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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer solchen Anzeigevorrichtung sowie ein Verfahren zum Bereitstellen eines ersten und eines hiervon verschiedenen zweiten Anzeigebereichs mittels einer solchen Anzeigevorrichtung.
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Aus der
WO 2011/062583 A1 ist ein flexibler Anzeigebildschirm bekannt, der inner- oder oberhalb eines Handschuhfachs einer Kraftfahrzeuginstrumententafel aufrollbar ist und bei Bedarf ausgezogen werden kann, um interaktive Landkarten oder Bedienungsanleitungen darzustellen.
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Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anzeige in einem Kraftfahrzeug zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelost. Ansprüche 14, 15 stellen ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer entsprechenden Anzeigevorrichtung bzw. ein Verfahren zum Bereitstellen eines ersten und eines hiervon verschiedenen zweiten Anzeigebereichs mittels einer entsprechenden Anzeigevorrichtung unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine Anzeigevorrichtung ein Gehäuse mit einem Kanal auf. Das Gehäuse kann in einer Ausführung lösbar, insbesondere mittels Schraub- und/oder Rastverbindung, oder dauerhaft, insbesondere stoffschlüssig, vorzugsweise durch Schweißen und/oder Kleben, in einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Personenkraftwagen, insbesondere an dessen Instrumententafel, Mittelkonsole oder dergleichen, befestigt, insbesondere integral hiermit ausgebildet sein. Der Kanal erstreckt sich in einer Ausführung in einer Kanallängsrichtung durchgehend von einer ersten Kanalöffnung zu einer gegenüberliegenden zweiten Kanalöffnung. Umfangsseitig kann der Kanal in einer Ausführung, wenigstens im Wesentlichen, geschlossen sein oder eine oder mehrere Öffnungen zum Fahrgastinnenraum, zur fahrgastinnenraumabgewandten Seite und/oder an Seitenflächen aufweisen.
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In dem Kanal ist in einer Ausführung ein ein- oder mehrgliedriges und ein- oder mehrschichtiges Anzeigeelement verstellbar, insbesondere in Kanallängsrichtung verschiebbar, angeordnet.
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Das Anzeigeelement weist in einer Ausführung einen ersten Anzeigebereich und einen zweiten Anzeigebereich auf, der dem ersten Anzeigebereich gegenüberliegt. Insbesondere kann sich der erste Anzeigebereich von einer ersten Kante des Anzeigeelements in Richtung der gegenüberliegenden zweiten Kante erstrecken, der zweite Anzeigebereich entsprechend von der zweiten Kante in Richtung der ersten Kante. Zwischen dem ersten und zweiten Anzeigebereich kann in einer Ausführung ein dritter Anzeigebereich angeordnet bzw. ausgebildet sein.
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Zwei benachbarte Anzeigebereiche können, insbesondere wenigstens im Wesentlichen nahtlos, ineinander übergehen und so einen gemeinsamen, größeren Anzeigebereich bilden bzw. definieren. Insbesondere können in einer Ausführung der zweite und dritte Anzeigebereich gemeinsam einen vierten Anzeigebereich zur gemeinsamen Darstellung von Informationen auf einer durch den zweiten und dritten Anzeigebereich gemeinsam gebildeten Fläche bilden.
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In einer Ausführung weist der erste Anzeigebereich einen beleuchteten und/oder durch einen Finger betätigbaren Bildschirm auf. Insbesondere kann der erste Anzeigebereich ein konstruktiv und/oder steuerungstechnisch definierter Bereich eines solchen Bildschirms sein. Zusätzlich oder alternativ kann in einer Ausführung der zweite Anzeigebereich denselben oder einen weiteren beleuchteten und/oder durch einen Finger betätigbaren Bildschirm aufweisen. Insbesondere kann der zweite Anzeigebereich ein konstruktiv und/oder steuerungstechnisch definierter Bereich eines gemeinsamen Bildschirms sein, wobei der zweite Anzeigebereich von dem ersten Anzeigebereich konstruktiv bzw. steuerungstechnisch abgrenzbar bzw. abgegrenzt und der gemeinsame Bildschirm größer als der erste oder zweite Anzeigebereich alleine ist. Zusätzlich oder alternativ kann in einer Ausführung der dritte Anzeigebereich denselben oder einen weiteren beleuchteten und/oder durch einen Finger betätigbaren Bildschirm aufweisen. Insbesondere kann der dritte Anzeigebereich ein konstruktiv und/oder steuerungstechnisch definierter Bereich eines gemeinsamen Bildschirms sein, der von dem ersten und/oder zweiten Anzeigebereich konstruktiv bzw. steuerungstechnisch abgrenzbar bzw. abgegrenzt ist.
