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Die Erfindung betrifft ein Vertikalgartensystem sowie eine Pflanzwanne.
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Auf der Erde lebt eine zunehmende Zahl von Menschen auf einer durch wirtschaftliche Expansion kleiner werdenden Fläche. Acker- und Pflanzenbau, die Grundlage unserer Ernährung sind, braucht jedoch Raum.
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Aus der
US 2009/0173004 A1 ist ein Vertikalgartensystem mit übereinander angeordneten Pflanzenwannen bekannt, bei dem die unterste Pflanzenwanne die Halterung für sich nach oben erstreckende Profilteile bildet, in die weitere Pflanzenwannen in vorbestimmten Positionen eingehängt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie trotz kleiner verfügbarer Grundfläche nutzbar Gemüse, Nutzpflanzen und/oder Zierpflanzen flexibel und mit hohem Ertrag angepflanzt werden können.
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Diese Aufgabe wird mit einem Vertikalgartensystem gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Vertikalgartensystem gestattet senkrecht übereinander mehrere Pflanzwannen anzuordnen, die mit Erde oder sonstigem bepflanzbarem Grundmaterial gefüllt werden können und in denen Pflanzen angepflanzt werden können. Durch die Übereinanderanordnung der Pflanzwannen wird die verfügbare Grundfläche mehrfach genutzt. Die Schwenkbarkeit der Pflanzwannen ermöglicht eine Anpassung an Lichtverhältnisse, wie beispielsweise die Sonnenseite oder den Sonnenstand.
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Die Unteransprüche 2 bis 11 sind auf vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Vertikalgartensystems gerichtet.
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Der Anspruch 12 ist auf eine Pflanzwanne gerichtet, wie sie für das erfindungsgemäße Vertikalgartensystem verwendbar ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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In den Figuren stellen dar:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Vertikalgartensystems,
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2 eine perspektivische Ansicht einer Tragschiene und von Teilen einer Vorderstrebe und einer Hinterstrebe eines Gestells,
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3 eine perspektivische Ansicht einer Tragschiene und eines Teils einer Pflanzwanne,
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4 einen vergrößerten Ausschnitt einer modifizierten Ausführungsform des Vertikalgartensystems gemäß 1 in anderer perspektivischer Ansicht,
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5 eine perspektivische Ansicht eines an einem Gestell angebrachten Außenrahmenteils,
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6 eine perspektivische Ansicht einer in ein Außenrahmenteil eingehängten Außenpflanzwanne,
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7 eine perspektivische Ansicht einer Pflanzwanne mit Einsatzwannen,
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8 eine perspektivische Ansicht einer Einsatzwanne,
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9 eine perspektivische Ansicht einer Pflanzwanne eines Abdeckteils,
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10 eine perspektivische Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform einer Pflanzwanne,
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11 eine perspektivische Ansicht eines Blendenteils,
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12 eine perspektivische Ansicht eines in einer Folienumhüllung aufgenommenen Vertikalgartensystems,
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13 eine perspektivische Ansicht eines auf einem Sockel befindlichen und zu einem Gewächshaus ergänzten Vertikalgartensystems.
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Gemäß 1 weist ein Gestell 8 zwei seitlich nebeneinander in einem vorbestimmten Abstand angeordnete Seitenteile 10, 12 auf. Jedes Seitenteil enthält eine vertikale Vorderstrebe 14 und eine vertikale Hinterstrebe 16, die über Querstreben 18 starr miteinander verbunden sind. Die Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 sind vorzugsweise als Hohlprofile ausgebildet. Der vorbestimmte Abstand zwischen den Seitenteilen 10 und 12 wird durch ein Rahmenteil 20 hergestellt, das im dargestellten Beispiel durch ein umlaufend geschlossenes Profil gebildet ist, das Augen 22 aufweist, die mit entsprechenden Augen 24 der Hinterstreben 16 verbolzt sind. Die Querstreben 18 können mit den jeweiligen Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 starr verschraubt oder sonst wie starr verbunden sein. Auch einfache Steckverbindungen sind möglich. Auch eine Klappvorrichtung ist möglich, bei der die Querstreben z. B. zweiteilig mit einem Gelenk zwischen ihren Teilen ausgebildet sind und gelenkig an den jeweiligen Vorderstreben und Hinterstreben befestigt sind.
