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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung,
insbesondere für eine Tür oder ein Fenster, mit
einem Sicherungsmechanismus gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Fenster
und Türen sind vor allem in Haushalten normalerweise mit
einfachen Klinken versehen, die sich im Falle von Türen
durch einfaches Herunterdrücken leicht öffnen
lassen. Bei Fenstern werden im allgemeinen Klinken verwendet, die
sich durch Verdrehen öffnen lassen, so dass die Fenster
eine Kippstellung einnehmen oder sich vollständig öffnen.
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Gerade
in Haushalten, in denen kleine Kinder leben oder in öffentlichen
Einrichtungen, die von schutz- und/oder pflegebedürftigen
Personen frequentiert werden (beispielsweise Kindertagesstätten,
Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime etc.), ist es häufig
erwünscht, dass Fenster und/oder bestimmte Türen
nicht einfach zu öffnen sind, um Unfälle oder Ähnliches
zu vermeiden. Beispielsweise sollten Türen, hinter denen
sich direkt nach unten führende Treppen befinden oder Fenster
(insbesondere in oberen Stockwerken), speziell gesichert werden,
um ein ungewolltes Öffnen zu vermeiden.
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Weiterhin
sollten Türen von bestimmten Räumen beispielsweise
mit „Notfallmaterialien”, die für bestimmte
Personen schnell zugänglich sein müssen, nicht
verschlossen werden, aber auch nicht für andere Personen,
insbesondere nicht für Kleinkinder oder pflegebedürftige
Personen etc. einfach zugänglich sein. Eine mit einem Schlüssel
verschließbare Klinke wäre in diesem geschilderten
Fall keine praktikable Lösung. Weiterhin ist die Verwendung
eines Drehknaufs möglich, dieser stößt
jedoch im Allgemeinen schnell an seine Grenzen, da gerade Kinder
sehr schnell lernen und das Prinzip schnell begreifen und umgehen
können. In privaten Haushalten sieht man auch häufig
die Version des um 90° verdrehten, nach oben gestellten
Türgriffs. Dieser hindert kleine Kinder aber nur bis zu
einer gewissen Größe am Öffnen der Tür.
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Eine
weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung von Vorhangketten.
Dazu müssen allerdings sowohl die Tür als auch
der Türrahmen angebohrt werden. Weiterhin führt
die Vorhangkette zu einem deutlichen Mehraufwand beim Öffnen
der Tür. Die Vorhangkette ist zudem nur auf einer Seite
der Tür anwendbar. Wird sie nicht mehr benötigt,
so sind die Bohrungen nach dem Entfernen nicht vollständig
entfernbar. Dies führt zu einem deutlichen Wertverlust
der Tür, die in ihrem Aussehen nachhaltig verändert
wird.
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Auf
dem Markt wird eine Menge an unterschiedlichen Tür- und
Fenstergriffen angeboten, die teilweise auch Möglichkeiten
zur Sicherung beinhalten, wobei sich im häuslichen Bereich
vor allem bei den Fenstergriffen insbesondere die Varianten mit
Schlüssel durchgesetzt haben. Für den Büro-/Geschäftsbereich
werden inzwischen Systeme der Firma Assa Abloy angeboten, bei der
eine Sicherung durch einen elektronischen Code im Klinkensystem
integriert ist.
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DE 26 57 572 A1 beschreibt
einen Griff für Fenster und Türen, bei dem zur
Entkopplung der Griffhandhabe der Drückerdorn unter axialer
Verlagerung in den Hals der Griffhandhabe zurückgezogen
wird. Ein solcher Griff ist als Kindersicherung für Fenster
geeignet, nicht jedoch für Türen mit beidseitigen
Griffen, da nach einem Zurückziehen des Drückerdorns
die Tür mit keinem der beiden Türgriffe mehr geöffnet
werden kann. Weiterhin ist zur Betätigung der Klinke ein
schlüsselartiges Objekt notwendig, dass einzeln in der
Nähe der Klinke aufbewahrt werden muss.
