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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenendspinnvorrichtung mit einem Spinnboxgehäuse und mit einer um eine Schwenkachse schwenkbar mit dem Spinnboxgehäuse verbundenen Auflöseeinheit. Das Spinnboxgehäuse kann durch Verschwenken der Auflöseeinheit geöffnet und wieder verschlossen werden. Die Offenendspinnvorrichtung beinhaltet weiterhin von dem Spinnboxgehäuse zu der Auflöseeinheit verlaufende, pneumatische Versorgungsleitungen sowie eine in die Versorgungsleitungen geschaltete Kupplungseinrichtung, welche durch das Verschwenken der Auflöseeinheit betätigbar ist. Die Kupplungseinrichtung weist zwei Kupplungselemente auf.
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Bei Offenendspinnvorrichtungen ist es üblich, das Rotorgehäuse, in welchem ein Spinnrotor umläuft, mit einem Auflösegehäuse, welches zumindest im Betrieb der Offenendspinnvorrichtung eine Auflösewalze aufnimmt, zu einem Spinnboxgehäuse zu kombinieren. Dabei sind üblicherweise Komponenten der Offenendspinnvorrichtung, insbesondere eine Speisevorrichtung und eine Auflösevorrichtung, zu einer Auflöseeinheit kombiniert, welche schwenkbar an dem Spinnboxgehäuse angeordnet ist und dieses verschließt. Zum Öffnen des Spinnboxgehäuses wird die schwenkbare Auflöseeinheit von dem Spinnboxgehäuse weggeschwenkt. Die Auflöseeinheit beinhaltet dabei zugleich ein Deckelelement zum Verschließen des in dem Spinnboxgehäuse enthaltenen Rotorgehäuses. Bei sogenannten autonomen Spinnstellen, bei denen zumindest ein Teil der Komponenten durch Einzelantriebe angetrieben wird und zumindest ein Teil der erforderlichen Wartungsarbeiten wie beispielsweise Rotorreinigung, Fadenansetzen und dgl. durch spinnenstelleneigene Vorrichtungen durchgeführt werden, ergeben sich bei einer solchen schwenkbaren Auflöseeinheit jedoch Probleme. So müssen zusätzliche Baugruppen für die Wartung und Steuerung in den einzelnen Spinnstellen und auch an der schwenkbaren Auflöseeinheit untergebracht werden, die mit Druckluft und Strom versorgt werden müssen. Der Zugang zu den jeweiligen Komponenten und deren Austauschbarkeit muss dabei gewährleistet sein.
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Die
EP 1 188 850 A2 schlägt daher vor, die Auflöseeinheit nicht mehr schwenkbar, sondern linear verschiebbar an dem Spinnboxgehäuse zu befestigen. Die Spinnvorrichtung soll hierdurch besser zugänglich und reparaturfreundlicher sein. Um beim Öffnen des Spinnboxgehäuses durch lineares Verschieben der Auflöseeinheit die Stromversorgung zu unterbrechen und Gefahren durch laufende Bauteile zu minimieren, wird während der linearen Verschiebung der Auflöseeinheit zugleich ein Schlüsselschalter betätigt, der die Stromversorgung unterbricht. Um die Auflöseeinheit vollständig aus der Spinnstelle auszubauen, kann diese nach dem linearen Ausziehen zusätzlich noch von der Linearführung abgeschwenkt und entnommen werden. Hierzu ist eine Kupplungsvorrichtung zwischen der abnehmbaren Auflöseeinheit und der Linearführung vorgesehen. Die Vorrichtung der
EP 1 188 850 A2 mit der Linearführung und dem Schwenkmechanismus ist vergleichsweise aufwändig. Zudem muss bei Montage der Auflöseeinheit an die Anschlusskonsole auf eine exakte Ausrichtung der Teile der Kupplungsvorrichtung zueinander geachtet werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Offenendspinnvorrichtung mit einer einfach und sicher betätigbaren Kupplungsvorrichtung vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorgesehen ist, dass die Kupplungseinrichtung ein erstes Kupplungselement aufweist, welches mit dem Spinnboxgehäuse verbunden ist, und ein zweites Kupplungselement, welches mit der Auflöseeinheit verbunden ist. Dabei weist eines der beiden Kupplungselemente eine konvex gerundete Kontaktfläche auf und das andere der beiden Kupplungselemente eine komplementär zu der konvex gerundeten Kontaktfläche ausgebildete, konkav gerundete Kontaktfläche. Durch die konvex bzw. konkav gerundeten Kontaktflächen können beim Schließen des Spinnboxgehäuses durch Verschwenken der Auflöseeinheit die beiden Kupplungselemente ebenfalls ineinander eingeschwenkt werden, wodurch eine besonders gute Ausrichtung der beiden Kupplungselemente zueinander und ein passgenauer Kontakt der beiden Kupplungselemente gewährleistet werden kann. Vorteilhaft ist dabei auch, dass lediglich eine einzige Kupplungsvorrichtung sowohl für das Öffnen und Verschließen des Spinnboxgehäuses als auch für die Entnahme der Auflöseeinheit von der Offenendspinnvorrichtung erforderlich ist.