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Die Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 der Seitenteile 10 und 12 stehen auf einem Bodenteil 26 auf. Das plattenförmig ausgebildete Bodenteil 26 kann mit Zapfen versehen sein, die in Ausnehmungen an den unteren Enden der Vorderstreben und Hinterstreben eingreifen. Über Querbolzen 28 kann eine lösbare Verbindung zwischen dem Bodenteil 26 und den Vorderstreben und Hinterstreben vorhanden sein.
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Das Bodenteil 26 ist nicht zwingend. Die Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 können auch unmittelbar auf dem Boden aufstehen oder mit in der Höhe einstellbaren Stützfüßen versehen sein, die auf dem Boden aufliegen. Der Begriff senkrecht bzw. vertikal bedeutet in der vorliegenden Anmeldung nicht zwingend eine genau senkrechte Ausrichtung der Seitenteile. Die Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 der Seitenteile 10 und 12 können auch eine Länge derart haben, dass das Gestell der 1 beispielsweise insgesamt etwas in Richtung senkrecht zu dem Abstand zwischen diesen Seitenteilen 10 und 12 gemäß der Figur nach rechts geneigt ist. Dadurch wird, wenn die Sonne links vom Gestell steht, die Beleuchtung der unteren Schalen begünstigt.
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Die Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 sind zumindest an ihren aufeinander zugewandten Seiten mit senkrecht übereinander angeordneten Aufnahmen, die in dieser Ausführungsform als Löcher 30 ausgebildet sind, versehen, die zum Anbringen von Halteschienen 32 dienen. In 1 sind nur die an dem gemäß der Figur rechten Seitenteil 12 angebrachten Halteschienen sichtbar. Die Halteschienen dienen zur schwenkbaren Lagerung von Pflanzwannen 32, die senkrecht übereinander angeordnet in dem Gestell schwenkbar aufgenommen sind.
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Im Folgenden wird die Lagerung der Pflanzwannen in dem Gestell erläutert. 2 zeigt in ihrem oberen Teil in auseinandergezogener Darstellung eine Halteschiene 32 mit einer Vorderstrebe 14 und einer Hinterstrebe 16 eines Seitenteils, gesehen von außerhalb des Gestells. Die Halteschiene 32 ist im dargestellten Beispiel ein gestanztes und abgebogenes Flachteil mit einem senkrechten Steg 36, von dessen Oberrand ein waagrechter Flansch 38 absteht. Die Längserstreckung des waagrechten Flansches 38 entspricht dem Abstand zwischen der Vorderstrebe 14 und der Hinterstrebe 16. Der untere Teil der 2 zeigt die im oberen Teil dargestellte Anordnung von innerhalb des Gestells her gesehen. Von einem mittleren Bereich des Unterrandes des Stegs 36 steht in Gegenrichtung zum Flansch 38 ein flacher Bodenteil 40 vor, von dessen einander abgewandten Enden schräge Flachteile 42 aufwärts abgebogen sind. Der Bodenteil 40 steht im eingebauten Zustand der Halteschiene 32 in Richtung zu dem Seitenteil 10, 12, an dem die Halteschiene 32 nicht angebracht ist, vor.
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Die gesamte Halteschiene 32 kann in an sich bekannter Weise aus einem Blech durch Ausstanzen und Biegen einteilig hergestellt werden.
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In den oberen Endbereichen des senkrechten Steges 36 sind außerhalb des Flansches 38 Löcher ausgebildet. In die Löcher sind Haltebolzen 44 beispielsweise eingeschraubt. Die Haltebolzen 44 sind an ihren auf der Seite des Flansches 38 befindlichen Enden mit Scheiben 45 ausgebildet, die einen etwa der Wanddicke der Streben 14 und 16 entsprechenden Abstand von dem senkrechten Steg 36 haben.
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Die Löcher 30 der Streben 14 und 16 sind gegenüber den Scheiben 45 mit leichtem Übermaß ausgebildet, so dass die Scheiben durch die Löcher 30 hindurch eingeführt werden können und bei einem anschließenden leichten Verschieben der Halteschiene 32 nach unten die Lochwände hintergreifen, so dass die Halteschienen 32 sicher an den Streben 14 und 16 gehalten sind.
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Der Bodenteil 40 bildet zusammen mit den schrägen Flachteilen 42 eine insgesamt mit 46 bezeichnete nach oben offene Form bzw. Aufnahmevorrichtung, deren Funktion anhand der 3 erläutert wird, die eine Halteschiene 32 und einen Endbereich einer Pflanzschale 34 zeigt.
