestellung gelangt.
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Damit muss eine befugte Person für das Öffnen der Tür lediglich die Handhabe betätigen, selbst wenn die Tür verriegelt sein sollte. Die Berechtigung für den Zutritt überprüft nahezu unbemerkt die Steuereinrichtung, namentlich durch eine Identitätsprüfung des Transponders. Dabei wird die Riegelvorrichtung nur in die Freigabestellung gesteuert, wenn die Handhabe betätigt wird, das heißt die Grundstellung der Riegelvorrichtung ist die Sperrstellung. Bei einem einfachen Vorbeilaufen an der Tür wird diese also nicht freigegeben. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass für mechanische Bauteile, Antriebe und Verkabelung der Sperrvorrichtung in der Zarge deutlich mehr Platz als in einem Türblatt verfügbar ist. Daher kann die Riegelvorrichtung massiver ausgestaltet sein, als dies innerhalb des Türblatts möglich wäre. Die Verkabelung der Riegelvorrichtung muss, wenn dieser in der Türzarge integriert ist, auch nicht in das Türblatt geführt werden.
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Vorzugsweise ist der Speicherwert, der ein Referenzsignal bildet, in der Steuereinrichtung gespeichert. Alternativ kann der Speicherwert auch von einer externen Quelle gespeichert sein, wobei die Quelle mit der Steuereinrichtung kommunizierend verbunden ist. Die Steuereinrichtung ist bevorzugt nur von der Innenseite der Tür zugänglich und damit für Unbefugte nicht erreichbar. Eine Integration in die Türzarge bietet sich gleichfalls an.
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Eine Fortbildung des Verfahrens sieht vor, dass in dem Türblatt ein Schloss angeordnet ist, wobei das Schloss wenigstens eine Falle und eine Schlossnuss aufweist. Vorzugsweise ist die Schlossnuss von der wenigstens einen Handhabe betätigbar.
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Der Signalgeber ist beispielsweise ein Sensor, der gegenüber der Falle in der Türzarge angeordnet ist, oder ein Funkschalter, der innerhalb des Schlosses angeordnet ist und über die Handhabe auslösbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass der Funkschalter bei Betätigen der Handhabe das erste Signal erzeugt und an die Steuereinrichtung sendet, wobei der Funkschalter über eine Wirkverbindung mit der Schlossnuss gekoppelt ist.
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Der in der Türzarge angeordnete Sensor hingegen erzeugt bei Betätigen der Handhabe das erste Signal und übermittelt dieses an die Steuereinrichtung, wobei der Sensor die Position der Falle in der Türzarge erfasst, und wobei die Falle mittels der Handhabe betätigbar ist.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist die Falle nicht mit der Handhabe betätigbar. Stattdessen wird vorgesehen, dass bei Übereinstimmung des von dem Transponder versendeten Antwortsignals und dem in der Steuereinrichtung gespeicherten Speicherwert die Steuervorrichtung nicht nur die Riegelvorrichtung sondern auch die Falle derart steuert oder aktiviert, dass Riegelvorrichtung und Falle in ihre Freigabestellung gelangen. Hierdurch ist keine mechanische Verbindung zwischen Falle und Handhabe erforderlich. Entsprechend kann die Handhabe nahezu frei auf dem Türblatt positioniert werden, wodurch eine große Designfreiheit besteht. Es kann beispielsweise auch vorgesehen werden, dass eine solche entkoppelte Handhabe auf der Außenseite des Türblattes und gleichzeitig eine Handhabe auf der Innenseite des Türblattes angeordnet werden, mit der die Falle mechanisch betätigbar ist. Konstruktiv ist es dann gegebenenfalls am einfachsten, jeder Handhabe einen eigenen Signalgeber zuzuordnen, mit dem der Transponder geweckt wird.
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Zweckmäßig weist die Steuereinheit eine Sende-Empfangs-Einheit, einen Speicher und eine Prozessoreinheit auf. Die Sende-Empfangs-Einheit empfängt die von dem Signalgeber und dem Transponder erzeugten Signale und sie sendet oder übermittelt Signale an den Transponder oder an die Riegelvorrichtung. In dem Speicher werden die Signalwerte für den Vergleich mit den Antwortsignalen des oder der Transponder abgelegt, wobei die Programmierung beispielsweise über eine Schnittstelle erfolgt. Die Prozessoreinheit führt den Vergleich durch und steuert, die einzelnen Komponenten. Von Vorteil ist daher, wenn Speicherwerte in dem Speicher gespeichert sind. Um die Transponder zu individualisieren ist das Antwortsignal des Transponders ein kodiertes Signal.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Riegelvorrichtung ein elektrischer Türöffner.
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In einer anderen Ausführungsform weist die Riegelvorrichtung wenigstens einen Riegel auf, der mit einem Antrieb betätigbar ist, wobei der Riegel in der Sperrstellung der Riegelvorrichtung mit dem Türblatt in Eingriff steht, und wobei der Riegel in der Freigabestellung der Riegelvorrichtung nicht mit dem Türblatt in Eingriff steht.
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Eine weitere Fortbildung sieht vor, dass die Steuereinrichtung die Riegelvorrichtung für eine definierte Zeitspanne in die Freigabestellung steuert. Dadurch wird sichergestellt, das die Tür nicht versehentlich unverriegelt bleibt.
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Eine noch andere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass durch eine weitere Betätigung der Handhabe des Türblatts über den Signalgeber ein zweites Signal erzeugt und an die Steuereinrichtung übermittelt wird. Dadurch ist es möglich, die Tür nach dem Öffnen aktiv zu verriegeln, indem die Handhabe erneut betätigt wird, beispielsweise in eine der normalen Öffnungsbewegung entgegengesetzte Richtung. Die Steuereinrichtung empfängt hierbei das zweite Signal und sie steuert oder aktiviert die Riegelvorrichtung derart, dass diese in ihre Sperrstellung gelangt.
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Um auch vor dem aktiven Verriegeln der Tür die Berechtigung bzw. Autorisierung abzufragen sieht die Erfindung weiter vor, dass die Steuereinrichtung das zweite Signal empfängt und ein Wecksignal für den Transponder erzeugt, dass der Transponder das Wecksignal empfängt, wenn er sich in einem definierten Abstand zur Steuereinrichtung befindet, dass der Transponder nach Empfang des Wecksignals ein Antwortsignal erzeugt und dieses an die Steuereinrichtung übermittelt, dass die Steuereinrichtung das Antwortsignal des Transponders empfängt, wenn sich dieser im definierten Abstand zur Steuereinrichtung befindet, und das empfangene Antwortsignal mit einem Speicherwert vergleicht, der in der Steuereinrichtung gespeichert ist, und dass die Steuervorrichtung bei Übereinstimmung des von dem Transponder versendeten Antwortsignals und dem in der Steuereinrichtung gespeicherten Speicherwert die Riegelvorrichtung derart steuert oder aktiviert, dass diese in ihre Sperrstellung gelangt.