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Vorteilhaft ist es dabei, wenn wenigstens eines der beiden Kupplungselemente schwimmend und/oder federnd gelagert ist. Durch eine schwimmende Lagerung eines der beiden Kupplungselemente kann dieses beim Einschwenken des jeweils anderen Kupplungselements begrenzt nachgeben und hierdurch insbesondere das Verschließen des Spinnboxgehäuses erleichtern. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Kupplungselement zusätzlich noch federnd gelagert ist, da dieses hierdurch einerseits nachgeben kann, jedoch bei geschlossenem Spinnboxgehäuse ein guter Kontakt zwischen den beiden Kupplungselementen hergestellt werden kann. Auch die Dichtheit der pneumatischen Versorgungsleitungen im Kupplungsbereich kann hierdurch sichergestellt werden.
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Entsprechend ist es vorteilhaft, wenn das Kupplungselement in Schwenkrichtung der Auflöseeinheit schwimmend und/oder federnd gelagert ist, da dieses wie oben beschrieben beim Einschwenken des anderen Kupplungselements nachgeben kann. Denkbar ist es jedoch auch, eine schwimmende und/oder federnde Lagerung in Axialrichtung der Schwenkachse vorzusehen. Die Kupplungseinrichtung ist hierdurch in der Lage, Fertigungs- und Montagetoleranzen des Spinnboxgehäuses und der damit verbundenen Auflöseeinheit auszugleichen. Die genaue Übereinstimmung der beiden ineinandergreifenden Kupplungselemente und damit der durch die Kupplungselemente verlaufenden Versorgungsleitungen kann hierdurch gewährleistet werden.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn wenigstens eines der beiden Kupplungselemente Zentriernocken aufweist, welche beim Verschließen des Spinnboxgehäuses durch die Auflöseeinheit mit Zentriernuten des jeweils anderen Kupplungselements zusammenwirken. Auch hierdurch kann beim Einschwenken des einen Kupplungselements in das andere Kupplungselement eine axiale Ausrichtung der beiden Kupplungselemente zueinander erfolgen, welche wiederum sicherstellt dass die pneumatischen Versorgungsleitungen im Kupplungsbereich passgenau aufeinandertreffen.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Zentriernocken und/oder Zentriernuten im Wesentlichen quer zu der Schwenkachse orientiert sind, so dass diese beim Schließen des Spinnboxgehäuses durch Verschwenken der Auflöseeinheit von selbst ineinandergreifen.
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Nach einer Weiterbildung ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eines der beiden Kupplungselemente wenigstens ein Dichtelement aufweist, welches bei durch die Auflöseeinheit verschlossenem Spinnboxgehäuse die Kupplungseinrichtung nach außen hin abdichtet. Druckluft- und damit Energieverluste können auf diese Weise vermieden werden. Zudem ist es auch möglich, auch bei einer etwas ungenaueren Ausrichtung der beiden Kupplungselemente zueinander die pneumatischen Versorgungsleitungen dicht zu kuppeln.
