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Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung zur Förderung von Werkstücken, mit wenigstens einer Förderschiene zur beweglichen Aufnahme von Förderwagen, mit Antriebsmitteln, die längs eines Förderwegs zumindest abschnittsweise der Förderschiene zugeordnet sind und die zur Bereitstellung einer Förderbewegung an die Förderwagen ausgebildet sind, mit schiebebeweglich an der Förderschiene gelagerten Förderwagen, die eine Kopplungseinrichtung für eine zeitweilige Kopplung mit den Antriebsmitteln sowie eine Werkstückaufnahme zur Festlegung eines Werkstücks umfassen.
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Gemäß einem der Anmelderin bekannten, druckschriftlich nicht niedergelegten und in der 3 schematisch dargestellten Stand der Technik werden zur hängenden Förderung von Werkstücken, beispielsweise im Bereich von Lackieranlagen oder Öfen, sogenannte Hängebahnanlagen oder Schleppkreisförderer eingesetzt, bei denen die Werkstücke an Werkstückaufnahmen von Förderwagen aufgenommen werden. Die Förderwagen sind ihrerseits an ortsfest angebrachten Förderschienen schiebebeweglich aufgenommen. Für eine Einleitung einer Förderbewegung sind den Förderschienen endlos umlaufende Förderketten zugeordnet, in die bzw. aus denen die Förderwagen mittels geeigneter Kopplungseinrichtungen ein- bzw. ausgekoppelt werden können. Eine Beabstandung der Werkstücke wird durch die Ausdehnung der Förderwagen längs der Förderschiene bestimmt. Dabei ist die Beabstandung so zu wählen, dass benachbart angeordnete Werkstücke nicht in Kontakt zueinander gelangen, da es hierbei zu Beschädigungen der Werkstückoberflächen kommen kann. Dementsprechend wird die Ausdehnung der Förderwagen von der Ausdehnung des größten Werkstücks längs der Förderschiene bestimmt.
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Aus der
US 3,195,473 A und der
US 2006/0266253 A1 sind Fördervorrichtungen bekannt, die bereichsweise einspurig angeordnete Laufschienenelemente und bereichsweise zweispurig parallel angeordnete Laufschienenelemente aufweisen, wobei Werkstücke entlang der einspurig angeordneten Laufschienenelemente mit in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten Laufwagen geführt sind und entlang der zweispurig parallel angeordneten Laufschienenelemente mit parallel ausgerichteten Laufwagen geführt sind, wodurch jeweils eine variable Ausrichtung der Werkstücke, die an den Laufwagen aufgenommen sind, erzielt werden kann.
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Die
DE 20 2013 009 200 U1 offenbart einen Power- und -Free-Laufwagen mit einer ersten Aufhängeeinrichtung zum Aufhängen an einer Power- und-Free-Transportvorrichtung und einer von der ersten Aufhängeeinrichtung in einem Abstand angeordneten zweiten Aufhängeeinrichtung, wobei die erste und die zweite Aufhängeeinrichtung über eine zwischen ihnen angeordnete Verbindungseinrichtung miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungseinrichtung derart längenveränderlich ausgebildet ist, dass durch die Längenveränderung eine Veränderung des Abstandes der durch die Verbindungseinrichtung verbundenen Aufhängeeinrichtungen bewirkt wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Fördereinrichtung bereitzustellen, die einen größeren Werkstückdurchsatz ermöglicht, ohne hierzu die Fördergeschwindigkeit zu vergrößern oder den Mindestabstand zwischen den Werkstücken zu verkleinern.
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Diese Aufgabe wird für eine Fördereinrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass zwischen benachbart angeordneten Förderwagen eine frei wählbare Anzahl von Abstandswagen schiebebeweglich an der Förderschiene aufgenommen ist, die zur Gewährleistung eines Mindestabstands zwischen den Förderwagen ausgebildet sind.