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Eine Pflanzschale 34 weist zwei sich gegenüberliegende Seitenwände 48 (in 3 ist nur die linke Seitenwand sichtbar) auf. An jeder Seitenwand 48 ist ein Lagervorsprung 50 vorhanden, der in seinem unteren Bereich eine teilkreiszylindrisch geformte Lagerfläche 52 aufweist. Der teilkreiszylindrische Bereich der Lagerfläche 52 ist konzentrisch zu einer Schwenkachse A, die durch beide Seitenwände bzw. Lagervorsprünge der Pflanzschale 34 verläuft. Die Aufnahmevorrichtung 46 ist derart dimensioniert, dass sie eine nach oben offene Aufnahmefläche bildet, in der nur die Flachteile 42 oder die Flachteile 42 und das Bodenteil 40 tangential an der Lagerfläche 52 anliegen. Bevorzugt sind die aufeinander gleitenden Flächen, also die Lagerfläche 52 und die Flachteile 42 und optional der Bodenteil 40 so ausgebildet, dass die Pflanzschalen 34 im eingebauten und mit Erde bzw. Pflanzen befüllten Zustand leicht verschwenkbar sind, gleichzeitig aber in einer beliebigen Schwenkposition von selbst halten. Dies kann dadurch unterstützt werden, dass die Schwenkachse A etwa durch den Massenschwerpunkt der befüllten Pflanzschale verläuft oder etwas darüber angeordnet ist. Des Weiteren ist die Aufnahmevorrichtung 46 bevorzugt so ausgebildet, dass beispielsweise durch Ränder der Pflanzenschale 34 Verschwenkungsanschläge ausgebildet werden. Durch die Verschwenkungsanschläge kann ein übermäßiges Verschwenken verhindert werden.
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In 4 ist bei einer abgeänderten Ausführungsform eines Gestells dargestellt, wie eine Pflanzwanne 34 mit ihren Lagervorsprüngen 50 in die Aufnahmevorrichtung 46 zweier sich gegenüberliegender und in gleicher Höhe an den Seitenteilen 10 und 12 angebrachten Halteschienen 32 von oben eingesetzt ist.
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Das Gestell gemäß 4 ist gegenüber dem Gestell gemäß 1 abgeändert. Seine Vorderstreben 14 und Hinterstreben 16 sind als Rechteckprofile und nicht, wie in 1, als Rundprofile ausgebildet. Die Streben 14 und 16 der Seitenteile 10 und 12 sind über mit ihnen verbundenen, insgesamt in Aufsicht ein U-bildende Querstreben 18 und Längsstreben 54 zu einem in sich steifen Verbund verbunden.
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Wie insbesondere aus 4 ersichtlich, bilden die Seitenteile 10 und 12 zusammen mit den Querstreben 18 und Längsstreben 54 und den sich gegenüberliegend jeweils in gleicher Höhe übereinander angebrachten Halteschienen ein Regal, in das die die Pflanzwannen 34 in einfacher Weise eingesetzt werden können.
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1 zeigt die schwenkbare Anordnung von vier übereinander befindlichen Pflanzwannen 34 in einem Gestell. Die Pflanzwannen 34 können beispielsweise mit Erde gefüllt und dann bedarfsgerecht bepflanzt werden, wobei die Verschwenkung abhängig vom Lichteinfall und dem Lichtbedarf der jeweiligen Pflanzen erfolgen kann. Im Beispiel der 1 kann die verfügbare Bodenfläche (Grundfläche des Gestells) durch die vier übereinander angeordneten Pflanzwannen fast vervierfacht werden.
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Die Anordnung gemäß 1 kann beispielsweise ein Modul eines Vertikalgartensystems bilden, das aus mehreren, nebeneinander angeordneten Modulen besteht, wobei beispielsweise ein rechtes Seitenteil eines Moduls gleichzeitig das linke Seitenteils eines benachbarten Moduls bilden kann. Jedes der Module kann auch eigene Seitenteile aufweisen.
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Die Module können vielfältig abgeändert werden, beispielsweise können anstelle der mit Scheiben 45 ausgebildeten Haltebolzen 44 andere an sich bekannte Vorrichtungen zum werkzeuglosen Anbringen der Halteschienen 32 an den Streben 14 und 16 verwendet werden, beispielsweise Haken, die in Schlitze eingesetzt werden. Wenn die Halteschienen mit Gewindelöchern versehen sind, können die Halteschienen mittels Schraubbolzen, allerdings dann mit Hilfe eines Schraubendrehers, an den Streben befestigt werden.