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Die Handhabe ist bevorzugt ein schwenkbar, drehbar, taumelnd auslenkbar oder verschiebbar an oder auf dem Türblatt gelagerter Türgriff. Man kann die Handhabe aber auch als schwenkbar, verschiebbar oder um ihre Längsachse drehbar an oder auf dem Türblatt gelagerte Griffstange ausbilden. Die Griffstange kann im Wesentlichen parallel zum Türblatt und dabei horizontal, oder schiefwinklig oder lotrecht an oder auf dem Türblatt gelagert sein. Insbesondere bei ihrer lotrechten Anordnung auf der Türaußenseite erfüllt sie einerseits den ästhetischen Anspruch an Eingangstüren und andererseits ihre Doppelfunktion als „Schaltstange“ für die Steuereinrichtung und Handhabe für das Türblatt. Der ergonomisch vorteilhafte vertikale Stangenbügel eignet sich zudem als „Fluchtwegbeschlag“.
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Eine Türanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat ein Türblatt, eine Türzarge, wenigstens eine Handhabe, einen Signalgeber, eine Steuereinrichtung, einen Transponder und eine Riegelvorrichtung.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1: Eine erfindungsgemäße Türanordnung zur Durchführung eines Verfahrens zum Sperren und Freigeben einer Tür;
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2: eine andere Ausführungsform einer solchen Türanordnung;
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3: eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türanordnung; und
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4: eine noch andere Ausführungsform einer Türanordnung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Sperren und Freigeben einer Tür, wobei die Tür im Wesentlichen ein Türblatt 1 und eine Türzarge 2 bzw. einen Türrahmen umfasst. Das Türblatt 1 ist relativ zur Türzarge 2 in eine Schließstellung und eine Öffnungsstellung bewegbar, wobei es grundsätzlich keine Rolle spielt, ob es sich bei der Tür um eine Schwenktür oder eine Schiebetür handelt.
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Das Türblatt 1 hat vorzugsweise zwei Handhaben 10, die zu beiden Seiten des Türblatts 1 angeordnet und über einen (nicht dargestellten) Vierkantstift drehstarr miteinander verbunden sind. In dem Türblatt 1 ist stirnseitig ein Schloss 20, 120, 220, 320 eingesteckt, wobei der Vierkantstift eine im Schloss 20, 120, 220, 320 drehbar gelagerte Schlossnuss 22 durchragt. Die Türzarge 2 weist eine Riegelvorrichtung 30, 80 auf, die in eine Sperrstellung und in eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei die Riegelvorrichtung 30, 80 in der Sperrstellung eine Bewegung des Türblatts 1 relativ zur Türzarge 2 sperrt, sofern sich das Türblatt 1 relativ zur Türzarge 2 in der Schließstellung befindet, und in der Freigabestellung eine Bewegung des Türblatts 1 relativ zur Türzarge 2 freigibt. Zur Abfrage oder Kontrolle einer Zugangsberechtigung für die Tür wird ein Transponder 71 verwendet, den die Person, welche die Tür begehen will mit sich tragen muss.
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Das in 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist für eine Innentür vorgesehen. Im Türblatt 1 ist stirnseitig das Schloss 20 im Format eines handelsüblichen Einsteckschlosses eingesetzt, wobei der Vierkantstift die im Schloss 20 drehbar gelagerte Schlossnuss 22 durchsetzt, die über eine mechanische Wirkverbindung 23 mit einem Funkschalter 50 gekoppelt ist. Der Funkschalter 50 ist dadurch von der Schlossnuss 22 betätigbar, was bedeutet, dass eine Drehbewegung der Schlossnuss 22, die über eine der Handhaben 10 ausgelöst wird, den Funkschalter 50 betätigt, so dass dieser ein (ggf. kodiertes) Funksignal F1 erzeugt und versendet. Die dazu notwendige Energie wird von dem Funkschalter 50 selbst erzeugt.
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Empfangen wird das Funksignal F1 von einer Steuereinrichtung 60, die im Bereich der Türzarge 2 angeordnet ist, beispielsweise innerhalb der Türzarge oder in einer benachbarten Wand. Die Steuereinrichtung 60 hat eine Sende-Empfangs-Einheit 61, einen Speicher 62 mit darin gespeicherten Speicherwerten SW sowie eine Prozessoreinheit 63, die eingehende kodierte Funksignale mit Speicherwerten SW im Speicher 62 vergleichen und Funksignale sowie Steuersignale erzeugen und versenden bzw. weiterleiten kann.
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Das Schloss 20 hat ferner eine Falle 21, die als Zuhalteelement bei nicht betätigter Handhabe 10 in einer ausgefahrenen Schließposition gehalten wird, wobei die Falle 21 bei geschlossenem Türblatt 1 mit einem elektrischen Türöffner 30 in der Türzarge 2 in Eingriff steht. Das Türblatt 1 kann damit – wenn der Türöffner 30 sich in seiner Sperrstellung befindet – nicht geöffnet werden. Der Türöffner 30 bildet damit für die Falle 21 eine Riegelvorrichtung, welche die Tür in geschlossener Position verriegelt. Das Schloss 20 ist hierbei derart ausgebildet, dass die Falle 21 von der Schlossnuss 22 entkoppelt ist, d.h. die Falle 21 kann über die Schlossnuss 22 nicht in eine zurückgezogene Position gebracht werden. Damit kann die Tür durch Betätigung der Handhaben 10 zunächst nicht geöffnet werden. Die Tür ist verriegelt. Allerdings befindet sich im Schloss 20 ein Schließzylinder 24. Über diesen kann mit einem passenden Schlüssel, die Falle 21 jederzeit in eine zurückgezogene Position gebracht werden, um die Tür zu öffnen, z.B. in einem Notfall. (Schloss mit sog. „Wechselfunktion“)
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Die Steuereinrichtung 60 ist – wie 1 weiter zeigt – über eine elektrische Leitung 64 derart mit der Riegelvorrichtung 30, d.h. mit dem elektrischen Türöffner verbunden, dass dieser von der Steuereinrichtung 60 betätigt werden kann, d.h. die Steuereinrichtung 60 kann den Türöffner 30 von seiner gesperrten Stellung in eine Freigabestellung bringen, so dass der Türöffner 30 die Falle 21 freigibt. Die Tür wird von der Steuereinrichtung 60 entriegelt. Die elektrische Leitung 64 kann dabei auch eine Funkstrecke sein.