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Daneben ist es vorteilhaft, wenn die Offenendspinnvorrichtung von dem Spinnboxgehäuse zu der Auflöseeinheit verlaufende und durch die Kupplungseinrichtung temporär trennbare elektrische Versorgungsleitungen aufweist. Auf diese Weise können sowohl die elektrischen als auch die pneumatischen Versorgungsleitungen mittels einer einzigen Kupplungseinrichtung voneinander getrennt bzw. beim Schließen des Spinnboxgehäuses wieder miteinander verbunden werden. Es ist jedoch auch möglich, die elektrischen Versorgungsleitungen separat von den pneumatischen Versorgungsleitungen zu verlegen und mit einer separaten Kupplungseinrichtung zu versehen.
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Bei einer Kupplungseinrichtung, welche auch elektrische Versorgungsleitungen koppelt, ist es vorteilhaft, wenn zumindest eines der Kupplungselemente angefederte Kontaktstößel aufweist. Auch die elektrischen Versorgungsleitungen können somit in einfacher Weise durch Aufschwenken bzw. Zuschwenken der Auflöseeinheit unterbrochen bzw. verbunden werden. Das Betätigen einer steckbaren Kupplung ist hierdurch nicht erforderlich.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Offenendspinnvorrichtung einen Zentralschalter zum Zu- und Abschalten der Versorgungsleitungen aufweist. Mittels des Zentralschalters kann die Druckluft- und/oder Stromversorgung bereits vor dem Betätigen der Kupplungseinrichtung unterbrochen werden, so dass drehende Antriebe bereits vor dem Öffnen des Spinnboxgehäuses abgebremst werden und erst nach dem Schließen des Spinnboxgehäuses in Drehung versetzt werden. Die Sicherheit für Bediener ist hierdurch besonders hoch.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Offenendspinnvorrichtung eine Einrichtung zur Erfassung eine Schließzustandes des Spinnboxgehäuses aufweist, welche mit dem Zentralschalter in Verbindung steht. Der Zentralschalter wird hierdurch automatisch betätigt, so dass die Offenendspinnvorrichtung eine noch höhere Sicherheit aufweist.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschriebenen. Es zeigen:
- 1 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer Offenendspinnvorrichtung mit einer Kupplungseinrichtung,
- 2a eine Kupplungseinrichtung für pneumatische Versorgungsleitungen in einem geöffneten Zustand,
- 2b die Kupplungseinrichtung der 2a in einem geschlossenen Zustand,
- 3 eine Detaildarstellung eines Verriegelungselements mit schwimmender und federnder Lagerung,
- 4 eine Ansicht auf eine Kontaktfläche eines ersten, mit dem Spinnboxgehäuse verbundenen Kupplungselements,
- 5 eine Ansicht auf eine Kontaktfläche eines zweiten, mit der Auflöseeinheit verbundenen Kupplungselements,
- 6 eine Ansicht auf eine Kontaktfläche eines ersten Kupplungselements nach einer weiteren Ausführung,
- 7 eine Ansicht auf eine Kontaktfläche eines ersten Kupplungselements, welches zusätzlich elektrische Versorgungsleitungen koppelt, sowie
- 8 eine Ansicht auf eine Kontaktfläche eines zweiten Kupplungselements zur Kupplung elektrischer Versorgungsleitungen.
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1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Offenendspinnvorrichtung 1. Die Offenendspinnvorrichtung 1 weist dabei in üblicher Weise verschiedene Komponenten bzw. Organe zur Garnherstellung auf und beinhaltet eine Speisevorrichtung 5 sowie eine Auflösevorrichtung 7, über welche ein Fasermaterial (nicht dargestellt) eingezogen, in Einzelfasern aufgelöst und anschließend dem Spinnrotor 11 zugeführt wird, in welchem es zu einem Garn versponnen wird. Vorliegend sind weiterhin noch eine Abzugsvorrichtung 13 zum Abziehen des fertig gesponnen Garns sowie eine Spulvorrichtung 14 dargestellt, mittels welcher das produzierte Garn auf eine Spule 15 gewickelt werden kann. Die Speisevorrichtung 5, die Auflösevorrichtung 7 sowie der Spinnrotor 11 sind dabei in einem Spinnboxgehäuse 2 angeordnet, in welchem zugleich ein Rotorgehäuse 10 für den Spinnrotor 11 integriert ist.
