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Die Erfindung betrifft einen Polsterkern, insbesondere für eine Matratze, sowie eine Matratze mit einem solchen Polsterkern
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Die Sitz- bzw. Liegehärte eines Sitzkissens bzw. einer Matratze sollte möglichst auf das Gewicht und die Sitz- bzw. Liegegewohnheiten einer darauf ruhenden Person abgestimmt sein. Bekanntlich stehen hierfür z.B. von einem Matratzentyp verschiedene Ausführungen bereit, die unterschiedliche Liegehärten aufweisen. Diese werden umgangssprachlich z.B. mit „weich“, „mittel“ bzw. „hart“ bezeichnet. Zur Einstellung von Liegehärten im Inneren einer Matratze sind unterschiedliche Möglichkeiten bekannt. So können in einen Matratzenkern z.B. Schaumstoffe mit unterschiedlichen Stauchhärten bzw. Raumgewichten eingesetzt werden. Zudem kann der Kern einer Matratze Konturen und Hohlkörper aufweisen, um die lokalen Einsinktiefen auf einzelne Körperregionen einer darauf ruhenden Person abzustimmen.
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Diese allgemein bekannten Ausführungen weisen den Nachteil auf, dass die jeweils gewünschte „Weichheit“ bzw. „Liegehärte“ eines Sitzkissens bzw. einer Matratze bereits durch die Herstellung eingestellt wird. Eine fertige Matratze verlässt somit die Fertigungseinrichtung mit herstellungstechnisch festen Produktparametern, insbesondere einer vorgegebenen „Weichheit“ bzw. „Liegehärte“. Diese Produktparameter sind später, insbesondere im Moment der Produktbegutachtung durch einen Kunden in einem Verkaufsraum, kaum mehr zu beeinflussen. Ein Kunde hat somit die Auswahl zwischen verschiedenen fertigen Sitzkissen bzw. Matratzen, die jeweils einen anderen Liegeeindruck vermitteln, d.h. „Weichheit“ oder „Härte“ aufweisen.
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Für einen Verkäufer tritt dabei das Problem auf, dauerhaft eine große Auswahl an Matratzen in unterschiedlichen Härten und Größen bevorraten zu müssen, um möglichst auch auf individuelle Kundenwünsche vorbereitet zu sein. Mit einem Lagerbestand soll möglichst eine Nachbestellung einer gewünschten, aber nicht vorrätigen Matratze vermieden werden. Ist dies nicht der Fall, verursacht eine Nachbestellung beim Verkäufer einen besonderen Arbeitsaufwand und beim Kunden Wartezeiten. Zudem erhöht sich damit auch das Risiko für den Verkäufer, dass ein Verkauf nicht zu Stande kommt. Schließlich besteht bei einem Lagerbestand das Problem, dass ein möglichst gleichmäßiger Abverkauf von Matratzen über das gesamte Sortiment in der Praxis kaum zu erreichen ist. Es besteht das Problem, dass Einzelstücke zurückbleiben und zu ungünstigen Konditionen verkauft werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Polsterkern zu schaffen, der nicht nur in einer Fertigungseinrichtung sondern auch außerhalb, z.B. in Verkaufsräumen, individuell auf einen jeweils vorliegenden Kundenwunsch konfektioniert werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst mit dem in den nebengeordneten Ansprüchen 1 und 6 angegebenen Polsterkern, sowie mit der Matratze gemäß dem Anspruch 13. Vorteilhafte weitere Ausführungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Polsterkern enthält Polsterkernteile mit Stirnkanten, die in Stoßfugen so aneinander liegen, dass die Ober- und Unterseiten der Polsterkernteile matratzenartige Auflageflächen bilden. Verbindungselemente mit jeweils zwei Verbindungsstreifen sind in den Stoßfugen jeweils an den Stirnkanten aneinander liegender Polsterkernteile angebracht und können formschlüssig so miteinander in Eingriff gebracht werden, dass die aneinander liegenden Polsterkernteile an den Stirnkanten in allen Raumrichtungen zusammengehalten werden.