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Als weitere Komponente der Zugangskontrollvorrichtung kommt der aktive Transponder 71 zum Einsatz, den eine Person, welche die Tür begehen möchte, bei sich tragen muss. Der Transponder 71 ist programmiert und versendet nach Empfang eines Wecksignals F2, das von der Steuereinrichtung 60 erzeugt und versendet wird, ein kodiertes Antwortsignal F3, das wiederum von der Steuereinrichtung 60 empfangen wird.
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Die Riegelvorrichtung 30 in Form des elektrischen Türöffners und die Steuereinrichtung 60 werden von einer (nicht dargestellten) Stromversorgung mit der notwendigen elektrischen Energie versorgt. Der Funkschalter 50 benötigt keine Stromversorgung, d.h. im oder am Türblatt sind keine entsprechenden Stromversorgungseinrichtungen wie Kabel oder Batterien notwendig. Damit fallen hier keine Wartungsarbeiten an. Diese beschränken sich allenfalls auf einen Batteriewechsel am Transponder 71 des Zutrittsberechtigten.
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Die Funktionsweise einer solchen Türanordnung ist die folgende:
Beim Betätigen einer Handhabe 10, z.B. eines Innen- oder Außentürgriffs des Türblatts 1 beim Öffnen der Tür wird die Schlossnuss 22 im Schloss 20 gedreht. Das bewirkt über die mechanische Wirkverbindung 23 die Betätigung des Funkschalters 50, wodurch dieser ein erstes (ggf. kodiertes) Funksignal F1 versendet. Dieses Funksignal F1 wird von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen. Anschließend wird – gesteuert von dem Prozessor 63 – von der Sende-Empfangs-Einheit 61 ein transpondergerechtes Wecksignal F2 ausgesendet, welches von dem Transponder 71 empfangen wird, sollte sich dieser im definierten Abstand zur Steuereinrichtung 60 befinden. Das Wecksignal F2 aktiviert den Transponder 71 kurzzeitig und dieser versendet ein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen. Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Zugangsberechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 64 die Riegelvorrichtung 30, welche die Falle 21 freigibt, so dass die Tür aufgestoßen werden kann. Dabei verdrängt die Falle 21 beispielsweise eine elektromechanisch freigegebene (nicht dargestellte) Türöffnerklappe im Türöffner 30. Der Berechtigte hat Zutritt und kann die Tür begehen wie bei einer offenen Innentür, ohne irgendwelche Sensoren, Schalter, Taster oder Schlüssel betätigen zu müssen.
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Man erkennt, dass die Betätigung des Türgriffs 10 nicht zu einem herkömmlichen Zurückziehen der Falle 21 durch die Griffbetätigung führt, denn diese ist von der Schlossnuss 22 entkoppelt. Es wird also in der beschriebenen Systemfunktion und in der zugehörigen Schlossbauart mit der Griffbetätigung (von der Schlossnuss 22) nicht die Falle 21, sondern der Funkschalter 50 betätigt. Liegt eine Zutrittsberechtigung vor, gibt der Türöffner 30 die Falle 21 frei. Die Tür kann geöffnet werden. Fällt die Tür danach zu, ist das Türblatt 1 wieder verschlossen und mittels der Riegelvorrichtung 30 verriegelt.
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Allerdings ist die Falle 21 jederzeit redundant mechanisch bedienbar. Für den Fall eines Strom- oder Batterieausfalls kann die Falle 21 jederzeit mittels Schlüssel über den Schließzylinder 24 betätigt werden. Dabei zieht dann ein sogenannter Wechsel im Schloss 20 die Falle 21 in gewohnter Weise zurück. Auch bleibt der Riegel 25 im Einsteckschloss 20 über den Schließzylinder 24 mechanisch ein- und ausfahrbar, d.h. die Tür kann jederzeit zusätzlich in gewohnter Weise verriegelt werden.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel der Zugangskontrollvorrichtung ist – wie 2 zeigt – gleichfalls im Türblatt 1 stirnseitig ein Schloss 120 im Format eines handelsüblichen Einsteckschlosses eingesetzt, wobei das Türblatt 1 auch hier zwei Türgriffe 10 trägt, die über den (nicht dargestellten) Vierkantstift drehstarr miteinander verbunden sind. Der Vierkantstift durchsetzt eine im Einsteckschloss 120 drehbar gelagerte Schlossnuss 22, die in an sich bekannter Weise mit der Falle 21 verbunden ist, und die über eine mechanische Wirkverbindung 23 mit einem Funkschalter 50 gekoppelt ist. Die Wirkverbindung 23 ist hierbei derart ausgebildet ist, dass der Funkschalter 50 von der Schlossnuss 22 in zwei verschiedene Funktionsstellungen gebracht werden kann. Bewegt man einen der Türgriffe 10 in eine typische Öffnungsstellung, wird der Funkschalter 50 von der Schlossnuss 22 in die erste Funktionsstellung gebracht. In dieser erzeugt der Funkschalter 50 ein erstes kodiertes Funksignal F1.1, das an die Steuereinrichtung 60 gesendet wird. Darüber hinaus können die Türgriffe 10 aber auch in eine entgegengesetzte Richtung bewegt werden, wobei die Wirkverbindung 23 den Funkschalter 50 nun in eine zweite Funktionsstellung bringt. In dieser zweiten Funktionsstellung erzeugt der Funkschalter 50 ein zweites kodiertes Funksignal F1.2 und versendet dieses an die Steuereinrichtung 60.
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Die Falle 21 des Einsteckschlosses 120 greift in Schließstellung des Türblatts 1 in ein (nicht dargestelltes) Schließblech im Türrahmen 2 ein. Die Falle 121 kann jedoch jederzeit durch Betätigen der Türgriffe 10 in die typische Öffnungsstellung über die Schlossnuss 22 in eine zurückgezogene Position gebracht werden. Damit kann die Tür, wenn sie nicht mechanisch verriegelt ist, durch Betätigung der Türgriffe 10 wie gewohnt geöffnet werden.
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Zum Verriegeln des Türblatts 1 ist eine Riegelvorrichtung 80 im Türrahmen 2 vorgesehen. Die Riegelvorrichtung 80 hat wenigstens einen Riegel 85, der mit einem vorzugsweise elektrischen Antrieb 86, beispielsweise einem Elektromotor, von einer zurückgezogenen Stellung im Türrahmen 2 in eine Riegelstellung ausfahren kann, wobei der Riegel 86 in der ausgefahrenen Riegelstellung mit dem Türblatt 1 stirnseitig in Eingriff steht und diese verriegelt. Das Türblatt 1 kann damit nicht geöffnet werden.
