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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer Offenend-Spinnvorrichtung zum Fertigen eines Fadens, einer Spulvorrichtung, zum Herstellen einer Kreuzspule sowie einem Garnreiniger, zum Überwachen der Querdimension oder Masse eines Fadens, wobei die Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Auflösewalze ausgestattet ist, die einen elektromotorischen Einzelantrieb aufweist, sowie eine Offenend-Rotorspinnmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
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Offenend-Rotorspinnmaschinen sind seit langem bekannt und bestehen in der Regel aus einer Vielzahl von in Reihe nebeneinander angeordneten, gleichartigen Arbeitsstellen. Jede dieser Arbeitsstellen verfügt sowohl über eine Spinn- als auch eine Spulvorrichtung, an denen das in einer Spinnkanne vorgelegte Faserband zu einem Garn versponnen und zu einer Kreuzspule aufgewickelt wird.
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Dazu wird das vorgelegte Faserband mittels eines Faserbandeinzugszylinders der Auflösewalze zugeführt, die mit ihrer Garnitur das Faserband in Einzelfasern auflöst und zum Faserkanal der Spinnbox transportiert. Unterstützt wird der Fasertransport durch den im Rotorgehäuse bestehenden Unterdruck, der im Faserkanal einen Luftstrom erzeugt, die Fasern aus der Auflösegarnitur löst und über den so genannten Kanalplattenadapter gezielt in den Rotor befördert. Durch die Zentrifugalkraft rutschen die Fasern in die Sammelnut des Rotors, werden dort entsprechend der eingestellten Garnfeinheit gesammelt, durch die Abzugsdüse hindurch in der Rotordrehachse abgezogen und so zu einem Garn verdreht und aufgewickelt.
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Jede dieser Arbeitsstellen verfügt über verschiedene Fadenhandhabungs- respektive Fadenüberwachungseinrichtungen, sowie über einen Arbeitsstellenrechner, der mit den Fadenhandhabungs- respektive Fadenüberwachungseinrichtungen in Verbindung steht. Die einzelnen Arbeitsstellenrechner sind ihrerseits, vorzugsweise über eine Busleitung, an die Zentralsteuereinheit der Offenend-Rotorspinnmaschine angeschlossen.
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Bei der Herstellung von Garn wird üblicherweise eine möglichst hohe Gleichmäßigkeit des Garns in engen Toleranzen sowie ein Garn ohne sichtbare Fehler, wie es untolerierbare Dick- oder Dünnstellen im Garn sind, angestrebt. Um dieses zu erreichen, werden Garnreiniger eingesetzt, die beispielsweise den Durchmesser des Garns fortlaufend mit einem berührungslos arbeitenden Messkopf überwachen. Wird aufgrund der Überschreitung von als Reinigungsgrenzen bezeichneten Grenzwerten ein untolerierbarer Fehler detektiert, wird der Fehler aus dem Garn herausgeschnitten, das Garnende wieder mit dem Faserring im Rotor verbunden und der Produktionsvorgang fortgesetzt.
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Durch die
DE 100 20 665 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine bekannt. Der Faden wird durch einen Garnreiniger kontinuierlich auf Fehler überprüft. Festgestellte Garnfehler werden ausgereinigt. Das bedeutet, sobald der Garnreiniger eine Dick- oder Dünnstelle feststellt, wird eine Fadentrenneinrichtung initiiert, so dass ein kontrollierter Fadenschnitt erfolgt. Um zu vermeiden, dass eine unverhältnismäßig viele Fadenverbindungen aufweisende Fadenmenge auf die Kreuzspule aufgewickelt wird, werden die Fadenverbindungsvorgänge gezählt und bei Überschreiten eines Grenzwertes die betreffende Fadenmenge abgewickelt und entsorgt. Auf diese Weise wird eine Kreuzspule hergestellt, die eine bestimmte, einstellbare und tolerierbare Anzahl von Fadenverbindungen aufweist.