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Vorteilhaft kann ein Verbindungselement mit den beiden Verbindungsstreifen als ein Reißverschluss mit zwei Zahnbändern ausgeführt sein. Auch ein Klettverschluss mit einem Hakenband und einem Flauschband ist besonders geeignet als ein Verbindungselement mit den beiden Verbindungsstreifen. Weiterhin kann besonders vorteilhaft ein Haftklebeband mit Verbindungsstreifen in Form von Klebstoffträger- und Kontakthaftflächenbändern als ein Verbindungselement bei einem erfindungsgemäßen Polsterkern eingesetzt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführung enthält der erfindungsgemäße Polsterkern Polsterkernteile mit Stirnkanten, die in Stoßfugen so aneinander liegen, dass die Ober- und Unterseiten der Polsterkernteile matratzenartige Auflageflächen bilden. Verbindungselemente mit zumindest einem Verbindungsstreifen sind in einer Stoßfuge an der Stirnkante von einem der aneinander liegenden Polsterkernteile angebracht und können mit der Oberfläche der gegenüber liegenden Stirnkante des benachbarten Polsterkernteils formschlüssig so in Eingriff gebracht werden, dass die aneinander liegenden Polsterkernteile an den Stirnkanten in allen Raumrichtungen zusammengehalten werden.
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Dabei kann ein Verbindungselement mit einem Verbindungsstreifen als Hakenband eines Klettverschlusses und die Oberfläche einer gegenüber liegenden Stirnkante des benachbarten Polsterkernteils in der Art eines Flauschbandes eines Klettverschlusses ausgeführt sein, womit das Hakenband formschlüssig in Eingriff gebracht wird. Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung kann das Verbindungselement mit einem Verbindungsstreifen als Klebstoffträgerband und die Oberfläche einer gegenüber liegenden Stirnkante des benachbarten Polsterkernteils als Kontakthaftfläche ausgeführt sein, womit das Klebstoffträgerband formschlüssig in Eingriff gebracht wird.
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Der Vorteil dieser Ausführungen liegt darin, dass die Stirnseite eines benachbarten, d.h. angrenzenden Polsterkernteils unmittelbar als Verbindungsgegenfläche zur Herstellung eines formschlüssigen und in alle Raumrichtungen wirkenden Verbundes der Polsterkernteile genutzt werden kann, sofern die Oberfläche bzw. das Material des jeweiligen Polsterkernteils zumindest im Bereich der als Stoßkante vorgesehenen Stirnseite über entsprechende Kontakteigenschaften verfügt. Ist diese z.B. ausreichend aufgerauht bzw. flauschig, so kann damit ein Hakenband in Eingriff gebracht und eine Klettverschlusswirkung erzielt werden. Ist diese bei einer anderen Ausführung z.B. ausreichend glatt, so kann damit ein Klebstoffträgerband in Eingriff gebracht und die Wirkung einer Haftverklebung erzielt werden.
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Eine robuste Verbindung kann gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung dann erzielt werden, wenn sich das mindestens eine Verbindungselement derart erstreckt, insbesondere entlang bzw. in Richtung der Stoßfuge, dass die aneinander liegenden Polsterkernteile an den Stirnkanten möglichst über die gesamte Länge der jeweiligen Stoßfuge formschlüssig zusammengehalten werden. Eine besonders robuste Verbindung kann gemäß einer vorteilhaften weiteren Ausführung der Erfindung dann erzielt werden, wenn sich der Verbindungsstreifen des Verbindungselements über die gesamte Höhe einer Stirnkante eines Polsterkernteils erstreckt. Es ist dann in der Stoßfuge eine vollflächige, die gesamten Stirnkanten ausnutzende Kontaktierung zwischen den angrenzenden Polsterkernteilen möglich.
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Mit Hilfe der Erfindung ist es auf einfache Weise möglich, Polsterkernteile mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften, insbesondere unterschiedlichen Liegehärten, mit Hilfe der formschlüssigen und in allen Raumrichtungen wirkenden Verbindungselemente in den Stoßfugen zu einem kompletten Polsterkern zu kombinieren.