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DE 297 09 670 U1 offenbart
einen Griff mit zugeordnetem Schließmechanismus. Innerhalb
des als Hohlkörper ausgeformten Griffes wird hierbei der
Druckmechanismus eines Druckkugelschreibers angeordnet, der durch
Betätigen eines Drückers auslösbar ist
und mit einem Riegel dergestalt in Verbindung steht, dass dieser
mit dem Druckmechanismus ver- und entriegelbar ist. Dieser Griff
ist allerdings nicht als Kindersicherung verwendbar, da die Handhabung
gemäß der Beschreibung besonders einfach ist und
keinen großen Kraftaufwand oder besondere Geschicklichkeit
erfordert.
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DE 296 06 068 U1 offenbart
einen Türgriff mit Kindersicherung, der an jeweils nur
einer Seite der Tür anzubringen ist. Bei diesem Griff ist
die Führung des Kantholzes im Griff abgerundet, wodurch
ein Öffnen der Tür nur möglich ist, wenn
gleichzeitig ein Hebel gedrückt wird. Die Rückstellung
des Griffes in seine Ausgangsposition erfolgt mittels einer Spannfeder.
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DE 102 08 195 A1 beschreibt
ein Türschloss mit Sicherung, die in ihrer Sperrstellung
die Öffnung der mit einem Türinnen- oder Türaußengriff
auch bei entriegeltem Türschloss verhindert. Eine solche
Sicherung findet beispielsweise als Kindersicherung in Kraftfahrzeugen
Verwendung. Um im Notfall die Sicherung zu verbessern, ist eine
Auslöseeinrichtung vorgesehen, die bei einem Unfall oberhalb
eines charakteristischen Schwellenwertes die Sicherung aufhebt oder
in die Freigabestellung schaltet. Der Schwellenwert kann durch eine
bestimmte Verzögerung, eine bestimmte Kraft, einen bestimmten
Impuls oder eine bestimmte Verformung definiert sein, wobei elektrische
und mechanische Übertragungen in der Auslöseeinrichtung
denkbar sind. Die Sicherung weist also das von Autokindersicherungen
bekannte Prinzip auf, d. h. zum einen gibt es eine Freigabestellung,
in der ein Öffnen der Tür von beiden Seiten her
möglich ist, und zum anderen gibt es eine Sperrstellung,
die die Türöffnung nur von einer Seite her erlaubt.
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DE 83 12 836 offenbart einen
Betätigungsgriff für Fenster oder Türen
mit einem Betätigungsknopf. Dieser betätigt einen
durch eine Feder belasteten axial verschiebbaren Sperrbolzen. Wird
der Sperrbolzen nicht betätigt, liegt ein am Sperrbolzen
befestigter Querstift in zwei gegenüberliegenden Rastausnehmungen
und eine Betätigung der Handhabe ist nicht möglich.
Wird der Sperrbolzen durch Drücken des Betätigungsknopfes axial
verschoben, so dass der Querstift außerhalb des Eingriffsbereichs
der Rastausnehmungen liegt, ist eine Drehung der Handhabe möglich.
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DE 100 57 411 A1 zeigt
eine Sicherungsvorrichtung mit Drückergarnitur mit Schutzfunktion.
Im Drücker ist in einer Bohrung ein Druckknopf eingearbeitet,
welcher bei Betätigung zwei Feststeller, gelagert im Vierkantstift,
ebenso gelagert in entsprechend gearbeiteten Rundeisen, von den
entsprechenden Aussparungen im Langschild entsichert. Durch die
Umlenkplatte im Vierkantstift ist ein Öffnen der Türen
von beiden Seiten möglich. Durch Knopfdruck wird die Umlenkplatte
um den mittleren Drehpunkt gedreht, dabei zieht sie den anderen
Teil des Rundstabes auf sich zu, wodurch die Feststeller aus der
Ausfräsung im Langschild ausrücken und die Drehbewegung
des Vierkantstiftes freigeben. Durch die gesamte technische Neuerung
in der Drückergarnitur erhöht sich die Sicherheit
für Kleinkinder und Schutzbefohlene erheblich.