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In einer Ausführung weist das Anzeigeelement einen gemeinsamen beleuchteten und/oder durch einen Finger betätigbaren Bildschirm auf, auf dem der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich konstruktiv und/oder steuerungstechnisch definiert bzw. voneinander abgrenzt sind bzw. der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich unterschiedliche Bereiche desselben gemeinsamen Bildschirms aufweisen. Der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich können einander in einer Ausführung teilweise überlappen. Insbesondere kann derselbe Bereich eines gemeinsamen Bildschirms steuerungstechnisch wahlweise als Teil des ersten Anzeigebereichs oder als Teil des zweiten bzw. dritten Anzeigebereichs definiert sein bzw. werden bzw. fungieren. In einer anderen Ausführung sind der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich voneinander getrennt und separat ansteuerbar. Allgemein, insbesondere sowohl bei separat ausgebildeten Anzeigebereichen bzw. Bildschirmen als auch bei einem gemeinsamem Bildschirm, auf dem der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich definiert sind, sind der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich in einer Ausführung unabhängig voneinander ansteuerbar, insbesondere (de)aktivierbar. Entsprechend sind in einer Ausführung der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich derart ausgebildet, dass sie unabhängig voneinander Informationen anzeigen und/oder durch Berührung erfassen können.
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Ein, insbesondere gemeinsamer, Bildschirm des ersten, zweiten und/oder dritten Anzeigebereichs kann in einer Ausführung einen Flüssigkristall aufweisen bzw. als LCD-Bildschirm ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann der, insbesondere gemeinsame, Bildschirm des ersten, zweiten und/oder dritten Anzeigebereichs eine organische Leuchtdiode („Organic Light Emitting Diode” OLED) aufweisen. Entsprechend wird unter einem beleuchteten Bildschirm insbesondere ein LCD- oder OLED-Bildschirm verstanden, unter einem durch einen Finger betätigbaren Bildschirm insbesondere ein sogenanntes Touch pad, über das durch Berühren mit einem Finger an unterschiedlichen Positionen Informationen eingebbar sind.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Anzeigeelement in eine erste Stellung verstellbar, in der der erste Anzeigebereich, insbesondere aus einer ersten Kanalöffnung, aus dem Kanal hervorsteht, insbesondere derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, sichtbar bzw. von ihm angezeigte Informationen wahrnehmbar sind und/oder derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, berührbar ist, um dadurch Informationen einzugeben. Zusätzlich oder alternativ ist das Anzeigeelement in eine zweite Stellung verstellbar, in der der zweite Anzeigebereich, insbesondere aus einer in Kanallängsrichtung gegenüberliegenden zweiten Kanalöffnung, aus dem Kanal hervorsteht, insbesondere derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, sichtbar bzw. von ihm angezeigte Informationen wahrnehmbar sind und/oder derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, berührbar ist, um dadurch Informationen einzugeben.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung können so wahlweise der erste oder der hiervon verschiedene zweite Anzeigebereich bereitgestellt werden, indem das Anzeigeelement wahlweise in die erste Stellung, in der der erste Anzeigebereich aus dem Kanal hervorsteht, und in die zweite Stellung verstellt wird, in der der in Kanallängsrichtung gegenüberliegende zweite Anzeigebereich aus dem Kanal hervorsteht.
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Insbesondere kann so in einer Ausführung vorteilhaft ein erster Anzeigebereich in einer ergonomisch gut zugänglichen Position zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise ein Anzeigebereich zum Eingeben von Informationen mittels Berührung mit einem Finger. Durch Verstellen des Anzeigeelements kann durch dasselbe Anzeigeelement wahlweise auch ein zweiter Anzeigebereich in einer visuell vorteilhaften Position zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise ein Anzeigebereich zum Anzeigen von Informationen im Sichtfeld eines nach vorne auf die Fahrbahn blickenden Fahrers oder dergleichen. Entsprechend ist in einer Ausführung der erste Anzeigebereich in einer Einbaulage der Anzeigevorrichtung in Fahrzeughochrichtung unterhalb des zweiten Anzeigebereichs bzw. fahrzeugbodennäher angeordnet.