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Eine weitere Möglichkeit, die Qualität eines Fadens respektive die Anzahl der Fadenbrüche positiv zu beeinflussen, wird durch die
DE 10 2007 053 711 A1 offenbart. Da ein fehlendes Faserband in der Auflösewalze zu Fadenbrüchen führt, wird der Motorstrom für den elektromotorischen Einzelantrieb der Auflösewalze überwacht und aus dem gemessenen Wert der Leistungsaufnahme dieses Antriebes auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Faserbandes im Bereich der Auflösewalze geschlossen. Bei Nichtvorhandensein des Faserbandes wird die entsprechende Arbeitsstelle stillgesetzt, so dass der Bediener erkennt, dass an dieser Arbeitsstelle Handlungsbedarf besteht.
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Nachteilig an den Verfahren gemäß dem Stand der Technik ist, dass beide Verfahren weder einen sicheren Rückschluss auf die Gleichmäßigkeit des vorgelegten Faserbandes noch auf die Qualität der Streckenregulierung in der Spinnereivorbereitung zulassen.
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Die Streckenregulierung ist eine der Offenend-Rotorspinnmaschine vorgeschaltete Streckenpassage zur Vergleichmäßigung der Faserbänder, in der mehrere Faserbänder dubliert und verzogen werden, um sie dann letztlich der Offenend-Rotorspinnmaschine vorzulegen. Da in der Spinnvorrichtung selbst keine Vergleichmäßigung des Faserbandes mehr erfolgt, ist es umso entscheidender, der Spinnvorrichtung ein gleichmäßiges Faserband vorzulegen, um dann ein gleichmäßiges Garn zu erhalten.
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Werden vom Garnreiniger Fehlerstellen entdeckt, so kann nur bedingt eine Aussage getroffen werden, ob die Ursache ein ungleichmäßiges Faserband oder beispielsweise ein verschmutzter Rotor oder ein nicht ordnungsgemäß laufender Faserbandeinzugszylinder ist. Rotor- und Einzugsfehler haben kurze Fehlerlängen. Hingegen erstrecken sich auf Grund des zum Teil sehr großen Verzugs vom Faserband zum Garn Faserbandfehler über sehr große Garnlängen und erschweren damit die Ermittlung von Faserbandschwankungen durch den Reiniger. Hinzu kommt, dass die Durchmesserabweichung des Garns sehr gering ist, nämlich wegen des quadratischen Zusammenhangs zwischen Garnmasse und Garndurchmesser.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren vorzuschlagen, das einen Rückschluss sowohl auf die Gleichmäßigkeit des Faserbandes als auch auf die Streckenregulierung der Spinnereivorbereitung ermöglicht, sowie eine Offenend-Rotorspinnmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 für ein Verfahren sowie durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 7 für eine Offenend-Rotorspinnmaschine gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Leistungsaufnahme des Antriebes der Auflösewalze ständig gemessen wird und dass das Signal des Garnreinigers und die Leistungsaufnahme der Auflösewalze miteinander verknüpft werden, um eine Aussage bezüglich der Schwankungen der Querdimension oder Masse des von der Arbeitsstelle verarbeiteten Faserbandes zu erhalten.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die Verknüpfung beider Signale nun eine zuverlässige Aussage bezüglich der Gleichmäßigkeit des Faserbandes getroffen werden kann und Spinnkannen mit zu ungleichmäßigem Faserband ausgetauscht werden können. Beide Signale werden auch durch andere Faktoren beeinflusst, so dass die Signale, wenn sie getrennt ausgewertet werden, keine eindeutigen Rückschlüsse auf Faserbandschwankungen zulassen.
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Einzelsignale, die sonst nur innerhalb des Rauschpegels wahrnehmbar sind, werden durch Verknüpfen, zum Beispiel Multiplizieren, so verstärkt, dass sie als Abweichung erkannt werden.
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Übersteigt die Ungleichmäßigkeit des Faserbandes einen Grenzwert, so ist das ein Hinweis darauf, dass die Streckenpassage genauer eingestellt respektive die Streckenregulierung nachgestellt werden muss.