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Die Erfindung bietet den weiteren Vorteil, dass die Polsterkernteile formschlüssig so zusammengehalten werden, dass kein Ausweichen bzw. „Wandern“ eines Polsterkernteils im Verbund der Polsterkernteile in einem Polsterkern zu befürchten ist, auch wenn aus beliebigen Raumrichtungen u.U. unterschiedliche Zug- und Druckkräfte auf einzelne Polsterkernteile ausgeübt werden. Nach einem erfindungsgemäßen Zusammenfügen der ausgewählten, einzelnen Polsterkernteile zu einem Polsterkern mit Hilfe der Verbindungselemente in den Stoßfugen sind die Auflagenflächen auf der Ober- und Unterseite, welche durch die Ober- und Unterseiten der miteinander in Eingriff gebrachten Polsterkernteile gebildet werden, stabil. Selbst bei starken und gegebenenfalls lokal auf ein einzelnes Polsterkernteil ausgeübten Druck-, Biegungs- oder Zugbelastungen tritt keine Scherung bzw. kein dauerhafter Versatz entlang der Stoßfuge zu einem benachbarten Polsterkernteil auf.
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Die Auflagenflächen auf der Ober- und Unterseite eines Polsterkerns bleiben somit nach dem Zusammenfügen der Polsterkernteile auch bei einem dauerhaften Gebrauch des Polsterkerns z.B. im Inneren einer Matratze unverändert, z.B. eben. Diese Eigenschaft ist z.B. auch dann besonders vorteilhaft, wenn eine gemäß der Erfindung aufgebaute Matratze nicht nur durch eine darauf ruhende Person belastet wird, sondern auch regelmäßigen Biegungen ausgesetzt ist. Dies kann z.B. bei einer Matratze auftreten, die auf einen motorisch verstellbaren Lattenrost aufgelegt ist. Es besteht somit auch bei der Auflage eines erfindungsgemäßen Polsterkerns auf ein motorisch in unterschiedlichen Raumrichtungen verstellbar- bzw. verwindbares Lattenrost nicht die Gefahr eines Verrutschens bzw. Verkantens einzelner Polsterkernteile im Verbund eines Polsterkerns.
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Der erfindungsgemäße Polsterkern ist bietet somit eine neuartige Möglichkeit der sowohl zentralen Kundenkonfektionierung in einer Fertigungseinrichtung als auch der lokalen Kundenkonfektionierung z.B. beim Einzelhandel. Die einzelnen Polsterkernteile werden erfindungsgemäß mit Hilfe der Verbindungselemente in den Stoßkanten zum einen kompletten Polsterkern zusammengehalten. Dieser kann insbesondere durch Auflage von Polsterplatten auf die Ober- und Unterseiten der Polsterkernteile bzw. durch Einfassung mit einem geschlossenen Polsterbezug auf einfache Weise z.B. zu einer Matratze komplettiert werden. Dieser Vorgang ist jederzeit auch außerhalb einer speziell ausgerüsteten Fertigungseinrichtung möglich und kann z.B. von Verkaufspersonal auch manuell ausgeführt werden. So können für einen Kunden nicht nur speziell ausgewählte, einzelne Polsterkernteile in einem Polsterkern auf einfache Weise eingesetzt werden, insbesondere um lokal unterschiedliche Liegehärten erzielen zu können. Vielmehr kann ein kundenspezifischer Posterkern direkt aus den einer individuell gewünschten Anzahl und Anordnung von entsprechend passenden Polsterkernteilen zusammengestellt werden. Dieser kann schließlich mit ebenfalls nach speziellen Kundenwünschen ausgesuchten Polstermaterialen zu einer fertigen Matratze fertiggestellt werden.
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An Stelle bereits fertiger Matratzen muss eine Verkaufseinrichtung somit nur noch Polsterkernteile und Polsterbezüge in unterschiedlichen Größen und Ausführungen als Grundbauteile vorrätig haben. Diese sind dann in der Art eines Baukastens in unterschiedlichsten Kombinationen auf Kundenwunsch zusammenstellbar. Beispiele hierfür werden nachfolgend an Hand der Figuren noch näher erläutert werden. Weiterhin können die Polsterkernteile aus unterschiedlichen Materialen bestehen und entsprechende unterschiedliche polsterspezifische technische Eigenschaften aufweisen, z.B. Stauchhärten bzw. Raumgewichte. So ist es ohne weiteres möglich unterschiedliche Polsterkernteile, die z.B. aus einem Latexschaum bestehen bzw. eine Packung von Taschenfederkernen enthalten, in einem Polsterkern zu kombinieren.