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Wie vorstehend erläutert, kann das Anzeigeelement in einer Ausführung den dritten Anzeigebereich aufweisen. Dieser ist in einer Weiterbildung in der zweiten Stellung, wenigstens im Wesentlichen, in dem Kanal aufgenommen bzw. derart angeordnet, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, nicht sichtbar bzw. von ihm angezeigte Informationen nicht wahrnehmbar sind und/oder derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, nicht betätigend berührbar ist. In der Weiterbildung ist das Anzeigeelement in eine von der ersten und zweiten Stellung verschiedene dritte Stellung verstellbar, in der dieser dritte Anzeigebereich, insbesondere aus der zweiten Kanalöffnung, aus dem Kanal hervorsteht, insbesondere derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, sichtbar bzw. von ihm angezeigte Informationen wahrnehmbar sind und/oder derart, dass er von einem Passagier, der sich in einer Normalstellung befindet, berührbar ist, um dadurch Informationen einzugeben.
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In einer Ausführung kann so wahlweise (nur) ein (kleinerer) zweiter Anzeigebereich, der insbesondere ein Sichtfeld des Fahrers, beispielsweise bei Nachtfahrt aufgrund einer Beleuchtung des Anzeigebereichs, weniger beeinträchtigt, oder ein (größerer) vierter Anzeigebereich bereitgestellt werden, der sich aus dem zweiten und dritten Anzeigebereich zusammensetzt und in einer Ausführung gemeinsam ansteuerbar bzw. zur Darstellung zusammenhängender Informationen ausgebildet ist.
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In einer Ausführung ist der erste Anzeigebereich in der zweiten und/oder dritten Stellung, wenigstens im Wesentlichen, in dem Kanal aufgenommen. Zusätzlich oder alternativ ist der zweite Anzeigebereich in der ersten Stellung, wenigstens im Wesentlichen, in dem Kanal aufgenommen. Zusätzlich oder alternativ ist der dritte Anzeigebereich in der ersten und zweiten Stellung, wenigstens im Wesentlichen, in dem Kanal aufgenommen. Hierdurch ist in einer Ausführung vorteilhaft jeweils wenigstens ein Anzeigebereich in dem Kanal geschützt und vorzugsweise von Passagieren nicht sicht- und/oder berührbar.
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In einer Ausführung ist das Anzeigeelement in eine vierte Stellung verstellbar, in der der erste und der zweite und/oder dritte Anzeigebereich, wenigstens im Wesentlichen, in dem Kanal aufgenommen sind. Hierdurch wird in einer Ausführung vorteilhaft eine komplette Nichtgebrauchsstellung zur Verfügung gestellt, in der sowohl der erste als auch der zweite und/oder dritte Anzeigebereich in dem Kanal geschützt und vorzugsweise von Passagieren nicht sicht- und/oder betätigend berührbar sind.
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Eine Länge des ersten Anzeigebereichs kann in einer Ausführung wenigstens 25% und/oder höchstens 50% einer Gesamtlänge des Anzeigeelements in Kanallängsrichtung betragen. Zusätzlich oder alternativ kann eine Länge des zweiten Anzeigebereichs in Kanallängsrichtung höchstens 75%, insbesondere höchstens 50% einer Länge des ersten Anzeigebereichs betragen. Eine Länge des dritten Anzeigebereichs in Kanallängsrichtung kann in einer Ausführung insbesondere wenigstens 50% und/oder höchstens 200% einer Länge des zweiten Anzeigebereichs in Kanallängsrichtung betragen. Durch eine entsprechende relative Dimensionierung kann in einer Ausführung vorteilhaft ein größerer erster Anzeigebereich, insbesondere zum Eingeben von Informationen mittels Berührung, ein kleinerer zweiter Anzeigebereich, insbesondere zur geringen Beeinträchtigung eines Sichtfeldes des Fahrers, insbesondere bei Nachtfahrt, und ein größerer vierter, aus dem zweiten und dritten Anzeigebereich zusammengesetzter Anzeigebereich im Sichtfeld des Fahrers, insbesondere bei Tagfahrt, bereitgestellt werden.