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Der Garnreiniger beruht entweder auf einem optischen oder kapazitiven Messverfahren. Nach dem optischen Verfahren wird der Garndurchmesser erfasst, während nach dem kapazitiven Verfahren die Garnmasse detektiert wird.
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Die Leistungsaufnahme des Antriebs der Auflösewalze hingegen ist abhängig von der Faseranzahl, der Faserfeinheit, der Stapellänge der Fasern, der Faserart und der Faserbandnummer. Treten diesbezüglich Schwankungen im Faserband auf, so ändert sich die Leistungsaufnahme dementsprechend.
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Die Messwerte des Garnreinigers werden mit den Messwerten der Leistungsaufnahme verknüpft und von den auf diese Weise erhaltenen Resultaten wird eine aus der Dicke oder Masse abgeleitete statistische Größe berechnet. Diese statistische Größe kann beispielsweise der Variationskoeffizient sein. Der Variationskoeffizient als Indikator für die Gleichmäßigkeit der Einzelwerte gibt die relative Schwankung der Einzelwerte um den Mittelwert an.
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Weist das Faserband beispielsweise eine Verdickung auf, gelangen überdurchschnittlich viel Fasern in die Auflösewalze und die Leistungsaufnahme des Antriebes für die Auflösewalze steigt. Das aus diesem Abschnitt gesponnene Garn läuft durch den Garnreiniger, der eine Durchmesserzunahme respektive eine Dickstelle detektiert.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben, die beschreibt, dass bei Faserbandschwankungen, die einen vorgegebenen Wert überschreiten, ein Signal ausgegeben wird.
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Wenn die Ungleichmäßigkeit des Faserbandes einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, wird an der betreffenden Arbeitsstelle ein Warnsignal ausgegeben. Wird der Grenzwert beispielsweise relativ niedrig gewählt, so weist das Warnsignal darauf hin, dass sich die Gleichmäßigkeit des Faserbandes in einem Grenzbereich befindet. Wird der Grenzwert hingegen relativ hoch eingestellt, so wird die betreffende Arbeitsstelle bei Überschreitung stillgesetzt.
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Denkbar im Rahmen der Erfindung ist auch die Einstellung von beispielsweise zwei Grenzwerten. Wird der erste, ein niedrig gewählter Grenzwert überschritten, erfolgt ein Warnsignal und erst bei Überschreitung eines zweiten, höher eingestellten Grenzwertes wird die betreffende Arbeitsstelle blockiert.
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Das Stillsetzen einer Arbeitsstelle aufgrund zu hoher Faserbandschwankungen zeigt dem Bedienpersonal an, dass an dieser Arbeitsstelle das Vorlagenmaterial ausgetauscht werden muss (Anspruch 3).
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In weiteren, bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, wie in den Ansprüchen 4 und 5 beschrieben, erfolgt die Verarbeitung der beiden Signale entweder lokal durch den Arbeitsstellenrechner oder zentral durch die Zentralsteuereinheit.
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Die Verknüpfung der beiden Signale, die Berechnung der Ungleichmäßigkeit, zum Beispiel des Variationskoeffizienten, sowie die aufgrund dessen gegebenenfalls erforderliche Steuerung kann entweder durch den Arbeitsstellenrechner oder die Zentralsteuereinheit erfolgen.
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Insbesondere wird, wie in Anspruch 6 dargelegt, das Signal des Garnreinigers und die Leistungsaufnahme der Auflösewalze zeitversetzt miteinander verknüpft, wobei die Zeitdifferenz der Zeitspanne entspricht, die die die Auflösewalze passierenden Fasern bis zum Garnreiniger benötigen, so dass die unterschiedlichen Messungen das gleiche Fadenstück betreffen.