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Der erfindungsgemäße Polsterkern hat den weiteren Vorteil, dass besonders große, hieraus zusammenstellbare Teile, wie z.B. eine doppelt breite Matratze für ein französisches Bett, leichter transportierbar sind. So kann eine entsprechende Anzahl von Polsterkernteilen und zusätzliche Polsterplatten, Auflagen oder ähnliches von einem Kunden separat transportiert und erst am Zielort in der erfindungsgemäßen Weise zu einem vollständigen Polsterkern bzw. nach Ergänzung um Polsterplatten zu einer vollständigen Matratze zusammengebaut werden. Andererseits wird durch die Verbindungselemente z.B. in Form eines Reiß- bzw. Klettverschlusses, auch der Austausch eines möglicherweise defekten oder verschmutzten Polsterkernteils erleichtert. So kann ein einzelnes Polsterkernteil, das z.B. bei unsachgemäßem Gebrauch beschädigt wurde, nach einer Öffnung der jeweiligen Verbindungselemente durch ein neues Teil ersetzt werden, ohne dass der gesamte Polsterkern bzw. eine hieraus gebildete Matratze ausgetauscht werden müsste. Dies ist auch bei einem Haftklebeband als Verbindungselement möglich, da deren Klebstoffträger- und Kontakthaftflächenbänder bei entsprechender Auswahl auch lös- und wiederverschließbare Eigenschaften aufweisen können.
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Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden an Hand der in denen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Querschnitt durch eine Matratze mit einem erfindungsgemäßen Polsterkern, wobei dessen Polsterkernteile gemäß einer beispielhaften Ausführung der Erfindung durch einen Reißverschluss als Verbindungselement in einer Stoßfuge zusammengehalten sind,
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2 eine mit dem Beispiel von 1 vergleichbare weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Matratze, wobei benachbarte Polsterkernteile durch ein Paar an Reißverschlüssen als Verbindungselemente in einer Stoßfuge zusammengehalten sind, und jeweils ein Reißverschluss im Bereich einer Oberseite bzw. einer Unterseite der Polsterkernteile in der Stoßfuge platziert ist,
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3 einen weiteren Querschnitt durch eine beispielhafte Matratze mit einem erfindungsgemäßen Polsterkern, wobei die Polsterkernteile gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung der Erfindung durch einen Klettverschluss mit einem Haken- und Flauschband als Verbindungselement in einer Stoßfuge zusammengehalten werden,
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4 eine mit dem Beispiel von 3 vergleichbare weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Matratze, wobei benachbarte Polsterkernteile durch ein Verbindungselement mit einem Hakenband, welches mit der Oberfläche der gegenüber liegenden Stirnkante des benachbarten Polsterkernteils in einen formschlüssigen Eingriff gebracht ist, in einer Stoßfuge zusammengehalten werden,
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5 ein weiterer beispielhafter Polsterkern mit drei liegebreiten Polsterkernteilen in einer Draufsicht, welche gemäß der Erfindung durch Verbindungselemente in den Stoßfugen zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten werden,
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6 einen weiteren beispielhaften Polsterkern gemäß der Erfindung mit fünf liegebreiten Polsterkernteilen in einer Draufsicht,
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7 einen weiteren beispielhaften Polsterkern gemäß der Erfindung mit sieben liegebreiten Polsterkernteilen in einer Draufsicht,
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8 einen weiteren, beispielhaften Polsterkern gemäß der Erfindung mit jeweils einem Paar an nebeneinander liegenden Polsterkernteilen im Beinbereich, im Becken- und Lendenwirbelbereich sowie im Schulter- und Kopfbereich in einer Draufsicht,
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9 einen weiteren, mit dem Beispiel von 8 vergleichbaren Polsterkern mit jeweils einem Paar an nebeneinander liegenden Polsterkernteilen im Beinbereich und im Schulter- und Kopfbereich sowie einem dazwischen angeordneten, liegebreiten Polsterkernteil im Becken- und Lendenwirbelbereich in einer Draufsicht, und
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10 einen weiteren, mit dem Beispiel von 9 vergleichbaren Polsterkern, wobei in der Mitte zwischen den Paaren an Polsterkernteilen im Beinbereich und im Schulter- und Kopfbereich zwei separate, liegebreite Polsterkernteile im Beckenbereich und im Lendenwirbelbereich angeordnet sind.
