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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbau von Pflanzen und Kräutern, mit einem im Wesentlichen U-förmigen Haltegestell und mit mindestens einem Pflanzbehältnis, wobei das Pflanzbehältnis an den vertikalen U-Schenkeln des Haltegestells befestigt oder befestigbar ist. Sie betrifft weiter eine Hochbeetanordnung mit einer solchen Vorrichtung.
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In topf- oder kastenartige Pflanzbehältnisse verpflanzte Pflanzen und Kräuter werden oftmals in Gewächshäusern oder im Hobbygärtnerbereich auf Terrassen oder Balkonen zum Anbau und/oder zur Züchtung bzw. zum Ernten verwendet.
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Im Allgemeinen sind derartige Pflanzbehältnisse horizontal in einer Ebene nebeneinander angeordnet. Die verfügbare Stellfläche ist hierbei einerseits begrenzt durch die Abmessungen des Balkons oder der Terrasse, wobei die durch die Behältnisse eingenommene Stellfläche für weitere Gegenstände dadurch nicht weiter zur Verfügung steht. Andererseits ist es typischerweise erwünscht, dass die Pflanzen und Kräuter innerhalb der Behältnisse möglichst gleichmäßig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sodass beispielsweise ein undurchsichtiges Balkongeländer die mögliche Stellfläche weiter nachteilig beschränkt.
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Bekannt sind sogenannte Hochbeete als Pflanzbehältnisse, wobei hierbei das Pflanzbehältnis gegenüber dem Untergrund erhöht innerhalb eines Haltegestells befestigt ist. Aufgrund der Erhöhung des Pflanzniveaus ist eine verbesserte Belichtung der Pflanzen und Kräuter in der Umgebung von undurchsichtigen Belichtungshindernissen, beispielsweise einem anderen Pflanzbehältnis oder einem Balkongeländer, sichergestellt. Weiterhin ist hierdurch die Pflanzenkultivierung erleichtert, da das erhöhte Pflanzniveau eine ergonomischere Körperhaltung bei einem Bearbeiten des Pflanzbehältnisses ermöglicht. Insbesondere im Bereich der Hobbygärtnerei erfolgt ein Großteil der Arbeit bei Anbau und Aufzucht von Pflanzen und Kräutern nachwievor von Hand, sodass eine ergonomischere Körperhaltung körperlichen Schäden bei längeren Arbeiten vorteilhaft verbeugt.
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Derartige Vorrichtungen mit einem erhöhten Pflanzniveau erleichtern weiterhin die Arbeit wesentlich für ältere und in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Personen, oder ermöglichen sie überhaupt erst. Nachteiligerweise erfordert ein derartiges Hochbeet weiterhin eine vergleichbar große Stellfläche wie ein untergrundseitiges Pflanzbehältnis.
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Abhilfe können hierbei Hochbeete schaffen, bei denen mehrere Hochbeete vertikal übereinander beabstandet angeordnet sind. Derartige Vertikalbeetanordnungen finden oftmals Anwendung als Pflanzen- oder Kräuterregale und umfassen typischerweise ein etwa U-förmiges Haltegestell, indem die Behältnisse der Hochbeete leitersprossenartig zwischen den vertikalen U-Schenkeln montiert sind. Die vertikal übereinander angeordneten Behältnisse schaffen dadurch zusätzliche Stellflächen, sodass die Gesamtstellfläche der Vertikalbeetanordnung vorteilhaft gegenüber herkömmlichen Hochbeeten reduziert ist. Diese platzsparende Anordnung hat weiterhin den Vorteil, dass die einzelnen Pflanzbehältnisse einfach zugänglich sowie beidseitig bepflanzbar sind. Weiterhin ist dadurch beispielsweise ein optisch ansehnlicher Sichtschutz zu einem Nachbarn bereitgestellt. Alternativ oder zusätzlich ist es oftmals ebenso erwünscht, eine derartige vertikale Anordnung zum Zwecke einer effektiven Darstellung und/oder Präsentation von Zierpflanzen zu verwenden. So ist es beispielsweise denkbar, verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichem Blattwerk und/oder Blütenstand in einem optisch ansehnlichen Muster innerhalb der unterschiedlichen Hochbeetstufen anzuordnen.