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In der Praxis ist es allerdings üblich, diese Zeitspanne zu vernachlässigen und beide Signale nahezu als zeitgleich zu betrachten, da nur wenige Millisekunden zwischen der Erfassung der Leistungsaufnahme der Auflösewalze und der Messung des gesponnenen Fadens durch den Garnreiniger liegen. Hintergrund sind einerseits die sehr hohen Produktionsgeschwindigkeiten der Offenend-Rotorspinnmaschine: eine Auflösewalze beispielsweise läuft mit 8000 min–1, während das Garn aus dem Rotor mit 100 m·min–1 bis 300 m·min–1 abgezogen wird. Andererseits erstrecken sich Faserbandschwankungen in der Regel nicht nur über wenige Millimeter, sondern sind mindestens einige Zentimeter lang, meistens sogar über 50 Meter bis 1000 Meter, so dass trotz Vernachlässigung der Zeitdifferenz keine Faserbandschwankungen unentdeckt bleiben.
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Gemäß dem Vorrichtungsanspruch 7 weist jede Arbeitsstelle eine Einrichtung auf, die das Signal des Garnreinigers sowie das Signal der Leistungsaufnahme der Auflösewalze erfasst und an eine Steuereinrichtung weiterleitet, wobei die Steuereinrichtung zur Verknüpfung der Signale und dem Vergleich mit einem vorgegebenen Grenzwert ausgebildet ist, um bei Überschreiten des Grenzwertes ein Signal auszugeben.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, die Garnqualität zu optimieren, indem Faserbandschwankungen erfasst werden und gegebenenfalls, bei zu hoher Ungleichmäßigkeit eine Warnung oder Blockierung für die betreffende Arbeitsstelle erfolgt. So kann nicht nur zu ungleichmäßiges Faserband schnell identifiziert und ausgetauscht werden, sondern auch eine Aussage bezüglich der Qualität der Streckenregulierung erfolgen. Übersteigen die Faserbandschwankungen einen bestimmten Bereich, so ist das ein Indiz dafür, dass die Streckenregulierung überprüft und nachgestellt werden muss.
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Die Erfindung ermöglicht es nicht nur, unmittelbar die Garnqualität zu optimieren, indem Faserbandschwankungen eines jeden vorgelegten Faserbandes an jeder Arbeitsstelle detektiert werden, sondern auch mittelbar, da nötigenfalls regulierend auf die Streckwerkspassage in der Spinnereivorbereitung eingewirkt werden kann.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen
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1 in Vorderansicht eine Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer Vielzahl autarker Arbeitsstellen;
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2 eine Arbeitsstelle in Vorderansicht und in einem größeren Maßstab;
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3 eine etwas detailliertere Seitenansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung.
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Die 1 zeigt schematisch in Vorderansicht eine Offenend-Rotorspinnmaschine 1. Die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 weist eine Vielzahl zwischen zwei Endgestellen 2 und 3 angeordneten, weitestgehend autarken Arbeitsstellen 4 auf. Die Endgestelle 2, 3 dieser Offenend-Rotorspinnmaschine 1 sind, wie bekannt und daher nicht näher dargestellt, über durchgehende Ver- und Entsorgungskanäle verbunden, beispielsweise einen Unterdruckkanal zur Versorgung der im Bereich der Arbeitsstellen 4 angeordneten Spinnvorrichtungen 5 mit Spinnunterdruck, einen Elektronikkanal für ein Bussystem 13 sowie einen Kabelkanal zur Versorgung der Arbeitsstellen 4 mit elektrischer Energie. An diesen Ver- und Entsorgungskanälen sind über Arbeitsstellengehäuse 6 die Garnbildungs- und Wickeleinrichtungen der Arbeitsstellen 4 festgelegt.
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Die lösbar an den Ver- und Entsorgungskanälen angeordneten Arbeitsstellengehäuse 6 weisen beispielsweise jeweils eine Spinnvorrichtung 5, eine Spulvorrichtung 7 sowie eine arbeitsstelleneigene Steuereinrichtung, den so genannten Arbeitsstellenrechner 8, auf.
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Im Endgestell 3 ist eine textilmaschineneigene Unterdruckquelle 9 angeordnet, während in das Endgestell 2 eine (nicht dargestellte) elektrische Energieversorgung sowie eine Zentralsteuereinheit 10 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 integriert ist.