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1 zeigt einen Querschnitt durch den Ausschnitt einer beispielhaften Matratze M. Diese ist mit einem erfindungsgemäßen Polsterkern M1 aus beispielhaft zwei Polsterkernteilen K11, K12 ausgestattet. Die Polsterkernteile K11, K12 liegen an deren Stirnkanten K11Q, K12Q unter Bildung einer Stoßfuge S1 direkt aneinander. Die beispielhafte Matratze M weist eine obere und untere Polsterplatte P1O, P1U auf. Diese sind auf die Ober- und Unterseiten K11O, K12O und K11U, K12U der Polsterkernteile K11 und K12 des Polsterkerns M1 so aufgelegt, dass damit die mindestens eine Stoßfuge S1 überspannt und somit matratzenartige Auflageflächen in Form einer Liegeoberseite MO und einer Liegeunterseite MU z.B. für eine bettartige Liegefläche gebildet werden. Die Polsterplatten P1O, P1U können auch Bestandteile eines geschlossenen Polsterbezugs sein, mit dem die Polsterkernteile K11, K12 des Polsterkerns M1 der Matratze M allseitig eingefasst sind.
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In 1 sind die Polsterkernteile K11, K12 gemäß einer beispielhaften Ausführung der Erfindung durch einen Reißverschluss V1 als Verbindungselement in der Stoßfuge S1 formschlüssig und nach allen Raumrichtungen zusammengehalten. Dabei ist der Reißverschluss V1 vorteilhaft im Zentrum der Stoßfuge S1 angebracht, d.h. annähernd gleich weit entfernt von den Ober- und Unterseiten K11O, K12O und K11U, K12U der Polsterkernteile K11, K12 sowie den matratzenartigen Auflageflächen MO, MU. Vorteilhaft erstreckt sich das Verbindungselement V1 zudem derart, dass die Polsterkernteile K11, K12 an den Stirnkanten K11Q, K12Q möglichst über die gesamte Länge der jeweiligen Stoßfuge S2 formschlüssig zusammengehalten werden.
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Im Beispiel der 1 verläuft der Reißverschluss V1 somit orthogonal zur Zeichenebene über die ganze Breite der Stirnkanten K11Q, K12Q. Die beiden Verbindungsstreifen V11, V12 des als ein Reißverschluss ausgeführten Verbindungselements V1 stellen zwei Zahnbänder dar, welche jeweils an den Stirnkanten K11Q, K12Q der aneinander liegender Polsterkernteile K11, K12 angebracht sind und so miteinander in Eingriff gebracht werden können, dass die aneinander liegenden Polsterkernteile K11, K12 an den Stirnkanten K11Q, K12Q in allen Raumrichtungen und ohne das Auftreten eines möglichen Versatzes robust zusammengehalten werden.
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2 zeigt eine mit dem Beispiel von 1 vergleichbare weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Matratze M. Dabei sind die ausschnittsweise dargestellten, benachbarten Polsterkernteile K11, K12 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung der Erfindung durch ein Paar an Reißverschlüssen V2, V3 als Verbindungselemente in der Stoßfuge S1 zusammengehalten. Zur weiteren Verbesserung der Haltewirkung können die Verbindungselemente dabei verteilt in der Stoßfuge S1 angeordnet sein. Bei dem in 2 dargestellten Beispiel ist hierzu jeweils ein Reißverschluss V2 bzw. V3 im Bereich der Oberseiten K11O, K12O bzw. der Unterseiten K11U, K12U der aneinander liegenden Polsterkernteile K11, K12 in der Stoßfuge S1 platziert. Je nach Höhe der Polsterkernteile und deren Stirnkanten können gegebenenfalls noch weitere Verbindungselemente in der Stoßfuge angebracht sein.