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Nach vorliegender Darstellung sind dabei die wesentlichen Komponenten zur Garnproduktion jeweils mit Einzelantrieben angetrieben, um eine weitgehend autonome Offenendspinnvorrichtung 1 auszubilden. Hierzu weist die Speisevorrichtung 5 einen Speiseantrieb 6, die Auflösevorrichtung 7, einen Auflöseantrieb 8 und der Spinnrotor 11 einen Einzelantrieb 12 auf. Abweichend von der gezeigten Darstellung ist es jedoch auch denkbar, einzelne Antriebe wie beispielsweise den Antrieb des Spinnrotors 11 als Gruppenantrieb für mehrere oder auch alle Spinnrotoren 11 einer Spinnmaschine auszubilden.
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Die Auflösevorrichtung 7 mit dem Auflöseantrieb 8 und die Speisevorrichtung 5 mit dem Speiseantrieb 6 sind zu einer Auflöseeinheit 4 zusammengefasst, welche um eine Schwenkachse 3 schwenkbar an dem Spinnboxgehäuse 2 befestigt ist und welche zugleich ein Deckelelement 9 für das in dem Spinnboxgehäuse 2 enthaltene Rotorgehäuse 10 bildet. Vorliegend ist die Auflöseeinheit 4 in an das Spinnboxgehäuse 2 angeschwenktem Zustand gezeigt, so dass das Spinnboxgehäuse 2 verschlossen ist. In gestrichelter Darstellung ist die Auflöseeinheit 4 von dem Spinnboxgehäuse 2 abgeschwenkt gezeigt, wobei das Spinnboxgehäuse 2 geöffnet ist. Wie der Darstellung der 1 entnehmbar, sind dabei die Speisevorrichtung 5 und die Auflösevorrichtung 7 zusammen mit ihren Antrieben 6 und 8 ebenfalls mit verschwenkt. Zum Verschwenken der Auflöseeinheit 4 ist vorliegend ein Schwenkantrieb 29 vorgesehen, der beispielsweise über eine Zahnstange 30 die Auflöseeinheit 4 verschwenkt. Weiterhin ist eine Verriegelungselement 17 vorgesehen, welches bei geschlossenem Spinnboxgehäuse 2 die Auflöseeinheit 4 an dem Spinnboxgehäuse 2 oder einem mit diesem verbundenen Bauteil verriegelt.
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Weiterhin sind pneumatische Versorgungsleitungen 16 zur Versorgung der Auflöseeinheit 4 mit Druckluft in dem Spinnboxgehäuse 2 angeordnet. Diese werden benötigt, um an bestimmten Austrittsstellen Druckluft für die Rotorreinigung, dass Abblasen von Verschmutzungen oder das Rückführen des Fadens in den Spinnrotor nach einem Fadenbruch zur Verfügung zu stellen. Die pneumatischen Versorgungsleitungen 16 verlaufen dabei von einer Verteileinheit 31 von dem Spinnboxgehäuse 2 zu der Auflöseeinheit 4 und von dort weiter zu der oder den Austrittstellen, an welchen Sie benötigt werden. Vorliegend ist aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich eine einzige Versorgungsleitung 16 dargestellt, die durch die Auflöseeinheit 4 bis zu dem Deckelelement 9 verläuft. Es liegt jedoch auf der Hand, dass auch mehrere Versorgungsleitungen 16 angeordnet sein können. Die vorliegend dargestellte pneumatische Versorgungsleitung 16 endet beispielsweise im Bereich des Spinnrotors 11, um eine Rotorreinigung durchführen zu können.