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Nachteilig an derartigen Vertikalbeetanordnungen ist es jedoch, dass oftmals eine ungleichmäßige Belichtung der Pflanzen in den unterschiedlichen Hochbeetstufen auftritt, sowie eine erschwerte Zugänglichkeit der unteren Hochbeetstufen für Berarbeitungszwecke gegeben ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Anbau von Pflanzen und Kräutern bereitzustellen, welche hinsichtlich der voran genannten Nachteile verbessert ist. Insbesondere soll eine möglichst einfache sowie flexible Montage und Ausrichtung des Pflanzbehältnisses ermöglicht sein. Des Weiteren soll eine besonders geeignete Hochbeetanordnung mit einer solchen Vorrichtung angegeben werden.
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Bezüglich der Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bezüglich der die Vorrichtung umfassenden Hochbeetanordnung ist die Aufgabe in einer ersten Ausführung durch die Merkmale des Anspruchs 7, und in einer zweiten Ausführung durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Hierzu umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ein im Wesentlichen U-förmiges Haltegestell mit mindestens einem Pflanzbehältnis, wobei das Pflanzbehältnis an den vertikalen U-Schenkeln des Haltegestells befestigt oder befestigbar ist. Das Pflanzbehältnis ist entlang des vertikalen U-Schenkels des Haltegestells verschiebbar und um eine Befestigungsachse gegenüber dem horizontalen U-Schenkel des Haltegestells verschwenkbar oder verkippbar.
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Die Verschiebbarkeit des Pflanzbehältnisses in vertikaler Richtung bezüglich eines Untergrunds ermöglicht insbesondere eine stufenlose Höhenverstellbarkeit des Pflanzbehältnisses. Weiterhin ist es durch eine Verschwenkung oder Verkippung des Pflanzbehältnisses ermöglicht, dass das Pflanzbehältnis in eine Schrägstellung verstellbar ist. Dadurch ist vorteilhafterweise eine besonders flexible Ausrichtung des Pflanzbehältnisses realisiert. Somit ist zum einen ein besonders einfacher Zugang zu den Pflanzen bereitgestellt, sodass eine Pflanzenkultivierung und Pflanzenbearbeitung innerhalb des Pflanzbehältnisses verbessert ist. Weiterhin ist durch das Verschwenken oder Verkippen vorteilhaft ein optimiertes Lichtverhältnis des Pflanzbehältnisses für Belichtungszwecke sichergestellt. Die flexible Einstellbarkeit der Pflanzbehältnishöhe sowie der Pflanzbehältnisneigung ist zusätzlich besonders vorteilhaft für eine optisch besonders ansehnliche Präsentation von Zierpflanzen.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltungsform ist das Haltegestell nach Art eines Rahmengestells ausgeführt. Hierzu ist der horizontale U-Schenkel vorzugsweise als ein untergrundseitiger Rahmen ausgeführt, an dem zwei Seitenwände an gegenüberliegenden Rahmenseiten als vertikale U-Schenkel montiert sind. Die Stellfläche der Vorrichtung ist somit im Wesentlichen durch die untergrundseitige Rahmenfläche des Rahmens gegeben, wobei die Seitenwände etwa senkrecht zum Untergrund orientiert sind.
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In einer geeigneten Ausgestaltungsform ist das Pflanzbehältnis vorzugsweise kastenartig zur Aufnahme von Pflanztöpfen und/oder Pflanzkästen ausgeführt. Zum Zwecke des Anbaus, der Aufzucht und der Ernte von Pflanzen und Kräutern ist es insbesondere vorgesehen, dass beispielsweise entsprechend bepflanzte Pflanzkästen einfach in das Pflanzbehältnis einbringbar sind. Bei einer Schrägstellung des Pflanzbehältnisses verhindern die Kastenwände vorteilhaft und konstruktiv einfach ein Herausrutschen oder Herausfallen der hineingestellten Pflanzkästen. Ebenso denkbar ist auch eine Ausgestaltungsform, in der das Pflanzbehältnis an sich als ein Pflanzkasten für eine Pflanzenkultivierung ausgeführt ist. Im Nachfolgenden sind unter Pflanzen in diesem Zusammenhang vor allem Gemüse, Zier- und Kletterpflanzen zu verstehen. Weiterhin ist das Präfix Pflanz- ohne Beschränkung der Allgemeinheit ebenso auf die Anwendung für Kräuter zu beziehen.
