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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einzugvorrichtung für Möbel mit einer Einzuganordnung, die eine Einzugfeder aufweist, und mit einer Dämpfvorrichtung, wobei die Einzugfeder und die Dämpfvorrichtung an ein Koppelelement mittelbar oder unmittelbar angeschlossen sind, das zwischen einer Parkposition und einer Einzugposition verstellbar ist, wobei die Einzugvorrichtung das Koppelelement von der Parkposition in die Einzugposition zumindest bereichsweise bewegt und die Dämpfvorrichtung die Verstellbewegung des Koppelelements von der Parkposition in die Einzugposition zumindest bereichsweise dämpft.
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Eine Einzugvorrichtung dieser Art ist in der
DE 10 2010 000 341 A1 angegeben. Diese ist insbesondere für den Einsatz bei Möbeln mit Schiebetüren geeignet. Hierbei ist ein Koppelelement zwischen einer Einzugsposition und einer Parkposition in einem Gehäuse linear verstellbar. In der Parkposition bei geöffneter Schiebetür ist das Koppelelement gekippt und halt eine Einzugfeder komplett unter Vorspannung. Beim Schließen der Schiebetür, im letzten Teil der Schließbewegung, fängt das Kippelement einen an der Schiebetür montierten Mitnehmer auf. Durch den Aufprall des Mitnehmers am Koppelelement wird dieses aus der gekippten Stellung heraus bewegt und durch die gespannte Einzugfeder in Richtung Einzugposition gezogen, wobei es den Mitnehmer mitnimmt. Die Einzugsbewegung wird durch eine Dämpfvorrichtung gedämpft, sodass eine harmonische, kontinuierliche Schließbewegung erzeugt wird.
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Insbesondere bei Einzugsvorrichtungen mit langen Federwegen kann es vorkommen, dass gegen Ende der Einzugsbewegung die Federkraft nicht mehr ausreichend groß ist, um die Möbeltür vollständig und fest zu schließen. Wird die Einzugfeder steifer ausgelegt, kann jedoch zu Beginn der Einzugsbewegung die einziehende Kraft verhältnismäßig hoch werden und in einer zu geringen Dämpfung resultieren. Zudem kann die während des Türöffnens die durch einen Bediener aufzubringende Spannkraft der Einzugsfeder relativ hoch werden und so den Bedienkomfort beeinflussen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgrabe zugrunde, eine in unterschiedlichen Bereichen des Einzugweges optimierte Einzugbewegung zu ermöglichen, um so ein sicheres Schließen der Möbeltür bei hohem Bedienkomfort zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Einzuganordnung zumindest ein zusätzliches Einzugelement (Sekundärfeder) aufweist, das ab einer zwischen der Parkposition und der Einzugposition befindlichen Zwischenposition eine zusätzliche Einzugkraft auf das Koppelelement aufbringt. Das Koppelelement kann dabei beispielsweise als Kippsegment ausgeführt sein, welches schwenkbar gelagert ist und in der Parkposition in einen Parkabschnitt abgekippt ist.
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Erfindungsgemäß kann auf einfache Weise ab einer für den jeweiligen Bedarfsfall definierten Position durch die zusätzliche Einzugkraft die Einzugbewegung verstärkt werden. Dies ist insbesondere im Bereich nahe der Einzugposition sinnvoll, da auf diese Weise die nachlassende Einzugkraft der Einzugfeder zumindest teilweise kompensiert und so ein sicheres Schließen von insbesondere einer Schiebe-, aber auch einer anderen Möbeltür gewährleistet werden kann.
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Vorteilhaft ist es vorgesehen, dass das zusätzliche Einzugelement eine parallel zur Einzugfeder wirkende Sekundärfeder ist. Eine Sekundärfeder kann platzsparend zusätzlich zu der Einzugfeder in die Einzugvorrichtung eingebracht werden und erlaubt eine einfache Auslegung entsprechend der benötigten Geometrie- und Kraftverhältnisse.