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Die beschriebene Ausführungsform der schwenkbaren Lagerung der Pflanzwannen an den Halteschienen hat den Vorteil, dass die Schwenkbarkeit mit einer hohen Reibung verbunden ist, so dass die Pflanzwannen, auch wenn sie mit schwerer Erde gefüllt sind, ihre verschwenkten Lagen sicher beibehalten. Es können auch andere an sich bekannte Vorrichtungen zur schwenkbaren Lagerung der Pflanzwannen verwendet werden, beispielsweise Achszapfen, die in entsprechende Nuten eingeführt werden. Das gesamte Modul kann in einfacher Weise ganz ohne oder mit minimalem Werkzeugaufwand zusammengesetzt werden, so dass es bequem aufbewahrbar und transportierbar ist. Die Streben und Halteschienen bestehen vorteilhafterweise aus Metall. Die Lagervorsprünge 50 können einteilig mit den vorteilhafterweise aus Kunststoff bestehenden Pflanzwannen ausgebildet sein oder als eigene Bauteile hergestellt sein, die mit den Pflanzwannen verschraubt, verklebt oder sonst wie daran befestigt werden.
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Die 5 und 6 zeigen, wie an voneinander abgewandten Seiten der Seitenteile 10 und 12 weitere Wannen befestigt werden können. Gemäß 5 ist ein eine innere Fläche umschließendes Außenrahmenteil 55 an einer Seite mit vorstehenden Lagerhaken 56 ausgebildet, die in Haltezapfen 58 einhängbar sind, die an den Streben 14 und 16 ausgebildet sind. Damit der aus dem Außenrahmenteil 55 und dem Lagerhaken 56 bestehende Verbund nicht nach unten kippt sondern in der dargestellten etwa waagerechten oder leicht abwärts verschwenkten Lage bleibt, sind an den Lagerhaken 56 Anschlagzapfen 60 vorhanden, die durch Anlage an den Streben 14 bzw. 16 die Abwärtsschwenkbarkeit des Außenrahmenteils 55 begrenzen.
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Wie in 6 dargestellt, kann in das Außenrahmenteil 55 eine Außenpflanzwanne 62 eingesetzt werden, wodurch die Nutzbarkeit des beschriebenen Vertikalgartensystems weiter vergrößert wird.
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Es versteht sich, dass das Außenrahmenteil 55 nicht vollständig geschlossen sein muss, sondern in Abstimmung auf den Rand der Außenpflanzwanne 62 derart ausgebildet sein kann, dass die Außenpflanzwanne 62 sicher in dem Außenrahmenteil 54 gehalten wird.
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7 zeigt eine Pflanzwanne 34, in die zwei Einsatzwannen 64 eingesetzt sind. Es versteht sich, dass alle bisher beschriebenen Wannen durch geeignete Rippen versteift sind und in einer Tiefe ausgebildet sind, die die Einlagerung einer Bodenschicht in einer Dicke ermöglicht, die für die jeweiligen Pflanzen erforderlich sind. Eine Besonderheit der Einsatzwannen 64, deren Kontur an die der Pflanzwanne 34 angepasst ist (8), liegt darin, dass die sich gegenüberliegenden Seitenwände 66 mit zum Inneren der Einsatzwanne 64 ausgebildeten Vorsprüngen 68 ausgebildet sind, die eine zur Außenseite der jeweiligen Seitenwand 66 offene Ausnehmung 70 bilden. Durch die Oberseiten des jeweiligen Vorsprungs 68 sind zwei Schäfte 74 hindurchgeführt, die von einem Griffteil 76 nach unten vorstehen und deren in die Ausnehmung 70 einragende Enden (nicht dargestellt) mit geeigneten Anschlägen ausgebildet sind, die ein vollständiges Herausziehen der Schäfte 74 aus der jeweiligen Oberseite 72 verhindern. Auf diese Weise sind die Einsatzwannen 64 bequem transportierbar, wobei die Griffe 76 bei Nicht-Transport absenkbar sind.
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9 zeigt eine Pflanzwanne 34 mit einem an die Kontur eines um den Oberrand der Einsatzwanne 34 umlaufenden Flansches 80 angepassten Abdeckteil 78. Das Abdeckteil kann je nach Bedarf lichtdurchlässig und/oder luftdurchlässig oder thermisch isolierend usw. ausgebildet sein. Abdeckteile können für die Pflanzwannen 34, die Einsatzwannen 64 und die Außenpflanzwannen 62 vorgesehen sein.