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In einer Ausführung ist das Anzeigeelement biegsam und/oder der Kanal ein- und/oder austrittsseitig, insbesondere gegensinnig bzw. S- oder Z-artig, gekrümmt. Hierdurch kann in einer Ausführung das aus dem Kanal austretende Anzeigeelement vorteilhaft positioniert, insbesondere vorgekrümmt bzw. -spannt und/oder in eine gewünschte Winkelstellung positioniert werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Anzeigevorrichtung kompakter ausgebildet werden. Unter einem biegsamen Anzeigeelement wird vorliegend insbesondere ein Anzeigeelement verstanden, welches in Kanallängsrichtung elastisch um wenigstens 15°, insbesondere wenigstens 30° biegbar ist.
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In einer Ausführung weist die Anzeigevorrichtung einen ausstellbaren, insbesondere auszieh- bzw. -fahrbaren, Träger zum Abstützen des Anzeigeelements in der ersten, zweiten und/oder dritten Stellung auf. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft ein, insbesondere biegsamer, zweiter und/oder dritter Anzeigebereich im Sichtfeld des Fahrers abgestützt werden, wobei bei Nichtbedarf der nicht ausgestellte bzw. zurückgestellte Träger das Sichtfeld weniger, vorzugsweise nicht, beeinträchtigt.
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In einer Weiterbildung ist der Träger durch das Anzeigeelement formschlüssig ausstellbar. Insbesondere kann der Träger einen Anschlag aufweisen, den das Anzeigeelement bei Verstellen in die zweite und/oder dritte Stellung formschlüssig mitführt. Hierdurch kann in einer Ausführung der Träger bedarfsgerecht und selbsttätig ausgestellt werden. Gleichermaßen ist es auch möglich, den Träger aktuiert auszustellen, insbesondere mittels eines elektromagnetischen, hydraulischen und/oder pneumatischen Aktuators.
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In einer Weiterbildung ist der Träger durch ein Spannmittel und/oder gravitationsbelastet bzw. durch sein Eigengewicht entgegen der Ausstellrichtung vorgespannt. Hierdurch kann ein Rückstellen, insbesondere Einfahren des Trägers bei Nichtgebrauch verbessert werden. Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, den Träger aktuiert rückzustellen, insbesondere mittels eines elektromagnetischen, hydraulischen und/oder pneumatischen Aktuators.
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In einer Ausführung weist die Anzeigevorrichtung ein Stellmittel zum Verschieben des Anzeigeelements in dem Kanal in die erste, zweite, dritte und/oder vierte Stellung auf. Das Stellmittel kann hierzu in einer Ausführung reibschlüssig mit dem Anzeigeelement wirkverbunden sein, hierdurch kann in einer Ausführung bei Überwinden des Reibschlusses das Anzeigeelement auch ohne Stellgliedbetätigung verstellt und so eine Beschädigung bei direkter Verstellung des Anzeigeelements bei fixiertem Stellglied vermieden werden. Gleichermaßen kann das Stellmittel hierzu in einer Ausführung formschlüssig mit dem Anzeigeelement wirkverbunden sein, hierdurch kann in einer Ausführung eine präzise und zuverlässige Verstellung bewirkt werden.
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In einer Ausführung weist das Stellmittel ein manuell bewegliches, insbesondere verschiebbares, Stellglied auf. Dieses kann in einer Weiterbildung mechanisch, insbesondere über ein Getriebe, vorzugsweise ein Zahn- und/oder Reibradgetriebe, mit dem Anzeigemittel wirkverbunden sein. Hierdurch kann in einer Ausführung eine Übersetzung zwischen Stellglied- und Anzeigeelementverstellweg dargestellt werden. Zusätzlich oder alternativ kann das Stellmittel einen, insbesondere elektromagnetischen, hydraulischen und/oder pneumatischen, Aktuator zum Verschieben des Anzeigeelements in dem Kanal aufweisen. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft das Anzeigeelement automatisch verstellt werden. Insbesondere kann in einer Ausführung ein Steuermittel der Anzeigevorrichtung den Aktuator derart ansteuern bzw. hierzu ausgebildet sein, dass das Anzeigeelement bei deaktiviertem Fahrzeug, etwa abgezogenem Zündschlüssel oder dergleichen, in die vierte Stellung verstellt wird und/oder in Abhängigkeit von einer Tageszeit in die zweite oder dritte Stellung verstellt wird und/oder in Abhängigkeit von einem Bordcomputermenü in die Stellung verstellt wird, insbesondere, wenn eine Eingabe über eine Berührung des ersten Anzeigebereichs erforderlich ist, und/oder in Abhängigkeit von einer Berührung des Anzeigeelements, beispielsweise entsprechender Symbole auf dem ersten, zweiten und/oder dritten Anzeigebereich, in eine dem Symbol zugeordnete Stellung oder Richtung verstellt wird.