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DE 203 05 870 U1 beschreibt
einen Beschlag zur manuellen Betätigung einer Schließmechanik
mit einem Sicherungsmechanismus. Dieser weist eine spezielle Kupplung,
insbesondere einen Druckknopf, zum Auftrennen der kinematischen
Kopplung zwischen Drehgriff und Schließmechanik auf. Das
Kupplungsstück setzt die spezielle Kupplungsmechanik um
und enthält die notwendige Drehscheibe für die
funktionelle Umsetzung der Drehbewegung für den Sperr-/Entsperrungsvorgang.
Eine Rosettenfeder ist derart angeordnet, dass die Federkraft an
einer Drehscheibe in tangentialer Richtung, bezogen auf deren zu
dem Schließdorn koaxialer Drehachse, einwirken kann. Bei
dieser Anordnung verbleibt auf einer Türseite immer ein „unbeteiligter” Griff
in ständiger kinematischer Verbindung mit der Schließmechanik
und kann daher stets betätigt werden, während auf
der anderen Seite die Kindersicherung immer aktiv ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine einfach und kostengünstige,
gegen eine herkömmliche Betätigungsvorrichtung
einfach austauschbare Betätigungsvorrichtung für
Türen und/oder Fenster zu konstruieren, die ohne zusätzliche
Hilfsmittel gesichert werden kann, so dass die entsprechend gesicherte
Tür oder das entsprechend gesicherte Fenster nicht von
Kleinkindern und Schutzbefohlenen geöffnet werden kann.
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Die
obige Aufgabe wird durch eine Betätigungsvorrichtung gelöst,
die die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst. Die obige Aufgabe wird
weiterhin von einer Anordnung gelöst, die die Merkmale
des Anspruchs 10 umfasst.
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Beschreibung
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Die
Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen
und Verschließen von Fenstern und/oder Türen.
Hierbei handelt es sich vorzugsweise um eine Klinke mit einem länglichen
Griff, der beispielsweise aus einer horizontalen Lage in eine weitgehend
vertikale Lage verschwenkbar ist. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann es sich auch um einen Drehknauf
handeln, bei dem der Schlossmechanismus mit einer Drehung des Knaufs
aktivierbar ist.
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Die
Betätigungsvorrichtung umfasst ein Schlosselement zur Verriegelung
der Tür bzw. des Fensters, ein um eine Achse schwenkbares
Griffelement – insbesondere ein längliches oder
kugelförmiges Griffelement –, ein Verbindungselement
und ein am Verbindungselement angeordnetes Betätigungselement,
das sich entlang der Schwenkachse für das Griffelement
befindet. Die Schwenkachse des Griffelements entspricht im All gemeinen
der Längsachse des Verbindungselementes. Bei dem Betätigungselement
handelt es sich vorzugsweise um einen Druckknopf oder um ein äquivalent
wirkendes Mittel.
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Weiterhin
kann die Betätigungsvorrichtung eine Rosette zur Befestigung
an der Tür oder am Fenster und eine Griffblende zum Abdecken
der Rosette aufweisen.
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Das
Betätigungselement weist eine erste Arbeitsstellung und
eine zweite Arbeitsstellung auf. In der ersten Arbeitsstellung ragt
das Betätigungselement zumindest teilweise aus dem Verbindungselement
heraus. In der zweiten Arbeitsstellung weist es dagegen eine zumindest
teilweise im Verbindungselement versenkte Anordnung auf. Die Tür
bzw. das Fenster können nur geöffnet werden, wenn
sich das Betätigungselement in der zweiten Arbeitsstellung
befindet.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform schließt das Betätigungselement
in der ersten Arbeitsstellung weitgehend plan mit dem Verbindungselement
ab, während es in der zweiten Arbeitsstellung eine im Verbindungselement
versenkte Anordnung aufweist.
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Erfindungsgemäß ist
im Verbindungselement ein verriegelbarer Freilauf mit Federvorspannung
angeordnet. Befindet sich das Betätigungselement in der
ersten Arbeitsstellung, dann ist der Freilauf offen. Das Griffelement
kann zumindest teilweise verdreht bzw. verschwenkt werden, ohne
dass ein Kraftschluss mit dem Schlosselement hergestellt wird. Die
Tür bzw. das Fenster kann nicht geöffnet werden.