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10 zeigt in einer Ansicht schräg von oben und schräg von unten eine Außenpflanzwanne 62 mit einem umlaufenden, konvex gewölbten Randflansch 80 und stark verrippten Längswänden und Seitenwänden. Auf diese Weise wird eine hohe Biegesteifigkeit erreicht, die die Ausbildung der Pflanzwanne mit weitgehend ebenem Boden 82 ermöglicht. Die Pflanzwanne 34 und die Einsatzwanne 64 können entsprechend der Wanne gemäß 79 verrippt sein.
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Die Pflanzwannen 34, 62 und 64 bestehen aus gegenüber Klimaeinflüssen und biologischem Bodenmaterial widerstandsfähigem Material, beispielsweise aus Polystyrol mit einer Dicke von beispielsweise etwa 6 mm. Der Wannenquerschnitt (geschnitten parallel zu den Seitenwänden) ist an den jeweiligen Bedarf angepasst und kann beispielsweise mit unterschiedlich tiefen Mulden ausgebildet sein. Des Weiteren können in dem Boden Wasserablauföffnungen ausgebildet sein, die verschließbar sein können.
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11 zeigt in perspektivischer Ansicht ein beispielweise aus Holz oder Kunststoff bestehendes Blendenteil 83. Ein solches im dargestellten Beispiel mit einem umlaufenden Rahmen 84 und einem den Rahmen füllenden Gitter ausgebildetes Blendenteil kann beispielsweise für das in 4 dargestellte Seitenteil 12 verwendet werden. Zur Montage werden an der Oberseite des Blendenteils 84 vorhandene Zapfen 86 zunächst von unten in an der Unterseite der in 4 dargestellten, schräg verlaufenden oberen Querstrebe 18 ausgebildete Löcher eingeschoben. Dabei wird das Blendenteil 84 so weit angehoben, dass an seiner Unterseite vorgesehene, vorzugsweise abgestuft ausgebildete Zapfen 88 in Löcher 90 eingeführt werden können, die in der in 4 sichtbaren mittleren Querstrebe 18 ausgebildet sind. Die an dem unteren Zapfen 88 ausgebildeten Stufen kommen in Anlage an die Oberseite der mittleren Querstrebe 18, ohne dass die oberen Zapfen 86 aus den zugehörenden Löchern freikommen, so dass das Blendenteil 84 sicher an dem Seitenteil gehalten ist, ohne in irgendeiner flächigen Anlage an einer Strebe des Seitenteils zu sein. Es versteht sich, dass Blendenteile für alle Seiten eines Gestells vorgesehen sein können und ohne Benutzung eines Werkzeugs in einfacher Weise an dem Gestell anbringbar sind. Zur Befestigung eines Blendenteils können auch die Flansche 38 von Halteschienen 32 dienen, wenn diese Flansche 38 mit geeigneten Löchern ausgebildet werden.
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12 zeigt die Folienumhüllung 89, die ein beispielsweise in 1 dargestelltes Gartensystemmodul bzw. Gestell bis auf dessen Unterseite vollständig umschließt, so dass ein Mikrogewächshaus gebildet ist. Der untere Endbereich 90 der Folienumhüllung ist beispielsweise mittels eingeschobener Gewichtsstangen (nicht dargestellt) sicher auf dem Boden gehalten. An den Seitenteilen der Umhüllung 89 und der Oberseite sind Bereiche 92 und beispielsweise durch Aufziehen von Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen öffenbar und aufrollbar. Die Folienumhüllung kann ganz oder teilweise aus transparenter Folie gebildet sein.
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13 zeigt eine Weiterbildung des Vertikalgartensystemmoduls der 1 zu einem stabilen Gewächshaus. An dem Rahmenteil 20 der 1 und den Vorderstreben 14 sind Abdeckteile 94 befestig (nur die rechtsseitigen Abdeckteile 94 sind dargestellt). An dem umlaufenden Rahmenteil sind Streben 96 befestigt. An den Vorderstreben 14 und 16 der Seitenteile 10 und 12 sind Türen 98 befestigt. Oben am Rahmenteil 20 ist ein Deckel 98 befestigt, der die seitlichen Abdeckteile 94 und die Türen 98 überdeckt und vorteilhafterweise öffenbar ist. Die Ausbildung der seitlichen Abdeckteile, der durch das Rahmenteil 20 und die Streben 96 gebildeten Rückwand und der Türen 98 ist insgesamt derart, dass offene Felder 100 von steifen Strukturteilen umschlossen werden und ein in sich stabiles Gehäuse entsteht, dass den Aufbau der 1 vollständig in sich aufnimmt. Alle Strukturteile des Gehäuses bestehen vorteilhafterweise aus Kunststoff bzw. sind wärmeisolierend. Die offenen Felder 100 werden mit plattenförmigem, wärmeisolierendem Material abgedeckt bzw. gefüllt, beispielsweise mit Doppelhohlkammerplatten aus Polycarbonat. Diese Platten können vorteilhafterweise entfernt werden, so dass der Innenraum des Gewächshauses direkt mit der Umgebung verbunden werden kann.
