DE102014012755A1 - Munition zum Markieren einer Zielperson - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Munition zum Markieren einer Zielperson, umfassend eine Treibladungshülse (1) mit einer Treibladung (2) und einem Treibladungszünder (3), eine mit der Treibladungshülse (1) verbundene Farbstoffhülse (4) mit einem darin aufgenommenen Farbstoff (5) und einen mit der Farbstoffhülse (4) verbundenen Munitionskopf (6) mit einer darin aufgenommenen Farbstoff-Ausstoßladung (8) und einem Zeitzünder (7) zum Zünden der Farbstoff-Ausstoßladung (8).
Description
- Die Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Markierung von Zielpersonen mit einem Farbstoff.
- Nach dem Stand der Technik besteht ein Bedarf an einer Markierung von Zielpersonen. Damit kann klar und eindeutig festgestellt werden, ob eine Zielperson sich zum Zeitpunkt der Markierung in einer Gruppe von Personen befunden hat, welche kriminelle Handlungen begangen haben.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den vorgenannten Bedarf zu befriedigen.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 6.
- Nach Maßgabe der Erfindung wird eine Munition zum Markieren einer Person vorgeschlagen, umfassend
eine Treibladungshülse mit einer Treibladung und einem Treibladungszünder,
eine mit der Treibladungshülse verbundene Farbstoffhülse mit einem darin aufgenommenen Farbstoff und
einen mit der Farbstoffhülse verbundenen Munitionskopf mit einer darin aufgenommenen Farbstoff-Ausstoßladung und einem Zeitzünder zum Zünden der Farbstoff-Ausstoßladung. - Bei der Treibladungshülse kann es sich um eine herkömmliche Treibladungshülse zum Verschießen eines Körpers handeln. Die Treibladung wird mittels des Treibladungszünders gezündet. Durch die Wirkung der Treibladung wird die Farbstoffhülse mit dem daran angebrachten Munitionskopf in die Nähe der zu markierenden Zielperson verschossen. Mittels eines im Munitionskopf aufgenommenen Zeitzünders wird zeitverzögert die Farbstoff-Ausstoßladung gezündet und damit der in der Farbstoffhülse aufgenommene Farbstoff in einem Bereich oberhalb der Zielperson versprüht, so dass die Zielperson mit dem Farbstoff markiert wird.
- Der verwendete Farbstoff ist zweckmäßigerweise ungiftig und umweltverträglich. Er haftet auf Haut und Kleidung und lässt sich nicht ohne Weiteres abwaschen.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist in einer Wand der Farbstoffhülse zumindest ein mit einem Verschlussmittel verschlossener Durchbruch vorgesehen. Das Verschlussmittel ist so ausgestaltet, dass es beim Zünden der Farbstoff-Ausstoßladung aus dem Durchbruch ausgestoßen wird, so dass der Farbstoff durch den Durchbruch gelangen und versprüht werden kann. – Die Wand bzw. der Mantel der Farbstoffhülse kann auch so ausgebildet sein, dass er beim Zünden der Farbstoff-Ausstoßladung aufreißt und damit der Farbstoff in die Umgebung verspritzt wird. Die Farbstoffhülse kann beispielsweise aus Kunststoff hergestellt sein.
- Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Durchbruch an einem der Treibladungshülse zugewandten ersten Ende der Farbstoffhülse vorgesehen. Vorteilhafterweise ist ein dem Munitionskopf zugewandtes zweites Ende der Farbstoffhülse mit einer axial verschiebbaren Ausstoßscheibe verschlossen. Beim Zünden der Farbstoff-Ausstoßladung wird die Ausstoßscheibe innerhalb der Farbstoffhülse in Richtung des ersten Endes bewegt und drückt den Farbstoff durch den Durchbruch. Indem der Durchbruch am ersten Ende der Farbstoffhülse vorgesehen ist, wird erreicht, dass eine große Menge des in der Farbstoffhülse aufgenommenen Farbstoffs durch den Durchbruch in die Umgebung versprüht wird.
- Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Farbstoff-Ausstoßladung an einer dem Munitionskopf zugewandten Seite der Ausstoßscheibe vorgesehen. Damit kann eine besonders effiziente Übertragung des durch die Zündung der Farbstoff-Ausstoßladung entstehenden Gasdrucks auf die Ausstoßscheibe erreicht werden.
- Zweckmäßigerweise ist der Zeitzünder ein elektronischer Zeitzünder. Es ist möglich, dass der Zündzeitpunkt einstellbar ist. Zu diesem Zweck kann der elektronische Zeitzünder mit einer geeigneten Schnittstelle zum Einstellen des Zündzeitpunkts versehen sein. Es kann auch ein Mittel zum manuellen Verstellen des Zündzeitpunkts am Munitionskopf vorgesehen sein.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der einzigen Figur näher erläutert.