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Um das Aufschwenken und Zuschwenken der Auflöseeinheit 4 zu ermöglichen, sind die Versorgungsleitungen 16 mittels einer Kupplungseinrichtung 18 temporär voneinander trennbar. Gleichzeitig wird durch die Kupplungseinrichtung 18 auch ein vollständiger Ausbau der Auflöseeinheit 4 aus dem Spinnboxgehäuse 2 ermöglicht.
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Die Offenendspinnvorrichtung 1 weist weiterhin einen Zentralschalter 28 zum Zu- und Abschalten der Versorgungsleitungen 16 auf. Der Zentralschalter schaltet die Druckluftversorgung über die Verteileinheit 31 nur bei geschlossenem Spinnboxgehäuse 2. Bei geöffnetem Spinnboxgehäuse 2 wird hingegen aus Sicherheits- und auch energetischen Gründen die Druckluftversorgung abgeschaltet. Die korrekte Verriegelung der Auflöseeinheit 4 an dem Spinnboxgehäuse 2 wird vorliegend durch die Stellung des Schwenkantriebs 29 erfasst, welcher mit dem Zentralschalter in Verbindung steht und dadurch eine Einrichtung zur Erfassung des Schließzustandes des Spinnboxgehäuses 2 bildet. Alternativ könnte zu diesem Zweck jedoch auch ein Sensor angeordnet sein, der mit dem Zentralschalter 28 in Verbindung steht.
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Die 2a und 2b zeigen eine Detaildarstellung der Kupplungseinrichtung 18, wobei das Spinnboxgehäuse 2 sowie die Auflöseeinheit 4 lediglich symbolisch in abgebrochener, geschnittener Darstellung gezeigt sind. Die Kupplungseinrichtung 18 beinhaltet ein erstes Kupplungselement 19, das mit dem Spinnboxgehäuse 2 verbunden ist und ein zweites Kupplungselement 20, das mit der Auflöseeinheit 4 verbunden ist. Dabei weist das erste Kupplungselement 19 eine konkav gerundete Kontaktfläche 22 und das zweite Kupplungselement 20 eine konvex gerundete Kontaktfläche 21 auf. Weiterhin sind die mit den Kupplungselementen 19, 20 verbundenen Versorgungsleitungen 16 (vorliegend wiederum nur jeweils eine Versorgungsleitung 16 erkennbar) dargestellt sowie im Inneren der Kupplungselemente 19, 20 verlaufende Kanäle 32, welche die pneumatischen Versorgungsleitungen 16 innerhalb der Kupplungselemente 19, 20 fortführen. Die Kupplungselemente 19, 20 können mit dem Spinnboxgehäuse 2 bzw. der Auflöseeinheit 4 in beliebiger Weise verbunden sein. Das Kupplungselement 20 ist beispielsweise mittels eines Befestigungsmittels 33 (strichpunktierte Linie) mit der Auflöseeinheit 4 verbunden. Die Darstellung der 2a zeigt die Kupplungseinrichtung 18 in einem Zustand, in welchem sie noch geöffnet ist bzw. die Auflöseeinheit 4 noch von dem Spinnboxgehäuse 2 abgeschwenkt ist.
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Die 2b zeigt die Kupplungseinrichtung 18 in geschlossenem Zustand, in welchem die Auflöseeinheit 4 an das Spinnboxgehäuse 2 angeschwenkt ist und dieses verschließt. Durch die gerundeten Kontaktflächen 21, 22 können die beiden Kupplungselemente 19, 20 besonders günstig ineinander geschwenkt werden und weisen in gekuppeltem Zustand (2b) einen besonders guten Kontakt zueinander auf. Dabei ist es vorteilhaft, wenn sich die Schwenkachse 3 der Auflöseeinheit 4 (Schwenkachse hier nicht dargestellt) nahe der beiden Kontaktflächen 21, 22 befindet, um einen möglichst guten Kontakt zwischen den beiden Kontaktflächen 21, 22 herzustellen. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn sich die Schwenkachse 3 nahe dem hier nicht dargestellten Mittelpunkt der Rundungen der Kontaktflächen 21, 22 befindet.