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3 zeigt einen weiteren Querschnitt durch eine beispielhafte Matratze M mit einem erfindungsgemäßen Polsterkern M1. Dabei werden die Polsterkernteile K11, K12 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung der Erfindung durch ein in Form eines Klettverschlusses V4 ausgeführtes Verbindungselemente in der Stoßfuge S1 zusammengehalten. Dabei sind ein Hakenband V41 und ein Flauschband V42 des klettverschlussartigen Verbindungselements V4 jeweils auf den Stirnkanten K11Q, K12Q der Polsterkernteile K11, K12 angebracht und können auf einfache Weise durch eine aufeinander gerichtete Druckkraft miteinander in Eingriff gebracht werden.
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Bei einer anderen Ausführung der Erfindung kann das Verbindungselement V4 im Beispiel der 3 auch als ein Haftklebeband mit einem Klebstoffträgerband als ersten Verbindungsstreifen V41 und einem Kontakthaftflächenband mit einem zweiten Verbindungsstreifen V42 ausgeführt sein. Das Klebstoffträger- und Kontakthaftflächenband V41, V42 des Haftklebebandes V4 können auch lös- und wiederverschließbar ausgeführt sein.
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4 zeigt eine mit dem Beispiel von 3 vergleichbare weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Matratze M. Dabei weist das beispielhafte Verbindungselement V5 vorteilhaft nur einen Verbindungsstreifen V51 auf. Dieser ist in der Stoßfuge S1 z.B. an der Stirnkante K12Q des Polsterkernteils K12 angebracht und direkt mit der Oberfläche der gegenüber liegenden Stirnkante K11Q des benachbarten Polsterkernteils K11 formschlüssig in Eingriff gebracht. Auch auf diese Weise können die aneinander liegenden Polsterkernteile K11, K12 an den Stirnkanten K11Q, K12Q in allen Raumrichtungen stabil zusammengehalten werden.
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Bei dem Beispiel der 4 sind das Verbindungselement V5 mit dem Verbindungsstreifen V51 als ein Hakenband eines Klettverschlusses und die Oberfläche der gegenüber liegenden Stirnkante K11Q des benachbarten Polsterkernteils K11 als ein Flauschband eines Klettverschlusses ausgeführt. Dies macht es möglich, dass das Hakenband V51 direkt mit der gegenüber liegenden Oberfläche K11Q formschlüssig in Eingriff gebracht werden kann. Bei einer anderen Ausführung der Erfindung kann der Verbindungsstreifen V51 des Verbindungselements V5 auch als ein Klebstoffträgerband und die Oberfläche der gegenüber liegenden Stirnkante K11Q des benachbarten Polsterkernteils K11 als eine Kontakthaftfläche ausgeführt sein. Dies macht es möglich, dass das Polsterkernteil mit dem Klebstoffträgerband wiederum direkt mit der gegenüber liegenden Oberfläche K11Q des angrenzenden Polsterkernteils formschlüssig in Eingriff gebracht werden kann. Besondere im Falle von starken Belastungen des Polsterkerns bzw. einer damit ausgestatteten Matratze kann sich zur weiteren Verbesserung der Haltewirkung der Verbindungsstreifen V51 des Verbindungselements V5 in der Stoßfuge S1 über die gesamte Höhe der Stirnkante K12Q des Polsterkernteils K12 erstrecken.
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5 zeigt einen weiteren beispielhaften Polsterkern M2 mit drei liegebreiten Polsterkernteilen K21, K22, K23 in einer Draufsicht. Weist der Polsterkern M2 z.B. die Abmessungen einer Matratze auf, so befindet sich das Polsterkernteil K21 im Beinbereich, das Polsterkernteil K22 im Beckenbereich und das Polsterkernteil K23 im Schulter- und Kopfbereich einer darauf ruhenden Person. Erfindungsgemäß sind die Polsterkernteile durch Verbindungselemente in den Stoßfugen S21, S22 zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten. Vorteilhaft verlaufen die Verbindungselemente, z.B. Reiß- oder Klettverschlüsse, über die gesamte Länge der jeweiligen Stoßfuge, d.h. über die gesamte Breite der Matratze im Beispiel der 5.