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In einer Ausführung wird bzw. ist das Anzeigeelement in der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Stellung, insbesondere reibschlüssig, vorzugsweise selbsthemmend, fixiert. Zusätzlich oder alternativ kann das Stellmittel in der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Stellung verriegelbar, insbesondere verrastbar sein bzw. verriegelt, insbesondere verrastet werden. In einer Ausführung kann das Anzeigeelement, insbesondere durch das Stellmittel, in die erste, zweite, dritte oder vierten Stellung vorgespannt sein, so dass es ein Verstellen in diese Stellung begünstigt, insbesondere bei Lösen einer Verriegelung selbsttätig bewirkt.
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In einer Ausführung weist ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, eine hier erläuterte Anzeigevorrichtung auf. Diese kann insbesondere zum Anzeigen von Navigations-, Bordcomputer-, Unterhaltungs- und/oder Telekommunikationssysteminformationen oder dergleichen vorgesehen bzw. ausgebildet sein.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird, insbesondere durch ein Erfassungsmittel, eine Stellung des Anzeigeelements erfasst, und, insbesondere durch ein Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel, in Abhängigkeit von der erfassten Stellung des Anzeigeelements wenigstens ein Anzeigebereich aktiviert und/oder wenigstens ein (anderer) Anzeigebereich deaktiviert.
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Insbesondere kann das Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel den ersten Anzeigebereich aktivieren und/oder den zweiten und/oder dritten Anzeigebereich deaktivieren, wenn es erfasst, dass das Anzeigeelement in der ersten Stellung ist oder in diese verstellt wird, den zweiten Anzeigebereich aktivieren und den ersten und/oder dritten Anzeigebereich deaktivieren, wenn es erfasst, dass das Anzeigeelement in der zweiten Stellung ist oder in diese verstellt wird, den zweiten und dritten Anzeigebereich aktivieren und den ersten Anzeigebereich deaktivieren, wenn es erfasst, dass das Anzeigeelement in der dritten Stellung ist oder in diese verstellt wird, und/oder den ersten und den zweiten und/oder dritten Anzeigebereich deaktivieren, wenn es erfasst, dass das Anzeigeelement in der vierten Stellung ist oder in diese verstellt wird, bzw. programmtechnisch hierzu eingerichtet sein.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 eine Anzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einem Schnitt längs einer Kanallängsrichtung, wobei ein Anzeigeelement sich in einer ersten Stellung befindet;
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2 die Anzeigevorrichtung der 1, wobei das Anzeigeelement sich in einer zweiten Stellung befindet;
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3 die Anzeigevorrichtung der 1, wobei das Anzeigeelement sich in einer dritten Stellung befindet;
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4 die Anzeigevorrichtung der 1, wobei das Anzeigeelement sich in einer vierten Stellung befindet; und
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5 ein Verfahren nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine Anzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einem Schnitt längs einer Kanallängsrichtung.
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Die Anzeigevorrichtung weist ein Gehäuse 1 mit einem ein- und austrittsseitig gegensinnig gekrümmten, Z-artigen Kanal 2 auf, in dem ein Anzeigeelement in Form eines beleuchteten und durch einen Finger betätigbaren Bildschirms in Form einer biegsamen Aktivmatrix-OLED („Active Matrix Organic Light Emitting Diode”, (Super)-AMOLED) 3 in Kanallängsrichtung verschiebbar angeordnet ist.
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Hierzu weist die Anzeigevorrichtung ein Stellmittel zum Verschieben des Anzeigeelements 3 in dem Kanal 2 mit einem manuell in einer Führung 50 verschiebbaren Stellglied 51 auf, das über Zahnräder 52–54 zwei Reibbänder 55, 56 verstellt, die ihrerseits reibschlüssig mit dem Anzeigeelement 3 wirkverbunden sind und dieses in Kanallängsrichtung verschieben. In einer nicht dargestellten Abwandlung kann das Anzeigeelement 3 zusätzlich oder alternativ auch durch einen Aktuator verschoben werden.