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Zweckmäßig ist ein Ende des zusätzlichen Einzugelements an ein Arretiersegment gekoppelt, welches das zusätzliche Einzugelement unter Spannung hält, und das andere Ende des zusätzlichen Einzugelements an das Gehäuse. Das Arretiersegment ermöglicht zum einen eine einfache Festlegung des zusätzlichen Einzugelements in einer Vorspannposition, sodass die Feder in einer aufgeladenen Position gehalten werden und bei Bedarf eine zusätzliche Einzugkraft aufbringen kann. Weiterhin steht das zusätzliche Einzugelement auch in der Einzugposition, in welcher eine Schiebetür vollständig geschlossen ist, unter Spannung. So kann es auch in dieser am wenigsten gespannten Position eine wirksame Einzugskraft aufbringen und ist zudem sicher in der Einzugvorrichtung gelagert. Die zusätzliche Kopplung am vorhandenen Gehäuse minimiert den Teileaufwand.
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Von Vorteil ist, dass bei zwischen der Einzugposition und der Zwischenposition befindlichem Koppelelement das zusätzliche Einzugelement über mindestens das Arretiersegment mit dem Koppelelement gekoppelt ist, wobei sich das Arretiersegment mit dem Koppelelement mitbewegt. Auf diese Weise kann das zusätzliche Einzugelement über die Bewegung eines Mitnehmers, welches das Koppelelement beim Öffnen einer Schiebetür mitnimmt, bei der Türöffnung gespannt werden, was eine einfache Bedienung ermöglicht.
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Bei einer Entkopplung des zusätzlichen Einzugelements von dem Koppelelement bei zwischen der Zwischenposition und der Parkposition befindlichem Koppelelement wird die in einer solchen Position aufzubringende Kraft beim Öffnen einer Schiebetür reduziert. In diesem Bereich ist die Einzugkraft, die dem Öffnen der Tür entgegenwirkt, verhältnismäßig hoch. Hier bringt bereits die Einzugfeder aufgrund des langen Spannwegs eine hohe Spannkraft auf. Daher erhöht es den Bedienkomfort, wenn hier nicht zusätzlich eine weitere Einzugkraft dem Öffnen entgegenwirkt.
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Zweckdienlich ist bei zwischen der Zwischenposition und der Parkposition befindlichem Koppelelement das zusätzliche Einzugelement über das Arretiersegment an das Gehäuse gekoppelt und unter Zugvorspannung gehalten. Das zusätzliche Einzugelement ist auf diese Art energetisch aufgeladen, ohne dass es in die weitere Bewegung der Schiebevorrichtung eingreift. So ist es bereit, bei einer Schließbewegung der Schiebetür ab der Zwischenposition wirksam zu werden und eine zusätzliche Einzugskraft aufzubringen. Die Kopplung an das Gehäuse minimiert dabei den Teileaufwand bei Montage.
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Wenn vorgesehen ist, dass das Arretiersegment ein Halteteil aufweist, an das das zusätzliche Einzugelement unmittelbar gekoppelt ist, ergibt sich ein einfacher Aufbau.
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Vorteilhafterweise weist das Arretiersegment mindestens ein Steuerelement (Vorsprung mit einer Steuerfläche; Schräge) auf, an dem das Arretiersegment mittels eines Gegenelements (Steuerelement; Leitelement) aus einer der Zwischenposition zugeordneten Haltestellung heraus- und/oder in diese hineinbewegbar ist. Dies ermöglicht es, das Ab- und Ankoppeln des Arretiersegmentes an das Koppelelement bzw. das An- und Abkoppeln an das Gehäuse beim Öffnen und Schließen der Schiebetür harmonisch in die Öffnungs- und Schließbewegung zu integrieren.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante sieht vor, dass das Arretiersegment eine Gegenfläche aufweist zur Bildung einer Anschlagverbindung, über die eine Kraftübertragung zwischen dem Koppelelement und dem zusätzlichen Einzugselement beim Verstellen von der Einzugposition in die Zwischenposition und/oder umgekehrt vorgenommen ist. So werden die aufgrund des zusätzlichen Einzugselementes wirksamen Kräfte auf einfache und effektive Weise zwischen dem zusätzlichen Einzugselement und dem mittelbar betroffenen, an der Schiebetür angebrachten Mitnehmer übertragen.
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Für eine einfache Arretierung ist es dienlich, wenn das Arretiersegment mittels einer Anschlagverbindung in der Haltestellung arretiert ist.
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Zweckmäßig ist vorgesehen, dass das Gehäuse Elemente zur linearen Führung, zum Festlegen und/oder zum Loslösen der Festlegung des Arretiersegmentes aufweist. Somit übernimmt das Gehäuse mehrere Funktionen, was den Teileaufwand minimiert.