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Die Steuereinrichtung 60 ist über eine elektrische Leitung 65 derart mit der Riegelvorrichtung 80, insbesondere mit den elektrischen Antrieben 86 verbunden, dass die Riegel 85 von der Steuereinrichtung 60 betätigt werden können, d.h. die Steuereinrichtung 60 kann jeden Riegel 85 von seiner zurückgezogenen Stellung in die Riegelstellung bringen und umgekehrt. Die elektrische Leitung 65 kann dabei auch bei Bedarf eine Funkstrecke sein.
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Als weitere Komponente der Zugangskontrollvorrichtung kommt auch hier wieder der aktive Transponder 71 zum Einsatz, den eine Person, welche die Tür begehen möchte, bei sich tragen muss. Der Transponder 71 ist programmiert und versendet bei Empfang des Wecksignals F2, das von der Steuereinrichtung 60 erzeugt und versendet wird, ein kodiertes Antwortsignal F3.
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Die elektrische Riegelvorrichtung 80, die beispielsweise als Mehrpunktverriegelung ausgebildet sein kann, und die Steuereinrichtung 60 werden von einer (nicht dargestellten) Stromversorgung mit der notwendigen elektrischen Energie versorgt. Der Funkschalter 50 benötigt keine Stromversorgung, d.h. im oder am Türblatt sind keine entsprechenden Stromversorgungseinrichtungen wie Kabel oder Batterien notwendig. Damit fallen hier keine Wartungsarbeiten an. Diese beschränken sich allenfalls auf einen Batteriewechsel am Transponder 71 des Zutrittsberechtigten.
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Die Funktionsweise dieser Verfahrensvariante ist die folgende:
Beim Betätigen des Innen- oder Außentürgriffs 10 des Türblatts 1 zum Öffnen der Tür wird die Schlossnuss 22 im Einsteckschloss 120 gedreht. Das bewirkt zunächst das Zurückziehen der Falle 21. Stehen die Riegel 85 der Riegelvorrichtung 80 mit dem Türblatt 1 außer Eingriff, kann die Tür sofort und von jedermann – wie eine Innentür – geöffnet werden.
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Stehen die Riegel 85 der Riegelvorrichtung 80 in der ausgefahrenen Riegelposition, kann die Tür nicht geöffnet werden. Sie ist verriegelt. Das Betätigen eines Türgriffs 10 und das damit verbundene Drehen der Schlossnuss 22 in die erste Funktionsstellung bewirkt aber über die Wirkverbindung 23 eine Betätigung des Funkschalters 50, wodurch dieser das erste kodierte Funksignal F1.1 versendet. Dieses Funksignal F1.1 wird von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen. Anschließend wird – gesteuert von dem Prozessor 63 – von der Sende-Empfangs-Einheit 61 ein transpondergerechtes Wecksignal F2 ausgesendet, welches von dem Transponder 71 empfangen wird, sollte sich dieser in einem Mindestabstand zur Steuereinrichtung 60 befinden. Das Wecksignal F2 aktiviert den Transponder 71 kurzzeitig und dieser versendet ein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen. Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Zugangsberechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 65 die Riegelvorrichtung 80, welche über die elektrischen Antriebe 86 die Riegel 85 in den Türrahmen 1 einfährt, so dass die Tür geöffnet werden kann. Der Berechtigte hat Zutritt und kann die Tür begehen. Weil die Riegel 85 der Riegelvorrichtung 80 nicht sofort wieder in die Riegelstellung ausfahren, bleibt die Tür entriegelt und kann jederzeit über die Türgriffe 10 von jedermann geöffnet und geschlossen werden.
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Soll die Tür handgesteuert verriegelt werden, wird einer der Türgriffe 10 in eine zur Öffnungsrichtung entgegengesetzte Richtung bewegt. Dadurch wird die Schlossnuss 22 in die zweite Funktionsstellung gebracht und der Funkschalter 50 über die Wirkverbindung 23 betätigt. Dabei erzeugt der Funkschalter 50 das zweite kodierte Funksignal F1.2, welches an die Steuereinrichtung 60 gesendet wird. Diese fragt zunächst die Berechtigung über den Transponder 71 ab, d.h. die Steuereinrichtung 60 sendet – gesteuert von dem Prozessor 63 – über die Sende-Empfangs-Einheit 61 ein Wecksignal F2 an den Transponder 71. Dieser wird aktiviert und versendet ein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen. Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Berechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 65 die Riegelvorrichtung 80, welche über die elektrischen Antriebe 86 die Riegel 85 aus dem Türrahmen 1 ausfährt, so dass die Tür verriegelt wird.
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Die beiden Funktionsstellungen des Funkschalters 50 können entweder als temporäre Endlagen gestaltet sein, d.h. die Wirkverbindung 23 bewirkt bei jeder Betätigung der Schlossnuss 22 einen Schaltvorgang, wobei der Funkschalter 50 nach jeder Betätigung bzw. nach jedem Schaltvorgang wieder in eine Nulllage zurückkehrt. Die Funktionsstellungen können aber auch als stabile Endlagen ausgebildet sein, d.h. der Funkschalter 50 verbleibt nach der Betätigung der Schlossnuss 22 in die eine oder andere Funktionsstellung (schaltwippenartig) in dieser Stellung. Dies hat den Vorteil, dass nach dem Entriegeln der Riegelvorrichtung 80 die Tür wie eine Innentür begangen werden kann, ohne dass bei jedem erneuten Betätigen eines Türgriffs 10 in Öffnungsrichtung ein Funksignal generiert wird. Erst wenn der Türgriff 10 in die zur Öffnungsrichtung entgegengesetzte Richtung bewegt wird, erzeugt der Funkschalter 50 das zweite kodierte Funksignal F1.2, welches – bei vorhandener Berechtigung – ein Ausfahren der Riegel 85 auslöst. Solange der Türgriff 10 nicht wieder in die Öffnungsstellung bewegt wird und solange keine Berechtigung über den Transponder 71 nachgewiesen werden kann, bleibt die Tür verriegelt.
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Im Gegensatz zu selbstverriegelnden Systemen kann der Nutzer des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Systems frei entscheiden, in welchem Modus sich die Tür befinden soll, begehbar oder verriegelt. Das erfindungsgemäße System ermöglicht damit die Ausgestaltung eines „Tagbetriebes“ für eine Eingangstür, beispielsweise in Schulen oder Kindergärten oder bei einem Gartenfest. Wurde die Tür einmal von einem Berechtigten mit Transponder 71 geöffnet, kann die Tür von jedem Dritten begangen werden. Soll die Tür am Ende des Tages oder eines Events verriegelt werden, muss lediglich der Türgriff 10 in seine obere Position gebracht werden. Dabei ist ein Aussperren des Berechtigten nicht möglich, denn hat dieser seinen Transponder in der Wohnung vergessen, kann die Riegelvorrichtung 80 nicht aktiviert werden. Der Nutzer kann zurück in die Wohnung und den Transponder holen.