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Die Aufgabe des wenigstens einen Abstandswagens besteht darin, bei unterschiedlichen Werkstückgrößen einen Mindestabstand zwischen den Werkstücken, die an den Förderwagen aufgenommen sind, festzulegen. Vorzugsweise wird eine Anzahl von Abstandswagen, die zwischen den benachbart an der Förderschiene aufgenommenen Förderwagen angeordnet werden, in Abhängigkeit von einer Ausdehnung des Werkstücks in wenigstens einer Raumrichtung längs der Förderschiene gewählt. Der Abstandswagen ist wie der Förderwagen für eine schiebebeweglichen Anbringung an der Förderschiene ausgebildet. Vorzugsweise weist der Abstandswagen in einer Querschnittsebene, die quer zu einer von der Förderschiene bestimmten Förderrichtung für die Förderwagen und die Abstandswagen ausgerichtet ist, einen Querschnitt auf, der kleiner oder gleich einem Querschnitt des Förderwagens ist. Somit entsteht durch den Einsatz von Abstandwagen kein zusätzlicher Raumbedarf im Umfeld der Förderschiene, was insbesondere bei einer Nachrüstung einer Fördereinrichtung mit derartigen Abstandswagen von Vorteil ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zweckmäßig ist es, wenn eine Ausdehnung der Förderwagen längs der Förderschiene kleiner als eine maximale Ausdehnung der Werkstücke längs der Förderschiene gewählt ist und dass die Ausdehnung der Förderwagen eine Minimalteilung für eine Beabstandung von Werkstücken längs der Förderschiene bestimmt.
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Bei einem Einsatz einer Fördereinrichtung nach dem Stand der Technik für die Förderung unterschiedlich großer Werkstücke war es zur Vermeidung von Kollisionen zwischen benachbart an der Fördereinrichtung angeordneten Werkstücken erforderlich, die Förderwagen in ihrer Ausdehnung längs der Förderschiene größer als die größte Ausdehnung der zu fördernden Werkstücke längs der Förderschiene zu dimensionieren. Damit sollte verhindert werden, dass die Werkstücke in Stau- oder Speicherbereichen der Fördereinrichtung, in denen keine Kopplung der Förderwagen zu Antriebsmitteln besteht und die Förderwagen daher frei beweglich sind, miteinander kollidieren. Dementsprechend wurde die Abstandsteilung zwischen benachbarten Werkstücken ausschließlich von der Größe der Förderwagen bestimmt, die entsprechend dem größten zu fördernden Werkstück dimensioniert waren. Dies hat jedoch zum Nachteil, dass bei einer Förderung von Werkstücken, die eine kleinere Ausdehnung längs der Förderschiene als die größten Werkstücke aufweisen, die gleiche Abstandsteilung entsteht, wodurch ein unnötig großer Zwischenraum zwischen den Werkstücken vorliegt, der zu einem geringen Werkstückdurchsatz längs der Förderschiene führt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Ausdehnung der Förderwagen längs der Förderschiene kleiner als eine maximale Ausdehnung des größten Werkstücks zu wählen. Um eine Kollision von Werkstücken zu verhindern, ist weiterhin vorgesehen, die Abstandsteilung zwischen den Werkstücken mit Hilfe der Abstandswagen einstellbar zu machen, um eine möglichst günstige Anpassung der individuellen Abstandsteilung zwischen benachbarten Werkstücken zu erzielen. Die Ausdehnung der erfindungsgemäßen Förderwagen längs der Förderschiene bestimmt somit eine Minimalteilung für die Beabstandung der Werkstücke. Vorzugsweise ist die Minimalteilung derart gewählt, dass zumindest die kleinsten zu fördernden Werkstücke ohne Verwendung von Abstandswagen benachbart zueinander gefördert werden können.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass am Abstandswagen und am Förderwagen zueinander korrespondierende Verbindungsmittel für eine zeitweilige kraftübertragende Verbindung des Abstandswagens mit dem Förderwagen ausgebildet sind. Mit Hilfe dieser Verbindungsmittel soll eine eindeutige Zuordnung des oder der Abstandswagen zu dem jeweiligen Förderwagen erreicht werden. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn an der Förderschiene Weichen vorgesehen sind, mit deren Hilfe einzelne Werkstücke oder Gruppen von Werkstücken aus einem Werkstückstrom ausgeschleift oder in den Werkstückstrom eingeschleift werden können, so dass gegebenenfalls wechselnde Konfigurationen hinsichtlich benachbarter Werkstücke auftreten. Durch die eindeutige Zuordnung der Abstandswagen zu den Förderwagen kann auch bei solchen wechselnden Konfigurationen von Werkstücken ohne weitere Überprüfung der Anzahl der jeweils zugeordneten Abstandwagen von einem kollisionsfreien Transport der Werkstücke ausgegangen werden. Beispielsweise sind die Verbindungsmittel als Kombinationen von federbelasteten, schwenkbeweglichen Haken und korrespondierenden Ösen oder als Permanentmagnetanordnungen ausgebildet.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Abstandswagen frei von einer Kopplungseinrichtung für eine zeitweilige Kopplung mit den Antriebsmitteln und/oder frei von einer Werkstückaufnahme zur Festlegung eines Werkstücks ist. Der Abstandswagen soll einen möglichst geringen zusätzlichen Bewegungswiderstand bieten, um auch bei einer großen Anzahl von Abstandswagen eine Beeinträchtigung der Förderleistung der Fördereinrichtung zu vermeiden. Dementsprechend ist es vorteilhaft, wenn die Abstandswagen eine möglichst geringe Masse aufweisen, dies wird durch Verzicht auf eine Kopplungseinrichtung und/oder eine Werkstückaufnahme erleichtert.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung werden Förderwagen als Abstandswagen eingesetzt. Hierdurch kann auf die Bereitstellung unterschiedlicher Wagentypen verzichtet werden. Wahlweise kann vorgesehen werden, die Kopplungseinrichtungen der als Abstandswagen eingesetzten Förderwagen nicht an den Antriebsmitteln einzukoppeln. Ferner kann vorgesehen werden, die Werkstückaufnahmen der als Abstandswagen eingesetzten Förderwagen nicht zu nutzen, also nicht in Verbindung mit den Werkstücken zu bringen, insbesondere um statische Überbestimmungen zu vermeiden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Messeinrichtung zur Ermittlung einer Größe des Werkstücks vorgesehen ist, die mit einer Auswerteeinrichtung verbunden ist, wobei die Auswerteeinrichtung anhand des Messergebnisses zur Ermittlung einer Anzahl von Abstandswagen ausgebildet ist, die zur Anordnung zwischen den Förderwagen zur Gewährleistung eines vorgebbaren Mindestabstands benachbarter Werkstücke erforderlich sind. Bei der Messeinrichtung kann es sich um eine kontaktbehaftete oder um eine kontaktlose Messeinrichtung handeln. Die Größe des Werkstücks kann beispielsweise in Kenntnis der Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung an einer Abtaststelle mit einem Tastschalter bestimmt werden, der in Anlage an das vorbeigeführte Werkstück kommt und bei Kontaktaufnahme sowie bei Kontaktverlust am Werkstück jeweils einen Schaltimpuls bereitstellt, wobei eine zeitliche Differenz zwischen den Schaltimpulsen unter Einbeziehung der Fördergeschwindigkeit einen Rückschluss auf die Größe des Werkstücks ermöglicht. Vorzugsweise ist die Messeinrichtung für eine kontaktlose Erfassung der Werkstückgröße ausgebildet, beispielsweise mittels eines induktiven Näherungsschalters, der im Wesentlichen die gleiche Funktion aufweist wie der Tastschalter, oder mittels eines Kamerasystems mit Bildverarbeitung. Nach Ermittlung der Größe des Werkstücks kann von einer Auswerteeinrichtung, die mit der Messeinrichtung verbunden ist, eine Anzahl von Abstandswagen bestimmt werden, die erforderlich ist, um einen Abstand des Werkstücks gegenüber vorausgehenden und/oder nachfolgenden Werkstücken festzulegen. Vorzugsweise werden bei einem gegebenen Verbund aus Werkstück und Förderwagen sowohl Abstandswagen vor den einzigen Förderwagen oder vor den vorderen Förderwagen als auch hinter den einzigen Förderwagen oder hinter den hinteren Förderwagen zugeordnet, um die gewünschte Beabstandung sowohl nach vorne als auch nach hinten zu gewährleisten.