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Das insbesondere rechteckige und nach oben offene Pflanzbehältnis ist im Montagezustand leitersprossenartig entlang der Befestigungsachse zwischen den beiden vertikalen U-Schenkeln des Haltegestells, beabstandet zum untergrundseitigen horizontalen U-Schenkel, angeordnet. Dadurch ist das Pflanzbehältnis besonders einfach aus der durch die U-Schenkel aufgespannten Ebene heraus verschenk- oder verkippbar. Im Nachfolgenden bezieht sich der Neigungswinkel der Verschwenkung oder Verkippung relativ zu einer Grundausrichtung des Pflanzbehältnisses, bei der dessen bodenseitige Behältnisfläche parallel zum Untergrund orientiert ist.
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Die Vorrichtung mit dem Pflanzbehältnis ist zum Zwecke einer verbesserten optischen Ansehnlichkeit vorzugsweise aus einem imprägnierten Massivholz ausgeführt. In einer vorgesehenen Ausführungsform ist die Vorrichtung für den Einsatz in der Hobbygärtnerei auf einem Balkan oder einer Terrasse ausgestaltet. Hierbei schützt die Imprägnierung das Massivholz vor Witterungseinflüssen, sodass die Vorrichtung problemlos ganzjährlich auf dem Balkan oder der Terrasse stehen kann. Dadurch ist beispielsweise die Notwendigkeit die Vorrichtung zum Winter hin zu demontieren vorteilhaft und einfach vermieden.
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In einer geeigneten Weiterbildung weisen die vertikalen U-Schenkel des Haltegestells jeweils mindestens ein Langloch auf, wobei das Pflanzbehältnis in dem dadurch gebildeten Langlochpaar, insbesondere mittels Schrauben, klemmbefestigt oder klemmbefestigbar ist. Dadurch ist eine konstruktiv einfache und zerstörungsfreie Höhenverstellbarkeit und Verschwenkbarkeit bereitgestellt. Insbesondere ist in einer vorteilhaften Weiterbildungsform vorgesehen, dass das Pflanzbehältnis entlang der kompletten Länge des Langlochpaares vertikal verschiebbar ist.
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Die herstellungstechnisch einfachen gestellseitigen Langlöcher für die Anordnung des Pflanzbehältnisses sowohl in vertikaler als auch in neigungstechnischer Richtung erhöht die anwenderseitigen Gestaltungsmöglichkeiten der Vorrichtung, was wiederum der Flexibilität der Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise als Pflanzen- oder Kräuterregal zuträglich ist.
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Zum Zwecke einer konstruktiv besonders einfachen Klemmbefestigung ist in einer bevorzugen Ausführung vorgesehen, dass das Pflanzbehältnis an den den vertikalen U-Schenkeln zugewandten Stirnseiten jeweils eine Anzahl von übereinander angeordneten Löchern für Klemmschrauben aufweist. Insbesondere ist in einer entsprechenden Ausführungsform mindestens eine Klemmschraube (Klemmverschraubung) pro Stirnseite in einem der jeweiligen Löcher angeordnet, und durchgreift zumindest teilweise das Langloch des dazugehörigen vertikalen U-Schenkels. Zur Klemmbefestigung ist das Pflanzbehältnis somit beispielsweise durch die Klemmschrauben mittels Sechskant- oder Flügelmuttern in einer gewünschten Stellung entlang des Langloches klemmbefestigbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind ein oberes und ein unteres Loch der übereinander angeordneten Klemmschraubenlöcher als Langloch ausgeführt. In einer geeigneten Ausgestaltungsform ist vorzugsweise vorgesehen, dass das obere und untere Langloch im Wesentlichen senkrecht zum Langlochpaar der vertikalen U-Schenkel des Haltegestells orientiert sind. Besonders bevorzugt sind das obere und das untere Langloch bezüglich eines mittleren Lochs der Pflanzbehältnisstirnseite konvex gekrümmt.