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In einer Variante für das zweite Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Zugangskontrollvorrichtung mit einer Selbstverriegelung versehen ist. Hierzu ist im Türrahmen 2 oder im Türblatt 1 ein Sensor 90 vorgesehen (vgl. insbesondere 2), der die Schließstellung des Türblatts 1 detektiert. Sobald das Türblatt 1 seine Schließstellung im Türrahmen 2 erreicht, erzeugt der Sensor 90 ein Signal F4 und sendet dieses per Funk oder über eine (nicht dargestellte) elektrische Leitung an die Steuereinrichtung 60. Diese aktiviert über die Leitung 65 die Riegelvorrichtung 80, so dass die Riegel 85 über die Antriebe 86 in die Riegelstellung verbracht werden.
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Um ein Aussperren aus der Wohnung oder dem Haus zu verhindern, ist in einer weiteren Variante vorgesehen, dass die Steuereinrichtung 60 nach Erhalt des Signals F4 vom Sensor 90 den Transponder 70 abfragt. Dazu sendet die Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 nach Erhalt des Signals F4 ein transpondergerechtes Wecksignal F2 aus, das von dem Transponder 71 empfangen wird, sollte sich dieser in einem Mindestabstand zur Steuereinrichtung 60 befinden. Das Wecksignal F2 aktiviert den Transponder 71 kurzzeitig und diese versendet ein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen. Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Zugangsberechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 65 die Riegelvorrichtung 80, wobei die Riegel 85 über die Antriebe 86 in die Riegelstellung gelangen.
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Ist der Transponder 71 nicht in Reichweite der Steuereinrichtung 60 oder sendet diese kein oder ein falsches Signal aus, bleiben die Riegel 85 der Riegelvorrichtung 80 eingefahren und die Tür kann weiterhin geöffnet werden.
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Über einem (nicht gezeigten) Schalter, der beispielsweise auf der Innenseite des Türrahmens 2 oder einer Innenwand der Wohnung oder des Hauses befestigt sein kann, lässt sich der Sensor 90 bei Bedarf deaktivieren. Dadurch wird beim Zufallen der Tür kein Signal erzeugt und die Steuereinrichtung kann und wird die Riegelvorrichtung 80 nicht aktivieren. Damit kann die Selbstverriegelungsfunktion der Türanordnung jederzeit an- oder abgeschaltet werden.
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In den geschilderten Ausführungsformen können Handhaben 10 verwendet werden, die beispielsweise als axialfest-drehbar gelagerte Türgriffe ausgebildet sind. Diese haben meist einen Handgriff, der drehbar in einem Anschlagkörper gelagert ist, wobei der Anschlagkörper auf den Seitenflächen des Türblatts 1 befestigt wird. Bei Innentüren verwendet man dabei bevorzugt auf beiden Seiten des Türblatts den gleichen Handgriff.
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Bei Außen- oder Haustüren wird meist der außen liegende Türgriff durch einen Knauf oder eine Griffstange ersetzt, die starr mit dem Türblatt verbunden ist. Die Griffstange ist meist ein Bügelgriff oder ein Stoßgriff. Um daher das erfindungsgemäße Verfahren ausführen und die erfindungsgemäße Zugangskontrollvorrichtung umsetzen zu können, ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, den Türknauf oder die Griffstange schwenkbar mit dem Türblatt zu verbinden, so dass bei einer Betätigung des Türknaufs oder der Griffstange die Schlossnuss 22 im Einsteckschloss 20, 120 betätigt wird. Hierzu ist eine (nicht dargestellte) Getriebemechanik im Türblatt sowie im Einsteckschloss 20, 120 vorgesehen, die eine Stellbewegung des Türknaufs oder der Griffstange in eine Drehbewegung der Schlossnuss 22 umsetzt. Besonders elegant erweist sich hier die Verwendung (lotrecht angeordneter) sog. Panikstangen (siehe beispielsweise DIN EN 1125), deren im Bereich der Schlossnuss befindlicher Befestigungsfuß ein Winkelgetriebe aufweist, das die Schwenkbewegung der Panikstange in eine direkte Drehbewegung für den Vierkant der Schlossnuss umsetzt. Eine solche Umsetzung ist jedoch beispielsweise auch mit vertikalen „Drückergriffen“ möglich. Dadurch ist es möglich, durch Betätigen des Türknaufs oder der Griffstange den Funkschalter 50 zu betätigen, der dann – wie oben geschildert – ein erstes (ggf. kodiertes) Funksignal F1 oder F1.1 versendet. Das schlüssellose Aufdrücken der Tür durch Betätigen des Knaufs oder der Griffstange durch Gegendrücken jedenfalls stellt sich dadurch besonders komfortabel dar. Eine Bewegung des Türknaufs oder der Griffstange in eine entgegengesetzte Richtung kann über die Schlossnuss auch das zweite (ggf. kodierte) Funksignal F1.2 auslösen, so dass über den Türknauf oder die Griffstange die Tür auch verriegelt werden kann.
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In einem vierten Ausführungsbeispiel wird der Funkschalter 50 im Einsteckschloss 20 durch einen Sensor 40 im Schließblech des Türrahmens 2 ersetzt (vgl. hierzu insbesondere 3), der von der Schlossfalle 21 betätigt und/oder ausgelöst wird. Der Sensor 40 kann ein einfacher elektrischer Kontakt sein, ein Mikroschalter, ein Reed-Kontakt, ein Magnetkontakt oder dergleichen, der beim Eingreifen der Falle 21 im Schließblech und beim Zurückziehen der Falle 21 aus dem Schließblech jeweils ein erstes Signal F1.3 erzeugt.
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Damit sich die Tür beim Betätigen eines Türgriffs 10 für den Zutrittsberechtigten öffnet, wird der Sensor 40 verwendet, der das Zurückziehen der Falle 21 registriert und hierbei das Signal F1.3 erzeugt. Dieses wird über eine Funkstrecke oder über eine elektrische Leitung an die Steuereinrichtung 60 gesendet. Anschließend wird – gesteuert von dem Prozessor 63 – von der Sende-Empfangs-Einheit 61 ein transpondergerechtes Wecksignal F2 ausgesendet, welches von dem Transponder 71 empfangen wird, sollte sich dieser in einem Mindestabstand zur Steuereinrichtung 60 befinden. Das Wecksignal F2 aktiviert den Transponder 71 kurzzeitig und dieser versendet ein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen.