Durch Drücken des Betätigungselementes, zumindest
teilweise in das Verbindungselement hinein, wird dieses in die zweite
Arbeitsstellung gebracht. Dabei wird der Freilauf verriegelt. Durch
das gleichzeitige Schwenken oder Drehen des Griffelementes um die
Längsachse des Verbindungselementes erfolgt eine Einleitung
des Kraftmoments in das Schlosselement, so dass die Tür
bzw. das Fenster geöffnet werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird der Winkel, indem das
Griffelement in der ersten Arbeitsstellung verschwenkbar ist, begrenzt.
Die Begrenzung erfolgt beispielsweise durch einen dem Freilauf zugeordneten
Messingbolzen oder einem ähnlichen Begrenzungselement,
beispielsweise längliche Noppen oder längliche
Ausprägungen im Verbindungselement. Hierfür können
entsprechend gefertigte Gussteile verwendet werden.
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Die
Federvorspannung im Freilauf wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform mittels einer im Verbindungselement
angeordneten Schenkelfeder oder Druckfeder erzeugt. Bei Betätigung
des Griffelementes der Betätigungsvorrichtung – wenn
sich das Betätigungselement in der ersten Arbeitsstellung
befindet – findet bei vorgespanntem Freilauf keine Momenteinleitung
in das Türschloss statt. Das Gegenmoment wird durch die
Schenkelfeder erzeugt und der Freilauf legt eine mögliche
Bewegungsrichtung mit einer maximal möglichen Bewegung
fest. Vorzugsweise ist ein Verschwenken bzw. Verdrehen nur in einem
Winkel von kleiner 45°, insbesondere in einem Winkel von
maximal 30°, möglich.
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Gemäß einer
Ausführungsform umfasst der Freilauf mindestens zwei Mitnehmerkugeln,
eine Druckfeder, einen Druckkegel und einen Vierkantstecker. Zur
Aufnahme der Mitnehmerkugeln weist das Verbindungselement Einkerbungen
zur Aufnahme der Mitnehmerkugeln auf. Befindet sich das Betätigungselement
in der ersten Arbeitsstellung, in der ein Öffnen der Tür
bzw. des Fensters nicht möglich ist, werden die Mitnehmerkugeln
durch die fehlende Gegenkraft des Druckkegels in das Zentrum des
Vierkantsteckers gedrückt. Das Betätigungselement
und der Druckkegel werden durch die Druckfeder vorgespannt und dabei
aus dem Kugelzentrum gezogen. Ein loses Verschwenken oder Verdrehen
des Griffelementes ist möglich. Allerdings ist der Schließmechanismus
weiterhin aktiviert, so dass die Tür bzw. das Fenster nicht
geöffnet werden kann.
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Wird
das Betätigungselement in das Verbindungselement hineingedrückt,
werden die Mitnehmerkugeln durch die eingeleitete Druckkraft über
den Druckkegel aus dem Zentrum des Vierkantsteckers gedrückt. Es
wird eine formschlüssige Verbindung zwischen den Einkerbungen
im Verbindungselement und den Mitnehmerkugeln hergestellt und das
Kraftmoment in das Schloss eingeleitet, so dass der Sicherungsmechanismus deaktiviert
wird und die Tür bzw. das Fenster geöffnet werden
kann.
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Die
Betätigungsvorrichtung weist in Verlängerung der
Längsachse des Verbindungselementes einen Schloßvierkant
auf. Wird das Betätigungselement durch Drücken
in die zweite Arbeitsstellung gebracht, so wird eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Verbindungselement und dem Schloßvierkant
hergestellt. Dies führt dazu, dass der Freilauf gesperrt
ist.
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Vorzugsweise
sind innerhalb des Verbindungselementes eine rotatorisch geführte Verdrehscheibe und
Fixierelemente angeordnet, die der Herstellung der oben beschriebenen
formschlüssigen Verbindung zwischen dem Verbindungselement
und dem Schloßvierkant dienen.