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Wie der 2b entnehmbar, stehen die beiden Kupplungselemente 19, 20 bei geschlossener Kupplungseinrichtung 18 in einem Winkel zueinander. Dies ist jedoch lediglich beispielhaft zu verstehen. Je nach Ausführung der Offenendspinnvorrichtung 1 bzw. Lage der Schwenkachse 3 könnten die beiden Kupplungselemente 19, 20 auch in einem größeren oder kleineren Winkel zueinander stehen oder keinen Winkel zueinander aufweisen.
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3 zeigt ein Kupplungselement 19, welches schwimmend und federnd gelagert ist. Vorliegend ist das erste Kupplungselement 19 schwimmend gelagert, ebenso wäre es jedoch auch möglich, das mit der Auflöseeinheit 4 verbundene Kupplungselement 20 schwimmend gelagert auszuführen. Das Kupplungselement 19 ist dabei durch ein Federelement 23 an dem Spinnboxgehäuse 2 abgestürzt und kann hierdurch beim Einschwenken des anderen Kupplungselements 20 nachgeben. Bei gekuppelter Kupplungsvorrichtung 18 stellte es dennoch einen guten Kontakt der beiden Kontaktflächen 21 und 22 her, so dass die Versorgungsleitungen 16 bzw. die Kanäle 32 im Wesentlichen ununterbrochen aneinander grenzen.
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4 zeigt eine Ansicht auf die Kontaktfläche 22 eines ersten Kupplungselements 19. Erkennbar sind vorliegend die Ausgänge von drei Kanälen 32, in welche drei pneumatische Versorgungsleitungen 16 (hier nicht dargestellt) münden. In der Kontaktfläche 22 sind weiterhin Zentriernocken 24 angeordnet, welche beim Schwenken der Auflöseeinheit das Ineinandergreifen der beiden Kupplungselemente 19, 20 erleichtern.
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5 zeigt eine Ansicht auf die konvex gerundete Kontaktfläche 21 eines zweiten Kupplungselements 20. Dabei sind wiederum die Ausgänge der Kanäle 32 erkennbar. Weiterhin sind in der Kontaktfläche 21 Zentriernuten 25 angeordnet, welche mit den Zentriernocken 24 des anderen Kupplungselements 19 zusammenwirken. Beim Verschwenken des Kupplungselements 20 können die Zentriernuten 25 und die Zentriernocken 24 ineinandergreifen und hierdurch die korrekte axiale Ausrichtung der beiden Kupplungselemente 19, 20 zueinander sicherstellen. Die axiale Ausrichtung bezieht sich hierbei auf die Ausrichtung der beiden Kupplungselemente 19, 20 in Richtung der Schwenkachse 3 (hier nicht dargestellt, siehe 1). Dadurch wird ein passgenaues Aufeinandertreffen der Kanäle 32 der beiden Kupplungselemente 19, 20 gewährleistet.
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Um das Ineinandergreifen der Zentriernocken 24 und der Zentriernuten 25 zu erleichtern, können die Zentriernuten 25, wie in 5 dargestellt, eine erweiterte Eingangsöffnung aufweisen. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Weiterhin können, wie in 4 dargestellt, die Kanäle 32 insbesondere des stationären, mit dem Spinnboxgehäuse 2 verbundenen Kupplungselements 19 auch vergrößerte Eingangsbereiche aufweisen, so dass die Kupplungseinrichtung 18 nicht nur in einer einzigen Schwenkposition geschlossen werden kann, sondern die Kanäle 32 der beiden Kupplungselemente 19, 20 über einen größeren Winkelbereich fluchten. Wie weiterhin der 4 entnehmbar, sind die Kanäle 32 ebenso wie die Zentriernocken 24 nicht mittig, sondern etwas aus der Mitte nach unten bzw. in Richtung des Spinnboxgehäuses 2 versetzt angeordnet. Je nach Ausführung und geometrischen Gegebenheiten wäre es aber natürlich ebenso denkbar, die Kanäle 32 und die Nocken 24 mittig des Kupplungselements 19 anzuordnen.