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Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Zugangsberechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 65 die Riegelvorrichtung 80, welche über die elektrischen Antriebe 86 die Riegel 85 in den Türrahmen 1 einfährt, so dass die Tür geöffnet werden kann. Der Berechtigte hat Zutritt und kann die Tür begehen.
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Sobald das Türblatt 2 wieder geschlossen ist und die Falle 21 in das Schließblech des Türrahmens 2 eingreift, erzeugt der Sensor 40 erneut das Signal F1.3, welches an die Steuereinrichtung 60 übermittelt wird. Diese veranlasst über die Antriebe 86 das elektromechanische Ausfahren der Riegel 85, so dass die Tür autormaisch wieder verriegelt ist. Damit findet bei geschlossener Türe stets eine automatische Selbstverriegelung statt.
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Diese Selbstverriegelung kann – wie oben bereits erläutert – bei Bedarf von der Anwesenheit des Transponders 71 abhängig gemacht werden, indem dieser über das Wecksignal F2 und das Antwortsignal F3 abgefragt wird.
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Die geschilderte Ausführungsform hat den Vorteil, dass türseitig nur noch ein konventionelles Standard-Einsteckschloss 220 benötigt wird, das keinerlei baulicher oder technischer Veränderungen bedarf. Dessen Schlossnuss 22 wird von dem durchgehenden Vierkantstift durchragt, der endseitig auf den Seitenflächen des Türblatts 1 jeweils einen Türgriff 10 trägt, beispielsweise einen herkömmlichen axialfest-drehbar gelagerten Handgriff oder eine auf dem Türblatt schwenkbar gelagerte Griffstange in Form eines Bügel oder Stoßgriffs. Die Verwendung einer vorzugsweise lotrecht angeordneten Griffstange hat den Vorteil, dass diese dem weit verbreiteten Erscheinungsbild von Haustüren gerecht wird und zudem – wie oben bereits erläutert – in Öffnungsrichtung der Tür verschwenkbar gelagert ist. Das eröffnet eine überaus komfortable Zutrittsvariante, indem beispielsweise nach Einkäufen ohne freie Hand die schwenkbare Griffstange mit der Schulter zur Tür hin betätigt wird. Bei vorliegender Zugangsberechtigung und nach erfolgreicher Abfrage des Transponders 71 kann die Tür einfach aufgedrückt werden.
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Die Schaltlogik der zargenseitigen Riegelvorrichtung 80 nutzt auf einfache Weise die beispielsweise elektrisch, magnetisch, kapazitiv, induktiv, optoelektronisch, o.dgl. von dem Sensor 40 überwachte Position der türseitigen Falle 21 im zargenseitigen Schließblech. Diese Information reicht vollkommen aus, um die Tür zu entriegeln oder zu verriegeln. Dabei sind sensorisch anspruchslos nur ihre beiden Endlagen „Falle in Schließblech ja oder nein“ zu erfassen. Diese beiden Schaltzustände korrespondieren bei zwischengeschalteter Abfrage der Zutrittsberechtigung mit den von der Steuerungeinrichtung 60 bewirkten zwei Positionen der Riegel 85 der Riegelvorrichtung 80, nämlich Riegel eingefahren (= Tür offen) oder Riegel ausgefahren (= Tür verriegelt). Wird bei Betätigung eines Türgriffs 10 der geschlossenen Tür die Falle 21 zurückgezogen, werden bei Zutrittsbefugnis die zargenseitigen Riegel 85 eingefahren. Nun kann die Tür ungehindert geöffnet werden. Bei Loslassen des Türgiffs 10 fährt die Falle 21 heraus. Jedoch – bei offener Tür – außerhalb des Schließblechs. Eine optionale Magnetfalle würde im Schlossstulp verharren, insbesondere flächenbündig. Deshalb bleiben die Schlossriegel 85 der Riegelvorrichtung 80 im Türrahmen 2 eingefahren. Damit ist zum einen eine Fehlbedienung – auch durch transpondertragende Nutzer, wie z.B. spielende Kinder – ausgeschlossen. Andererseits erübrigt sich ein – bei zahlreichen Motorschlössern zum Zweck der Selbstverriegelung verbreiteter – zusätzlicher Überwachungssensor für den Zustand „Tür zu“.
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Für die Herbeiführung eines Modus „Tagesbetrieb“ wird bei geöffneter Tür und somit bei eingefahrenen Schlossriegeln 85 die Steuereinrichtung 60 manuell abgeschaltet. Dies kann durch einen einfachen (nicht dargestellten) Schalter erfolgen. Damit unterbleibt die Selbstverriegelung bei Eintritt der Falle 21 ins Schließblech und die Haustüre kann bei rein mechanischer Fallenfunktion wie eine Innentür beidseitig von jedermann bedient werden.
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Das manuelle Abschalten der Steuereinrichtung 60 ist gleichermaßen geeignet, bei verriegelter Tür, ängstlichen Bewohnern nachts die Befürchtung vor „gehackten“ Transpondern 71 und damit „digitalen Einbrüchen“ zu nehmen.
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Im Falle eines Stromausfalls ist in einer weiteren Variante der Erfindung eine mechanische Notver- und Entriegelung vorgesehen. Hierzu ist der elektrische Antrieb 86 der Riegelvorrichtung 80 mit einem handelsüblichen (nicht dargestellten) Schließzylinder versehen, der im zargenseitigen Antrieb 86 bzw. Motorschloss eingesetzt ist und den mechanischen Antrieb der Schlossriegel 85 sicherstellt.
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In einer Variante für das vierte Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das von dem Sensor 40 erzeugte erste Signal F1.3 nach dem Betätigen des Türgriffs 10 von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird, und dass anschließend – gesteuert von dem Prozessor 63 – von der Sende-Empfangs-Einheit 61 ein transpondergerechtes Wecksignal F2 ausgesendet wird, welches von dem Transponder 71 empfangen wird, sollte sich dieser in einem Mindestabstand zur Steuereinrichtung 60 befinden. Das Wecksignal F2 aktiviert den Transponder 71 kurzzeitig und dieser versendet sein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen. Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Zugangsberechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 64 den elektrischen Türöffner 30, der die Falle 21 freigibt, so dass die Tür aufgestoßen werden kann. Der Berechtigte hat Zutritt und kann die Tür begehen wie bei einer offenen Innentür, ohne irgendwelche Sensoren, Schalter, Taster oder Schlüssel betätigen zu müssen.