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Das in 13 dargestellte thermisch isolierende Gewächshaus, das die Seitenteile 10 und 12 und das Rahmenteil 20 der 1 in sich aufnimmt, steht mit dem Bodenteil 26 (1) auf einem Sockel 102. In diesen Sockel ist vorteilhafterweise eine Schublade 104 einschiebbar, die einen Deckel 106 aufweist, der im aus dem Sockel 102 ausgefahrenen Zustand der Schublade 104 begehbar ist. Auf diese Weise wird mit der Schublade 104, in der Pflanzwerkzeuge, Erdvorräte, Samengut usw. aufbewahrt werden kann, ein Podest geschaffen, dass bei offenen Türen 98 eine bequeme Bestückung auch der oberen Bereiche des Gestells mit Halteschienen 32 und Pflanzwannen 34 sowie eine bequeme Befüllung der Pflanzwannen mit Erdmaterial und deren weitere Bearbeitung ermöglicht. Es versteht sich, dass über den Pflanzwannen Beleuchtungskörper zur zweckdienlichen Beleuchtung und/oder Erwärmung des Pflanzgutes angebracht werden können. Des Weiteren kann ein Bewässerungs-/Belüftungssystem vorhanden sein. Ein Sockel mit optionaler Schublade kann auch bei dem in 1 gezeigten Vertikalgartensystem vorhanden sein.
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Das beispielhaft beschriebene erfindungsgemäße Vertikalgartensystem kann auf Balkonen, unmittelbar an Hauswänden oder freistehend auf Bodenflächen eingesetzt werden, wobei durch den modulartigen Aufbau in einfacher Weise unterschiedliche Größen realisiert werden können. Das vorstehend beispielhaft beschriebene Vertikalgartensystem kann in vielerlei Hinsicht abgeändert werden und ist von der Erfindung betroffen, solange die Abänderungen unter den Sinngehalt der Patentansprüche fallen. Die geschilderten Merkmale müssen nicht alle an dem Vertikalgartensystem vorhanden sein, sondern können in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 8
- Gestell
- 10
- Seitenteil
- 12
- Seitenteil
- 14
- Vorderstrebe
- 16
- Hinterstrebe
- 18
- Querstrebe
- 20
- Rahmenteil
- 22
- Auge
- 24
- Auge
- 26
- Bodenteil
- 28
- Querbolzen
- 30
- Loch
- 32
- Halteschiene
- 34
- Pflanzwanne
- 36
- senkrechter Steg
- 38
- Flansch
- 40
- Bodenteil
- 42
- schräges Flachteil
- 44
- Haltebolzen
- 45
- Scheibe
- 46
- Aufnahmevorrichtung
- 48
- Seitenwand
- 50
- Lagervorsprung
- 52
- Lagerfläche
- 54
- Längsstrebe
- 55
- Außenrahmenteil
- 56
- Lagerhaken
- 58
- Haltezapfen
- 60
- Anschlagzapfen
- 62
- Außenpflanzwanne
- 64
- Einsatzwanne
- 66
- Seitenwand
- 68
- Vorsprung
- 70
- Ausnehmung
- 72
- Oberseite
- 74
- Schaft
- 76
- Griff
- 78
- Abdeckteil
- 79
- Wanne
- 80
- Randflansch
- 82
- Boden
- 83
- Blendenteil
- 84
- Rahmen
- 85
- Gitter
- 86
- Zapfen
- 88
- Zapfen
- 89
- Folienumhüllung
- 90
- unterer Endbereich
- 92
- öffenbarer Bereich
- 93
- Gehäuse
- 94
- seitliches Abdeckteil
- 96
- Strebe
- 97
- Türe
- 98
- Deckel
- 100
- Feld
- 102
- Sockel
- 104
- Schublade
- 106
- Deckel