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6 zeigt einen weiteren beispielhaften Polsterkern M3 gemäß der Erfindung mit fünf liegebreiten beispielhaften Polsterkernteilen K31, K32, K33, K34, K35 in einer Draufsicht. Weist der Polsterkern M3 z.B. die Abmessungen einer Matratze auf, so befindet sich das Polsterkernteil K31 im Fuß- und Unterschenkelbereich, das Polsterkernteil K32 im Oberschenkelbereich, das Polsterkernteil K33 im Becken- und Lendenwirbelbereich, das Polsterkernteil K34 im Rückenbereich und das Polsterkernteil K35 im Hals- und Kopfbereich einer darauf ruhenden Person. Erfindungsgemäß sind die Polsterkernteile durch Verbindungselemente in den Stoßfugen S31, S32, S33, S34 zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten. Vorteilhaft verlaufen die Verbindungselemente, z.B. Reiß- oder Klettverschlüsse, über die gesamte Länge der jeweiligen Stoßfuge, d.h. über die gesamte Breite der Matratze im Beispiel der 6.
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7 zeigt einen weiteren beispielhaften Polsterkern M4 gemäß der Erfindung mit sieben liegebreiten Polsterkernteilen K41, K42, K43, K44, K45, K46, K47 in einer Draufsicht. Weist der Polsterkern M4 z.B. die Abmessungen einer Matratze auf, so befindet sich das Polsterkernteil K41 im Fußbereich, das Polsterkernteil K42 im Unterschenkelbereich, das Polsterkernteil K43 im Oberschenkelbereich, das Polsterkernteil K44 im Beckenbereich, das Polsterkernteil K45 im Lendenwirbelbereich, das Polsterkernteil K46 im Schulterbereich und das Polsterkernteil K47 im Kopfbereich einer darauf ruhenden Person. Erfindungsgemäß sind die Polsterkernteile durch Verbindungselemente in den Stoßfugen S41, S42, S43, S44, S45, S46 zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten. Vorteilhaft verlaufen die Verbindungselemente, z.B. Reiß- oder Klettverschlüsse, über die gesamte Länge der jeweiligen Stoßfuge, d.h. über die gesamte Breite der Matratze im Beispiel der 7.
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8 zeigt einen weiteren, beispielhaften Polsterkern M5 gemäß der Erfindung mit einem Paar an nebeneinander liegenden Polsterkernteilen K51, K52 im Beinbereich, dem Polsterkernteilpaar K53, K54 im Becken- und Lendenwirbelbereich sowie dem Polsterkernteilpaar K55, K56 im Schulter- und Kopfbereich in einer Draufsicht. Auch hier sind die Polsterkernteile erfindungsgemäß durch Verbindungselemente in den Stoßfugen S51, S52, S53, S54, S55 zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten.
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9 zeigt einen weiteren, mit dem Beispiel von 8 vergleichbaren Polsterkern M6 mit einem Paar an nebeneinander liegenden Polsterkernteilen im Beinbereich K61, K62 und dem Polsterkernteilpaar K64, K65 im Schulter- und Kopfbereich. Dazwischen angeordnet ist ein liegebreites Polsterkernteil K63 im Becken- und Lendenwirbelbereich. Auch hier sind die Polsterkernteile erfindungsgemäß durch Verbindungselemente, z.B. Reiß- oder Klettverschlüsse, in den Stoßfugen S61, S62, S63, S64 zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten.
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10 zeigt schließlich einen weiteren, mit dem Beispiel von 9 vergleichbaren Polsterkern M7. Dabei sind in der Mitte zwischen dem Paar an Polsterkernteilen K71, K72 im Beinbereich und dem Polsterkernteilpaar K75, K76 im Schulter- und Kopfbereich zwei separate, liegebreite Polsterkernteile K73, 74 im Becken- und Lendenwirbelbereich angeordnet. Auch hier sind die Polsterkernteile erfindungsgemäß durch Verbindungselemente, z.B. Reiß- oder Klettverschlüsse, in den Stoßfugen S71, S72, S73, S74, S75 zwischen den Polsterkernteilen zusammengehalten.