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Ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Zugangskontrollvorrichtung sieht vor, dass das Einsteckschloss 20, 120 der vorherigen Ausführungsbeispiele durch ein Zweifallenschloss 320 ersetzt ist. Bei einem solchen Schloss ist der Schlossriegel (in 1 mit 25 bezeichnet) als weitere, zweite Falle 21‘ ausgeführt. Das Zweifallenschloss 320 im Format eines herkömmlichen Einsteckschlosses ist stirnseitig im Türblatt 1 eingesetzt, wobei das Türblatt 1 beidseitig Handhaben 10 trägt, die über einen (nicht dargestellten) Vierkantstift drehstarr miteinander verbunden sind. Der Vierkantstift durchsetzt eine im Einsteckschloss 320 drehbar gelagerte Schlossnuss 22, die in an sich bekannter Weise mit der ersten Falle 21 verbunden ist. Die zweite Falle 21‘ hingegen ist von der Schlossnuss 22 entkoppelt ist, d.h. die Falle 21 kann über die Schlossnuss 22 nicht in eine zurückgezogene Position gebracht werden.
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Die zweite Falle 21‘ des Fallenschlosses 320, die als Zuhalteelement bei nicht betätigter Handhabe 10 in einer ausgefahrenen Schließposition gehalten wird, steht bei geschlossenem Türblatt 1 – wie 4 zeigt – mit einem elektrischen Türöffner 30 in der Türzarge 2 in Eingriff. Das Türblatt 1 kann damit – wenn der Türöffner 30 sich in seiner Sperrstellung befindet – nicht geöffnet werden. Der Türöffner 30 bildet damit für die zweite Falle 21‘ eine Riegelvorrichtung, welche die Tür in geschlossener Position verriegelt. Damit kann die Tür durch Betätigung der Handhaben 10 zunächst nicht geöffnet werden. Die Tür ist verriegelt. Allerdings befindet sich im Zweifallenschloss 320 ein Schließzylinder 24. Über diesen können mit einem passenden Schlüssel beide Fallen 21, 21‘ jederzeit in eine zurückgezogene Position gebracht werden, um die Tür zu öffnen, beispielsweise in einem Notfall.
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Im Schließblech des Türrahmens 2 ist auf Höhe der ersten Falle 21 ein Sensor 40 vorgesehen, der von der Falle 21 betätigt und/oder ausgelöst wird. Der Sensor 40 kann ein einfacher elektrischer Kontakt sein, ein Mikroschalter, ein Reed-Kontakt, ein Magnetkontakt oder dergleichen, der beim Eingreifen der ersten Falle 21 im Schließblech und beim Zurückziehen jeweils ein erstes Signal F1.3 erzeugt.
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Damit sich die Tür beim Betätigen eines der Türgriffe 10 für den Zutrittsberechtigten öffnet, wird auch hier ein aktiver Transponder 71 verwendet. Sobald die erste Falle 21 über den Türgriff 10 zurückgezogen wird, erzeugt der Sensor 40 das Signal F1.3. Dieses wird über eine Funkstrecke oder über eine elektrische Leitung an die Steuereinrichtung 60 gesendet und von der Sende-Empfangs-Einheit 61 empfangen. Anschließend wird – gesteuert von dem Prozessor 63 – von der Sende-Empfangs-Einheit 61 ein transpondergerechtes Wecksignal F2 ausgesendet, welches von dem in Reichweite befindlichen Transponder 71 empfangen wird. Das Wecksignal F2 aktiviert den Transponder 71 kurzzeitig und dieser versendet ein Antwortsignal F3, welches von der Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 empfangen wird. Das Antwortsignal F3 wird von dem Prozessor 63 mit in dem Speicher 62 abgelegten Speicherwerten SW verglichen. Bei Übereinstimmung, d.h. bei Vorliegen einer Zugangsberechtigung, aktiviert die Steuereinrichtung 60 über die Leitung 64 den elektrischen Türöffner 30, der die zweite Falle 21‘ freigibt, so dass die Tür aufgestoßen werden kann. Dabei verdrängt die zweite Falle 21‘ beispielsweise eine elektromechanisch freigegebene (nicht dargestellte) Türöffnerklappe im Türöffner 30. Der Berechtigte hat Zutritt und kann die Tür begehen wie bei einer offenen Innentür, ohne irgendwelche Sensoren, Schalter, Taster oder Schlüssel betätigen zu müssen.
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In einer alternativen Variante kann der Sensor 40 durch einen Funkschalter 50 ersetzt sein, der in dem Zweifallenschloss 320 angeordnet ist. In diesem Fall ist die drehbar gelagerte Schlossnuss 22 über eine mechanische Wirkverbindung 23 mit dem Funkschalter 50 gekoppelt. Dieser ist dadurch von der Schlossnuss 22 betätigbar, so dass eine Drehbewegung der Schlossnuss 22, die über eine der Handhaben 10 ausgelöst wird, den Funkschalter 50 betätigt, so dass dieser ein kodiertes Funksignal erzeugt und versendet. Die dazu notwendige Energie wird von dem Funkschalter 50 selbst erzeugt.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Bei einer Außen- oder Eingangstür kann die Riegelvorrichtung 80 als stulpseitig ausgebildete Mehrpunktverriegelung ausgebildet sein, wobei in dem Türblatt 1 ein an sich bekanntes Motorschloss vorgesehen ist. Eine zwischen Türblatt 1 und Türzarge 2 ausgebildete Kabelführung sorgt für die notwendige Stromversorgung im Türblatt.
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Hierbei kommt der Erfindungsgedanke wie folgt zum Tragen: Bei Betätigung der inneren oder äußeren – über den gemeinsamen Vierkantstift zwangsgekoppelten – Handhabe 10 wird die Falle 21 aus dem zargenseitigen Schließblechdurchbruch herausgezogen. Das aktiviert den Signalgeber 40, dessen Signal F1.3 die innen- und zargenseitige Steuereinrichtung 60 veranlasst, das Aktivierungssignal F2 abzustrahlen. Ist ein funkfähiger Identitätsträger, d.h. ein Transponder 71 in Funkreichweite für das Aktivierungssignal F2, wird der Transponder 71 aktiviert („geweckt“) und sendet seine Identitätskennung F3 als Antwortsignal zurück, wo sie vom Sende-Empfangs-Einheit 61 der Steuereinrichtung 60 erfasst und mit einem dort gespeicherten Referenzsignal verglichen wird. Bei Übereinstimmung wird das Motorschloss geöffnet und mithin die Riegelvorrichtung 80 in die Freigabestellung gebracht. Dabei ist es praktisch für die Handhabung der Tür, wenn das Motorschloss die Riegel 85 solange offen hält, wie die Falle 21 zurückgezogen oder – bei geöffneter Türe sowieso – außer Eingriff ist. Wird nach Betreten des Gebäudes die Eingangstüre geschlossen, ist es komfortabel, wenn beim Einschnappen der Falle 21 ins Schließblech das dann von der Falle 21 bewirkte zweite Signal F1.2 der Steuerungseinrichtung 60 transponderunabhängig signalisiert, die Zuhaltungen 85 des Motorschlosses mit den zugehörigen Schließteilen der Türzarge 2 in Eingriff zu bringen.