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Vorteilhaft ist es, wenn an der Förderschiene wenigstens ein, insbesondere als Weiche ausgebildetes, Eingleisungsmittel zur wahlweisen Zuführung von Abstandswagen auf die Förderschiene und/oder wenigstens ein, insbesondere als Weiche ausgebildetes, Ausgleisungsmittel zur wahlweisen Entfernung von Abstandswagen von der Förderschiene, insbesondere in Abhängigkeit von einer zur Einhaltung eines vorgebbaren Mindestabstands benachbarter Werkstücke ermittelten Anzahl von Abstandswagen zugeordnet ist. Hiermit kann eine Zufuhr und/oder Abfuhr von Abstandswagen vor und/oder nach Abschnitten der Fördereinrichtung vorgenommen werden, in denen die Förderwagen zumindest bereichsweise nicht in die Antriebsmittel eingekoppelt sind und damit längs der Führungsschiene frei beweglich sind. Dementsprechend ist es in derartigen Abschnitten erforderlich, den Mindestabstand zwischen den Förderwagen und somit zwischen den Werkstücken mit Hilfe der Abstandswagen sicherzustellen. Wenn in einem nachfolgenden Abschnitt der Fördereinrichtung wieder eine Kopplung der Kopplungseinrichtung mit den Antriebsmitteln erfolgt, wird die Beabstandung zwischen den Werkstücken durch den jeweiligen Kopplungszeitpunkt bestimmt, so dass in derartigen Abschnitten keine Abstandwagen erforderlich sind. Dennoch kann vorgesehen sein, die Abstandwagen auch längs solcher Abschnitte der Fördereinrichtung mitzuführen, wenn sich beispielsweise an einen solchen Abschnitt erneut ein Abschnitt anschließt, in dem keine Kopplung zwischen der Kopplungseinrichtung und den Antriebsmitteln vorliegt. Das Eingleisungsmittel und/oder das Ausgleisungsmittel können als Weiche, insbesondere als kraftbetätigte Weiche mit einem elektrisch oder fluidisch angetriebenen Weichenantrieb, ausgebildet sein. Damit können die Abstandswagen, vorzugsweise automatisiert, von einer Transportschiene auf die Förderschiene eingegleist bzw. von der Förderschiene auf die Transportschiene ausgegleist werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in einem Speicherabschnitt zumindest abschnittsweise zwei parallel zueinander angeordnete Förderschienen vorgesehen sind und dass jedem Werkstück zwei Förderwagen zugeordnet sind, wobei im Bereich des Speicherabschnitts jeweils ein Förderwagen an einer der parallel zueinander angeordneten Förderschienen aufgenommen ist. Ein solcher Speicherabschnitt kann beispielsweise vorgesehen sein, um als kompakte Pufferstation vor einer Bearbeitungsstation zu dienen und ein Auflaufen mehrerer Werkstücke zu ermöglichen. In dem Speicherabschnitt ist vorzugsweise eine von den Antriebsmitteln unabhängige Fortbewegung der Förderwagen und der daran angebrachten Werkstücke vorgesehen. Beispielsweise können die Förderschienen im Bereich des Speicherabschnitts ein in Förderrichtung weisendes Gefälle aufweisen, so dass ein selbsttätiges Auflaufen eines neu eintreffenden Werkstücks auf das letzte vorher eingetroffene Werkstück erfolgt. Um die gewünschte Beabstandung der Werkstücke in derartigen Speicherabschnitten, in denen die Förderwagen frei beweglich sind, zu gewährleisten, sind die Abstandswagen vorgesehen. Zur Einhaltung des Mindestabstands zwischen den Werkstücken ist es in dem Speicherabschnitt mit zwei zueinander parallelen Förderschienen und schräglaufenden Werkstücken ausreichend, an einer der beiden Förderschienen die Beabstandung der Förderwagen mittels der Abstandswagen sicherzustellen. Bei zwei parallelen Förderschienen, die derart beabstandet sind, dass die Werkstücke quer zu den Förderschienen ausgerichtet sind, werden beidseitig angeordnete Abstandswagen benötigt.