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Dass die Einzugfeder an das Koppelelement mittelbar oder unmittelbar derart angekoppelt ist, dass dieses in der Parkposition unter Federvorspannung steht, ermöglicht die Aufbringung einer Einzugkraft auf den Mitnehmer auf einer kompletten Einzugstrecke zwischen Parkpostion und Einzugposition, was wiederum einem sicheren Schließen der Schiebetür dienlich ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltungvariante sieht vor, dass das Koppelelement an einem Schlitten angekoppelt ist, und dass der Schlitten an das der Einzugposition abgewandte Ende der Dämpfvorrichtung oder das der Einzugsposition abgewandte Stellteil (Zylinder, Kolbenstange) der Dämpfvorrichtung gekoppelt ist. Auf diese Weise lässt sich das Koppelelement unter geringem Aufwand bis dicht an den Seitenbereich des Gehäuses ziehen.
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Hierfür ist es weiterhin vorteilhaft, dass das Koppelelement in dem Gehäuse verstellbar gelagert ist und dass das Koppelelement in der Einzugposition bis in den Bereich einer Gehäuseseite verfahren ist und in der Parkposition zwischen dieser und einer gegenüberliegenden Gehäuseseite steht. Dies verkleinert den Bauraum der Einzugvorrichtung.
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Dadurch, dass die Dämpfvorrichtung einen Lineardämpfer aufweist und dass die Wirkrichtung der Einzugfeder und der Dämpfvorrichtung zueinander parallel ist, kann der Bauraum der Einzugsvorrichtung verkleinert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung von anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Einzugvorrichtung in Einzugsposition in Seitenansicht,
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1 a eine Detailansicht der Einzugsvorrichtung gemäß 1,
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2 die Einzugvorrichtung gemäß 1 in einer Explosionsdarstellung,
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3 eine Einzugvorrichtung in Zwischenposition in Seitenansicht,
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3a eine Detailansicht der Einzugsvorrichtung gemäß 3,
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4 eine Einzugvorrichtung in Parkposition in Seitenansicht,
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4a eine Detailansicht der Einzugsvorrichtung gemäß 4,
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5 die Einzugkraft F über dem Einzugweg x mit einer zusätzlichen Einzugvorrichtung und
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6 die Einzugkraft F über dem Einzugweg x mit zwei zusätzlichen Einzugvorrichtungen.
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1 zeigt eine Einzugvorrichtung 1, welche mit einem Mitnehmer 90 in Wirkverbindung steht, in einer Einzugposition. Der Mitnehmer 90 ist mit einer, hier nicht dargestellten, Schiebetür fest verbunden, beispielsweise über eine Schraubverbindung. Die Einzugvorrichtung 1 weist ein Gehäuse 20 mit jeweils stirnseitig angeordneten Schraubenaufnahmen 21 zur formschlüssigen Aufnahme von Befestigungsschrauben auf, mit welchen das Gehäuse 20 an einem Möbelstück fest angebracht werden kann. Um Einsicht in das Innenleben der Einzugvorrichtung 1 zu gewähren, ist das Gehäuse 20 offen, d. h. ohne einen zum Verschließen vorgesehenen Deckel dargestellt. Dabei sind die Seitenfläche 202 des Gehäuses 20 und der Deckel parallel zu einer Mittellängsebene der Einzugvorrichtung 1 angeordnet.
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In dem Gehäuse 20 ist in Längsrichtung eine Dämpfvorrichtung 30 angeordnet. Unterhalb der Dämpfvorrichtung 30 befindet sich parallel dazu eine Einzugfeder 40. Überhalb der Dämpfvorrichtung 30 ist ein Schlitten 50 angeordnet, an welchem nahe der rechten Stirnseite des Gehäuses 20 ein Koppelelment 60 schwenkbar gelagert ist. An dem von dem Koppelelement 60 abgewandten Ende des Schlittens 50 liegt ein Arretiersegment 80 in Position, um mit dem Schlitten 50 in Anschlagverbindung zu treten. An dem Arretiersegment 80 ist an einem Halteteil 81 ein zusätzliches Einzugelement 70 mit einem Ende angebracht. Das gegenüberliegende Ende des zusätzlichen Einzugelementes 70, das dem Koppelelemet 60 zugewandt ist, ist mit dem Gehäuse 20 verbunden.