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Weiterhin
kann die Betätigungsvorrichtung einen mechanischen Anschlag
zur Begrenzung des Verdrehwinkels der Betätigungsvorrichtung
aufweisen. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Pratze handeln.
Der mechanische Anschlag ist vorzugsweise unter der Griffblende
angeordnet, so dass er im Allgemeinen nicht sichtbar ist. Durch
den Anschlag können Winkeltoleranzen des Schlosses leicht
ausgeglichen werden.
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Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf eine Anordnung umfassend zwei oben
beschriebene Betätigungsvorrichtungen, die jeweils spiegelbildlich
zueinander angeordnet sind. Auf die obige Beschreibung wird hiermit
verwiesen.
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Die
Erfindung betrifft also ein Gesamtkonzept einer Betätigungsvorrichtung
für eine Tür bzw. für ein Fenster mit
einer Sicherungsfunktion, die insbesondere schlüssellos
erfolgt. Die Sperrung bzw. Entsperrung der Betätigungsvorrichtung
erfolgt mittels eines Betätigungselementes.
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Insbesondere
erfolgt eine Kraftmomentübertragung vom Betätigungselement über
einen Bolzen auf einen speziellen Vierkantstecker über
eine kompakte Formschlussverbindung zwischen dem Griffelement, einer
rotatorisch geführten Verdrehscheibe mit Anschlag und Führung
und weiterhin mittels des Vierkantsteckers und Führungselementen – beispielsweise
Bolzen, Stiften oder ähnlichem – auf den Schloßvierkant
mit jeweiliger Sperr- oder Mitnehmerwirkung. Die Verdrehscheibe
dient der Umlenkung der translatorischen Kraftaufbringung, die Führungselemente
realisieren die Mitnehmerfunktion bzw. die Sperrung. Bei Betätigung
des Betätigungselementes wird durch den beschriebenen Mechanismus
das ausgeübte Moment direkt in das Türschloss eingebracht,
so dass der Schlossmechanismus entriegelt wird und die Tür
normal zu öffnen ist.
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Anstelle
des beschriebenen Bolzens können auch andere dem Fachmann
bekannte äquivalent wirkende Mittel verwendet werden, beispielsweise
Noppen oder Ausprägungen an der Verdrehscheibe o. ä.
Dabei kann es sich beispielsweise um entsprechend gefertigte Gussteile
handeln.
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Werden
zwei Betätigungsvorrichtungen spiegelsymmetrisch an einer
Tür angeordnet, ist eine beidseitige Umschaltung der Benutzungsweisen
und somit eine beidseitige unabhängige Nutzung des Verrieglungs- und
Deaktivierungssystems möglich.
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Die
Funktion des Sicherungsmechanismus ist zwar für Kleinkinder
möglicherweise erfassbar, da diese den Unterschied zwischen
herausstehendem und eingedrücktem Betätigungselement
erfassen, allerdings ist für das gleichzeitige Betätigen
des Betätigungselements und Herunterdrücken oder
Verdrehen des Griffelementes ein relativ hoher Kraftaufwand nötig.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Betätigungselement im aktivierten Zustand, d. h.
wenn die Tür nicht geöffnet werden kann, weitgehend
plan mit der Oberseite des Griffelementes und muss für
die Deaktivierung des Sicherungsmechanismus in das Griffelement
hineingedrückt werden.
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Figurenbeschreibung
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Im
Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und
ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher
erläutern. Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden
Erfindung gehen aus der nun folgenden detaillierten Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hervor,
die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die
beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt.
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1 zeigt
eine allgemeine Ansicht einer Klinke mit Kindersicherung.
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2 zeigt
eine Klinke mit aktivierter Kindersicherung.
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3 zeigt
eine Klinke mit inaktivierter Kindersicherung.
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4 zeigt
einer Explosionszeichnung einer Klinkenanordnung bestehend aus zwei
Klinken mit Kindersicherung.
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5 zeigt
einen Schnitt durch den federvorgespannten Freilauf bei aktivierter
Kindersicherung.
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6 zeigt
eine detaillierte Ansicht des Verbindungselements.
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7 zeigt
die Axialsicherung einer Klinke.