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Zweckmäßig ist es, wenn das Eingleisungsmittel an einem Anfangsbereich des Speicherabschnitts und das Ausgleisungsmittel an einem Endbereich des Speicherabschnitts angeordnet ist und wenn das Eingleisungmittel und das Ausgleisungsmittel mittels einer beabstandet von den parallel zueinander angeordneten Förderschienen angebrachten Transportschiene miteinander verbunden sind. Hierdurch kann ein Kreislauf für die Abstandswagen im Bereich des Speicherabschnitts ausgebildet werden. Hierbei werden eintreffende Werkstücke vor, während oder nach Abkopplung der Förderwagen von den Antriebsmitteln mit einer vorgebbaren Anzahl von Abstandswagen bestückt und können dann innerhalb des Speicherabschnitts auf das jeweils vorhergehende Werkstück auflaufen. Dabei wird ein Mindestabstand sowohl zum vorausgehenden als auch zum nachfolgenden Werkstück durch die Kombination von Förderwagen und Abstandswagen gewährleistet. Nach Durlaufen des Speicherabschnitts kann vor, während oder nach der Ankopplung der Förderwagen an die Antriebsmittel vorgesehen werden, die Abstandswagen auszugleisen bzw. auf die Transportschiene umzulenken.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass vor oder an einem Anfangsbereich des Speicherabschnitts eine Abkopplungseinrichtung für eine Entkopplung der Förderwagen von den Antriebsmitteln und/oder dass an oder nach einem Endbereich des Speicherabschnitts eine Ankopplungseinrichtung für eine Kopplung der Förderwagen mit den Antriebsmitteln angeordnet ist.
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Vorzugsweise sind die Antriebsmittel von der Förderschiene umfasst angeordnet. Bei den Antriebsmitteln kann es sich insbesondere um eine endlose Kreuzgelenk- oder Kardangelenkkette handeln, die in einer rohrförmig ausgebildeten und mit einem Eingriffsschlitz für die Kopplungseinrichtung der Förderwagen versehenen Förderschiene angeordnet ist und die mittels wenigstens einer Antriebseinrichtung, beispielsweise einem Elektromotor, in eine gleichförmig umlaufende Bewegung versetzt wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Hierbei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Fördereinrichtung mit einem Speicherabschnitt, in dem eine frei bewegliche Anordnung von Förderwagen und daran angebrachten Werkstücken vorgesehen ist,
- 2 eine schematische Darstellung einer Anzahl von Förderwagen mit daran angebrachten Werkstücken sowie von Abstandswagen, die zwischen den Werkstücken angeordnet sind, um einen Mindestabstand der Werkstücke bei Gewährleistung einer hohen Packungsdichte sicherzustellen und
- 3 eine Fördereinrichtung nach dem Stand der Technik.
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Eine in der 1 stark schematisiert dargestellte Fördereinrichtung 1 dient zur Förderung von Werkstücken 2 längs eines Förderwegs 3. Exemplarisch handelt es sich bei den Werkstücken 3 um kastenförmige Bauelemente, die ebenfalls exemplarisch mit Hilfe der Fördereinrichtung 1 einer nicht dargestellten Beschichtungseinrichtung zugeführt werden sollen. Die Werkstücke 2 sind jeweils an zwei Förderwagen 4 in nicht näher dargestellter Weise aufgehängt, die ihrerseits schiebebeweglich an einer Förderschiene 5 aufgenommen sind. Die Förderschiene 5 ist in nicht näher dargestellter Weise ortsfest, insbesondere an einer Hallendecke eines nicht dargestellten Gebäudes, installiert. Einem ersten Förderabschnitt 6 und einem zweiten Förderabschnitt 7 ist jeweils ein endlos umlaufendes Antriebsmittel 8 zugeordnet, das für eine Einleitung einer Förderbewegung auf die Förderwagen 4 in diesen Abschnitten 6, 7 ausgebildet ist. Rein exemplarisch und nur zur Verdeutlichung der Gesamtfunktion der Fördereinrichtung 1 handelt es sich bei dem Antriebsmittel 8 um eine Zahnkette, deren nach außen gewandte Zähne eine Einleitung einer Förderbewegung auf die Förderwagen 4 ermöglichen. Exemplarisch sind die beiden Antriebsmittel 8 derart angeordnet, dass in einem Speicherabschnitt 9 zwischen den beiden Förderabschnitten 6 und 7 keine Bereitstellung einer Förderbewegung an die Förderwagen 4 vorgesehen ist.
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Bei einer praktischen Umsetzung in einer realen Fördereinrichtung wird die Förderkette als Antriebsmittel typischerweise in einer Förderschiene geführt und die Förderwagen weisen jeweils eine Kopplungseinrichtung auf, die bedarfsabhängig an die Antriebsmittel gekoppelt oder von diesen entkoppelt werden kann. Bei einer solchen praktischen Realisierung einer Fördereinrichtung ist vorgesehen, die Förderwagen beispielsweise im Bereich des Speicherabschnitts von den Antriebsmitteln zu entkoppeln.