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2 zeigt die einzelnen Komponenten der Einzugvorrichtung 1 in perspektivischer Darstellung, die nähere Einzelheiten erkennen lässt. Wie 2 erkennen lässt, weist das Gehäuse 20 eine in Längsrichtung verlaufende Dämpfvorrichtungsaufnahme 29 auf. An deren der Gehäusestirnseite zugewandtem Ende, angrenzend an die Schraubenaufnahme 21, befindet sich ein Dämpfvorrichtungshalter 23. Unterhalb der Dämpfvorrichtungsaufnahme 29 ist eine Einzugfederaufnahme 201 vorgesehen, welche an ihrem der Gehäusestirnseite zugewandtem Ende einen Einzugfederhalter 22 aufweist. Überhalb der Dämpfvorrichtungsaufnahme 29 befindet sich eine Schlittenaufnahme 24, in welcher der Schlitten 50 in Längsrichtung beweglich angeordent werden kann. Im Bereich der Schlittenaufnahme 24 sind ein Halter 25 für das zusätzliche Einzugelement 70 sowie zwei Anschläge 26, ein Führungssteg 27 und ein Leitelement 28 angeordnet.
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Die Dämpfvorrichtung 30, die in 2 in vollständig eingezogenem Zustand gezeigt ist, weist zwei Dämpfer 31 mit Zylindern auf, in welchen jeweils Kolbenstangen 34 dämpfend auf einer Achse, jedoch in entgegengesetzte Richtungen, beweglich sind. An den Enden der Kolbenstangen 34 sind jeweils Befestigungsstücke 33 angeformt. Die Dämpfer sind über einen Verbinder 32 linear gekoppelt.
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Der Schlitten 50 weist an seinem dem Koppelelement 60 zugewandten Ende eine Koppelelementaufnahme 59 auf. An dieser befindet sich ein Lager 51 zur beweglichen Aufnahme des Koppelelements 60. In Längsrichtung erstreckt sich ein Basisteil 53, welches rahmenartig ausgebildet und ohne innere Wand ausgeführt ist. Denkbar ist auch eine Ausführung, in welcher innerhalb des Rahmens eine Wand eingebracht ist. An dem dem Koppelelement 60 abgewandten Ende des Schlittens 50 befindet sich in dem oberen, in Richtung der Gehäusewand weisenden Teil des Rahmes ein Absatz 54. Dieser bildet einen auf die Rahmeninnenseite weisenden Spannungsanschlag 55. An dem selben Ende des Schlittens 50 ist an der Stirnseite ein Steuerelement 56 angeformt, welches mit einem gerundeten Ende in den Rahmen hineinragt. Dabei ist das gerundete Ende axial beanstandet von dem Absatz 55. An dem betreffenden Ende des Schlittens 50 ist weiterhin, auf der in Richtung des Dämpfelements 30 weisenden Unterseite des Basisteils 53, ein Dämpferhalter 58 sowie ein Federhalter 57 angeformt.
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Das Koppelelement 60 ist mit einer Stoßfläche 61 und einem Sperrelement 63 ausgestattet, welche zusammen eine Mitnehmeraufnahme 62 bilden. Zudem weist es einen Ausleger 65 auf, an dessen Ende ein Führungsansatz 64 beidseitig herausragt. Von dem Ende des Auslegers 65 erstreckt sich zudem ein Federarm 68 schräg nach oben und in Richtung der Mitnehmeneraufnahme 62. Dabei wird die Bewegungsmöglichkeit des Federarms nach oben durch einen Arretieransatz 66 begrenzt. An dem dem Ausleger 65 abgewandten Ende des Koppelelements 60 befindet sich ein Lageransatz 67 zur beweglichen Lagerung des Koppelelements 60 im Lager 51.
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Das Arretiersegment 80 ist durch einen sich von dem Halteteil 81 erstreckenden Arm 82 länglich ausgebildet. An dem Arm 82 ist in Richtung des von dem Halteteil 81 abgewandten Endes ein Vorsprung 83 angeformt, der eine Gegenfläche 831 und eine Steuerfläche 832 aufweist. An dem von dem Halteteil 81 abgewandten Ende weist das Arretiersegment 80 eine Schräge 84 und eine nach unten ausgerichtete Nase 85 auf.