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In einer bevorzugten Weiterbildungsform weist das Pflanzbehältnis an den den vertikalen U-Schenkeln zugewandten Stirnseiten insbesondere drei übereinander angeordnete Löcher auf, wobei das obere und untere Loch als konvex zu dem mittleren Loch hin gekrümmte Langlöcher ausgeführt sind. Hierbei erfolgt bei einer Pflanzbehältnismontage beispielsweise zuerst eine Höhenverstellung, bei der der vertikale Abstand des Pflanzbehältnisses zum Untergrund insbesondere durch eine Klemmbefestigung mittels der Klemmschraube im mittleren Loch fixiert ist. Anschließend ist eine einfache und betriebssichere Fixierung der Schrägstellung durch ein Verschwenken der Pflanzbehältnisse mit einer anschließenden Klemmbefestigung an den vertikalen U-Schenkeln durch Klemmschrauben in den konvex gekrümmten Langlöchern sichergestellt.
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Zum Zwecke einer besonders einfachen reversiblen Verschwenkung oder Verkippung des Pflanzbehältnisses ist es vorteilhaft, zur Befestigung der Langlochklemmschrauben beispielsweise Flügelmuttern zu verwenden. Dadurch ist die Schrägstellung ohne Werkzeug und mit einfachen Handgriffen reversibel verstellbar. Aufgrund der Klemmbefestigung in den mittleren Löchern ist der Neigungswinkel der Schrägstellung stets einfach und betriebssicher verstellbar, ohne eine Notwendigkeit das Pflanzbehältnis vorher zu leeren. Dadurch ist es beispielsweise ermöglicht, das Pflanzbehältnis zum Zwecke einer einfacheren Bearbeitung und/oder Bewässerung in eine erste Schrägstellung zu verschwenken, und anschließend zum Zwecke einer optimierten Belichtung in einer zweiten Schrägstellung zu befestigen.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist das Pflanzbehältnis im Montagezustand derart auf den vertikalen U-Schenkel des Haltegestells aufgesteckt, dass die vertikalen U-Schenkel das Pflanzbehältnis im Bereich dessen Stirnseiten durchsetzen. Dadurch ist einerseits eine besonders einfache Montage der Vorrichtung erreicht, da das Haltegestell und das Pflanzbehältnis separat montierbar sind, und anschließend einfach aufeinandersteckbar sind. Andererseits wird hierdurch der Zugang zu den Klemmschrauben verbessert, wodurch die Höhe und Neigung des Pflanzbehältnisses im Montagezustand einfacher verstellbar ist.
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In einer möglichen Ausführungsform weisen die Pflanzbehältnisse hierzu stirnseitig im Behältniskörper jeweils eine Aussparung für die vertikalen U-Schenkel auf. Zweckmäßigerweise ist die Länge der Aussparungen größer als die Breite der vertikalen U-Schenkel, sodass bei einem Verstellen des Neigungswinkels keine Verkantung oder Blockade des Pflanzbehältnisses mit dem Haltegestell auftritt. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Abmessungen des Pflanzbehältnisses, der Aussparungen, der vertikalen U-Schenkel, sowie das untere und obere Langloch in den Pflanzbehältnisstrinseiten derart dimensioniert sind, dass ein maximaler Neigungswinkel der Pflanzbehältnisse von beispielsweise 20° ermöglicht ist.
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In der bevorzugten Anwendung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung Teil einer Hochbeetanordnung für den Hobbygärtnerbereich auf einem Balkon oder einer Terrasse ausgeführt. In einer ersten möglichen Ausführung ist vorgesehen, dass im Montagezustand der Hochbeetanordnung eine Anzahl von Pflanzbehältnissen übereinander und zueinander beabstandet im Haltegestell angeordnet sind. Die dadurch realisierte regalartige Anordnung ist besonders platzsparend, wobei gleichzeitig aufgrund der Anzahl an (durch die Pflanzbehältnisse gebildeten) Hochbeetstufen eine große Gesamtstellfläche bereitgestellt ist.
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Weiterhin sind dadurch besonders individuell anpassbare Pflanzbehältnisse für bepflanzbare Töpfe und Kästen realisiert, die aufgrund der Klemmbefestigung der einzelnen Hochbeetstufen in praktisch jeweils beliebiger Position und Neigung zerstörungsfrei am Haltegestell befestigbar sind. Dies wiederum ermöglicht eine besonders flexible und individuelle Gestaltung der Hochbeetanordnung beispielsweise als ein Pflanzen- oder Kräuterregal. Dadurch ist der Anbau und die Aufzucht von unterschiedlich hochwüchsigen Pflanzen und Kräutern verbessert, da der relative Abstand zwischen zwei übereinander angeordneten Hochbeetstufen nahezu beliebig höhenverstellbar ist.