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Die Zentralsteuereinheit 10, die über eine Rechnereinrichtung 12 mit einem Speicher 20 verfügt, ist mit den Steuereinrichtungen 8 der einzelnen Arbeitsstellen 4 über ein Bussystem 13 oder dergleichen verbunden. Die Zentralsteuereinheit 10 weist weiter eine Bedieneinheit 17 auf. Mittels der Bedieneinheit 17 ist es möglich, Parameter, die zur Steuerung der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 und der Arbeitsstellen 4 erforderlich sind, einzugeben und anzuzeigen. Dazu weist die Bedieneinheit 17 eine als Tastatur ausgebildete Einrichtung 11 zur Eingabe der Parameter auf und ein als Bildschirm ausgebildetes Anzeigemittel 19. Der Bildschirm 19 kann auch als Touchscreen ausgebildet sein und damit zusätzlich Eingabefunktion übernehmen. Ein solcher Touchscreen bietet sich vor allem an, um eine Auswahl innerhalb eines Menüs vorzunehmen. Die eingegebenen Parameter werden im Speicher 20 der Rechnereinrichtung 12 hinterlegt. Weiter enthält der Speicher 20 Informationen, welche Parameter bei einer bestimmten Art der Änderung der Arbeitsweise der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 einzustellen sind. Dazu werden Gruppen von Parametern den Arten der Änderung der Arbeitsweise zugeordnet.
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Wie aus 1 ersichtlich, wird auf den zahlreichen Arbeitsstellen 4 jeweils mittels der Spinnvorrichtung 5 ein Faserband 14, das in Spinnkannen 15 bevorratet ist, in Reihe nebeneinander unterhalb der Arbeitsstellen 4 positioniert, zu einem Faden 16 gesponnen, der anschließend in der Spulvorrichtung 7 zu einer Kreuzspule 18 aufgewickelt wird.
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Die 2 zeigt in Vorderansicht und in einem größeren Maßstab eine der autarken Arbeitsstellen 4 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 während des Spinnprozesses. Das heißt, in der Offenend-Spinnvorrichtung 5 wird ein über die Faserbandeinzugswalze 21 eingespeistes Faserband 14 zu einem fertigen Faden 16 gesponnen, der durch die Fadenabzugseinrichtung 22 abgezogen wird.
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Der fertige Faden 16 tangiert auf seinem Weg zur Kreuzspule 8 das Anspinnorgan 23, den Fadenreiniger 24, den Fadenspanner 25 sowie die Paraffiniereinrichtung 26, bevor er, durch die Fadenchangiereinrichtung 27 traversiert, auf die Kreuzspule 18 aufläuft.
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Die Kreuzspule 18 ist dabei in einem Spulenrahmen 28 frei drehbar gehaltert und wird durch eine einzelmotorisch angetriebene Antriebstrommel 29 rotatorisch beaufschlagt.
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Die Saugdüse 30 der Arbeitsstelle 4 ist mittels ihres Schrittmotors 31 definiert zwischen einer Fadenaufnahmestellung, in der die Mündung der Saugdüse 30 im Bereich der im Spulenrahmen 28 gehalterten Kreuzspule 18 positioniert ist, einer Fadenübergabestellung im Bereich der Spinnvorrichtung 5 sowie einer Ruhestellung 32 verschwenkbar. Die Saugdüse 30 ist während des Spinnprozesses in der Ruhestellung 32 positioniert und wird dabei durch eine Arretiereinrichtung 33 zuverlässig fixiert.
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Die 3 zeigt in Seitenansicht sowie in einem größeren Maßstab, teilweise im Schnitt, eine Offenend-Spinnvorrichtung 5 einer Arbeitsstelle 4.