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Die Funktionen der Komponenten der Einzugvorrichtung 1 lassen die 1, 3 und 4 und ihre jeweiligen Detaildarstellungen 1a, 3a und 4a erkennen. Die Figuren zeigen die Einzugvorrichtung 1 im Übergang von einem geschlossenen in einen geöffneten Zustand einer Möbeltür, die insbesondere eine Schiebetür sein kann. In der Schließbewegung ist die Reihenfolge umgekehrt. In dem vollständig geschlossenem Zustand steht das Koppelelement 60 in der Einzugposition (1 und 1a). Nachdem die Tür etwas geöffnet wurde, passiert das Koppelelement 60 eine Zwischenposition (3 und 3a), nach welcher sich bei Teil- oder vollständig geöffnetem Zustand der Tür eine Parkposition (4 und 4a) ergibt.
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In der in 1 und 1a gezeigten Einzugposition befindet sich das Koppelelement 60 vollständig auf der rechten, in Schließrichtung weisenden Seite des Gehäuses 20. Es steht mit einem Mitnehmer 90 einer Schiebetür derart in Wirkverbindung, dass eine Kraftübertragung zwischen dem Mitnehmer 90 und der Einzugvorrichtung 1 stattfinden kann, sobald eine Kraft wirksam wird. Sowohl die Einzugfeder 40 als auch das zusätzliche Einzugelement 70 sind minimal gespannt, d. h. sie liegen in ihrer kürzesten Ausdehnung vor, wobei sie dennoch eine Spannung aufweisen. Bei der zusätzlichen Einzugvorrichtung 70 wird diese Spannung dadurch erhalten, dass das Arretiersegment 80 mit seinem Halteteil 81, an welchem ein Ende der zusätzlichen Einzugvorrichtung 70 angekoppelt ist, an den Anschlägen 26 aufsitzt. Die Spannung könnte beispielsweise auch durch die Anschlagverbindung zwischen dem Spannungsanschlag 55 und der Gegenfläche 831 aufrecht erhalten werden. Wie 1a zeigt, ist der Arm 82 des Arretiersegments 80 derart gekippt, dass das Arretiersegment 80 linear beweglich auf dem Führungssteg 27 des Gehäuses 20 aufliegt. Zudem ist das Arretiersegment 80 in einer orthogonal zur Mittellängsebenen verlaufenden Querachse jeweils seitlich geführt, von der Seitenfläche des Gehäuses 20 und dessen Deckel. Daneben ist es denkbar, dass sich das Arretiersegment 80 auf einer Seite auf einer Wand des Schlittens 50 oder eines anderen Elements abstützt.
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Wird nun in einer Öffnungsbewegung der Mitnehmer 90 nach links bewegt, werden gleichzeitig die Einzugfeder 40 und das zusätzliche Einzugelement 70 durch die Kraft, die diese Bewegung ausführt, gespannt. Somit werden sie energetisch aufgeladen, d. h. sie speichern die ihnen zugeführte Energie. Die Kraftübertragung erfolgt über das Koppelelement 60, welches die Kraft über den Schlitten 50 sowohl auf die Einzugfeder 40 als auch auf das Arretiersegment 80 und so auf das zusätzliche Spannelement 70 überträgt. Die Aufladung erfolgt bis zu der in 3 und 3a dargestellten Zwischenposition simultan. Hier wird das zusätzliche Einzugelement 70 in eine Haltestellung gebracht, indem das Arretiersegment 80 von dem Schlitten 50 abgekoppelt wird und so keine weitere Kraftübertragung auf das zusätzliche Einzugelement 70 stattfinden kann. Wie in 3a ersichtlich, erfolgt die Abkopplung durch das am Gehäuse 20 angebrachte Leitelement 28, auf welches das mit dem Schlitten in Bewegung befindliche Arretiersegment 80 mit der Schräge 84 auffährt. Dabei wird das Arretiersegment 80 nach unten abgelenkt. So wird die kraftübertragende Anschlagverbindung zwischen dem Spannungsanschlag 55 und der Gegenfläche 831 des Arretiersegments 80 gelöst. Stattdessen wird das Arretiersegment 80 mit dem Gehäuse 20 in Anschlagverbindung gebracht, indem die Nase 85 über das Ende des Führungssteges 27 greift. Der Führungssteg 27 ist derart dimensioniert, dass er in diesem Bereich endet und dessen Ende nun als Anschlagfläche dient. Über diese Haltestellung des Arretiersegments 80 wird die nun komplett aufgeladene zusätzliche Einzugvorrichtung 70 unter Vorspannung gehalten. Die Einzugfeder 40 hingegen wird weiter mit der Öffnungsbewegung aufgeladen.