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In einer beispielhaften Ausführungsform weisen die vertikalen U-Schenkel des Haltegestells eine Anzahl an übereinander und zueinander beabstandet angeordneten Langlöchern auf. Insbesondere ist hierbei vorgesehen, dass die einzelnen Hochbeetstufen entlang eines zugeordneten Langlochpaares höhenverstellbar sind. Ebenso denkbar ist aber auch eine Ausführungsform mit einem einzelnen Langlochpaar, welches sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der vertikalen U-Schenkel erstreckt.
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In einer alternativen Ausführung weist die Hochbeetanordnung im untergrundseitigen Bereich des horizontalen U-Schenkels des Haltegestells einen starr montierten Pflanzkasten auf. Ein derartiger Pflanzkasten weist vorzugsweise höhere Seitenwände als das Pflanzbehältnis auf. Dadurch ist es beispielsweise ermöglicht, im Pflanzkasten problemlos ebenso Pflanzen und Kräuter mit einem tieferen Wurzelwerk als die Pflanzbehältnishöhe anzubauen. Der Pflanzkasten umfasst geeigneterweise eine feste Rahmenkonstruktion die an den vertikalen U-Schenkeln des Haltegestells befestigt ist, und die problemlos im Stehen bearbeitet werden kann.
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Insbesondere ist der Pflanzkasten in einer vorteilhaften Ausführungsform nach Art eines Hochbeetkastens ausgeführt, mit einer ausreichend hohen Kastenhöhe, um eine Schichtung von Kompost und Gartenerde innerhalb des Pflanzkastens zu ermöglichen. Das dadurch realisierbare Klima im Pflanzenbeet erlaubt im Wesentlichen eine Nutzung des Pflanzenbeets über das gesamte Jahr hinweg. Das Klima innerhalb des Pflanzenbeets ermöglicht weiterhin eine schnellere Reifung von Pflanzen, sodass beispielsweise Gemüse und Fürchte früher geerntet werden können.
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Zur Verbesserung bei Anbau und Aufzucht von Kletterpflanzen, wie beispielsweise Rank- und Schlingpflanzen, ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass zwischen einer Bodenplatte des starren Pflanzkastens und der Unterseite eines Pflanzbehältnisses der Hochbeetanordnung mindestens eine Rankhilfe angeordnet ist.
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Als Rankhilfe ist beispielsweise eine Gerüst- oder Gitterkonstruktion denkbar, insbesondere ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung jedoch ein gespanntes Drahtseil als Rankhilfe vorgesehen. Die Ausführung als Drahtseil ist konstruktiv besonders einfach und kostengünstig. Weiterhin ist ein Drahtseil flexibler als beispielsweise ein starres Gittergerüst, sodass eine Höhen- oder Neigungsverstellung des Pflanzbehältnisses nicht negativ eingeschränkt ist.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform weist das Pflanzbehältnis an seiner Unterseite eine Hakenvorrichtung auf, in der eine Drahtöse des Drahtseils einhängbar ist, wobei das untergrundseitige Ende des Drahtseils beispielsweise in einer Verankerung des Pflanzkastens verspannbar ist.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 perspektivisch ein Hochbeet mit einer Anzahl an Hochbeetstufen,
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2 in einem vergrößerten Ausschnitt die oberste Hochbeetstufe des Hochbeets gemäß 1, und
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3 perspektivisch eine alternative Ausführungsform des Hochbeets mit einem untergrundseitig starr montierten Pflanzkasten.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt ein Hochbeet 2 für den Hobbygärtnerbereich auf einem Balkan oder einer Terrasse, mit einem etwa U-förmigen Haltegestell 4 mit vier übereinander und voneinander beabstandet angeordneten Hochbeetstufen 6. Zum Zwecke einer verbesserten Übersicht ist in der Zeichnung lediglich eine Hochbeetstufe 6 beispielhaft mit einem Bezugszeichen versehen.
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Das Haltegestell 4 ist im Ausführungsbeispiel als ein Rahmengestell aus imprägniertem Massivholz ausgeführt. Der untergrundseitige horizontale U-Schenkel des Haltegestells 4 ist gebildet durch eine im Wesentlichen rechteckige Rahmenzarge 8, die aus vier Holzleisten montiert ist. Die Fläche der Rahmenzarge 8 ist im Wesentlichen identisch zu der Stellfläche des Hochbeets 2.