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6 zeigt eine andere Ausführung eines Kupplungselements 19. Dabei sind wiederum die Kanäle 32 sowie die Zentriernocken 24 dargestellt, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich einer der Kanäle 32 beschriftet ist. Das Kupplungselement 19 weist hier die Kanäle 32 abdichtende Dichtelemente 26 auf, von denen ebenfalls nur eines beschriftet ist. Die Dichtelemente 26 können beispielsweise speziell geformte O-Ringe sein, welche in entsprechenden Nuten des Kupplungselements 19 aufgenommen sind. Natürlich ist es aber auch denkbar, Dichtelemente 26 an dem anderen Kupplungselement 20 anzuordnen. Weiterhin wäre es auch denkbar, mehrere Kanäle 32 mittels eines einzigen Dichtelementes 26 gemeinsam abzudichten.
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7 zeigt eine weitere Ausführung eines Kupplungselements 19, das neben den Kanälen 32 auch Kontakte zur Kupplung zusätzlicher elektrischer Versorgungsleitungen 16 (nicht dargestellt) aufweist. Auch die elektrischen Versorgungsleitungen 16 verlaufen, ähnlich den in 1 dargestellten pneumatischen Versorgungsleitungen 16, von dem Spinnboxgehäuse 2 zu der Auflöseeinheit 4. Elektrische Versorgungsleitungen 16 werden beispielsweise benötigt für die in die Auflöseeinheit integrierten Antriebe wie den Speiseantrieb 6 und den Auflöseantrieb 8 sowie weitere Funktionen, wie beispielsweise die Betätigung des Verriegelungselements 17 (siehe 1). Die elektrischen Versorgungsleitungen 16 können über eine separate Kupplungseinrichtung 18 oder die vorliegend gezeigte kombinierte Kupplungseinrichtung 18 unterbrochen bzw. verbunden werden. Das vorliegende Kupplungselement 19 beinhaltet zur Kupplung der elektrischen Versorgungsleitungen angefederte Kontaktstößel 27.
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8 zeigt das komplementär zu dem Kupplungselement 19 ausgebildete Kupplungselement 20, welches neben den Kanälen 32 sowie den Zentriernuten 25 Gegenkontakte 34 für die Kontaktstößel 27 aufweist. Somit können auch die elektrischen Versorgungsleitungen mittels der Kupplungseinrichtung 18 beim Verschwenken der Auflöseeinheit 4 selbststätig gekuppelt bzw. getrennt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So sind insbesondere die Anzahl und Anordnung der Versorgungsleitungen 16 bzw. die Anzahl und Anordnung der Kanäle 32, Kontaktstößel 27 sowie Gegenkontakte 34 lediglich beispielhaft zu verstehen und können je nach Ausführung der Offenendspinnvorrichtung 1 variieren. Weitere Abwandlungen und Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offenendspinnvorrichtung
- 2
- Spinnboxgehäuse
- 3
- Schwenkachse
- 4
- Auflöseeinheit
- 5
- Speisevorrichtung
- 6
- Speiseantrieb
- 7
- Auflösevorrichtung
- 8
- Auflöseantrieb
- 9
- Deckelelement
- 10
- Rotorgehäuse
- 11
- Spinnrotor
- 12
- Einzelantrieb des Spinnrotors
- 13
- Abzugsvorrichtung
- 14
- Spulvorrichtung
- 15
- Spule
- 16
- pneumatische Versorgungsleitungen
- 17
- Verriegelungselement
- 18
- Kupplungseinrichtung
- 19
- erstes Kupplungselement
- 20
- zweites Kupplungselement
- 21
- konvex gerundete Kontaktfläche
- 22
- konkav gerundete Kontaktfläche
- 23
- Federelement
- 24
- Zentriernocken
- 25
- Zentriernuten
- 26
- Dichtelement
- 27
- Kontaktstößel
- 28
- Zentralschalter
- 29
- Schwenkantrieb
- 30
- Zahnstange
- 31
- Verteileinheit
- 32
- Kanal
- 33
- Befestigungsmittel
- 34
- Gegenkontakte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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