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Im Speicherabschnitt 9 zwischen den Förderbereichen 6, 7 ist exemplarisch eine parallele Anordnung von Förderschienen 10, 11 vorgesehen, um eine kompaktere Anordnung der Werkstücke 2 im Speicherabschnitt 9 zu ermöglichen. Dabei ist ein Abstand der parallelen Förderschiene 10, 11 kleiner als ein Abstand der Förderwagen 4 an den Werkstücken 2 gewählt, sodass die Werkstücke 2 einen Winkel kleiner 90 Grad gegenüber den Förderschienen 10, 11 einnehmen. Um ausgehend von der Förderschiene 5, die dem ersten Förderabschnitt 6 zugeordnet ist, eine Anordnung der jeweils an zwei Förderwagen 4 aufgehängten Werkstücke 2 zu ermöglichen, ist an einem Übergang zwischen dem Förderabschnitt 6 und dem Speicherabschnitt 9 eine erste Weiche 12 vorgesehen, die mittels eines nicht naher dargestellten Weichenantriebs in Abhängigkeit von einem Schaltsignal einer Steuerungseinrichtung 15 zwischen einer ersten, in der 1 gestrichelt dargestellten Stellung und einer zweiten, in der 1 durchgezogen dargestellten Stellung umgeschaltet werden kann. In der ersten Stellung wird ein die Weiche 12 passierender Förderwagen 4 auf die Förderschiene 10 geleitet, in der zweiten Stellung wird ein die Weiche 12 passierender Förderwagen 4 auf die Förderschiene 11 geleitet. Exemplarisch ist in der 1 ein Werkstück 2 dargestellt, dessen erster Förderwagen 4 durch die Weiche 12 in Richtung der Förderschiene 11 geleitet wird und dessen zweiter Förderwagen 4 aufgrund der bereits erfolgten Weichenstellung auf die Förderschiene 10 geleitet werden wird.
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Die Förderwagen 4 weisen gemäß der Darstellung der 1 im Speicherabschnitt 9 trotz der Schrägstellung der Werkstücke 2 eine Ausdehnung längs der Förderschiene 11 auf, die erheblich kleiner als eine entsprechende Ausdehnung der größeren Werkstücke 2 ist. Dementsprechend könnte es im Speicherabschnitt 9, in dem die Förderwagen 4 frei beweglich sind und der gegebenenfalls ein geringes Gefälle in Richtung des zweiten Förderabschnitts 7 aufweist, zu einer Kollision benachbarter Werkstücke 2 kommen, da diese trotz der Schrägstellung im Speicherabschnitt 9 längs des Förderwegs 3 über die zugeordneten Förderwagen 4 hinausragen. Um eine derartige Kollision zu vermeiden, sind zwischen einigen der Werkstücke 2 an der Förderschiene 11 jeweils ein oder mehrere Abstandswagen 16 angeordnet, die einen Mindestabstand zwischen den benachbarten Werkstücken 2 gewährleisten. Exemplarisch ist ferner vorgesehen, dass eine Ausdehnung der kleineren Werkstücke 2 längs der Förderschiene 11 zumindest im Speicherabschnitt 9 aufgrund der Schrägstellung kleiner als die Ausdehnung der Förderwagen 4 ist, so dass zwischen den kleineren Werkstücken 4 keine Abstandswagen 16 angeordnet werden müssen, um Kollisionen mit benachbarten Werkstücken 2 zu verhindern. Dabei ist die Minimalteilung für die Werkstücke 2 durch die Ausdehnung der Förderwagen 4 längs der Förderschiene 5, 10, 11 bestimmt.