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Im Bereich der Schmalseiten der Rahmenzarge 8 ist jeweils eine plankenartige Gestellwand 10a und 10b montiert. Die Gestellwände 10a, 10b sind senkrecht zur untergrundseitigen Rahmenzarge 8 orientiert und bilden die vertikalen U-Schenkel des Haltegestells 4. Wie in der 2 deutlich wird, weist die dem Untergrund abgewandte Stirnseite der Gestellwände 10a, 10b zur Verbesserung der optischen Ansehnlichkeit eine zungenartig abgerundete Formgebung auf.
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Die Gestellwände 10a, 10b weisen in Längsrichtung (senkrecht zum Untergrund) mittig eine Anzahl an gleichmäßig verteilten Langlöchern auf, wobei zwei einander gegenüberliegende Langlöcher 12a, 12b in den Gestellwänden 10a, 10b ein gemeinsames Langlochpaar bilden. Beispielhaft ist in der Zeichnung lediglich ein Langlochpaar mit Bezugszeichen versehen.
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Die Hochbeetstufen 6 sind nach oben offene, etwa kastenartige Pflanzbehältnisse aus imprägniertem Massivholz, die zur Aufnahme von Pflanztöpfen und/oder Pflanzkästen ausgebildet sind. Die im Wesentlichen rechteckige Hochbeetstufe 6 umfasst eine Bodenplatte 14, zwei langseitige Seitenwände 16a, 16b, und zwei schmalseitige Stirnwände 18a, 18b.
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Zum Zwecke eines Anbaus oder einer Aufzucht von Pflanzen oder Kräutern im Hochbeet 2 werden beispielsweise entsprechend bepflanzte Pflanztöpfe in die Hochbeetstufen 6 hinein gestellt, wobei die Seitenwände 16a, 16b der Hochbeetstufen 6 derart bemessen sind, dass die Pflanztöpfe auch bei einer Schrägstellung der Hochbeetstufe 6 nicht herausfallen.
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Die Hochbeetstufen 6 sind im Bereich der Stirnwände 18a, 18b an den Gestellwänden 10a, 10b in einem zugehörigen Langlochpaar 12a, 12b vertikal vom Untergrund beabstandet klemmbefestigt. Insbesondere weisen die Hochbeetstufen 6 hierzu im Bereich der Stirnwände 18a, 18b in ihren Bodenplatten 14 jeweils eine nicht näher dargestellte Aussparung auf. Die Aussparung ist beispielsweise als ein zu den Stirnwänden 18a, 18b parallel verlaufendes Langloch ausgeführt, und ist derart bemessen, dass eine Gestellwand 10a, 10b stirnseitig problemlos zumindest teilweise hindurchgeführt werden kann.
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Insbesondere ist es durch die Aussparungen ermöglicht, dass die Hochbeetstufen 6 derart auf den Gestellwänden 10a, 10b aufsteckbar sind, dass die Gestellwände 10a, 10b die Hochbeetstufen 6 stirnseitig durchsetzen. Die Länge der Aussparung ist zweckmäßigerweise größer als die Breite der Gestellwände 10a, 10b, und erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Bodenplatte 14.
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Die Stirnwände 16a, 16b der Hochbeetstufen 6 weisen jeweils drei übereinander angeordnete Löcher 20, 22a, 22b auf, die im montierten Zustand im Bereich eines Langlochpaares 12a, 12b der Gestellwände 10a, 10b deckend orientiert sind. Das obere Loch 22a und das untere Loch 22b sind als gekrümmtes Langloch ausgeführt, wobei eine konvexe Krümmung der Langlöcher 22a, 22b zu dem dazwischen mittig angeordneten Loch 20 vorgesehen ist.
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Im Montagezustand sind in den Langlöchern 22a, 22b sowie im Loch 20 der Stirnwände 18a, 18b jeweils eine Klemmschraube 24 angeordnet, mit der die jeweilige Hochbeetstufe 6 im zugehörigen Langlochpaar 12a, 12b des Haltegestells 4 klemmbefestigbar ist. Bevorzugterweise sind die Klemmschrauben 24 in den Löchern 20 mittels Sechskantmuttern, und die Klemmschrauben 24 in den Langlöchern 22a, 22b mittels Flügelmuttern befestigt.