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8 zeigt
einen Querschnitt durch ein Verbindungselement mit Kugelmitnehmer
im aktivierten Zustand.
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9 zeigt
im Schnitt eine seitliche Darstellung durch ein Verbindungselement
mit Kugelmitnehmer im aktivierten Zustand.
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10 zeigt
einen Querschnitt durch ein Verbindungselement mit Kugelmitnehmer
im deaktivierten Zustand.
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11 zeigt
im Schnitt eine seitliche Darstellung durch ein Verbindungselement
mit Kugelmitnehmer im deaktivierten Zustand.
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Für
gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische
Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber
nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für
die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten
Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie
die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgestaltet
sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt
allgemein eine Klinke 10 mit Kindersicherung. Die Klinke 10 besteht
aus einem Griffelement 20 und einer Griffblende 22,
die über ein Verbindungselement 24, das den Sicherungsmechanismus
beinhaltet, miteinander verbunden sind. Das Verbindungselement 24 weist
weiterhin ein Betätigungselement 26 zur Aktivierung
bzw. Inaktivierung des Sicherungsmechanismus auf. Bei dem Betätigungselement 26 handelt es
sich vorzugsweise um einen Druckknopf, der zentrisch zur Längsachse
X des Verbindungselementes 24 angeordnet ist. In Verlängerung
dieser Achse X ist ein Schloßvierkant 32 (nur
schematisch dargestellt) angeordnet.
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2 zeigt
eine Klinke 10 mit aktivierter Kindersicherung und 3 zeigt
eine Klinke 10 mit inaktivierter Kindersicherung. Die Bedienung
der Klinke 10 erfolgt intuitiv und ist für Kleinkinder
nur schwer durchschaubar. Das Öffnen der Tür oder
Fenster ist nur möglich, wenn zwei unabhängige Öffnungsmechanismen
gleichzeitig betätigt werden.
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Ist
die Kindersicherung aktiviert (2), dann öffnet
sich die Tür bzw. das Fenster beim Herunterdrücken
der Klinke 10 nicht. Wird dagegen gleichzeitig das Betätigungselement 26 in
Richtung B der zu öffnenden Tür gedrückt
(3), d. h. erfolgen gleichzeitig zwei kinematische
Bewegungen der Klinke 10 in den Bewegungsrichtungen A und
B, kann die Tür bzw. das Fenster geöffnet werden.
Der Druckknopf 26 ist durch eine Feder soweit vorgespannt,
dass eine Betätigung durch Kleinkinder nahezu unmöglich
ist.
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Die
Kindersicherung kann durch Fixierung des Druckknopfes 26 mit
Hilfe eines Gewindestiftes in betätigter Stellung dauerhaft
inaktiviert werden, so dass der Tür- bzw. Fenstergriff 10 weiterhin
verwendet werden kann, auch wenn ein Sicherungsmechanismus nicht
mehr benötigt wird.
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4 zeigt
einer Explosionszeichnung einer Klinkenanordnung 8 bestehend
aus zwei Klinken 10 mit Kindersicherung. Im Allgemeinen
werden jeweils eine erfindungsgemäße Klinke 10 auf
den beiden Seiten einer Tür angebracht, so dass die beiden
Klinken 10 spiegelsymmetrisch angeordnet sind, wobei das
Türblatt die Spiegelebene darstellt. Die Klinke 10 umfasst
einen Vierkantstecker 30 und einen Schloßvierkant 32,
die nötig sind, um den federvorgespannten Freilauf bei
aktivierter Kindersicherung zu deaktivieren.
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Eine
Kraftausübung KP in Bewegungsrichtung
B auf den Druckknopf 26 wirkt sich direkt auf eine Druckfeder 35 auf
und inaktiviert bzw. sperrt somit den in 5 dargestellten
und beschriebenen Freilauf.
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Die
Kindersicherung kann durch Fixierung des Druckknopfes 26 mit
Hilfe eines Gewindestiftes 34 in betätigter Stellung
dauerhaft inaktiviert werden, so dass die Klinke 10 weiterhin
verwendet werden kann, auch wenn ein Sicherungsmechanismus nicht
mehr benötigt wird.