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Die Aufladung erfolgt bis zu der in 4 und 4a gezeigten Parkposition. Dabei wird das Koppelsegment 60 über eine im Deckel des Gehäuses 20 befindliche Führungskulisse, die hier nicht gezeigt ist, abgekippt. Auf diese Weise gibt sie den Mitnehmer 90 frei und die Möbeltür befindet sich im Freilauf. Das Koppelelement 60 ist arretiert und hält die komplett gespannte Einzugfeder 40 unter Vorspannung. In der Parkposition ist somit die Einzugvorrichtung komplett aufgeladen.
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In der Schließbewegung fängt zunächst das Koppelelement 60 den Mitnehmer 90 auf. Er wird durch dessen Aufprall aus der Parkposition gelenkt. Die Kraft der Einzugfeder 40, die in dieser Lage durch den weiten Spannweg verhältnismäßig hoch ist, zieht den Mitnehmer 90 in Richtung geschlossenem Zustand der Tür. Dabei wird die Bewegung durch die Dämpfvorrichtung 30 abgedämpft, sodass eine harmonische Schließbewegung entsteht. Während des Rückstellens in die Schließposition verkürzt sich die Einzugfeder 40 und die Schließkraft verringert sich. Bei Erreichen der Zwischenposition wird das Arretiersegment 80 von dem Gehäuse 20 gelöst. Dies geschieht über das Steuerelement 56 des Schlittens 50, welches in der Schließbewegung auf die Steuerfläche 832 auffährt und so das Arretiersegment 80 aus der Anschlagverbindung mit dem Gehäuse 20 löst. Stattdessen bringt es das Arretiersegment 80 erneut mit dem Schlitten 50 in Anschlagverbindung. So wirkt nun eine über das zusätzliche Einzugelement 70 aufgebrachte zusätzliche Einzugkraft auf den Schlitten 50, der diese über das Koppelelment 60 auf den Mitnehmer 90 überträgt. Über die gesamte wirksame Einzugkraft wird die Möbeltür sicher in Schließstellung gebracht.
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5 verdeutlicht die Wirkung der Einzugkraft F über dem Einzugweg x. Die von der Einzugfeder 40 aufgebrachte Einzugkraft F1 ist ab der Parkposition wirksam, wo ihr Betrag aufgrund des weiten Einzugweges x am höchsten ist. Mit sich verringerndem Einzugweg x reduziert sich die wirksame Kraft F1. Ab der Zwischenposition des Koppelelements 60 wird nun F2 durch das zusätzliche Einzugelement 70 hinzugeschaltet. Durch die Parallelschaltung addieren sich die Kräfte zu einer gegenüber F1 erhöhten Einzugkraft F1 + F2.
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Wie 6 verdeutlicht, kann nicht nur ein zusätzliches Einzugelement 70, sondern auch beispielsweise zwei in einer Einzugvorrichtung 1 vorgesehen sein. Hierbei ergeben sich zwei Zwischenpositionen, an denen jeweils ein zusätzliches Einzugelement 70 hinzugeschaltet wird. So addiert sich zu F1 zunächst eine zusätzliche Kraft F2 zur Einzugkraft F1 + F2 und schließlich eine weitere Kraft F3 zur resultierenden Einzugkraft F1 + F2 + F3. Auch weitere zusätzliche Einzugvorrichtungen sind denkbar, die so in Art einer Kaskadenschaltung wirksam werden können. Auf diese Weise lässt sich in unterschiedlichen Bereichen des Einzugweges x eine optimierte Einzugbewegung ermöglichen, um so ein sicheres Schließen der Möbeltür bei hohem Bedienkomfort zu gewährleisten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010000341 A1 [0002]
- DE 202004006410 U1 [0003]
- EP 1658785 B1 [0003]