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Bei einer Montage des Hochbeets 2 wird zunächst eine Hochbeetstufe 6 auf die Gestellwände 10a, 10b des Haltegestells 4 aufgesteckt, und im Bereich des gewünschten Langlochpaares 12a, 12b angeordnet. Anschließend wird die Hochbeetstufe 6 auf einer gewünschten Höhe vertikal entlang der Länge des Langlochpaares 12a, 12b mittels der Klemmschrauben 24 in den Löchern 20 und den Langlöchern 12a, 12b befestigt. Dadurch ist die Hochbeetstufe 6 leitersprossenartig am Haltegestell 4 befestigt, wobei eine zugehörige Befestigungsachse zwischen den beiden Aufhängepunkten definiert ist. Abschließend ist die Hochbeetstufe 6 bei Bedarf um die Befestigungsachse gegenüber der Rahmenzarge 8 verschwenkbar, wobei die dadurch erzeugte Schrägstellung mittels der Klemmschrauben 24 in den Langlöchern 22a, 22b der Stirnwände 18a, 18b und dem Langlochpaar 12a, 12b betriebssicher klemmfixierbar ist. Dieser Vorgang wird bei der Montage für die weiteren Hochbeetstufen 6 sukzessiv wiederholt.
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Die Klemmbefestigung im Langlochpaar 12a, 12b dient somit einerseits einer stufenlosen Höhenverstellbarkeit der Hochbeetstufe 6 entlang des Langlochpaares 12a, 12b, sowie einer Fixierung einer Verschwenkung oder Verkippung der Hochbeetstufe 6 in einem gewünschten Neigungswinkel α. Insbesondere ist eine separate Höhenverstellung und Schrägstellung realisiert. Das heißt die Hochbeetstufe 6 ist mittels der Klemmschrauben 24 in den Löchern 20 auf einer gewünschten Höhe fest arretierbar, und anschließend ist die Verschwenkung und Schrägstellung um die Befestigungsachse separat und reversibel beliebig entlang der Langlochkrümmung der Langlöcher 22a, 22b einstellbar.
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In der 3 ist eine alternative Ausgestaltung des Hochbeets 2' gezeigt. In dieser Ausgestaltungsform weist das Hochbeet 2' einen untergrundseitig starr montierten Pflanzkasten 26, und ein darüber beabstandet angeordnete einzelne Hochbeetstufe 6 auf. Der etwa rechteckige Pflanzkasten 26 hat vergleichbare Längen- und Breitenabmessungen zu der Hochbeetstufe 6, weist aber wesentlich größere Höhenabmessung der Seiten- und Stirnwände auf. Der Pflanzkasten umfasst eine feste Rahmenkonstruktion aus imprägniertem Massivholz und ist stirnwandseitig an die Gestellwände 10a, 10b des Haltegestells 4 montiert.
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An der Bodenplatte 14 der Hochbeetstufe 6 sind in dieser Ausführung drei Haken 28 angeordnet, von denen lediglich einer beispielhaft mit einem Bezugszeichen versehen ist. In die Haken 28 ist jeweils eine Öse 30 eines Drahtseils 32 eingehängt, wobei das andere Ende des Drahtseils 32 in einer nicht näher dargestellten Verankerung des Pflanzkastens 26 straff parallel zu den Gestellwänden 10a, 10b gespannt ist. Der Haken 28, die Öse 30, das Drahtseil 32 und die Verankerung bilden zusammen eine Rankhilfe 34 für Kletterpflanzen.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Insbesondere kann als Material für die Pflanzbehältnisse und das Haltestell auch ein Metall oder Kunststoff verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 2'
- Hochbeet
- 4
- Haltegestell
- 6
- Hochbeetstufe
- 8
- Rahmenzarge
- 10a, 10b
- Gestellwand
- 12a, 12b
- Langloch
- 14
- Bodenplatte
- 16a, 16b
- Seitenwand
- 18a, 18b
- Stirnwand
- 20
- Loch
- 22a, 22b
- Langloch
- 24
- Klemmschraube
- 26
- Pflanzkasten
- 28
- Haken
- 30
- Öse
- 32
- Drahtseil
- 34
- Rankhilfe
- α
- Neigungswinkel