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Durch das Stellglied 51 (oder den nicht dargestellten Aktuator) kann das Anzeigeelement 3 in eine in 1 dargestellte erste Stellung, von dieser in eine in 4 dargestellte vierte Stellung, von dieser in eine in 2 dargestellte zweite Stellung und von dieser in eine in 3 dargestellte dritte Stellung verstellt werden und umgekehrt. In der ersten, zweiten, dritten und vierten Stellung ist das Anzeigeelement 3 reibschlüssig fixiert, so dass es nur aktiv unter Überwinden dieses Reibschlusses in eine andere der Stellungen verstellt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann das Stellglied 51 in der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Stellung an der Führung 50 verrasten, sodass das Anzeigeelement 3 nur aktiv unter Lösen dieses Rastschlusses in eine andere der Stellungen verstellt werden kann.
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In der ersten Stellung (1) steht wenigstens im Wesentlichen nur ein erster, unterer Anzeigebereich 10 des Anzeigeelements 3 aus einer in 1 linken, unteren Kanalöffnung aus dem Kanal 2 hervor, in der zweiten Stellung (2) steht wenigstens im Wesentlichen nur ein zweiter, oberer Anzeigebereich 20 des Anzeigeelements 3 aus einer in 2 rechten, oberen Kanalöffnung aus dem Kanal 2 hervor, in der dritten Stellung (3) stehen wenigstens im Wesentlichen nur der zweite Anzeigebereich 20 und ein zwischen dem ersten und zweiten Anzeigebereich 10, 20 angeordneter und an den zweiten Anzeigebereich 20 nahtlos anschließender dritter Anzeigebereich 30 des Anzeigeelements 3, die zusammen einen gemeinsamen vierten Anzeigebereich 20 + 30 bilden, aus der in 2 rechten, oberen Kanalöffnung aus dem Kanal 2 hervor, in der vierten Stellung (4) sind der erste Anzeigebereich 10, der daran anschließende dritte Anzeigebereich 30 der daran anschließende zweite Anzeigebereich 20, wenigstens im Wesentlichen, in dem Kanal 2 aufgenommen.
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Beim Verstellen in die zweite oder dritte Stellung (vgl. Figurenfolge 4 → 2 → 3) fährt das Anzeigeelement 3 einen Träger 4 formschlüssig aus, der aufgrund seiner in Einbaulage zur Gravitationsrichtung schrägen Führung durch sein Eigengewicht gravitationsbelastet entgegen der Ausstellrichtung vorgespannt ist, d. h. in 2, 3 nach links unten einzufahren sucht.
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5 zeigt ein Verfahren nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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Ein Erfassungsmittel in Form eines Sensors 6 erfasst, ob sich das Anzeigeelement 3 in der ersten (5: „I”), zweiten (5: „II”) oder dritten Stellung (5: „III”) befindet. Wird das Anzeigeelement 3 in keiner dieser drei Stellungen erfasst, erfasst das Erfassungsmittel 6, dass sich das Anzeigeelement 3 in der vierten Stellung (5: „IV”) befindet. Das Erfassungsmittel 6 informiert ein Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel 7 über die aktuell erfasste Stellung.
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Wenn das Erfassungsmittel 6 erfasst, dass sich das Anzeigeelement 3 aktuell in der ersten Stellung befindet (5: „I? Y”), aktiviert das Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel 7 den ersten Anzeigebereich 10 und deaktiviert den zweiten und dritten Anzeigebereich 20, 30 (5: „10”). Insbesondere zeigt es nur im ersten Anzeigebereich 10 Informationen an und/oder erfasst Berührungen in diesem Bereich als Informationseingabe. In einer Ausführung zeigt es im ersten Anzeigebereich 10 ein Eingabebedienfeld, durch dessen Berührung der Fahrer ein Navigations-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationssystem, einen Bordcomputer oder dergleichen (nicht dargestellt) bedienen kann.