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Weiterhin
umfasst die Klinke 10 mindestens eine Schenkelfeder 38 und
mindestens eine Druckfeder 35. Die Schenkelfeder 38 ist
notwendig, um das Gegenmoment des Griffelements 20 herzustellen,
während die Druckfeder 35 für die Gegenkraft
des Betätigungselements 35 benötigt wird.
Beide Federn 35, 38 sind somit zum Öffnen
der Tür bzw. des Fensters nötig.
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Die
weiteren Elemente der Klinke
10 bzw. Klinkenanordnung
8 werden
nicht im Einzelnen beschrieben sondern nur tabellarisch dargestellt,
da ihre Funktion für den Fachmann bekannt ist.
Bezugszeichen | Bezeichnung | Anzahl |
20 | Griffelement | 2 |
22 | Griffblende | 2 |
24 | Verbindungselement/Handstück | 2 |
26 | Betätigungselement/Druckknopf | 2 |
30 | Vierkantstecker | 1 |
32 | Schlossvierkant | 1 |
34 | Gewindestift | 6 |
35 | Druckfeder | 2 |
36 | Zylinderstift | 4 |
38 | Schenkelfeder | 2 |
40 | Verdrehscheibe | 2 |
42 | Messingbolzen | 4 |
44 | Fixierelement/Zylinderstift | 2 |
46 | Fixierelement/Zylinderstift | 2 |
48 | Anordnung
bestehend aus einen Fixierring, zwei Sprengringen und einer Stützscheibe | 2 |
50 | Pratze | 2 |
52 | Holzschraube | 6 |
60 | Gleitlager | 2 |
61 | Gleitlager
zur radialen Führung des Verbindungselementes | 2 |
62 | Sprengring | 2 |
64 | Stützscheibe | 2 |
80 | Axialsicherung | 2 |
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5 zeigt
einen Schnitt durch den federvorgespannten Freilauf bei aktivierter
Kindersicherung. Bei Betätigung des Griffelementes 20 der
Klinke in Bewegungsrichtung A findet keine Momenteinleitung in das Türschloss
statt. Das Gegenmoment wird durch die Schenkelfeder 38 erzeugt
und ein so genannter Freilauf 70 innerhalb des Verbindungselementes 24 legt
eine mögliche Bewegungsrichtung mit einer maximal möglichen
Bewegung von 30° fest. Der Anschlag der Klinke 10 ist über
eine verstellbare Pratze 50 unter der Blende 22 begrenzt,
wodurch Winkeltoleranzen des Türschlosses leicht ausgeglichen
werden können. Um den Mechanismus zu deaktivieren und die
Tür öffnen zu können, wird – wie
in 6 dargestellt – eine formschlüssige Verbindung
zwischen dem Verbindungselement 24 und einem Schloßvierkant 32 hergestellt.
Die Schnittstelle wird mit Hilfe einer rotatorisch geführten
Verdrehscheibe 40 und Norm-Fixierelementen, beispielsweise
Zylinderstiften 44, 46 geschlossen. Wird der Druckknopf 26 betätigt,
dann wird das ausgeübte Moment direkt in das Türschloss
eingebracht. Der Schlossmechanismus entriegelt sich und die Tür
lässt sich öffnen.
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7 zeigt
die Axialsicherung 80 einer Türklinke 10.
Die Klinke 10 wird durch die beidseitige Verschraubung
einer Rosette 82 an dem Türblatt oder dem Fenster
befestigt. Die Rosette 82 dient zudem der Axialsicherung.
Die Rosette 82 ist vorzugsweise ein scheibenförmiges,
flaches Element, welches konzentrisch zur Längsachse X
des Verbindungselementes und/oder des Schloßvierkants (nicht
dargestellt) angeordnet ist. Ein Sicherungsring 84 dient
der Sicherung. Die Axialsicherung 80 wird durch die Griffblende 22 von
außen abgedeckt, so dass der Mechanismus nach Einbau der
Klinke 10 nicht sichtbar ist.