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Derartige Offenend-Spinnvorrichtungen 5 verfügen beispielsweise über einen einzelmotorisch angetriebenen Spinnrotor 34, dessen Rotortasse 35 während des Spinnbetriebes mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse 36 umläuft, das während des Spinnbetriebes nach vorne durch ein Deckelelement 37 verschlossen ist, welches über eine Pneumatikleitung 38 an eine Unterdruckquelle 39 angeschlossen ist, die den zum Spinnen notwendigen Unterdruck im Rotorgehäuse 36 bereitstellt. Das Deckelelement 37, das das Rotorgehäuse 36 während des Spinnbetriebes verschließt, ist um eine Schwenkachse 40 begrenzt drehbar gelagert, so dass der stillstehende Spinnrotor 34 bei Bedarf zugängig ist.
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Der elektromotorische Einzelantrieb 41 des Spinnrotors 34 ist an die Energieversorgung 42 der betreffenden Textilmaschine angeschlossen und definiert antreibbar.
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Der elektromagnetische Einzelantrieb 41 ist zu diesem Zweck über wenigstens eine Signalleitung 43 mit einer Steuereinrichtung 44 verbunden.
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In Höhe des Spinnrotors 34 ist in das Deckelelement 37 außerdem, auswechselbar, ein sogenannter Kanalplattenadapter 45 eingelassen, an den sich ein Fadenabzugsröhrchen 46 anschließt.
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Des Weiteren weist das Deckelelement 37 ein Auflösewalzengehäuse 47 einer insgesamt mit der Bezugszahl 48 gekennzeichneten Faserbandauflöseeinrichtung auf.
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Im Auflösewalzengehäuse 47 ist, wie üblich, rotierbar eine Auflösewalze 49 gelagert, die mit ihrem Lagerschaft in einer rückseitigen Lagerkonsole des Auflösewalzengehäuses 47 festgelegt ist.
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Die Auflösewalze 49 wird durch einen elektromotorischen Einzelantrieb 50, der zum Beispiel als Außenläufer ausgebildet ist, angetrieben.
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Im Auflösewalzengehäuse 47 ist außerdem drehbar eine Faserbandeinzugswalze 21 gelagert, die durch einen Antrieb 51, vorzugsweise einen Schrittmotor, elektromotorisch beaufschlagbar ist. Auch der Antrieb 51 ist an die Energieversorgung 42 der Textilmaschine und an die Steuereinrichtung 44 angeschlossen.
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Die Faserbandeinzugswalze 21 fördert das Faserband 14 in den Bereich der Auflösewalze 49, die das Faserband 14 in Einzelfasern auskämmt. Kontinuierlich wird dabei die Leistungsaufnahme des Antriebes 50 der Auflösewalze 49 erfasst und dieser Wert an die Steuereinrichtung 44 weitergeleitet. Da verschiedene Möglichkeiten, die Leistungsaufnahme zu erfassen, bereits zum Stand der Technik gehören, wird hier auf eine nähere Erläuterung verzichtet. Die Einzelfasern werden anschließend, wie bekannt, durch die Auflösewalze 49 sowie eine im Auflösewalzengehäuse 47 mit der Auflösewalze 49 rotierende Luftströmung in den Bereich eines Faserleitkanals 52 befördert und über den Faserleitkanal 52 in den Spinnrotor 34 eingespeist. Über das Fadenabzugsröhrchen 46 wird das gesponnene Garn aus dem Spinnrotor abgezogen und auf eine Kreuzspule 18 aufgewickelt, wobei das Garn kurz nach Verlassen der Spinnvorrichtung 5 den Fadenreiniger 24 durchläuft. Das durch den Fadenreiniger 24 ermittelte Signal wird ebenfalls an die Steuereinrichtung 44 weitergeleitet. Diese Steuereinrichtung 44 übermittelt die Signale an den Arbeitsstellenrechner 8, der daraufhin die Signale miteinander verknüpft, den Variationskoeffizient berechnet und diesen mit einem Grenzwert vergleicht. Bei Überschreitung des Grenzwertes setzt der Arbeitsstellenrechner 8 die Arbeitsstelle 4 still. Dem Bedienpersonal wird so auf eine unkomplizierte Weise angezeigt, dass die Spinnkanne 15 mit dem vorgelegten Faserband 14 ausgewechselt werden muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10020665 A1 [0006]
- DE 102007053711 A1 [0007]