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Die Beispiele der 5 bis 10 machen deutlich, dass es mit Hilfe der Erfindung möglich ist, insbesondere zum Aufbau von Matratzen geeignete Polsterkerne auf einfache Weise zusammenzustellen, indem Verbindungselemente in den Stoßfugen formschlüssig und in alle Raumrichtungen wirkend miteinander in Eingriff gebracht werden. Auf diese Weise können Polsterkerne mit Polsterkernteilen unterschiedlicher Art und in verschiedenen räumlichen Anordnungen kundenspezifisch kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- M1
- Modularer Polsterkern, z.B. für eine gestreckte Sitzfläche
- M1
- modularer Polsterkern, z.B. für eine bettartige Liegefläche
- K11, K12
- Polsterkernteile
- K11O, K12O
- Oberseiten der Polsterkernteile K11, K12
- K11U, K12U
- Unterseiten der Polsterkernteile K11, K12
- K11Q, K12Q
- Stirnkanten der Polsterkernteile K11, K12
- S1
- eine beispielhafte Stoßfuge
- V1
- erstes Verbindungselement, z.B. ein mittiger Reißverschluss
- V11, V12
- Verbindungssteifen auf Stirnkanten K11Q, K12Q
- V2, V3
- zweites, drittes Verbindungselement, z.B. Reißverschlusspaar
- V4
- drittes Verbindungselement, z.B. ein Klettverschluss
- V41, V42
- Teilsteifen auf Stirnkanten K11Q, K12Q
- V5
- drittes Verbindungselement, z.B. ein Klettverschluss
- V51
- Teilsteifen auf der Stirnkante K12Q des Polsterkernteils K12
- M
- Matratze
- MO, MU
- obere, untere Auflageflächen, eine Liegeober- und Unterseite
- P1O, P1U
- obere, untere Polsterplatte
- M2
- modularer Polsterkern
- K21
- Polsterkernteil im Beinbereich
- K22
- Polsterkernteil im Beckenbereich
- K23
- Polsterkernteil im Schulter- und Kopfbereich
- S21, S22
- Stoßfugen
- M3
- modularer Polsterkern
- K31
- Polsterkernteil im Fuß- und Unterschenkelbereich
- K32
- Polsterkernteil im Oberschenkelbereich
- K33
- Polsterkernteil im Becken- und Lendenwirbelbereich
- K34
- Polsterkernteil im Rückenbereich
- K35
- Polsterkernteil im Hals- und Kopfbereich
- S31 bis S35
- Stoßfugen
- M4
- modularer Polsterkern
- K41
- Polsterkernteil im Fußbereich
- K42
- Polsterkernteil im Unterschenkelbereich
- K43
- Polsterkernteil im Oberschenkelbereich
- K44
- Polsterkernteil im Beckenbereich
- K45
- Polsterkernteil im Lendenwirbelbereich
- K46
- Polsterkernteil im Schulterbereich
- K47
- Polsterkernteil im Kopfbereich
- S41 bis S46
- Stoßfugen
- M5
- modularer Polsterkern
- K51, K52
- Polsterkernteilpaar im Beinbereich
- K53, K54
- Kernteilpaar im Becken- und Lendenwirbelbereich
- K55, K56
- Polsterkernteilpaar im Schulter- und Kopfbereich
- S51 bis S55
- Stoßfugen
- M6
- modularer Polsterkern
- K61, K62
- Polsterkernteilpaar im Beinbereich
- K63
- Polsterkernteil im Becken- und Lendenwirbelbereich
- K64, K65
- Polsterkernteilpaar im Schulter- und Kopfbereich
- S61 bis S64
- Stoßfugen
- M7
- modularer Polsterkern
- K71, K72
- Polsterkernteilpaar im Beinbereich
- K73
- Polsterkernteil im Beckenbereich
- K74
- Polsterkernteil im Lendenwirbelbereich
- K75, K76
- Polsterkernteilpaar im Schulter- und Kopfbereich
- S71 bis S75
- Stoßfugen