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In Ausführungsbeispiel 2 kann man auf die der normalen Drehbewegungsrichtung der Schlussnuss 22 entgegengesetzte Richtung verzichten. Die Erzeugung des zweiten kodierten Funksignals F1.2 zum Verriegeln der Tür mittels der Riegelvorrichtung 80 erfolgt dann beispielsweise durch zweimaliges Betätigen des Türgriffs 10, so dass der Funkschalter 50 in einem definierten Zeitfenster zweimal betätigt wird.
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Um bei Stromausfall die elektromechanisch verriegelte Türe öffnen zu können, wird sie erfindungsgemäß mechanisch konventionell abgeschlossen. Dabei taucht der Schlossriegel 25 in die zargenseitige Stulpseite der (Mehrpunkt-)Verriegelung ein. Das bewirkt die Erzeugung des Formschlusses zwischen einer – die Zarge 2 auf Höhe des Schlossriegels 25 türgriffachsparallel durchsetzenden – Notentriegelungswelle mit der Antriebsmechanik (z.B. Treibstange) der Mehrpunktverriegelung. Die Notentriegelungswelle ist für manuellen Zugriff zwecks Drehmomenteinleitung vorgerichtet. Verbreitet sind für derartige Zwecke Hohlwellen mit Innenvierkant. Nachdem die zargenseitigen Riegel z.B. mittels Handkurbel „zurückgeleiert“ sind, kann das handelsübliche Türschloss – bis zur Rückkehr des Stromes – wie ein gewohntes Standardschloss bedient werden. Zudem bleibt – auch über die mechanische Notentriegelungsfunktion – das gewohnte Erscheinungsbild der Tür erhalten.
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Eine vereinfachte Ausführungsform sieht vor, dass der ausfahrende Schlossriegel 25 die Zargenriegel 85 zurückschiebt. Bei dieser Ausführungsform würde die Notentriegelungswelle entfallen.
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Ein weitere Alternative für die geschilderten Ausführungsbeispiele kann darin bestehen, dass einer der Türgriffe 10 stets derart mit einer Falle 21, 21‘ und/oder dem Funkschalter 50 gekoppelt ist, dass ein erstes Funksignal ausgelöst wird, während der andere Türgriff 10 zwar betätigt werden kann, dabei jedoch kein Funksignal auslöst.
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Man erkennt, dass ein Verfahren zum Sperren und Freigeben einer Tür zur Verfügung gestellt wird, wobei ein Türblatt 1 relativ zu einer Türzarge 2 in eine Schließstellung und eine Öffnungsstellung bewegbar ist, wobei das Türblatt 1 wenigstens eine Handhabe 10 aufweist, wobei die Türzarge 2 oder das Türblatt 1 eine Riegelvorrichtung 30, 80 aufweist, die in eine Sperrstellung und in eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei die Riegelvorrichtung 30, 80 in der Sperrstellung eine Bewegung des Türblatts 1 relativ zur Türzarge 2 sperrt, sofern sich das Türblatt 1 relativ zur Türzarge 2 in der Schließstellung befindet, und in der Freigabestellung eine Bewegung des Türblatts 1 relativ zur Türzarge 2 freigibt, und wobei zur Abfrage oder Kontrolle einer Zugangsberechtigung für die Tür ein Transponder 71 verwendet wird. Um einen komfortablen Zutritt bei einer solchen Türanordnung zu ermöglichen und um einen unbefugten Zutritt zuverlässig und sicher zu verhindern, sehen die Verfahrensschritte vor, dass durch eine Betätigung der Handhabe 10 des Türblatts 1 über einen Signalgeber 40, 50 ein erstes Signal F1, F1.1, F3 erzeugt und an eine Steuereinrichtung 60 übermittelt wird, dass die Steuereinrichtung 60 das erste Signal F1, F1.1, F3 empfängt und ein Wecksignal F2 für den Transponder 71 erzeugt, dass der Transponder 71 das Wecksignal F2 empfängt, wenn er sich in einem definierten Abstand zur Steuereinrichtung 60 befindet, dass der Transponder 71 nach Empfang des Wecksignals F2 ein Antwortsignal F3 erzeugt und dieses an die Steuereinrichtung 60 übermittelt, dass die Steuereinrichtung 60 das Antwortsignal F3 des Transponders 71 empfängt, wenn sich dieser im definierten Abstand zur Steuereinrichtung 60 befindet, und das empfangene Antwortsignal F3 mit einem Speicherwert SW vergleicht, der in der Steuereinrichtung 60 gespeichert ist, und dass die Steuervorrichtung 60 bei Übereinstimmung des von dem Transponder 71 versendeten Antwortsignals F3 und dem in der Steuereinrichtung 60 gespeicherten Speicherwert SW die Riegelvorrichtung 30, 80 derart steuert oder aktiviert, dass diese in ihre Freigabestellung gelangt.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türblatt
- 2
- Türzarge
- 10
- Handhabe / Türgriff
- 20
- Schloss
- 120
- Einsteckschloss
- 220
- Einsteckschloss
- 320
- Zweifallenschloss
- 21
- Falle, erste Falle
- 21‘
- zweite Falle
- 22
- Schlossnuss
- 23
- Wirkverbindung
- 24
- Schließzylinder
- 25
- Riegel
- 30
- Riegelvorrichtung/elektrischer Türöffner
- 40
- Sensor
- 50
- Funkschalter
- 60
- Steuereinrichtung
- 61
- Sende-Empfangs-Einheit
- 62
- Speicher
- 63
- Prozessor
- 64
- Leitung
- 65
- Leitung
- 71
- Transponder
- 80
- Riegelvorrichtung
- 85
- Riegel
- 86
- Antrieb
- 90
- Sensor
- A
- definierter Abstand
- F1
- erstes Funksignal
- F1.1
- erstes Funksignal
- F1.2
- zweites Funksignal
- F1.3
- erstes Funksignal
- F2
- Wecksignal
- F3
- Antwortsignal
- F4
- Signal
- SW
- Speicherwert
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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