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In
den 8 bis 11 wird eine weitere mögliche
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Klinke beschrieben. 8 und 10 zeigen
einen Querschnitt durch ein Verbindungselement 24 mit Kugelmitnehmer 94 im
aktivierten bzw. deaktivierten Zustand und 9 und 11 zeigt
im Schnitt eine seitliche Darstellung durch ein Verbindungselement 24 mit
Kugelmitnehmer 94 im aktivierten bzw. deaktivierten Zustand.
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Dem
Verbindungselement 24 ist der Druckknopf 26 zugeordnet,
der über eine Druckfeder 35 und einen Druckkegel 92 mit
einem Vierkantstecker 96 in Verbindung steht. Weiterhin
weist das Verbindungselement Einkerbungen bzw. Kugelmitnehmer 94 zur
Aufnahme von im Verbindungselement angeordneten Mitnehmerkugeln 90 auf.
Die Mitnehmerkugeln 90 werden durch die fehlende Gegenkraft
des Druckkegels 92 in das Zentrum des Vierkantsteckers 96 gedrückt.
Der Druckknopf 26 und der Druckkegel 92 werden
durch die Druckfeder 35 vorgespannt und dabei aus dem Kugelzentrum
gezogen. Ein loses Herunterdrücken des Handgriffes im Rahmen
des Freilaufs 70 ist mög lich. Allerdings ist der
Schließmechanismus weiterhin aktiviert, so dass die Tür
bzw. das Fenster nicht geöffnet werden kann (8, 9).
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Wird
der Druckknopf 26 in das Verbindungselement 24 hineingedrückt,
werden die Mitnehmerkugeln 90 durch die eingeleitete Druckkraft
Kp über den Druckkegel 92 aus
dem Zentrum des Vierkantsteckers 96 gedrückt.
Es wird eine formschlüssige Verbindung zwischen den Einkerbungen 94 des
Verbindungselementes 24 und den Mitnehmerkugeln 90 hergestellt
und das Kraftmoment in das Türschloss eingeleitet, so dass
der Sicherungsmechanismus deaktiviert wird und die Tür
geöffnet werden kann.
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Da
die Klinke 10 in der Regel spiegelsymmetrisch aufgebaut
ist, lassen sich beide Seiten eines Türblattes unabhängig
voneinander sichern. Somit ist ein universaler Einsatz des Systems
gewährleistet. Durch die beidseitige, einfache Deaktivierung
der Kindersicherung ist eine schnelle Umschaltung vom inaktivierten
in den aktivierten Modus möglich.
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Die
Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform
beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar,
dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht
werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden
Ansprüche zu verlassen. Insbesondere ist es auch möglich,
die erfindungsgemäße Klinke nur auf einer Türseite
zu installieren und auf der anderen Türseite eine normale
Klinke zu verwenden, ohne den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
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- 10
- Klinke
- 20
- Griffelement
- 22
- Griffblende
- 24
- Verbindungselement
- 26
- Betätigungselement/Druckknopf
- 32
- Schlossvierkant
- 38
- Schenkelfeder
- 40
- Verdrehscheibe
- 44
- Fixierelement/Zylinderstifte
- 46
- Fixierelement/Zylinderstifte
- 50
- Pratze
- 70
- Freilauf
- 80
- Axialsicherung
- 82
- Rosette
- 84
- Sicherungsring
- 90
- Mitnehmerkugel
- 92
- Druckkegel
- 94
- Einkerbung
im Verbindungselement/Kugelmitnehmer
- 96
- Vierkantstecker
- A
- Bewegungsrichtung
beim Herunterdrücken des Griffelementes
- AS1
- erste
Arbeitsstellung
- AS2
- zweite
Arbeitsstellung
- B
- Bewegungsrichtung
beim Reindrücken des Druckknopfes
- Kp
- Druckkraft
- X
- Längsachse
des Schloßvierkant/Schwenkachse des Griffelements
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2657572
A1 [0007]
- - DE 29709670 U1 [0008]
- - DE 29606068 U1 [0009]
- - DE 10208195 A1 [0010]
- - DE 8312836 [0011]
- - DE 10057411 A1 [0012]
- - DE 20305870 U1 [0013]