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Für eine Bereitstellung von Abstandswagen 16 an die Förderschiene 11 ist exemplarisch ein Schienenkreis 17 vorgesehen, der eine Zufuhrweiche 18, einen Abschnitt der Förderschiene 11, eine Abfuhrweiche 19 und eine Transportschiene 20 umfasst. Die Zufuhrweiche 18 und die Abfuhrweiche 19 umfassen jeweils nicht näher dargestellte Weichenantriebe, die ihrerseits mit der Steuerungseinrichtung 15 elektrisch verbunden sind. Die Transportschiene 20 ist exemplarisch parallel zu den beiden Förderschienen 10, 11 angeordnet und umfasst nicht näher dargestellte Fördermittel, um die von der Abfuhrweiche 19 ausgegleisten Abstandswagen wieder bis kurz vor die Zufuhrweiche 18 zu fördern. Exemplarisch ist kurz vor der Zufuhrweiche 18 ein erstes Freigabemittel 21 angeordnet, bei dem es sich beispielsweise um einen elektrischen Linearsteller handeln kann, der eine Bewegung der Abstandswagen 16 solange blockiert, bis er ein elektrisches Freigabesignal von der Steuerungseinrichtung 15 erhält. Bei Eintreffen des Freigabesignals gibt das erste Freigabemittel 21 einen oder mehrere Abstandswagen 16 frei, die dann über die Zufuhrweiche 18 auf die Förderschiene 11 eingegleist werden können. Exemplarisch ist die Zufuhrweiche 18 gemäß der 1 so eingestellt, dass sie ein Eingleisen des gerade freigegebenen Abstandswagens 16 auf die Förderschiene 11 ermöglicht, bevor das gerade eintreffende Werkstück 2 mit seinem ersten Förderwagen 4 den geraden Bereich der Förderschiene 11 erreicht. Dadurch stellt der Abstandswagen 16 den notwendigen Mindestabstand gegenüber dem letzten bereits an der Förderschiene 11 aufgenommenen Werkstück 2 sicher.
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Für eine Ermittlung der notwendigen Anzahl von Abstandswagen 16 ist bei der Fördereinrichtung 1 exemplarisch eine Kamera 22 als Messeinrichtung vorgesehen. Diese Kamera kann sowohl eine Stirnseite der am ersten Förderabschnitt 6 eintreffenden Werkstücke 2 als auch gegebenenfalls deren Längsseite erfassen und sendet die ermittelten Bilder an die Steuerungseinrichtung 15, die als Auswerteeinrichtung ausgebildet ist. Somit kann die Steuerungseinrichtung 15 anhand der eintreffenden Bilder die Anzahl der notwendigen Abstandswagen 16 ermitteln und eine entsprechende Anzahl durch geeignete Ansteuerung des ersten Freigabemittels 21 zur Verfügung stellen.
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Ferner ist die Steuerungseinrichtung dazu vorgesehen, ein am Ende der Förderschiene 10 zugeordnetes zweites Freigabemittel 23 anzusteuern, das exemplarisch in der gleichen Weise ausgebildet ist wie das erste Freigabemittel 21. Das zweite Freigabemittel 23 dient dazu, den Förderwagen 4 des jeweils vordersten Werkstücks 2 freizugeben und somit einen Weitertransport des jeweiligen Werkstücks 2 längs des zweiten Förderabschnitts 7 zu ermöglichen. Im Bereich des zweiten Förderabschnitts 7 ist eine gerade Ausrichtung der Werkstücke 2 vorgesehen, dementsprechend werden beide Förderwagen 4 des jeweiligen Werkstücks 2 unter Zuhilfenahme einer weiteren Weiche 24 wieder auf die gemeinsame Förderschiene 5 eingegleist, deren nicht näher dargestellter Weichenantrieb exemplarisch ebenfalls von der Steuerungseinrichtung 15 angesteuert werden kann.
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Wie aus der Darstellung der 2 entnommen werden kann, wird durch die Verwendung der Abstandswagen 16 eine kompakte Anordnung von unterschiedlich großen Werkstücken 2 längs der Führungsschiene 5 ermöglicht. Die Abstände zwischen den Werkstücken 2 werden wahlweise ausschließlich von der Ausdehnung der Förderwagen 4 oder bei größeren Werkstücken 2 durch zwischengeschaltete Abstandswagen 16 bestimmt.
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Abweichend hiervon wird bei einer Fördereinrichtung 51 gemäß dem Stand der Technik, wie sie in der 3 dargestellt ist, zur Wahrung eines Mindestabstands zwischen benachbarten Werkstücken 52 nur eine geringe Packungsdichte für die Werkstücke 52 erzielt, da sich die Ausdehnung der Förderwagen 54 an der Ausdehnung des jeweils größten Werkstücks 52 orientieren muss. Hierdurch entstehen bei kleineren Werkstücken 52 große Lücken gegenüber benachbarten Werkstücken 52, was bei Zugrundelegung einer gleichen Fördergeschwindigkeit wie bei der Fördereinrichtung 1 gemäß den 1 und 2 zu einem geringeren Werkstückdurchsatz bei der Fördereinrichtung 51 führt.