- In der einzigen Figur weist eine Treibladungshülse
1 eine Treibladung2 und einen an einem Boden der Treibladungshülse4 angebrachten Treibladungszünder3 auf. Mit dem Bezugszeichen4 ist eine Farbstoffhülse bezeichnet, in der ein Farbstoff5 aufgenommen ist. Die Farbstoffhülse4 ist fest mit einem Munitionskopf6 verbunden. Im Munitionskopf6 ist ein Zeitzünder7 vorgesehen, mit dem eine Farbstoff-Ausstoßladung8 gezündet werden kann. Die Zündung der Farbstoff-Ausstoßladung8 kann mittels einer Übertragungsladung9 erfolgen. - Mit dem Bezugszeichen
10 sind im Mantel der Farbstoffhülse4 vorgesehene Durchbrüche bezeichnet, welche jeweils mit einer Membran (hier nicht gezeigt) verschlossen sind. Die Durchbrüche10 befinden sich an einem ersten Ende E1 der Farbstoffhülse4 , welches der Treibladungshülse1 zugewandt ist. Die Farbstoffhülse4 ist am ersten Ende E1 beispielsweise mittels eines O-Rings11 lösbar mit der Treibladungshülse1 verbunden. An einem dem ersten Ende E1 gegenüberliegenden zweiten Ende E2 der Farbstoffhülse4 ist eine Ausstoßscheibe12 vorgesehen, welche axial in Richtung des ersten Endes E1 beweglich ist. Die Ausstoßscheibe12 kann auch nach Art eines Kolbens ausgeführt sein. - Die Funktion der Munition ist Folgende:
Zunächst wird am Zeitzünder7 eine geeignete Zündverzögerung in Abhängigkeit des Abstands der Zielperson vom Verschussort der Munition eingestellt. Anschließend wird mittels einer geeigneten Waffe die Treibladung2 mittels des Treibladungszünders3 gezündet. Infolgedessen wird das aus der Farbstoffhülse4 und dem Munitionskopf6 gebildete Projektil in Richtung der Zielperson verschossen. Durch den Zeitzünder7 wird sodann die Farbstoff-Ausstoßladung8 gezündet und damit die Ausstoßscheibe12 in Richtung eines gegenüberliegenden weiteren Bodens am ersten Ende E1 der Farbstoffhülse4 gedrückt. Die die Durchbrüche10 verschließenden Membranen werden herausgedrückt und der Farbstoff5 wird durch die Durchbrüche10 im Bereich der Zielperson verspritzt. Der Farbstoff5 wird durch einen Drall des Projektils fein versprüht und über eine große Fläche verteilt. Es kann damit auch eine Gruppe von Zielpersonen markiert werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Treibladungshülse
- 2
- Treibladung
- 3
- Treibladungszünder
- 4
- Farbstoffhülse
- 5
- Farbstoff
- 6
- Munitionskopf
- 7
- Zeitzünder
- 8
- Farbstoff-Ausstoßladung
- 9
- Übertragungsladung
- 10
- Durchbruch
- 11
- O-Ring
- 12
- Ausstoßscheibe
- E1
- erstes Ende
- E2
- zweites Ende
Claims (6)
- Munition zum Markieren einer Zielperson, umfassend eine Treibladungshülse (
1 ) mit einer Treibladung (2 ) und einem Treibladungszünder (3 ), eine mit der Treibladungshülse (1 ) verbundene Farbstoffhülse (4 ) mit einem darin aufgenommenen Farbstoff (5 ) und einen mit der Farbstoffhülse (4 ) verbundenen Munitionskopf (6 ) mit einer darin aufgenommenen Farbstoff-Ausstoßladung (8 ) und einem Zeitzünder (7 ) zum Zünden der Farbstoff-Ausstoßladung (8 ). - Munition nach Anspruch 1, wobei in einer Wand der Farbstoffhülse (
4 ) zumindest ein mit einem Verschlussmittel verschlossener Durchbruch (10 ) vorgesehen ist. - Munition nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Durchbruch (
10 ) an einem der Treibladungshülse (1 ) zugewandten ersten Ende (E1) der Farbstoffhülse (4 ) vorgesehen ist. - Munition nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein dem Munitionskopf (
6 ) zugewandtes zweites Ende (E2) der Farbstoffhülse (4 ) mit einer axial verschiebbaren Ausstoßscheibe (12 ) verschlossen ist. - Munition nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Farbstoff-Ausstoßladung (
8 ) an einer dem Munitionskopf (6 ) zugewandten Seite der Ausstoßscheibe (12 ) vorgesehen ist. - Munition nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zeitzünder (
7 ) ein elektronischer Zeitzünder ist.
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- 2014-08-27 DE DE102014012755.9A patent/DE102014012755B4/de not_active Expired - Fee Related
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CN113607007B (zh) * | 2021-08-20 | 2022-10-28 | 中国人民武装警察部队工程大学 | 一种传感器控制二次加速的复合型防暴动能弹 |
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DE102014012755B4 (de) | 2018-10-25 |
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