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Wenn das Erfassungsmittel 6 erfasst, dass sich das Anzeigeelement 3 aktuell in der zweiten Stellung befindet (5: „II? Y”), aktiviert das Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel 7 den zweiten Anzeigebereich 20 und deaktiviert den ersten und dritten Anzeigebereich 10, 30 (5: „20”). Insbesondere zeigt es nur im zweiten Anzeigebereich 20 Informationen an und/oder erfasst Berührungen in diesem Bereich als Informationseingabe. In einer Ausführung zeigt es im zweiten Anzeigebereich 20 eine reduzierte Auswahl einer Anzeige eines Navigations-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationssystems, eines Bordcomputers oder dergleichen, beispielsweise nur Richtungspfeile, einen gewählten Radiosender, eingehende Anrufe oder dergleichen.
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Wenn das Erfassungsmittel 6 erfasst, dass sich das Anzeigeelement 3 aktuell in der dritten Stellung befindet (5: „III? Y”), aktiviert das Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel 7 den zweiten und dritten Anzeigebereich 20 + 30 gemeinsam und deaktiviert den ersten Anzeigebereich 10 (5: „20 + 30”). Insbesondere zeigt es in dem durch den zweiten und dritten Anzeigebereich gemeinsam gebildeten vierten Anzeigebereich 20 + 30 Informationen an und/oder erfasst Berührungen in diesem Bereich als Informationseingabe. In einer Ausführung zeigt es im vierten Anzeigebereich 20 + 30 eine erweitere Auswahl einer Anzeige eines Navigations-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationssystems, eines Bordcomputers oder dergleichen, beispielsweise Richtungspfeile und eine Landkarte, einen gewählten Radiosender und zusätzliche Radioprogramminformationen, eingehende Anrufe und zuletzt gewählte Telefonnummern oder dergleichen.
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Wenn das Erfassungsmittel 6 erfasst, dass sich das Anzeigeelement 3 aktuell in der vierten Stellung befindet (5: „I? N” und „II? N” und „III? N”), deaktiviert das Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel 7 den ersten, zweiten und dritten Anzeigebereich (5: „ ”). Insbesondere zeigt es in keinem Anzeigebereich Informationen an und/oder erfasst Berührungen in diesem Bereich als Informationseingabe.
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Will der Fahrer das Navigations-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationssystem, den Bordcomputer oder dergleichen bedienen, schiebt er durch Betätigen des Stellgliedes 51 das Anzeigeelement 3 in die erste Stellung. In dieser ist der als Touchscreen fungierende erste Anzeigebereich 10 ergonomisch gut zugänglich.
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Will der Fahrer stattdessen nur Informationen von dem Navigations-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationssystem, dem Bordcomputer oder dergleichen, schiebt er durch Betätigen des Stellgliedes 51 das Anzeigeelement 3 in die dritte Stellung. In dieser ist der vierte Anzeigebereich 20 + 30, auf dem diese Informationen angezeigt werden, im Sichtfeld des Fahrers, ohne dass dieser den Blick von der Straße abwenden muss.
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Bei Nachfahrten kann der Fahrer durch Betätigen des Stellgliedes 51 das Anzeigeelement 3 in die zweite Stellung schieben. In dieser hat er die essentiellen Informationen von dem Navigations-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationssystem, dem Bordcomputer oder dergleichen weiterhin im Sichtfeld, ohne dass dieser den Blick von der Straße abwenden muss. Zugleich wird eine Störung der Nachtsicht durch das beleuchtete Anzeigeelement minimiert, da nur noch der kleinere zweite Anzeigebereich 20 aus dem Kanal 2 hervorsteht.
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Bei Nichtgebrauch kann der Fahrer durch Betätigen des Stellgliedes 51 das Anzeigeelement 3 in die vierte Stellung schieben, in der es vor Umwelteinflüssen, Fehlbedienungen etc. geschützt ist.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Gehäuse |
2 | Kanal |
3 | AMOLED (Anzeigeelement) |
4 | Träger |
50 | Führung (Stellmittel) |
51 | Stellglied (Stellmittel) |
52–54 | Zahnrad (Stellmittel) |
55, 56 | Reibband (Stellmittel) |
6 | Erfassungsmittel |
7 | Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsmittel |
10 | Erster Anzeigebereich |
20 | Zweiter Anzeigebereich |
30 | Dritter Anzeigebereich |
20 + 30 | Vierter Anzeigebereich |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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